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HIM Magazine No.5

Sommer, Sonne, alles gut? Nicht unbedingt, blickt man sich in der Welt und auch in der LGBTQ-Community um. Krieg, Ängste, Pandemien und Streitigkeiten gerade auch innerhalb unserer Community. Die Homophobie, derer wir in diesem Monat wieder gedenken, finden wir nicht nur vor unseren eigenen Türen, sondern längst auch in unserem bunten Haus selbst. Erste Stimmen werden wieder laut, man möge die Community aufteilen, zu unterschiedlich seien einfach die Interessen, die Gemengelage. Stimmt das? Oder brauchen wir neue Superhelden wie jene, die uns Brad Welch diesen Monat dankenswerterweise präsentiert?

Sommer, Sonne, alles gut? Nicht unbedingt, blickt man sich in der Welt und auch in der LGBTQ-Community um. Krieg, Ängste, Pandemien und Streitigkeiten gerade auch innerhalb unserer Community. Die Homophobie, derer wir in diesem Monat wieder gedenken, finden wir nicht nur vor unseren eigenen Türen, sondern längst auch in unserem bunten Haus selbst. Erste Stimmen werden wieder laut, man möge die Community aufteilen, zu unterschiedlich seien einfach die Interessen, die Gemengelage. Stimmt das? Oder brauchen wir neue Superhelden wie jene, die uns Brad Welch diesen Monat dankenswerterweise präsentiert?

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34<br />

INHALT<br />

COMMUNITY<br />

16<br />

Fuck you - das Ende der Homophobie!<br />

Homophobie und Hass gegenüber LGBTQ<br />

Der radikale Ton der queeren Community<br />

LIFESTYLE<br />

America´s Sweetheart: Dallas Preston<br />

FETISCH<br />

Leben für die Lust<br />

25 Jahren Fetischclub Dresden<br />

Die erotische Kunst von Brad Welch<br />

Haben wir den Hass auf uns verdient?<br />

KUNST/KULTUR<br />

4<br />

GESUNDHEIT<br />

Kommst du zu schnell und zu früh beim Sex?<br />

LESERSERVICE<br />

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FUCK YOU - das Ende der Homophobie!<br />

Können wir den Hass auf LGBTQ hinter uns lassen?<br />

Es gehört ein wenig beinahe bereits zum Alltag queerer<br />

Menschen dazu, der Umgang mit Homophobie und<br />

Queerfeindlichkeit. Keine Woche, in der uns nicht von<br />

irgendwo her Nachrichten erreichen, die einmal mehr<br />

davon berichten, wie aus Hass und Anfeindung gegenüber<br />

queeren und homosexuellen Menschen Gewalt geworden<br />

ist. Treten wir zwei bis drei Schritte zurück und<br />

blicken mit etwas Abstand auf die Gesamtproblematik,<br />

erscheint sie uns noch kurioser und vor allem noch<br />

seltsamer. Warum sollte ein Mensch einen anderen ablehnen,<br />

nur weil er anders Sex hat und anders liebt? Ist<br />

das nicht eigentlich vollkommen egal? Vielleicht können<br />

wir diesem Hass besser entgegentreten, wenn wir verstehen,<br />

wo die wahren Ursachen liegen. Je besser wir<br />

das verstehen, desto gezielter können wir etwas dagegen<br />

tun. Es braucht keinen Superhelden, um uns dem<br />

zu stellen, wir können das auch mit ein wenig Köpfchen<br />

erreichen. Zu Beginn müssen wir gleich einmal etwas<br />

klarstellen: An sich ist der Begriff „Homophobie“ bereits<br />

falsch, denn er setzt voraus, dass es sich dabei um eine<br />

Angststörung handelt. Eine Phobie eben. Dabei hat die<br />

Ablehnung von schwulen und queeren Lebenswelten oftmals<br />

ganz andere Hintergründe.<br />

Der Einfachheit halber bleiben wir trotzdem bei diesem<br />

Begriff und müssen ihn sogleich unterteilen, denn es gibt<br />

verschiedene Formen der Homophobie. Die klassische<br />

Variante tritt kaum noch zu Tage – sie definiert sich als<br />

die strikte Ablehnung von Homosexuellen und die Anerkennung<br />

gleicher Rechte. In diesem Weltbild sind Homosexuelle<br />

unmoralisch. Gerade einmal rund zehn Prozent<br />

der deutschen Bevölkerung hält Homosexualität noch<br />

für eine Krankheit. Die Zahlen fallen dabei rapide, noch<br />

zu Beginn des Jahrtausends stimmten doppelt so viele<br />

Menschen dieser Aussage zu.<br />

Immer noch am Leben ist dagegen die affektive Homophobie,<br />

also jene Form der massiven Ablehnung, die sich<br />

von Gefühlen wie Ekel, Angst oder gar Hass ernährt. Gerade<br />

Ekel ist dabei eine sehr starke Emotion, die laut einer<br />

amerikanischen Studie vor allem bei eher konservativen<br />

Menschen grundsätzlich stärker ausgeprägt ist. Wie die<br />

Angst speist sich auch der Ekel gerne aus jener Quelle<br />

der Kenntnislosigkeit. Zudem zeigen wissenschaftliche<br />

Berichte auch auf, dass die Angst vor Homosexualität<br />

oftmals auch mit dem Verheimlichen der eigenen Sexualität<br />

zusammensteht.<br />

Schon der Begründer der Psychoanalyse, Sigmund<br />

Freud, sagte dazu: „Wer Homosexualität<br />

in Bausch und Bogen verdammt, bekämpft damit<br />

nur seine eigenen homosexuellen Impulse.“


FAKTEN-CHECK<br />

• Homosexuelle würden zu viel Platz in der<br />

Öffentlichkeit einnehmen (25 Prozent) und<br />

zu viele Forderungen stellen (20 Prozent).<br />

• Im Jahr 2021 kam es in Deutschland zu<br />

1.051 Hassverbrechen gegenüber queeren<br />

Menschen. Eine Zunahme von rund 50 Prozent<br />

binnen eines Jahres. Die Dunkelziffer<br />

liegt deutlich höher, sodass geschätzt von<br />

mindestens 10.000 Delikten pro Jahr ausgegangen<br />

wird. In den meisten Fällen sind das<br />

Körperverletzungen und Beleidigungen.<br />

• Über 50 Prozent der Menschen, die zuvor<br />

homophobe Aussagen getätigt hatten, reagierten<br />

anschließend auf pornografische,<br />

homosexuelle Filme mit sexueller Erregung.<br />

• So stimmen zwischen 15 und 20 Prozent der<br />

Deutschen dann auch der Theorie zu, dass<br />

Homosexuelle von ihren Eltern „irgendwie<br />

anders erzogen worden wären“ oder von einer<br />

anderen, gleichgeschlechtlichen Person<br />

verführt worden seien als Auslöser ihrer<br />

eigenen Homosexualität.<br />

• Demnach sind rund 30 Prozent aller religiösen<br />

Menschen in Deutschland homophob.<br />

#stophomophobia #enoughisenough #loveislove


Tatsächlich bestätigten amerikanische Psychologen in<br />

einer Laborstudie diese Aussage: Über 50 Prozent der<br />

Menschen, die zuvor homophobe Aussagen getätigt<br />

hatten, reagierten anschließend auf pornografische,<br />

homosexuelle Filme mit sexueller Erregung. Böse gesagt:<br />

Was ihr Mund ihnen verbot zu sagen, verriet ihr<br />

Schwanz.<br />

An dem Klischee, das besonders homophobe Hassprediger<br />

und Politiker heimlich selbst homosexuelle Neigungen<br />

haben, ist also durchaus etwas dran. Natürlich<br />

schürt nicht allein die bloße Verdrängung die Homophobie,<br />

dazu kommen noch ein niedriger Bildungsstand und<br />

ein starker Bezug zur Religion, so der Psychologe Gregory<br />

Herek von der Universität Kalifornien.<br />

Auch die Antidiskriminierungsstelle des Bundes belegt<br />

durch ihre Studie, dass der Religion eine besonders große<br />

und negative Rolle in Anbetracht des Hasses gegenüber<br />

Homosexuellen zukommt. Demnach sind rund<br />

30 Prozent aller religiösen Menschen in Deutschland<br />

homophob. Je stärker dabei der eigene Glauben ausgeprägt<br />

ist, desto fundamentaler und hasserfüllter wird<br />

auch Homosexualität abgelehnt. Im extremen Maße<br />

zeigt sich das noch einmal bei Männern mit Migrationshintergrund<br />

– hier sind die Zahlen nach Angabe der<br />

Bundesstelle auf Grund der religiösen Prägung signifikant<br />

höher.<br />

Ein weiterer Aspekt im emotional aufgeladenen Feld der<br />

Homophobie ist die Prägung und das eigene Weltbild,<br />

sprich, welche traditionellen Vorstellungen von Frauen<br />

und Männern ein Mensch generell hat. Das fängt bei<br />

der Gleichberechtigung zwischen den Geschlechtern an<br />

und geht hin bis zu der Frage, ob solche tradierten Bilder<br />

von Familie und Beziehung über allen anderen Dingen<br />

stehen. So stimmen zwischen 15 und 20 Prozent der<br />

Deutschen dann auch der Theorie zu, dass Homosexuelle<br />

von ihren Eltern „irgendwie anders erzogen worden<br />

wären“ oder von einer anderen, gleichgeschlechtlichen<br />

Person verführt worden seien als Auslöser ihrer eigenen<br />

Homosexualität. Sogar beinahe jeder Dritte ist noch<br />

immer der Auffassung, eine schlechte Erfahrung mit<br />

dem weiblichen Geschlecht hätte uns Männer schwul<br />

gemacht. So verwundert es auch wenig, dass vor allem<br />

Parteien mit einem stark konservativen bis rechtsgerichteten<br />

Weltbild homophobe Menschen besonders<br />

stark anziehen: 30 Prozent der CDU/CSU-Wähler sind<br />

demnach homophob. Bei der AfD werten über 50 Prozent<br />

Homosexuelle generell ab.<br />

Ein noch fehlender Faktor im Bereich der Gefühle ist der<br />

Neid. Er gilt als Schlüsselindikator neben der vielleicht<br />

eignen, noch nicht gefestigten Sexualität dafür, dass<br />

vor allem auch junge Männer Homosexuelle noch immer<br />

ablehnen. Der zumeist sexpositive, freie und eher ungebundene<br />

Lebensalltag junger Schwuler und queerer<br />

Menschen steht im starken Gegensatz zu der Lebensrealität<br />

und den Begehrlichkeiten junger Heterosexueller:<br />

„Das ist die Angst, dass da jemand glücklicher ist“,<br />

so der Mediziner Marshall Forstein von der Harvard-Universität<br />

im Magazin „Bild der Wissenschaft“. Je stärker<br />

schwule Lebenswelten in der Öffentlichkeit präsent sind,<br />

desto stärker kann auch diese Gegenbewegung zunehmen.<br />

Rund 20 Prozent der Befragten sind der Meinung,<br />

dass immer mehr Menschen homosexuell werden und


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PHOBER GEWALT UND ÜBERGRIFFE<br />

LGBT+ Helpline<br />

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kostenlose Helpline Mo-Do, 19-21 Uhr<br />

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täglich, 17-19 Uhr<br />

maneo@maneo.de<br />

www.maneo.de<br />

Antidiskriminierungstelle des Bundes<br />

www.antidiskriminierungsstelle.de<br />

sogar 30 Prozent von ihnen halten CSDs für keine gute<br />

Sache.<br />

So lässt sich auch erklären, warum beinahe die Hälfte<br />

aller Homosexuellen ihre Sexualität in der Öffentlichkeit<br />

verheimlicht – denn genau hier, in der Öffentlichkeit,<br />

erfahren die meisten von uns die stärkste Form<br />

von Ablehnung und Hass. Die Bundesstelle für Antidiskriminierung<br />

fasst es so zusammen: „Im Kern geht es<br />

darum, dass Menschen aufgrund ihrer tatsächlichen<br />

oder zugeschriebenen gleichgeschlechtlichen Orientierung<br />

als „unnormal“ angesehen werden und nicht nur<br />

als „ungleich“, sondern als „ungleichwertig“ betrachtet<br />

werden.“<br />

Genau diese Ungleichwertigkeit ist der zentrale Kern der<br />

dritten, sogenannten modernen Homophobie. Sie stellt<br />

heutzutage die größte und gefährlichste Gruppe dar,<br />

denn oftmals tragen viele Menschen diese Form der Ablehnung<br />

nach außen, ohne sich überhaupt bewusst zu<br />

sein, welchen Schaden sie dabei anrichten. Beinahe die<br />

Hälfte von ihnen denkt, dass zu viel Aufsehen um uns<br />

Homosexuelle gemacht wird und jeder Dritte ist noch<br />

der Auffassung, Deutschland übertreibe es mit der Toleranz.<br />

Homosexuelle würden zu viel Platz in der Öffentlichkeit<br />

einnehmen (25 Prozent) und zu viele Forderungen<br />

stellen (20 Prozent). Noch perfider wird es, wenn<br />

eine Täter-Opfer-Umkehr stattfindet, in dem jeder zweite<br />

Deutsche der Aussage zustimmt, dass man ja nichts<br />

Schlechtes mehr über Homosexuelle sagen dürfe, sonst<br />

sei man ja gleich intolerant. Jeder zehnte Befragte ist<br />

zudem der Meinung, dass Schwule durch ihre Lebensweise<br />

selbst Schuld sind, wenn sie Opfer von Gewalt<br />

werden.<br />

So scheint es, dass Homosexualität zwar von der großen<br />

Mehrheit generell und pauschal akzeptiert wird,<br />

aber von einem Teil der Deutschen offenbar nur dann,<br />

wenn sie nicht zu sichtbar ist. Und wenn es nicht in der<br />

eigenen Familie geschieht – noch immer würden es<br />

rund 40 Prozent der Eltern unangenehm finden, wenn<br />

ihr Sohn oder ihre Tochter homosexuell wäre. So lässt<br />

sich abschließend der Aussage der Bundesstelle nur zustimmen:<br />

Homophobe Einstellungen sind noch immer<br />

ein gesamtgesellschaftliches Problem. Wir können dabei<br />

für uns festhalten, dass meistens Ängste und Unverständnis<br />

die Ursachen für Homophobie und Queerfeindlichkeit<br />

sind – und genau hier sollten wir versuchen,<br />

anzusetzen, zu informieren und schrittweise zu verdeutlichen,<br />

dass queere Menschen am Ende des Tages nicht<br />

wirklich so anders sind als alle anderen Menschen auch.<br />

Lasst uns ein Stück mehr mutig, kühn, wunderbar und<br />

einfach wir selbst sein. (ms)<br />

„Homophobie ist eine besonders hässliche Form<br />

vorurteilsmotivierter Gewalt an homosexuellen<br />

Menschen.“<br />

Dagmar Ziegler, Ministerin für Arbeit, Soziales, Gesundheit und<br />

Familie des Landes Brandenburg (2007)<br />

Die Bundesstelle für Antidiskriminierung fasst<br />

es so zusammen: „Im Kern geht es darum, dass<br />

Menschen aufgrund ihrer tatsächlichen oder zugeschriebenen<br />

gleichgeschlechtlichen Orientierung<br />

als „unnormal“ angesehen werden und nicht<br />

nur als „ungleich“, sondern als „ungleichwertig“<br />

betrachtet werden.“


IMPRESSUM<br />

Queere Medien<br />

Martin Damerius<br />

Barther Str. 36, 13051 Berlin<br />

Tel.: +49 (0)30. 2332190-50<br />

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Martin Damerius (V.i.S.d.P.)<br />

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Anzeigenleitung<br />

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martin.damerius@queeremedien.de<br />

