02.01.2023 Aufrufe

HIM Magazine No.13

Mit Lust und Laune startet das HIM MAGAZINE zusammen mit Silas Brooks und seiner Anakonda in der Hose ins neue Jahr – und wir verraten euch dabei auch gleich, wie ihr als TOP oder BOTTOM mehr aus euch macht. Besonders beeindruckend ist dann die hypermaskuline und extrem heiße Kunst von Zach Lynch, der sich für Sexpositivität stark macht. Der neue Mr. Fetish Germany 2023 verrät uns, warum Bodyshaming so mies ist und wir blicken auf die Fetisch-Trends für das neue Jahr – es wird verdammt wild werden, versprochen! Dazu haben wir euch noch ein paar harte Kerle ins Magazin gepackt, es grüßen die Leder-Daddys aus Berlin sowie der ultimative DOM des Jahres, Dominic Pacifico. Und zuletzt zeigen euch die angesagtesten schwulen Künstler ihre Lieblingswerke für 2023. Mit dem HIM MAGAZINE heizen wir den Minusgraden definitiv ein!

Mit Lust und Laune startet das HIM MAGAZINE zusammen mit Silas Brooks und seiner Anakonda in der Hose ins neue Jahr – und wir verraten euch dabei auch gleich, wie ihr als TOP oder BOTTOM mehr aus euch macht. Besonders beeindruckend ist dann die hypermaskuline und extrem heiße Kunst von Zach Lynch, der sich für Sexpositivität stark macht. Der neue Mr. Fetish Germany 2023 verrät uns, warum Bodyshaming so mies ist und wir blicken auf die Fetisch-Trends für das neue Jahr – es wird verdammt wild werden, versprochen! Dazu haben wir euch noch ein paar harte Kerle ins Magazin gepackt, es grüßen die Leder-Daddys aus Berlin sowie der ultimative DOM des Jahres, Dominic Pacifico. Und zuletzt zeigen euch die angesagtesten schwulen Künstler ihre Lieblingswerke für 2023. Mit dem HIM MAGAZINE heizen wir den Minusgraden definitiv ein!

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JAN

23

Fetisch ∙ Lifestyle ∙ Community

www.him-magazine.de

Der Pornostar und sein Forscherdrang

Silas Brooks

Was erwartet uns im neuen

Jahr in der Fetisch-Welt?

Fetisch Trends 2023

Im Universum der hypermaskulinen Jungs

Das abenteuerliche

Leben von Zach Lynch


Let the

kink

surround you!

With Buddy, kinky fun comes easily.

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Das

ist

drin.

04 08 16

25

Die geilsten Neujahrsvorsätze

für

2023

Schwul, soweit

das Auge reicht!

Der neue DAILY

MALE Kalender

IM UNIVERSUM DER

HYPERMASKULINEN JUNGS

Das abenteuerliche Leben

von Zach Lynch

LGBTQ-Mensch

des Monats

26

Der ultimative

Dom — Dominic

Pacifico

30

Wie wir gut

durchs neue Jahr

kommen

32 36 38

Nichts zu verstecken!

Diese Jungs

zeigen gerne

alles!

HIM

Quickies

Heiße Kerle

in schwarzem

Leder

40

FETISCH TRENDS 2023

Was erwartet uns im neuen Jahr in

der Fetisch-Welt?

48

SILAS BROOKS

Eine Anakonda in der Hose

56

FETISCH

FASHION


Lifestyle

4

KORKEN KNALLEN,

MÄNNER KNALLEN

DIE GEILSTEN

NEUJAHRS

VORSÄTZE

FÜR 2023

Neujahrsvorsätze sind furchtbar, zum einen, weil wir

uns niemals wirklich daran halten werden, zum anderen,

weil sie uns gleich zu Beginn des Jahres unter Druck

setzen. Wer will das schon? Eben! Niemand! Die HIM-

Redaktion hat für euch aber ein paar sexy Vorsätze

zusammengetragen, die nicht nur sehr viel Fun machen,

sondern den wichtigsten Grundsatz für 2023 gleich direkt

festigen: Habt Spaß, Männer!


5

Lifestyle

1

KNALLEN

WIE EIN

Wir sind die

Hengste, die wild

umherlaufen.

Damit ein Ausritt

aber richtig Spaß

macht, braucht es

einen guten Reiter

– den Bottom. Und

wir werden künftig

ein bisschen

mehr darauf hören,

was ER will – denn

dann macht es beiden

mehr Spaß!

OP

2

Jedes Loch ist anders – also, Erfahrung ist angesagt! Das bedeutet,

als TOP suchst du die Abwechslung, um besser zu werden.

Und bei jedem neuen Bottom vor dir bedeutet das: Du lässt dich

individuell darauf ein. Rein-Raus-Fertig kann auch ein billiger

Vibrator, das ist langweilig!

4

3

Wir TOPS schwören

feierlich, ein

wenig besser auf

unser Werkzeug

aufzupassen. Dazu

zählt auch, dass

wir unser bestes

Stück künftig nicht

mehr in Staubsauger,

Autoauspüffe

oder in andere

gefährliche Löcher

(Frauen!) reinstecken.

Einzig im

Loch des Bottoms

gehört unser Best

Buddy hin. Und

von menschlichen

Affen und ihren

Pocken lassen wir

auch die Finger.

Unser Schwanz soll

vor Lust anschwellen,

nicht vor

Schmerzen.

Übung macht den Meister – das sind wir einem Bottom schuldig.

Also, üben, üben, üben! Masturbation never ends! Aber bitte keine

Drei-Minuten-Performance, sondern wir trainieren für ausdauernde

Aktivitäten mit dem Bottom. Lasst euch Zeit, Jungs!


Lifestyle

6

KNALLEN

LASSEN

WIE EIN

OTTOM

1

Der Top ist dein Meister, doch du zeigst

ihm, was du wirklich brauchst. Sei der

unterwürfige doch wissende BOTTOM.

Auch für dich gilt: Üben, üben, üben!

Und wenn es an der Zeit ist, hole dir, was

du brauchst. Ein Top liebt BOTTOMs, die

wissen, was man mit einem Loch wirklich

alles anstellen kann.

3

Be a good boy! Sei ein braver Junge

für den Top, zeig ihm, wie sehr du sein

fleischiges Spielzeug brauchst und willst.

Habe mehr Demut vor dem Schwanz, er

möge zu deiner neuen Religion werden.

Im Namen des Daddys, des Twinks und

des heiligen Cumshots. Amen.

2

Wir BOTTOMs schwören feierlich, unserem

Spieltrieb mehr Freiraum zu gönnen.

Auch wenn wir bereits das Chrysler-Building

im Arsch gehabt haben, können wir

mit jedem neuen Rohr einen Neustart

erleben. Und wer weiß, vielleicht bringt

dich der nächste Steuerknüppel mehr in

Fahrt als all jene zuvor?

4

Du bist der kreative Teil in eurem Reigen,

lieber BOTTOM. Präsentiere dich mehr,

zeige, was du hast, spiele mit dem, was du

bei deinem Top so begehrst. Mach ihn so

heiß, dass auch dein Arsch am Ende Feuer

gefangen hat und er dich mit einer gigantischen

Fontäne aus seinem Schlauch

löschen muss.


BRING DEINEN

MR. KINKY

ZUM VORSCHEIN

Erwecke deinen Fetisch zum

Leben und lass dich in heißer

MR. Gear sehen


Lifestyle 8

Schwul,

soweit

das Auge

reicht!

Zum achten Mal gibt es jetzt druckfrisch den

neuen DAILY MALE Kalender zu erwerben

– schneller kann man sich kaum so viel heiße

Kerle in die eigene Wohnung holen.

Gert Lammerst, It was never a choice 1 ‚beneath it‘


9 Lifestyle

Das Sammlerexemplar ist heiß begehrt

und das ist auch nur zu gut verständlich,

denn immerhin versammelt die Galerie

MooiMan auf 368 Seiten die erotischsten

und besten Zeichnungen, Bilder, Skulpturen

und Fotografien von insgesamt 48

schwulen sowie queeren Künstlern weltweit.

Mit dabei sind alte Bekannte wie der

wunderbare Bastiaan Mol oder Rinaldo

Hopf, frisch dazu gesellen sich aber eine

ganze Hand voll frischer und spannender

Talente wie Amaro della Quercia, Armin

Scheid, Gérard Raymond-Pierre, Richard

Yeung, Robert Siegelman, Vittorio Zambardi

oder auch Warwick Lobban.

Dimitry Bitjukov, Retro 4

Natürlich kann man einige der bemerkenswerten

Gemälde und Bilder auch

direkt vor Ort in der niederländischen

Galerie bestaunen, seit Mitte Dezember

präsentiert das Team 33 Künstler aus dem

Kalender. Wem der Weg zu weit ist, auch

wenn sich eine Reise nach Holland immer

lohnt, dem sei natürlich der Kalender ans

Herz gelegt. Dabei ist DAILY MALE in den

vergangenen Jahren nicht nur zu einem

Kalender-Angebot von vielen geworden,

sondern bietet Jahr für Jahr rund 50

schwulen und queeren Künstlern aus

der ganzen Welt eine einzigartige Plattform

sowie eine stärkere Sichtbarkeit – in

Zeiten, in denen bereits ein halbnackter

Mann auf beinahe allen Social-Media-Kanälen

die prüden Sittenwächter alarmiert,

eine besonders wichtige Aktion. Besser

lassen sich Gay-Art und schwul-queere

Künstler nicht unterstützen. Exklusiv darf

das HIM MAGAZINE einige der heißesten

Bilder hier präsentieren. (jh)


Lifestyle 10

Paul Binnie, Claude Hans, The Lion Tamer


11 Lifestyle

Wehrle & Frank, Skulptur deluxe 2

MuskMing,WinterTide

Teun van Staveren, Nude 11


Lifestyle 12

Ivan Bubentcov, Go Adventure Search 1

Rinaldo Hopf, Chris

Bastiaan Mol, Insight Matters

Peter Kooij, Summertime, Oigres


13

Lifestyle

Teun van Staveren, Nude 04

Bastiaan Mol, The green Teun van Staveren, Nude 06


Lifestyle 14

Dimitry Bitjukov, Retro 9

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Auch erhältlich bei Gays & Gadgets Amsterdam, Savannah Bay

Utrecht, Kartonnen Dozen Antwerpen und Les Mots á la Bouche

Paris.


Kunst |Kultur 16

Von der Mormonenwüste

zum Universum der

hypermaskulinen Jungs!

