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FineTobacco[+] 01|23

FREUDE AM LEBEN. SPASS AM GENUSS.

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finetobacco<br />

FREUDE AM LEBEN. SPASS AM GENUSS.<br />

[+]<br />

01 | März | April | Mai 2023 | 5,- €<br />

»WIR LIEBEN,WAS WIR TUN.«<br />

Das herzliche Luxushotel Europäischer Hof in Heidelberg beeindruckt durch<br />

Schönheit in jedem Detail und lässt für Connaisseure keinen Wunsch offen.<br />

ZIGARRE<br />

Short Robusto –<br />

die Handliche<br />

PFEIFENTABAK<br />

Highlights und<br />

Favoriten<br />

SPIRITUOSEN<br />

Die Welt der Obst-<br />

& Zigarrenbrände


EDITORIAL<br />

ENTDECKERTOUREN<br />

für GENIESSER<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

Frühlingssonne macht Lust auf<br />

Reisen. Nach Zeiten von Homeoffice,<br />

Kälte und schlechten Nachrichten<br />

sind wir alle auf der Suche nach<br />

Ablenkung. Was ist da besser, als<br />

Neues zu entdecken und sich ein<br />

wenig dem Dolce Vita hinzugeben?<br />

FINE TOBACCO hat sich für Sie umgesehen<br />

und nimmt Sie mit.<br />

Deutschland hat viel zu bieten. In<br />

Köln trifft man im Hotel Excelsior<br />

Ernst nicht nur interessante Menschen<br />

aus aller Herren Länder, sondern<br />

auch eine imposante Bar samt<br />

Smoking Room. Nehmen Sie Platz<br />

und lassen Sie sich verwöhnen. Oder<br />

Sie führt der Weg ins schöne Heidelberg.<br />

Im Luxushotel Europäischer<br />

Hof wird Ihnen jeder Wunsch von<br />

den Augen abgelesen und Sie fühlen<br />

sich rundum umsorgt. Ein Traumziel<br />

für Genussmenschen.<br />

Wen es etwas weiter in die Welt<br />

treibt, für den haben wir die Dominikanische<br />

Republik besucht und<br />

beeindruckende Tabakerlebnisse<br />

aufgeschrieben. Eine echte Entdeckungstour<br />

für Aficionados und alle,<br />

die es noch werden wollen. Natürlich<br />

können Sie sich auch wieder in<br />

die Manufakturen der handgerollten<br />

Zigarren von Cuba entführen lassen,<br />

denn unsere Serie „Hecho a mano“<br />

bringt immer wieder neue Einblicke<br />

in die Kunst der Zigarrenfertigung.<br />

Oder Sie begleiten Kiki Baron auf<br />

Ihrer nächsten Reise: Al-’Ula heißt<br />

Sie herzlich willkommen.<br />

Besondere Augenblicke liefert unsere<br />

Zigarren-Gala. Die Short Robusto<br />

ist das sehr beliebte Format für viele<br />

Connaisseure. Die Tabake stammen<br />

aus allen möglichen Regionen und<br />

die Kompositionen lassen uns von<br />

fernen Ländern träumen. Dazu passen<br />

übrigens auch die Zigarrenbrände<br />

und andere geistreiche Getränke.<br />

Hier gibt es viel zu entdecken und es<br />

schmeckt. Und die richtigen Gläser<br />

für besten Geschmack haben wir für<br />

Sie getestet. Santé!<br />

Wer gut zu Fuß sein will, der sollte<br />

sich unbedingt unsere Reportage<br />

der Klemann Shoes Manufaktur<br />

widmen. Feinste Handwerkskunst<br />

für alle, die mit Stil unterwegs sein<br />

möchten. Viel unterwegs waren die<br />

Herren Hauser und Kienzle auch.<br />

Sie trafen sich eigentlich kaum,<br />

aber haben mit ihren Auftritten im<br />

deutschen Fernsehen Geschichte<br />

geschrieben. Die können Sie hier<br />

lesen.<br />

Wir wünschen Ihnen jetzt einfach<br />

viel Spaß beim Durchblättern und<br />

Lesen dieser Ausgabe von FINE<br />

TOBACCO, die wir wieder sehr gerne<br />

für Sie gemacht haben. Bleiben<br />

Sie uns gewogen und bleiben Sie<br />

gesund.<br />

Herzliche Grüße<br />

Ihr<br />

Bodo Meinsen<br />

Verleger FINE TOBACCO<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 3


INHALT<br />

44-45<br />

Kikis Reisenotizen<br />

FELSEN, SAND UND<br />

NOMADENGRÄBER<br />

14-19<br />

Tabakreise<br />

QUE VIVA<br />

EL CIGARRO!<br />

20-23<br />

Titelstory<br />

EIN GRANDHOTEL<br />

MIT GANZ VIEL HERZ<br />

08-13<br />

Magazin<br />

DAS KALEIDOSKOP<br />

GUTEN GESCHMACKS<br />

06- 07<br />

NEU: barart<br />

DRINKS<br />

AMBIENTE<br />

STYLE<br />

62-66<br />

Manufakturen<br />

DAS GLÜCK KOMMT<br />

AUF FEINEN SOHLEN<br />

24-27<br />

Serie<br />

HECHO A MANO V<br />

4<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


IMPRESSUM<br />

68-71<br />

Pfeifentabak<br />

HIGHLIGHTS<br />

INHALT<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+ ] <strong>01|23</strong><br />

46-56<br />

Short Robusto<br />

IMMER ZEIT<br />

FÜR EINEN<br />

WUNDER-<br />

STUMPEN<br />

HERAUSGEBER + VERLEGER<br />

Bodo Meinsen<br />

VERLAG<br />

MMM Medien Marketing Meinsen<br />

Inhaber: Bodo Meinsen<br />

Chiemseering 11<br />

D-85551 Kirchheim bei München<br />

Tel.: +49(0)89-90 52 90 72<br />

Fax: +49(0)89-90 52 90 73<br />

Redaktion: Der Genussverlag<br />

Heinz Putschies<br />

Schurichstraße 19<br />

D-81247 München<br />

Tel.: +49(0)89-74 26 01 24<br />

Fax: +49(0)89-90 52 90 73<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Bodo Meinsen (V.i.S.d.P.)<br />

meinsen@genussverlag.com<br />

ART-DIRECTION<br />

Heinz Putschies<br />

putschies@genussverlag.com<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

Kiki Baron, Jens Meyer, Michael Peter,<br />

Claudia Puszkar, Stephan Rack, Elmar Schalk<br />

BILDREDAKTION<br />

Heinz Putschies<br />

putschies@genussverlag.com<br />

FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE<br />

Nina Bauer, Studio Jan Roeder,<br />

Paul Spierenburg<br />

TITELFOTO<br />

Europäischer Hof Heidelberg<br />

38-42<br />

Raucherportrait<br />

DUO FRONTAL<br />

HAUSER & KIENZLE<br />

REDAKTIONSASSISTENZ<br />

Petra Meinsen<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Bodo Meinsen<br />

VERTRIEB & ABONNEMENT-BESTELLSERVICE<br />

MMM Medien Marketing Meinsen<br />

Fax: +49(0)89 - 90 52 90 73<br />

E-Mail: petra@medien-marketing-meinsen.de<br />

DRUCK<br />

KASTNER AG das medienhaus<br />

Schlosshof 2-6, D-85283 Wolnzach<br />

32-37<br />

Spirituosen<br />

OBST-BRÄNDE<br />

UND ZIGARREN<br />

ABONNEMENT-JAHRESBEZUGSGEBÜHR<br />

20,00 Euro (4 Ausgaben)<br />

Anzeigenpreisliste auf Anfrage.<br />

Alle Rechte vorbehalten. FINE TOBACCO[+] und<br />

alle darin enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt.<br />

Eine Verbreitung ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Verlages zulässig. Für<br />

unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial<br />

wird keine Haftung übernommen.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 5


BARART<br />

bar<br />

DRINKS<br />

art<br />

AMBIENTE<br />

STYLE<br />

Excelsior Hotel Ernst<br />

Domplatz · Trankgasse 1-5 · 50667 Köln<br />

Tel.: +49 221 270-1<br />

E-Mail: info@excelsior-hotel-ernst.de<br />

www.excelsiorhotelernst.com<br />

6<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


DIE BAR FÜR BESONDERE MOMENTE IN KÖLN<br />

DIE PIANO BAR MIT SMOKERS-LOUNGE IM EXCELSIOR HOTEL ERNST<br />

Unter manch Kölnern ein Geheimtipp,<br />

international längst bekannt:<br />

In der Piano Bar des 5 Sterne<br />

Grand Hotels treffen sich Freunde<br />

von guten Cocktails, Wein oder<br />

Champagner und lassen zu Klaviermusik<br />

den Abend ausklingen. Darüber<br />

hinaus findet man auch außergewöhnliche<br />

Spirituosen, mit denen<br />

sich ein Barbesuch hervorragend<br />

abschließen lässt.<br />

Mit ihrer zentralen Lage direkt am<br />

Kölner Dom bietet die Bar gepflegte<br />

Barkultur in einer entspannten<br />

Lounge-Atmosphäre. Der Münchner<br />

Designer Siegward Graf Pilati hat mit<br />

dem Einsatz edler Hölzer den besonderen<br />

Charme der Bar geschaffen –<br />

gerade in der abendlichen Lichtstimmung<br />

genießt man die gelungene<br />

Ästhetik des Raumes. Bei schönem<br />

Wetter lädt die Terrasse zum Genießen<br />

unter freiem Himmel ein.<br />

Der Barchef Matthias Allgaier ist<br />

ausgebildeter Hotelkaufmann und<br />

hat Berufserfahrungen als Commis<br />

de Rang im Hotel Traube im<br />

Schwarzwald, sowie in der Schweiz<br />

und Spanien sammeln können.<br />

Seit 2016 ist Matthias Allgaier der<br />

Gastgeber in der Bar und mixt mit<br />

seinem Team Klassiker und eigene<br />

Cocktailkreationen.<br />

Gleich neben der Piano Bar bietet<br />

das Haus eine ventilierte Smokers-Lounge<br />

von gut 25 m2 Größe,<br />

in der Zigarren des Hauses Davidoff<br />

zu Getränken der Piano Bar genossen<br />

werden können.<br />

In diesem Jahr feiert das Excelsior<br />

Hotel Ernst übrigens seinen 160 Geburtstag,<br />

denn bereits 1863 wurde das<br />

Hotel vom Königlicher Hofrestaurateur<br />

am Zentralbahnhof Carl Ernst erbaut.<br />

Auch der deutsche Kaiser übernachtete<br />

im Grand Hotel Ernst, als er die<br />

Fertigstellung des Köln Doms erlebte.<br />

Heute gehört das Excelsior Hotel<br />

Ernst zur Selektion Deutscher<br />

Luxushotels und bietet als 5 Sterne-Grand-Hotel<br />

seinen Gästen vielfältigen<br />

Luxus in 136 Zimmern & Suiten,<br />

edlen Restaurants und besonderes<br />

Ambiente zum Feiern und bei Tagungen.<br />

Vielleicht ein wunderbarer Grund<br />

einmal wieder nach Köln zu reisen?<br />

Die Piano Bar ist täglich<br />

ab 12 Uhr geöffnet.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 7


MAGAZIN<br />

K@L€IdO∫KØP<br />

Neuheiten für echte Genießer: Zigarren, Pfeifen,<br />

Spirituosen, Events und mehr...<br />

GANZ HAVANNA WIEDER IM ZEICHEN DER ZIGARRE<br />

Ein Rückblick auf das XXIII. Festival del Habano<br />

Rund 2.000 Teilnehmer aus mehr<br />

als 110 Ländern nahmen am XXIII. Festival<br />

del Habano in Havanna teil, das<br />

nach zweijähriger Pause wieder stattfinden<br />

konnte. Sie besuchten während<br />

der fünftägigen Veranstaltung die Tabakplantagen<br />

im Anbaugebiet Pinar del<br />

Rio, erfuhren Neues und Interessantes<br />

aus der Welt der Habanos in vielfältigen<br />

Seminaren, rollten ihre eigene Zigarren<br />

oder probierten Habanos in Kombination<br />

mit Rum und Sake, besichtigten die<br />

Zigarrenmanufakturen Partagás und<br />

La Corona und genossen neue Habanos<br />

auf glamourösen Abendveranstaltungen.<br />

Auf einer internationalen Ausstellung<br />

präsentierten 260 Aussteller aus<br />

11 Ländern ihre Produkte rund um die<br />

Zigarre.<br />

Auch über die Zahlen zur Geschäftsentwicklung<br />

von Habanos S.A.<br />

wurde informiert. Im Jahr 2022 legte<br />

der Umsatz mit Habanos währungsbereinigt<br />

um 2% auf 545 Mio. US-Dollar<br />

zu. Stärkster Absatzmarkt<br />

bleibt<br />

Westeuropa mit<br />

53,7%, gefolgt<br />

vom asiatisch-pazifischen<br />

Raum<br />

mit 19,3%, Nordund<br />

Südamerika<br />

(natürlich ohne<br />

die USA) mit<br />

15,3% sowie Afrika<br />

und dem Mittleren<br />

Osten mit 11,7%. Die fünf größten<br />

Märkte sind Spanien, Frankreich,<br />

Deutschland, China und die Schweiz.<br />

Das weltweite Netz von Verkaufsstellen<br />

wuchs um fast 10% im<br />

Vergleich zu 2021. Dazu zählen nun<br />

insgesamt 157 La Casas del Habano,<br />

1.264 Habanos Specialists, 2.744 Habanos<br />

Point-Geschäfte und 587 Habanos<br />

Lounges und Terraces. Highlights<br />

des Festivals waren die Vorstellungen<br />

der neuen Produkte.<br />

Einer der Höhepunkte<br />

der<br />

Gala, an der erstmals<br />

auch der<br />

kubanische Präsident Miguel Díaz<br />

Canel teilnahm, war die Versteigerung<br />

der exklusiven Humidore, die<br />

den sechs globalen Habanos-Marken<br />

gewidmet sind: Cohiba, Montecristo,<br />

Romeo y Julieta, Partagás, Hoyo de<br />

Monterrey und H. Upmann. Mit insgesamt<br />

11,22 Mio. € erreicht die Auktion<br />

einen sensationellen neuen Rekordwert<br />

und übertraf das Ergebnis von<br />

2020 fast um das Dreifache. Allein<br />

der Cohiba-Humidor erzielte 4,2 Mio.<br />

Euro. Wie üblich wird der Erlös der<br />

Auktion vollständig an das cubanische<br />

Gesundheitswesen gespendet.<br />

www.5thAvenue.de<br />

8<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Unter Zigarrenliebhabern sind<br />