Grafik<br />

Maximilian Fuchs<br />

Lektorat<br />

Stefanie Irmer<br />

www.lektorat-irmer.de


Regenbogen trifft Weinberg<br />

Eine prickelnde Weinidee wurde am 23.04.2022, in der<br />

Weintiene des Weinbaus Dr. Lindicke in Werder (Havel)<br />

vorgestellt. Auf Initiative des Kellermeisters Marian Malinowski<br />

bringt Weinbau Dr. Lindicke an diesem Tag einen<br />

Perlwein Rosé (Pétillant Naturel Rosé) in Kooperation mit<br />

dem Regenbogen Potsdam e.V. auf den Markt, der nicht<br />

nur prickelnd schmeckt, sondern auch Gutes tut. Denn<br />

von jeder verkauften Flasche geht 1 Euro an den Verein<br />

Regenbogen Potsdam e.V., um Toleranz, Vielfalt und die<br />

queere Community in der Stadt und im Land Brandenburg<br />

zu unterstützen. Damit führt Weinbau Dr. Lindicke<br />

eine neue Tradition ein, die künftig jährlich etabliert wird.<br />

Käuflich zu erwerben sind die limitierten 1.000 Flaschen<br />

des Regenbogen-Weins über alle Verkaufskanäle des<br />

Weinbaubetriebes (Onlineshop, Hofladen etc.). Sollte bis<br />

zum 02.07.2022 noch etwas von der Auflage übrig sein,<br />

wird der Regenbogen Pét Nat bei der erneut stattfindenden<br />

Regenbogen-<br />

Fahrrad-Demo zu erwerben sein. Mit dieser Kooperation<br />

wird der CSD auf Rädern nicht nur finanziell unterstützt,<br />

sondern bekommt auch einen einzigartigen Charakter in<br />

Deutschland.<br />

Link zur Produktbeschreibung<br />

https://weinbau-lindicke.de/menu-item/petnat-rose/


Homophobie<br />

und Hass gegenüber<br />

LGBTQ<br />

Mitte Mai (17.05.) „feiern“ wir den Internationalen Tag<br />

gegen Homophobie und Queerfeindlichkeit – ein besonderer<br />

Tag nicht nur für die LGBTQ-Community, sondern<br />

auch weit darüber hinaus. Und trotzdem werden<br />

immer mal wieder Stimmen laut, die fragen: Braucht es<br />

das überhaupt noch? Ist doch alles super inzwischen in<br />

Deutschland? Wir feiern diesen Sommer immerhin das<br />

fünfjährige Jubiläum der gleichgeschlechtlichen Ehe, die<br />

vier von fünf Deutschen auch richtig finden.<br />

Erst bei genauerem Blick wird klar, die glatt polierte<br />

Oberfläche hat Risse. Darunter zeigt sich, dass Homosexualität<br />

und Queerness noch immer ein großes Problem<br />

für viele Menschen darstellen, sobald ihr direktes<br />

Umfeld davon betroffen ist. Wenn das eigene Kind sich<br />

plötzlich als homosexuell, queer oder auch transsexuell<br />

outet, stellt das für 40 Prozent der Deutschen noch<br />

immer ein massives Problem dar (Quelle: Antidiskriminierungsstelle<br />

des Bundes). Zudem zeigt sich, dass das<br />

Coming Out und der Prozess der Bewusstseinswerdung<br />

über die eigene, nicht heterosexuelle Sexualität nach wie<br />

vor äußert dramatische sind – die gefühlte Einsamkeit<br />

in diesem Lebensabschnitt wurde durch die Pandemie<br />

dabei auf massive Weise noch verstärkt.<br />

Umfragen der Organisation anyway Köln zeigen auf, dass<br />

suizidale Gedanken unter queeren Jugendlichen in den<br />

letzten zwei Jahren um fast 70 Prozent zugenommen<br />

haben, in extremer Weise bei LGBTQ-Jugendlichen unter<br />

18 Jahren. Einer von fünf jugendlichen Queers fügt<br />

sich Verletzungen zu. Es ist also definitiv noch nicht alles<br />

„super“ in der queeren Community. Auch die Suizidraten<br />

selbst liegen bei queeren Jugendlichen nach wie vor bis<br />

zu sieben Mal höher als bei heterosexuellen Gleichaltrigen.<br />

Der Verein COMING OUT DAY mit Sitz in Köln versucht<br />

seit 2006 dagegen anzugehen und bietet speziell Jugendlichen<br />

und jungen Erwachsenen via E-Mail kostenfrei<br />

Beratungen an. Seit einem guten Monat gibt es<br />

dieses Angebot jetzt auch über den ersten bundesweiten<br />

Messenger-Dienst. Ähnlich wie bei WhatsApp kann<br />

man so einfach und unkompliziert mit 12 verschiedenen<br />

Beratern schreiben. Dabei legt der Verein besonderen<br />

Wert auf den Datenschutz – drei Jahre dauerte die Entwicklung<br />

der App in Zusammenarbeit mit einer Berliner<br />

IT-Firma. Einer der Berater namens Phoenix (24) bringt<br />

den Kerngedanken gegenüber dem <strong>HIM</strong> <strong>Magazine</strong> so<br />

auf den Punkt: „Ich habe mal gelesen ‚schreiben ist wie<br />

denken – nur lauter‘, das gefiel mir sehr gut und ich finde,<br />

es beschreibt gut, warum es für queere Jugendliche<br />

so wichtig ist, sich auszutauschen, Unterstützung und<br />

Akzeptanz zu bekommen und eben nicht alles allein mit<br />

sich auszumachen. Ich hätte mir so ein Angebot in meiner<br />

Selbstfindung sehr gewünscht!“ Das <strong>HIM</strong> <strong>Magazine</strong><br />

wollte es genauer wissen und sprach mit Vorstand Sven<br />

Norenkemper.<br />

Sven, gleich zu Beginn, warum brauchte es überhaupt<br />

eine Messenger-App?<br />

Das ist ganz einfach: Für Jugendliche ist eine E-Mail in-


Wie erleben queere<br />

Jugendliche die<br />

Situation?<br />

zwischen in etwa so veraltet, wie für uns ein Faxgerät.<br />

E-Mail ist einfach nicht mehr das Medium der Wahl. Und<br />

wir wollen queere Jugendliche natürlich möglichst unkompliziert<br />

in ihrer eigenen Lebensrealität abholen und<br />

dazu gehört auch, mit ihnen auf Augenhöhe zu kommunizieren.<br />

Deswegen sind unsere 12 Berater allesamt<br />

auch in etwa im gleichen Alter wie die jungen Erwachsenen.<br />

Sie sprechen die gleiche Sprache und so kann sich<br />

viel schneller eine Vertrauensbasis aufbauen. Aus dem<br />

gleichen Grund halten wir den neuen Messenger-Dienst<br />

für sinnvoll und wichtig.<br />

Die Jugendlichen, die sich bei euch melden, werden<br />

dabei immer jünger. Noch vor ein paar Jahren waren<br />

die Meisten Anfang zwanzig, jetzt pendelt sich das<br />

Durchschnittsalter bei 15 Jahren ein. Haben sich<br />

denn auch die Sorgen der LGBTQ-Jugendlichen in<br />

den letzten Jahren geändert?<br />

Ja und Nein. Der eine Aspekt ist heute genauso präsent<br />

wie damals und zwar: Ich bin anders als die Mehrheitsgesellschaft.<br />

Ich denke, das wird sich auch in Zukunft<br />

nicht maßgeblich ändern. Was sich dagegen sehr deutlich<br />

verändert hat, ist die Bandbreite der Anfragen. Früher<br />

waren fast alle Jugendlichen schwul, lesbisch oder<br />

höchstens noch bisexuell. Inzwischen gibt es da sehr<br />

viel mehr Identitäten. Neu dazugekommen in den letzten<br />

Jahren ist der Bereich trans und nicht-binär, der macht<br />

heute etwa 30 Prozent aller Anfragen aus. Die restlichen<br />

70 Prozent teilen sich dann auf schwul und lesbisch auf.<br />

Ich bin allerdings der Überzeugung, dass es all die, jetzt<br />

neuen Identitäten auch früher schon gab, sie erfahren<br />

nur jetzt erstmals eine gewisse Sichtbarkeit. Erst dadurch<br />

trauen sich die queeren Jugendlichen mit diesen<br />

Punkten stärker nach draußen zu gehen und darüber zu<br />

sprechen. Das ist eine sehr junge Entwicklung, die in den<br />

letzten Jahren so richtig an Fahrt aufgenommen hat. Generell<br />

lässt sich zudem festhalten, dass diese sehr einfache<br />

Einteilung in Kategorien oftmals nicht mehr funktioniert.<br />

Die Jugendlichen definieren sich ja nach jüngsten<br />

Umfragen im Durchschnitt inzwischen zu rund 20<br />

Prozent als queer. Für dich ein Zeichen dafür, dass<br />

die deutschen Jugendlichen endlich offener über<br />

ihre Gefühle reden können, für andere nichts weiter<br />

als eine Art von Jugendhype.<br />

Das halte ich für Blödsinn, ehrlich gesagt! Die Jugendlichen<br />

sind sich meistens schon sehr sicher, dass bei ihnen<br />

etwas anders ist, auch wenn sie das vielleicht noch<br />

nicht im Detail für sich erklären können. Viele Jugendliche<br />

geben sich selbst ein Label, manche dagegen finden<br />

auch trotz langer Recherche und Suche nichts, was auf<br />

sie zutrifft. Wir merken in den Gesprächen, dass das die<br />

Jugendlichen aber immer sehr stark beschäftigt und das<br />

oftmals auch schon seit mehreren Jahren. Die meisten<br />

Jugendlichen merken im Alter von etwa 13 Jahren, dass<br />

sie „anders“ sind – bis zum Outing vergehen dann aber<br />

oftmals noch fünf Jahre. Eine lange, teils schwierige<br />

Zeit – das klingt für mich nicht nach einem jugendlichen<br />

Hype oder einer Modeerscheinung. Es ist bei uns auch


noch nie vorgekommen, dass ein Anrufer die Angelegenheit<br />

flapsig auf die leichte Schulter genommen hat. Ich<br />

bin da immer sehr vorsichtig, wenn queere Jugendliche<br />

über sich und ihre Gefühle sprechen und halte es für<br />

falsch, wenn andere dies dann lapidar abtun. Ich kenne<br />

das noch gut aus meiner eigenen Jugend. Damals sagte<br />

man mir auch oft, meine Homosexualität sei ja nur eine<br />

Phase. Nun, ich kann nur sagen, meine „Phase“ dauert<br />

bis heute an.<br />

Da geht es mir wie dir, Sven. Ihr haltet euch bei euren<br />

Beratungen generell auch mit Ratschlägen gerne zurück,<br />

sondern versucht im Grunde nur Optionen aufzuzeigen.<br />

Erkläre mir das bitte etwas genauer.<br />

Das stimmt, ja, wir vermeiden Ratschläge gerne ganz.<br />

Wir versuchen nicht den einzigen richtigen Weg aufzuzeigen,<br />

denn den gibt es vielleicht gar nicht, sondern<br />

schauen, welche Handlungsoptionen gibt es. Wie kann<br />

man mit der Situation umgehen? Gibt es eine Vertrauensperson<br />

im Umfeld, mit der man das Gespräch suchen<br />

kann? Jede Situation ist immer eine sehr individuelle,<br />

da gibt es keine vorgefertigten Ratschläge. Es geht<br />

am Ende immer darum, was der Jugendliche in seinem<br />

Innersten trägt und wie und wann er ganz ohne Druck<br />

welche Schritte machen möchte.<br />

Stichwort Druck – wie groß ist dieser Druck heute,<br />

sich selbst definieren zu müssen? Also sich sozusagen<br />

selbst ein Label zu geben und zu sagen: Ich bin<br />

schwul. Oder queer. Oder trans.<br />

Das ist genau das, was wir die Jugendlichen auch fragen.<br />

Brauchst du überhaupt ein eigenes Label? Warum<br />

und vor allem für wen ist das wichtig? Möchte man<br />

selbst ein Label haben, um seine eigene Sexualität zu<br />

definieren, oder macht man das, weil andere Personen<br />

im Umfeld einen dazu drängen? Ganz wichtig ist für uns<br />

dabei immer, dass es jedem Jugendlichen selbst überlassen<br />

ist, ob und wie er sich definieren will und auch, in<br />

welchem Tempo das passiert. Das wollen wir den queeren<br />

Jugendlichen auf den Weg mitgeben.<br />

Im Vergleich zu damals nehme ich an, dass das Internet<br />

und auch Social Media heute eine sehr große<br />

Rolle dabei spielen. Sind diese digitalen Angebote<br />

hilfreich bei der Selbstfindung oder schaffen sie vielleicht<br />

noch mehr Probleme?<br />

Nun, die Jugendlichen merken oft, dass diese digitalen<br />

Angebote nicht auf Dauer tragen, es braucht ab einem<br />

gewissen Punkt den realen Kontakt mit einem richtigen<br />

Menschen. Sonst schweben die ganzen Fragen und<br />

Ängste auf immer in der Luft, bleiben also sozusagen<br />

im digitalen Space hängen. Natürlich haben viele queere<br />

Jugendliche bereits Erfahrungen mit den einschlägigen<br />

Social-Media-Portalen und auch mit queeren Dating-Apps<br />

gemacht. Die Meisten bekommen sehr bald


den Eindruck, dass das Ganze sehr oberflächlich und<br />

schwierig ist, gerade wenn man wirklich ernsthaft Kontakte<br />

knüpfen will. Da wird manchmal auch zu schnell<br />

der voreilige Schluss gezogen, die ganze Community sei<br />

sehr oberflächlich. Wir versuchen dann immer aufzuzeigen,<br />

dass es innerhalb der Community natürlich noch<br />

ganz viele andere Angebote und Möglichkeiten gibt.<br />

Haben junge Queers denn Angst vor der LGBTQ-<br />

Community?<br />

Direkt Angst haben die Jugendlichen nicht, da kommen<br />

eher Fragen auf wie: „Wie sind die anderen?“ Also all<br />

jene Gedanken, die man auch kennt, wenn man umzieht<br />

oder in eine neue Schule kommt. Es kommt aber immer<br />

auch ein wenig darauf an, wie der einzelne Jugendliche<br />

gestrickt ist. Gerade introvertierte Jugendliche grübeln<br />

und überlegen sehr viel darüber nach, vor allem, wenn<br />

sie jünger sind. Daher finde ich es toll, dass viele Jugendzentren<br />

inzwischen spezielle Tage oder Abende<br />

anbieten, wo man als Frischling in Begleitung eines ehrenamtlichen<br />

Beraters zum ersten Mal die Community<br />

besuchen kann. Das ist natürlich die Deluxe-Version und<br />

die gibt es noch nicht überall.<br />

So einen helfenden Begleiter gibt es ja leider meistens<br />

nicht in der Schule. Mit welchen Problemen haben<br />

queere Jugendliche da heutzutage zu kämpfen?<br />

Für die meisten queeren Jugendlichen ist das soziale<br />

Umfeld stets die größte Hürde, insbesondere das eigene<br />

Elternhaus. In der Schule stellt sich die Frage: Wie<br />

reagieren meine Freunde? Das ist für viele Jugendliche<br />

in diesem Alter besonders wichtig. Die Situation an einer<br />

Schule ist generell immer sehr schwierig vorhersehbar,<br />

es kommt viel darauf an, was das für eine Schule ist<br />

und wo sie liegt. Wir haben in den letzten Jahren durchaus<br />

beobachtet, dass es immer mehr Schulen gibt, die<br />

sehr offen und gut mit dem Thema LGBTQ umgehen.<br />

Ein deutlicher Unterschied im Vergleich zu damals. Es<br />

gibt auch queere Jugendliche, die sich problemlos an<br />

ihrer Schule geoutet haben und ganz selbstverständlich<br />

mit ihrer Queerness leben. Dabei macht es aber auch<br />

oft noch einen großen Unterschied, ob sich jemand in<br />

der Unter- oder Mittelstufe oder in der Oberstufe outet.<br />

Wenn Jugendliche mit uns darüber reden, ob sie sich<br />

an ihrer Schule outen sollen, fragen wir immer lieber genauer<br />

nach. Gibt es an der betreffenden Schule LGBTQoffene<br />

Menschen? Gibt es Lehrkräfte, die vielleicht offen<br />

schwul oder lesbisch sind oder signalisieren, dass<br />

sie für die Thematik offen sind, indem sie zum Beispiel<br />

im Unterricht auch über queere Themen reden. Falls ja,<br />

wäre es sinnvoll, erst einmal mit einer solchen Vertrauensperson<br />

die Situation auszuloten. Vor dem großen<br />

Outing an der Schule muss der Jugendliche sich klarmachen,<br />

ob er das wirklich will. Und wir fordern ihn dazu<br />

auf, dann auch die nächsten Schritte zu bedenken.


Was kann alles passieren und wie reagiert man dann?<br />

Man braucht immer einen Plan B.<br />

Du hast gerade auch die Eltern angesprochen, immer<br />

noch zumeist der größte Schritt beim Coming Out.<br />

Was sind deine Erfahrungen hier? Was berichten<br />

euch die queeren Jugendlichen?<br />

Das Gute zuerst: Es gibt inzwischen sehr viele positive<br />

Beispiele, in denen Eltern sehr locker auf ein Coming Out<br />

reagieren. Wichtig ist, dass queere Jugendliche sich vergegenwärtigen,<br />

dass ein Coming Out für viele Eltern auch<br />

heute noch ein einschneidendes Erlebnis ist und sie eine<br />

gewisse Zeit brauchen, selbst darüber nachzudenken.<br />

Es ist doch so: Queere Jugendliche haben sich oft mehrere<br />

Jahre mit ihrer Situation beschäftigt, bevor sie sich<br />

das erste Mal einer Person anvertrauen. Sie haben viel<br />

recherchiert und viel nachgedacht. Dann offenbaren sie<br />

sich den Eltern und erwarten, dass diese sich sofort auf<br />

eine spezielle Weise verhalten. Und ja, wenn die Eltern<br />

liberal und offen eingestellt sind, dann erfolgt auch oft<br />

eine sofortige positive Reaktion. Dann ist das Outing gar<br />

keine große Angelegenheit. Wenn man als Elternteil aber<br />

selbst eher konservativ aufgewachsen ist, dann braucht<br />

man damit manchmal ein bisschen länger. Meistens haben<br />

sich diese Eltern ja auch eine gewisse Zukunft für<br />

ihre Kinder ausgemalt und die scheint nun plötzlich eine<br />

ganz andere zu sein. Und so haben Eltern auch ein Recht<br />

auf ihr eigenes Coming Out, also auf eine gewisse Zeit,<br />

sich damit zu beschäftigen und selbst auseinanderzusetzen.<br />

Das geben wir den Jugendlichen auch immer<br />

mit, damit sie nicht extrem traurig sind, wenn ihre Eltern<br />

nicht sofort freudestrahlend reagieren. In den meisten<br />

Fällen kommen die Eltern aber nach einer Weile damit<br />

klar und es wird dann immer selbstverständlicher. Bei Eltern,<br />

deren Kind sich als transsexuell outet, kommen da<br />

natürlich noch mehr Veränderungen ad hoc dazu: Neues<br />

Pronomen, neuer Vorname und eine beginnende Transition.<br />

Wenn Eltern, Geschwister oder Freunde von Jugendlichen<br />

merken, dass da eine Veränderung vor sich<br />

geht oder die Stimmung immer depressiver wird, wie<br />

sollten sie am besten reagieren?<br />

Das Wichtigste ist immer, zu signalisieren: Ich bin da für<br />

dich. Egal, was kommt. Und ebenso wichtig: Dir darf es<br />

schlecht gehen. Und ansonsten sollte man den Jugendlichen<br />

auch den Raum und die Zeit geben, die sie selbst<br />

brauchen. Es hilft auch immer, sich selber darüber zu<br />

informieren oder auch mit anderen Menschen darüber<br />

zu sprechen. Man kann erklären, dass man sieht, dass<br />

es dem Gegenüber gerade schlecht geht und fragen, wie<br />

und ob man helfen kann. Vielleicht, indem man Adressen<br />

oder einen Ansprechpartner raussucht? Ich rate immer<br />

dazu, ganz viel zu fragen. In 95 Prozent der Fälle ist es<br />

bei queeren Jugendlichen so, dass sie sich in der ersten<br />

Phase des eigenen Coming Outs einsam, allein und ganz<br />

anders fühlen.<br />

Können queere Jugendliche denn auch selbst etwas<br />

unternehmen, um aus dieser Situation herauszukommen?