Das abenteuerliche

Leben von

Zach Lynch

Willkommen im Universum

von Zach Lynch! Anderthalb

Jahrzehnte hat

der amerikanische Digital

Artist an seiner Vision des

schwulen Utopia »Flamingo

Island« gefeilt. Im Zentrum

des hyperrealen Bilderrausches

stehen schöne nackte

Männer, die nichts und niemandem

gehorchen außer

der eigenen Lust. Lynchs

Bilder sind ein Feuerwerk

aus Farben, Stimmungen,

nackten Körpern und sinnlichen

Momentaufnahmen

– und ein Musterbeispiel für

die Erotik der Vorstellungskraft.

Der Weg dahin war für den heute 50-Jährigen

nicht immer leicht, geboren in Tibet,

wuchs er als Adoptivkind amerikanischer

mormonischer Missionarseltern auf und

lebte abwechselnd in Europa, Asien und

Südamerika. Mit einem Augenzwinkern

sagt er zu dieser Zeit in seinem Leben:

»Wir haben unser Klavier und die Botschaft

der Erlösung in die Welt getragen.«

Heute arbeitet er als Künstler und Fotograf

und lebt in einer kleinen Stadt in den

Bergen von Nordkalifornien. »Wir haben

ein paar Kneipen, eine Tankstelle und

einen Waffenladen, das war‘s. Ich führe

ein relativ ruhiges Leben mit meinem

Hund und ein paar Nachbarn, die enge

Freunde sind.« Von der Beschaulichkeit

sollte man sich allerdings nicht täuschen

lassen, denn wenn Zach in die Welt von

»Flamingo Island« eintaucht, wird es wild,

erotisch und einfach wunderbar.


17

Lifestyle


Kunst |Kultur 18

Zach, wie kamst du auf die Idee, diese

hyperrealistische Bildkunst zu machen?

Meine Besessenheit für nackte männliche

Formen begann bereits, als ich elf Jahre

alt war. Ich war fasziniert von nackten

Körpern. Um mich herum gab es eigentlich

keine nackten Körper, aber es gab

Kunst in Schulbüchern, nackte Menschen

im National Geographic Magazin und Statuen

in den Museen, die wir besuchten.

Meine Fantasie war grenzenlos beflügelt.

Eines Tages nahm ich mir Zeichenpapier

und einen Stift und begann zu kritzeln.

Schon in diesem zarten Alter war mir

klar, dass meine konservativen christlichen

Eltern nicht besonders glücklich

über meine groben Zeichnungen von

Männern sein würden. Damals wusste ich

noch nicht viel über Sex, aber ich wusste

bereits über Erektionen Bescheid. Ich war

auch davon sehr fasziniert. Also zeichnete

ich, was ich mir in meinem Kopf

vorstellte. Ein verklemmtes christliches

Mormonen-Missionarskind, das mitten

in der saudi-arabischen Wüste festsitzt.

Ich bewahrte die Zeichnungen in der

obersten Schublade auf, bis meine Eltern

sie fanden.

Ein sehr mutiger Junge! Deine Männer

zeigen bis heute gerne, was sie haben.

Was macht für dich bei einem Mann das

gewisse Extra aus?

Oh, das ist wirklich einfach. Hast du

jemals ein echtes Lächeln gesehen, eines,

das dich zum Staunen bringt? Diese absolute

Freude am Leben gepaart mit dieser

großen Neugierde an allen Dingen, das ist

für mich verdammt sexy. Trotz meiner

bildhübschen Männer mit ihren perfekt

geformten Gesichtern und Bauchmuskeln,

die zum Sterben schön sind, ist »sexy« für

mich so viel mehr als das. Ich habe genug

Models in meinem Leben fotografiert,

um zu wissen, dass Selbstbewusstsein,

Selbstvertrauen, Freundlichkeit und die

Fähigkeit des Staunens die wahrhaftigen

Aspekte der Sexualität sind.

Ein bisschen erinnern einige Bilder auch

an die Barbie- und Ken-Figuren früherer

Tage. Gerne hätte man als schwuler

junger Teenager mit einer Ken-Figur gespielt,

wenn diese auch nur ein wenig so

gebaut gewesen wäre wie deine digitalen

Männer heute.

Ich fand es immer ungerecht, dass meine

Schwestern anatomisch korrekte Puppen

bekamen und es keine für Jungs gab!

Als meine Eltern mich mit den groben

Zeichnungen in meiner Sockenschublade

konfrontierten, fragte mich mein Vater,

warum sie alle männlich seien. Ich sagte

ihm, dass ich mich eben damit auskenne.

Zu meinem Glück ergab das Sinn für ihn.

Ich musste meinen Eltern aber versprechen,

keine nackten Männer mehr zu

zeichnen – aber natürlich hörte ich nicht

damit auf.

Du hast insgesamt fünfzehn Jahre lang

daran gearbeitet, diese »Insel«, dein Universum

entstehen zu lassen. Zunächst

einmal ein dickes Dankeschön dafür!

Was hat dich motiviert, so lange dranzubleiben?

Wie die meisten Künstler hatte auch ich

Phasen, in denen ich viel Kunst geschaffen

habe, und lange Strecken, in denen

ich nichts gemacht habe. Zwischendurch

hatte ich das Gefühl, dass die Technologie

nicht ganz mit meiner Vision mithalten

kann. Ich fühlte mich mehr frustriert als

erfüllt.

»

Hast du jemals ein echtes

Lächeln gesehen, eines, das

dich zum Staunen bringt?

Diese absolute Freude am

Leben gepaart mit dieser

großen Neugierde an allen

Dingen, das ist für mich verdammt

sexy.


19

Kunst |Kultur


Kunst |Kultur 20

Erst die Pandemie hat mich wieder zum

Arbeiten gebracht. Ich saß in meinem

Haus fest und hatte nichts zu tun. Eines

Tages setzte ich mich an den Computer

und warf die Programme an, die ich ein

Jahrzehnt lang vernachlässigt hatte.

Nach einer Reihe von Aktualisierungen

erkannte ich, dass die Technologie jetzt

in der Lage war, das Licht, die Mimik und

die Einstellungen so zu erzeugen, wie ich

sie schon immer schaffen wollte. Ich fing

wieder an zu malen und der Rest ist, wie

man so schön sagt, Geschichte.

Wir sind sehr froh darüber, dass du

weitergemacht hast! Wir lieben es, deine

Männer anzuschauen – aber Zach, wo

können wir solche Jungs im echten

Leben treffen?

Solche Typen gibt es nur im Himmel.

Einen solchen Ort zu finden, an dem alle

Jungs so aussehen wie in Flamingo Island,

nackt herumlaufen, gut bestückt und

dazu noch intelligent sind, davon träumen

viele von uns! So sehr ich es auch hasse,

der Überbringer schlechter Nachrichten

zu sein, muss ich euch leider sagen, mir

fällt kein Ort ein, an dem man eine solche

Welt finden könnte.

Wenn es so weitergeht mit der technischen

Entwicklung, können wir wie von

Mark Zuckerberg mit seinem Metaverse

angedacht, bald ganz in digitale Welten

eintauchen. Ein spannender Gedanke für

dich?

Ich habe öfters über eine digitale Welt

fantasiert, die Bewegung, Geräusche, Gerüche

und Gefühle beinhaltet. Eine Welt,

in der sich die Figuren mit der Anmut

bewegen, die ich in den Standbildern in

meinem Buch einzufangen versuche.

Trotzdem finde ich die Vorstellung ein

wenig bedrohlich. Nachdem ich eine

Weile in dieser perfekten Welt verbracht

hätte, würde ich wahrscheinlich nicht

mehr zurückkehren wollen. Ich glaube,

dass es letztlich die Beziehungen, die ich

in der realen Welt habe, zerstören würde.

Eine Welt, in der man alles hat, was man

sich nur wünschen kann, bedeutet, dass

es keinen Grund gibt, zurückzukehren.

Die reale Welt lässt sich nicht mit der

Fantasie vergleichen. Vielleicht ist das der

Grund, warum wir überhaupt Fantasie in

unserer Welt haben. Wir alle brauchen

eine Flucht aus der Realität.

Du hast uns verraten, dass du oft morgens,

bevor der Alltag beginnt, in dein

digitales Universum eintauchst. Warum

ist das bis heute so besonders für dich?

Je älter ich werde, desto mehr schätze

ich die ruhigen Orte. Die beruhigenden

Routinen, die mein Leben ausmachen.


21

Kunst |Kultur

»

Wahre Schönheit wird mit

dem Herzen gesehen. Sie

kann nicht quantifiziert

werden. Sie muss gefühlt

werden. Körperliche Schönheit

ist nur ein Bonus. Sie ist

flüchtig. Sie ist das Geschenk

der Jugend.

Mein Hund, der Holzofen am Morgen. Unseren Nachmittagsspaziergang.

Ich denke, es ist lebenswichtig, sich Zeit zu nehmen,

um seine Gedanken schweifen zu lassen. So vieles in unserem

Leben ist verplant, hektisch und geistig anstrengend. Wenn

ich meine Gedanken schweifen lasse, finde ich fast immer den

Weg zu meiner Flamingo-Insel. An diesem Ort gibt es keine Eile,

nichts ist geistig anstrengend, es ist vielmehr ein Ort zum Auftanken

und zur geistigen Belebung.

In deinem Buch erzählst du, dass Flamingo Island auch immer

mehr zu einer Obsession von dir wurde. Bist du davon jetzt

»geheilt« oder nicht?

Geheilt? Nein! Besessen! Seit der Veröffentlichung von Flamingo

Island habe ich immer mehr Wege gefunden, um bessere

Geschichten zu schreiben und meine Figuren noch realistischer

zu gestalten. Meine Kunst ist sehr technologieabhängig und die

Welt der künstlichen Intelligenz beginnt gerade erst so richtig,

aufzuwachen. Der Tag wird kommen, an dem wir nicht mehr in

der Lage sein werden, zwischen einem Foto und einem digital

erstellten Bild zu unterscheiden.


Kunst |Kultur 22

Als Künstler bin ich von dieser Idee begeistert

und ich hoffe, dass mein nächstes

Buch die Grenze zwischen Fotografie und

digitaler Kunst noch besser verwischen

wird!

Du sagst, Flamingo Island ist dein Lobgesang

auf die Schönheit und die Flüchtigkeit

der Natur. Wann ist für dich ein

Boy oder ein Mann abseits seines bereits

erwähnten Lächelns schön?

Ich denke, es gibt verschiedene Arten

von Schönheit. Es gibt die Schönheit

der Seele, die Schönheit der Persönlichkeit

und die Schönheit des Aussehens.