die eleganten und charakterstarken<br />

Longfiller-Zigarren von Arnold<br />

André längst kein Geheimtipp mehr.<br />

Das Familienunternehmen aus dem<br />

westfälischen Bünde betreibt in der<br />

Dominikanischen Republik eine eigene<br />

Zigarrenmanufaktur und fertigt<br />

dort handgerollte Premium-Longfiller.<br />

In der traditionsreichen Destillerie<br />

Lantenhammer im bayerischen<br />

Hausham wurde das lange Zeit von<br />

Obstbränden dominierte Sortiment<br />

in den vergangenen Jahren um<br />

zahlreiche Spirituosen aus anderen<br />

Kategorien erweitert.<br />

Wir haben zwei Genussprodukte<br />

der beiden Anbieter auf ein harmonisches<br />

Miteinander getestet:<br />

Seit 2017 stellt Lantenhammers<br />

Master-Distiller und Geschäftsführer<br />

Tobias Maier auch den Rum Rumult<br />

aus bestem Zuckerrohr im traditionellen<br />

Pot-Still Verfahren her.<br />

Die Variante Signature Cask Selection<br />

ist angenehm süß und fruchtig<br />

mit ausgeprägten Rosinen-und<br />

Holztönen.<br />

A PERFECT MATCH:<br />

Longfiller von Arnold André und Spirituosen von Lantenhammer<br />

Zusammen mit der charaktervollen<br />

Zigarre Buena Vista Araperique<br />

Robusto, die deutliche Noten von<br />

Röstkaffee, eine leichte Süße und<br />

die für Araperique ganz typische<br />

Zimt- und Fruchttöne einbringt, ergibt<br />

das eine äußerst harmonische<br />

Kombination von Araperique-Tabak<br />

in allerbester Balance mit fruchtiger<br />

Süße und Vanille-Noten.<br />

Der Araperique ist einer der seltensten<br />

und anspruchsvollsten Tabake<br />

der Welt. Das Besondere an<br />

dieser Sorte ist die Reifetechnik,<br />

die noch von den Choctaw-Indianern<br />

stammt: Nach der ›Methode<br />

Perique‹ wird der Blatt für Blatt geerntete<br />

Tabak nach dem Trocknen<br />

von Hand entrippt und reift dann<br />

in Ex-Whiskyfässern aus Eiche unter<br />

hohem Druck mindestens ein<br />

Jahr, wobei er immer wieder umgeschichtet<br />

werden muss, um gleichmäßig<br />

fermentieren zu können.<br />

Die handgerollte Zigarre in dem<br />

exzellenten Verhältnis von Größe<br />

und Geschmack präsentiert all ihre<br />

Aromen harmonisch und zugleich<br />

gehaltvoll. Für einen bouquetreichen<br />

Rum wie Rumult eine perfekte<br />

Begleiterin.<br />

www.arnold-andre.de<br />

www.lantenhammer.de<br />

„Die Auslieferung unserer diesjährigen<br />

Jahrespfeife mit einem unserer<br />

früheren VAUEN-Lieferfahrzeuge<br />

wäre sicher standesgemäß<br />

gewesen. Wir haben uns bei unserer<br />

Jahrespfeife 2023 bewusst für ein<br />

klassisches Design entschieden und<br />

uns dabei von dänischen Einflüssen<br />

inspirieren lassen.“ So Martin<br />

Ramsauer, Geschäftsführer VAUEN.<br />

Die ausgewogen proportionierte<br />

Kopfform besticht durch ihre weiche<br />

Linienführung, die von einem schlanken<br />

Holm fließend aufgenommen wird.<br />

Vollendet wird das Ganze mit einem<br />

prominenten Ringabschluss<br />

und mit einem kurzen Mundstück,<br />

das wie gewohnt mit unseren gekreuzten<br />

Pfeifen in Sterlingsilber<br />

ausgestattet ist – exklusiv, limitiert<br />

und einzeln nummeriert.<br />

VAUEN JAHRESPFEIFE 2023<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 9


MAGAZIN<br />

„HEMMY’S“, abgeleitet von Hemmy<br />

Garcia — geboren auf Kuba als Sohn<br />

einer seit vielen Jahren in der Tabakbranche<br />

tätigen Familie. Gleichzeitig<br />

verbindet ihn mit Berlin ein besonderes<br />

Band, es ist die Stadt, in der er<br />

aufgewachsen ist. Hier hat er durch<br />

seine langjährige Tätigkeit in verschiedenen<br />

Unternehmen, wie z.B.<br />

„La Casa del Habano Berlin & Hamburg“,<br />

nicht nur als Zigarrenexperte<br />

gearbeitet, sondern konnte sich auch<br />

in anderen Bereichen der Genussmittelbranche<br />

spezialisieren.<br />

Hemmy’s Zigarren:<br />

Entwickelt in Deutschland – produziert in der Karibik<br />

Alles begann beim Schweizer Traditionsunternehmen<br />

„Villiger & Söhne,<br />

als Hemmy Garcia seine Ausbildung<br />

zum Industriekaufmann absolvierte.<br />

Die faszinierende Welt der Zigarre hat<br />

ihn seither in seinen Bann gezogen<br />

und bis heute nicht mehr losgelassen.<br />

Über Zwischenstationen in London,<br />

Hamburg und Berlin, erreichte seine<br />

Ausbildung ihren Höhepunkt auf Kuba.<br />

Dort hatte er die einmalige Möglichkeit<br />

seine Fähigkeiten als Zigarrenroller<br />

und Qualitätsprüfer zu perfektionieren.<br />

Mit diesem Wissen und den gesammelten<br />

Erfahrungen hat Hemmy sich<br />

inzwischen in Berlin Frohnau mit einem<br />

Ladengeschäft und gleichzeitig<br />

Smokers-Lounge niedergelassen.<br />

Diese besondere Location besuchen<br />

Zigarrenliebhaber aus ganz Berlin<br />

und darüber hinaus. Manche Genießer<br />

nehmen eine stundenlange Anfahrt<br />

in Kauf, um die mehrfach ausgezeichneten<br />

Eigenkreationen von<br />

Hemmy zu probieren.<br />

Sein Klassiker ist die Hemmy’s Robusto,<br />

die sich durch ein angenehm<br />

cremiges Aroma bei mittlerer Stärke<br />

auszeichnet. Zu den Anfangsnoten<br />

von Holz, Erde und Leder, kommen im<br />

weiteren Rauchverlauf eine Nuance<br />

Tabaksüsse, Creme und Kaffee hinzu.<br />

Viel Zigarre zu einem fairen Preis.<br />

Robusto: KVP 6,90 €/Stück<br />

Kistenpreis 138,-- €/20 Stück<br />

Handmade: Dom. Rep.<br />

Einlage: Nicaragua und Dom. Rep.<br />

Umblatt: Peru<br />

Deckblatt: Nicaragua<br />

Länge: 127 mm www.hemmys.de<br />

Deutscher Rye Whiskey aus der Storck Club-Destillerie<br />

In der idyllischen Auenlandschaft des Biosphärenreservats Spreewald liegt im<br />

malerischen Dorf Schlepzig die Storck Club Whiskey-Destillerie.<br />

Seit 2004 werden dort prämierte<br />

Whisk(e)ys von höchster Qualität gebrannt<br />

und gereift. 2010 wurde der<br />

Whisky erstmals international durch<br />

Jim Murray`s Whisky Bible mit 94<br />

Punkten prämiert.<br />

Ende 2015 wurde die Destillerie<br />

von 3 Freunden übernommen<br />

und zu Deutschlands erster Roggen-Whiskey-Destillerie<br />

transformiert.<br />

2019 wurde STORK CLUB<br />

zum „World’s Best Rye Whiskey“<br />

bei den World Whiskies Awards gewählt.<br />

Whiskey wird übrigens bewußt<br />

mit dem zusätzlichem „e“ geschrieben,<br />

weil sich das Team um Bastian<br />

Heuser eher von den USA inspirieren<br />

lassen und weniger von den<br />

Whiskyherstellern aus Schottland.<br />

Der Klassiker<br />

des inzwischen<br />

umfangreichen<br />

Sortiments ist der<br />

Full Proof Rye, der<br />

in kleinen Chargen<br />

aus deutschem<br />

Roggen aus der<br />

Umgebung hergestellt<br />

wird. Er<br />

reift in individuell<br />

getoasteten Fäs-<br />

sern aus amerikanischer &<br />

deutscher Napoleon-Eiche<br />

sowie Sherry- und Weinfässern<br />

und wird mit<br />

annähernd Fassstärke<br />

abgefüllt.<br />

Der Geschmack<br />

hat uns begeistert:<br />

Erst einmal sehr<br />

kräftig und im Geschmack<br />

süß und<br />

gleichzeitig herb.<br />

Bei der Beschreibung<br />

von Aromen<br />

findet man Vanille,<br />

getrocknete Früchte und Nelke. Der<br />

Nachklang am Gaumen ist langanhaltend<br />

und bietet ein wohliges Gefühl.<br />

Storck Club Full Proof Rye<br />

55 vol%, 0,5 Liter. UVP 47,90 €<br />

www.stork-club-whiskey.com<br />

10<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


VILLIGER Brand Ambassador Tour 2023<br />

Im April ist es endlich soweit und<br />

VILLIGER Markenbotschafter Felix<br />

Wallenhorst lädt zur deutschlandweiten<br />

„VILLIGER Brand Ambassador<br />

Tour“ ein.<br />

16 Veranstaltungen in 16 Wochen,<br />

verteilt in der gesamten Bundesrepublik.<br />

Die Eventreihe besteht aus acht<br />

Terminen von April bis Mai und acht<br />

weiteren von Juli bis August. Im Fokus<br />

steht die neue Fabrikation „VILLIGER<br />

de Nicaragua“ und die dort gefertigten<br />

Premium Handmade Cigarren.<br />

Das neue VILLIGER Werk wurde im<br />

Januar diesen Jahres, während des<br />

Puro Sabor Festivals, feierlich eröffnet.<br />

Corina und Lucien, ihres Zeichens<br />

Tochter und Enkel von Heinrich Villiger,<br />

waren vor Ort und durchtrennten<br />

das Eröffnungsband.<br />

Während der ersten Termine wird<br />

die VILLIGER 1888 Nicaragua in zwei<br />

Formaten geraucht und sensorisch<br />

gegenübergestellt. Sie ist die erste<br />

Neuerscheinung aus dem Werk und<br />

wurde während der InterTabac 2022<br />

in Dortmund vorgestellt.<br />

Von Juli bis August steht eine bislang<br />

geheime Cigarre im Fokus, die ebenfalls<br />

in zwei Formaten geraucht wird.<br />

Begleitet werden die Cigarren von<br />

einer spannenden Spirituose aus der<br />

Brennerei „Faude feine Brände“ aus<br />

Bötzingen. Florian Faude besitzt ein<br />

feines Gespür bei der Wahl seiner<br />

Grundzutaten und entlockt jeder ihre<br />

natürlichen Aromen: so viel sei verraten,<br />

wir reichen keinen Whisky und<br />

ebenfalls keinen Rum.<br />

Doch das soll es noch nicht gewesen<br />

sein: „Wir möchten uns noch<br />

mehr am Geschmack der Verbraucher<br />

orientieren und fragen sie daher<br />

direkt, wie ihnen unsere möglichen<br />

zukünftigen Blends schmecken“, so<br />

Markenbotschafter Wallenhorst.<br />

Jeder Gast erhält am Ende der Veranstaltung<br />

einen „Ambassador Goodybag“,<br />

gefüllt mit vier Cigarren. Zwei<br />

davon – beide mit geheimer Mischung -<br />

die jeder Aficionado fern ab der Veranstaltung<br />

in Ruhe rauchen und bewerten<br />

kann. Dies kann über den QR-Code<br />

geschehen, der auf jedem „Goodybag“<br />

aufgedruckt ist. Die dort eingereichten<br />

Antworten sollen Aufschluss darüber<br />

geben, ob die neuen Mischungen beim<br />

Verbraucher ein Erfolg sind.<br />

Harte Arbeit soll belohnt werden<br />

und so packt Villiger noch zwei exklusive<br />

Cigarren obendrauf. Beide<br />

VILLIGER Premium Longfiller gibt es<br />

ausschließlich in den USA und bieten<br />

den bei der Tour angemeldeten Aficionados<br />

die seltene Gelegenheit, diese<br />

zu probieren. Selbstverständlich ist<br />

VILLIGER auch hier gespannt, was die<br />

Verbraucher denken, und ermöglicht<br />

eine Bewertung dieser Cigarren.<br />

Wer sich bereits frühzeitig über die<br />

Tour-Termine in seiner Region erkundigen<br />

möchte, kann dies über den<br />

beigefügten QR- Code tun. Sämtliche<br />

Daten werden ebenfalls über die Social<br />

Media Unternehmensseite nachzulesen<br />

sein.<br />

Weitere Auskünfte:<br />

VILLIGER Söhne GmbH<br />

Handmade Cigars Ambassador<br />

Schwarzenbergstrasse 3-7<br />

79761 Waldshut-Tiengen<br />

Deutschland<br />

Tel. +49 171 505 16 69<br />

felix.wallenhorst@villiger.de<br />

www.villigercigars.com<br />

ENJOY<br />

SMOKING<br />

Zigarettenspitzen<br />

mit Filter<br />

Brenner &<br />

Mundstück<br />

in diversen<br />

Varianten<br />

www.denicotea.de<br />

Integrierter<br />

Kieselgelfilter<br />

für<br />

Schadstoffreduktion


12<br />

MAGAZIN<br />

Ursprünglich stammen die limitierten Abfüllungen<br />

aus der Karibik und sind das Lebenswerk<br />

eines der bedeutendsten und unternehmungslustigsten<br />

Dänen seiner Zeit, dem Apotheker und<br />

Hofrat Albert Heinrich Riise.<br />

Der Namensgeber A. H. Riise stammte ursprünglich<br />

von der kleinen dänischen Insel Ærø<br />

und siedelte später in die Karibik um und eröffnete<br />

die erste Apotheke auf Saint Thomas. Seine<br />

Leidenschaft für die exotische Flora und Fauna<br />

nutzte er für die Herstellung von verschiedenen<br />

Pharmazeutika, Kosmetik und Alkohol, wobei er<br />

sich für den in der Karibik hochgeschätzen Rum<br />

konzentrierte.<br />

Ganz aktuell präsentiert Riise die Erweiterung der<br />

erfolgreichen Founders Reserve Collector’s Edition.<br />

Die neuen Ausgaben der Collector’s Edition<br />

sind jeweils in schwarzen Flaschen abgefüllt und<br />

durch die Farbe der Chargenbezeichnung sowie<br />

die Alkoholstärke voneinander unterscheidbar.<br />

Paul John Single Cask<br />

John Distilleries bringt neue, limitierte Einzelfassabfüllungen nach Deutschland<br />

Paul John, Gründer von John Distilleries Ltd, vertreibt seit<br />

2012 sein gleichnamiges Sortiment an intensiv-komplexen,<br />

ungetorften wie auch leicht getorften Premium Single Malts,<br />

in Deutschland exklusiv über das Bremer Spirituosen Contor.<br />

Die ausdrucksstarke Range verbindet auf perfekte Weise<br />

die Vorzüge der intensiven Reifung im heißen Klima Indiens<br />

mit der Eleganz der streng nach schottischem Vorbild<br />

durchgeführten traditionellen Destillation in kleinen Kupferbrennblasen.<br />

Ganz aktuell wurden drei Fässer in natürlicher Fassstärke,<br />

nicht gefärbt und ohne Kältefiltrierung für den deutschen<br />

Markt abgefüllt:<br />

• Paul John Single Cask #6929 reifte für 4,5 Jahre in einem<br />

Ex-Bourbon Fass und wurde in Fassstärke abgefüllt. Der<br />

Whisky besticht mit duftender Aprikose, saftigem Pfirsich<br />

und intensiven Aromen von cremiger Vanille.<br />

• Paul John Single Cask #6337 hingegen ist ein Muss für die<br />

Liebhaber rauchiger Whiskys, denn stark getorftes Malz bildet<br />

die Grundlage für diesen komplexen Whisky. Nach einer<br />

6,5-jährigen Reifung in einem Ex-Bourbon Fass entstand ein<br />

vielschichtiger Malt, der mit einer warmen Rauchigkeit echte<br />

Lagerfeuer-Atmosphäre entstehen lässt.<br />

• Paul John Single Cask #12885 vereint süß-würzige<br />

Sherrynoten mit einem kräftig rauchigen Charakter. Der<br />

Whisky reifte 4 Jahre in einem Ex-Bourbon Fass, ehe er für<br />

weitere 2,5 Jahre in einem Oloroso Sherry Fass seinen Feinschliff<br />

bekam. In Fassstärke überzeugt der rauchig-süße<br />

Whisky mit duftenden Noten von Manuka-Honig und köstlich-cremigem<br />

Salzkaramell.<br />

Paul John Single Cask #6929 Unpeated<br />

58,5 vol%, 0,7 Liter. UVP 118,99 €<br />

Paul John Single Cask #6337 Peated<br />

57,5 vol%, 0,7 Liter. UVP: 152,99 €<br />

Paul John Single Cask #12885 Oloroso Peated<br />

57,1 vol%, 0,7 Liter. UVP: 156,99 €<br />

Die neuen Paul John Single Casks sind streng limitiert<br />

im Fachhandel erhältlich.<br />

A.H. Riise Rum „Founders Reserve“<br />

A.H. Riise Rum erweitert Sammleredition „Founders Reserve“ um neue exklusive XO-Blends<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023<br />

Die neue (uns somit vierte) Ausgabe umfasst 14.225 Flaschen und ist auf<br />

dem Etikett in dunkelrot gekennzeichnet.<br />

Die Founders Reserve Edition steht für hochkomplexe Blending Kunst. Der<br />

Master Blender von A.H. Riise wählt für jede Charge<br />

aus einer Vielzahl von Fässern mit gereiftem Rum<br />

seine Favoriten aus. Jedes Fass hat seinen eigenen<br />

unverwechselbaren Charakter und definiert den<br />

einzigartigen Geschmack der jeweiligen Variante.<br />

Der Rum der 4. Edition hat eine schöne goldene<br />

Farbe und bietet im Geschmack frische Früchte,<br />

Pflaumenkompott und ein Hauch von gerösteten<br />

Mandeln.<br />

Im Nachgeschmack bietet der Rum ein weiches<br />

und langanhaltendes Finish.<br />

A. H. Riise XO Founders Reserve (Edition 4)<br />

45,1vol%, 0,7 Liter. UVP 54,99 €<br />

Die vierte Ausgabe ist ab sofort im gut sortierten<br />

Fachhandel sowie in ausgewählten Online-Shops<br />

erhältlich.


