FINDORFF GLEICH NEBENAN Nr. 25
FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik
FINDORFF GLEICH NEBENAN ist das Stadtteilmagazin für Findorff und Bremen für Handel, Dienstleistung, Kultur & Politik
- Keine Tags gefunden...
Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.
YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.
PROFILE<br />
q KLAUS GIPMANS ÜBER 45 JAHRE BREMER RUNDFUNKMUSEUM IN <strong>FINDORFF</strong><br />
» Ein besonderer Gag ist eine singende Postkarte.«<br />
<strong>FINDORFF</strong> <strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 12<br />
KLAUS GIPMANS<br />
RUNDFUNK<br />
NOSTALGIKER<br />
<strong>FINDORFF</strong><br />
H<br />
err Gipmans, Sie sind 1. Vorsitzender<br />
des Bremer Rundfunkmuseums. Seit<br />
wann gibt es das Rundfunkmuseum ?<br />
Angefangen hat es 1978 in den Räumen<br />
des Kulturzentrums Schlachthof, als<br />
einige Funkamateure sich zusammenfanden<br />
und einen Verein gründeten. Das<br />
Museum hatte seine ersten Räume neben<br />
dem Kulturzentrum in einem Gebäude, in dem ganz früher<br />
Fleisch und Wurst verkauft wurde. Im Jahr 2000 sind wir in<br />
unsere jetzigen Räume auf dem Plantagenhof des Kröncke-Geländes<br />
umgezogen.<br />
Vor 30 Jahren war ich als Student mal am ersten Standort, der<br />
ja bedeutend kleiner war. Ich muss zugeben, dass ich heute<br />
von der Menge und Vielseitigkeit der Exponate überrascht<br />
bin. Es hat sich Einiges getan. Können Sie unseren LeserInnen<br />
einen groben Überblick über die Ausstellungräume geben ?<br />
Insgesamt haben wir über 700 Exponate, die die hundertjährige<br />
Geschichte des Rundfunks sowie des Amateurfunks dokumentieren.<br />
Viele Exponate kamen in all den Jahren als Spenden zu<br />
uns. Jemand löst einen Haushalt auf und findet auf dem Dachboden<br />
Opas Radio aus den Fünfzigern oder in einer Schublade<br />
ein Taschen-Radio im Donald-Duck-Design aus seiner Kindheit.<br />
Wegwerfen ? Zu schade. Also fragt man einfach bei uns an.<br />
Sie haben hier auch Exponate, die zumindest ich noch nie<br />
gesehen, geschweige denn, in Funktion erlebt habe.<br />
Es gibt viel zu entdecken: Wir haben bspw. den »SABA Telerama«,<br />
einen ganz frühen »Datenbeamer« aus den Fünfziger<br />
Jahren. Über einen Spiegelmechanismus werden Fernsehbilder<br />
auf eine Leinwand projiziert. Wir haben einen Parlographen –<br />
das ist im Prinzip das erste Diktiergerät, erfunden Anfang des<br />
20. Jahrhunderts vom Schweden Carl Lindström. Das Gerät<br />
arbeitet mit einer sich drehenden Wachswalze, in die mit einer<br />
Nadel die Vibrationen der Stimme reingekratzt werden. Ein<br />
Schalltrichter gibt die mechanische Aufnahme akustisch wieder.<br />
Außerdem können wir veranschaulichen, wie man Vinyl-Schallplatten<br />
schneidet – eine Technik, die immer noch praktiziert<br />
wird. Manche Erfindungen haben sich nur eine gewisse Zeit gehalten,<br />
durchgesetzt hat sich ein anderer Standard. Ein Beispiel<br />
ist die Hörspielkassette, von der es seit den frühen Sechziger<br />
Jahren mehrere Formate gab. In digitalen Zeiten von »spotify«<br />
ist sie wohl nur noch für Liebhaber von Bedeutung. Ein besonderer<br />
Gag ist eine singende Postkarte ! Was es damit auf sich<br />
hat, verrate ich aber nur bei einer Führung.<br />
Das Rundfunkmuseum ist auch ein Ort der Begegnung ...<br />
Ja, wir veranstalten regelmäßig Abende, an denen Hörspiele gesendet<br />
werden, die einst von Radio Bremen produziert wurden.<br />
Zurzeit bringen wir eine Reihe plattdeutscher Aufnahmen.<br />
Das Hörspiel wird an dem Abend auf vielen unserer Radios zu<br />
hören sein. Man kann in unseren Räumlichkeiten irgendwo ein<br />
Radio anschalten, die entsprechende Frequenz einstellen, sich<br />
gemütlich hinsetzen und zuhören.<br />
Zum Glück haben Sie mich durch alle Räume geführt, vieles<br />
erklärt und einige Funktionen demonstriert. Wenn ich ganz<br />
allein durch das Museum gegangen wäre, hätte mich das<br />
Angebot überfordert. Sie bieten daher auch Führungen an ...<br />
Wir arbeiten mit der Touristikzentrale, der Bremer Volkshochschule<br />
und einigen MINT-Schulen zusammen – das sind Schulen<br />
mit den Schwerpunkten Mathematik, Informatik und Naturwissenschaften,<br />
Technik. Wir werden auch von der Kulturbehörde<br />
unterstützt. Eine normale Führung dauert etwa 90 Minuten.<br />
Für Schulklassen bieten wir aber auch kürzere Rundgänge an<br />
und demonstrieren die Top 10, bei denen die SchülerInnen auch<br />
selbst etwas ausprobieren und entdecken können. Aber man<br />
kann auch als Kleingruppe einen Termin vereinbaren, mit der<br />
Familie oder mit FreundInnen. Einen Hinweis noch in eigener<br />
Sache: Wir haben dieses Jahr ein Jubiläum zu feiern. Am 29.<br />
Oktober 1923 begann in Deutschland der Rundfunkbetrieb.<br />
Zu diesem Anlass bereiten wir im Bremer Rundfunkmuseum<br />
in Findorff für den Herbst eine Sonderausstellung vor.<br />
▼ ÜBER DAS BREMER RUNDFUNKMUSEUM<br />
Das Bremer Rundfunkmuseum hat seinen Standort in unserem<br />
Stadtteil in der Findorffstraße 22 - 24. Geöffnet ist Dienstag,<br />
Mittwoch, Donnerstag, und Sonntag von 10:00 Uhr - 15:00 Uhr.<br />
An jedem 1. Donnerstag im Monat ist von 10:00 - 19:00 Uhr<br />
geöffnet. Alle Infos auf www.bremer-rundfunkmuseum.de<br />
Interview: Dr. Peter Holz, Foto: Martin Bockhacker ▲<br />
GOLDANKAUF<br />
ÜBER 60 JAHRE<br />
Wir kaufen Ihr Altgold<br />
zu fairen Tagespreisen:<br />
Schmuck und Uhren,<br />
Bruchgold, Zahngold,<br />
Münzen und Medaillen,<br />
silbernes Besteck<br />
Wartburgstraße 44 - 46 · 28217 Bremen · Telefon 0421 - 38 16 14<br />
info@juwelier-ehlers.de · www.juwelier-ehlers.de<br />
<strong>GLEICH</strong> <strong>NEBENAN</strong> | 13