Zeitschriften machen Schlagzeilen über

den »Sexiest Man Alive«, dabei würden

die meisten Kerle behaupten, dass ihr

geliebter Partner mindestens genauso

sexy ist. Wenn ich meinen Ex-Freund bei

der Gartenarbeit beobachtet habe, diesen

großen, dünnen Mann ohne Hintern und

mit dicker Brille und einem schielenden

Auge, während er sich über die Tomatenpflanzen

beugte, war er für mich der

Sexiest Man Alive. Wahre Schönheit wird

mit dem Herzen gesehen. Sie kann nicht

quantifiziert werden. Sie muss gefühlt

werden. Körperliche Schönheit ist nur ein

Bonus. Sie ist flüchtig. Sie ist das Geschenk

der Jugend. Sie ist mühelos. Flamingo Island

ist eine Hommage an diese flüchtigen

Momente der körperlichen Schönheit.

Du lädst deine Leser dazu ein, mit deinen

Bildern auch ihre eigenen Geschichten

zu erleben. Was möchtest du schwulen

Männern mitgeben?

Wir alle haben Geschichten. Ob sie nun

bereits passiert sind oder noch geschehen

werden. Ich hoffe, dass mein Buch dem

Leser ein Lächeln entlockt und er sich

im Sonnenlicht verliert, umgeben von

den Männern und ihrer entzückenden,

zwanglosen Nacktheit. Letztlich ist dieses

Buch eine Feier des Schwulseins. Ein Fest

für unsere Besessenheit von Fabelhaftigkeit,

Jugend und Schönheit. Außerdem

ist es ein humorvoller Blick auf unseren

schwulen Lebensstil im Allgemeinen.

Da stimme ich dir absolut zu! Erlaube mir

abschließend eine etwas anstößige Frage:

Würde es dich freuen, wenn Männer zu

deinen erotischen Bildern auch masturbieren?

Immerhin besitzen auch die

Bilder vieler, heutzutage heißbegehrter

Pornostars eine gewisse Künstlichkeit.


23

Kunst |Kultur

»

Die reale Welt lässt sich

nicht mit der Fantasie vergleichen.

Vielleicht ist das

der Grund, warum wir

überhaupt Fantasie in unserer

Welt haben. Wir alle

brauchen eine Flucht aus

der Realität.


Kunst |Kultur 24

»

Letztlich ist dieses Buch eine

Feier des Schwulseins. Ein

Fest für unsere Besessenheit

von Fabelhaftigkeit, Jugend

und Schönheit.

Es stimmt wirklich, die Männer in

meinem Buch könnten in jedem Big-Budget-Pornofilm

auftreten. Ich denke, dass

der Mainstream-Schwulenporno im Laufe

der Jahrzehnte langsam einige sehr spezifische

Looks geschaffen hat. Die Männer

von Flamingo Island entsprechen diesem

Look. Doch die meisten schwulen Männer

wissen auch, dass Pornos nicht das echte

Leben sind. Vielleicht ist es aber genau

auch das, was Pornos so attraktiv macht.

Ehrlich gesagt, wenn die Leute meine

Arbeit erotisch genug finden, um zu ihr zu

masturbieren, dann sage ich: Nur zu! Die

Bilder sind ja schließlich sexuell aufgeladen.

Und Pornos haben sich auch mit der

Zeit verändert. Als ich die Masturbation

für mich entdeckte, gab es nur Standbilder.

Als das Internet anfing, bewegte

Bilder zu liefern, änderte sich auch mein

Interesse an Pornos. Es ist nur logisch,

dass der nächste Schritt in der Pornobranche

ein 3D-Porno sein wird. Bis jetzt

waren wir gut darin, Pornos als Fantasie

zu erkennen. Die Frage ist, ob wir dazu

noch in der Lage sein werden, wenn der

Porno vollständig in die Realität übergeht.

Bis dahin werde ich meine Welt weiter

kreieren und mit jedem von euch teilen,

der Lust darauf hat!

Zach, vielen Dank für das tolle Gespräch!

(ms)

Flamingo Island

von Zach Lynch

Hardcover, 176 Seiten, rund 110

Abbildungen, Texte auf Deutsch und

Englisch, erschienen im Salzgeber

Verlag

Mehr unter salzgeber.de und

deviantart.com/zachlynchuniverse


25

Lifestyle

präsentiert

DEN LGBTQ-MENSCHEN

DES MONATS:

Alter: 38

Wohnort: Berlin

Unterwegs als:

Mr. Fetish Germany 2023

Berufsbezeichnung:

Sales Associate, Lufthansa

Berlin

@mlb22_mfg23

LUKASZ

Was möchtest du als neuer Mr.

Fetish Germany erreichen?

Ich setze mich gegen das Body- und

Fat-Shaming ein. Warum? Weil diese Probleme

mich selbst mal betroffen haben,

ich hatte viele Jahre lang Übergewicht,

was mich sehr unsicher gemacht hatte.

Aber die Community hat mir gezeigt, dass

Männer mit einer Wampe und 130kg

auch geliebt werden, genauso wie sie halt

sind. Ebenso ging es mir anfangs beim

Thema Leder, ich stehe auf Leder, seit ich

nur denken kann und trotzdem war ich

erst mit 33 Jahren bereit dafür, in Vollleder

durch die Straßen zu ziehen, dabei

war die Angst, öffentlich so herumzulaufen,

völlig unbegründet. Die Ängste sind

nur in unseren Köpfen.

Was liebst du an der

LGBTQ-Community?

Die Offenheit und Hilfsbereitschaft. Ich

traf in der Community tatsächlich nur

auf tolle Menschen, echte Diamanten!

Menschen, denen Freundschaft sehr

wichtig ist.

Was geht dir auf die Nerven

an der LGBTQ-Community?

Dass wir so oft Anerkennung, Toleranz

und Respekt von anderen einfordern, wir

selbst aber oft nicht dazu bereit sind, diese

zu liefern.

Dein Geheimtipp aus deiner

Stadt für Queers?

Eindeutig die Black Weekends, die jedes

erste Wochenende des Monats organisiert

werden. Drei Tage voller Attraktionen,

Partys, Socials und Dinners für Kerle in

Vollleder.

Dein bisher tollster Tag – und

warum?

Der Tag, an dem ich meinen Job bei der

Lufthansa bekommen habe. Ich liebe das

Flughafenleben sehr. Dank meinem Beruf

habe ich die Möglichkeit, die ganze Welt

kennenzulernen und mich selbst noch

mehr in puncto Diversität zu sensibilisieren.

Eine erotische Sünde, die du

nur jedem empfehlen kannst?

Gibt es überhaupt erotische Sünden? Ich

glaube nicht. So lange wir ein gesundes

sexuelles Leben führen und vor allem

damit keinem anderen wehtun, sündigen

wir nicht. Ich würde eher sagen, dass der

sündigt, der keinen Sex hat. Wir leben

nur einmal. Wer soll denn sonst dieses

verdammte Leben für uns leben, wenn

nicht wir selber?

Was müssen deine Fans unbedingt

noch wissen von dir?

Ich bin ein totaler Luftfahrt- und Eisen-

bahnfan. Ich sammle alle möglichen Netzpläne

der Städte, die ich besucht habe und

auch alle Bordkarten von meinen Flügen.

Bis heute bin ich 304 Mal geflogen, war

insgesamt 725 Stunden in der Luft und

flog dabei zusammengerechnet 475.273

Kilometer.

Du kennst jemanden, der für Dich auch

eine ganz besondere Persönlichkeit aus der

LGBTQ-Community ist? Dann schreib´ uns!

Wir freuen uns über deine Nachricht an

redaktion@queeremedien.de


Fetisch 26

Dominic Pacifico im exklusiven

HIM-Interview

DER

ULTI-

MA-

TIVE

DOM

Dominic Pacifico – sein

Name klingt bereits wie eine

Welle, die einen mitreißt und

genauso ergeht es einem

in der Tat mit dem echten

Dominic, wenn man ihm im

realen Leben begegnet. Er

ist das Bild des ultimativen

Daddys, des ultimativen

DOMs.


»

Das Interesse von schwulen

Männern an Kink- und Fetisch-Inhalten

ist in den letzten

Jahren stark gewachsen. Die

Fans sind hungrig danach und

ich werde diesen Hunger jetzt

stillen!

27

Fetisch

Seit vielen Jahren begeistert er eine stetig

wachsende Fangemeinde, nun will er Fetisch

auf die nächst höhere Ebene transportieren

– zusammen mit den KinkMen.

Sowohl vor wie auch hinter der Kamera

will der Allrounder, an dessen Brust wir

uns nur zu gerne ankuscheln würden, seinen

ganz eigenen Stil umsetzen. »Das Interesse

von schwulen Männern an Kinkund

Fetisch-Inhalten ist in den letzten

Jahren stark gewachsen, insbesondere an

schwulem Hardcore-BDSM. Die Fans sind

hungrig danach und ich werde diesen

Hunger jetzt stillen und dabei Filme auf

hohem Niveau produzieren«, so Dominic

im HIM-Interview selbstsicher. Wir wollten

mehr über die neue Fetisch-Welt von

Dominic Pacifico wissen!

Dominic, wann hast du deine Liebe zu

Fetisch und Kink entdeckt?

Das war in sehr jungen Jahren, ich glaube,

ich war ungefähr 18 Jahre alt. Mein

Freund aus dem College fesselte mich und

versohlte mir so heftig den Hintern, dass

mein dünner Twink-Arsch eine Woche

lang lila und blau war. Ich liebte es, in die

Enge getrieben und so aufgegeilt zu werden.

Es war extrem aufregend! Ich habe so

viele Ladungen Cum abgefeuert, einfach

unglaublich!

Was reizt dich heute nach wie vor

daran?

Bis heute genieße ich es sehr, dass Kink

dich in eine andere Welt versetzt. Man

kann kreativ und sexy sein und zudem

mit Lederkleidung und Latex und allen

möglichen Arten von Spielzeug und Ausrüstung

hantieren. Als ich jünger war,

haben mich vor allem die großen, massigen

Männer angezogen. Anscheinend

mögen Männer es, dünnen, unschuldig

aussehenden Jungs den Arsch zu versohlen,

und genau das war ich damals.


Fetsich 28

Das mögen wir definitiv! Wie würdest du

Kink-Spiele jemandem beschreiben, der

noch keine Ahnung davon hat?

Das ist insofern schwer zu beantworten,

weil Kink für jeden Mann etwas anderes

bedeuten kann. Für mich ist es eine

körperliche Aktivität, die mir pures Vergnügen

bereitet, ohne dass ich darüber

nachdenken muss. Es ist eine Flucht, die

auch emotional sein kann, besonders

wenn ich ein Verlangen nach wildem und

ausdauerndem Sex verspüre, bei dem ich

meine Aggressionen so richtig gut ausleben

kann.

Heute bist du ein großer Star, gerade in

der BDSM-Szene. Wie ist es dazu gekommen?