BOTTEGA IN WHITE<br />

Prosecco<br />

WELCOME!<br />

Willkommen im Prosecco Wonderland:<br />

Der neue BOTTEGA IN WHITE ist da!<br />

Die von Sandro Bottega geleitete Bottega<br />

SpA, Weingut und Destillerie nördlich von<br />

Venedig gelegen, präsentiert BOTTEGA<br />

IN WHITE Prosecco DOC Spumante Extra<br />

Dry als neue Kreation.<br />

Mitten in der Wintersaison stellte Sandro<br />

Bottega seinen neuen Prosecco White vor,<br />

der in einer schneeweißen, leicht bauchigen<br />

Flasche sofort ins Auge fällt: Ein extra<br />

trockener Schaumwein, reinsortig aus<br />

Glera-Trauben hergestellt. In der Farbe<br />

strohgelb mit Goldreflexen zeigt er eine<br />

feine und anhaltende Perlage. Das Bouquet<br />

prägen Noten von Apfel und Pfirsich<br />

mit dezenten Anklängen von Akazie. Ein<br />

feiner und frischer Wein mit klarem Geschmack,<br />

der durch die perfekte Balance<br />

von Säure und Süße geprägt wird.<br />

Die Trauben der Rebsorte Glera reifen<br />

für diesen Prosecco in einer Region, die<br />

sich durch ein mildes Klima und lehmige<br />

Schwemmlandböden auszeichnet und die<br />

positiven Eigenschaften der verwendeten<br />

Glera-Traube ideal zur Geltung bringt. Die<br />

erste Gärung erfolgt in Stahltanks unter<br />

Zugabe ausgewählter Hefen, die zweite<br />

Gärung nach der Martinotti-Methode bei<br />

einer kontrollierten Temperatur von 14°C.<br />

So bleiben die Primäraromen der Trauben<br />

erhalten.<br />

Der Prosecco White sollte gut gekühlt<br />

bei 4 bis 5° C getrunken werden. Hervorragend<br />

als Aperitif, eignet<br />

er sich ebenso als Zutat<br />

für Cocktails und ist ein<br />

echter Allrounder bei<br />

vielen Gelegenheiten.<br />

Rechtzeitig zum Beginn der Sommerzeit<br />

können wir die Neuentwicklung<br />

„Samana Flair“ aus der dominikanischen<br />

Manufaktur „Tabacos Don<br />

Esteban“ vorstellen und einführen.<br />

Den beiden professionellen Blend-Makern,<br />

Vater Oskar und Sohn Adrian<br />

Nausch, ist eine „Robusto“ gelungen,<br />

die im Rauchgenuß eine große<br />

Harmonie wiedergibt, edelcremig,<br />

Deckblatt: US-Connecticut<br />

Umblatt: Dom. Rep.<br />

Filler: Dom. Rep.<br />

Packung:<br />

8 Robustos<br />

KVP: 7,20 € / Stück<br />

typisch für eine beste Longfillercigarre<br />

aus der Dom. Rep. mit dem sehr ansprechenden<br />

US-Connecticut-Deckblatt.<br />

Die farbenfrohe Gestaltung der Packung<br />

beeindruckt im gleichen Maße und spiegelt<br />

die Atmosphäre der schönsten Halbinsel<br />

„Samana“ der Dom. Rep. wider.<br />

Der neue Bottega in<br />

White Prosecco DOC<br />

Spumante Extra<br />

Dry wird über<br />

den qualifizierten<br />

Wein-,<br />

Feinkost- und<br />

Lebensmittelhandel<br />

verkauft.<br />

Prosecco White,<br />

11vol%, 0,75 Liter.<br />

UVP 17,90 €<br />

Don Stefano<br />

Zigarren – Zigarillos<br />

100 % TOBACCO in PERFECTION<br />

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REISE<br />

Siegfried „Fito“ Maruschke leitet in 5. Generation<br />

das Unternehmen José Mendez<br />

14<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Mit Arnold André auf Entdeckungsreise<br />

in der Dominikanischen Republik<br />

Que viva<br />

el Cigarro!<br />

Es lebe die Zigarre<br />

Wer kennt das nicht: man begegnet Neuem mit einer gewissen Portion Respekt und Zurückhaltung.<br />

Abwarten und beobachten. Irgendwann jedoch siegt die Neugier, man öffnet sich und<br />

plötzlich brennt das Feuer. Man taucht ein in die wunderbare Welt der Details und will nicht<br />

mehr loslassen. Dieses Erlebnis verspricht ein Besuch bei Arnold André Dominicana. Freuen Sie<br />

sich auf einen herzlichen Empfang und großartigen Rauchgenuss.<br />

Text: Bodo Meinsen Fotos: Bodo Meinsen, Arnold André<br />

Die gut zehn Stunden<br />

Flugzeit muss man<br />

ertragen, aber dann<br />

wird man bereits mit milden Temperaturen<br />

und karibischen Klängen<br />

verwöhnt. Der Zielflughafen<br />

Puerto Plata hat sich in den Jahren<br />

kaum verändert. Überschaubar,<br />

kurze Wege und freundliches<br />

Personal. Draußen warten bereits<br />

unzählige Taxis und Busse auf ihre<br />

Gäste. Die meisten werden ins benachbarte<br />

Playa Dorada Ressort<br />

weiterreisen und dort Strand,<br />

Sonne und Meer genießen. Auch<br />

wenn sich die Hotellandschaft<br />

dort verändert hat - zahlreiche<br />

ehemals exklusive Anlagen sind<br />

geschlossen oder werden gerade<br />

zu neuem Leben erweckt - gilt die<br />

Region als besonders gastfreundlich.<br />

Der Tourismus ist die wichtigste<br />

Einnahmequelle der Dominikanischen<br />

Republik und auch<br />

hier hat die Corona-Pandemie für<br />

Probleme gesorgt. Umso bemühter<br />

sind die Gastgeber heute und<br />

bieten Abwechslung, Aktivitäten<br />

und kulinarische Erlebnisse. Den<br />

Rest übernehmen die üppige Natur,<br />

das karibische Klima und der<br />

Atlantik.<br />

Aficionados wählen gerne eine<br />

andere Route. Sie führt der Weg<br />

nach Santiago de los Caballeros.<br />

Etwa neunzig Minuten mit dem<br />

Bus durch Dörfer und Serpentinen.<br />

Dann zeigt sich die schnell<br />

wachsende Inlandsmetropole mit<br />

wuseligem Verkehr, imposanten<br />

Statuen und reichlich Bars und<br />

Restaurants. Hier trifft sich die<br />

Geschäftswelt, hier werden Business-Meetings<br />

arrangiert, aber<br />

hier wird auch gefeiert, getanzt<br />

und geraucht. In Santiago de los<br />

Caballeros dreht sich ganz viel<br />

um Tabak und Zigarre. Es ist eine<br />

Drehscheibe für viele Produzenten,<br />

die hier ihre Partner treffen.<br />

Die Hodelpa Hotels sind bei diesem<br />

Klientel beliebt und haben<br />

sich auf die Bedürfnisse der Gäste<br />

aus aller Welt bestens eingestellt.<br />

Der Sundowner am Pool<br />

mit Cigarre und Rum macht Lust<br />

auf mehr und die ausgezeichneten<br />

Restaurants der Stadt bieten<br />

feine Kulinarik und stets auch einen<br />

Platz zum Rauchen.<br />

Arnold André, der bedeutende<br />

Zigarrenproduzent aus Bünde,<br />

hat Santiago de los Caballeros<br />

zum Standort seiner eigenen Zigarren-Manufaktur<br />

in der Karibik<br />

auserkoren. „Der aus unserer<br />

Sicht schönste Platz der Welt, um<br />

an dem zu arbeiten, was in unserer<br />

über 200-jährigen Familien-und<br />

Firmengeschichte ganz<br />

besonders am Herzen liegt: möglichst<br />

perfekte Zigarren von Hand<br />

zu rollen, die Zigarrenliebhaber<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 15


REISE<br />

auf der ganzen Welt begeistern“,<br />

so das Unternehmen. 2011 wurde<br />

eine der modernsten Manufakturen<br />

in Santiago de los Caballeros<br />

aufgebaut. Zunächst mit Bobinen-Produktion,<br />

die bis heute die<br />

Deckblätter nach Deutschland<br />

schickt, seit 2015 auch mit der anspruchsvollen<br />

Herstellung handgerollter<br />

Zigarren. Mittlerweile<br />

arbeiten dort über 400 einheimische<br />

Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.<br />

Arnold André Dominicana<br />

zählt zu den größten Arbeitgebern<br />

und hat durch unternehmerische<br />

Entscheidungen wie Zahlung von<br />

überdurchschnittlichen Löhnen,<br />

verschiedenen Aus-und Weiterbildungsangeboten<br />

und Erfolgsbeteiligungen<br />

neue Maßstäbe gesetzt.<br />

Heute leitet Hauke Luckow<br />

die Manufaktur. Der erfahrene<br />

Tabakspezialist (er war zuvor<br />

angesehener und erfolgreicher<br />

Tabakeinkäufer in Lateinamerika,<br />

Anm.d.Red.) kennt die Mentalität<br />

der Menschen. Ob Masterblender<br />

oder Rollerin, ob Bobinierer oder<br />

Hausmeister – hier spürt man<br />

familiären Zusammenhalt und<br />

Freude an der Arbeit. Das Ergebnis<br />

ist die Collección Dominica,<br />

bestehend aus den vier starken<br />

Marken Carlos André, Buena Vista,<br />

Parcero und Montosa. Bei der<br />

Tabakauswahl und der Fertigung<br />

legt man großen Wert auf die jeweils<br />

eigene Charakteristik. Man<br />

will Unterschiede, die man sehen,<br />

riechen und schmecken kann.<br />

„Für mich ist die Marke Carlos<br />

André tatsächlich etwas Persönliches.<br />

Eine besondere Zigarre mit<br />

besonderen Ansprüchen, die mir<br />

besonders am Herzen liegt. El cigarro<br />

familiar“, so Hauke Luckow<br />

über die Zigarre, die nach dem Sohn<br />

Carlos des heutigen Firmenchefs<br />

Axel-Georg André benannt ist.<br />

Mit der Buena Vista ist den Machern<br />

ein aufregender Zigarrengenuss<br />

gelungen. Araperique und<br />

Dark Fired Kentucky sind zwei spezielle<br />

Tabake, die beide eher selten<br />

den Weg in eine Zigarre finden.<br />

Besondere Fermentierungsverfahren<br />

entwickeln ganz eigene Aromen-und<br />

Geschmackscharaktere.<br />

Die Pacero hat eine wunderbare<br />

Geschichte, denn sie ist aus<br />

einer ungeschriebenen Tradition<br />

entstanden. Die Torcedores der<br />

Manufaktur dürfen sich aus einer<br />

Handvoll selbst ausgesuchter<br />

Tabake Zigarren für den eigenen<br />

Bedarf rollen. Zigarren, die dann<br />

unter Freunden in entspannter<br />

Runde geraucht werden. Meist<br />

zum karibischen Volkssport Domino.<br />

Eine dieser Kompositionen<br />

fand schnell einen begeisterten<br />

Freundeskreis. Der Name war<br />

ebenso schnell gefunden: Parcero,<br />

die dominikanische Bezeichnung<br />

für Freund. Inzwischen hat sich<br />

zu der dominikanischen Variante<br />

auch noch die Parcero Brasil gesellt,<br />

die etwas milder als das karibische<br />

Pendant daherkommt.<br />

Aus dem Herzen der Dominikanischen<br />

Republik stammt die<br />

16<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Montosa. Eingebettet von schützenden<br />

Bergen, sanften Hügeln,<br />

mit fruchtbaren Böden gesegnet<br />

und einer perfekten Balance aus<br />

Sonne, Schatten, Regen und würziger<br />

Seeluft liegt das Cibao-Tal –<br />

die wohl fruchtbarste Landschaft<br />

der Dominikanischen Republik.<br />

Für die orangefarbene Montosa<br />

war Masterblender Carlos mehr<br />

als drei Jahre auf der Suche nach<br />

einer Tabak-Komposition, die<br />

leicht zu rauchen und aromareich<br />

sein sollte. Parallel dazu schuf er<br />

dann auch noch die grüne Montosa<br />

Maduro, um einen Blend aus<br />

markanten und kraftvollen Komponenten<br />

zu erhalten. Der Erfolg<br />

der Montosa gab ihm Recht und<br />

inzwischen zählt die Marke zu<br />

den beliebtesten auch hierzulande.<br />

Kein Wunder, dass sich für den<br />

kürzeren Rauchgenuss auch ein<br />

Zigarillo dazu gesellte und passend<br />

der Montosa Signature Rum.<br />

Ein tolles Genuss-Programm.<br />

Todo bien! Alles gut!<br />

Alles André!<br />

Um all diese feinen Genussprodukte<br />

herzustellen, braucht man<br />

die Natur. In dem bereits erwähnten<br />

Cibao-Tal findet man die Tabakfelder<br />

von Siegfried „Fito“ Maruschke.<br />

Er leitet in 5. Generation<br />

das Unternehmen José Mendez,<br />

spricht fließend Deutsch und ist<br />

Fan des Vfl Wolfsburg. Das ist seiner<br />

Familienherkunft geschuldet,<br />

denn die Urgroßeltern stammten<br />

aus der niedersächsischen Region.<br />

Sein leider im Januar 2023<br />

verstorbener Vater Siegfried Maruschke,<br />

vielen deutschen Aficionados<br />

bestens bekannt und eine<br />

Legende der Tabakfamilie, hat<br />

ihm viel mit auf den Weg gegeben.<br />

Beim Besuch auf seinen Feldern,<br />

die von selbstständigen Tabakbauern<br />

betrieben werden und die<br />

auch die Fermentation mit hoher<br />

Kompetenz durchführen, spürt<br />

man den engen Bezug zu Umwelt<br />

und Natur. Siegfried „Fito“ Maruschke<br />

geht in der Rolle des verantwortungsvollen<br />

Tabakproduzenten<br />

komplett auf. Er begeistert<br />

durch enormes Wissen und wunderbaren<br />

Empathie. Der Klimawandel<br />

beschäftigt ihn selbstverständlich<br />

auch. Im Tal finden sich<br />

inzwischen mehr Insekten, die<br />

vorher nicht da waren. Sie flüchteten<br />

aus den Gebieten mit weniger<br />

Wasser. Nun müssen verträgliche<br />

Lösungen gefunden werden, die<br />

Schaden von der Tabakpflanze<br />

abhalten. Chemie ist dabei kein<br />

guter Berater, aber sehr wohl die<br />

unübertroffenen Kenntnisse der<br />

Bauern und die der Agrar-Ingenieure<br />

von José Mendez.<br />

Das Tabakunternehmen José<br />

Mendez findet man in Moca. Ein<br />

kleines Städtchen mit großem<br />

Flair. In den Hallen der Firma<br />

riecht es wohlig nach Tabak. Die<br />

einzelnen Fermentations-Stufen<br />

entwerfen eigene Geruchserleb-<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 17


REISE<br />

nisse, die unbedingt Lust auf eine<br />

Zigarre machen. Doch bis dahin<br />

ist es ein weiter Weg. Man spricht<br />

von über 200 Händen, die von<br />

der Aussaat der Tabakpflanze bis<br />

zur fertigen Zigarren erforderlich<br />

sind. Hecho a mano in Reinkultur!<br />

Die Stimmung in den verschiedenen<br />

Fermentationshallen ist<br />

bestens. Hier hat man den Eindruck,<br />

es handelt sich um eine<br />

sehr große Familie und „Fito“ bestätigt,<br />

dass viele seiner Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter auch<br />

schon in der 2.oder 3.Generation<br />

hier arbeiten. Das Unternehmen<br />

ist erfolgreich und viele Einkäufer<br />

kommen hier vorbei, bevor sie<br />

abends wieder in Santiago de los<br />

Caballeros in den Restaurants die<br />

feine dominikanische Küche mit<br />

creolischen Einflüssen genießen<br />

und danach genüsslich eine Zigarre<br />

rauchen.<br />

Zeit für Genuss<br />

Wer also echte und authentische<br />

Tabakerlebnisse in der Dominikanischen<br />

Republik erleben<br />

will, dem seien diese Destinationen<br />

wärmstens empfohlen. Hier<br />

vereinen sich Lernen, Fühlen,<br />

Riechen, Schmecken, Lachen<br />

und Genießen. Es gibt kaum<br />

vollständigere Programme, um<br />

glücklich zu sein. Wer dann noch<br />

etwas Zeit mitbringt, der sollte<br />

es nicht versäumen, vor dem<br />

Rückflug noch einen Abstecher<br />

nach Puerto Plata zu machen.<br />

Die Stadt zeigt sich mit den kleinen<br />

bunten Häusern und den<br />

Geschäften von seiner besten<br />

Seite. Das Angebot an Textilien<br />

ist ebenso bunt wie die Häuser.<br />

Überall Musik und gute Laune.<br />

Entlang der Atlantikküste geht<br />

es dann ins „Badezimmer“ der<br />

Region: die Playa Dorada. Wie<br />

schon erwähnt, hat sich das Gesicht<br />

des komplexen Hotelressorts<br />

verändert, aber für einen<br />

relaxten Ausklang allemal tauglich.<br />

Unser Hotel-Tipp: das Hodelpa<br />

Emotions. Eine Anlage mit<br />

3-stöckigen Häusern mit insgesamt<br />

460 Zimmern und Suiten.<br />

Mehrere Pools und Sportangebote,<br />

sowie der saubere Strand<br />

mit Bar laden dazu ein. Golfer<br />

finden inmitten des Ressorts<br />

einen 18-Loch-Platz, der sich in<br />

erstaunlich perfekten Zustand<br />

präsentiert. Zigarre-Rauchen<br />

ausdrücklich erwünscht!<br />

Wenn Sie also demnächst<br />

eine Reise planen, ist die Dominikanische<br />

Republik samt<br />

Tabak-Entdeckungstour eine<br />

empfehlenswerte Variante. Sie<br />

können sich aber auch schon<br />

jetzt einstimmen: besuchen Sie<br />

den Tabakhändler Ihres Vertrauens<br />

und gönnen Sie sich eine<br />

Carlos André, eine Montosa,<br />

eine Buena Vista oder eine Parcero.<br />

„CALIDA BIENVENIDA“ bei<br />

Arnold André Dominica!<br />

18<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 19


TITELSTORY<br />

Dr. Caroline von Kretschmann<br />

20<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Der Europäische Hof Heidelberg<br />

Ein GRANDHOTEL<br />

mit ganz VIEL HERZ<br />

„Tradition und Moderne einander befruchtend zu verbinden, das ist seit<br />

Generationen unser Ziel. Und einen Ort zu schaffen, an dem Menschen glückliche<br />