Ich würde empfehlen, den Kontakt mit anderen queeren<br />

Gleichaltrigen aufzunehmen. In den Großstädten gibt<br />

es zumeist viele Angebote, also queere Zentren oder<br />

Jugendvereine. Es gibt aber auch für Queers auf dem<br />

Land zum Beispiel gute Internetangebote von anderen<br />

queeren Jugendlichen. Natürlich ist ein direkter Kontakt<br />

immer besser, aber der digitale Austausch kann auch<br />

helfen. Durch all diese Kontakte erkennen queere Jugendliche<br />

dann hoffentlich, dass sie nicht alleine sind.<br />

Es gibt wahnsinnig viele Menschen da draußen, die so<br />

sind wie du und ich. Und auch wenn Jugendliche sich<br />

oftmals als sehr individuell geben, so wollen sie trotzdem<br />

auch zu einer Gruppe von Menschen dazugehören.<br />

Sobald queere Jugendliche andere Gleichaltrige aus der<br />

LGBTQ-Community kennengelernt haben, lösen sich zumeist<br />

90 Prozent aller Probleme in Luft auf.<br />

Drehen sich eure Beratungsgespräche denn zumeist<br />

um den Selbstfindungsprozess oder gibt es auch andere<br />

Themen wie beispielsweise Fragen zur Sexualität<br />

selbst?<br />

Das Thema kommt nicht so häufig vor, die anderen<br />

Themen stehen tatsächlich im Vordergrund. Was es allerdings<br />

durchaus gibt, sind Beziehungsfragen wie beispielsweise:<br />

„Ich bin jetzt mit meinem Freund seit sieben<br />

Monaten zusammen und er will nicht so viel Sex wie<br />

ich – was kann ich tun?“ Fragen zu gewissen Praktiken<br />

kommen dagegen sehr selten vor, auch nicht zu Safer<br />

Sex oder PrEP. Da greifen die Jugendlichen höchstwahrscheinlich<br />

verstärkt auf andere Informationsangebote<br />

zurück.<br />

Sven Norenkemper<br />

Nun sind seit der Pandemie die Fallzahlen in puncto<br />

Depressionen und Ängste gerade auch unter queeren<br />

Jugendlichen massiv angestiegen. Wenn man<br />

den Bogen allerdings etwas weiter spannt und die<br />

letzten zwanzig Jahre im Blick hat, würdest du sagen,<br />

die Situation queerer Jugendlicher in Deutschland<br />

verbessert sich schrittweise?<br />

Umfassend kann man sagen, die Gesamtsituation ist<br />

besser geworden. Allerdings muss man auch feststellen,<br />

dass die Unterschiede der einzelnen Erfahrungen<br />

immer extremer auseinandergehen. Ich würde also dazu<br />

neigen, eher zu sagen, die heutige Situation ist anders<br />

schwierig. Für einige ist das Coming Out tatsächlich<br />

viel leichter geworden, für andere dagegen viel komplexer.<br />

Und so wie diese Entwicklung für die Jugendlichen<br />

selbst immer weiter auseinanderklafft, so stellt sich für<br />

sie auch die Situation in der Gesellschaft dar. Auf der<br />

einen Seite gibt es viel Akzeptanz, auf der anderen Seite<br />

schlägt ihnen über Social Media oder rechte Parteien<br />

purer Hass entgegen. Mittendrin stehen die queeren Jugendlichen.<br />

Das Coming Out und der Umgang mit der<br />

eigenen Sexualität ist und bleibt daher wohl erst einmal<br />

eine Zäsur im Leben, die auch heute noch maßgeblich<br />

das weitere Leben prägt.(ms)<br />

https://www.coming-out-day.de<br />

Der Beratungs-Messanger „…und so! - Messenger“<br />

kann im App Store von Apple und<br />

im Google Play Store kostenfrei heruntergeladen<br />

werden. Das Team der jungen Berater<br />

freut sich auf euch.


America´s Sweetheart:<br />

Dallas Preston<br />

Dallas Preston – nicht nur sein Name steht für Amerika<br />

wie Burger, Thanksgiving und Cowboys. Geboren am<br />

Independence Day ist der drahtige schlanke Dallas der<br />

perfekte Toy-Boy, um jede Menge Spaß zu haben und<br />

gleichzeitig ein Sinnbild für die besten Seiten der USA.<br />

Wir haben uns sozusagen Hals über Kopf in America´s<br />

Sweetheart verknallt. Und das hat sicherlich rein gar<br />

nichts mit seinem mächtigen Apparat zwischen seinen<br />

Beinen zu tun. Oder vielleicht doch?<br />

Preston wollte bereits seit frühster Jugend ein Pornostar<br />

werden, mit den Cockyboys hat er seine Träume<br />

nun wahr werden lassen und verdreht uns und so manchem<br />

„alten Hasen“ wie Angel Rivera gehörig den Kopf.<br />

Er selbst ist dabei so gar nicht auf den Kopf gefallen und<br />

legt einen Teil seiner Gagen zurück, um nebenbei eine<br />

Ausbildung im IT-Bereich zu absolvieren. Clever, smart<br />

und extrem sexy. Erwähnten wir schon seinen Prachtschwanz<br />

von 19 Zentimetern Länge? Ich bin mir jetzt gar<br />

nicht sicher…<br />

Wie lebensfroh und freizügig er unterwegs<br />

ist, beweist er gerne auch auf seinem Twitter-Account,<br />

wo es durchaus passieren<br />

kann, dass nach dem Workout im Fitnessstudio<br />

„versehentlich“ einmal die Trainingshose<br />

nach unten rutscht.<br />

Ähnliche Dinge passieren ihm wohl auch gerne mal<br />

unterwegs auf öffentlichen Toiletten. An anderer Stelle<br />

warnt er interessierte Männer ganz direkt mit den Worten:<br />

„Achtung, Männer - mein Loch ist so heiß, es kann<br />

Kerle töten!“ Also aufgepasst, liebe Herren. Doch auch<br />

Verletzungen würden wir bei ihm wohl gelassen hinnehmen.<br />

Es ist diese liebestolle Freiheit, die sich tief in seinen<br />

schimmernden, blauen Augen verbirgt, weswegen<br />

man ihm alles verzeiht. Noch mehr sogar, man ist bereit,<br />

mit ihm jede Dummheit mitzumachen, die man sich im<br />

jugendlichen Leichtsinn mit Anfang 20 so ausdenken<br />

kann.<br />

Geboren und aufgewachsen ist Dallas in New Jersey,<br />

immer nahe dran am Big Apple, doch vielleicht genau<br />

in der richtigen Entfernung, um sich etwas von diesem


@ DallasxPreston


Sweetheart-Spirit zu bewahren, der die amerikanischen<br />

Boys so sexy macht. „Ich habe mein ganzes Leben in Jersey<br />

verbracht und ich habe die Stadt immer geliebt – das<br />

ist bis heute so geblieben. Dieses Leben hier, es gibt mir<br />

einfach die Möglichkeit, frei zu sein und so zu sein, wie ich<br />

will“, so Dallas im Interview mit dem <strong>HIM</strong> <strong>Magazine</strong>.<br />

Diese Unbeschwertheit prägte ihn bereits in seiner Jugend<br />

und Kindheit, auch sein Coming Out verlief problemlos, so<br />

Dallas weiter: „Meine Kindheit war toll und meine Eltern<br />

haben mich immer unterstützt!“ So ist es auch nicht weiter<br />

verwunderlich, dass sein Lieblingsessen Pizza ist – natürlich<br />

nicht irgendeine Pizza, es muss schon eine richtige<br />

NYC Pizza sein. Jene charakteristisch übergroße Pizza<br />

mit der dünnen Kruste und dem dicken Rand, knusprig,<br />

dünn und biegsam – Worte, die auch Dallas ziemlich gut<br />

beschreiben, wenn man sich ansieht, zu welchen akrobatischen<br />

Höchstleistungen er beim Sex mit anderen Kerlen<br />

imstande ist. Und was besonders dick an ihm ist? Nun, ich<br />

weiß nicht, erwähnte ich schon…<br />

Aber wo wir gerade thematisch bei der Sache sind, unser<br />

American Sweetheart ist auch beim Sex vielseitig einsetzbar,<br />

er mag es sowohl passiv wie auch aktiv, sodass wirklich<br />

jeder mit ihm seinen Spaß haben kann. Das Wichtigste<br />

beim Sex ist dabei diese besondere Verbindung zwischen<br />

zwei Männern, wie er uns verrät: „Ich mag es einfach sehr,<br />

wenn wir eine Menge Spaß zusammen haben und sich alles<br />

wie von selbst ergibt, wenn man miteinander im gleichen<br />

Rhythmus schlägt.“ Allein bei dem Gedanken an diesen<br />

speziellen Rhythmus schlägt unser Herz auch gleich<br />

schneller und verliert sogar seinen eigenen Rhythmus ein<br />

wenig.<br />

Die Lust am Leben und auch am Sex zeigt Dallas in der Tat<br />

sehr gerne – seiner exhibitionistischen Ader lässt er online<br />

genauso gerne seinen freien Lauf, wie auch seiner Leidenschaft<br />

zu anderen lustvollen Spielarten: Einmal fragt<br />

er seine Follower so unterwürfig, ob sie ihn bitte endlich<br />

züchtigen können, ein anderes Mal quält er seine Lover<br />

gerne, während sie nackt und mit hartem Glied vor ihm<br />

stehen, indem er frech und lüstern zu ihnen nach oben<br />

blickt und das Paradebeispiel eines Lustknaben abgibt. Eines<br />

ist klar, Dallas ist ein junger Boy, der einfach verdammt<br />

gerne Spaß hat. „Ich liebe es einfach, albern zu sein und<br />

über die zufälligsten und einfachsten Dinge zu lachen. Und<br />

ich finde es toll, wenn ein Mann auch so albern sein kann<br />

und wir gemeinsam über jeden Blödsinn lachen können!“<br />

Ist das vielleicht auch das Geheimnis, wie man Dallas für<br />

sich gewinnen kann?<br />

„Ein Kerl muss einfach eine gewisse Ausstrahlung<br />

haben, es muss jemand sein, der weiß,<br />

was er will und auch weiß, dass er selbst heiß<br />

ist – dabei sollte er aber bitte kein selbstverliebter<br />

Trottel sein. Und er muss mich so behandeln,<br />

dass er klarmacht, dass ich etwas<br />

Besonderes für ihn bin! Ach, und gut bestückt<br />

sollte er bitte auch noch sein!“<br />

Und da ist es wieder, dieses schelmische Lachen in Verbindung<br />

mit diesen strahlend blauen Augen. Gleitet man dann<br />

von den Augen langsam nach unten, bleibt man kurz vor<br />

seinem Schwanz optisch an einem Blumenstrauß hängen,<br />

den er sich seitlich an die Hüfte hat tätowieren lassen. Ist


© Cockyboys & Dalton Preston (privat)<br />

@ dallasprestonn<br />

an ihm vielleicht doch ein romantischer Rosenkavalier verloren<br />

gegangen? Mitnichten, die Blumen repräsentieren<br />

die Verbundenheit zu seiner Familie, wie er uns verrät. Da<br />

ist er wieder, der süße Sweetheart aus dem Herzen Amerikas,<br />

der in so wundervoll liebevoller Jugendlichkeit dann<br />

auch auf die Frage antwortet, was er sich von einer Fee<br />

denn wünschen würde: „Ich würde mir wünschen, dass es<br />

keinen Hunger mehr auf der Welt gibt, meine Familie gesund<br />

und gut versorgt ist und dass ich herumreisen kann,<br />

wo und wann immer ich auch will. Ich möchte gerne reisen<br />

und die ganze Welt sehen!“<br />

Pocht bei diesen Worten unser Herz nicht noch schneller?<br />

Wollen wir ihn nicht fest in unsere Arme schließen? Aber<br />

Vorsicht, es dauert nicht lange, dann gewinnt der freche,<br />

lüsterne Boy wieder die Oberhand, so wie das jüngst auch<br />

Darstellerkollege Angel Rivera passiert ist. Mitten im Wald<br />

ging Dallas auf die Knie und vergnügte sich mit jugendlichem<br />

Eifer am prachtvollen Kolben seines Kumpels. Nach<br />

der Session stellten die beiden Boys ihr Erlebnis bei Twitter<br />

online und Dallas kommentierte sein jüngstes Abenteuer<br />

mit den Worten: „Ich mache alles, was Angel mir befielt.<br />

Gibt es etwas Besseres als seinen dicken Schwanz in meinem<br />

Mund zu haben? Ich liebe es, wie hart Angel meinen<br />

Mund fickt. Ich liebe jede einzelne Sekunde davon!“ Wir lieben<br />

sie einfach, unsere American Sweethearts, oder? (jh)<br />

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Der radikale Ton der queeren Community<br />

Ein Wut-Kommentar von Daniel Call<br />

Zwei Jahre Pest und der ohne Übergang anschließende<br />

Krieg haben viel mit uns gemacht. In erster<br />

Linie mit unserem Umgang. Das, was wir einst als<br />

Manieren oder Kinderstube benannten, ist obsolet.<br />

Der Ton hat sich radikalisiert. Das ist nichts Neues,<br />

aber der schon vorhandene Extremismus hat sich<br />

im Zeitraffer zur Normalität entwickelt. Und ganz<br />

vorne steht bedauernswerter Weise die schwule<br />

Community. Eine Community, die niemals eine Gemeinschaft<br />

war, sondern sich wohlfeil als solche<br />

bezeichnete. Eine von Doppelzüngigkeit gekennzeichnete<br />

Truppe der Eitelkeiten.<br />

Wie komme ich darauf? In den letzten beiden Jahren<br />

hat sich die Gesellschaft zu einer Ein-Thema-<br />

Fressparade verwandelt. Klaglos. Letztens stoppte<br />

ich spaßeshalber die Tagesschau. 13 Minuten Ukraine,<br />

1 Minute Corona, Wettervorhersage. Als würde<br />

die Welt nur noch aus anderthalb Themen plus<br />

Regen bestehen. Ein denkender Mensch schreit angesichts<br />

dieser konzertierten Verblödung auf. Nicht<br />

so die schwule Community. Die suhlt sich lieber im<br />

eigenen Saft und hat, neben der Sesamstraßen-<br />

Aufteilung in LGBTQ-trans-inter-Sternchensternchen<br />

Unterstrich Cis und weiß der Himmel was für<br />

eine Scheiße, das einzige Bedürfnis, sich selbst zu<br />

demontieren. Logisch – in sich selbst auflösenden


Werteparadigmen kommen wir allen Anderen<br />

zuvor und drehen selbst das Gas in<br />

der Vernichtungskammer an.<br />

Es ist, mit Verlaub, zum Kotzen. Denn es<br />

ist nichts Neues. In Sachen Selbstvernichtung<br />

waren wir der Restgesellschaft<br />

schon seit zwanzig Jahren viele Schritte<br />

voraus und schlugen uns gegenseitig die<br />

Schädel ein – so als kämen wir unseren<br />

Verächtern voraus, weil wir ihnen die<br />

Genugtuung unserer Vernichtung nicht<br />

gönnten. Ich bringe mich um, damit ich<br />

meinem Mörder zuvorkomme. Herzlichen<br />

Glückwunsch. Was soll nun dieser wahnhafte<br />

Rundumschlag? Bin ich ein verblödeter<br />

Moralprediger, der die sensible<br />

Schwuchtel von der Heizung schubst,<br />

damit sie sich den knochigen Arsch abfriert?<br />

Ja, das mag schon angehen. Aber<br />

mein Wutartikel hat einen Grund: Letzthin<br />

stolperte ich, desinteressiert und<br />

nichts Böses ahnend, durch die harmlose<br />

Schwulen-BUNTE „Siegessäule“ und<br />

blieb an einem Kurzartikel kleben. Darin<br />

ging es um einen Verein namens „Liebe<br />

wen Du willst“. Jener bescheidene Hauf<br />

hat es sich wohl zur untadeligen Aufgabe<br />

gemacht, junge Menschen, die gleichgeschlechtlich<br />

kuscheln, vor Anfeindungen<br />

zu beschützen. Das ist, so befanden sogar<br />

die politisch hyperkorrekten Siegessäuler,<br />

gut und schön. Aber skandalöserweise<br />

machte sich der Vorsitzende eben<br />

jenes Clubs über die Worterfindungen<br />

„xiem“ und „xier“ lustig; was auch immer<br />

jene Synonyme bedeuten mögen.<br />

Schock schwere Not! Putingleich beschloss<br />

das Kampfblatt, welches in seinem<br />

Ursprung mal die einzige Stimme der<br />

Geknechteten war, den Vorsitzenden zum<br />

Pädophilen zu erklären und den Verein<br />

einzustampfen. Bravo! Man möge mich<br />

nicht missverstehen: Mir gehen sowohl<br />

der Verein als auch die Siegessäule kilometerweit<br />

am Arsch vorbei. Und vielleicht<br />

hat die eine oder die andere Seite vollkommen<br />

Recht – was ich übrigens, soviel<br />

Einblick sei in mein Seelenleben gewährt,<br />

schwerst in Zweifel ziehe. Ich will an dieser<br />

Stelle nur ein und für allemal konstatieren,<br />

worauf ich keinen Bock mehr<br />

habe. Nämlich auf das Opfergedöns einer<br />

Volksgruppe, die es, ob ihrer Bildung und<br />

finanziellen Ausstattung, besser wissen<br />

müsste. Schwestern, Ihr seid Vernunft-begabte<br />

Wesen und habt Verstand.<br />

Schaltet ihn gefälligst ein.


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EIS MIT SAHNE<br />

Er zog mir meine Hose bis zu<br />

den Knien nach unten und<br />

vergrub sein Gesicht zwischen<br />

meinen Arschbacken.<br />

TAGE AUF KRETA<br />

Das Salz auf seiner sonnenbraunen<br />

Haut funkelt und<br />

meine Augen können nicht<br />

anders, als immer wieder<br />

hinzusehen.<br />

DER SÜßE UND DIE<br />

SÜßIGKEITEN<br />

Mein enges Hemd klebte an<br />

meinem Körper und ich sah,<br />

wie meine Nippel hart wurden.<br />

EIN FEUCHTER TRAUM<br />

VON EINEM BOY<br />

Jack Bailey im Exklusiv-Interview.