Bevor ich mich mit BDSM- und Fetisch-Pornos

beschäftigte, habe ich viel

im Mainstream-Bereich gearbeitet. Aber

Pornos haben mich dazu inspiriert, noch

tiefere, dunklere Seiten des Fetischs zu

erforschen. Die Regisseure fragten nach

Freiwilligen, die sich vorstellen könnten,

schlüpfrigere Szenen zu drehen, und ich

meldete mich oft. Ich sah das Set als einen

sicheren Raum an, in dem ich meine Fetisch-Fantasien

ausleben konnte.

Damit passt du jetzt perfekt zu den Kink-

Men, oder?

So ist es. Ich bin ein Fan von KinkMen,

seitdem ich denken kann. Das Studio war

»

Kink bereitet mir pures Vergnügen.

Es ist eine Flucht, die

auch emotional sein kann,

besonders wenn ich ein Verlangen

nach wildem und ausdauerndem

Sex verspüre, bei

dem ich meine Aggressionen

so richtig gut ausleben kann.


29

Fetisch

»

Es ist wirklich aufregend, am

Set aufzutauchen und festzustellen,

dass ich mit einem

Typen arbeite, den ich schon

immer mal ficken wollte.

immer ein Favorit von mir, weil sie die

legendärsten Talente hatten. Diese Kerle

waren die perfekten Dom-Typen. Sie

waren nicht nur extrem sexy, sondern

auch muskulös, männlich und machohaft,

und ihre Auftritte waren so verdammt

intensiv.

Intensiv wird es jetzt auch mit dir werden.

Was dürfen wir von dir erwarten?

Ich liebe es, wenn ich verschiedene Arten

von coolen Rollenspielen machen kann,

zum Beispiel als Polizist oder Gefängniswärter.

Außerdem würde ich gerne viel

mehr im Bereich Latex machen und ich

freue mich sehr darauf, mehr in den Pup-

Play-Fetisch einzutauchen. Also, macht

euch auf was gefasst. Selbst nach all der

Zeit macht es mir immer noch verdammt

viel Spaß. Es ist wirklich aufregend, am

Set aufzutauchen und festzustellen, dass

ich mit einem Typen arbeite, den ich

schon immer mal ficken wollte. Manche

Filmprojekte sind zudem richtig aufwändig

gestaltet mit prächtigen Kulissen und

großartigen Stars. Das sind die Szenen,

auf die ich mich am meisten freue!

Wir freuen uns, dich vor der Kamera in

Action zu sehen, obwohl du jetzt ja auch

auf dem Regiestuhl Platz nehmen wirst.

Eine große Umstellung für dich?

Ich bin bereits in den letzten acht Jahren

allmählich von der Schauspielerei zur

Regie übergegangen, beispielsweise auf

meiner eigenen Website. Vor ein paar

Jahren habe ich dann zudem angefangen,

für einige Studios erste Filme zu produzieren.

Ich habe mich zwar nie als Regisseur

gesehen, bin aber zuletzt mehrfach sogar

für Preise nominiert worden. Ich bin seit

über zwanzig Jahren in der Branche tätig

und da lernt man als Darsteller sozusagen

nebenbei auch Regie zu führen.

Manche Regisseure standen nie selbst vor

der Kamera und wissen nicht, wie verletzlich

man sich fühlen kann, wenn man in

einem Raum voller Menschen Sex haben

soll. Sie wissen nicht, wie körperlich und

emotional anstrengend das manchmal

sein kann. Ich schon, und ich denke, das

macht mich zu einem guten, geduldigen

und verständnisvollen Regisseur. (mb/ms)

»

Kink versetzt dich in eine andere

Welt. Man kann kreativ

und sexy sein und anscheinend

mögen Männer es, dünnen,

unschuldig aussehenden

Jungs den Arsch zu versohlen!

Black Leather Shirt & Black Cargo Shorts

Das taillierte Hemd aus schwarzem Leder hat kurze Ärmel,

schwarze Knöpfe, Schulterklappen und zwei Brusttaschen. Es

besteht aus 100% vollnarbigem Anilin-Schafsleder, das sich unglaublich

weich anfühlt.

Zu finden bei

www.mr-riegillio.com


Community 30

Wie wir gut durchs neue

Jahr kommen

Neue Namen

braucht das Land

Der Januar ist üblicherweise der Monat, den man am liebsten direkt und

komplett im Bett verbringen möchte, bis dann Februar kommt und es

noch kälter, grauer und dunkler vor dem Fenster da draußen wird. Also

können wir uns genauso gut den Januar auch schon jetzt schön machen,

dann sind wir besser gewappnet für den Februar.

Kraft und Stärke werden wir dieses Jahr

definitiv brauchen, dann irgendwie endete

das Jahr 2022 nicht so, wie man sich

das gewünscht hat – oder anderes gesagt:

2023 muss jetzt endlich mal der Knaller

werden, sonst werde ich langsam sauer.

Gut, in Amerika rettete das Bundesgesetz

für die gleichgeschlechtliche Ehe höchstwahrscheinlich

viele schwule und lesbische

Paare vor dem Zorn einiger US-Richter

am Supreme Court, die noch seniler im

Kopf sind als sie aussehen – wir erinnern

uns, jene Herren, die die Abtreibung

2022 wieder illegal machten und fröhlich

bekundeten, jetzt auch das landesweite

Recht auf Ehe für Homosexuelle wieder

zurücknehmen zu wollen. Damit wäre es

– ohne Bundesgesetz – allen Gouverneuren

möglich, selbst zu bestimmen, was in

ihrem Bundesstaat so abgeht. Wir wissen,

wo das endet.

im Privaten. Warum? Auch Sex zwischen

zwei Jungs oder zwei Mädels kann als

«Werbung« für Homosexualität definiert

werden. Kein Witz. Gut, darin hat Putin

natürlich recht, denn wer jemals einer

heißen schwulen oder lesbischen Nummer

zugesehen hat, will auch zeitnah mitmachen

und versteht vielleicht erstmals,

wie verdammt gut Sex sein kann, wenn

es nicht nur immer die heterosexuelle

Missionarsstellung sein muss.

Dabei wären die ulkigen Richter eigentlich

in richtig guter Gesellschaft, denn Homo-Hass

wird wieder richtig chic und das

nicht nur in der queeren Aktivistenblase,

in der der weiße cis-Schwule sowie die

weiße cis-Lesbe inzwischen ähnlich böse

wie früher nur der Papst und der Chef der

CSU waren. Nein, in Russland ist mit der

neuen Verschärfung des Anti-Homo-Propaganda-Gesetzes

inzwischen Homosexualität

komplett verboten – in der

Öffentlichkeit, in den Medien wie auch


31

Community

ändert sich nix. Als kritische Journalistin

hätte man jetzt ja fragen können, ob dieses

neue Wort nicht nur eine Abkürzung

von Monkeypox darstellt, aber zum Glück

verteilen sich die fünf verbleibenden

kritischen Journalisten auf den ganzen

Globus und bei der WHO war gerade

niemand vor Ort. Vielleicht soll das M

in Mpox jetzt aber auch für »Motherfucking-Pox«

stehen, das würde wenigstens

die Schmerzen treffend beschreiben, die

weltweit viele tausend Schwule seit Mai

letzten Jahres erlitten haben. By the way,

guys, inzwischen gibt es genug Impfstoff

in Deutschland, also wie wäre es einmal

mit einem Quickie beim Doktor?

In Indonesien haben sie sich gedacht, was

der Russen-Zwerg mit Minderwertigkeitswahn

kann, können wir schon lange

und so haben die Parlamentarier Homosexualität

gleich ganz ab 2025 verboten.

Sex darf nur noch innerhalb der Ehe ausgeführt

werden und da es im Inselstaat

keine Homo-Ehe gibt, bedeutet das jetzt

Verzicht für alle Gays. Das wird die vielen

tausend schwulen Jungs aus Australien

und Europa hart treffen, die sich jedes

Jahr zum nackten Stelldichein auf Bali

getroffen haben.

In Europa dagegen hat die Weltgesundheitsorganisation

wichtiges kundgetan:

Ab diesem Jahr möge man zu den Affenpocken

nicht mehr Affenpocken sagen,

denn das sei böse rassistisch. Wem gegenüber,

wollte man nicht so offen kommunizieren.

Der durchschnittliche Affe an

sich ist ja gemütsbedingt eher einfach

gestrickt, wenn es um Titulierungen aus

der Menschenwelt geht. Sollte die WHO

hingegen den Rassismus entdeckt haben,

weil der Virus aus Afrika kommt und

sie sozusagen eine Verbindung zu den

Einwohnern dort ziehen wollen, wäre

das ja ihrerseits zutiefst rassistisch. So

bleiben wir erklärend an der Oberfläche,

verkünden aber einen Ausweg aus den

erkannten Stigmatisierungen und berichten

der Welt freudig: Die Affenpocken,

Monkeypox, heißen jetzt Mpox, sonst

Dieses Namensproblem ist bei der WHO

übrigens ein altbekanntes und schon oft

glich die Namensfindung einer Krankheit

dem Tanz auf einem Drahtseil,

während lodernde Flammen am Boden

in die Höhe schießen. Natürlich kann es

jetzt nur eine Frage der Zeit sein, bis auch

die Kuhpocken oder die Schweinepest

umbenannt werden müssen. Verzwickt

wird es da dann bei den Windpocken, die

im Englischen als Chickenpox bezeichnet

werden. Das dürften die vielen Millionen

Hühner zweifelsfrei als sehr diskriminierend

empfinden. Aber vielleicht ist das die

Lösung für alle Probleme in diesem Jahr

– wir geben ihnen neue Namen, bis es

nicht mehr so böse klingt. Die rot-grünen

Parteifreunde machen es uns doch bei der

Gesetzgebung schon lange erfolgreich vor

(Gute-Kita-Gesetz, Starke-Familie-Gesetz).

Vielleicht sollten wir homosexuellen

Sex auch umbenennen in »Einführung

traditioneller Männlichkeitsmerkmale

zur Stärkung des Patriarchats« und schon

kann auch in Russland und Indonesien

wieder munter gevögelt, sorry, ich meine

natürlich gevelt werden. Abkürzungen

sind wirklich so viel besser und schon

klingt es nicht mehr so schlimm. (mm)


Kunst |Kultur 32

Diese Jungs zeigen

gerne alles!

Nichts

zu verstecken!

Fans mussten lange warten,

nun endlich erscheint der

zweite Fotoband von Phil

Dlab, der mit seinem ersten

Buch »Nothing to Hide –

Young Men from Slovakia«

einen Hit landete. Nun ist er

zu unserer großen Freude

mit »Nothing to Hide 2« zurück

und das HIM MAGA-

ZINE darf einige seiner Lieblingsmotive

präsentieren.