Momente erleben. Der hingebungsvolle Service am Gast ist uns allen<br />

ein echtes Herzensbedürfnis. Das macht den Zauber dieses Hauses<br />

aus, verleiht ihm seinen ganz besonderen Charakter.“<br />

Text: Bodo Meinsen Fotos: Europäischer Hof<br />

Wenn man Dr. Caroline von<br />

Kretschmann nach der<br />

Passion fragt, die sie als<br />

Gastgeberin beflügelt, überrascht und<br />

beeindruckt sie ihr Gegenüber gleichermaßen.<br />

In ihren Antworten finden<br />

sich keine einstudierten Marketingtexte<br />

und auch keine Aufzählungen von<br />

Erfolgsnachrichten. Unaufgeregt kompetent<br />

und souverän lebt sie ein ganz<br />

hohes Gut vor: aus dem ICH ein WIR<br />

machen! Caroline von Kretschmann<br />

leitet in vierter Generation das privat<br />

geführte Stadthotel Europäischer Hof<br />

Heidelberg und hat uns Einblicke in<br />

die Geschichte, in die Unternehmensphilosophie<br />

und die Zukunftsvisionen<br />

gewährt. Eine wunderbare Begegnung<br />

an einem Ort, der perfekt dafür geschaffen<br />

ist, sich zu treffen und miteinander<br />

zu reden und zu genießen.<br />

„Wir lieben, was wir tun“ ist das<br />

Credo und überall im Hotel spürbar.<br />

Ganz wesentlichen Anteil am Gelingen<br />

hat dabei die Wertschätzung aller<br />

Mitwirkenden. Die Unternehmensphilosophie<br />

ist geprägt von Werten wie<br />

Fairness, Achtsamkeit und Verantwortungsbewusstsein<br />

und Caroline<br />

von Kretschmann sieht es als wichtige<br />

Aufgabe, Rahmenbedingungen<br />

zu schaffen, in denen Menschen sich<br />

entfalten und wachsen können. Nur<br />

so könne das gemeinsam gelebt werden<br />

- von jedem an seinem Platz, einzeln<br />

und im Team. Soziale Kompetenz<br />

in Reinkultur und möglicherweise der<br />

eigentliche Schlüssel des Erfolges.<br />

Und Erfolge gibt es reichlich. Mit zahlreichen<br />

Auszeichnungen wurde der<br />

Europäische Hof bereits bedacht. So<br />

wurde der Titel „Hotelier des Jahres<br />

2022“ an Caroline von Kretschmann<br />

übergeben und jüngst auch die Brillat<br />

Savarin-Plakette, benannt nach dem<br />

Schriftsteller, Philosoph und Feinschmecker<br />

Jean Anthèlme Brillat-Savarin.<br />

So werden seit 1955 herausragende<br />

Branchenpersönlichkeiten für<br />

ihre Verdienste um Gastlichkeit und<br />

Tafelkultur ausgezeichnet. Seit dem<br />

Jahr 2007 obliegt diese Aufgabe der<br />

renommierten FBMA-Stiftung. Nur<br />

zwei von vielen Ehrungen, aber Indiz<br />

für die ausgezeichnete Qualität dieser<br />

Unternehmung.<br />

Und diese Qualität kommt nicht<br />

von ungefähr. Auch heute arbeiten die<br />

Eltern von Caroline von Kretschmann,<br />

also die dritte Generation, noch täglich<br />

im Hotel mit. Sylvia von Kretschmann<br />

sieht man jeden Tag pünktlich um<br />

halb sechs am Morgen im Hotel. Sie<br />

erkundigt sich beim Nachtportier, was<br />

in den vergangenen Stunden passiert<br />

ist, arrangiert die Blumen, entfernt<br />

durchaus auch in feinstem Outfit und<br />

ausgerüstet mit Gummihandschuhen<br />

und Reinigungseimer die Spuren<br />

der Nacht, bespricht sich mit dem<br />

Frühstücksservice und überprüft die<br />

Zimmereinteilung der Anreisen. Man<br />

könnte meinen, es handele sich um<br />

ein Ritual, aber es Teil der Lebensaufgabe<br />

der Familie von Kretschmann.<br />

Vater Ernst-Friedrich von<br />

Kretschmann gilt als der „Bauherr“,<br />

denn er kümmert sich um die Weiterentwicklung<br />

der Immobilie. „Wenn<br />

wir uns verändern, sollte das Hotel<br />

das auch tun“, so seine Überzeugung.<br />

Für traditionelle Privathotels, bei denen<br />

die Besitzer noch Hoteliers alter<br />

Schule und somit Eigentümer und<br />

Betreiber in einer Person sind, ist ein<br />

wirtschaftliches Überleben nur unter<br />

einem extremen Arbeitseinsatz<br />

mit Wissens- und Fachkompetenz<br />

möglich. Caroline von Kretschmann<br />

ist dankbar für diese Unterstützung,<br />

denn die Anforderungen sind enorm.<br />

Heute stehen Vertrags- und Finanzierungsthemen<br />

im Vordergrund.<br />

Neue Technikausstattungen, ständige<br />

Sanierungen und Renovierungen,<br />

Angebotsverbesserungen, Umstrukturierungen<br />

und vieles mehr sind<br />

echte Zeiträuber und fordern ein hohes<br />

Maß an Risikobereitschaft, sind<br />

aber unvermeidlich, denn es sind die<br />

wesentlichen Bestandteile der Überlebensstrategie<br />

eines privat geführten<br />

Hotels.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 21


22<br />

TITELSTORY<br />

Grandhotel mit großartiger<br />

Geschichte<br />

1865 wurde das Hotel de l`Europe<br />

durch den damaligen Besitzer<br />

Joseph Schrieder eröffnet. Ein Jahr<br />

später glänzte dann das Restaurant<br />

„Die Kurfürstenstube“ mit feinen<br />

Gaumenfreuden. 1906 wechselte das<br />

Hotel in den Besitz von Fritz und Louise<br />

Gabler, den Urgroßeltern der heutigen<br />

Hotelchefin. 1965 übernahmen<br />

dann Ernst-Friedrich und Sylvia von<br />

Kretschmann die Nachfolge und seit<br />

2013 hat Dr.Caroline von Kretschmann<br />

das Ruder in der Hand. Eine<br />

fantastische Zeitreise durch diese Familienbande<br />

findet man im Hotel auf<br />

einer Dokumentationswand, die viele<br />

Gäste in ihren Bann zieht.<br />

Die Eleganz und der Charme des<br />

Europäischen Hof begrüßt bereits bei<br />

der Vorfahrt zum Hotel. Mitten in der<br />

Altstadt gelegen und von kleinen Gassen<br />

und Straßen umrahmt, präsentiert<br />

sich das Hotel wahrlich mondän.<br />

Ankommen und sich wohlfühlen fällt<br />

hier leicht. Der Empfang wirkt unaufdringlich,<br />

beinahe zurückhaltend, aber<br />

mit einer unbeschreiblichen Herzlichkeit<br />

und Professionalität. Das Interieur<br />

wirkt sofort auf den Betrachter. Die<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023<br />

Hotelhalle macht Lust auf eine Entdeckungsreise.<br />

Die Marmortreppe samt<br />

stilvollen Dekorationen vermittelt<br />

manchem Gast das Gefühl, selbst Teil<br />

der Erlauchten zu sein. Das Kaminzimmer<br />

ist in angenehmen Farbtönen<br />

getaucht und lädt zum Verweilen ein.<br />

Überhaupt spielen Farben eine besondere<br />

Rolle. Die Innenarchitektur<br />

und das Dekor spielen mit der Seele<br />

der Gäste. Jedes Detail scheint exakt<br />

bedacht zu sein und schnell wird<br />

deutlich, mit welcher Akribie Seniorchefin<br />

Sylvia von Kretschmann und<br />

ihr Team hier wirken.<br />

Die 122 Zimmer und Suiten und<br />

Serviced Apartments stehen diesem<br />

exzellenten Auftritt in nichts nach.<br />

Jedes Zimmer ist anders, aber alle<br />

vermitteln sofort das Gefühl, zuhause<br />

zu sein. Ein Anspruch, den sich<br />

die von Kretschmanns ganz oben auf<br />

ihrer Rangliste als Gastgeber notiert<br />

haben. Dieses „Zuhause aus Zeit“ besitzt<br />

zudem wunderbare Abwechslungsmöglichkeiten.<br />

Relaxen im kleinen,<br />

aber feinen SPA, einen Kaffee<br />

oder Tee am Nachmittag mit Blick in<br />

den Sommergarten. Oder der Aperitif<br />

in der edlen Bar und eine Zigarre<br />

in der Smokers Lounge genießen. In<br />

Vorfreude auf das Gourmeterlebnis<br />

in der „Kurfürstenstube“. Das Fine<br />

Dining Restaurant ist ebenso außergewöhnlich<br />

wie alles andere im Europäischen<br />

Hof. Wunderschöne Intarsien<br />

an den Wänden, hervorragende<br />

Gerichte, formvollendet serviert, edle<br />

Tropfen aus dem Weinkeller – hier<br />

finden Connaisseure alles, was ihr<br />

Herz begehrt.<br />

Aber wie ist das alles<br />

nur möglich?<br />

Wir erinnern uns: „Wir lieben,<br />

was wir tun.“ Genau darum ist das<br />

alles möglich. Alle 160 Kolleginnen<br />

und Kollegen, so nennt Caroline<br />

von Kretschmann ihre Mitarbeiter,<br />

sind festangestellt. Auch das<br />

Housekeeping, in den meisten Hotels<br />

wird das eher durch Fremdfirmen<br />

bewerkstelligt, ist eine eingeschworene<br />

Gemeinschaft und garantiert<br />

den hohen Standard an Hygiene und<br />

Sauberkeit. Im Europäischen Hof<br />

funktioniert alles auf Basis des WIR<br />

und man macht es gerne selbst. So<br />

auch der Haustechniker, die Maler,<br />

der Polsterer, die Schneiderinnen,<br />

die Wäscherei und der Schreiner. Alles<br />

Allrounder. Beeindruckend.<br />

Der Europäische Hof in Heidelberg<br />

ist ein echtes Grandhotel und verdankt<br />

das dem gesamten Team, der<br />

Familienbande und deren Grundsätze.<br />

Persönliche und individuelle Betreuung<br />

der Gäste durch alle Mitarbeiterinnen<br />

und Mitarbeiter, deren große<br />

Einsatzbereitschaft und leidenschaftliches<br />

Engagement ermöglichen eine<br />

überdurchschnittliche Dienstleistung.<br />

Chapeau Frau Dr. Caroline von<br />

Kretschmann. Alles richtig gemacht!<br />

Sie hat uns auch noch verraten,<br />

was die nächsten Ziele sind: Der<br />

Europäische Hof soll bis 2025 das<br />

herzlichste Luxushotel und das persönlichste<br />

5-Sterne-Stadthotel in<br />

Deutschland sein. Verzeihung, aber<br />

wir sind der Meinung, das haben Sie<br />

schon erreicht. Wir ermuntern alle<br />

Leserinnen und Leser, sich davon<br />

selbst in Heidelberg zu überzeugen.<br />

Europäischer Hof Heidelber,<br />

Friedrich-Ebert-Anlage 1<br />

D-69117 Heidelberg<br />

Telefon +49 (0) 6221-515-0<br />

welcome@europaeischerhof.com<br />

www.europaeischerhof.com


<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 23


SERIE•HECHO A MANO<br />

linke Seite: Die soeben abgenommenen Blätter<br />

werden aufgestapelt.<br />

rechte Seite: Ein traditioneller Trockenschuppen,<br />

vollständig aus Holz. Inzwischen sind die durch<br />

Hurrikan „Ian“ im letzten Jahr zerstörten Schuppen<br />

wieder aufgebaut.<br />

24<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Von Händen gefertigt – Das Entstehen einer Zigarre | Teil 5<br />

Die Ernte – Blatt<br />

für Blatt für Blatt<br />

für Blatt…<br />

Ab Mitte Oktober, spätestens November wurde mit dem Aussetzen der<br />

kleinen Pflänzlinge auf dem Feld begonnen. Die Pflanzen wachsen<br />

recht schnell. Knapp zwei Meter werden sie hoch. Unter idealen Bedingungen<br />

sind die Blätter im Januar, also nach etwa zwei Monaten,<br />

zur Ernte bereit. Widmen wir uns also weiter ein paar der insgesamt<br />

539 Arbeitsschritte oder Handgriffe, die laut Eumelio Espino für die<br />

Herstellung einer Habano notwendig sind.<br />

Text: Claudia Puszkar<br />

Die Tabakpflanzen werden<br />

täglich kontrolliert,<br />

um genau<br />

den richtigen Zeitpunkt zu finden,<br />

wann der Haupttrieb der Pflanze<br />

ganz vorsichtig entfernt wird. Dann<br />

wächst die Pflanze nicht mehr weiter<br />

und gibt ihre ganze Kraft in die<br />

Blätter. Und dann bestimmt der<br />

Veguero, wann mit der Ernte begonnen<br />

wird.<br />

Erntezeit ist meist im Januar.<br />

Der Beginn der Ernte richtet sich<br />

immer danach, wann die Pflanze<br />

aufs Feld gekommen ist. Die Tabakblätter<br />

sind jetzt kräftig, grün und<br />

sehr robust.<br />

Eine Tabakpflanze wird nicht, so<br />

wie Zuckerrohr oder bei uns Mais,<br />

mit Maschinen geerntet. Ein großer<br />

Maisschlag ist mit einem Vollernter,<br />

der sechs Reihen Mais gleichzeitig<br />

ernten kann, in einer halben Stunde<br />

fertig. Doch nicht bei der Tabakernte!<br />

Machen wir uns auch diesmal<br />

wieder bewusst: Handarbeit auf<br />

dem Feld ist körperlich sehr anstrengend<br />

und mit Strapazen verbunden.<br />

Vielen Menschen ist das<br />

heute nicht mehr klar. Betrachtet<br />

man die Bilder von den Tabakfeldern,<br />

wirkt alles so schön grün und<br />

der Himmel ist blau und man könnte<br />

auf die Idee kommen, das ist so<br />

eine Art Paradies. Doch Tabakanbau<br />

ist ein Knochenjob. Die Erde ist<br />

meist feucht und schwer, sie klebt<br />

fest an den Schuhen. Und so zieht<br />

ein Veguero durch die Reihen von<br />

Tabakpflanzen, Tag für Tag. Und<br />

obwohl es Winter ist, kommt man<br />

schnell unter der karibischen Sonne<br />

ins Schwitzen.<br />

Die Blätter werden einzeln von<br />

Hand abgetrennt. Die Pflanze wird<br />

außerdem nicht auf einmal abgeerntet,<br />

sondern jeder Pflanze werden<br />

jeweils nur zwei oder drei Blätter<br />

abgenommen. Zwischen den<br />

Ernteschritten liegen einige Tage.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 25


SERIE•HECHO A MANO<br />

oben links:<br />

Mit Tüchern bedeckt werden die Blätter auf einem<br />

Wagen weggebracht. Im Hintergrund sieht man die<br />

zur Hälfte abgeernteten Pflanzen.<br />

oben Mitte:<br />

Jedes Blatt wird von Hand aufgefädelt.<br />

So können die restlichen Blätter die<br />

noch vorhandene Kraft der Pflanze<br />

optimal nutzen. Die Ernte erfolgt<br />

von unten nach oben. Nach dem Abpflücken<br />

der ersten unteren Blätter<br />

und dem zweiten Abpflücken lässt<br />

man sieben Tage vergehen. Im Abstand<br />

von jeweils drei Tagen werden<br />

dann die restlichen Blätter abgenommen.<br />

Innerhalb von insgesamt<br />

Die Pflanzen mit den Einlagetabaken<br />

(Tabaco del Sol) sind kleiner und<br />

haben demzufolge weniger Blätter<br />

als die Pflanzen mit den Deckblättern<br />

(Tabaco tapado). Die Blätter werden jeweils<br />

in Stapel gelegt. Auch hier unterscheidet<br />

man die Blätter, denn für eine<br />

Zigarre braucht man jeweils unterschiedliche<br />

Einlage- und Umlageblätter,<br />

wie wir später noch sehen werden.<br />

Entscheidend ist, in welchem Teil der<br />

Pflanze ein Blatt gewachsen ist. Das<br />

hat entscheidenden Einfluss auf den<br />

Geschmack, das Aroma und die Stärke<br />

des Blattes. Auf einem Holzwagen,<br />

oft noch mit einem Ochsen oder einem<br />

unten links:<br />

Die Tabakblätter werden dann in den Schuppen<br />

getragen. Auch hier macht man alles von Hand.<br />

unten Mitte:<br />

Ist eine Holzstange voll, wird sie in der unteren<br />

Etage abgelegt. Von dort bringen Arbeiter die Stangen<br />

alle paar Tage weiter nach oben.<br />

etwa 30 Tagen ist eine Pflanze dann<br />

vollständig abgeerntet.<br />

Pferd im Anspann, bringt man die Blätter,<br />

bedeckt mit Leinentüchern, dann in<br />

die Trockenschuppen.<br />

Hier braucht es viele fleißige<br />

Hände, meist die von Frauen, die jeweils<br />

zwei Blätter paarweise auffädeln,<br />

so dass man diese Paare dann<br />

über eine Stange hängen kann.<br />

26<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Die Tabakblätter werden an der<br />

Luft unter natürlichen Bedingungen<br />

getrocknet. Dabei muss die<br />

Luftfeuchtigkeit und die Temperatur<br />

ständig kontrolliert und durch<br />

Regulierung der Luftzirkulation<br />

konstant gehalten werden. Kommen<br />

Niederschläge oder scheint<br />

die Sonne etwas mehr oder weniger,<br />

muss sofort darauf reagiert<br />

eine akrobatische Meisterleistung,<br />

wenn man die Männer beobachtet,<br />

die die Stange von einer Etage in<br />

die nächste mit einer Leichtigkeit<br />

transportieren, die wie Traumtänzerei<br />

anmutet.<br />

Es gibt inzwischen auch moderne<br />

Trockenscheunen, in denen<br />

die Deckblätter einer kontrollierten<br />

An diesem Punkt ist die Aufgabe<br />

des Veguero, des Tabakbauern, erledigt.<br />

Die einstmals grünen Blätter<br />

haben einen Großteil ihrer Feuchtigkeit<br />

verloren, sind jetzt auch schon<br />

eher gelb oder braun. Durch die<br />

Trocknung ist ein Prozess in Gang<br />

gesetzt worden, bei dem am Ende<br />

ein Tabakblatt herauskommt, perfekt<br />

geeignet für die Herstellung einer<br />

Zigarre.<br />

werden. Auch hier ist der Veguero<br />

derjenige, der weiß, was er machen<br />

muss. Die traditionelle Lufttrocknung<br />

dauert 50 Tage und muss<br />

langsam und möglichst gleichmäßig<br />

erfolgen. Die frischen Blätter<br />

werden ganz unten platziert und<br />

wandern mit den Holzstangen nach<br />

und nach weiter nach oben. Es ist<br />

Trocknung mittels automatischer<br />

Temperaturregelung unterzogen<br />

werden. Da die Bedingungen hier<br />

besser steuerbar sind, dauert die<br />

Trocknung weniger lange, insgesamt<br />

nur 25 Tage.<br />

oben rechts:<br />

Die Blätter werden für die Trocknung vorbereitet.<br />

unten rechts:<br />

Ist die Trocknung im Trockenschuppen fertig,<br />

haben die Tabakblätter eine komplett andere Farbe<br />

und Konsistenz: aus grün und fest wird braun und<br />

geschmeidig.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 27


FINE PAIRINGS<br />

FRÜHLINGS<br />

ERWACHEN<br />

OBSTBRAND «QUITTE AUS DEM ALTEN LAND«<br />

VON DER BRENNHÄUSLE UG<br />

Wenn 6 langjährige Freunde sich zum Brennen feinster Edelbrände in Baden zusammentun und mit<br />

ihrer langjährigen Erfahrung und Begeisterung Top-Qualitäten von Obstbränden, Tresterbränden und<br />

