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DÜLMENplus vom 15. März 2023

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4<br />

Das Leben ist<br />

(k)ein Ponyhof<br />

Mittwoch, <strong>15.</strong> <strong>März</strong> <strong>2023</strong><br />

INFOS<br />

plus<br />

Dülmen. Am 30. <strong>März</strong> um<br />

19 Uhr bietet die Familienbildungsstätte<br />

Dülmen in<br />

Kooperation mit dem DRK-<br />

Familienzentrum Janusz<br />

Korczak einen Abend zum<br />

Thema „Warum es für Kinder<br />

so wichtig ist, nicht nur die<br />

angenehmen Gefühle zu<br />

kennen“ an. Die Fähigkeit,<br />

die eigenen Gefühle zu (er-)<br />

kennen, zu benennen und zu<br />

regulieren, stellt eine basale<br />

Kompetenz dar, um sich im<br />

sozialen Miteinander bewegen<br />

zu können. Die sechs<br />

Basisemotionen (Freude,<br />

Zorn, Ekel, Trauer, Angst und<br />

Überraschung) sind zwar von<br />

Geburt an vorhanden, der<br />

richtige Umgang mit ihnen<br />

muss jedoch gelernt werden.<br />

Im Vortrag werden neben<br />

theoretischem Input und kleiner<br />

Übungen neue Impulse<br />

für das tägliche Miteinander<br />

mit dem Kind erarbeitet.<br />

Infos sowie Anmeldungen im<br />

Familienzentrum oder unter<br />

www.fbs-duelmen.de.<br />

Maibaumaufstellen<br />

verschiebt sich<br />

Buldern. Im Bulderaner<br />

Dorfkalender ist der Termin<br />

für das Maibaumaufstellen<br />

auf den 29. April <strong>2023</strong> angesetzt.<br />

Aufgrund von<br />

terminlichen Kollisionen<br />

der Feuerwehr in Buldern<br />

muss dieser Termin leider<br />

verschoben werden auf<br />

den 6. Mai <strong>2023</strong>. Die Feuerwehr<br />

ist ein wichtiger Part<br />

beim Aufstellen (Transport,<br />

Absicherung, Aufstellung).<br />

Ohne sie kann der Maibaum<br />

nicht aufgestellt werden. Die<br />

Organisator*innen der Ortsgemeinschaft<br />

hoffen auf das<br />

Verständnis der Bevölkerung<br />

und auch der Unterstützer.<br />

Fachvortrag für<br />

pflegende Angehörige<br />

Kreis Coesfeld. Save the<br />

Date: Zu dem Thema „Gestärkt<br />

geht es besser – Kuren<br />

und Möglichkeiten der<br />

Freistellung von der Arbeit<br />

für pflegende Angehörige“<br />

steht ein Fachvortrag an: Am<br />

Dienstag, 28. <strong>März</strong>, von 17<br />

bis 19 Uhr lädt die Pflegeund<br />

Wohnberatung des Kreises<br />

Coesfeld in Kooperation<br />

mit der regionalen Kurberatung<br />

in das Coesfelder Kreishaus<br />

(Friedrich-Ebert-Str. 7 in<br />

48653 Coesfeld) ein.<br />

Von Tim Nieswandt<br />

Dülmen. Für den 25-jährigen<br />

Dülmener Leon Höltker wird ein<br />

Traum wahr, als sein Handy klingelt<br />

und einer der Trainer des<br />

Football-Teams der Düsseldorf<br />

Rhein Fire dran ist und ihm einen<br />

Vertrag als Football-Spieler anbietet.<br />

Denn: Düsseldorf ist<br />

eine der acht deutschen Mannschaften,<br />

die in der European<br />

League Football (ELF) gegen 18<br />

internationale Teams aus ganz<br />

Europa antreten werden.<br />

„Das ist natürlich eine große<br />

Ehre, sich auf so einem Niveau messen<br />

zu dürfen”, weiß Höltker diese<br />

einzigartige Möglichkeit zu schätzen.<br />

Als Wide Receiver ist er für<br />

das Fangen der Bälle in der Offensive<br />

zuständig – eine Position, die<br />

bei vielen Football-Fans neben dem<br />

Quarterback, der als Spielmacher<br />

fungiert, sehr beliebt ist. „Viele, die<br />

bei den Coesfeld Bulls zum Training<br />

kommen, dürfen sich zunächst als<br />