33

Kunst |Kultur

Erneut setzt Dlab dem maskulinen Charme junger Männer aus

seiner slowakischen Heimat ein Denkmal. Sechs Protagonisten

stehen im Mittelpunkt dieses Bandes. Sie verkörpern Athletik,

Energie und Selbstvertrauen, sind im Einklang mit sich selbst

und der sie umgebenden Natur. Ob Akte oder Porträts, ob in Farbe

oder in Schwarz-Weiß, Phil Dlabs Fotografien fangen stets die

Kraft der Authentizität und die Poesie des Augenblicks ein – die

Freiheit schöner junger erotischer Männer, die wirklich nichts

zu verbergen haben.

»

Wir blieben mit offenen

Mündern stehen, wie angewurzelt

angesichts dieser

Manifestation überlegener

Schönheit.


Kunst |Kultur 34

Dabei verrät Dlab auch, dass die Produktion des zweiten Fotobuchs

gar nicht so einfach war wie anfangs gedacht: »Ich bin

ziemlich sicher, dass ich während der Arbeit am ersten Buch

geistig nicht so erschöpft war wie heute. Seit mehr als drei

Jahren fotografiere ich Männerakte, zwei davon während der

Covid-19-Pandemie. Ich hoffe wirklich, dass wir das Schlimmste

überstanden haben und dass der Krieg zwischen Russland und

der Ukraine nicht noch weiter außer Kontrolle gerät, als bereits

geschehen. Es war nicht gerade leicht, zuversichtlich und

gesellig zu sein, besonders während der Lockdowns, als in der

Slowakei nur die elementarsten Versorgungseinrichtungen und

solche, die keinen zwischenmenschlichen Kontakt erforderten,

geöffnet bleiben durften.«


35

Kunst |Kultur

Seine Heimat, die Slowakei, verändert

sich dabei auch stets unabänderbar, Dlab

selbst spricht davon, dass sie nach und

nach ihre »Schlichtheit« verliere. »Nicht

jeder ›Fortschritt‹ ist ein Fortschritt.

Zum Glück gibt es noch Überbleibsel des

nostalgischen Paradieses in der Slowakei,

wenn man weiter nach Osten reist.« Der

erfolgreiche Fotograf sucht nach dem

einfachen, natürlichen und intensiven

Leben, so wie sich das auch in seinen

wunderbaren Porträts widerspiegelt. In

einer kleinen Stadt namens Košice fand

er nicht nur diese Lebenseinstellung,

sondern auch eines seiner wunderbaren

Models (Patrik): »Die Stadt war äußerst

lebendig, fast alles fand auf den Straßen

statt. Die Menschen sahen zufriedener

und zugänglicher aus, sie schienen sich

weniger Gedanken um ihr soziales Image

zu machen, waren natürlicher und von

authentischer Schönheit. Es war, als

hätten sie noch nie von Smartphones

gehört. Ich werde nie den Abend vergessen,

als mein Bruder und ich in Košice

auf eine Ansammlung junger Menschen

trafen. Wir blieben mit offenen Mündern

stehen, wie angewurzelt angesichts dieser

Manifestation überlegener Schönheit. Es

geht also vor allem darum, zur rechten

Zeit am richtigen Ort zu sein.« Aktuell

arbeitet Dlab bereits an neuen Fotografien

und kann sich auch vorstellen, sich dafür

einmal die sexy Jungs aus Kroatien näher

anzuschauen – wir freuen uns schon jetzt

darauf! (jh)

Nothing to Hide 2 von Phil Dlab

Hardcover, 194 Seiten,

ca. 170 Fotografien, Texte auf

Deutsch und Englisch

salzgeber.de


Community 36

HART, DRECKIG, SPRITZIG UND

AUS ALLEN ROHREN FEUERND!

SO WIE DU ES BRAUCHST!

Hossa, wir freuen

uns!

Kurz vorm Jahresende nach gefühlt einhundert

Kompromissen, Gesetzesvorlagen

zwischen Senat und Repräsentantenhaus

und politischem Gezanke ist schlussendlich

das Bundesgesetz zum Schutz der

Homo-Ehe in den USA verabschiedet und

von Präsident Biden auch unterzeichnet

worden. Nach all dem homophoben Hass

im vergangenen Jahr ein mehr als verdienter

Sieg für unsere Gay-Community.

Jetzt können die alten Homo-Hasser am

Obersten Gericht keinen großen Schaden

mehr anrichten in puncto Ehe, selbst

wenn sie bisherige homo-freundliche

Beschlüsse ihrer Vorgänger wie angekündigt

tatsächlich revidieren. Manche

Richter am Supreme Court leben leider

einfach viel zu lange…

tweet tweet

Die singende Brille Elton John hat kurz vor dem neuen Jahr

verkündet, er werde seinen Twitter-Account löschen. Zu viele

Fake News seien einfach in Umlauf. Twitter-Shopping-Queen

Elon Musk zeigte sich zerrüttet ob dieser Aussage, denn zum

einen liebe er die Musik des Pop-Rentners sehr, zum anderen

sei er doch selbst auch eine Art von Rocketman. Und einmal

mehr wurde die Diskussion befeuert, ob das neue Twitter mehr

Debattenfreiheit gerade auch bei Themen rund um die Weltsicht

queerer Aktivisten bedeutet, oder ob schlicht nur der Hass

zunimmt – die New York Times will ermittelt haben, es gibt

seit Musks Einkaufsbummel eine deutliche Zunahme von Hate

Speech gegenüber LGBTQ-Menschen.


37

Community

Netflix zieht den Stecker

Satz mit X, das war wohl nix

Der Lesben- und Schwulenverband Deutschland hat jetzt

ein bitteres Fazit über ein Jahr Ampel-Regierung gefällt:

Der queer-politische Aufbruch bleibt aus. Bisher gab es

vor allem große Töne, wenig Konkretes. Und selbst beim

nationalen Aktionsplan, der beinahe ein Jahr lang als neues

Power-Instrument gegen Homophobie und LGBTQ-Hass

angekündigt worden war, verbarg sich nach der Pressekonferenz

größtenteils nicht mehr als ein Aufguss der altbekannten

Ziele, die schon mit Regierungsbeginn angekündigt

worden waren. Wann diese umgesetzt werden sollen?

Auch hier nichts Konkretes. Es fehle an Reformen, so der

LSVD. Die Diskriminierung beim Blutspendeverbot wurde

direkt auf unbekannte Zeit nach hinten verschoben. Man

merke: Viel heiße Luft macht noch keinen warmen Winter.

Im Dezember wurde publik, der deutsche Ableger von

Queer Eye bekommt keine zweite Staffel, nach nur fünf

Folgen ist Schluss. Warum, wieso, weshalb, die queere

Community ist in heller Aufregung. Eines scheint klar, die

Quoten müssen mies gewesen sein, anderenfalls würde

der Streamingdienst weitermachen so wie beim US-Format.

Vielleicht, nur vielleicht, könnte es unter Umständen

möglicherweise, man weiß es nicht, aber rein theoretisch,

ganz ohne Phobie oder Hass, daran gelegen haben, dass

die fünf Wesen, die durch die Sendung führten oder eher

schwebten, fürs Publikum etwas zu queer waren. Ähnlich

erging es der Neuauflage von »Queer as Folk« dieses Jahr,

das harte Urteil der Presse damals: Viel zu woke. Anders

gesagt, die größte Gruppe der LGBTQ, schwule Männer,

fanden sich vielleicht, aber nur vielleicht natürlich, in

beiden hippen Formaten nicht wieder. Oder, andere

Möglichkeit: Die trendigen Tipps der »Experten« waren

altbacken und unfassbar langweilig. Welches Urteil wäre

jetzt besser?

Bild © Netflix


Fetisch 38

Heiße Kerle

in schwarzem

Leder

Da kann einem schon einmal schwarz vor Augen werden

– aber auch nur, weil einen die sexy Kerle beim BLACK

WEEKEND in Berlin um den Verstand bringen. In den

letzten Jahren hat sich das monatliche Treffen von Fetischmännern

und Freunden einen internationalen Namen

gemacht und bietet abseits von Großevents wie Folsom

und Easter Berlin einen intimeren Rahmen. Jetzt feiert das

BLACK WEEKEND in diesem Monat sein fünfjähriges Bestehen

und das ganze HIM-Team gratuliert herzlich!


39 Fetisch

Entstanden ist das Eventformat 2017 aus

dem Zusammenschluss von zwei Veranstaltungsreihen

der Berliner Leder-Fetisch-Community,

den BERLIN CIGAR-

MEN und dem Leather Social. Beide

Formate wurden Anfang 2018 auf das erste

Wochenende im Monat zusammengelegt

und waren damit der Startschuss für

das BLACK WEEKEND. Schnell ergaben

sich weitere Formate und Gruppierungen,

die sich unter diesem Wochenende

zusammenfanden, wie zum Beispiel auch

die BLUF-Community mit ihren inzwischen

mehr als 5.000 Mitgliedern.

Und was genau erwartet Besucher nun

beim BLACK WEEKEND? Der Veranstalter

Olaf von Male.Space verspricht nebst

einer mittlerweile beachtlichen Zahl an

Fetisch-Gästen auch wechselnde und

stets ansprechende Programme und einen

gewissen Rundum-Sorglos-Service für

Männer mit einer Vorliebe für Leder –

hier bleiben keine Wünsch offen. Kurzum

für Leder-Fans ein fixer und wichtiger

Termin im Kalender. Das «schwarze

Wochenende« ist somit auch ein Garant

für volle Bars und einen gut besuchten

Berliner Schwulenkiez für alle. Freitags

gibt die BERLIN CIGARMEN Lounge den

Startschuss, wobei alle Zigarrenliebhaber

herzlich willkommen sind. Wer saugt

nicht gerne an einem harten großen Teil

herum, das richtig gut in der Hand liegt?

Eben! Am Samstag geht es dann in voller

Ledermontur in wechselnde Restaurants

mitten im Schöneberger Kiez – ein besonderes

Erlebnis bis heute. Sorgten die

Lederkerle anfangs noch für vereinzelt

verstörte Blicke bei den anderen Restaurantbesuchern,

werden die Männer in

Schwarz heute überall herzlich willkommen

geheißen und sind für nicht gerade

wenige Restaurantbesitzer oftmals mitunter

die liebsten Gäste – aber das verraten

sie einem nur im Vertrauen, versteht sich.

Am Sonntag wird dann beim Leather Dinner

im Cafe Kalwil gefrühstückt, bevor im

weiteren Tagesverlauf beim Fetish Social

Berlin ein stets wechselndes Angebot auf

die Männer wartet – einmal geht es zu

besonderen Vernissagen oder Galerien,

ein anderes Mal öffnen Fetisch-Läden zu

einer besonderen Führung ihre Türen für

die Men in Black.