LEBEN FÜR DIE LUST<br />

DIE SEHNSUCHT NACH TOM OF FINLANDS WELT<br />

Ich schließe meine Augen. Ich atme ein. Ich atme aus.<br />

Wie selbstverständlich strömt da Luft durch meine Lungen.<br />

Ein leichter Windhauch streift durch mein Haar. Ich<br />

spüre, wie meine enge blaue Jeans und mein weißes<br />

T-Shirt an meinem jugendlichen Körper anliegen. Von irgendwo<br />

her ertönt der Ruf eines Raben. Der Waldboden<br />

riecht nach frischem Moos, kleinen Ästchen und Blättern,<br />

die langsam absterben. Ich öffne meine Augen und<br />

blicke auf den See. Ein kleiner See, unscheinbar für all<br />

jene, die ihn nicht kennen. Algen und Wasserpflanzen bis<br />

kurz unter der Wasseroberfläche machen ihn zu keinem<br />

besonders begehrenswerten Ausflugsort für Badegäste.<br />

Und so liegt der See auch bei diesen frühsommerlichen<br />

Temperaturen zumeist ganz allein und still für sich da<br />

– kein Kindergeschrei, keine Eisverkäufer, keine Badetücher-Ausleger.<br />

Nur ich, mein Körper und dieser jugendliche<br />

Schwanz zwischen meinen Beinen.<br />

Mein Herz pocht von Minute zu Minute schneller. Vielleicht<br />

kommen sie gar nicht? Ich mache so etwas eigentlich<br />

nicht. Sagen das nicht alle, bevor sie dann doch auf<br />

die Knie fallen und sich einen dicken Prügel bis zum Anschlag<br />

in den Rachen schieben lassen? Aber, ich mache<br />

so etwas eigentlich wirklich nicht. Ich treffe mich natürlich<br />

durchaus einmal mit jungen Kerlen in meinem Alter.<br />

Doch das hier ist anders. Sie sind anders. Ich warte auf<br />

zwei Männer, gut zehn Jahre älter als ich. Daddys. Nicht<br />

irgendwelche Daddys. Daddys mit einem besonderen<br />

Fetisch. Sie lieben Tom of Finland. Nein, das ist wahrscheinlich<br />

falsch – das Wort Liebe trifft es nicht wirklich.<br />

Liebe hat etwas mit Wärme und Fürsorge zu tun.<br />

Sie dagegen verehren Tom of Finland. Sie sehnen sich<br />

eine Welt herbei, in der seine Figuren und seine gemalten<br />

Männer zur Realität werden. Polizisten, die mit ihren dicken<br />

Motorrädern hinter dir herjagen und dich zu Boden<br />

werfen, sobald sie dich in ihren kräftigen Händen halten.<br />

Und dann platzt ihnen diese pralle, viel zu enge Hose auf<br />

und ein Monstrum von Schwanz ragt hervor. Sie vergöttern<br />

auch all die anderen Kerle aus dieser fiktiven Welt<br />

des Finnen, der selbst nur zu gerne genau in dieses Universum<br />

aus Maskulinität, Sex, Leidenschaft und purer<br />

Hingabe flüchtete.<br />

Ich spüre, wie bei dem Gedanken an die beiden Männer<br />

mein Schwanz in der engen blauen Jeans steinhart wird.<br />

Ich reibe an dem Stoff meiner Hose und meine Eichel<br />

pocht mir von Innen freudig entgegen. Was fasziniert<br />

mich und was begeistert so viele andere Männer bis<br />

heute an diesen hypermaskulinen Traumkerlen? In meinem<br />

Kopf schafft der Gedanke an Tom of Finland und an<br />

seine Männer Raum. Raum und Platz, für Lust, für pures<br />

Empfinden, für eine absolute Hingabe zur Sexualität, zu<br />

einem anderen Mann, zu seinem pochenden Schwanz.<br />

Wenn ich jetzt meine Augen schließe, kann ich dieses<br />

salzige Aroma fast schmecken und riechen. Diese herbe<br />

Männlichkeit, die so nur ein echter Daddy verströmt. Ist<br />

es falsch, dass ich mich so sehr nach einem Schwanz<br />

verzehre?<br />

Für Außenstehende ist das alles schwer zu begreifen und<br />

selbst viele meiner schwulen Freunde sehen mich etwas<br />

verwundert und irritiert an, wenn ich in meinen Gedanken<br />

in die Finland-Welt entgleite und ihnen mit gesenktem<br />

Haupt erkläre, warum ich so gerne darin verschwin-


de. In dieser Welt bin ich ein Boy, ein reines Lustobjekt,<br />

devot, unterwürfig und gierig. Gierig nach animalischen<br />

Lüsten, nach Schwänzen, Haaren, warmer Haut, fest<br />

zupackenden Händen und einem pochenden Puls, der<br />

vom Herz zum Hirn rast und dann in meiner Eichelspitze<br />

anbrandet. Ein Zucken meines Kolbens, während ein<br />

Daddy ihn fest umschlossen hält. Und ich mich gänzlich<br />

ihm ausliefere. Daddy, nimm´ meine Lust, meinen jugendlichen<br />

Körper und reise mit mir in eine unbekannte,<br />

unendliche Welt.<br />

Ja, die Hingabe zu Finland schafft wahrhaftig Raum in<br />

meinem Kopf, sie erlaubt mir, alles intensiver zu erleben.<br />

Ich erinnere mich an die zahlreichen Vampirfilme,<br />

in denen der, frisch zum Blutsauger verwandelte Protagonist<br />

das erste Mal diese neue Welt sieht. Alles ist<br />

stärker, alles ist farbenfroher, alles leuchtet mehr und<br />

ist verzaubert. So empfinde ich, wenn ich mir erlaube,<br />

Toms Universum zu betreten. Und noch etwas passiert<br />

in meinem Kopf, während meine Sinne sich schärfen<br />

und meine Gedanken klar und pur und rein werden: alles<br />

andere verschwindet. Alle Sorgen, alle Ängste, alle<br />

Bedenken, alle Komplexe, all der Alltagswahn und der<br />

Wahn-Sinn dieser kranken Welt. All die Kriege, all die Ungerechtigkeiten,<br />

all der Hass gegenüber schwulen und<br />

queeren Jungs wie ich einer bin, alles löst sich auf. Es<br />

mag noch irgendwo da draußen existieren, aber mit Sicherheit<br />

nicht mehr hier. Die Sorgen dieser Welt, sie dürfen<br />

andere quälen, ich nehme mir eine Auszeit.<br />

Auszeit. Aus. Zeit. Ein weiterer Aspekt. Die Zeit selbst<br />

löst sich auf. Ich kann nicht mehr sagen, wie viele Minuten,<br />

Stunden, wie viele ganze Leben an mir vorbeiwandern,<br />

während ich in Toms Welt herumwandle, während<br />

ich vor dicken prallen Schwänzen knie, sehnsüchtig zu<br />

Daddys wohlwollendem Blick nach oben wandere und<br />

meine zitternden Hände seine Schenkel nach oben gleiten.<br />

Zeit spielt keine Rolle mehr, sie ist genauso sinnlos<br />

geworden wie Zukunftspläne oder Gegenwartsängste.<br />

In mir breitet sich eine Freiheit aus, flutet meinen ganzen<br />

Körper mit Wonne, mit diesem tatsächlichen, ursprünglichen<br />

und puren Lebensruf: Carpe diem. Nutze<br />

den Tag, nutze den Augenblick. Wir haben das schon<br />

tausend Mal gesagt, in Filmen gesehen, in Songs mitgesummt<br />

und auf Geburtstagskarten geschrieben. Nur<br />

daran geglaubt haben wir nie. Und wir haben es früher<br />

auch nie verstanden.<br />

Jetzt, jetzt, jetzt kann ich es verstehen. Ich muss lächeln<br />

und sehe die beiden Kerle, die jetzt langsam durch das<br />

Dickicht auf die Lichtung kommen. Sie haben ihr Wort<br />

gehalten und sind tatsächlich gekommen. Der Eine trägt<br />

eine klassische Jeans und als er mich sieht, lässt er sofort<br />

sein Hemd fallen. Der Andere hat sich in eine komplett<br />

schwarze Montur geworfen inklusive Mütze, Sonnenbrille<br />

und Schlagstock. Ich werde alle Kolben, alle<br />

Stöcke, einfach alles lecken, was sie mir hinhalten werden.<br />

Sie dürfen mit mir machen, was immer sie wollen.<br />

Scheu blicke ich aus dem Wald zu ihnen hinüber, lächle<br />

kurz, bevor ich ins Licht trete und alles hinter mir lasse.<br />

Mein bisheriges Leben fällt von mir ab. Ich weiß nicht,<br />

ob ich es wiederfinden werde, wenn ich nach unendlich<br />

langer Zeit den Heimweg antreten werde. Vielleicht wird<br />

mein altes Ich auf ewig verschollen bleiben und aus den<br />

durchgefickten Ruinen meines Fleisches erwächst ein<br />

neues Ich. Ein stärkeres.


„Wenn ich meine Augen schließe, kann ich<br />

dieses salzige Aroma eines Schwanzes fast<br />

schmecken. Diese herbe Männlichkeit, die so<br />

nur ein echter Daddy verströmt. Ist es falsch,<br />

dass ich mich so sehr nach einem Schwanz<br />

verzehre?“<br />

Verstehst du jetzt meine bedingungslose Hingabe zu<br />

Tom of Finland? Lass´ mich fragen: Hast du jemals absolut<br />

im Augenblick gelebt? Also, tatsächlich, zu einhundert<br />

Prozent, wie das sonst nur die Tiere tun, die<br />

weder von ihrer Existenz wissen noch verstehen, was<br />

Zeit ist. Wir haben es als Menschheit so unendlich weit<br />

gebracht, so viel erreicht, erforscht, erfunden und trotzdem<br />

beschleicht mich manchmal der Eindruck, dass all<br />

das nur dazu diente, eine einzigartige Form von Unendlichkeit<br />

zu entdecken. Dem Tod zu entfliehen und vielleicht<br />

auch der Bedeutungslosigkeit. Stelle dir vor, all das<br />

wäre nicht mehr wichtig. All die Fragen nach dem Sinn,<br />

nach dem Morgen, all das fällt von dir ab. Wir wissen inzwischen,<br />

dass Zeit dehnbar ist, dass sich der Raum im<br />

Universum krümmen kann und Zeit nur eine von vielen<br />

einsamen Wanderern durch diese ewige Dunkelheit ist.<br />

Aber wir klammern uns so fest an sie. An Minuten und<br />

Sekunden, an Stechuhren, morgendliche Wecker und<br />

Feierabendstunden. Planen die nächsten Wochen und<br />

Monate, überlegen uns, was wir im Alter einmal machen<br />

wollen, wo und wie wir leben wollen. Wie viel Zeit, ja Zeit,<br />

bleibt da eigentlich übrig, um genau jene Zeit zu vergessen?<br />

Und jetzt zu sein. Hier zu sein.<br />

Kennst du diesen rauschhaften Moment, wenn der<br />

Orgasmus durch deinen Kopf rast, dir im besten Fall<br />

schwindelig wird, Feuer und Flammen vor deinem inneren<br />

Auge auflodern, Stöhnen, Schweiz, Hände, Sperma,<br />

Säfte und Küsse dich in einem einzigen großen Augenblick<br />

verschlingen? Solange, bis du einmal tief Luft holst<br />

und deinem Gehirn gestattest, wieder in der Gegenwart<br />

anzukommen. In diesem Konstrukt, das wir streng und<br />

unerbittlich Realität nennen. Dann stehen wir auf, wischen<br />

uns den warmen Saft vom Körper, lecken unsere<br />

Lippen sauber, nicken kurz und entschwinden meist in<br />

die Nacht. Nur unsere Muskeln erinnern sich noch an<br />

die Ekstase, an diesen Moment, in dem wir zu einhundert<br />

Prozent nur wir waren. Nur Lust. Nur Wildheit und<br />

Pochen und Saft und Schwanz und Arsch und Gier und<br />

Leidenschaft und Zunge und Eichel und Hand und Luft<br />

und Puls und Ruhe und Rausch und Wahnsinn und – Stille.<br />

Vollkommene Stille. Bis unsere Lungen uns verraten,<br />

so wie sie das auch unter Wasser tun. Der Orgasmus,<br />

der kleine Tod. La petite mort.<br />

Und nun?<br />

Nun stelle dir vor, dieser Moment…<br />

währt ewig in deinem Kopf.


Dieser Augenblick ist keine Sache von Sekunden, sondern<br />

von Stunden. Vielleicht Tagen. Vielleicht existiert er<br />

jenseits der Zeit. Genauso wie diese Lust, diese leidenschaftliche<br />

Hingabe, diese animalische, vollkommene,<br />

körperliche und außerkörperliche Erfahrung. Vielleicht<br />

ist alles anders danach. Das ist es, was ich erlebe, wenn<br />

ich mich in Toms Welt begebe.<br />

Ich lächele, gehe auf die Knie, während einer der Kerle<br />

mir seinen Schwanz präsentiert. Ich sehe, wie durch<br />

die Venen das Blut pumpt, die Haut sich von Sekunde<br />

zu Sekunde weiter spannt, bis sich die Eichel nach und<br />

nach aus der Vorhaut befreit. Im frühlingshaften, warmen<br />

Sonnenlicht leuchtet die Spitze feucht auf. Ich nähere<br />

mich mit meiner Zunge, lecke vorsichtig, schmecke<br />

Salz, höre ein erstes Stöhnen und - falle. Ich falle in mir<br />

tief und scheinbar unendlich weit. Doch es ist gar kein<br />

Fall, der einem Angst bereitet, auf mich jagt kein tödlicher<br />

Abgrund zu. Ich habe keine Angst, ich bin frei. Und<br />

ich merke, ich falle gar nicht, ich fliege. Ich schwebe. Ich<br />

lustwandle in Tom of Finlands Welt. Die Reise beginnt.<br />

Und ich bin bereit für alles, was kommen wird. (ms)<br />

„Vielleicht wird mein altes Ich auf<br />

ewig verschollen bleiben und aus den<br />

durchgefickten Ruinen meines Fleisches<br />

erwächst ein neues Ich. Ein<br />

stärkeres.“<br />

© Men.com


© Men.Com Tom Of Finland-Reihe / Kurtis Wolfe, Matthew Camp, Theo Brady


25 Jahren Fetischclub Dresden<br />

In Dresden gibt es in diesem Monat etwas zu feiern – der<br />

Leder- und Fetischclub Dresden feiert sein 25jähriges<br />

Bestehen. Eigentlich sollte bereits im letzten Herbst die<br />

große Jubiläumsfeier stattfinden, doch so ein kleiner Typ<br />

namens Covid, ein echter Fetischmuffel, machte der ganzen<br />

Aktion einen fetten Strich durch die Rechnung. Nun<br />

hat aber endlich auch Covid eingesehen, dass es sich mit<br />

Leder und Fetisch doch viel besser feiern und leben lässt!<br />

Angefangen hat in Dresden alles 1991 – da trafen sich<br />

zum ersten Mal Männer mit einer Vorliebe für Leder in den<br />

Kellerräumen der Aidshilfe. Schnell wurde eine Bar daraus<br />

und in Anbetracht der Räumlichkeiten selbst – einem ehemaligen<br />

Luftschutzbunker – wurde der neue Treffpunkt<br />

zum „Bunker“. Fünf Jahre später wurde daraus ein regulärer<br />

Verein; auch die enge Verbindung zur Community und<br />

zur Aidshilfe blieb bis heute bestehen.<br />

Heute bietet der LFC Dresden ein breites Angebot an, von<br />

Bootsausflügen über Motorradfahrten bis hin zu Kinobesuchen<br />

oder Bowlingabenden. Mit den Jahren änderte<br />

sich auch die Community selbst, sodass sich der Verein<br />

vom reinen Treffpunkt für Lederfreunde zum Leder- und<br />

Fetischclub Dresden umformierte. Bis heute ist der LFC<br />

Dresden der einzige Verein in Sachsen, der sich direkt an<br />

schwule Männer mit Fetisch-Interesse richtet. Willkommen<br />

sind dabei bis heute natürlich auch junge Kerle, die<br />

neu in die Szene hineinschnuppern wollen, so Martin gegenüber<br />

dem <strong>HIM</strong> <strong>Magazine</strong>: “Jungen Gays aus der Region<br />

bieten wir mehrere Möglichkeiten, mit uns in Kontakt zu<br />

treten. Für einen ersten Überblick kann man sich auf unseren<br />

Webseiten informieren. Natürlich freuen wir uns, wenn<br />

es nicht dabei bleibt, sondern Interessierte dann auch den<br />

Weg zu uns finden. Gute Startpunkte sind die Freitags-Öffnungstage<br />

des BUNKERs oder die All-Fetish-Night.“ Also,<br />

Lust auf Fetisch bekommen? Dann solltet ihr die großen<br />

Feierlichkeiten im Mai nicht verpassen!<br />

25 Jahre LFC Dresden<br />

20-25. Mai 2022<br />

www.lfc-dresden.de


Die Liebe, die wir zeigen…<br />

Die erotische Kunst von Brad Welch<br />

Würde man die Bilder von Brad Welch schlicht als „ausdrucksstark“<br />

bezeichnen, wäre das in etwa so, als würde<br />

man erklären, dass der Papst katholisch ist. Die Werke<br />

des Amerikaners nehmen einen von der ersten Minute<br />

an gefangen und wir folgen lüstern, begeistert und fasziniert<br />

seinen Linien, den Kurven, Rundungen, lassen uns<br />

in die Schattierungen fallen und verlieren uns schließlich<br />

gänzlich in diesen maskulinen Werken – ein Spiel mit<br />

Licht und Schatten und mit unserer eigenen Imagination,<br />

die uns die Szenen weiter ausmalen lässt. Ganze Geschichten<br />

entspinnen sich in unseren Köpfen und lassen<br />

uns entschwinden in eine ganz eigene, besondere Welt<br />

– in die Welt von Brad Welch.<br />

Entstehen alle diese Bilder von Männern nur in seinem<br />

Kopf, oder laufen solche Kerle tatsächlich in Tampa,<br />

Florida, herum, wo er zusammen mit seinem Ehemann<br />

lebt? Seit zwanzig Jahren ist er mit seinem ganz persönlichen<br />

Traumkerl zusammen, seit zehn Jahren sind sie<br />

auch vor dem Gesetz ein Ehepaar. Es beschleicht uns<br />

der Eindruck, Brad Welch ist an dem Ort angekommen,<br />

den wir „Glück“ nennen.<br />

Brad, du hast dir selbst das Malen beigebracht. Wie<br />

bist du dazu gekommen und was fasziniert dich selbst<br />

daran bis heute?<br />

Ich zeichne schon, solange ich denken kann. Ich sage immer<br />

im Scherz, dass ich schon mit einem Bleistift in der<br />

Hand geboren wurde! Aber obwohl ich mit dem Zeichnen<br />

aufgewachsen bin, ist es in den frühen 2000er Jahren<br />

irgendwie auf der Strecke geblieben und wurde durch<br />

andere Prioritäten wie Karriere und Beziehung ersetzt.<br />

Fast zwanzig Jahre lang habe ich überhaupt nicht gezeichnet,<br />

bis ich vor zwei Jahren wieder zu den Stiften<br />

griff. Seit 2020 bin ich jetzt ein professioneller Künstler<br />

und mache das hauptberuflich.<br />

Was sofort in deinen Bildern auffällt, ist das Spiel mit<br />

Licht und Schatten, das deinen Bildern eine ganz besondere<br />

Kraft verleiht. Ist es für dich spannender, wenn<br />

der Betrachter nicht sofort alles sieht?<br />

Ich denke, eine meiner Stärken ist der Einsatz von Schatten<br />

und Licht in meinen Zeichnungen. Ich habe das Gefühl,<br />

dass dies meinen Werken Dramatik und visuelles Interesse<br />

verleiht. Und ja, ich bin zudem der Überzeugung,<br />

dass es manchmal verlockender ist, bestimmte Teile des<br />

Körpers eines Mannes in einigen meiner Zeichnungen zurückzuhalten.<br />

Das erzeugt eine besondere Aura des Verbotenen<br />

und Geheimnisvollen und weckt den Wunsch,<br />

mehr zu sehen. Und es macht mir Spaß, andere genau<br />

damit zu necken!<br />

Die Posen deiner Männer sind immer provokant, mutig<br />

und kühn. Ein besonderes Statement für dich?<br />

Ich möchte auf jeden Fall, dass meine schwulen und bisexuellen<br />

Männer Stärke ausstrahlen. Wir wissen, dass<br />

es Männer in allen Formen und Größen gibt, aber ich<br />

denke, eine Gemeinsamkeit zwischen uns ist, dass viele<br />

von uns von dieser stereotypen männlichen Energie angezogen<br />

werden – von Stärke und Selbstvertrauen.