Geisten schaffen, dann schauen wir gerne genau hin. Nach dem Probieren der geschaffenen Brände<br />

sind wir absolut begeistert.<br />

Das Brennhäusle befindet sich in der Ortenau, der Brennereihochburg Badens, und besteht seit<br />

100 Jahren. Die Brände werden dort zweimal mit höchster Sorgfalt destilliert und sind prinzipiell<br />

naturbelassen – also keine Zusätze von Aromen, Zucker oder Chemie!<br />

Besonders angetan waren wir von der Quitte: Die Sorte Bereczky kommt aus der Obsthochburg<br />

vor den Toren Hamburgs - dem ‚Alten Land‘. Die goldgelben Früchte werden in Handarbeit<br />

einzeln gebürstet, um den Pelz der Frucht zu entfernen. Zusätzlich wird der Kelchnabel der<br />

Frucht ausgebohrt. Nur dann kann sich später das Quittenaroma rein entfalten.<br />

Diese fast vergessene Frucht liefert einen Edelbrand der Extraklasse. Das Aroma ist frisch<br />

und fruchtig mit feiner Präsenz der Quitte, im Abgang leicht süßlich mit einem feinen<br />

‚zartbitteren‘ Ton. Im Nachklang sehr präsent und lang anhaltend und mit 42 vol%<br />

Alkohol gut trinkbar.<br />

Nicht nur wir waren begeistert – die Quitte vom Brennhäusle wurde 2022 von der<br />

Deutschen Landwirtschafts-Gesellschaft (DLG) mit Gold ausgezeichnet<br />

Online verfügbar über www.brennhaeusle.de<br />

PERDOMO DOUBLE AGED 12 YEAR SUN GROWN EPICURE<br />

Mit einem an der Sonne gezogenen und speziell fermentierten Deckblatt ummantelt,<br />

wurde sie im Jahr 2016 zur besten Serie Nicaraguas gekürt.<br />

Das Format der Epicure steht bei dieser exklusiven Zigarrenserie zwischen der<br />

kürzeren Robusto und der mächtigen Churchill. Im Prinzip handelt es sich um<br />

eine dicker ausfallende Toro. Die Zigarren überzeugen durch den Blend bestens<br />

gelagerter Tabake. Diese müssen mindestens 12 Jahre fermentieren<br />

und reifen, bis sie zu Zigarren verarbeitet werden. Nach etwa 13 Jahren<br />

kann sie der Aficionado dann im Zigarrenladen kaufen.<br />

Übere eine Stunde Rauchgenuss verspricht die Sun Grown Epicure. Das<br />

dunkle Deckblatt fühlt sich weich und glatt an. Es ist eine Explosion<br />

der Aromen, die den Zigarrenraucher in seinen Bann nimmt:<br />

Gewürze, Holznoten, Bitterschokolade, geröstete Mandeln und später<br />

Vanille offenbaren sich im mittleren Drittel. Anfangs präsentiert sich<br />

die Zigarre noch etwas kraftvoller. Mit längerem Aschenstand wird<br />

sie dann immer feiner und komplexer. Das Finale ist ausgewogen<br />

und intensiv. Ein seltener Hochgenuss!<br />

28<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Die Tage werden länger, die Obstbäume<br />

verzaubern mit ihren Blüten. Die Früchte, die sie<br />

später hervorbringen, können sie natürlich schon<br />

jetzt in ihrer „geistigen“ Form genießen. Wir<br />

haben Ihnen zwei Pairings zusammengestellt<br />

mit exquisiten Zigarren und<br />

ausgewälten Obstbränden. Viel<br />

Vergnügen mit Quitte und Birne.<br />

MONTECRISTO PETIT EDMUNDO<br />

Die etwas verkürzte Edmundo mit dem stattlichen 52er Ringmaß und dem meistens<br />

etwas helleren Deckblatt als bei No. 1 bis No. 5 üblich hat die Herzen der Aficionados<br />

weltweit im Sturm erobert. Ein Zeichen dafür, dass auch klassische Marken<br />

neue Formate vertragen. Die Zigarre duftet hinreißend nach Tabakschuppen,<br />

Unterholz, Erde und Röstaromen. Die Montecristo Petit Edmundo erscheint fast<br />

leicht in der Hand, ist aber stramm gerollt. Zug und Abbrand sind tadellos.<br />

Im ersten Drittel lässt der erwartete und bekannte Montecristo-Geschmack<br />

fast ein wenig auf sich warten, erdig aber eher cremig als wuchtig und<br />

markant. Später holt die Zigarre auf und hält ein, was die Marke verspricht.<br />

Im Finale stetig mehr Röstaromen und immer breiter<br />

am Gaumen.<br />

Die Montecristo Petit Edmundo ist die kleinste aus der Edmundo-<br />

Familie. Wie ihr großer Bruder hat die Kleine ein beeindruckendes<br />

52er Ringmaß (20,64 mm Durchmesser), ist dabei aber nur 110<br />

mm lang. Damit erfüllt sie die Kriterien einer Petit Robusto und<br />

steht für eine gute Stunde Rauchgenuss. Geschmacklich gehen<br />

die kleinen Kraftpakete sofort vollaromatisch zur Sache.<br />

Sehr Edmundo-typisch kombinieren sie schokoladige<br />

Noten, Röstaromen und eine subtile Süße.<br />

WO DAS OBST GEADELT WIRD – DIE FIRMA PIRCHER AUS SÜDTIROL<br />

„Wie kommt die Birne in die Flasche?“ Das fragt sich so mancher Tourist, der den<br />

berühmten Pircher Williams Christbirnen Edelbrand mit Frucht in der Hand hält.<br />

Wenn er ihn dann jedoch probiert, vergisst er die Frage schnell wieder, denn sein<br />

verzückter Gaumen zaubert ein zufriedenes Lächeln auf seine Lippen...<br />

Mit dem Namen Pircher ist eine einzigartige Südtiroler Erfolgsgeschichte verbunden:<br />

Alles begann um 1215 mit der Schenkung einer Kirche durch Kaiser Friedrich<br />

II. an die Klosterbrüder zu Lana. Obwohl erst 1884 offiziell mit der Brenntätigkeit<br />

begonnen wurde, kann man sicher sein, dass die Mönche schon viele Jahrhunderte<br />

vorher den Genuss kräftiger Obstbrände zu schätzen wussten! Mitte des vergangenen<br />

Jahrhunderts übernahmen dann drei Geschwister der alt eingesessenen Bauern-<br />

und Obsthändlerfamilie Pircher die traditionsreiche Klosterkellerei. Sie wussten,<br />

wie man mit Obst umgeht und erzeugten schon bald neben den traditionellen<br />

klaren Tresterbränden (Treber, Grappa) auch kräftige, aromatische Naturbrände.<br />

Für den Williams Christbirnen Edelbrand mit Frucht werden nur vollreife, ganze<br />

Früchte eingesetzt. Keine Zusatzstoffe, die die Noblesse dieser Frucht mindern<br />

könnten.<br />

Dieser Edelbrand – Digestif par excellence – ist das erste und älteste Produkt im Hause<br />

Pircher. Bei 40 vol% Alkohol schmeckt er samtweich und vollmundig zugleich.<br />

Online verfügbar über www.pircher.it<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 29


TABAKHANDEL•SPEZIAL<br />

Der Mythos lebt<br />

und ist begehbar<br />

La Casa Del Habano ist der Markenname eines weltweiten<br />

Franchise-Netzwerks von Fachgeschäften für Habanos.<br />

Aktuell gibt es rund 160 Zigarrenfachgeschäfte dieser Art<br />

auf fünf Kontinenten. Diese Geschäfte führen sämtliche<br />

Habanos-Produkte und bieten besten Service und perfekte<br />

Lagerbedingungen in begehbaren Humidoren.<br />

Fine Tobacco hat sich umgeschaut und präsentiert in dieser<br />

Rubrik die Top Tabakfachgeschäfte dieser außergewöhnlichen<br />

Outlets. Falls Sie selbst noch nicht alle besucht<br />

haben, könnte das eine willkommene Inspiration für eine<br />

feine Tabakreise durch Deutschland sein. Viel Spaß und<br />

besten Rauchgenuss.<br />

La Casa del Habano Aachen Lindenplatz 11-12 52064 Aachen Tel: 0241/9437760<br />

La Casa del Habano Berlin II Ludwigkirchplatz 1-2 10719 Berlin Tel: 030/88682340<br />

La Casa del Habano Berlin I Stralauer Allee 9 10245 Berlin Tel: 030/29047015<br />

La Casa del Habano Düsseldorf Königsallee 60 C 40212 Düsseldorf Tel: 0211/8681681<br />

Eingang Grünstraße<br />

La Casa del Habano Düsseldorf Burghofstraße 28 40223 Düsseldorf Tel: 0211/159398<br />

by Tabac Benden<br />

La Casa del Habano Frankfurt Kleine Hochstraße 9 60313 Frankfurt Tel: 069/20977955<br />

La Casa del Habano Hamburg Burchardstr. 15/ 20095 Hamburg Tel: 040/30704880<br />

Chilehaus C Nr. 15<br />

La Casa del Habano Kaiserslautern Marktstraße 22 67655 Kaiserslautern Tel: 0631/68104<br />

Mob: 0170 31 76 817<br />

La Casa del Habano Koblenz Jesuitengasße 1 56068 Koblenz Tel: 0261/15855<br />

La Casa del Habano Köln Hahnenstraße 2 50667 Köln Tel: 0221/256231<br />

La Casa del Habano Leipzig Hainstraße 11 04109 Leipzig Tel: 0341/9628982<br />

La Casa del Habano München Lederer Straße 19 80331 München Tel: 089/24217500<br />

La Casa del Habano Nürnberg Hauptmarkt 9 90403 Nürnberg Tel: 0911/97466-90<br />

La Casa del Habano Saarbrücken Fürstenstraße 15 B 66111 Saarbrücken Tel: 0681/5898509<br />

La Casa del Habano Stuttgart Vorsteigstraße 1/ 70193 Stuttgart Tel: 0711/295228<br />

Ecke Schwabstr. 177<br />

30<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Saarbrücken<br />

Düsseldorf/Tabac Benden<br />

Düsseldorf<br />

Köln<br />

Leipzig<br />

Nürnberg<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 31


SPIRITUOSEN<br />

Eine feine Zigarre mit erlesenem Tabak aus Kuba, Honduras oder<br />

der Dominikanischen Republik und dazu eine exquisite Spirituose –<br />

für viele Connaisseurs ist das die Krönung eines gelungenen Tages.<br />

Die Wahl kann auf Whisky, Rum oder Brandy fallen, oder aber auf<br />

einen Obstbrand.<br />

Diese verwöhnen den Genießer am eindrücklichsten mit ihren vielfältigen<br />

Fruchtaromen: gute Obstbrände lassen ihre Grundzutaten<br />

deutlich erkennbar riechen und schmecken. Die Kunst des Destillateurs<br />

besteht darin, beim Brennvorgang die Frucht unverfälscht in<br />

die Flasche zu bringen.<br />

Beim Genuss von Tabak entfalten sich mit einer gewissen Würzigkeit<br />

vielfältige Aromen, die von Früchten über Leder, Erde, Kaffee bis<br />

hin zu Holz und Nüssen reichen können. Obstbrände, die im Fass<br />

ausgebaut werden, können dem Aficionado beim Rauchgenuss noch<br />

ein wichtiges Extra liefern, wenn sie die vom Holz freigesetzten<br />

Gerbstoffe geschmacklich einbringen. Die süßlich-würzigen Töne<br />

von Obstsorten wie Apfel, Birne oder Zwetschge ergänzen sich am<br />

Gaumen dann zu einem äußerst genussvollen und vollendetem<br />

Geschmackserlebnis.<br />

Wir haben für Sie aus der Welt der Obstbrände einige Neuigkeiten<br />

probiert, die teilweise extra als Zigarrenbrände für Tabakgenießer<br />

entwickelt wurden. Was wir Ihnen hier vorstellen, sind Spitzen-<br />

Produkte, die mit oder ohne Zigarre einen genussreichen Start in<br />

den Frühling garantieren.<br />

Text: Stephan Rack und Michael Peter<br />

32<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Obst-Brände<br />

und Zigarren – eine<br />

Hochzeit der Aromen<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 33


SPIRITUOSEN<br />

Edles Sauerländer Trio<br />

Aus der Sauerländer Edelbrennerei<br />

kommt gleich ein ganzes Trio<br />

von Zigarrenbränden daher. Für das<br />

junge Team aus Kallenhardt ist ein<br />

Zigarrenbrand eindeutig ein im Holzfass<br />

gelagerter Obstbrand. Die Gründung<br />

der Brennerei geht zurück auf<br />

die Unzufriedenheit der Initiatoren<br />

mit der Qualität mancher Obstbrände,<br />

die sie auf Reisen probiert hatten.<br />

Daher wundert es nicht, dass Obstbrände<br />

immer noch eines der Herzensanliegen<br />

der Sauerländer Edelbrennerei<br />

sind.<br />

Für einen Zigarrenbrand sollte ein<br />

an sich schon guter Obstbrand zusätzlich<br />

fassgelagert werden, soviel<br />

war den Machern klar. Die spannende<br />

Frage allerdings war, welches Fass für<br />

Brenner Julian Wellhausen im Gespräch<br />

mit den FT-Redakteuren<br />

Ihrem Apfelbrand ließen die Sauerländer<br />

eine andere Behandlung zukommen:<br />

dieser durfte ganze 48 Monate<br />

in einem Maronenfass lagern. Dies<br />

spendete dem Apfelbrand mit seiner<br />

für Äpfel typischen leichtes Säure und<br />

frischen Süße noch die komplexen und<br />

subtilen Holznoten, die für das Holz<br />

der Esskastanie charakteristisch sind.<br />

Auch hier überrascht uns die Milde, mit<br />

der sich dieser Brand an den Gaumen<br />

schmiegt.<br />

welche Frucht in Frage kommt. Das<br />

Ziel war eine Komposition komplexer<br />

Geschmacksnoten, die sich zum Genuss<br />

einer kräftigen Zigarre harmonisch<br />

einbringen.<br />

Eine Richtung, die eingeschlagen<br />

wurde, war es einen Sauerländer<br />

Zwetschgenbrand für 24 Monate im<br />

Bourbonfass zu lagern. Amerikanische<br />

Eiche ist gut für süßliche Noten<br />

von Honig, Schokolade und Vanille und<br />

tatsächlich ging das Kalkül auf. Die<br />

für Zwetschgen typische Mandelnote<br />

wurde durch die Fassaromen auf<br />

komplexe Art angereichert. Zugleich<br />

ist das Ergebnis für eine hochprozentige<br />

Spirituose außergewöhnlich mild.<br />

Was wäre nun das passende<br />

Fass für einen Waldhimbeergeist?<br />

Die Wahl fiel hier auf ein Sherryfass,<br />

in dem der Himbeergeist noch einmal<br />

für 24 Monate ruhen durfte, um<br />

die Süße des Sherrys in die milden<br />

Fruchtaromen aufzunehmen und zu<br />

einem neuen harmonischen Ganzen<br />

zu vereinen. Bei der Verkostung wird<br />

deutlich, dass das Konzept tatsächlich<br />

die Erwartungen erfüllt: die Geschmacksnoten<br />

der Himbeere sind<br />

harmonisch eingebunden in würzigere<br />

Holznoten.<br />

Zwetschge – Fassgelagerter<br />

Edelbrand, 42vol%, 0,5 Liter.<br />

UVP 44,90 €<br />

Apfel – Fassgelagerter Edelbrand,<br />

42vol%, 0,5 Liter. UVP 44,90 €<br />

Waldhimbeere – Fassgelagerter<br />

Edelgeist, 43vol%, 0,5 Liter.<br />

UVP 54,90 €<br />

www.sauerlaender-edelbrennerei.de<br />

34<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Heimatlich-Exotisches<br />

vom Birkenhof<br />

Einen Vogelbeerbrand hier zu präsentieren,<br />

kam uns zunächst exotisch<br />

vor. Dabei ist die Vogelbeere, die Frucht<br />

der Eberesche, in unseren Breiten heimisch<br />

und hat eine lange Geschichte<br />

als Heil- und Medizinpflanze. Allerdings<br />

erfordert die Herstellung eines<br />

Edelbrandes aus Vogelbeere einen<br />

großen Aufwand sowie Erfahrung und<br />

Fingerspitzengefühl.<br />

Die Birkenhof-Brennerei hat das<br />

Wagnis auf sich genommen, in ihrer<br />

Exclusive-Edelbrand-Serie auch einen<br />

Vogelbeerbrand aufzunehmen. Dass<br />

dieses Produkt gleich mehrfach ausgezeichnet<br />

wurde, steigerte unsere Neugier<br />

auf diesen speziellen Brand.<br />

Bereits das Design der Flasche gefiel<br />

uns sehr gut. Es ist seit neuestem<br />

für alle Brände der Exclusive-Edelbrand-Serie<br />

stilprägend. Mit der klassisch-bauchigen<br />

Form und dem geriffelten<br />

Glas erweckt es die Erwartung<br />

hoher Qualität.<br />

Hergestellt wird dieser Brand durch<br />

eine Kombination von Mazeration, dem<br />

Einlegen von Früchten in Alkohol zum<br />

Übertragen der Aromen, und Destillation.<br />

Zunächst werden die Vogelbeeren,<br />

die die Birkenhof-Brennerei aus der<br />

Steiermark bezieht, gemaischt und<br />

kurz vergoren, bevor sie mit 65 % Kornalkohol<br />

übergossen werden, um die<br />

Aromen der Beeren möglichst klar und<br />

unverfälscht zu gewinnen. Anschließend<br />

wird das Mazerat noch einmal<br />

destilliert.<br />

Da die Vogelbeere von Natur aus<br />

Gerbstoffe enthält, hat der Brand die<br />

Fülle und das Volumen, wie es für einen<br />

würdigen Partner einer guten Zigarre<br />

erforderlich ist. Dazu tritt eine gefällige<br />

Bittermandelnote und grüne Kräuternoten,<br />

die den Geschmack mild abrunden.<br />

verarbeitet die Birkenhof-Brennerei<br />

zu Exclusive-Edelbränden. Hier geht<br />

es um den im Cognacfass gereiften<br />

Mirabellen-Brand, der für uns ebenfalls<br />

als Begleiter einer guten Zigarre<br />

in Frage kommt.<br />

Die Frucht der Mirabelle ist von<br />

Natur aus süß und der hohe Zuckeranteil<br />

des Fruchtfleisches erlaubt<br />

gehaltvolle Brände. In der Birkenhof-Brennerei<br />

werden zusätzlich<br />

die Steine der Mirabellen, verpackt in<br />

einem Leinensack, in den Maischprozess<br />

mit einbezogen. Damit erzielt<br />

man den sogenannten „Steinton“,<br />

eine Geschmacksnote, die an Marzipan<br />

erinnert. Das daraus gewonnene<br />

Destillat ergibt schon einen feinen<br />

Edelbrand.<br />

Zusätzlich wird der der Mirabellenbrand<br />

in einem Cognacfass gereift,<br />

wodurch noch feine Holznoten zu den<br />

deutlich spürbaren Frucht- und Marzipanaromen<br />

treten. Diese können sich<br />

nun mit anderen würzigen Aromen paaren:<br />

etwa denen einer Zigarre.<br />

Mirabellenbrand<br />

im Cognacfass gereift,<br />

40vol%, 0,5 Liter. UVP 29,95 €<br />

Vogelbeerbrand,<br />

40vol%, 0,5 Liter. UVP 32,95 €<br />

Die Mirabelle wird gerne mit der Marille<br />

verwechselt. Dabei ist die Mirabelle<br />

eine Unterart der Pflaume, wohingegen<br />

„Marille“ der in Süddeutschland<br />

und Österreich gebräuchliche Name<br />

für die Aprikose ist. Beide Früchte<br />

www.birkenhof-brennerei.de<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 35


