Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 08 / 2022

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VEEDELKULTUR MIT
FRISCHEM ANSTRICH
Bevölkerungswachstum, Wohnungsnot, steigende Mietkosten –
Wohnen wird in Deutschland politisch sowie gesellschaftlich stark diskutiert
Das Bestreben der Wohnungswirtschaft besteht darin, die Ansprüche der Menschen
aus allen Schichten architektonisch sowie ökologisch zu erfüllen. Wie funktioniert
ein demokratisches Vorgehen, ohne die Identität der Stadt zu verlieren? Am Beispiel
Kölns nähern wir uns der Antwort auf diese Frage.
Bereits 1913, als die GAG, heute die größte
Wohnungsanbieterin in Köln, gegründet
wurde, stand das Unternehmen vor einer
ähnlichen Aufgabe: einen reibungslosen
Übergang von engen Wohnräumen der Stadt
zum erschwinglichen Konzept einer Gartenstadt-Siedlung
zu ermöglichen. Auch heute
sehnen sich Menschen nach mehr Freiraum.
Die Bedürfnisse der Bürgerinnen und
Bürger sowie die der Stadt zu verbinden,
war und ist die große demokratische Herausforderung
der GAG.
An der Sechtemer Straße entsteht ein 15-geschossiges
Turmhaus, begleitet von einer
Randbebauung mit fünf-, sechs- und achtgeschossigen
Häusern. Realisiert wird es
von O&O Baukunst für die GAG. Ein zentrales
Thema des Projekts ist es, die Vielfalt
der Menschen in der Stadt – die moderne
„kölsche Familie“ – zu repräsentieren. Das
Konzept „Das Haus als Stadt“ soll aufzeigen,
wie das künftige urbane Zusammenleben
von Menschen mit unterschiedlichen
Lebensstilen in verschiedenen Wohnformen
aussehen kann.
Dabei darf klimagerechte Mobilität nicht in
den Hintergrund rücken. Mit Förderung des
Radverkehrs, erweitertem Fahrradparken
und Ladestationen sollen die Quartiere von
der Notwendigkeit des Autos befreit werden.
An der Sechtemer Straße entsteht
ein neues, urbanes Quartier
Auch Animal-Aided Design und pflanzungsunterstützte
Fotovoltaik erlauben ein Stadtleben
im Einklang mit der Natur. W
Gastautor: Christian Heuchel,
O&O Baukunst https://ortner-ortner.com/de
Visualisierung: O&O Baukunst