Du zeigst uns gerne homoerotische Stereotype - vom<br />

Cowboy bis zum Stierkämpfer. Dabei geht es dir auch<br />

darum, hinter diese hypermaskuline Fassade zu blicken,<br />

oder?<br />

Ich denke, dass meine Zeichnungen gleichzeitig Stärke<br />

und Verletzlichkeit darstellen. Von klein auf wird vielen<br />

Männern beigebracht, dass Verletzlichkeit mit Schwäche<br />

gleichzusetzen ist, was, wie wir wissen, totaler Quatsch<br />

ist. Meiner Meinung nach braucht es viel mehr Selbstvertrauen<br />

und innere Stärke, um sich zu erlauben, verletzlich<br />

zu sein. Für viele ist das ein beängstigendes Unterfangen.<br />

Als Künstler sind wir jeden Tag verletzlich, denn mit jeder<br />

Zeichnung, die ich online stelle, setze ich mich allerlei Kritik<br />

aus. Aber ich finde es sehr wichtig, dass ich mir selbst<br />

treu bleibe, gerade was meinen künstlerischen Ausdruck<br />

angeht.<br />

Kunst kann auch politisch sein. Würdest du sagen, dass<br />

deine Bilder neben dem künstlerischen und erotischen<br />

Aspekt auch eine politische Botschaft haben?<br />

Ich denke, dass man in einigen meiner Arbeiten durchaus<br />

politische Botschaften erkennen kann, aber bis jetzt ist<br />

meine Arbeit zumeist noch nicht sehr politisch. Ich habe<br />

mir immer gesagt, dass meine Bilder ihren Ursprung in<br />

der erotischen Fantasie haben und vielleicht sogar eine<br />

Flucht vor der Politik unserer modernen Welt sind. Aber<br />

in der Zukunft kann ich mir gut vorstellen, auch politische<br />

Bilder zu zeichnen.<br />

Mit Blick auf deine Heimat, Florida, springt einem die<br />

Politik sozusagen direkt ins Auge. Das neue „Don´t Say<br />

Gay“- Gesetz verbietet ab Juli queere Themen an allen<br />

Grundschulen. Wie siehst du diese Entwicklung? In Europa<br />

blicken viele Homosexuelle mit Sorge in die USA.<br />

Glaube mir, ich teile diese Bestürzung über diese furchtbare<br />

Situation! Es ist wirklich nur ein weiterer Weg für die<br />

amerikanischen Konservativen, die LGBTQ-Community in<br />

diesem Land zu stigmatisieren und vielleicht sogar zu dämonisieren.<br />

Die Transgender-Community wird in den USA<br />

sogar noch stärker angegriffen, und das ist so entmutigend,<br />

besonders nach all den Fortschritten, die wir in den<br />

letzten zehn Jahren erreicht haben.<br />

Das kann ich sehr gut verstehen – in Europa sieht es<br />

mancherorts ganz ähnlich aus, auch hier sehen wir, wie<br />

die Errungenschaften der LGBTQ-Community wieder<br />

verschwinden. Uns berichten zudem auch immer wieder<br />

queere Künstler, dass sie es gerade in den sozialen Medien<br />

oft mit Zensur und Prüderie zu tun bekommen. Wie<br />

siehst du das?<br />

Es ist enttäuschend, dass immer noch mit zweierlei Maß<br />

gemessen wird, wenn es darum geht, den männlichen<br />

Akt zu erotisieren und damit zu tabuisieren, während der<br />

weibliche Akt gesellschaftlich zumeist akzeptiert wird.<br />

Und ja, ich ertappe mich auch dabei, dass ich viele meiner<br />

Zeichnungen bearbeite oder selbst zensiere, damit sie<br />

nicht von meinen Social-Media-Konten entfernt werden.<br />

Ich stelle in meinen Zeichnungen keine sexuellen Handlungen<br />

dar, daher finde ich es frustrierend, dass bereits etwas<br />

so Harmloses wie ein nackter Mann, der seinen Penis<br />

mit der Hand bedeckt, von den Zensoren entfernt werden<br />

kann und auch oftmals wird.


„Von klein auf wird vielen Männern<br />

beigebracht, dass Verletzlichkeit mit<br />

Schwäche gleichzusetzen ist. Meiner<br />

Meinung nach braucht es viel mehr<br />

Selbstvertrauen und innere Stärke, um<br />

sich zu erlauben, verletzlich zu sein.“<br />

Erzähle uns bitte, wie ist deine Jugend verlaufen? Bist<br />

du in einem Umfeld aufgewachsen, das deine künstlerischen<br />

Talente gefördert hat?<br />

Meine Jugend war eher unauffällig, da ich in einer soliden,<br />

heteronormativen Familie im Mittleren Westen der USA<br />

aufgewachsen bin. Meine künstlerischen Talente wurden<br />

immer gefördert und gelobt, in dieser Hinsicht hatte ich<br />

also Glück. Doch wie so viele andere LGBTQ-Kinder in den<br />

70er und 80er Jahren war ich aufgrund der viel weniger<br />

akzeptierenden Haltung dieser Zeit gegenüber LGBTQ<br />

sehr verschlossen. Erst mit Mitte zwanzig war ich in der<br />

Lage, mich als schwuler Mann zu akzeptieren und mich<br />

vor meinen Freunden und meiner Familie zu outen.<br />

Inzwischen hast du viele homoerotische Bilder gezeichnet<br />

– man könnte sagen, du bist ein Experte auf diesem<br />

Gebiet. Also, verrate uns bitte, welcher Teil des männlichen<br />

Körpers ist am erotischsten?<br />

Hm, das ist eine sehr gute Frage. Wie jeder, der meine<br />

Kunst verfolgt, feststellen kann, bin ich ein großer Fan<br />

des Gluteus maximus. Ich meine, wer mag nicht einen<br />

runden, festen Hintern? Abgesehen davon liebe ich gut<br />

proportionierte Oberschenkel. Die bekommt man in den<br />

USA nicht oft zu sehen, da die meisten Männer hier immer<br />

noch lange, ausgebeulte Shorts tragen. Und schließlich<br />

habe ich eine Schwäche für ein hübsches Gesicht.<br />

Abseits der Gesichter sehen wir auf einigen Bildern<br />

auch Penisse - ist es etwas Besonderes, einen Penis zu<br />

malen?<br />

Nun, es wäre einfach zu sagen, dass der Penis nur ein<br />

Körperteil wie jedes andere auch ist, aber das wäre auch<br />

unaufrichtig. Wäre das tatsächlich der Fall, würden wir<br />

Künstler nicht ständig zensiert werden, weil wir dieses<br />

besondere Anhängsel in unseren Zeichnungen darstellen.<br />

Die Wahrheit ist, dass der Penis wahrscheinlich der<br />

erotischste Teil der männlichen Anatomie ist. Da er in unserer<br />

Gesellschaft fast immer bedeckt ist, übt er wie kein<br />

anderer männlicher Körperteil eine gewisse Faszination<br />

aus ... eine Neugier auf das Unbekannte, ein Verlangen,<br />

das zu sehen und zu berühren, was tabu ist. Wenn ich<br />

also einen Penis in meine Zeichnung aufnehme, versuche<br />

ich sicherzustellen, dass er diese Fantasie anregt. Bis<br />

jetzt klappt es ganz gut.<br />

Definitiv, Brad! Nebst einem Penis scheint auch Leder<br />

für dich eine besondere Faszination auszustrahlen,<br />

oder?<br />

Ich gehöre nicht unbedingt zur Leder-Community, aber<br />

ich bin neugierig und durchaus fasziniert davon. Auch<br />

hier scheint es ein Spiel mit dem Bild des hypermaskulinen<br />

Stereotyps zu sein, den viele Männer gerne verkörpern<br />

wollen. Aber es scheint zudem auch ein Element von<br />

Cosplay mit dabei zu sein, etwas, das unsere Community<br />

wirklich zu genießen scheint. Ich meine, es ist doch kein<br />

Zufall, dass Halloween der Lieblingsfeiertag von Millionen<br />

von schwulen und bisexuellen Männern ist!<br />

Gerade die jungen schwulen Männer lieben aber auch<br />

eine Form von Selbstinszenierung, gerade in der queeren<br />

Jugendkultur. Werden wir Gays immer narzissti-


scher und jagen den männlichen Stereotypen nach?<br />

Ja, vor allem die jüngere Generation scheint geradezu<br />

besessen davon zu sein, Selfies zu posten, von denen<br />

viele manipuliert sind, um ein idealisiertes Bild von sich<br />

selbst zu präsentieren. Ist das narzisstisch? Ich denke<br />

schon. Aber ich behaupte auch, dass es für Künstler wie<br />

mich eine gute Sache ist, da es im Internet einen scheinbar<br />

endlosen Vorrat an Bildern von spärlich bekleideten<br />

Männern gibt!<br />

Brad, das gefällt uns definitiv auch! Apropos „gefallen“<br />

- du zeichnest auch Superhelden. Seit wir diese gesehen<br />

haben, würden wir uns auch gerne einmal in Spidermans<br />

Netz verfangen. Und wir haben gelernt, dass<br />

Robin viel heißer ist als Batman. Was ist für dich das<br />

Besondere an diesen Comicfiguren?<br />

Das stimmt absolut! Ich habe eingangs schon erwähnt,<br />

dass du uns auch Bilder präsentierst, die uns dazu einladen,<br />

in eine Geschichte einzutauchen. Möchtest du<br />

deine Betrachter in deine Bilder hineinziehen?<br />

Ja, bis zu einem gewissen Grad, aber ich möchte in meiner<br />

Erzählung auch einfach nicht zu explizit sein. Ich<br />

möchte, dass sich die Betrachter ihre eigenen Geschichten<br />

ausdenken und ihre eigene Fantasie auf die Motive<br />

meiner Zeichnungen projizieren können. Ich finde, das<br />

ist für den Betrachter angenehmer und spannender!<br />

Noch eine tolle Frage! Ich bin als großer Fan von Superhelden<br />

aufgewachsen und besaß einst eine Sammlung<br />

von fast 500 Comic-Heften. Wenn man sich die Kostüme<br />

von Superhelden ansieht, sind sie extrem homoerotisch!<br />

Enges Spandex, das über muskulöse, adonisgleiche Körper<br />

gespannt ist. Ob ich mir dessen in jungen Jahren vollends<br />

bewusst war oder nicht, weiß ich nicht mehr; Ich<br />

bin mir aber sicher, dass dies unterbewusst zu meiner<br />

Anziehungskraft auf alles, was mit Superhelden zu tun<br />

hat, beigetragen hat. Und jetzt erleben wir eine ganze<br />

Welle von gutaussehenden Hollywood-Stars, die diese<br />

auf der großen Leinwand verkörpern... ach, das Leben<br />

ist schön!