SPIRITUOSEN<br />

Brennerei Vallendar –<br />

Leidenschaft, Genuss,<br />

Natur pur<br />

In der Fine Tobacco Ausgabe vom<br />

Herbst 2021 konnten wir im Genussinterview<br />

mit Hubertus Vallendar seine<br />

beeindruckende Lebensleistung vorstellen.<br />

Bereits 2020 wurde der weltbekannte<br />

Brenner von der Jury des<br />

hochangesehenen World Spirits Award<br />

(WSA) für sein Lebenswerk ausgezeichnet.<br />

Im Rahmen einer gemeinsamen<br />

Zigarre in der Brennerei in Kail an<br />

der Mosel durften wir seinerzeit erfahren,<br />

dass sein Sohn Mario den Betrieb<br />

übernehmen wird.<br />

Bei einer Verarbeitungsmenge von<br />

400 Tonnen Früchten pro Jahr und einer<br />

Verantwortung für 10 Mitarbeiter<br />

ist dies ein großer Schritt, der von den<br />

Vallendars perfekt vorbereitet wird.<br />

Mario Vallendar hatte bereits 2017<br />

die Ausbildung zum Brenner und<br />

Destillateur begonnen und nach drei<br />

Jahren als Bester des Jahrgangs abgeschlossen.<br />

Nach der Ausbildung<br />

konnte Mario seine eigenen Ideen im<br />

Betrieb einbringen. Die Übergangsphase<br />

bietet Hubertus und Mario die<br />

besondere Chance im Austausch der<br />

Meinungen die jeweils beste Lösung<br />

für ihre Produkte zu finden.<br />

Bereits 2022 ging beim World Spirit<br />

Award, der sogenannten Weltmeisterschaft<br />

der Spirituosenbranche, ein Medaillenregen<br />

auf Mario nieder: gleich<br />

zwei Mal wurde die Edelbrennerei Vallendar<br />

als „World Class Distillery“ in<br />

den Kategorien Obstbrände und Geiste<br />

& Spirituosen ausgezeichnet.<br />

Für dieses Spirituosen-Special<br />

wurden uns Obstbrände aus zwei sehr<br />

unterschiedlichen Früchten vorgestellt:<br />

der Banane und dem Apfel!<br />

Bei den Vallendars gibt es seit gut<br />

zwei Jahrzehnten den Bananenbrand<br />

im Angebot. Das Team hat jetzt neue<br />

sensorische Tests mit grünen und gelben<br />

Bananen durchgeführt und eine<br />

noch bessere Lösung gefunden, um<br />

den Brand von „gut“ auf jetzt „richtig<br />

gut“ anzuheben.<br />

Das Produkterlebnis ist grandios:<br />

In der Nase erkennt man die vollreife<br />

Banane – dazu Honig und Karamell. Im<br />

Geschmack intensives gelbes Fruchtfleisch,<br />

an Bananenmilch erinnernd.<br />

36<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Sehr harmonisch mit einem wärmenden<br />

langen Nachhall.<br />

Bananenbrand,<br />

40vol%, 0,5 Liter. UVP 34,-- €<br />

Einfach ein starkes Stück<br />

Apfel!<br />

Mit „Alter Apfelbrand Barrique 2003“<br />

haben die Vallendars ein neues Familienmitglied<br />

der La Donna-Serie geschaffen,<br />

das das Herz höherschlagen lässt:<br />

La Donna-Produkte stehen für perfekte<br />

Destillation. Ganz wichtig ist der<br />

Zeitpunkt, wann die mit Früchtearomen<br />

veredelten Alkoholdämpfe über<br />

ein Rohrleitungssystem in den Kühler<br />

aufsteigen, wo sie sich als Destillat<br />

absetzen. In dieser Phase des Brennvorgangs<br />

ist die feine Nase des Brenners<br />

gefragt, der genau im richtigen<br />

Mario und Hubertus Vallendar<br />

haben – außerdem den ebenfalls besonders<br />

opulenten „Vallendar Orangengeist“.<br />

Unseren Glückwunsch!<br />

Außer in der Brennerei in Kail kann<br />

man alle Vallendar-Produkte auch in<br />

Koblenz in der Görgenstrasse erwerben:<br />

im Kontor V(allendar) können interessierte<br />

Genießer außerdem eine<br />

breite Auswahl von lokalen Edelprodukten<br />

kaufen – ein Besuch lohnt sich<br />

immer.<br />

Moment den gewünschten „Mittellauf“<br />

heraustrennen muss. Dieses sogenannte<br />

„Herzstück“ trägt allein das<br />

Potential, zu einem ausdrucksvollen<br />

und eleganten Obstbrand heranzureifen.<br />

Daher muss es von den scharf<br />

riechenden Bestandteilen des Vorlaufs<br />

und den öligen Duftnoten des<br />

Nachlaufs getrennt werden.<br />

Im Bewusstsein einen Brand vom<br />

Rheinischen Bohnapfel und Jonagold<br />

Äpfeln aus dem Jahr 2003 zu<br />

haben, der seitdem in Limousin-Eichenfässern<br />

reifen durfte, sprechen<br />

wir hier von einem absoluten Genießer-Produkt.<br />

In der Nase erkennt man einen apfel-fruchtigen<br />

Aromabogen mit präsenten<br />

Fassaromen. Am Gaumen<br />

konkretisiert sich ein dichtes Fruchtaroma<br />

im perfekten Zusammenspiel<br />

mit Holz, lang im Abgang.<br />

„La Donna” Alter Apfelbrand<br />

Barrique 2003 48vol%, 0,7 Liter.<br />

UVP 125,-- €<br />

Ganz aktuell erreichte uns<br />

die Meldung vom World Spirits<br />

Award 2023, bei dem die hochkarätige<br />

Jury den hier vorgestellten<br />

Bananenbrand und den La Donna-Apfelbrand<br />

mit Doppelgold auszeichnet<br />

www.vallendar.de<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 37


RAUCHER•PORTRAIT<br />

Eine erfolgreiche Paarung<br />

kann Segen und<br />

Fluch sein: Wenn die<br />

Chemie der Gegensätze stimmt,<br />

entzündet sich ein Feuerwerk wie<br />

bei Don Camillo & Peppone, Laurel &<br />

Hardy oder Ernie & Bert. Dass man<br />

fortan nicht mehr als Einzelperson<br />

wahrgenommen wird, ist die Kehrseite<br />

der Medaille. Was wäre Max<br />

ohne Moritz? Asterix ohne Obelix?<br />

Undenkbar. Nachdem Ulrich Kienzle<br />

mit 65 Jahren bei Frontal ausstieg<br />

und in Rente ging, war er zwar nach<br />

dem Attentat vom 11. September<br />

als Nahost-Experte gefragt, doch<br />

„den Hauser“ wurde er in seiner Vita<br />

nicht mehr los: „Das ärgert mich<br />

manchmal, aber man kann eben<br />

nicht alles haben“, bemerkte er<br />

2002. Beide hätten sich niemals<br />

vorstellen können, mit<br />

dem anderen gemeinsam<br />

eine Sendung zu moderieren.<br />

Tatsächlich ist das Format<br />

eher zufällig entstanden,<br />

weil sich Hauser und<br />

Kienzle immer über die Tische<br />

hinweg gestritten haben,<br />

wenn sie sich im „Ca-<br />

38<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


DUO<br />

FRONTAL<br />

Sie konnten gegensätzlicher nicht sein – Hauser & Kienzle: Der Rheinländer und<br />

der Schwabe, der Konservative und der Linke, der Pfeifen- und der Zigarrenraucher.<br />

Vor 30 Jahren gingen sie mit dem ZDF-Politmagazin Frontal gemeinsam auf Sendung,<br />

legten ihre Finger in (gesellschafts-)politische Wunden und deckten so manche<br />

Sauerei auf. Dabei war es vor allem ihr verbaler Schlagabtausch, der Hauser &<br />

Kienzle so populär machte. Als das neue Jahrhundert begann, endete die Zusammenarbeit<br />

und eine Epoche gepflegter Beleidigungen verstummte.<br />

Text: Elmar Schalk Fotos: Nina Bauer<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 39


RAUCHER•PORTRAIT<br />

sino“ (der ZDF-Kantine) begegnet<br />

sind. „Da machen wir eine Sendung<br />

draus!“ entschied ein Verantwortlicher.<br />

Ende März 1993 feierte Frontal<br />

seine Premiere. Anfangs mutmaßten<br />

Kritiker, dass jeder von beiden<br />

eine einstudierte Rolle spielen würde,<br />

doch die Antipathie hinter den<br />

launigen Gemeinheiten war echt.<br />

Zwar herrschte Konsens beim Arbeitsethos<br />

und der journalistischen<br />

Sorgfaltspflicht, ansonsten waren<br />

ihre Welten und Weltanschauungen<br />

zu weit voneinander entfernt.<br />

Ein Konservativer bricht<br />

mit der Tradition<br />

Bodo H. Hauser, Jahrgang 1946,<br />

entstammte einer Krefelder Krawattenmacher-Dynastie.<br />

Eigentlich<br />

hätte er in die Fußstapfen seines Vaters<br />

treten und den Betrieb in vierter<br />

Generation fortführen sollen. „Aber<br />

ich habe mir schon als Jugendlicher<br />

stundenlang Bundestagsdebatten<br />

angesehen“, erinnerte sich Hauser<br />

2003 an seine frühen politischen<br />

Interessen. Außerdem schrieb er<br />

schon während seiner Schulzeit<br />

für die „Westdeutsche Zeitung“. Für<br />

den Vater sei es also eine Enttäuschung,<br />

aber keine Überraschung<br />

gewesen, als der Sohn<br />

erklärte, er wolle Journalist<br />

werden: „Genauso<br />

gut hätte ich den Berufswunsch<br />

<br />

nennen können – für<br />

ihn war das eine völlig<br />

brotlose Kunst.“ Erst als<br />

die Krawattenindustrie<br />

mehr und mehr nach Italien<br />

ging, erkannte der<br />

Senior den Wert dieser<br />

Entscheidung. Der junge<br />

Hauser studierte derweil<br />

Rechts- und Staatswissenschaften<br />

in Deutschland,<br />

Schweiz und England,<br />

bevor er 1973 Freier<br />

Mitarbeiter im ZDF-Studio<br />

Bonn und später<br />

ZDF-Korrespondent im<br />

Studio Düsseldorf wurde.<br />

Anfang der 1970er<br />

begann er auch mit dem<br />

Pfeiferauchen. In dieser<br />

Zeit war das Rauchgerät<br />

schwer angesagt – jeder,<br />

der eine gewisse Integrität<br />

vermitteln wollte, ließ<br />

sich mit Pfeife abbilden.<br />

Als der Hype irgendwann<br />

nachließ, landeten<br />

die Bruyèrestücke in der<br />

Schublade; doch Bodo<br />

Hauser blieb den Handschmeichlern<br />

treu.<br />

Shitstorm<br />

dank Pfeife<br />

Auch, als er „sehr viele<br />

böse Zuschriften“ erhielt,<br />

weil er im Vorspann von<br />

Frontal Pfeife rauchend<br />

zu sehen war. „Aber ich<br />

habe das nie geändert,<br />

weil ich der Meinung bin, dass man<br />

selbst als Moderator einen Anspruch<br />

auf persönliche Entfaltung haben<br />

40<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


sollte.“ Und nachdem er diesen frühen<br />

Shitstorm „ausgesessen“ hatte<br />

(wie der von ihm geschätzte Altbundeskanzler<br />

Helmut Kohl),<br />

verebbten die Proteste.<br />

Gegenwind herrschte<br />

aber auch in den Räumen<br />

des ZDF, als eine Dame<br />

in leitender Funktion als<br />

erste Amtshandlung den<br />

Antrag stellte, dass Kienzle<br />

und Hauser nicht<br />

mehr rauchen dürften.<br />

Diesmal waren sich die<br />

beiden einig: „Sie können<br />

hier beschließen, was Sie<br />

wollen, wir rauchen.“ Die<br />

Konferenzräume seien<br />

sehr groß und vollklimatisiert<br />

– da werde niemand<br />

belästigt. „Das Thema<br />

hatte sich dann auch gelegt“,<br />

meinte der Pfeifenraucher<br />

und verriet<br />

sein Credo: „Im Grunde<br />

braucht man nur durchzuhalten<br />

im Leben, dann<br />

regelt sich das irgendwie.“<br />

Bevor Bodo Hauser<br />

in das mediale Abenteuer<br />

namens Frontal geriet,<br />

leitete oder moderierte<br />

er TV-Magazine wie<br />

den Länderspiegel, Bonner<br />

Perspektiven und die<br />

Sendung Studio 1.<br />

Rotwein und<br />

Bürgerkrieg<br />

Ulrich Kienzle war<br />

zehn Jahre älter als sein<br />

Kollege Hauser, sah aber<br />

jünger aus und versäumte<br />

es nicht, dies stellenweise<br />

pointiert anzumerken.<br />

Während sein konservativer<br />

Widerpart, dank<br />

Halbglatze, Nickelbrille<br />

und Einstecktuch, schon als Mittfünfziger<br />

sehr distinguiert wirkte,<br />

trug Kienzle volles, dunkles Haar<br />

über dem kräftigen Schnäuzer. Der<br />

sei anno 1977 eine „Verzweiflungsaktion“<br />

gewesen, verriet der Journalist:<br />

„Als ich ein Vierteljahr auf<br />

mein Visum für Südafrika wartete,<br />

habe ich mir den aus Langeweile<br />

wachsen lassen.“ Daraus wurde<br />

sein Markenzeichen. Aufgewachsen<br />

im Kreis Ludwigsburg, kam er nach<br />

seinem Studium 1956 „als freier<br />

Reporter“ zum SDR Stuttgart, später<br />

als fest angestellter Redakteur<br />

zur Abendschau, deren Chef er mit<br />

32 Jahren wurde. Seine Sicht auf<br />

die Welt wurde umgekrempelt, als<br />

er 1974 als ARD-Korrespondent für<br />

die Arabische Welt nach Beirut kam.<br />

„Im Laufe meines Lebens musste<br />

ich vieles abschütteln, was man<br />

als Protestant mit auf den Weg bekommen<br />

hat, auch die Genussfeindlichkeit“,<br />

erklärte der Schwabe. Die<br />

dortige Esskultur – stundenlanges<br />

Genießen zahlloser Speisen – sei für<br />

ihn eine kulturelle Offenbarung gewesen.<br />

Ebenso musste er feststellen,<br />

dass es selbst im Libanon viel<br />

bessere Rotweine gibt, als in Württemberg:<br />

„Bis dahin hatte ich immer<br />

geglaubt, der Trollinger sei der bes-<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 41


