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13_Ausgabe Februar 2002

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Jene war mit dem Haus zeitweise durch<br />

einen Strebebogen verbunden . Es ragte,<br />

wie man sieht, weit in die Häuserflucht des<br />

Obermarktes hinein und sollte deshalb aus<br />

Verkehrsrücksichten beseitigt und mit<br />

zurückgeschobener Front neu aufgebaut<br />

werden. Die Stadt kaufte es 1844 vom<br />

Riemermeister Theurig, um es unter den<br />

genannten Bedingungen 1851 an den<br />

Müllermeister Schüller aus Ludwigsdorf zu<br />

verkaufen, für den Maurermeister Lissel<br />

nunmehr das große, heute die Ecke<br />

Obermarkt und Demianiplatz bildende<br />

Gebäude aufführte. Die Mitte des Platzes<br />

nimmt das Salzhaus ein, das nach vielen<br />

Gegenvorstellungen der Bürgerschaft im<br />

Jahre 1851 abgebrochen wurde, und ganz<br />

im Vordergrund der schöne Brunnen, der<br />

nach dem Bau des jetzigen Gymnasiums<br />

mit einem Kostenaufwand von <strong>13</strong>.000 Taler<br />

an die Ostfront dieses neuen Gebäudes<br />

versetzt wurde. Er stand gegenüber den<br />

Fleischbänken, deren schmale Front nach<br />

dem Obermarkt wir an dem in den Platz<br />

hineinragenden Beischlag, der kleinen<br />

Freitreppe, erkennen, auf der man zu der<br />

zwei Stockwerke hohen steinernen<br />

Garküche emporsteigen konnte, deren Bau<br />

im Jahre 1568 begonnen worden war. Im<br />

Jahre 1826 aber war bereits der Antrag auf<br />

Verkauf und Abbruch wegen Baufälligkeit<br />

der Fleischbänke gestellt worden, allein die<br />

Verhandlungen zwischen dem Fleischermittel<br />

und der Stadt, der an Stelle des nur<br />

7 - 8 Fuß breiten Gässchens, das die<br />

Fleischbänke entlang vom Obermarkt bis<br />

zur Langenstraße führte, eine breite<br />

Verbindungsstraße nach dem Nikolaiviertel<br />

im höchsten Grad erwünscht erschien,<br />

zogen sich ganze 26 Jahre hin, bis endlich<br />

1852 der Kaufvertrag zum Zwecke des<br />

Abbruchs geschlossen wurde, dem nun die<br />

Anlegung der jetzigen Fleischerstraße<br />

allmählich folgte.<br />

Im Vordergrund rechts erblicken wir den<br />

Schwibbogen der Plattnerstraße mit dem<br />

Eiflerschen Haus, jenseits der Garküche<br />

und, von ihrem vorspringenden Bau halb<br />

verdeckt, das Haus Nr. 31, die frühere<br />

Löwen-Apotheke, und zwei Häuser weiter<br />

das bekannte Nostitzsche Haus mit dem<br />

Balkon. Quelle: Prof-Ludwig Feyerabend<br />

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