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139_Ausgabe Februar 2015

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Görlitzer Bekenntnis zur schlesischen Vergangenheit<br />

Schlesische Tradition<br />

Mittelalter und der frühen Neuzeit unterhielt<br />

Görlitz rege wirtschaftliche und<br />

kulturelle Beziehungen nach Schlesien.<br />

Zeitweise waren Oberlausitz und Schlesien<br />

gar unter der gleichen habsburgischen<br />

Landesherrschaft. Persönlichkeiten<br />

aus der Oberlausitz wie Trotzendorf,<br />

Böhme oder Lessing wirkten auch in<br />

Schlesien. Andererseits gab es auch<br />

Feindschaft, etwa während der Kriege<br />

1813/1815 und 1866. Nach der Reichsgründung<br />

1871 wurden die Beziehungen<br />

bald entkrampft. Wie man die Trennung<br />

in eine sächsische und eine preußische<br />

Oberlausitz nach den Beschlüssen des<br />

Wiener Kongresses 1815 auch empfinden<br />

mag, wurde die östliche Oberlausitz<br />

durch die Eingliederung in die preußische<br />

Provinz Schlesien staatsrechtlich<br />

„schlesisch“, für 130 Jahre. Zumindest<br />

in den letzten Jahren erlebten mehrere<br />

Generationen nichts Anderes. Die großen<br />

christlichen Konfessionen waren<br />

ihren schlesischen Landeskirchen zugeordnet.<br />

Die staatliche Schulaufsicht<br />

unterstand dem Regierungsbezirk Liegnitz.<br />

Die Schulkinder bezogen ihre regionale<br />

Identität aus der „Schlesischen<br />

Fibel“. Die Garnisonen zwischen 1830<br />

und 1945 gehörten zu schlesischen Divisionen,<br />

die Sportvereine zu schlesischen<br />

Verbänden. Man wählte Vertreter<br />

in den schlesischen Provinziallandtag.<br />

Die regionalen politischen Parteiorganisationen<br />

waren ebenfalls schlesischen<br />

Vorständen zugeordnet. So erlebte man<br />

sich im Alltag auch selbst in allen Lebensaltern<br />

als Bestandteil der Provinz<br />

Schlesien. Als Oberlausitz verstand man<br />

mehr das Gebiet zwischen Löbau und<br />

Zittau. Es ist auch übertrieben, daß der<br />

Sechsstädtebund von 1346 die Oberlausitz<br />

auf Dauer eng verbunden habe. Es<br />

gab auch Konkurrenzkämpfe. Mit der<br />

Erbteilung durch die brandenburgischen<br />

Askanier 1268 waren die Länder Bautzen<br />

und Görlitz entstanden, die wohl in<br />

der Praxis bis heute blieben. Nach dem<br />

Ende des II. Weltkrieges waren etwa<br />

40 Prozent der Görlitzer Bevölkerung<br />

Flüchtlinge und Vertriebene aus den<br />

Ostprovinzen, darunter viele aus Breslau<br />

und anderen schlesischen Städten<br />

und Dörfern. Die Familien bewahrten<br />

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