RAUCHER•PORTRAIT<br />

te Rotwein der Welt“, gestand Kienzle<br />

mit einem Lachen. Er lernte die<br />

Sprache und damit die Menschen<br />

im Nahen Osten kennen. Als er dann<br />

mitten in den Bürgerkrieg geriet und<br />

mehr als einmal in den Lauf einer<br />

Kalaschnikow blickte, half ihm oft<br />

die Sprache aus solch brenzligen Situationen.<br />

Nach drei Jahren versetzte<br />

ihn die ARD ins Auslandsstudio<br />

nach Südafrika, 1980 wurde Kienzle<br />

Fernseh-Chefredakteur bei Radio<br />

Bremen. Eigentlich ein ruhiger Job…<br />

Händchenhalten mit dem<br />

Massenmörder<br />

Doch immer wieder tauschte er<br />

die Ordnung des Büros gegen das<br />

Chaos in der Welt ein. Im Libanon<br />

berichtete er über Massaker an<br />

Flüchtlingen, in Deutschland über<br />

das Geiseldrama von Gladbeck. Als<br />

der leidenschaftliche Auslandskorrespondent<br />

1990 die Gelegenheit<br />

erhielt, kurzfristig den irakischen<br />

Staatspräsidenten Saddam Hussein<br />

zu interviewen, konnte er die weltpolitischen<br />

Folgen des Gesprächs<br />

nicht erahnen – der Diktator erklärte<br />

über Kienzles Mikrophon den<br />

USA den Krieg. „Dabei war der Mann<br />

nicht unsympathisch“, musste der<br />

Journalist feststellen. Sein Gegenüber<br />

empfand wohl ähnlich. So entstand<br />

bei diesem Treffen ein bizarres<br />

Foto, das Ulrich Kienzle später<br />

als einen der peinlichsten Momente<br />

in seinem Leben bezeichnete: Mit<br />

dunklem Anzug, Schnauzbart, Krawatte<br />

und Einstecktuch sehen die<br />

beiden Männer fast aus wie Zwillinge.<br />

Währenddessen hält der eine<br />

des anderen Hand – ein Zeichen der<br />

Wertschätzung in der arabischen<br />

Welt. „Und ich habe versucht, meine<br />

Hand aus der des Massenmörders<br />

zu bekommen.“ Tags darauf ließ<br />

ihm der Despot noch eine gerahmte<br />

Autogrammkarte mit persönlicher<br />

Widmung zukommen.<br />

Frontale Konfrontation<br />

Im selben Jahr wechselte Kienzle<br />

zum ZDF, wo er drei Jahre lang<br />

die Hauptredaktion Außenpolitik<br />

leitete und unter anderem das auslandsjournal<br />

moderierte. Bis dato<br />

war der Schwabe vor der Kamera<br />

immer ein Einzelkämpfer gewesen.<br />

Als er 1993 für das neue TV-Magazin<br />

Frontal mit seinem politischen<br />

Widersacher Bodo Hauser in den<br />

Ring geschickt wurde, erhielt das<br />

Leben der beiden Medienschaffenden<br />

eine tiefe Prägung. Wie in<br />

den einstigen Bundestagsdebatten,<br />

lieferten sich auch hier die „linke“<br />

und die konservative Seite bissige<br />

Wortgefechte zwischen den zeitkritischen<br />

Beiträgen. Im Gegensatz zu<br />

anderen Formaten wie Monitor, in<br />

denen ein Moderator mit einer bestimmten<br />

politischen Haltung seine<br />

Kommentare abgibt, wurde hier<br />

auf beiden Seiten gestritten. Auch,<br />

wenn die Kamera nicht lief. „Immer,<br />

wenn die nächste Sendung näher<br />

rückte, kochten die Diskussionen<br />

über die geplanten Inhalte lautstark<br />

hoch“, erinnerte sich Kienzle 2006.<br />

Aufgrund dieser gegenpoligen<br />

Konstellation achteten beide Kontrahenten<br />

ganz besonders darauf,<br />

dass eine Story „wasserdicht“ ist,<br />

sprich: dass sie sauber recherchiert<br />

wurde und keine Fehler enthält.<br />

Manchmal konnte mit diesen Beiträgen<br />

auch etwas bewegt werden.<br />

Unter dem Titel „Lizenz zum Töten“<br />

berichtete Frontal in einer 45-Minuten-Sendung<br />

über Tiertransporte.<br />

„Was wir gezeigt haben, war so<br />

grausam, dass die EU-Kommission,<br />

die diesen Film ebenfalls angefordert<br />

hatte, danach neue Richtlinien<br />

erließ“, betonte Hauser. Für die Redaktion<br />

sei das eine kleine Sternstunde<br />

gewesen. Für die Zuschauer<br />

waren solche Enthüllungen manchmal<br />

eine bittere Medizin, aber statt<br />

mit erhobenem Zeigefinger wurde<br />

sie mit etwas Humor verabreicht.<br />

Die gelungene Mischung aus messerscharfen<br />

Stories und unterhaltsamem<br />

Zwei-Fraktionen-Konzept<br />

(SPD kontra CDU) kam so gut an,<br />

dass Frontal 1996 den Medien- und<br />

Fernsehpreis „Bambi“ erhielt.<br />

Sieben gemeinsame Jahre<br />

Für ihr erfolgreiches Format<br />

mussten sich Bodo Hauser und Ulrich<br />

Kienzle Woche für Woche zusammenraufen,<br />

über sieben Jahre<br />

lang, in 290 Folgen. Freunde seien<br />

sie dennoch nicht geworden, bemerkte<br />

Kienzle später: „Wir waren<br />

professionelle Gegner.“ Allerdings<br />

habe man die Welt des anderen<br />

kennengelernt, „das hat uns ein<br />

bisschen zusammengebracht“. Die<br />

ständigen Auseinandersetzungen<br />

zwischen den starken Charakteren<br />

waren aber nicht nur für die Mitarbeiter<br />

anstrengend. Zu Beginn ihrer<br />

Zusammenarbeit erklärte Kienzle<br />

ironisch: „Ich habe den libanesischen<br />

Bürgerkrieg überlebt, ich<br />

werde auch Hauser überleben." Tatsächlich<br />

überlebte er zwei Herzinfarkte.<br />

Mit dem Stress als ständigem<br />

Begleiter verqualmte der Schwabe<br />

rund 30 Zigarillos täglich, bis er den<br />

Zigarrengenuss für sich entdeckte<br />

und fortan zwei bis drei Handgerollte<br />

rauchte – pro Woche. Ende<br />

2000 trennten sich die Wege der<br />

beiden Journalisten, als Kienzle in<br />

Rente ging und Hauser Programmgeschäftsführer<br />

des TV-Kanals Phoenix<br />

wurde. Trotzdem trafen sie sich<br />

immer mal wieder bei gemeinsamen<br />

Auftritten, etwa anlässlich der Bundestagswahl<br />

2002 oder bei einem<br />

gemeinsamen Vortrag im Sommer<br />

2004. Dort vertraute Hauser seinem<br />

Kollegen an, dass er sich einer Darmoperation<br />

unterziehen müsse: Es<br />

sei eine Routinebehandlung durch<br />

einen befreundeten Chirurgen. Aber<br />

der Mann mit der Nickelbrille hatte<br />

Zweifel: „Ich glaube, ich überlebe<br />

das nicht!“ Kienzle konnte diese<br />

Äußerung nicht ernst nehmen. Doch<br />

zwei Wochen später verstarb sein<br />

langjähriger Partner aufgrund eines<br />

ärztlichen Kunstfehlers mit 58<br />

Jahren. 2020 starb Ulrich Kienzle<br />

im Alter von 83 Jahren. Beide hatte<br />

eine professionelle Einstellung zum<br />

Journalismus und eine enge Feindschaft<br />

verbunden. In vielen Dingen<br />

waren sie komplett gegensätzlicher<br />

Meinung, trotzdem zeigten sie<br />

immer Respekt voreinander. Nichts<br />

würde man sich in der heutigen Zeit<br />

mehr wünschen, als ihre intelligente<br />

Diskussionskultur, bei der man sich<br />

auf Augenhöhe begegnet, um den<br />

verbalen Schlagabtausch oberhalb<br />

der Gürtellinie auszufechten.<br />

42<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


THE SPIRIT OF<br />

NICARAGUA<br />

Auf Vulkanböden gewachsen.<br />

Zur Perfektion gereift.<br />

Meisterlich in unserer<br />

Manufaktur von Hand gerollt.<br />

villigercigars.com @villigercigarsofficial @villigercigars.germany


KIKIS•REISENOTIZEN<br />

FELSEN, SAND UND<br />

NOMADENGRÄBER<br />

Im Ashar Valley, Teil der Region Al-‘Ula auf der arabischen Halbinsel, entwickelt sich<br />

eine touristische Destination der Superlative. Kiki Baron erzählt von ihren Erlebnissen<br />

in der spektakulären Wüstenszenerie.<br />

Von Kiki Baron Fotos: Paul Spierenburg<br />

44<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Was für ein Gefühl! Ausgesprochen<br />

fürstlich, wenn<br />

man sich in so einer Privatmaschine<br />

in einen fetten<br />

Ledersessel fallen lässt. Bei Commercial<br />

Airlines bietet die Boing 757<br />

etwa 200 Gästen Platz, in dieser sind es<br />

vielleicht 30. Von Dubai gestartet bin ich<br />

nach Al-‘Ula unterwegs. Die Region liegt<br />

im Nordwesten von Saudi-Arabien. Ein<br />

touristisches Entwicklungsgebiet auf<br />

höchstem Niveau. Ich folge einer Einladung<br />

zur Eröffnung des Banyan Tree im<br />

Ashar Valley. Die Szenerie unter mir ist<br />

atemberaubend. Mächtige Tafelberge<br />

schichten sich um enge Schluchten und<br />

flache Wüstentäler, bizarre Felsnasen<br />

recken sich dem blauen Himmel entgegen,<br />

hier und da setzen kleine Vulkane<br />

dunkle Haufen ins Gelb. Beim Anflug<br />

schälen sich grüne Flecken aus sandiger<br />

Ebene: Kilometerlang gestreckte<br />

Oasen. Mit Dattelpalmen, soweit das<br />

Auge reicht. Die Resorts der thailändische<br />

Luxus-Hotelgruppe Banyan Tree<br />

stehen im Zeichen „natürlich luxuriöser<br />

und ökologischer sensibler Hospitality“.<br />

Was bei Ankunft im Ashar Valley<br />

gleich ins Auge fällt. Außer spektakulären<br />

Sandsteinformationen und flachen<br />

Dünen sehe ich nämlich anfangs<br />

nichts. Erst bei der Auffahrt entpuppt<br />

sich nach und nach das Hotelgelände.<br />

Auf gut 3000 Hektar ducken sich mit<br />

weitem Abstand 47 Villen in Mulden.<br />

Sandfarbene Zeltdächer im Beduinenstil<br />

machen sie fast unsichtbar. Das gilt<br />

nicht weniger fürs Maraya. Mit knapp<br />

10.000 Quadratmetern Fassaden gilt<br />

der Kubus als größtes Spiegelgebäude<br />

der Welt. Es scheint sich transparent<br />

in die Felsenszenerie einzupassen.<br />

Glücksgefühle durchdringen mich in<br />

meiner bildschönen Villa. Sie reflektiert<br />

wie das ganze Resort im dezenten<br />

Format das kulturelle Erbe dieser<br />

Wüstenregion. Maßgefertigte Interieurs<br />

erinnern in Farben und Mustern ans<br />

Nomadenleben, Dekor dokumentiert die<br />

Handwerkskunst oder zitiert die antike<br />

Epoche der Nabatäer. Die dreistufige<br />

Architektur sorgt für natürliche Belüftung.<br />

Air Condition? Klar, doch im Winter<br />

kann man sie am Nachmittag abstellen.<br />

Stattdessen ziehe ich die deckenhohen<br />

Glastüren auf, genieße in weichen Polstern<br />

das Lichtspiel der untergehenden<br />

besuchen Sie auch<br />

LOGBUCH – DER PODCAST<br />

Aufzeichnungen einer<br />

Reisejournalistin<br />

@logbuch_podcast<br />

Jeden Sonntag eine neue Folge bei<br />

Spotifiy, Apple Podcast und Deezer.<br />

Sonne auf dem sinnlich geformten Gestein<br />

und träume nach Eintritt der Dunkelheit<br />

unter glitzerndem Sternenhimmel.<br />

Nein, leider nicht bei prickelndem<br />

Champagner. Alkohol ist wie überall<br />

in Saudi-Arabien tabu. Eine Frage, die<br />

mir oft gestellt wurde, kann ich auch<br />

gleich beantworten: Frauen müssen<br />

sich nicht verhüllen und für Männern<br />

sind hier Bermudashorts okay. Und für<br />

die Zigarren Aficionados: Anfang 2023<br />

wurde die Harrat Lounge eröffnet. Wer<br />

dem traditionellen Ritual der Shisha,<br />

also der Wasserpfeife, huldigen möchte,<br />

findet dafür Platz in den bequemen<br />

Lounge-Sofas auf der Terrasse.<br />

Es gibt viel Aufregendes zu erleben.<br />

Ich chille erstmal im Pool. Das<br />

Wasser erfrischt und fünfzehn Meter<br />

hohe Klippen zu beiden Seiten schützen<br />

vor der heißen Sonne. Auf einer<br />

Heli Tour am späten Nachmittag knallen<br />

die vielfältigen Landschaftsfarben.<br />

Beim Blick auf die letzte Station der<br />

Hedschasbahn, vor hundert Jahren<br />

für Pilger nach Mekka konstruiert,<br />

keimen zudem die Erzählungen von<br />

Laurence of Arabia auf. Oder war es<br />

Peter O’Toole im Hollywood-Streifen?<br />

Am späten Abend lasse ich mich in<br />

die 20 Kilometer entfernte Old Town<br />

fahren, erfahrungsgemäß die Zeit, in<br />

der sich die Einheimischen in Cafés<br />

treffen. Das Flair in der restaurierten<br />

Altstadt bezaubert, nicht zuletzt, weil<br />

kein motorisierter Verkehr die Luft<br />

schwängert. Der Ausflug am nächsten<br />

Vormittag führt tief in die Jahrtausende<br />

alte Geschichte von Al-‘Ula, in die<br />

Totenstadt Hegra. Völkerwanderungen<br />

entlang der wichtigsten Handelsroute<br />

auf der arabischen Halbinsel brachten<br />

einst Waren von südlichen Landesteilen<br />

ans Mittelmeer, darunter<br />

wertvollen Weihrauch. Hohe Gewinne<br />

beim Umschlag in Karawansereien,<br />

sorgten dafür, dass Menschen sich<br />

niederließen. Wie das Nomadenvolk<br />

der Nabatäer, deren Imperium bislang<br />

von den Fassadengräbern in Petra bekannt<br />

ist. In diesem UNESCO Weltkulturerbe<br />

sind es 109, zum Teil begehbaren<br />

Gruften. In die rostroten Felsen<br />

geschlagen legen ihre Verzierungen<br />

Zeugnis ab vom Austausch mit anderen<br />

antiken Kulturen wie Ptolemäern,<br />

Griechen und Römern. Es sind indes<br />

nicht nur Gräber, die Storys erzählen.<br />

Archäologen haben Tausende von Inschriften<br />

gefunden, sogar ein Schriftsystem,<br />

welches Zivilisationen vor<br />

den Nabatäern entwickelt hatten.<br />

Am frühen Morgen treffe ich General<br />

Manager Antony Treston bei den<br />

Pferden. Er macht mir ein Angebot,<br />

das ich nicht abschlagen kann: ein gemeinsamer<br />

Ausritt zum Sonnenaufgang.<br />

Lederne Stulpen wie sie Polospieler<br />

tragen, bringt er für mich mit.<br />

Aufsitzen und los geht’s. Mein Araberhengst<br />

„Hadsch“ tänzelt, will sich vor<br />

Antonys „Princess“ produzieren. Dann<br />

umfängt uns die einsame Stille des<br />

Ashar Tals. Die ersten Sonnenstrahlen<br />

lecken an den ockergelben Sandsteinklippen<br />

und lassen sie erstrahlen.<br />

Mein Herz geht auf. Wir entdecken in<br />

den Stein geritzte Bilder – Kamele,<br />

ein Strichmännchen mit langer Lanze,<br />

mystische Schriftzeichen. Ein paar<br />

Stunden lang fühle ich mich zurückversetzt<br />

in die Epoche des Weihrauchhandels.<br />

Antony hievt mich aus der<br />

Gedankenmalerei zurück in die Gegenwart.<br />

„Cantering zum Abschied?“<br />

Wir sind nicht mehr allzu weit vom Resort<br />

entfernt. Was Cantering bedeutet,<br />

macht mein bildschöner Zossen Sekunden<br />

später klar. Weil er wie jeder<br />

Macho die Nase vorn haben will. Und<br />

so jagen wir im gestreckten Galopp<br />

aufs Banyan Tree zu und direkt an der<br />

Frühstücksterrasse vorbei. John Northon,<br />

Mitglied der Royal Commission<br />

für Al-‘Ula, erzählt mir beim Abflug<br />

nach Dubai, dass ihm beim Anblick<br />

dieser rasanten Inszenierung die Eggs<br />

Benedict von der Gabel gefallen seien.<br />

Ein bisschen Angeberei tut gut.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 45


SHORT ROBUSTO•GALA<br />

SHORT ROBUSTO<br />

DIE HANDLICHE<br />

Nicht nur Anfänger wissen dieses „handliche“ Zigarrenformat<br />

zu schätzen – auch immer mehr<br />

routinierte Aficionados sind Fans der Short Robusto.<br />

Wenn die zur Verfügung stehende Zeit nicht allzu<br />

üppig ist, greifen sie gerne zu diesen wunderbaren<br />

Kurzen mit ihrer Aromenvielfalt.<br />

Immer Zeit für einen „Wunderstumpen“,<br />

das sollte auch das Motto aller<br />

Ungeduldigen sein, die nicht<br />

abwarten können wie sich<br />

große Zigarren entwickeln,<br />

sondern möglichst schnell<br />

in den vollen Genuss aller<br />

Aromen kommen möchten.<br />

Wofür Sie sich jedoch etwas Zeit<br />

nehmen sollten – ist das Austesten<br />

unserer Vorschläge. Viel Vergnügen.<br />

Fotos: Studio Jan Roeder<br />

46 <strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 47


SHORT ROBUSTO•GALA<br />

HOYO DE<br />

MONTERREY<br />

Vitola Petit Robusto<br />

Deckblatt Kuba<br />

Umblatt Kuba<br />

Einlage Kuba<br />

Länge 102 mm<br />

Gauge 19,8 mm<br />

Preis 12,00 €<br />

Vertrieb 5th Avenue<br />

»Die kleine Habano offeriert eine Aromenvielfalt, die man von<br />

einem solchen Format eher nicht vermuten würde. Im Rauchverlauf<br />

offenbaren sich elegante Noten von Leder und Holz, eingebunden<br />

in eine harmonische Stärke. Der jugendliche Charakter der Zigarre<br />

wird durch eine leicht pfeffrige Frische betont.«<br />

48<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


BOCK<br />

Y COMPAÑÍA<br />

Vitola Short Robusto<br />

Deckblatt Ecuador<br />

Umblatt Dom. Rep.<br />

Einlage Dom. Rep. ,<br />

Nicaragua<br />

Länge 108 mm<br />

Gauge 19,8 mm<br />

Preis 5,90 €<br />

Vertrieb Villiger<br />

»Eine ideale Ergänzung des VILLIGER-Portfolios, die ausgewogene<br />

BOCK Y COMPAÑÍA Zigarre, ist mild und hat ein exzellentes Zugverhalten.<br />

Der Erfinder des Zigarrenrings, Gustavo Bock, stand Pate für diese Zigarren,<br />

welche in den 1930er Jahren noch in Kuba hergestellt wurden. Perfekt<br />

abgerundet mit einer Auswahl an angenehmen Aromen sind diese Zigarren<br />

gleichermassen ideal für Einsteiger und Kenner.«<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 49