Wie gut das BLACK WEEKEND insgesamt

in Berlin angenommen wird und mit wie

viel Offenheit Lederfreunde im Kiez willkommen

sind, zeigt auch die eigens dafür

ins Leben gerufene Bewertungsscala

MUIR CAP – ein Ratingsystem, das Besuchern

sofort zeigt, wo sich Leder-Fans am

wohlsten fühlen können. Nun wird aber

erst einmal mit einem BLACK WEEK-

END XXL das große Jubiläum gebührend

gefeiert, inklusive der einzigartigen ALL

Leather Party TESTOSTERONE. Mit dabei

auch der amtierende Mister Leather Berlin

2022 und Mister Fetish Germany 2023,

Lukasz Majchrzak: »Die Social Events

wie die BERLIN CIGARMEN Lounge, die

BLUF Night oder auch die Leder-Dinners

bringen unsere Community zusammen

und erlauben Newcomern, in einer ungezwungenen

Atmosphäre sich selbst und

ihren Fetisch zu entdecken.« Fetischfreunde

sollten die XXL-Packung also keineswegs

verpassen. (ms)

Termin: 04-09. Januar 2023

Mehr unter: www.male.space

Fotos © Tim Arne


Fetisch 40

FETISCH

TRENDS

2023

Kinky Welt 2023 – was erwartet uns im neuen Jahr in der

Fetisch-Welt? Wir haben mit einigen Kollegen und Fetisch-Experten

geredet, die in der Gay- und BDSM-Szene

aktiv sind und dort erfolgreich Podcasts, Blogs oder Events

machen. Exklusiv für das HIM-Magazine gibt es jetzt die

heißesten Trends für Fetisch-Freunde!


41 Fetisch

Alte und neue Spontanität

Nachdem die Lockdowns im letzten Jahr

endlich vorbei waren, waren die Gäste

nicht zu bremsen. Unser gay-BDSM-Club

sowie auch andere Fetisch-Treffpunkte

waren regelmäßig ausverkauft, allerdings

zeigte sich nach dem ersten Run, dass immer

mehr Gäste lieber spontan kommen,

als lange im Voraus Tickets zu kaufen –

eine Erfahrung aus Covid-Zeiten. Dieser

Trend wird sich 2023 definitiv in der

Fetisch-Community weiter durchsetzen,

sprich mehr Spontanität bei Gästen und

damit auch bei uns als Veranstalter.

Private Events?

Die kinky Szenen haben sich während

Corona oftmals in den privaten Bereich

verschoben, immer mehr Privatpartys

wurden geradezu salonfähig gemacht.

Dort trifft man häufig mit dem eigenen

Freundeskreis zusammen, kann meist

günstiger feiern und all die Dinge tun, die

man auf öffentlichen Events hingegen

nicht direkt tun sollte, wenn man nicht

direkt rausfliegen will. Inzwischen zeigt

sich aber wieder eine Rückkehr zu öffentlichen

Partys, vor allem in den großen

Städten wie Berlin, Köln, München oder

Hamburg wollen die Menschen wieder

lieber öffentliche Locations besuchen und

so auch besser neue Menschen kennenlernen.

Das Fremde und Unbekannte ist

doch immer wieder faszinierend und

spannend, oder? Selbst bei aller Gemütlichkeit

zu Hause. Der Trend scheint sich

auch hier weiter zu verstärken, denn

viele Partys sind immens gewachsen.

Auch im Fetisch-Bereich wollen die Fans wieder mehr zusammen feiern. Nach Covid

und den Affenpocken haben wir uns das ja auch mehr als verdient, oder?

Puppys überall

So kann man es auf den Punkt bringen. Gefühlt ist jeder, der auch nur ein bisschen

kinky ist, mittlerweile ein Puppy. Der Zusammenhalt der Vergangenheit, dieses «Wir

sind die anderen” ist weg und viele Rudel, Grüppchen und Zusammenschlüsse zerfallen

oder werden zu eher losen Verbindungen. Allein in Berlin gibt es ab 2023 mindestens

fünf unterschiedliche Anbieter für Puppy-Events, 2019 war der gay-BDSM.Club noch

alleine. Und damit sind aktuell nur Play-, Dance- und Social-Partys gemeint, die Stammtische

und andere Freizeitaktivitäten sind hier noch gar nicht mit einberechnet. Auf

der einen Seite ist ein breites Angebot für Puppy-Freunde vielleicht auf den ersten

Blick schön, es besteht aber die Gefahr, dass sich die Szene immer mehr verläuft, sich

weniger unterstützt und viele weitere Gruppen schlussendlich auseinanderbrechen

könnten. Das Exklusive war auch ein Schutzraum, inzwischen sind Puppys aber in

jedem Club willkommen.

PVC Tracksuit White Stripes

Das Outfit ist ein Klassiker! Der allererste

PVC-Trainingsanzug auf dem Markt und

von so vielen geliebt!

Zu finden bei

www.mr-riegillio.com


Fetisch 42

Die Gearheads kommen

Ich persönlich habe mich in die Gearheads

verliebt. »Damals, als ich noch jung

war…” (Now You can call me Daddy)

war es noch etwas Besonderes, wenn

wir uns Cross-Cycling Gear kauften und

so auf Partys unterwegs waren. Heute

würden wir da wohl weniger auffallen.

Aber dafür fallen mir jetzt die Jungs in

ihren Gears auf, die mittlerweile zu einer

relevanten Größe geworden sind. So gab

es auch zu Folsom ein richtiges Gearhead-Fotoshooting

und deutschlandweit

haben sich mehrere Gear-Partys etabliert.

Für mich definitiv der richtige Zeitpunkt,

um meine SMash!-Party wieder aufleben

zu lassen: Gearheads, Puppys, Gummi und

alle colorful Kinks. In diesem Jahr geht es

wieder los im sinberlin und dann sehen

wir, wie der Gear-Trend in diesem Jahr

weiter durchstartet.


43 Fetisch

Toy Markt im Wandel? Aus Privat

wird Professionell

Neue Produktionswege und Materialien,

die vor allem von privaten Tüftlern genutzt

wurden, sind ein neuer Standard

auf den kinky Messen geworden. Sie

stammen häufig aus Deutschland oder

dem nahen europäischen Ausland und

die Hersteller sind selbst aktiv in der

Szene unterwegs. Die Billigwaren aus

dem fernen Ausland, die in den letzten

Jahren den Toy-Markt geradezu überflutet

haben, findet man hingegen nur noch

zu einem sehr geringen Teil und scheinen

immer mehr zu einem Ladenhüter zu

werden. So kommen viele Toys mittlerweile

aus dem 3D-Drucker und haben

verschiedene Farben und andere Modifikationsmöglichkeiten.

Sie sind zwar

von einer Maßanfertigung noch weit

entfernt, aber bestechen trotzdem durch

große Flexibilität. Auch Virtual Reality

Shows, die mit 3D-Kameras aufgenommen

werden, kann man inzwischen als

Kunstpornos anschauen und bieten auch

trendige Fetisch-Tanz-Performances an.

Künstlerischer und kreativer wurden

auch die Toys selbst. Nicht nur Dildos

oder andere Insertables gewinnen an Farbe,

auch Paddels, Peitschen, Halsbänder,

Fesseln und vieles mehr werden immer

bunter und durch neue Materialien und

Verfahren (z.B. Gussverfahren) ergänzt.

Und selbst die Club-Wear hat die Nische

verlassen. Dort, wo man früher nur sündhaft

teuer Selfmade kaufen konnte oder

richtig (auch qualitativ) billig im Ausland,

haben sich nun Marken etabliert, die eine

ausreichende Qualität im mittleren Preissegment

anbieten.

Kink in den Medien und der Gesellschaft

Jahrelang war es für mich immer ein

persönliches Anliegen, Kink als Normalität

in der Gesellschaft anzusiedeln. Auch

wenn wir an diesem Punkt noch immer

nicht ganz angekommen sind, gab es im

letzten Jahr ein zunehmendes öffentliches

Interesse am Thema, vor allem im

TV und bei den Online-Medien. Dies ist

gerade deswegen besonders erwähnenswert,

da die Community-Richtlinien

großer sozialer Plattformen wie Facebook,

Instagram und Co häufig genau in die

entgegengesetzte Richtung tendierten

und versuchten, diese Themen immer

mehr an den Rand der Gesellschaft zu

drängen. Dabei war Deutschland in der

Vergangenheit immer ein relativ liberales

und offenes Land, das hier sehr offen und

positiv an das Thema rangegangen ist, die

Prüderie breitete sich erst in den letzten

Jahrzehnten schrittweise immer mehr

aus, auch befeuert zuletzt durch Social-Media-Giganten.

Nun endlich scheint

es ein gewisses Umdenken zu geben in der

etablierten Medien-Industrie in Deutschland,

die Kink als Thema immer öfter

aufgreift und so auch Inhalte anbietet,

die von anderen Plattformen zensiert und

verbannt worden sind. Auch ich konnte

im vergangenen Jahr gleich bei mehreren

Produktionen mitmachen. Ein sehr schönes

Ergebnis fand ich beispielsweise den

Beitrag von Joyn über den Puppy-Market.

Das Schöne dabei ist die Tatsache, dass wir

nicht mehr als Freaks dargestellt werden

wie in vergangenen Tagen, sondern hier

eine ernsthafte Aufklärungsarbeit im


Fetisch 44

unterhaltsamen Format produziert wird, fernab

von Sensationslust, die man früher häufig noch

miterleben musste.

Fetisch-Experten sind sich einig darin, dass sich

dieser Trend zu mehr Sichtbarkeit in den breiten

Medien auch 2023 fortsetzen wird.

Kink als Kunst

Nicht nur in den Medien wird Kink zunehmend

zum Inhalt. Auch immer mehr Theater und

Galerien bieten Produktionen und Ausstellungen

an, welche mit BDSM-Elementen arbeiten.

Dabei handelt es sich nicht wie früher um reine

Szene-Bühnen, die sich nur an kinky Menschen

richten, sondern um kleinere wie aber auch größere

reguläre Bühnen und Schauplätze, wo diese

kinky Aspekte inzwischen selbstverständlich

und gerne als Gestaltungselemente verwendet

werden. Dies baut Hemmnisse ab und fordert von

den Zuschauern, sich aktiv damit auseinanderzusetzen.

So hatten Besucher der neuen Nationalgalerie

in Berlin zum Beispiel die Möglichkeit, sich

in einem Ketten-Sling auszuruhen oder sich mit

Handschellen für eine bestimmte Zeit fesseln zu

lassen. Künstler auf der Bühne erklärten Konzepte

wie Konsens im Fetisch und die Freiheit

des Gefesselt-Seins, der eigenen Wahl und dem

Konzept, dominiert zu werden oder andere zu

dominieren. Die Spielwiese zwischen Kunst und

Kinky ist vielfältig, spannend und wird in diesem

Jahr noch weiter kreativ wachsen.