Wo du das Wort „spannend“ erwähnst, muss ich sofort<br />

an das Bild von dir denken, in dem ein junger Boy<br />

auf dem Schoß eines älteren Herrn sitzt. Ein sehr erotisches<br />

Bild und ein Spiel mit der Dominanz – ein besonderer<br />

Reiz auch für dich?<br />

Ja, die ganze Dynamik zwischen Dominanz und Unterwerfung<br />

hat einen gewissen Reiz. Es kann Spaß machen,<br />

damit zu spielen und mit verschiedenen Rollen zu<br />

experimentieren. Aber gerade in dieser Zeichnung wollte<br />

ich auch offen lassen, wer der „dominante“ Part ist.<br />

Ist es der ältere Herr im teuren Anzug oder der jüngere<br />

Boy mit dem durchtrainierten Körper? Schließlich sind<br />

beide im Besitz von etwas, das der andere Mann haben<br />

will, oder?<br />

Absolut. Und jeder kann etwas anderes für sich daraus<br />

machen. Lassen wir mal alle Klischees beiseite - was<br />

macht deiner Meinung nach einen Mann heute noch<br />

aus?<br />

Für mich sind die wichtigsten Eigenschaften eines Mannes<br />

die folgenden: Ehrlichkeit. Integrität. Mitgefühl. Ehrgeiz.<br />

Verantwortung für sein Handeln. Sinn für Humor zu<br />

haben, insbesondere auch über sich selbst lachen können.<br />

Die Fähigkeit, seine Liebe für andere auch zeigen zu<br />

können und diese Liebe von anderen zu erwidern. (ms)<br />

https://www.bradwelchart.com<br />

https://linktr.ee/bradwelchart<br />

instagram.com/bradwelch_art<br />

„Die Wahrheit ist, dass der Penis wahrscheinlich<br />

der erotischste Teil der männlichen Anatomie ist.<br />

Da er in unserer Gesellschaft fast immer bedeckt<br />

ist, übt er wie kein anderer männlicher Körperteil<br />

eine gewisse Faszination aus - eine Neugier auf<br />

das Unbekannte, ein Verlangen, das zu sehen und<br />

zu berühren, was tabu ist.“


Haben wir den Hass auf uns verdient?<br />

Von First-World-Problemen, vertanen Chancen<br />

zugunsten der Wokeness und einem Leben<br />

in der schillernden Regenbogen-Bubble.<br />

Es gibt Tage, da bin ich mir ganz sicher – unsere queere<br />

Community hat all die Ablehnung, all das Unverständnis,<br />

all den Hass irgendwie tatsächlich verdient. Einfach<br />

aus purer Dummheit heraus. Wieso, meint ihr? Nun, betrachten<br />

wir einmal folgenden Fall: Da gibt es in einem<br />

Land erstmals einen Sonderbeauftragten für die Belange<br />

der LGBTQ-Community – nennen wir ihn einfach einmal<br />

Nick. Dieser Nick plant nichts Geringeres als die weltweit<br />

größte Konferenz von queeren Organisationen und Gruppen,<br />

um ein starkes und unüberhörbar lautes Signal in<br />

die Welt hinauszuschicken. Ein besonderes Augenmerk<br />

legt Nick dabei auf jene, rund siebzig Länder, in denen<br />

zumeist homosexuelle Männer noch munter verfolgt, gejagt,<br />

gesteinigt, vergewaltigt, ermordet oder einfach nur<br />

für Jahrzehnte in einem dunklen Gefängnisloch weggesperrt<br />

werden. Gleiches droht natürlich auch Transsexuellen<br />

oder generell queeren Menschen, die meinen, sie<br />

müssten ihre Sexualität tatsächlich auch ausleben. Unverschämt,<br />

das aber auch.<br />

Nick kommt nun auf die irre Idee und will auf einer dreitägigen<br />

Konferenz in einer der queersten Städte Europas<br />

– sagen wir mal als Beispiel London – mit Unterstützung<br />

der Regierung mächtige Bündnisse schließen, sodass<br />

auch jene homophoben Schurkenstaaten nicht mehr<br />

ganz so leicht die Augen vor ihren Missetaten verschließen<br />

können. Noch mehr sogar, unser hoch motivierter<br />

Nick möchte genau jenen Staaten und deren despotischen<br />

Lenkern verdeutlichen, wie vereint die weltweite<br />

queere Community zusammensteht und wie machtvoll<br />

sie ist – gerade auch, aber nicht nur in wirtschaftlicher<br />

Hinsicht. Er will mit Fakten auftrumpfen und zeigen,<br />

dass unsere bunte LGBTQ-Truppe zu den wirtschaftlich<br />

stärksten Gruppierungen der Welt gehört. Denn wir wissen<br />

ja: Menschenrechte sind das eine, nett, aber auch<br />

nicht nötig, aber Milliarden an US-Dollars oder Euros<br />

mehr in der Haushaltskasse lassen plötzlich auch den<br />

einen oder anderen homophoben Fanatiker im Chefsessel<br />

eines Landes aufhorchen.<br />

Toller Plan, oder? Grandiose Idee, irre viel Aufwand und<br />

Arbeit, doch Nick will das tatsächlich umsetzen. Und<br />

dann? Dann erklären über einhundert LGBTQ-Organisationen<br />

aus aller Welt, dass sie doch nicht mitmachen<br />

wollen und sagen kurzfristig ihre Teilnahme ab. Warum?<br />

Hat Nick etwas falsch gemacht? Hat er vielleicht vergessen,<br />

richtig zu gendern? Nein, keineswegs. Dummerweise<br />

hat die Regierung, für die Nick arbeitet, beschlossen,<br />

Konversionstherapien nun doch endlich verbieten zu<br />

wollen. Das ist doch gut, sagt ihr? Diese „Homo-Heilungen“<br />

müssen verboten werden. Dachte ich auch. Aber:<br />

Nicks Regierung hat verlautbaren lassen, dass sie plant,<br />

in einem ersten Schritt Konversionstherapie-Angebote<br />

„nur“ für homosexuelle und bisexuelle Menschen zu<br />

verbieten. Transsexuelle sollen davon vorerst (!) ausgeschlossen<br />

werden. Nicht, weil die Regierung Transsexuelle<br />

abgrundtief hasst, sondern weil sich da rechtlich<br />

ein echter Berg an kniffligen Problemen auftut. Ärzte<br />

und Therapeuten fragen sich dann zum Beispiel, ob sie<br />

einen Jugendlichen überhaupt noch behandeln dürfen,<br />

wenn dieser mit der selbst gestellten Diagnose „Ich bin<br />

trans“ zu ihnen kommt. Greift ein Konversionstherapie-<br />

Verbot pauschal auch für Transsexuelle, bedeutet das,<br />

Ärzte und Therapeuten dürften nicht einmal abklären


oder nachfragen, ob es sich bei dem Jugendlichen wirklich<br />

um eine Transsexualität handelt oder ob dieser beispielsweise<br />

eine Depression hat, mit den zugewiesenen<br />

Klischees, wie ein Mann oder eine Frau zu sein hat, nicht<br />

klarkommt oder einfach aus fünfzig anderen, medizinisch<br />

behandelbaren Gründen in die Selbstdiagnose<br />

Transsexualität geflüchtet ist.<br />

Da stellen sich also durchaus Fragen – ob berechtigt<br />

oder nicht. Aber trotzdem müsste man diese beherzt<br />

angehen und fachkundig klären. Daher will die Regierung<br />

alle Unklarheiten erst abchecken und dann das Verbot<br />

von Konversionstherapien vielleicht in einem konkret<br />

ausgearbeiteten, zweiten Schritt auch auf transsexuelle<br />

Menschen ausweiten. Soweit denken aber die rund<br />

einhundert queeren Organisationen wohl nicht, die jetzt<br />

abgesagt haben und damit die größte, jemals geplante<br />

Zusammenkunft von LGBTQ-Gruppen zerstört haben.<br />

Natürlich hätte man beispielsweise genau diese Thematik,<br />

also die Frage, wie und ob man Transsexuelle in<br />

den Schutz vor tatsächlich schädlichen Konversionstherapien<br />

hätte einbinden können, ja bestens zum Thema<br />

eines Fachgesprächs während der Konferenz machen<br />

können. Aber das wäre dann halt nicht so schön plakativ<br />

politisch korrekt gewesen. Da hätte man im schlimmsten<br />

Fall Argumente austauschen und dem Gegenüber<br />

zuhören müssen. Und wir wissen ja, jener kleine aber<br />

lautstarke Teil der politisch hochkorrekten queeren Community<br />

liebt Diskussionen nur, wenn bereits vorab klar<br />

ist, dass alle Teilnehmer die exakt gleiche Meinung haben<br />

und vor Beginn erst einmal nach dem richtigen Pronomen<br />

gefragt wird.<br />

Die kleine Geschichte ist leider nicht erfunden, sondern<br />

wahr, und hat sich so vor kurzem in Großbritannien abgespielt.<br />

Nick heißt mit Nachnamen Herbert und macht<br />

seitdem einen arg verzweifelten Eindruck, wenn er überhaupt<br />

noch vor die Kamera tritt. Und ich sitze hier und<br />

denke an all die Millionen von queeren Menschen, denen<br />

es so viel schlechter geht als uns hier in Deutschland. All<br />

jene, die in Tschetschenien gefoltert werden, in Russland<br />

halb totgeschlagen, im Nahen Osten mit Peitschenhieben<br />

gequält oder in der Ukraine gerade auf offener Straße<br />

in Brand gesetzt werden. An unsere queeren Brüder<br />

und Schwestern in Polen und Ungarn, die sich immer<br />

mehr verstecken müssen. An die Millionen queerer Amerikaner,<br />

die das hasserfüllteste und schlimmste Jahr in<br />

der Geschichte der US-LGBTQ-Community erleben. Verbote<br />

von LGBTQ an Schulen, queere Buchverbrennungen,<br />

explodierende Suizidraten unter Jugendlichen und<br />

eine ganze trans-Community als neuer Erzfeind der konservativen<br />

Hardliner. Wir müssen ihnen allen jetzt leider<br />

sagen: „Hey, Leute, tut uns echt leid, ist dumm gelaufen,<br />

also das mit dieser big conference in good old London<br />

und so. Aber die waren halt einfach nicht woke genug.<br />

Da mussten wir canceln. Also lindnern, sozusagen. Versteht<br />

ihr doch, oder Bros? Bitte schiebt jetzt keinen Film,<br />

okay? Unser Laufwerk im Kopf hat einfach Logorrhöe.<br />

Bleibt standhaft! Give us five, Bros. Eure Intelligenzallergiker<br />

aus der first world.“ Es lebt sich einfach so schön<br />

in unserer Bubble, oder? Und dann, kurz bevor ich vor<br />

Scham den Laptop schließe, jagt abermals dieser Gedanke<br />

durch meinen Kopf: Unsere queere Community<br />

hat all den Hass irgendwie tatsächlich manchmal verdient.<br />

(mm)


Herz an Herz<br />

Frisch verliebt – ach, kennen wir es nicht, diese magische<br />

Zeit, in der uns beinahe jede Minute das Herz stehen<br />

bleibt, sobald wir den Liebsten erblicken? Und erinnern<br />

wir uns nicht daran, wie uns das Herz fast aus der<br />

Brust sprang, als wir ihn das erste Mal gesehen haben?<br />

Als wir die ersten scheuen Blicke austauschten? Die<br />

erste Berührung und – oh mein Gott – der erste Kuss.<br />

Schmetterlinge im Bauch, ein Tornado an Gefühlen im<br />

Kopf und oftmals auch noch anderenorts.<br />

Wer diesem, ersten Verlieben, dieser totalen Hingabe<br />

noch einmal nachfühlen will, kann das jetzt gleich auf<br />

zwei Arten tun. Für die lesehungrigen Boys und Männer<br />

unter uns empfiehlt sich der Griff zur fabelhaften Comic-<br />

Buchreihe „Heartstopper“ von Alice Oseman. Der erste<br />

Teil kann direkt in deutscher Sprache verschlungen werden<br />

(Band 2 erscheint im Juni, Band 3 im Oktober und<br />

Band 4 im Februar 2023) – alle anderen, bisher veröffentlichten<br />

drei Bände kann man aber problemlos auch<br />

in der englischen Originalsprache lesen. Die klaren und<br />

lebensfrohen Zeichnungen von Oseman nehmen einen<br />

so oder so sofort gefangen und wir verschwinden für<br />

Stunden in die Welt der ersten großen schwulen Liebe.<br />

Gestartet hat alles dabei 2016 als Web-Comic, der binnen<br />

kurzer Zeit für eine Menge Aufsehen in der queeren<br />

Community gesorgt hat. Gleich auf den ersten Seiten<br />

steigen wir direkt ins Geschehen ein und begleiten<br />

den schwulen, schlaksigen Charlie in seine Schule. Der<br />

jugendliche Brite mit dunklen wilden Haaren ist seit<br />

letztem Schuljahr unfreiwillig geoutet und während er<br />

anfangs noch heimlich mit einem anderen Boy herumknutscht,<br />

fällt ihm plötzlich der Star der Rugbymannschaft,<br />

Nick, ins Auge. Blonde Haare, kräftige Statur<br />

und ein scheuer Blick – also ein Traumkerl, unerreicht<br />

und fern jeder Möglichkeiten, denkt zumindest Charlie.<br />

Bis Nick ihn einlädt, doch Teil der Rugbymannschaft zu<br />

werden und sich zwischen den beiden Boys eine intensive<br />

Freundschaft entwickelt – und mehr.<br />

Oseman erzählt keine gänzlich neue Geschichte, es ist<br />

der klassische Stoff des schüchternen schwulen Jungen,<br />

der sich in den vermeintlichen heterosexuellen<br />

Superstar der Schule verknallt. Es dauert eine Zeit, bis<br />

Nick begreift, dass er wahrscheinlich bisexuell und zudem<br />

unsterblich in Charlie verknallt ist. Die Britin lässt<br />

dieser Love-Story viel Zeit, von den ersten scheuen Berührungen<br />

über den ersten Kuss bis zum ersten Mal, als<br />

sich die beiden Boys ihre Liebe gestehen. Doch gerade<br />

durch diesen Rhythmus gelingt es Oseman, uns so tief<br />

in den Bann zu ziehen, dass wir einfach nicht anders<br />

können, als immer hungriger und gieriger nach mehr zu<br />

werden. In den darauffolgenden Bänden dreht sich vieles<br />

dann um das eigene und offizielle Coming Out, um<br />

Homophobie und Freundschaft, eine Reise ins verliebte<br />

Paris und eine chronische Krankheit, die anfangs die<br />

Liebesbeziehung der beiden Boys überschattet.


In Osemans Welt ist alles irgendwie schön und die Teenager<br />

sind schockverliebt, nehmen keine Drogen oder<br />

trinken Alkohol und haben auch keinen Sex – wenigstens<br />

bisher noch nicht. Dafür flirrt es vor Liebe bei keuschen<br />

Filmabenden. Diese Love-Story vereint den Beat<br />

der klassischen britischen Liebeskomödien mit der Lebensrealität<br />

der heutigen Jugend zwischen unzähligen<br />

Instagram-Feeds und Google-Manie. Schreit das nicht<br />

beinahe auch nach einer filmischen Teenager-Serie? So<br />

ist es kein Zufall, dass vor wenigen Tagen bei Netflix die<br />

erste Staffel von „Heartstopper“ an den Start ging – und<br />

die Chance ist hoch, dass weitere Staffeln folgen werden.<br />

Stoff gibt es jedenfalls genug, denn ein Ende der<br />

einstmaligen Web-Comic-Reihe ist nicht in Sicht. Oseman<br />

(27) hat einen richtigen Knaller abgeliefert und hat<br />

sich inzwischen ein Millionen-Fanpublikum online, digital<br />

und im Print erarbeitet. Wie wichtig ihr ihre selbstgeschaffene<br />

Welt ist, zeigt auch die Tatsache, dass sie<br />

jedes kleinste Detail auf Netflix genau mitkontrolliert hat;<br />

so war ihr beispielsweise wichtig, dass die Schauspieler<br />

der Serie tatsächlich im Teenager-Alter sind.<br />

Charlie wird so von Newcomer Joe Locke verkörpert,<br />

Rugbyspieler Nick dagegen von Kit Conner (der junge Elton<br />

John aus „Rocketman“). Das Setting soll ebenso wie<br />

die Bücher fröhlich und optimistisch sein, auch wenn<br />

Oseman eigene Erfahrungen verarbeitet hat wie beispielsweise<br />

queeres Mobbing in der Schule: „Wenn ich<br />

Teenager treffe, die meine Bücher gelesen haben, habe<br />

ich bei einigen den Eindruck, dass sie jetzt bessere Erfahrungen<br />

mit LGBTQ in der Schule gemacht haben,<br />

aber bei anderen hört es sich genau gleich an. Ich denke<br />

gerne, dass die Dinge insgesamt besser geworden<br />

sind, aber es ist immer noch nicht überall glückselig und<br />

traumhaft“, so Oseman gegenüber dem Guardian. Wir<br />

können uns auf jeden Fall sofort in der Welt von Oseman<br />

wiederfinden, vielleicht ein bisschen überzuckert und<br />

over the top, aber genau so ist das Leben doch, wenn<br />

man unsterblich frisch verknallt ist, oder? Netflix bewirbt<br />

„Heartstopper“ als die schönste Liebesgeschichte des<br />

Jahres – dem gibt es eigentlich nichts hinzuzufügen. (jh)<br />

Bilder © Netflix<br />

Zeichnungen ©Alice Oseman,<br />

heartstoppercomic.tumblr.com<br />

Die Comic-Bücher erscheinen bei Loewe Graphix in deutscher<br />

Sprache


Drama, Baby, Drama!<br />

Nein, keine Angst, es geht heute nicht um Bruce Darnell,<br />

auch wenn wir den Entertainer durchaus liebgewonnen<br />

haben. Aber der berühmte Ausspruch des ehemaligen<br />

amerikanischen Models und Jurymitglieds neben Heidi<br />

und Dieter – ja, er hat wahrlich genug gelitten – passt<br />

wie angegossen auf unseren Film des Monats. Denn auch<br />

im neuen Film DRAMARAMA dreht sich alles um das große<br />

Drama und darin sind wir queeren Jungs noch immer<br />

Meister.<br />

In der witzigen und herzlich erfrischenden Komödie begleiten<br />

wir eine Gruppe von Freunden auf eine Krimidinner-<br />

Pyjamaparty. Ja, es ist genauso abgedreht und weird, wie<br />

es klingt und macht gerade deswegen so richtig Spaß. Der<br />

Sommer ist vorbei und der High-School-Abschluss ist auch<br />

in der Tasche, sodass das Treffen der Freunde mit ein wenig<br />

Wehmut ummantelt ist. Die letzte große Party soll also<br />

verständlicherweise der Knaller werden – zum krönenden<br />

Abschluss haben sich die Freunde deswegen auf ihre ausgefallensten<br />

Kostüme aus Theater und Literatur gestürzt.<br />

Und so begegnen wir an diesem illustren Abend Alice im<br />

Wunderland, Mina Harker aus Dracula und Amelia Havisham<br />

aus Dickens´ Roman „Große Erwartungen‘‘. Drama,<br />

Baby, Drama! Und natürlich darf auch weder der geniale<br />

Arzt Dr. Jekyll noch Meisterdetektiv Sherlock Holmes fehlen.<br />

Alles super also? Ein kleines Problem gibt es dann doch<br />

und zwar für Gene. Bevor die Gruppe zum College aufbricht,<br />

will er sich noch vor seinen Freunden outen, ohne<br />

so wirklich zu wissen, wie seine behüteten christlichen<br />

Freunde darauf reagieren könnten. Drama, Baby, Drama!<br />

Was als Feier der Freundschaft geplant war, wird plötzlich


zu einer Zerreißprobe und ein verrückter Abend nimmt<br />

seinen Lauf.<br />

Das Schöne an DRAMARAMA nebst seinem frisch aufspielenden<br />

Cast ist vor allem die Begebenheit, dass wir<br />

uns ständig ein wenig an unsere eigene Jugend zurückerinnert<br />

fühlen – wenigstens trifft das für all jene zu, die<br />

nicht schon in Schultagen die coolen Kids waren, sondern<br />

die Nerds. All jene, die etwas neben der Spur waren,<br />

anders oder eben schlicht queer. Ihnen allen setzt Regisseur<br />

und Drehbuchautor Jonathan Wysocki mit seinem<br />

Spielfilmdebut ein Denkmal und feiert damit ein Stück<br />

weit jene turbulenten Tage, die Aufbruch und Neubeginn<br />

für uns alle bereithielten. Jene Zeit, als wir noch nicht so<br />

richtig erwachsen waren und die Welt einzig von unseren<br />

Freunden zusammengehalten wurde.<br />

Charmant und authentisch feiert der Film dabei augenzwinkernd<br />

auch unsere Nostalgie, die spätestens seit<br />

der ersten Staffel „Stranger Things“ auf Netflix von den<br />

meisten von uns Besitz ergriffen hat. DRAMARAMA vereint<br />

den klassischen Teenagerfilm mit einer Ode an die<br />

Nerds und schafft dabei eine Energie, die uns schmunzelnd<br />

mitnimmt auf eine Reise, zurück zu unserem eigenen<br />

Coming Out und dem Start einer, für uns neuen Welt:<br />

Bittersüß, unvergesslich und perfekt für den Mai, jenen<br />

Monat, in dem wir gegen Homophobie und Queerfeindlichkeit<br />

einstehen. Mehrfach wurde der Film auf internationalen<br />

Filmfestivals als bester Spielfilm ausgezeichnet,<br />

unter anderem auch beim renommierten OUTFEST in Los<br />

Angeles. Ein schöner Film, der uns in die Vergangenheit<br />

entführt und uns dabei augenzwinkernd umarmt. Oder<br />

kurz gesagt: Drama, Baby, Drama! (jh)<br />

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Gib mir deinen Saft!<br />

Aber bitte lass´ dir Zeit!<br />

Kommst du zu schnell und zu früh beim Sex?<br />

Warmes Sperma auf dem Körper, im Arsch oder im<br />

Mund – für viele Jungs ist es der ultimative Höhepunkt<br />

einer geilen Sexsession. Einhergehend mit<br />

dem Orgasmus selbst verheißt es höchsten Lustgewinn<br />

sowie Belohnungsprinzip und vereint auf<br />

dem intimen Gipfel die sexuelle Ekstase zwischen<br />

zwei oder mehreren Männern. Je mehr unser Gegenüber<br />

aus sich herausspritzt, desto schöner ist<br />

es für viele Männer. Aber bitte nicht zu früh, oder?<br />

Das Klischee der Zufrühkommer konzentriert sich<br />

darauf, dass Jungs und Männer mit sehr frühem<br />

Samenerguss entweder wenig Erfahrung haben,<br />

lange Zeit keinen Sex mehr hatten oder schlicht<br />

zu geil und aufgeregt waren. Doch neuere Studien<br />

belegen, dass das Phänomen des frühen Abspritzens<br />

nicht ganz so einfach zusammenzufassen ist.<br />

Erst in den letzten Jahren gab es wesentliche Fortschritte<br />

bei der Ursachenforschung, zuvor war das<br />

Thema auch wissenschaftlich oft noch mit einem<br />

Tabu besetzt. Inzwischen geht man davon aus,<br />

dass ein vorzeitiger Samenerguss (Fachausdruck:<br />

Ejaculatio praecox) sowohl körperliche wie auch<br />

neurobiologische Gründe hat oder sogar in den Genen<br />

bereits angelegt sein kann. Klar ist, frühes Abspritzen<br />

ist nicht immer nur eine Kopfsache oder<br />

jugendliche Überstimulation.<br />

Blicken wir auf die Fakten<br />

Davon betroffen sind Männer jeden Alters. Das<br />

vorzeitige Abspritzen ist dabei die häufigste Funktionsstörung<br />

beim Sex. Die genauen Studienergebnisse<br />

variieren, gehen aber im Schnitt davon aus,<br />

dass zwischen 20 und 35 Prozent der Männer<br />

darunter leiden (H.Prost, PEPA Studie/W. Berger,<br />

Deutsche Aidshilfe). In Anlehnung an zwei weitere<br />

Studien (Bahr und Week/McWhirter und Mattison)<br />

lässt sich die These aufstellen, dass heterosexuelle<br />

Männer dabei beinahe doppelt so oft darunter<br />

leiden wie Homosexuelle. Das ist trotzdem kein<br />

Grund zur Freude, denn durchschnittlich bedeutet<br />

das immer noch, dass jeder fünfte schwule Mann<br />

zu früh abspritzt. Der Leidensdruck ist immens und<br />

wird nur noch durch die eigene Scham übertroffen,<br />

weswegen auch nur zehn Prozent der Betroffenen<br />

zu einem Arzt gehen.