Wide Receiver probieren”, erinnert<br />

er sich auch an sein eigenes erstes<br />

Training im Jahr 2018 zurück. „Da<br />

hab ich anscheinend einen guten<br />

Eindruck bei den Coaches hinterlassen,<br />

sodass ich die Position<br />

weiterspielen durfte.“<br />

Einer der größten Vorteile des<br />

25-jährigen Vertriebsmitarbeiters<br />

war immer schon seine Athletik.<br />

Angefangen hat er wie viele Jungen<br />

mit Fußball bei der TSG Dülmen<br />

und spielte dort auch bis zum<br />

Seniorenalter für die zweite Mannschaft.<br />

„Nebenbei habe ich noch viel<br />

im Fitnessstudio getan”, ist Höltker<br />

Sportler durch und durch. Mit 1,85<br />

Meter und 85 Kilogramm gehört er<br />

in die Klasse der Passempfänger<br />

als Slot-Receiver. „Das bedeutet,<br />

dass ich mich meist innen aufstelle<br />

und von dort aus meine Passrouten<br />

laufe”, erklärt der Wide-Receiver.<br />

„Da ist es vorteilhaft, wenn<br />

Schnelligkeit und Explosivität, aber<br />

auch Physis vorhanden ist.”<br />

Welche Rolle er in Düsseldorf<br />

einnehmen wird, steht zum jetzigen<br />

Zeitpunkt noch nicht fest. „Ich<br />

hätte auch wohl Lust, als Outside-<br />

Receiver tiefe Routen zu laufen”, ist<br />

Höltker offen für alles. „Aber aktuell<br />

geht es erstmal darum, das Team<br />

und das Playbook kennenzulernen.“<br />

Das Playbook ist der individuelle<br />

Spielplan eines Footballteams und<br />

ist so was wie das Herzstück jeder<br />

Mannschaft. „Da muss ich mich in<br />

den nächsten Wochen intensiv mit<br />

beschäftigen”, lautet einer der Aufgaben<br />

für die Vorbereitung auf das<br />

Trainingscamp im Mai. „Zum Glück<br />

kann ich mich bereits mit meinen<br />

neuen Mannschaftskollegen<br />

LOKALES<br />

Als Dülmener auf die<br />

europäische Footballbühne<br />

Leon Höltker wechselt von den Coesfeld Bulls zu Düsseldorf Rhein Fire<br />

darüber austauschen – das hilft<br />

ungemein.” Auch wenn das offizielle<br />

Training noch nicht angefangen<br />

hat, war Leon schon einige Male auf<br />

dem Court in Düsseldorf, um seine<br />

Kollegen besser kennenzulernen.<br />

Wie intensiv er für den Traum<br />

arbeiten muss, zeigt sich in der<br />

Trainingsroutine des Dülmeners.<br />

Auch vor der offiziellen Vorbereitung<br />

besteht sein Alltag nur<br />

aus Arbeit und Sport. „Wer auf so<br />

einem Niveau spielen möchte, muss<br />

halt Prioritäten setzen”, zeigt Höltker,<br />

wie diszipliniert er ist. „Ich bin<br />

überzeugt, dass ich alles schaffen<br />

kann, wenn ich hart genug daran<br />

arbeite.” Nicht umsonst trainiert<br />

er mit einem Trainingsplan des<br />

ehemaligen National-Football-<br />

League-Spielers Christian Mohr,<br />

der Höltker als Personal-Coach<br />

positionsspezifisch trainiert.<br />

„Wenn ich nichts für meine Fitness<br />

mache, sitze ich halt am Playbook”,<br />

schmunzelt der 25-Jährige, der sein<br />

Leben dem Football gewidmet hat.<br />

Doch wie kam er überhaupt zum<br />

Football? Alles fing 2015 mit dem<br />

Super Bowl zwischen den Seattle<br />

Seahawks und den New England<br />

Patriots an. „Da bin ich nicht nur<br />

Footballfan, sondern auch trotz<br />

der Niederlage Fan der Seattle<br />

Seahawks geworden”, verrät der<br />

Wide-Receiver. „Also gehöre ich<br />

definitiv nicht zu den Erfolgsfans”,<br />

ergänzt er lachend. Kein Wunder,<br />

dass auch sein Vorbild ein Seahawks-Wide-Receiver<br />

ist. „Bei den<br />

Coesfeld Bulls habe ich bewusst die<br />

89 genommen, wie sie einst Doug<br />

