26. März 2023
- Ausbaupläne der Kirche im Grazer Raum - Tauziehen um Haltestelle der Koralmbahn beim Flughafen Graz - Hauptplatz in Andritz wird sicherer - Große Emotionen bei der Diagonale in Graz - Die Gründermesse steht im Zeichen der Kommunikation
- Ausbaupläne der Kirche im Grazer Raum
- Tauziehen um Haltestelle der Koralmbahn beim Flughafen Graz
- Hauptplatz in Andritz wird sicherer
- Große Emotionen bei der Diagonale in Graz
- Die Gründermesse steht im Zeichen der Kommunikation
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6 graz<br />
www.grazer.at <strong>26.</strong> MÄRZ <strong>2023</strong><br />
K O M M E N T A R<br />
von<br />
Verena<br />
Leitold<br />
✏ verena.leitold@grazer.at<br />
Kulturerhalt:<br />
Diese Aufgabe<br />
wiegt Millionen<br />
R<br />
und 2000 denkmalgeschützte<br />
Gebäude<br />
befinden sich in der<br />
Obhut der Diözese Graz-<br />
Seckau: Pfarr- und Filialkirchen,<br />
Kapellen, Pfarrhöfe und<br />
mehr. Alleine in Graz gibt es<br />
mehr als 60 Kirchen. Naturgemäß<br />
sind alle schon ältere<br />
Semester, die Instandhaltung<br />
ist also eine Mammutaufgabe.<br />
Jahr für Jahr investiert die<br />
Diözese deshalb etliche<br />
Millionen Euro in den Erhalt<br />
der Kulturgüter. Dabei steht<br />
die Finanzierung der Bauvorhaben<br />
fast immer auf mehreren<br />
Beinen. Einen Teil<br />
übernimmt die Diözese, einen<br />
Teil die zuständige Pfarre.<br />
Darüber hinaus gibt es<br />
Unterstützung vom Land und<br />
vom Bundesdenkmalamt,<br />
immer wieder auch von der<br />
Stadt Graz. Alleine aus<br />
Kirchenmitteln ließe sich die<br />
notwendige Sanierung der<br />
Denkmäler unmöglich<br />
finanzieren. Bei besonders<br />
teuren Großprojekten, wie<br />
aktuell der Sanierung des<br />
Grazer Doms oder der Basilika<br />
Mariatrost, gibt es zusätzlich<br />
noch private Sponsoren – sowohl<br />
Firmen als auch einzelne<br />
Wohltäter –, die großzügig<br />
mithelfen. Wahl bleibt der<br />
Kirche keine, die denkmalgeschützten<br />
historischen<br />
Gebäude dürfen nicht<br />
verfallen gelassen und müssen<br />
saniert werden. Die Kirche ist<br />
also nicht nur „reich“, wie es<br />
immer heißt, sondern auch<br />
reich an Verantwortung.<br />
KÄMPFERISCH. Landeshauptmann Christopher Drexler, Vize Anton Lang,<br />
WK und IV kämpfen um die Anbindung des Flughafens an die Koralmbahn.<br />
Von Tobit Schweighofer<br />
tobit.schweighofer@grazer.at<br />
Mit unserer Geschichte<br />
über die fehlende Anbindung<br />
der Koralmbahn<br />
an den Grazer Flughafen<br />
in der letzten Ausgabe haben<br />
wir einen ziemlich gewichtigen<br />
Stein ins Rollen gebracht. Landeshauptmann<br />
Christopher<br />
Drexler erklärte noch am Sonntag<br />
in seiner Steiermarkrede: „Es<br />
kann natürlich nicht sein, dass<br />
eine der wesentlichsten Schienenverbindungen<br />
auf diesem<br />
Kontinent neu verlegt wird – wir<br />
eine neue Südbahn haben, einen<br />
neuen Wirtschaftsraum erschließen<br />
– und es zustande gebracht<br />
wird, ein Gleis an einem Flughafen<br />
vorbeizuführen und dort<br />
nicht stehen bleiben zu können.<br />
Die Koralmbahn muss am Flughafen<br />
Graz Halt machen! Es ist<br />
inakzeptabel, dass die aktuellen<br />
Planungen diesen Stopp nicht<br />
beinhalten.“<br />
Alle dafür, eine dagegen<br />
Auch wenn Ministerin Leonore<br />
Gewessler durchblicken ließ,<br />
keine Freundin der Flughafen-<br />
Haltestelle zu sein, will Drexler<br />
gemeinsam mit seinem für Verkehr<br />
zuständigen Stellvertreter<br />
Anton Lang noch lange nicht<br />
aufgeben. Denn außer Gewessler<br />
scheint niemand gegen die<br />
Anbindung zu sein. Ganz im<br />
Gegenteil. Sogar der Kärntner<br />
Landeshauptmann Peter Kaiser<br />
gab an, hier gesprächsbereit<br />
zu sein. Ursprünglich wurde die<br />
Haltestelle „Flughafen Graz“ ja<br />
deshalb nicht eingeplant, weil<br />
Jörg Haider den Klagenfurter<br />
Flughafen nicht belasten wollte.<br />
Dieser ist inzwischen aber in Privatbesitz<br />
und wird so bald auch<br />
nicht von der öffentlichen Hand<br />
rückgekauft werden.<br />
So nah<br />
und doch<br />
so fern.<br />
Die Koralmbahn<br />
würde nur<br />
wenige<br />
Meter am<br />
Flughafen<br />
vorbeifahren,<br />
ohne<br />
stehen zu<br />
bleiben.<br />
Fluggäste<br />
müssten<br />
bis zum<br />
Hauptbahnhof<br />
weiterund<br />
dann<br />
mit der<br />
S-Bahn<br />
zurückfahren.<br />
ÖBB<br />
Tauziehen um Haltestelle<br />
Auch in der Wirtschaftskammer<br />
Kärnten haben die Steirer<br />
einen Verbündeten, der sich klar<br />
für eine Anbindung ausspricht.<br />
Vom steirischen Pendant ganz<br />
zu schweigen. „Hier wird für den<br />
Airport eine Jahrhundertchance<br />
vertan. Es ist absolut unverständlich,<br />
dass Ministerin Gewessler<br />
einfach alle Argumente<br />
vom Tisch wischt und damit dem<br />
gesamten Standort Steiermark<br />
Schaden zufügt“, meldeten sich<br />
Präsident Josef Herk und Direktor<br />
Karl-Heinz Dernoscheg sauer<br />
zu Wort.<br />
Aber wer weiß? Drexler und<br />
Kaiser verstehen einander gut<br />
und haben im Sommer letzten<br />
Jahres die Koralmbahn-Studie<br />
zum aufstrebenden „Wirtschaftsraum<br />
Südösterreich“ gemeinsam<br />
präsentiert. Vielleicht gelingt ja<br />
der länderübergreifende Schulterschluss<br />
und der Zug ist doch<br />
noch nicht ganz abgefahren.<br />
derGrazer<br />
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