142_Ausgabe Mai 2015
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Die Görlitzer Glockenverluste –<br />
lich verloren. Nur die Kleinste ist heute<br />
noch Bestandteil des neuen Sechser-Geläutes.<br />
Die heutige Kathedrale war eines<br />
der wenigen Görlitzer Gebäude, welches<br />
noch in den letzten Tagen des Krieges<br />
durch Artilleriebeschuss zerstört wurde.<br />
Diese Glocke stürzte ab und lag beschädigt<br />
auf der Orgelempore.<br />
Sie wurde in Nördlingen repariert und<br />
verrichtete bis 1963 allein ihren Dienst<br />
auf dem Kirchturm. Die Fa. Schilling aus<br />
Apolda fertigte 1963 drei Bronze-Glocken.<br />
Im Jahre 2013 konnte das Geläut<br />
erweitert werden. In einem Eichenholzglockenstuhl<br />
befinden sich jetzt die vier<br />
genannten Glocken sowie zwei neue<br />
Güsse aus Lauchhammer.<br />
Die Heilig Kreuz-Gemeinde empfing 1926<br />
ein neues Dreiergeläut der Fa. Geittner<br />
aus Breslau. Die kleine verbliebene Glocke<br />
aus dem ersten Geläut wurde dabei<br />
in Zahlung gegeben.<br />
Aber auch diese Glocken ereilte das gleiche<br />
Schicksal wie ihre Vorgängerinnen.<br />
Am 29. April 1942 nahm man sie vom<br />
Turm und übergab sie dem Sammellager<br />
auf dem Görlitzer Reichsbahngelände<br />
Schlageterstraße unter den Registriernummern<br />
9/22/75 A und 9/22/76 A.<br />
Wiederum nur die kleinste Glocke konnte<br />
auf dem Turm verbleiben. Erst 1993 und<br />
1995 konnte das Geläut mit drei Glocken<br />
der Fa. Perner aus Passau wieder ergänzt<br />
werden.<br />
Die Ludwigsdorfer Wehrkirche weihte<br />
ebenfalls 1921 drei neue Bronzeglocken<br />
der Fa. Geittner aus Breslau. Aber auch<br />
diese drei mussten am 26. <strong>Mai</strong> 1942 zur<br />
Ablieferung gebracht werden.<br />
Die heute im polnischenTeil der Stadt liegende<br />
katholische Kirche „St. Bonifatius“<br />
erhielt am 15. <strong>Mai</strong> 1930 ihre Weihe als<br />
Garnisions-Kirche durch den Breslauer<br />
Kardinal Bertram. Bereits ein Jahr vor<br />
dieser Weihe lieferte die Gießerei Petit &<br />
Edelbrock aus Gescher in Westfalen drei<br />
Bronzeglocken.<br />
Nur die kleinste, 200 kg schwere Glocke<br />
überstand den 2. Weltkrieg. Es ist anzunehmen,<br />
dass auch sie der Rüstungsindustrie<br />
geopfert wurden. Ein schriftlicher<br />
Nachweis dazu konnte nicht gefunden<br />
werden.<br />
Die 1937 erbaute evangelische „Christus-<br />
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Geschichte