Spritze ich zu früh ab?<br />

Nicht jeder, der ab und an einmal früher als eigentlich<br />

gewünscht ejakuliert, ist deswegen gleich<br />

krankhaft davon betroffen. Oftmals können auch<br />

variable und kurzzeitige Themen wie eine zuvor<br />

längere, sexfreie Zeit oder eine starke Form von<br />

Aufregung (das erste Mal Sex mit dem neuen Kerl<br />

oder du bist frisch verliebt) mit hineinspielen. Per<br />

medizinischer Definition handelt es sich um jene<br />

sexuelle Funktionsstörung, wenn die Ejakulation<br />

sehr schnell geschieht (meist unter einer Minute),<br />

man selbst diese nicht kontrollieren oder hinauszögern<br />

kann und dadurch ein erheblicher Leidensdruck<br />

entsteht. So setzt sich eine Spirale von Angst<br />

und Frustration in Gang, die viele Betroffene dann<br />

unbewusst noch weiter befeuern, indem sie sich<br />

selbst den Druck auferlegen, beim nächsten Mal<br />

„müsse es jetzt aber klappen!“ Bei gesunden Männern<br />

kommt es im Durchschnitt nach rund fünf Minuten<br />

zu einem Samenerguss.<br />

Die Gründe<br />

Fachärzte teilen den vorzeitigen Samenerguss in<br />

zwei Kategorien ein: Die lebenslange (primäre) und<br />

die erworbene (sekundäre) Funktionsstörung. Im<br />

ersten Fall hat der Mann bereits von Anbeginn seiner<br />

sexuellen Aktivität Probleme damit – auch nicht<br />

selten bei der eigenen Masturbation. Derzeit gehen<br />

Ärzte davon aus, dass dies teilweise genetisch bedingt<br />

sein könnte, zum Beispiel durch einen veränderten<br />

Serotoninhaushalt. Im zweiten Fall ist die<br />

Ausgangslage komplexer, da eine große Anzahl von<br />

Gründen ursächlich sein kann. Das reicht von einer<br />

körperlichen Erkrankung wie beispielsweise einer<br />

Prostataentzündung oder einer Schilddrüsenfehlfunktion<br />

über die Einnahme diverser Substanzen<br />

(Drogen, Alkohol, Medikamente wie Viagra oder<br />

Antidepressiva) bis hin zu psychischen Problemen<br />

wie Stress oder Leistungsdruck. Auch wer häufig<br />

masturbiert und dabei stets nur schnellstmöglich<br />

und immer nur zu den gleichen Vorlagen (Pornos)<br />

kommt, konditioniert sich selbst darauf, möglichst<br />

schnell abzuspritzen. Bei dem erworbenen vorzeitigen<br />

Samenerguss hat sich die Situation dagegen<br />

erst nach und nach entwickelt und war nicht schon<br />

immer so.<br />

Der Besuch beim Arzt<br />

Keine Angst vor einem Schritt zu einem Urologen,<br />

denn wie schon aufgezeigt, handelt es sich dabei<br />

um eine sehr häufige Problematik bei Männern.<br />

Also, werfe das Zerrbild vom hypermaskulinen Superkerl<br />

über Bord und sorge lieber dafür, dass du<br />

dein persönliches Sexleben mit etwas Hilfe besser<br />

ausleben kannst. Im Gespräch wird dich der Arzt<br />

genau befragen (z.B. Zeitspanne bis zum Samenerguss,<br />

Kontrollmöglichkeiten, wann sind die ers-


ten Symptome aufgetreten), um abzuklären, was<br />

die Ursachen sein können, um anschließend eine<br />

Diagnose zu stellen und dir die richtigen Mittel und<br />

Möglichkeiten an die Hand zu geben, damit du aktiv<br />

gegen den vorzeitigen Samenerguss angehen<br />

kannst. Der Gang zu einem Facharzt ist frei von<br />

Scham, setzt aber voraus, dass man bereits länger<br />

unter diesem Zustand leidet. Wer nur ab und an<br />

oder nur unter bestimmten Umständen mal früher<br />

als gewünscht abspritzt, kann auch mit etwas Training<br />

zu Hause dagegen angehen.<br />

und enthält den Wirkstoff Dapoxetin, ein Serotonin-<br />

Wiederaufnahmehemmer. In Korea werden zudem<br />

bereits zwei vielversprechende chirurgische Eingriffe<br />

praktiziert (selektive dorsale Neurektomie - kurz<br />

SDN genannt - und die Augmentation mit Hyalurongel),<br />

die allerdings außerhalb des Landes noch<br />

im experimentellen Stadium sind und bisher noch<br />

keine Empfehlung von der internationalen Gesellschaft<br />

für Sexualmedizin haben.<br />

Was kann ich tun?<br />

Es gibt medizinische und therapeutische Maßnahmen<br />

sowie auch ganz praktische Übungen und<br />

Hilfsmittel für zu Hause. In Tablettenform gibt es<br />

rezeptpflichtige Psychopharmaka wie Antidepressiva,<br />

die als „Nebeneffekt“ einen vorzeitigen Samenerguss<br />

verhindern können. Man spricht hier von<br />

Off-Label-Use, da die Medikamente ursprünglich<br />

nicht dafür entwickelt worden sind. Zudem können<br />

weitere unerwünschte Nebenwirkungen entstehen,<br />

weswegen vor jeder Einnahme von Tabletten generell<br />

ein Arzt zu konsultieren ist. Das Mittel Priligy dagegen<br />

wurde eigens zur Behandlung und besseren<br />

Kontrolle von frühzeitigem Samenerguss entwickelt


Abseits dieser Lösungsansätze gibt es auch diverse<br />

Therapieformen, die man zu Hause allein oder mit<br />

dem Partner erarbeiten kann und im ersten Schritt<br />

der Einnahme von Medikamenten vorzuziehen sind.<br />

Kern der Übungen ist es, den Point of no return vor<br />

dem Ejakulieren zu trainieren und so effektiv eigenständig<br />

hinauszögern zu können. Als sehr hilfreich<br />

zeigten sich in den letzten Jahren das Training und<br />

gezielte Anspannen der Beckenbodenmuskulatur<br />

und des PC-Muskels sowie die Squeeze- und Stopp-<br />

Start-Methode nach Masters und Johnson. Bei ersterem<br />

wird die Wahrnehmung der eigenen Erregung<br />

sensibilisiert und anschließend wird der Penis unterhalb<br />

der Eichel zwischen den Stimulationsphasen<br />

kurz zusammengedrückt, sodass der Drang<br />

zu Kommen kurzfristig nachlässt. Diese Übung im<br />

Wechsel zwischen Stimulation und Entspannung<br />

sollte zwanzig Minuten am Stück erfolgen. Die<br />

Stopp-Start-Methode funktioniert ähnlich, allerdings<br />

ohne das Zusammendrücken. Immer wieder<br />

bringt man sich dabei bis kurz vor die Ejakulation,<br />

pausiert und macht dann erneut weiter. Das lässt<br />

sich auch direkt beim Sex mit dem Partner umsetzen.<br />

Wichtig ist auch hier, dass man mindestens<br />

fünfzehn Minuten am Ball bleibt und nicht vorzeitig<br />

bereits zum Ende kommt.<br />

Ein schnelles, zumeist rezeptfreies Hilfsmittel sind<br />

lokale Betäubungsmittel in Form von Sprays oder<br />

speziellen Kondomen, die an der Innenseite mit einem<br />

Lokalanästhetikum bearbeitet sind. Gleiches<br />

gibt es auch in Form von Gels oder Salben zum<br />

Auftragen auf den Penis – ihnen allen ist zu eigen,<br />

dass die Wirkung meist sehr kurzfristig einsetzt, die<br />

Erregbarkeit des Penis herabsetzt und im Durchschnitt<br />

die Zeit bis zum Ejakulieren dadurch vervierfacht<br />

wird. Salben und Gels können zudem auch für<br />

den passiven Part von Vorteil sein, weil die Region<br />

rund um den After ebenso desensibilisiert wird und<br />

ein Eindringen gerade bei Ungeübten so leichter<br />

möglich ist.<br />

Grundprinzip aller Anwendungen ist dabei allerdings<br />

die eigene Einsicht und Überlegung, wo abseits<br />

von körperlichen Ursachen der Ursprung eines<br />

frühzeitigen Samenergusses liegen kann. Dabei gilt<br />

es, sich erst einmal zu entspannen und nicht sofort<br />

dramatisch, panisch oder anderweitig gestresst zu<br />

reagieren – diese Formen von Druck sind der Erzfeind<br />

jeder männlichen Erektion und jedes Samenergusses.<br />

Es gilt, achtsamer mit sich selbst und<br />

seinem besten Freund umzugehen, wenn möglich<br />

den eigenen Lebensstil zu überdenken, inklusive<br />

aller Formen von Stressvermeidung und ein wenig<br />

genauer in seinen eigenen Körper hineinzuhören.<br />

Zudem sei gesagt: Es gibt sogar Männer, die als besonderen<br />

Fetisch nach anderen Kerlen suchen, die<br />

schnell abspritzen. Also, beruhige dich! Und lasse<br />

im ursprünglichsten Wortsinn die Sache langsam<br />

und trotzdem mit Genuss angehen. (ms)<br />

BONERS VERZÖGERUNGS - SPRAY - 15 ML<br />

www.lovefantasie.com<br />

Boners Delay Spray verzögert Ihren Orgasmus,<br />

damit Sie länger aushalten können. Es hilft bei<br />

Überempfindlichkeit und kann Enttäuschungen<br />

im Schlafzimmer verhindern. Die kleine Flasche<br />

hat eine perfekte Größe für Ihren Nachttisch. Die<br />

Sprühkappe erleichtert das Auftragen des Sprays.<br />

Wie sie es verwenden: Schütteln Sie die Flasche<br />

vor Gebrauch und sprühen 2 bis 5 Mal auf Ihren<br />

Penis. Testen Sie vor dem Gebrauch etwas Spray<br />

auf Ihrem Arm. Sofort die Verwendung dieses<br />

Sprays stoppen, wenn Reizungen oder allergische<br />

Reaktionen auftreten. Inhaltsstoffe: Wasser, Glycerin,<br />

Laureth-9, Caprylyl Glycol, Polysorbat 20,<br />

Alkohol denat., Alkohol, Hypericum perforatum,<br />

Blütenextrakt, Haferkernextrakt, Menthyllactat


01. MAI<br />

BERLIN<br />

14.00 Uhr Dungeons Workshop<br />

/ Workshops zu wechselnden<br />

Themen in Sachen<br />

BDSM; nähere Informationen<br />

unter dungeons@<br />

quaelgeist.sm – Quälgeist<br />

Berlin<br />

02. MAI<br />

BERLIN<br />

18.00 Uhr Blue Monday<br />

Chillout / BDSM-Party für<br />

Frauen und Männer, die<br />

nach Feierabend die Sau<br />

rauslassen wollen – Quälgeist<br />

Berlin<br />

19.00 Uhr Naked Sex / Die<br />

hotteste Gay - Sex -Party in<br />

Berlin / gay – Club Culture<br />

Houze Berlin<br />

03. MAI<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Sports & Underwear<br />

/ gay- sex-Party / gay<br />

– Club Culture Houze Berlin<br />

19.00 Uhr SM am Dienstag<br />

/ Offener BDSM-Abend für<br />

alle Männer* - Quälgeist<br />

TERMINE • EVENTS • SERVICE<br />

Berlin<br />

04. MAI<br />

FRANKFURT<br />

20.00 Uhr FetischTreff, der<br />

offene Clubabend des FLC<br />

– Luckys Frankfurt<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr / Bi with U -<br />

Adam & Eve im Lustgarten<br />

/ Bi-Sex-Party / All Genders,<br />

All Sexualities, / mixed –<br />

Club Culture Houze Berlin<br />

19.00 Uhr JaSMin Berlin<br />

/ BDSM-Abend für Frauen<br />

und Trans_* - Quälgeist Berlin<br />

05. MAI<br />

MÜNCHEN<br />

20.00 Uhr MLC Clubabend<br />

- Drei Glöcklein München<br />

BERLIN<br />

18.00 Uhr Red Butts /<br />

Spanking bis die Hintern<br />

glühen – Quälgeist Berlin<br />

19.00 Uhr ZOE’s SALON /<br />

Die sexpositive After Work<br />

Lounge in normaler Alltags<br />

Bekleidung. / All Genders &<br />

BDSM / mixed – Club Culture<br />

Houze Berlin<br />

06. MAI<br />

MÜNCHEN<br />

21.00 Uhr Sneakers &<br />

Sport - MLC UnderGround<br />

München<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Fist Factory /<br />

Heute ist der Arsch mal König<br />

/ Gay Fist – Club Culture<br />

Houze Berlin<br />

20.00 Uhr Unten / Die Party<br />

für Fuß-, Sox-, Sneakers-,<br />

Boots- und Schuhfetischiste...<br />

Der Dom ist oben und<br />

der Sub ist unten. ü18 - Sin-<br />

Berlin<br />

20.15 Uhr TGIF - Trash Goddess<br />

In Film – AHA Berlin<br />

21.00 Uhr Bondagenacht /<br />

Bondage-Abend für männliche<br />

Seilartisten und Entfesselungskünstler<br />

– Quälgeist<br />

Berlin<br />

22.30 Uhr Gay-BDSM.<br />

club Night – Social & Play<br />

/ Das offene BDSM Social<br />

für Gays, Queers and Allies;<br />

Sex-, BDSM-, kink- und Fetisch-positiv<br />

- SinBerlin<br />

07. MAI<br />

MÜNCHEN<br />

21.00 Uhr Naked Party -<br />

MLC UnderGround München<br />

BERLIN<br />

14.00 Uhr FLIT*chen / Frauen*<br />

Sex Party / für FLINTA*<br />

- Club Culture Houze Berlin<br />

19.00 Uhr Q Youngsters<br />

/ Offene BDSM-Pre-Party<br />

für junge Männer. Spielen<br />

unter gleichaltrigen Jungs<br />

zwischen 18 und 35 Jahren<br />

– Quälgeist Berlin<br />

19.30 Uhr Die Teegesellschaft<br />

– „Dirtyliciouse“ /<br />

Show, Talks und Kinks - Sin-<br />

Ab und zu lädt Queer_Electro_Chanteuse und Musiker_in LULU BELINDA<br />

AKA MALU FÖRSCHL in den Salon an wechselnden Orten ein: Belinda’s Salon<br />

für Musik und Ähnliches. Es werden jedes Mal unterschiedliche Gäste von<br />

der Partie sein und auch d* Gastgeber_in selbst lässt es sich nicht nehmen,<br />

Output zum Besten zu geben. KLASSISCHERWEISE GIBT ES DA DIE EINE<br />

ODER ANDERE GESANGSDARBIETUNG, aber auch Instrumentalmusik<br />

und experimentelle Klänge. Ähnliche Genres wie Kabarett, Theater, Tanz, Performance<br />

und Spoken Word finden ebenfalls ihren Platz. ALTE BÜHNEN-<br />

HASEN, NEWCOMER_INNEN, SHOWPROFIS UND SCHÜCHTERNE<br />

GEBEN SICH EIN STELL- DICH-EIN.<br />

Wer Interesse hat, bei einem der folgenden Events aufzutreten,<br />

möge sich bitte wenden an: info@lulu-belinda.de<br />

WWW.LULU-BELINDA.DE<br />

Belinda’s Salon:<br />

The queer_electro_singer and musician Lulu Belinda (a.k.a. Malu Förschl)<br />

hosts the event Belinda’s Salon for Music and Such at different venues from<br />

time to time. Different guests take the stage, and the host_ess also never<br />

passes up the opportunity to give it h* best. Musical performances range<br />

from the usual vocal performance to instrumental music and experimental<br />

sounds, as well as other genres such as cabaret, theater, dance, performance<br />

and spoken word. Old hands, newcomers, show-biz professionals<br />

and wallflowers come together! If you are interested in performing at one<br />

of the following events, please contact Please contact: info@lulu-belinda.de<br />

WWW.LULU-BELINDA.DE<br />

20.00 UHR BELINDA´S SALON FÜR MUSIK UND ÄHNLICHES- AHA<br />

BERLIN


Berlin<br />

20.00 Uhr Belinda´s Salon<br />

für Musik und Ähnliches-<br />

AHA Berlin<br />

20.00 Uhr Happenis / junge<br />

sexpositive Party / gay - Club<br />

Culture Houze Berlin<br />

22.00 Uhr TNT / BDSM-Party<br />

für Männer, für die Bondage<br />

und/oder Bestrafung<br />

in allen Variationen im Fokus<br />

stehen – Quälgeist Berlin<br />

08. MAI<br />

BERLIN<br />

15.00 Uhr Sonntags-Café<br />

„Zum blauen Engel“ – AHA<br />

Berlin<br />

15.00 Uhr Honey & Spice /<br />

BDSM-Abend für Frauen &<br />

Trans_* - Quälgeist Berlin<br />

09. MAI<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Naked Sex / Die<br />

hotteste Gay - Sex -Party in<br />

Berlin / gay – Club Culture<br />

Houze Berlin<br />

10. Mai<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Sports & Underwear<br />

/ gay- sex-Party / gay<br />

– Club Culture Houze Berlin<br />

11. MAI<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Bi with U - Adam<br />

& Eve im Lustgarten / Bi-<br />

Sex-Party / All Genders, All<br />

Sexualities, / mixed – Club<br />

Culture Houze Berlin<br />

12. MAI<br />

BERLIN<br />

18.00 Uhr TIN + Friends /<br />

Playparty für trans / inter /<br />

nichtbinäre Menschen, cis<br />

Freunde / Partner sind willkommen<br />

– Quälgeist Berlin<br />

19.00 Uhr ZOE’s SALON /<br />

Die sexpositive After Work<br />

Lounge in normaler Alltags<br />

Bekleidung. / All Genders &<br />

BDSM / mixed – Club Culture<br />

Houze Berlin<br />

13. MAI<br />

MÜNCHEN<br />

21.00 Uhr FFist Night - MLC<br />

UnderGround München<br />

TERMINE • EVENTS • SERVICE<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Fist Factory /<br />

