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Seite 17 des Schlussberichts zu IGF-Vorhaben Nr. 21.002 BG<br />
unter Wasser (IGF-Vorhaben Nr. 19493 BR) geschaffen. Um diesen Entwicklungsstand zu<br />
optimieren und weiterzuentwickeln, wurde durch den Fachausschuss Unterwassertechnik (FA<br />
V4) des DVS die Bearbeitung des Forschungsprojektes Untersuchung und Optimierung der<br />
Prozessparameter und Werkzeuge zum Unterwasserkleben von Halterungssystemen (IFG-<br />
Vorhaben NR. 21.002 BG) in die Wege geleitet.<br />
1.2 Lösungsansatz<br />
Die Weiterentwicklung soll die Beherrschbarkeit und Reproduzierbarkeit eines klebtechnischen<br />
Fügeverfahrens zum Anbringen von Halter unter Wasser maximieren.<br />
Da die Oberflächenvorbehandlung ein signifikant wichtiger Prozessschritt ist, um<br />
Klebverbindungen mit großer Güte und Lebensdauer zu realisieren, werden im ersten<br />
Bearbeitungsschritt mechanische Oberflächenvorbehandlungsverfahren bei praxisnahen<br />
Umgebungsbedingungen hinsichtlich ihrer Reinigungsqualität untersucht. Denn Oberflächen, die<br />
über einen langen Zeitpunkt unter Wasser eingesetzt werden, sind teilweise mit starkem<br />
Bewuchsschichten (engl. „fouling“), d. h. biologischen Ablagerungen, überzogen, die eine<br />
leistungsfähige Klebverbindung verhindern. Die Steigerung der Immunität von Klebverbindungen<br />
gegenüber dem umliegenden Wasser ist ein zweiter wichtiger Baustein, um die<br />
Langzeitbeständigkeit zu erhöhen. Hierzu erfolgen Optimierungsarbeiten des bis dato<br />
entwickelten Halterdesigns, die sich vor allem auf eine dauerhafte Abdichtung der Klebfuge<br />
fokussieren. Da sich unbekannte Umgebungsbedingungen, wie z. B. die Temperatur, negativ auf<br />
die Stabilität und Reproduzierbarkeit des Klebprozesses auswirken können, ist die Entwicklung<br />
einer Unterwasserheizvorrichtung als Funktionsmuster notwendig. Durch die Gewährleistung<br />
höherer Temperaturen während des Klebprozesses kann beispielsweise die Viskosität des<br />
Klebstoffes herabgesetzt werden, wodurch dieser die Oberfläche ideal benetzen und<br />
Adhäsionskräfte ausbilden kann. Während des Aushärtevorganges ist durch höhere<br />
Temperaturen eine Nachvernetzung („Tempereffekt“) möglich, womit ein beschleunigter<br />
Kohäsionsaufbau im Klebstoff sowie kürzere Prozesszeiten einhergehen.<br />
In einem weiteren Bearbeitungsschritt erfolgt die Entwicklung eines Versuchsstandes zur<br />
Durchführung eines Mehrstufen-Injektionsverfahrens (Reinigen, Klebstoffinjektion), mit dem<br />
unterschiedliche Prozessparameter zuverlässig eingestellt werden können. Mit diesem<br />
Versuchsstand sowie dem zuvor weiterentwickelten Halterdesign geschehen anschließend<br />
Prozessparameteruntersuchungen, woran unter Zuhilfenahme von Sekundäranalytik, die<br />
Reinigungswirkung, hinsichtlich z. B. Salzkontaminationsgrad und Benetzungsgrad,<br />
verschiedener Medien beurteilt werden kann. Das Ziel ist die Ermittlung der optimalen<br />
Prozessparameter zur Steigerung der Reproduzierbarkeit sowie zur Optimierung der<br />
Prozesszeiten. Die Erkenntnisse daraus bilden die Grundlage für die Entwicklung eines<br />
Demonstratorwerkzeuges zur Durchführung eines manuellen sowie teilautomatisierten<br />
Unterwasserklebprozesses. Das Demonstratorwerkzeug ermöglicht die sichere Fixierung des<br />
Halters an der Fügeteiloberfläche, die prozesssichere Ausführung des Mehrstufen-<br />
Injektionsverfahren inklusive der ermittelten optimalen Prozessparameter, die Aushärtung mittels<br />
der integrierten Heizvorrichtung sowie die Abschottung störender Umwelteinflüsse. In praktischen<br />
Anwendungsversuchen werden hiermit prozesstechnische Einflüsse, wie die Wassertiefe, die<br />
Oberflächenbeschaffenheit, die lokale Trocknung sowie die Verarbeitungseigenschaften der im<br />
Projekt betrachteten Klebstoffe, auf das Unterwasserkleben untersucht. Darüber hinaus erfolgen<br />
mit dem entwickelten Demonstratorwerkzeug und den optimierten Parametersätzen<br />
teilautomatisierte Halterklebungen im Injektionsverfahren sowie anschließende