Montag, Dienstag & Mittwoch

Ruhetag ausser an Feiertagen

Donnerstag

12:00 - 20:00 Uhr

Freitag

12:00 - 21:00 Uhr

Samstag

12:00 - 21:00 Uhr

Sonntag

10:00 - 20:00 Uhr

* Sonderöffnungszeiten entnehmen

Sie bitte unserer Website

oder unserer Facebookseite


45 Fetisch

Intellektuelle Kink-Elite oder Kink

als Identität?

Die Anzahl von kinky Angeboten, die

auch einen intellektuellen Anspruch haben,

nimmt ebenso zu. Bereits vor Corona

wurde mit der Teegesellschaft ein sehr erfolgreiches

Format ins Leben gerufen, wo

Lesungen, Shows, Talk und Ähnliches mit

Fetisch, Kink und Sexpositivität in Verbindung

gebracht worden waren. Mittlerweile

gibt es immer mehr Angebote, wie

Lesungen, Talk-Runden oder Kunst- und

Doku-Filme, die sich gezielt an die kinky

Community richten. Dies spürt man auch

bei Messen, auf denen zunehmend Anbieter

hochwertiger kinky Kunst – von

Fotografie über Skulpturen bis zu virtuellen

und realen Kunst-Performances

– zu finden sind. Kink verlässt somit den

einstmals persönlichen Rahmen und wird

immer mehr gesellschaftsfähig. Vielleicht

ist dies auch ein Grund, weshalb es gerade

in der jungen kinky Szene zunehmend

Stimmen gibt, die sich weniger sexuelle

Veranstaltungen, aber dafür mehr Kink

wünschen. Ein paar einzelne Stimmen

oder gar ein Trend?


Fetisch 46

Professionalisierung von Sex und

Kink Education

In der Vergangenheit galt beim Thema

Kink-Education häufig, dass der Einäugige

unter den Blinden bereits den Workshop

leitete. Teilweise mit zwielichtiger

Motivation wurden Kurse gratis, gegen

Spenden oder sehr günstig angeboten. Die

eigentlichen Kosten waren dann gefährliches

Halbwissen, falsche Annahmen

oder Fehleinschätzungen, aber auch Missbrauch

oder physische und psychische

Schäden bei den Beteiligten. Dass sich

hier was ändern musste, war offensichtlich.

Nicht nur einige Serien von Netflix

und Amazon haben zudem dazu geführt,

dass das Interesse an fundierten Lehrangeboten

immer mehr zugenommen hat.

Inzwischen gibt es jetzt endlich auch auf

Anbieterseite mehr professionell organisierte

Veranstalter, die gute Coaches

einladen, regelmäßig qualitative Angebote

von verschiedenen Profis anbieten und

faire Preise bezahlen. Außerdem hat sich

ein unterstützendes Rahmenprogramm

entwickelt, wie Netzwerktreffen, Akademien,

Training the Trainer Konzepte und

vieles mehr. Ob dieser Trend zur Qualität

langfristig bleibt, wird man sehen

müssen, vor allem, falls die Preise wegen

steigenden Angeboten langfristig fallen

sollten. Den Kunden wäre es zu wünschen,

dass die Qualität siegt – am Ende

haben alle mehr davon.

Back to the Basics

Vor Corona waren Workshops häufig in

sehr spezifischen Bereichen sehr erfolgreich.

Nun scheinen aber vor allem die

Basics wieder an Bedeutung zu gewinnen.

Dies mag ein wenig verwundern, wenn

man davon ausgeht, dass all jene, die nun

keine Online-Workshops besucht haben

und sich während Corona auch nicht

wirklich weitergebildet haben, nun auf

dem Markt nach passenden Angeboten

suchen. Oder wurde einfach viel vergessen?

Mit Spannung blickt man in der

Fetisch-Szene darauf, wie sich dieser

Trend in diesem Jahr weiterentwickeln

wird. Wird 2023 das Jahr für die Basics im

Bereich Fetisch? Neueinsteiger brauchen

in diesem Jahr auf jeden Fall weniger

als je zuvor Angst davor haben, einfach

einmal in einen Fetisch-Kurs hineinzuschnuppern.


47 Fetisch

Negative Tendenzen und Rückschritte

Hass und Hetze erlebten 2022 nicht nur viele Menschen in der LGBTQ-Community,

sondern auch im Fetisch-Bereich – das reichte von komischen Kommentaren, die von

außerhalb wie innerhalb der Community kamen, bis hin zu direkten Ausschlüssen

von Personen. Daher sollten wir 2023 definitiv zum Trend machen, gerade auch in der

kinky Welt besser miteinander umzugehen, uns mehr gegenseitig zu unterstützen und

dem Hass die Peitsche zu zeigen.(dm)

Autor Dan Apus Monoceros ist Coach

für Nicht-Monogame-Beziehungen und

Kinks, arbeitet als Bondage-Trainer und

Rope-Artist und veranstaltet die Events

des

www.gay-BDSM.club

Trainingshose und Jacke Orange Strips

Vegane Tier- und Fetischfreunde müssen auch nicht leer ausgehen

mit der veganen Trainingskombination mit orangen

Streifen, die nicht nur optisch heiß aussieht, sondern sich auch

noch wie echtes Leder anfühlt.

Zu finden bei

www.mr-riegillio.com


Lifestyle 48

Eine Anakonda in der Hose

Silas mag an Körpergröße mit seinen knapp 175 cm

genau die perfekte Passform für einen sexy Twink

haben, den man schwungvoll packen und auf

seinen Schoß setzen kann, doch seine Zentimetermaße

in der Hose machen dann doch schnell klar,

wir haben es hier mit einem ganz Großen zu tun.


49

Lifestyle


Lifestyle 50

»

Rund 21 Zentimeter ragt sein jugendlicher

Forscherdrang gen Himmel, sobald er bereit

ist – und das ist Silas Brooks praktisch

immer.

21 Zentimeter ragt sein jugendlicher Forscherdrang gen Himmel,

sobald er bereit ist – und das ist Silas Brooks praktisch immer.

Der gerade erst volljährig gewordene Amerikaner lebt in Las

Vegas, hat schon für einige Studios gedreht und seine Heimat

bei Helix gefunden. Dort verzaubert der sexy Kerl mit seinen

braunen Augen und seinen wilden, ebenso braunen Haaren alle

Jungs und Männer im Handumdrehen. Und dann dürfen sie bei

ihm Platz nehmen, auch wenn sie wahrscheinlich tief Luft holen

müssen, je tiefer sie gleiten…

Von Mann zu Mann ist er gerne der TOP, doch privat geht er

gerne auch einmal auf die Knie, um mit seinem Hund herumzutollen.

Außerdem mag er Schlangen, kein Wunder, bei seiner

fetten und stets griffbereiten Anakonda zwischen den Beinen.

Nur wenn die Schlangen anfangen zu sprechen wie bei Harry

Potter, wird es ihm unheimlich, wie er dem HIM-Magazine verraten

hat. Können wir gut verstehen, auch wenn es uns freuen

würde, wenn seine Schlange in der Hose uns Geschichten erzählen

würde!

Pornos liegen bei Silas übrigens in der Familie, auch sein Zwillingsbruder

ist im Business. Da ist es also beinahe schon gute

Familientradition, wenn der freche Kerl uns mit seinen Blicken

binnen weniger Sekunden auszieht. Silas liebt es, beim Sex den

Ton anzugeben und die Jungs zum lustvollen Stöhnen zu bringen

– und bisher ist ihm das auch immer trefflich gelungen. In

seiner Freizeit hält er sich mit Fußball und Schwimmen fit und

lässt sich ansonsten leidenschaftlich gern von Animationsfilmen

verzaubern. Las Vegas, die Sin City, ist übrigens bis heute seine

Heimat und sein liebstes Fleckchen auf Erden – und wir finden,

Silas passt da wirklich perfekt hinein. Wo sonst sehnt man sich

in einer heißen Wüste mehr nach einem jungen Kerl, der einem

mit seinem großen Schlauch die Kehle befeuchtet?


51

Lifestyle

»

Silas Brooks verzaubert mit

seinen braunen Augen und

seinen wilden, ebenso braunen

Haaren alle Jungs im

Handumdrehen. Und bald

betteln die Jungs danach,

dass er seine Anakonda aus

der Hose holt…


Lifestyle 52

Wie würdest du dich in drei Worten beschreiben?

Lustig, fürsorglich und… ich weiß nicht...

noch mal lustig?

Wer ist die Liebe deines Lebens?

Das ist ganz einfach! Lil Babies, mein Pitbull-Welpe!

Er ist ein Pitbull mit dunkelblauer

Schnauze und hat Menschen zum

Fressen gern. Nein, er liebt Menschen

wirklich sehr und er ist super freundlich

zu jedem!

Was magst du am meisten am Leben in

Las Vegas?

Ich bin hier geboren und aufgewachsen

und ich liebe es, wie einzigartig die Stadt

ist. Man kann hier eine Menge Spaß haben,

und das nicht nur in den Schwulenbars,

obwohl die auch viel Spaß machen!

Es gibt zudem viele Jobs in Vegas, vor allem

im Gastgewerbe und im Nachtleben.

Hier ist immer was los und das liegt mir.

Wie verlief deine Kindheit in der Sin

City?

Ehrlich gesagt war meine Kindheit ziemlich

dysfunktional. Meine Mutter und

mein Vater haben sich ständig nur gestritten.

Sie haben nie geheiratet. Ich habe die

ganze Zeit bei meinem Vater gelebt und

die Wochenenden mit meiner Mutter

verbracht. Und bist heute weiß keiner von

ihnen, dass ich oder mein Bruder Pornos

drehen.

Und hast du in deiner Jugend viel mit

den Kindern aus der Nachbarschaft Fußball

gespielt?

Nein, ich war eher drinnen am Computer

zu finden.

Welche Art von Animation magst du

besonders?

Computergenerierte 3D-Bilder. Ich möchte

irgendwann zur 3D-CGI-Kunst wechseln

und das richtig professionell machen.

Spezialeffekte, Spieleentwicklung, digitale

Kunst und solche Sachen. Das ist hoffentlich

mein nächster Lebensabschnitt nach

dem Porno.


53 Lifestyle

Wir wünschen dir dafür alles Gute, hoffen

aber, du wechselst nicht zu schnell

in die digitale Welt. Im realen Leben

gefällst du uns nämlich verdammt gut.

Wie hast du eigentlich deinen Weg zum

Porno gefunden?

Das war einfach. Sofort nachdem ich 18

Jahre alt geworden war, habe ich alle

möglichen Studios abgeklappert. Helix

war für mich offensichtlich die beste

Wahl. Ich liebe die Arbeit wirklich sehr

und hier ist so ein freundliches Umfeld,

zudem sind alle sehr professionell und

haben immer die Fans aber auch die individuellen

Talente von uns Jungs im Blick.

