01.02.2023 Aufrufe

syndicom magazin Nr. 33

Das syndicom-Magazin bietet Informationen aus Gewerkschaft und Politik: Die Zeitschrift beleuchtet Hintergründe, ordnet ein und hat auch Platz für Kultur und Unterhaltendes. Das Magazin pflegt den Dialog über Social Media und informiert über die wichtigsten Dienstleistungen, Veranstaltungen und Bildungsangebote der Gewerkschaft und nahestehender Organisationen.

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Gastautorin<br />

Im Bundesparlament ist immer<br />

wieder zu hören, die Zuwanderung von<br />

Arbeitnehmenden müsse sich am Bedarf des<br />

Arbeits marktes orientieren und damit als<br />

« Konjunkturpuffer» wirken. Aufgabe der Behörden<br />

sei es deshalb, die Zuwanderung zu<br />

kontrollieren und abzuwehren, wenn sie für<br />

die Arbeitgeber nicht mehr von Nutzen ist.<br />

Dazu werden immer restriktivere Gesetze<br />

geschaffen. Das Ausländer- und Integrationsgesetz<br />

(AIG) etwa sieht in Artikel 62 Abs. 1 Buchstabe<br />

e und Artikel 63 Abs. 1 Buchstabe c vor,<br />

dass Personen mit Bewilligung L, B und sogar C,<br />

die auf Sozialhilfe angewiesen sind, die Bewilligung<br />

entzogen werden kann.<br />

Dieses System führt zu Ungleichheit und Diskriminierung.<br />

So kann die gesetzliche Wartefrist<br />

für einen Ausweis C je nach Herkunftsland erheblich<br />

variieren. Die Schweiz ist auch eines der<br />

letzten demokratischen Länder, für deren Bürgerrecht<br />

allein das Jus sanguinis massgebend<br />

ist. Zehntausende Menschen werden so bis zur<br />

dritten Generation und noch weiter von der<br />

Schweizer Staatsbürgerschaft ausgeschlossen.<br />

Für Menschen mit Migrationserfahrung sind<br />

die Arbeitsbedingungen schwieriger und prekärer.<br />

Im Gesundheitswesen, im Bau und Verkehr,<br />

im Gastgewerbe und im Verkauf, in der Hausarbeit<br />

usw. sind es vor allem sie, die unter den<br />

Folgen der Pandemie, des Klimawandels und der<br />

Sozialkrise leiden.<br />

Sie sind zudem einem stigmatisierenden Diskurs<br />

seitens der politischen Rechten und der<br />

Behörden ausgesetzt, welcher die Arbeitswelt<br />

spaltet. Hinter diesem Staatsrassismus werden<br />

unsere Löhne, unsere Arbeitsbedingungen und<br />

sämtliche unsere Rechte ins Visier genommen.<br />

Jeglicher Reichtum wird durch Arbeit erzeugt,<br />

auch wenn das Kapital einen immer grösseren<br />

Anteil für sich beansprucht. Wir sind die riesige<br />

Zahl, die nicht um ihre Stärke weiss. Schliessen<br />

wir uns zusammen!<br />

Stoppen wir die Diskriminierungsmaschine<br />

Stéfanie Prezioso (53) ist in La Chauxde-Fonds<br />

und Yverdon aufgewachsen.<br />

Sie ist die Tochter von italienischen<br />

Eingewanderten, beide Aktivist:innen.<br />

Nach dem Studium der Geschichte an<br />

der Universität Lausanne und an der<br />

Universität Florenz promovierte sie über<br />

das Leben eines italienischen Antifaschisten<br />

im Exil in der Schweiz. Heute<br />

ist sie Professorin für Zeitgeschichte an<br />

der Universität Lausanne und Nationalrätin<br />

des Ensemble à Gauche. Sie kandidiert<br />

bei den nächsten kantonalen Wahlen<br />

in Genf auf der Liste der Union<br />

populaire.<br />

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