Baldwin getragen hatte”, feiert<br />

Höltker die explosive Spielweise des<br />

Passempfängers. Seit dem Super<br />

Bowl schaut er jedes Spiel der National<br />

Football League, und seit<br />

2018 ist er selbst als Footballspieler<br />

bei den Bulls aktiv. „Ich hab‘ es in<br />

der achten Klasse einmal probiert,<br />

aber da hat es mich tatsächlich<br />

nicht abgeholt”, erinnert er sich an<br />

seine ersten Kontakte zu dem amerikanischen<br />

Volkssport. „Wenn ich<br />

mich jetzt daran zurückerinnere,<br />

ärgere ich mich ein bisschen, wenn<br />

ich daran denke, wo ich heute bereits<br />

wäre.” Nach dem Tryout bei<br />

den Bulls 2018 ging dann aber alles<br />

ganz schnell. „Ich habe mitten in<br />

der Saison bei der TSG Dülmen<br />

den Fußball aufgegeben”, wollte er<br />

keine Zeit mehr verlieren. „Irgendwann<br />

wollte ich mehr und bin zu<br />

den offenen Tryouts der ELF-Teams<br />

gegangen.” Dafür ist der Vertriebsmitarbeiter<br />

extra bis nach Stuttgart,<br />

Hamburg und letztendlich<br />

auch nach Düsseldorf gefahren,<br />

um sich dort zu beweisen. „Es war<br />

www.dülmenplus.de<br />

Leon Höltker aus Dülmen spielt seit 2018 in Coesfeld American Football. Mit dem Wechsel nach<br />

Düsseldorf hat er nun die Chance, international anzutreten. <br />

Fotos: Sebastian El-Saqqa<br />

Als Wide Receiver ist er für das Fangen der Bälle in der Offensive<br />

zuständig. <br />

schon eine Ehre, als ich hörte, dass<br />

beim letzten Saisonspiel mit den<br />

Bulls gegen Dorsten zwei Coaches<br />

unser Spiel beobachteten”, erinnert<br />

sich Höltker. „Auch wenn das gängige<br />

Praxis ist, dass sich Coaches in<br />

der Region umschauen, ist es wirklich<br />

sehr aufregend.“<br />

Für den 25-Jährigen stehen ab<br />

Sommer viele Trainingseinheiten<br />

und Auswärtsfahrten durch ganz<br />

Europa an. „Das muss man wirklich<br />

wollen, sonst geht das nicht”,<br />

weiß Höltker, wie viel Aufwand er<br />

für seinen Traum in Kauf nimmt.<br />

„Aber es ist auch eine Erfahrung,<br />

die nicht viele so erleben dürfen.”<br />

Den Weg zum Training teilt sich der<br />

Dülmener mit seinen Teamkollegen<br />

aus Münster, die ihn unterwegs<br />

einsammeln und nach dem Training<br />

wieder zu Hause absetzen.<br />

„Kostentechnisch ist das optimal,<br />

und die Fahrtzeit nutzen wir auch,<br />

um uns über unseren Sport und das<br />

Playbook auszutauschen”, nimmt er<br />

gerne die Zeit in Kauf.<br />

Wie sich Leons weiterer Weg gestalten<br />

wird, ist aktuell schwer vorherzusagen.<br />

„Erstmal geht es für<br />

mich auf den Practice Squad, das<br />

ist für neue Spieler der gewöhnliche<br />

Ablauf”, kennt der ehemalige<br />

Regionalliga-Aufsteiger seine Rolle<br />

als Neuling im Team. „Dort kann<br />

ich mich dann für den 53-Mann-<br />

Kader qualifizieren.” Der Practice<br />

Squad ist eine Art erweiterter<br />

Kader, der jederzeit zum aktiven<br />

Team wechseln kann.<br />

„Von dort aus werde ich alles<br />

geben, um schnell aktiv auf dem<br />

Platz zu stehen”, lautet das klare Ziel<br />

des jungen Sportlers. „Aber erstmal<br />

freue ich mich einfach auf die<br />

kommende Aufgabe und dass ich<br />

meinen Traum, auf höchstem europäischen<br />

Niveau spielen zu können,<br />

einen Schritt näher gekommen bin.<br />

Überhaupt kann ich nur jedem empfehlen,<br />

diesen Sport einmal auszuprobieren<br />

– da gibt es für jeden Typ<br />

Sportler die richtige Position.“

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