Eines deiner Talente ist definitiv zwischen

deinen Beinen!

Das sehe ich auch so! Vielleicht ist das

auch ein Grund, warum ich mich hier

sehr schnell mit einigen Jungs angefreundet

habe. Wir sind inzwischen ein echt

lustiger Haufen, albern viel herum und

haben Spaß miteinander. Wenn wir für

ein Shooting zusammenkommen, beispielsweise

Garret (Kinsley), Kai (Taylor),

Jacob (Hansen), Seth (Peterson), Travis

(Stevens) und ich, dann wird das jedes Mal

eine verdammt lustige und wilde Zeit –

und zwar vor wie hinter der Kamera.

Hast du einen Liebling, mit dem du besonders

gerne zusammen drehst?

Das ist eine schwierige Frage! Wenn ich

einen nennen müsste, würde ich wahrscheinlich

Sam Ledger sagen. Es ist so einfach,

mit ihm zu arbeiten, und er ist ein

guter Darsteller! Bei uns funkt es einfach

während der Szenen.

Was für Ziele hast du fürs neue Jahr

2023?

So viel! Aber die wirklich große Sache, die

ich noch machen muss, ist, die Schule zu

beenden. Das steht ganz oben auf meiner

Liste. Danach sehen wir weiter!

Macht dir die Schule denn Spaß?

Nicht besonders, wenn ich ehrlich bin.

Die Highschool war schon keine gute Zeit

für mich. Ich fand sie und auch die Jungs

dort nicht wirklich sehr beeindruckend.

Aber ich denke, das College wird anders

sein. Inklusive anderer Jungs!


Lifestyle 54


55 Lifestyle

»

Silas liebt Las Vegas - wo

sonst sehnt man sich in

einer heißen Wüste mehr

nach einem jungen Kerl,

der einem mit seinem großen

Schlauch die Kehle befeuchtet?

Das stimmt definitiv! Wo siehst du dich

denn in fünf Jahren?

Hoffentlich in der Spieleentwicklung oder

noch besser als Grafikdesigner bei einem

großen Studio.

Du hast allein auf Twitter über 130.000

Follower, zudem sehr viele bei OnlyFans.

Welchen Prominenten würdest du gerne

als Follower haben?

Ganz klar Lil Nas X. Ich liebe seine Musik

und er ist ein knallharter Typ.

Und mit welcher berühmten Person

würdest du am liebsten zu Abend essen?

Mit dem britischen Koch Gordon Ramsay,

damit er das Essen kochen kann. Ich bin

wirklich schlecht im Kochen.

Deine Fans lieben dich ja auch für

andere Talente, immer wieder wird

dabei dein fetter Schwanz erwähnt. Ein

Prachtexemplar für einen 19-Jährigen.

Wie blickst du zu deinen Fans?

Ich möchte mich einfach nur bei allen bedanken,

die mich unterstützen und denen

die Inhalte gefallen, die ich veröffentliche.

Ich werde weiterhin mein Bestes geben!

Ich freue mich tatsächlich auch immer

sehr über all die netten Briefe und Nachrichten,

die ich von Fans erhalte, nicht

immer ganz jugendfrei. Es macht immer

Spaß, sie zu lesen – und versprochen, ich

lese wirklich alles! (rt/jh)


Fetisch 56

FETISCH

FASHION

Schwarz auf

Schwarz -

da sehe ich

schwarz!

Fast jeder hat einen und meistens

ist er mit Kleidung hinterlegt:

der Fetisch. Der eine mag

Lycra, ein anderer Füße und

wieder ein anderer mag Spucke

im Gesicht. Und ganz Wilde

mögen vielleicht alles zusammen

in Kombination. Aber was ist

eigentlich ein Fetisch?

Die allwissende Tante Wikipedia sagt:

»Als sexueller Fetischismus wird in der

Regel eine sexuelle Devianz verstanden,

bei der ein Gegenstand, der sogenannte

Fetisch, als Stimulus der sexuellen

Erregung und Befriedigung dient.«

Die Vorliebe für Fetisch ist dabei sehr

breit gefächert, die einen brauchen den

Fetisch, um überhaupt richtig in Fahrt

zu kommen, für die anderen ist er

eher das Sahnehäubchen on

top. Ich finde Männer in

Leder oder Latex sehr

attraktiv, allerdings

zählt für

mich der

Mensch, der in den Textilien steckt, denn

der macht die Begierde aus. Mein Fetisch

sind Gesichter. Alles andere ist mir egal,

gleich ob Hautfarbe, Alter, Körperbau, Behaarung,

Größe und sogar die Schwanzgröße.

Das Einzige, was mein Gegenüber

haben muss, damit es eventuell zum

sexuellen Akt kommt, ist ein Gesicht,

welches mich fasziniert.

Leder-Fetisch, eine

ernste Angelegenheit?

Die Gesichter vieler Herren in Schwarz werden indes ganz ernst,

wenn es um das Thema Leder geht. In letzter Zeit ist mir aufgefallen,

dass viele so unentspannt bei diesem Thema sind, ja fast

schon konservativ.


57

Fetisch

Und so sehe ich dann auf zahlreichen

Veranstaltungen Jungs herumstehen, die

etwas zu ernst rüberkommen, vielleicht

schon ein wenig unbeholfen sogar, sodass

für mich der Eindruck entsteht, da mangelt

es am Spaß an der Sache. Besonders

fällt mir das auf, wenn ich an die «Generation

Tom of Finland« denke. Da ich ja

selbst Generation 50+ bin, kann ich auch

über diese Männer sprechen. Ich selbst

mag Tom of Finland! Seine Kunst, seinen

Witz in seinen Werken, das, was er für

die Szene getan hat, insbesondere für die

Fetisch-Szene. Ob er geahnt hat, was er da

der Nachwelt hinterlässt? Diese übernatürlichen

Adonisse mit ihren göttlichen

Beulen und diesem ewigen Grinsen im

Gesicht. Ständig am Ficken, ständig die

Hand am Gemächt, immer auf der Lauer,

immer allzeit bereit. Solange ich zurückdenken

kann, habe ich immer Leder mit

diesem Künstler und seinen Bildern

in Verbindung gebracht. Und

war er nicht der Erste,

der den Schnurrbart

salonfähig gemacht

hat?

Umso

mehr

bleibt

die Frage

offen, warum

die Jungs über

50 manchmal wie

steife Abziehbilder der

Tom-of-Finland-Kultur

aussehen, es fehlt ihnen die

Leichtigkeit. Vielleicht liegt es

auch einfach daran, dass sie so viel

Geld ins Outfit investiert haben, und

keiner würdigt es so richtig? Und schon

sind wir beim Thema Fetisch Fashion! Mit

Freude habe ich die letzten Jahre beim

Folsom-Festival gesehen, wie breitgefächert

doch Fetisch sein kann und dass

die kommende Generation ihren Weg gefunden

hat, Fetisch neu zu interpretieren.

Mir selbst sind Menschen lieber, die sich

selbst nicht so ernst nehmen und alles mit

einem Augenzwinkern und einer selbstsicheren

Attitude verbinden können.

Und genau diese sind es dann auch, die

sich aus der «schwarzen Ecke« lösen und

beginnen, mit Formen und Farben eingestaubte

Konventionen aufzubrechen.

So gibt es in der Leder-Fetisch-Hauptstadt

Berlin einige Stores und Designer, die es

sich auf die Fahnen geschrieben haben,

«anders« zu sein und schon fast mutig

daherkommen, wenn sie zum Beispiel

mit der Farbe Pink in ihren Kollektionen

arbeiten. Einer dieser Designer ist der

Berliner Robby Babble (CrazyLeather-

Berlin bei Etsy). Selten habe ich so viel

Freshness bei einem Designer erlebt! Ich

sage nur: Harness mit echten Haaren! Ein

weiterer Garant für Einzigartigkeit ist der

exklusive Fetisch-Store Schwarzer Reiter

in Berlin Mitte. Hier wird viel mit Strass,

Federn und anderen «unmännlichen«

Materialien gearbeitet.

Lust auf Pink?

Es darf also durchaus einmal farbenfroh

sein! Einem Herrn präsentierte ich neulich

ein von mir kreiertes Harness, das aus

einem pinkfarbenen Gurtband bestand.

Er sah mich an und fragte: »Ganz geil, aber

warum pink?« Ja, warum denn nicht? Ich

habe da eine Vermutung: Männer, die

sich ihrer Sexualität bewusst sind und

nicht darüber nachdenken müssen, ob

sie feminin oder maskulin sind, würden

diese Frage überhaupt nicht erst stellen.

Sie lieben es einfach, zu experimentieren.

Fetisch soll Spaß machen, Fetisch darf

ausgelebt werden und Fetisch kann viele

Seiten und Farben haben. Wie schön

wäre es, wenn es künftig nicht mehr

so bierernst auf manchen Veranstaltungen

zuginge. Und ich freue mich

jetzt schon auf alle Menschen, die

trotz Fetisch oder vielleicht gerade

deswegen ihre Pailletten-Chaps

anziehen und es genießen, einfach

bunte Vögel zu sein. (nb)


Fetisch 58

Hessen wartet mit

vielen Fetischkerlen

für eine wilde Nacht auf

Die heißeste

Fetisch-Party

im Januar!

Besser kann man als Fetisch-Freund nicht ins neue

Jahr starten als mit der APPROVED-Fetisch-Party des

Frankfurter Leder Clubs e.V. (kurz FLC). APPROVED ist

die heißeste Fetisch-Party in Hessen und erste Anlaufstelle

für Fetisch- und BDSM-Freunde aus der ganzen

Rhein-Main-Region. Pünktlich zum neuen Jahr lädt der

FLC alle sexpositiven Fetischkerle in die Grande Opera

nach Offenbach ein. Die Location bietet verschiedene

Spielbereiche mit Andreaskreuz, Slings, Käfig und vielem

mehr, kurzum alles, was der Spieltrieb benötigt. Die

DARK ZONE rundet das Angebot ab.

Da bleiben für eine geile Nacht keinerlei Wünsche offen.

Und wer nur etwas trinken und schauen möchte, findet

an der Bar sicher auch einen Platz. Die Party richtet sich

gleichermaßen an erfahrene Fetischkerle wie an Neulinge

in der Szene. Für den Einlass gilt der strikte FLC-Dresscode:

Herzlich willkommen (auch in Kombinationen)

sind: Army, Leder, Proll, Puppy, Skin, Sports, Rubber,

Neopren und Worker. Kein Einlass für Personen unter 18

Jahren. Das Motto der Party ist auch klar: Play hard, play

often, but please play safe!

APPROVED Party

Grande Opera Offenbach

28. Januar ab 21 Uhr

Eintritt: 18,- Euro

Mehr unter:

flc-frankfurt.de/approved

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