Heute ist der Arsch mal König<br />

/ Gay Fist – Club Culture<br />

Houze Berlin<br />

21.00 Uhr Erotikparty menonly<br />

safer sex party – AHA<br />

Berlin<br />

21.00 Uhr Qriginal / Qriginal,<br />

das ist 100 % Quälgeist<br />

& 100 % strikter BDSM!<br />

Dresscode Leder, Gummi,<br />

Uniform oder Skin. Nur für<br />

Männer* - Quälgeist Berlin<br />

14. MAI<br />

BERLIN<br />

14.00 Uhr The ABC of Sex /<br />

Workshop / nur Voranmeldung<br />

per Mail / FLINTA* -<br />

Club Culture Houze Berlin<br />

20.00 Uhr Eurovision Song<br />

Contest 2022 - The Sound<br />

of Beauty – AHA Berlin<br />

20.00 Uhr Adam & Eve /<br />

Bi-Sex-Night / mixed – Club<br />

Culture Houze Berlin<br />

20.00 Uhr Sodom & Gomorrha<br />

/ Die große gemischte<br />

BDSM-Party für Frauen und<br />

Männer in passendem Outfit<br />

– Quälgeist Berlin<br />

15. MAI<br />

FRANKFURT<br />

10.00 Uhr FLC goes…<br />

Weilburg an der Lahn,<br />

der Clubausflug des FLC.<br />

Treffpunkt 10 Uhr Infopoint<br />

Frankfurt HBF. Teilnahmegebühr<br />

€20,-<br />

16. MAI<br />

BERLIN<br />

18.00 Uhr Blue Monday<br />

Chillout / BDSM-Party für<br />

Frauen und Männer, die<br />

nach Feierabend die Sau<br />

rauslassen wollen – Quälgeist<br />

Berlin<br />

19.00 Uhr Naked Sex / Die<br />

hotteste Gay - Sex -Party in<br />

Berlin / gay – Club Culture<br />

Houze Berlin<br />

17. MAI<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr SM am Dienstag<br />

/ Offener BDSM-Abend<br />

für alle Männer* - Quälgeist<br />

06. MAI<br />

Berlins monatliches DRAG-LESBIAN-FILM-SHOW-TALK-<br />

EVENT mit Filmen und Büchern, in denen „die Dietrich“ keine<br />

Hauptrolle hat, aber trotzdem auftritt. Die blondeste aller Cineast*innen,<br />

GABY TUPPER, stellt am 30. Todestag von Marlene<br />

Dietrich einige Filme und auch Bücher vor, die man vielleicht<br />

nicht sofort mit der Film-Diva und Sängerin verbindet. Neben<br />

Ausschnitten oder Trailern gibt unnützes Wissen oder GABYS<br />

VÖLLIG SUBJEKTIVE EXPERT*INNEN-MEINUNG. Geplant<br />

sind außerdem Video-Botschaften queerer Marlene-Fans.<br />

Neben Kino-Klatsch, Drag-Performance und regelmäßig ein<br />

besonderes Stück Berliner Kultur wird Cineastisches beim trashig-göttlichen<br />

Film-Quiz verlost und die ZUSCHAUER*INNEN<br />

IM LIVE-STREAM KÖNNEN BEIM ONLINE-LIVE-CHAT MEHR<br />

ALS NUR LIKES VERGEBEN. In Kooperation mit dem Berlin<br />

Lesbian Non-Binary Filmfest wirft Sandra „Polly“ Polchow<br />

monatlich den „Lesbischen Blick“ auf lesbische, trans*, inter*<br />

und non-binary Filmthemen.<br />

LESERSERVICE<br />

Unsere <strong>Magazine</strong> im Abo!<br />

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Mitarbeitern vom Leserservice.<br />

030. 233 2190 - 50


TERMINE • EVENTS • SERVICE<br />

© Barbara Braun / TIPI AM KANZLERAMT<br />

Sensationelle ILLUSIONSKUNST, verpackt in eine Explosion<br />

aus GLITZER, SPASS UND TIGERFELL – damit<br />

begeistern Siegfried & Joy immer wieder: Für ihre preisgekrönte<br />

Debütshow wurden sie nicht nur in unzähligen<br />

Theatern und auf Festivals gefeiert, auch die Presse ist<br />

sich nach dem kometenhaften Aufstieg des Magic Duos<br />

einig: „WER BRAUCHT DA SCHON LAS VEGAS?“<br />

Aufgeladen mit der angestauten Euphorie der letzten<br />

Monate, stürmen die so gekrönten Königstiger der<br />

Zauberszene nun endlich wieder die Bühne und<br />

präsentieren ihre brandneue Show im Las Vegas von<br />

Berlin – dem TIPI AM KANZLERAMT: Dort versprühen<br />

die New „Superstars of Magic“ Abend für Abend mit<br />

neuen Tricks und verrückten Stories die maximale<br />

Ladung Charme, Zauberei und Wortwitz – bis auch das<br />

staubigste Klischee der Zaubershow in einer<br />

Glitzerwolke verschwindet.<br />

Das Markenzeichen der beiden bleiben ABSTRUSE<br />

GESCHICHTEN MIT VERBLÜFFENDEM AUSGANG, die<br />

beweisen: Hier sind längst nicht mehr zwei<br />

charmante Zauberlehrlinge am Werk, sondern echte<br />

Meister ihres Fachs – welches SIEGFRIED & JOY immer<br />

wieder auf den Kopf stellen, um stets neue Funken zu<br />

schlagen.<br />

SIEGFRIED & JOY<br />

LASS VEGAS! - DIE ZAUBERSHOW<br />

1. – 8. MAI 2022,<br />

20.00 UHR, SO 19.00 UHR<br />

TIPI AM KANZLERAMT<br />

Berlin<br />

19.00 Uhr Sports & Underwear<br />

/ gay- sex-Party / gay<br />

– Club Culture Houze Berlin<br />

18. MAI<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Bi with U - Adam<br />

& Eve im Lustgarten / Bi-<br />

Sex-Party / All Genders, All<br />

Sexualities, / mixed – Club<br />

Culture Houze Berlin<br />

19.00 Uhr Workshop Erotic<br />

Hypnosis / Einführung in die<br />

Welt der erotischen Hypnose<br />

– Die Teilnehmerzahl ist<br />

begrenzt – Quälgeist Berlin<br />

19. MAI<br />

BERLIN<br />

18.00 Uhr Fessel=Zeit /<br />

Die etwas andere Bondage-<br />

Veranstaltung in Berlin für<br />

Männer und Frauen: entspannt<br />

Bondage erleben<br />

– präsentieren – schauen<br />

– lernen – üben – genießen<br />

– Quälgeist Berlin<br />

19.00 Uhr ZOE’s SALON /<br />

Die sexpositive After Work<br />

Lounge in normaler Alltags<br />

Bekleidung. / All Genders &<br />

BDSM / mixed – Club Culture<br />

Houze Berlin<br />

20. MAI<br />

MÜNCHEN<br />

21.00 Uhr Construction<br />

Worker - MLC UnderGround<br />

München<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Fist Factory /<br />

Heute ist der Arsch mal König<br />

/ Gay Fist – Club Culture<br />

Houze Berlin<br />

20.00 Uhr SM-Nacht / Der<br />

Klassiker im Quälgeist: Offene<br />

BDSM-Party für Männer*<br />

- Quälgeist Berlin<br />

21. MAI<br />

MÜNCHEN<br />

21.00 Uhr Fetisch Schlager-Party<br />

- MLC Under-<br />

Ground München<br />

BERLIN<br />

14.00 Uhr Kinky LUST /<br />

FLINT* / BDSM - FLINT* -<br />

Play Party – Club Culture<br />

Houze Berlin<br />

21.00 Uhr All You Can Tickle<br />

/ Kille, kille, kille! – Bondage<br />

& Kitzeln für Männer*<br />

- Quälgeist Berlin<br />

22. MAI<br />

BERLIN<br />

15.00 Uhr Kaffee, Sex &<br />

Kuchen / BDSM-Chillout<br />

am Sonntag für Frauen und<br />

Männer, inklusive einem<br />

kostenlosen Stück Kuchen<br />

und einer Tasse Kaffee –<br />

Quälgeist Berlin<br />

23. MAI<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Naked Sex / Die<br />

hotteste Gay - Sex -Party in<br />

Berlin / gay – Club Culture<br />

Houze Berlin<br />

24. MAI<br />

MÜNCHEN<br />

20.00 Uhr MLC Biergarteln<br />

- Wirtshaus am Bavariapark<br />

München<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Sports & Underwear<br />

/ gay- sex-Party / gay<br />

– Club Culture Houze Berlin<br />

25. MAI<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Bi with U - Adam<br />

& Eve im Lustgarten / Bi-<br />

Sex-Party / mixed – Club<br />

Culture Houze Berlin<br />

20.00 Uhr Slam des Westens<br />

IN THE DARK – AHA<br />

Berlin<br />

26. MAI<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr ZOE’s SALON /<br />

Die sexpositive After Work<br />

Lounge in normaler Alltags<br />

Bekleidung. / All Genders &<br />

BDSM / mixed – Club Culture<br />

Houze Berlin<br />

20.00 Uhr Nappies for a<br />

Change / Windelparty für<br />

erwachsene Babys, Windeljungs<br />

und leidenschaftliche<br />

Windelpisser sowie<br />

deren Erzieher und Wickler<br />

– Quälgeist Berlin<br />

27. MAI<br />

MÜNCHEN<br />

21.00 Uhr Masked Men<br />

- MLC UnderGround München<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Fist Factory /


Pride Art - The Knast • Pride Art - The Knast • Pride Art - The Knast • Pride Art - The Knast • Pride Art - The Knast<br />

A. David Holloway<br />

A. David Holloway is a photographic artist<br />

from Australia.<br />

Holloway has had exhibitions around Europe,<br />

the UK, Australia, and the USA.<br />

He joined the prideART team in 2020,<br />

and is responsible for event curation<br />

and artist management<br />

Pride Art - The Knast • Pride Art - The Knast • Pride Art - The Knast • Pride Art - The Knast • Pride Art - The Knast


L E S E R B R I E F E<br />

Liebe <strong>HIM</strong>-Redaktion,<br />

Einfach toll! Bin zufällig bei eurem Magazin<br />

online hängengeblieben und habe es in einem<br />

Rutsch durchlesen müssen. Sexy, mit viel frischem<br />

Wind und auch einfach extrem erotisch.<br />

Dazu habt ihr echt spannende und tolle Texte,<br />

ganz anders als bei all den anderen. Die Interviews<br />

mit den Boys sind heiß! Ich finde, ihr<br />

sprecht wirklich an, was schwule und queere<br />

Jungs bewegt und seid dabei auch mal kritisch.<br />

Cool! Ich hab euer Magazin auch meinen Freunden<br />

gezeigt und alle sagten: Endlich gibt es was<br />

für uns! Bitte macht weiter so! Ich und meine<br />

Freunde sind schon jetzt Fans!<br />

Beste Grüße aus München<br />

Markus<br />

SCHREIBEN SIE UNS! Sie haben vielleicht<br />

selbst eine Geschichte die sie<br />

gerne veröffentlichen wollen oder<br />

möchten auf eine geschichte bezug<br />

nehmen? wir freuen uns auf ihren leserbrief.<br />

redaktion@queeremedien.de<br />

Queere Medien / Redaktion<br />

Baumschulenstraße 23, 12437 Berlin<br />

Heute ist der Arsch mal König<br />

/ Gay Fist – Club Culture Houze<br />

Berlin<br />

20.00 Uhr Ein Koffer für Zwei<br />

– AHA Berlin<br />

21.00 Uhr Das große Snugglen<br />

/ Das große Ageplay<br />

Event im Quälgeist. Lasse das<br />

Kind in dir raus oder kümmere<br />

dich um die „Kleinen“ – Quälgeist<br />

Berlin<br />

28. MAI<br />

FRANKFURT<br />

14.00 Uhr FLC goes CSD<br />

Wiesbaden „Sei dabei in deinem<br />

Fetisch“ - Start Demo<br />

14Uhr Warmer Damm<br />

MÜNCHEN<br />

21.00 Uhr Full Hardcore Gear<br />

- MLC UnderGround München<br />

BERLIN<br />

14.30 Uhr Forte Forte / moderierte<br />

Film Beiträge, zu<br />

Gast Manuela Kay, Ulrike Zimmermann<br />

Krista Beinstein /<br />

FLINTA* - Club Culture Houze<br />

Berlin<br />

20.00 Uhr Naked Sex & Underwear<br />

/ Gay Sex Party /<br />

only Gay – Club Culture Houze<br />

Berlin<br />

21.00 Uhr Krabbelgruppe /<br />

Das große Ageplay Event im<br />

Quälgeist. Lasse das Kind in<br />

dir raus oder kümmere dich<br />

um die „Kleinen“ – Quälgeist<br />

Berlin<br />

29. MAI<br />

BERLIN<br />

16.00 Uhr Sonntagsschule<br />

/ Ageplay-Chillout und Disziplinierung<br />

von ungezogenen<br />

Mädchen und Jungs. – Quälgeist<br />

Berlin<br />

30. MAI<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Naked Sex / Die<br />

hotteste Gay - Sex -Party in<br />

Berlin / gay – Club Culture<br />

Houze Berlin<br />

31. MAI<br />

BERLIN<br />

19.00 Uhr Sports & Underwear<br />

/ gay- sex-Party / gay –<br />

Club Culture Houze Berlin


In FLYING DREAMS gehen<br />

zwei Welten eine faszinierende<br />

Liaison miteinander<br />

ein, die auf den ersten<br />

Blick unterschiedlicher<br />

nicht sein könnten. Die<br />

weltweit gefeierten Breakdance-Stars<br />

der Flying<br />

Steps treffen in einer kongenialen<br />

Zusammenarbeit<br />

auf hochkarätige Stars der<br />

Varieté-Welt.<br />

IM JUBILÄUMSJAHR<br />

30 JAHRE WINTER-<br />

GARTEN VARIETÉ<br />

BERLIN VERSCHMELZEN INNOVATION UND TRADITION ZU EINER NEUEN FORM DER VARIETÉ-<br />

KUNST. In diesem Spektakel begegnen arrivierte internationale Tänzer jungen verrückten Kreuzberger Talenten, ukrainische<br />

Vertreter des modernen Circus treffen auf routinierte amerikanische Bühnenprofis, Beatboxen und Kontorsion<br />

verschmelzen auf ungeahnte Weise miteinander. Breakdance, ein Hauch von Cirque Nouveau, Street Style und<br />

klassische Varieté-Eleganz gehen Hand in Hand.<br />

AUSNAHMEKÜNSTLER WIE DIE NEW YORKERIN NATHALIE ENTERLINE, DIE PIROUETTEN DREHEND<br />

STOCK UND HUT JONGLIERT, BEGEGNEN JUNGEN WILDEN STREET-TÄNZERN WIE DEM CLOWNESKEN,<br />

VIELFACH AUSGEZEICHNETEN STAR-BREAKDANCER BRUCE MOMENTUM. Statt in Konkurrenz zu treten, inspirieren<br />

sich diese Künstler gegenseitig und schaffen so gemeinsam völlig neue Seherlebnisse auf der Wintergarten-<br />

Bühne.<br />

Der Sound der goldenen 1920er, Hip Hop der 80er und zeitgenössische Elektro-Beats bilden den musikalischen Teppich,<br />

auf dem die grandiosen Künstler dieser spektakulären Inszenierung ihr einzigartiges Können präsentieren.<br />

HTTPS://WINTERGARTEN-BERLIN.DE/SHOWS/FLYING-DREAMS/<br />

Berliner CSD e.V. richtet 2022 1. Pride Month Berlin aus!<br />

Vom 28. Juni bis zum 24. Juli werden Berliner*innen und<br />

Berlin-Besucher*innen viele Chancen haben, die LGBTQIA*<br />

in den queeren Communities Berlins neu für sich zu entdecken.<br />

Denn wir wollen es ab diesem Jahr nicht mehr<br />

dabei belassen, „nur“ zu einer Demonstration einzuladen.<br />

Wir wollen uns und allen anderen einen Monat lang<br />

zeigen, wofür wir am 23. Juli unter dem Motto „United in<br />

Love! - Gegen Hass, Krieg und Diskriminierung“ demonstrieren,<br />

wo wir als queere Menschen gerade stehen, wie<br />

viele wir sind und was noch zu tun ist.<br />

Der „Pride Month Berlin“ ist ein fortgesetzter Versuch<br />

langfristige Impulse zu setzen, Themen anzustoßen, aber<br />

nicht ausdiskutieren, Perspektiven zu wechseln, aber<br />

nicht festzuschreiben. Der Berliner CSD e.V. will zum vielsprachigen,<br />

kontinuierlichen Dialog mit und in den queeren<br />

Communities beitragen.<br />

Dabei werden sowohl IRL wie virtuelle Möglichkeiten genutzt,<br />

um Spaces für Begegnungen zu schaffen und Zugangsmöglichkeiten<br />

niedrigschwellig und barriereärmer<br />

zu gestalten.<br />

Die Berliner queeren Communitys sind eingeladen, mitzutun.<br />

Wir wollen queere Ideen, um diese Spaces zu gestalten,<br />

geben Raum für Communities, sich selbst abzubilden,<br />

wollen nicht nur repräsentieren, sondern Repräsentanz<br />

möglich machen. Der Pride Month Berlin ist offizieller Programmpartner<br />

des 90 - tägigen Projekts „Kultursommerfestival<br />

Berlin 2022“. Obwohl wir viel mehr vorhaben, als<br />

Kultur. Unser Privates ist nach wie vor politisch.


INTERNATIONALER TAG GEGEN HOMOPHOBIE<br />

17. MAI<br />

„ERHEB DEINE STIMME!“

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