SHORT ROBUSTO•GALA<br />

PERDOMO<br />

SMALL BATCH<br />

CONNECTICUT<br />

Vitola Half Corona<br />

Deckblatt Ecuador,<br />

Connecticut<br />

Umblatt Nicaragua<br />

Einlage Nicaragua<br />

Länge 102 mm<br />

Gauge 18,3 mm<br />

Preis 8,20 €<br />

Vertrieb Don Stefano<br />

»Die Small Batch Serie ist Perdomos Antwort auf die<br />

vielfachen Wünsche von Aficionados, besondere und<br />

außergewöhnliche Zigarren rauchen zu wollen. In den<br />

letzten Jahren ist das Thema limitierte Produktionen und<br />

Kleinmengenauflagen weltweit sehr beliebt geworden.<br />

Diese Zigarre bietet feinen Geschmack mit cremiger<br />

Charakteristik. Aromen von Karamell und Zeder sind im<br />

weichen Abgang schmeckbar.«<br />

50<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


BRICK HOUSE<br />

TEASER<br />

Vitola Short Robusto<br />

Deckblatt Ecuador<br />

Umblatt Nicaragua<br />

Einlage Nicaragua<br />

Länge 89 mm<br />

Gauge 22,2 mm<br />

Preis 5,60 €<br />

Vertrieb Arnold André<br />

»Sowohl die Einlage als auch das Umblatt stammt aus sorgfältig gereiften<br />

nicaraguanischen Tabaken. Das Deckblatt sorgt für ein saftiges und feines Zusammenspiel<br />

von süßlichen Ahornsirup- und hochwertigen Holznoten. Das Ergebnis kann sich sehen<br />

lassen – die Zigarre wird von Kennern als besonders, harmonisch, vollmundig und<br />

spannend empfunden. «<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023<br />

51


SHORT ROBUSTO•GALA<br />

LA AURORA<br />

1495 SERIES SUMO<br />

Vitola Sumo Short Robusto<br />

Deckblatt Sumatra Seed<br />

Umblatt Dom. Rep.<br />

Einlage Dom. Rep.<br />

Länge 102 mm<br />

Gauge 23,0 mm<br />

Preis 7,60 €<br />

Vertrieb Arnold André<br />

»Die La Aurora 1495 Sumo besticht nicht nur durch ihr Format. Ausgewogenheit und<br />

geschmackliche Vielfalt vereinen sich zu einer perfekten Zigarrenkomposition.<br />

Feinwürzige Aromen mit Komponenten von Kaffee, Kakao und Süßholz, sowie ein Hauch<br />

von Pfeffer bedienen eine ganze Palette von Geschmacksrichtungen und verbinden sich<br />

zu einem komplexen, ausgewogenen, mittelkräftigen Raucherlebnis.«<br />

52<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


»Die Zigarren von Casa de Torres sind die erste und bis heute erfolgreichste Eigenmarke<br />

aus dem Hause August Schuster. Der angenehm mild-würzige Geschmack<br />

macht diese Zigarren eignet sich besonders für Zigarrenneulinge, die Welt der<br />

Zigarre zu entdecken. Die ausgewogene Harmonie im Rauch mit der leichten Würze<br />

hat schon viele Aficionados zudiesem Klassiker bekehrt.«<br />

CASA DE TORRES<br />

Vitola Short Robusto<br />

Deckblatt Ecuador, Connecticut<br />

Umblatt Nicaragua<br />

Einlage Nicaragua<br />

Länge 115 mm<br />

Gauge 22,0 mm<br />

Preis 5,40 €<br />

Vertrieb August Schuster<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023<br />

53


SHORT ROBUSTO•GALA<br />

»Temperance steht im Englischen für soviel wie Mäßigung, Intemperance geht<br />

dann folgerichtig in die andere Richtung und bedeutet in etwa Zügellosigkeit.<br />

Auch wenn der Name Boutiquezigarre mittlerweile etwas überstrapaziert ist,<br />

hier haben wir eine würdige Vertreterin dieser Gattung vor uns.«<br />

ROMA CRAFT<br />

INTEMPERANCE<br />

CHARITY<br />

Vitola Petito<br />

Deckblatt Ecuador<br />

Umblatt Indonesia<br />

Einlage Nicaragua,<br />

Dom. Rep.<br />

Länge 102 mm<br />

Gauge 18,3 mm<br />

Preis 6,40 €<br />

Vertrieb August Schuster<br />

54<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


»Die Montosa Claro Short Robusto kommt<br />

gleich zum Punkt. Das feinwürzige Aromenspiel<br />

entfaltet sich aufgrund der Kürze<br />

und des großen Volumens der Zigarre in<br />

all seinen Facetten schon kurz nach dem<br />

Anzünden. Kaffee- und Kakao-Aromen<br />

kombiniert mit nussigen und fruchtigen<br />

Nuancen liegen cremig-sanft auf Gaumen<br />

und Zunge. Ein vollmundiger und<br />

gleichzeitig leichter Genuss.«<br />

MONTOSA CLARO<br />

Vitola<br />

Deckblatt<br />

Umblatt<br />

Einlage<br />

Short Robusto<br />

Connecticut Shade<br />

aus Ecuador<br />

Merxican Sumatra<br />

Dom. Rep.,<br />

Indonesia<br />

102 mm<br />

21,3 mm<br />

Länge<br />

Gauge<br />

Preis 4,10 €<br />

Vertrieb Arnold André<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 55


SHORT ROBUSTO•GALA<br />

SAMANA 1756<br />

Vitola Petit Robusto<br />

Deckblatt Ecuador,<br />

Connecticut<br />

Umblatt Dom. Rep.<br />

Einlage Dom. Rep.<br />

Länge 108 mm<br />

Gauge 19,1 mm<br />

Preis 7,10 €<br />

Vertrieb Don Stefano<br />

»Ein sattbraunes ecuadorianisches<br />

Connecticut Shade Deckblatt, ein Umblatt aus der Dom. Rep. und verschiedene<br />

Einlagetabake aus dem dominikanischen Cibao Tal bilden den delikaten Blend<br />

der Samaná 1756. Bei sehr gutem Zug- und Abbrandverhalten überzeugt sie<br />

den Genießer mit abwechslungsreichen Holz-, Leder- und Toastnoten.«<br />

56<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


GLÄSERTEST<br />

STI(E)LVOLL<br />

BECHERN<br />

Es wird Zeit, dass wir unser Glas erheben und auf das Glas anstoßen! Seit mehr als 3500<br />

Jahren bereichert es unser Leben als eigenständiges Material. Ohne Glas müssten wir<br />

unsere Edelspirituosen aus dem Pappbecher trinken. Und so vielfältig wie die Destillate<br />

sind auch die Gläser. Gibt es aber ein Glas, das sowohl beim Cognac, beim Whiskey wie<br />

auch beim Rum punkten kann? Die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden:<br />

Ein gänzlich subjektiver Selbstversuch, der zum Nachmachen anregen soll.<br />

Text: Elmar Schalk Fotos: Nina Bauer<br />

Vor Jahren, als wir Whisky<br />

und Rum noch aus schlichten<br />

Tumblern tranken, kam<br />

es zu folgendem Tischgespräch:<br />

„Was hast du mir denn da für einen<br />

Rum eingeschenkt? Der ist mir zu<br />

scharf. Deiner schmeckt viel besser!“<br />

„Wieso? Du hast den gleichen<br />

wie ich im Glas.“ Tatsächlich<br />

hatte ich zwei unterschiedliche<br />

Gläser erwischt – beides Tumbler,<br />

doch mit minimalen Abweichungen<br />

in ihrer Form. Seitdem<br />

beschäftigt uns das Thema. Neue<br />

Gläser kamen zum Einsatz, in<br />

manchen schmeckt die Marke A<br />

besser, in anderen die Einzelfassabfüllung<br />

B. Wobei wir uns auch<br />

da nicht immer einig sind. Macht<br />

es also Sinn, wenn zwei Menschen<br />

drei unterschiedliche Spirituosen<br />

in drei unterschiedlichen<br />

Gläsern für ein Genussmagazin<br />

verkosten? Auf jeden Fall! Manche<br />

Leser werden einer bestimmten<br />

Glas-Schnaps-Kombination<br />

zustimmen, während andere vielleicht<br />

gegenteiliger Meinung sind.<br />

In den 1980ern gab es den Graffiti-Spruch<br />

„Esst mehr Scheiße!<br />

Milliarden Fliegen können nicht<br />

irren!“ – so hat jeder seine eigen<br />

Genussdefinition. Unterhalten wir<br />

uns darüber! Denn über die Geschmacksvorlieben<br />

können wir<br />

andere Menschen kennenlernen.<br />

58<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Das Glas<br />

Für die Glasdegustation haben<br />

wir uns für eine Form entschieden,<br />

die in der Spirituosenwelt u.a.<br />

als Nosing Glas weit verbreitet ist:<br />

Eine Tulpe mit Stiel. Ihre bauchige<br />

Form vergrößert die Oberfläche<br />

des Destillats (um den Aromen<br />

freien Lauf zu lassen), verjüngt<br />

sich nach oben hin (damit die Duftstoffe<br />

nicht unkontrolliert entweichen)<br />

und öffnet sich leicht, um<br />

Platz für die Nase zu schaffen und<br />

einen angenehmen Mundkontakt<br />

herzustellen. Der Stiel verhindert<br />

indes, dass die Handwärme den<br />

Alkohol erwärmt, dessen Bukett<br />

sonst zu schnell verduftet. Zu den<br />

Topmarken, die solche Nosing<br />

Gläser herstellen, zählen Riedel,<br />

Schott Zwiesel und Spiegelau. Die<br />

Kristallglas-Exemplare im Tasting<br />

sind allesamt maschinell hergestellt<br />

und spülmaschinenfest. Und<br />

sie sind stabil genug, falls eine<br />

Verkostung mal etwas ausgelassener<br />

sein sollte.<br />

Der Inhalt<br />

Für den hochprozentigen Inhalt<br />

haben wir drei gängige Sorten<br />

ausgewählt, die perfekt zur<br />

Pfeife oder Zigarre passen: Cognac,<br />

Whiskey, Rum. Dabei entspricht<br />

die Markenauswahl unseren<br />

persönlichen Vorlieben. Der<br />

Cognac Pierre Ferrand Réserve<br />

ist ein Charmeur. Er besitzt ein<br />

füllhornartiges Aromenspektrum,<br />

das einen dazu verführt, sich<br />

noch ein zweites oder drittes Glas<br />

einzuschenken. Für den Michter’s<br />

Bourbon sollte man dagegen gut<br />

im Sattel sitzen. Mit dem Alkoholgehalt<br />

(45,7 % Vol.) kommt man<br />

klar, aber die Wucht seiner Aromen<br />

ist wie eine heranstürmende<br />

Herde Longhorns. Das komplette<br />

Gegenstück ist der Plantation<br />

Rum Xaymaca Special Dry – ein<br />

gechillter Jamaikaner, dessen<br />

fruchtig-würzige Aromen in einen<br />

trockenen, warmen Abgang münden.<br />

Die geschmackliche Komplexität<br />

dieser drei Marken macht<br />

sie zu geeigneten Kandidaten<br />

für die Glasdegustation – welche<br />

Spirituose kann sich in welchem<br />

Glas am besten entfalten? Natürlich<br />

sind die daraus gewonnenen<br />

Erkenntnisse gänzlich subjektiv;<br />

unser Selbstversuch liefert<br />

im Idealfall Anhaltspunkte. Wer<br />

nun seinen gläsernen Favoriten<br />

finden will, sollte es wie bei den<br />

Destillaten machen: Einfach mal<br />

probieren.<br />

Der springende Punkt<br />

Nicht nur auf den Inhalt<br />

kommt es an – die Form ist meist<br />

das Zünglein an der Waage. Sie<br />

kann die Stärken einer guten<br />

Spirituose hervorheben oder das<br />

Destillat zum Felgenreiniger degradieren.<br />

Deshalb lohnt es sich,<br />

einen Teil des Genussbudgets in<br />

hochwertige Gläser zu investieren.<br />

Drei davon stellen wir Ihnen<br />

hier vor.<br />

RIEDEL<br />

Vinum Cognac Hennessy<br />

Optischer & haptischer Eindruck:<br />

Das Riedel-Glas in seiner klassischen Tulpenform<br />

wirkt ebenso kompakt wie proportional ausgewogen.<br />

Das merkt man auch an seiner Gewichtsverteilung:<br />

Es liegt gut in der Hand. Der Stiel ist glatt und das<br />

recht dünnwandige Glas hat eine schöne Brillanz.<br />

Schlägt man es an, hält sich der Ton vergleichsweise<br />

lang.<br />

Herstellerinfos:<br />

Auf der Webseite sind u.a. Cognac, Armagnac, Grappa,<br />

Rum und Calvados als geeignete Destillate genannt.<br />

Gewicht:<br />

Volumen:<br />

Ø Öffnung:<br />

Ø Bauch:<br />

Ø Fuß:<br />

Höhe:<br />

VE:<br />

UVP:<br />

UVP/ Stck.:<br />

117 g<br />

156 ml<br />

46 mm<br />

59 mm<br />

70 mm<br />

183 mm<br />

2 Stck.<br />

49,90 EUR<br />

24,95 EUR<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 59


GLÄSERTEST<br />

SCHOTT ZWIESEL<br />

Whisky Nosing Glas Bar Special<br />

Optischer & haptischer Eindruck:<br />

Direkt neben den beiden anderen Degustationsgläsern<br />

wirkt das Schott Zwiesel stattlich. Im Verhältnis zum<br />

bauchigen Korpus hat es einen relativ kurzen Stiel mit<br />

leichter Pressnaht, eine große Hand findet hier weniger<br />

Platz. Seine kompakte Form mit der großen Öffnung<br />

und dem ziemlich dünnwandigen Glas fühlt sich<br />

aber gut an – regelrecht einladend. Aufgrund des Volumens<br />

klingt es fast wie ein Weinglas.<br />

Herstellerinfos:<br />

Für die Befüllung empfiehlt die Webseite u.a. Amerikanischen<br />

Whiskey, Bitter, Cognac, Armagnac und Malt Whisky.<br />

Gewicht:<br />

Volumen:<br />

Ø Öffnung:<br />

Ø Bauch:<br />

Ø Fuß:<br />

Höhe:<br />

VE:<br />

UVP:<br />

UVP/ Stck.:<br />

115 g<br />

218 ml<br />

48 mm<br />

65 mm<br />

66 mm<br />

178 mm<br />

6 Stck.<br />

53,70 EUR<br />

8,95 EUR<br />

SPIEGELAU<br />

Vino Grande Digestif<br />

Optischer & haptischer Eindruck:<br />

Mit seinem längeren Stiel und der leichten Tulpenform<br />

ist das schlanke Spiegelau proportional sehr<br />

ausgewogen. Dabei liegt es schwerer und kopflastiger<br />

in der Hand als die beiden anderen Gläser. Am<br />

Stiel ist eine leichte Pressnaht spürbar. Es besitzt<br />

einen schönen Glanz und klingt wie ein Weihnachtsglöckchen,<br />

wenn man es anstößt.<br />

Herstellerinfos:<br />

Auf dem Karton sind Spirits, Grappa, Cognac und Kräuterliköre<br />

als adäquate Gaumenschmeichler aufgeführt.<br />

Gewicht:<br />

Volumen:<br />

Ø Öffnung:<br />

Ø Bauch:<br />

Ø Fuß:<br />

Höhe:<br />

VE:<br />

UVP:<br />

UVP/ Stck.:<br />

135 g<br />

135 ml<br />

40 mm<br />

58 mm<br />

68 mm<br />

197 mm<br />

4 Stck.<br />

31,00 EUR<br />

7,75 EUR<br />

60<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Rum im …<br />

... Riedel-Glas:<br />

Mit der Nase werden Aromen von gebranntem Zucker und süßen, weißen Trauben<br />

aufgefangen, dann überreife Ananas und Aprikose. Im Mund zeigen sich süße<br />

Trockenfrüchte, ein Hauch Kokos, warme Röstaromen, etwas Ananas sowie Rosinen<br />

und Weihrauch. Herrlich!<br />

... Schott Zwiesel-Glas:<br />

Eine schwache Süße streift das Riechorgan, bevor Assoziationen von Gebäck,<br />

Früchtebrot und Bienenwachs auftauchen. Am Gaumen alkoholisch, mit scharfen<br />

Noten von verbranntem Zucker, brauner Butter und Mandeln.<br />

... Spiegelau-Glas:<br />

Zunächst zeigen sich Mango, Kokos und überreife Ananas, dann Umami-Aromen<br />

mit Aprikosenkernen und Rosinen. Die beiden Letztgenannten nimmt auch die<br />

Zunge wahr, vorab jedoch Pfeffer und andere Gewürze, gefolgt von einer leichten<br />

Maraschinosüße und Karamellbonbons.<br />

Whiskey im …<br />

... Riedel-Glas:<br />

Die Aromen von überreifer Banane werden rasch abgelöst von Getreide, Haselnuss<br />

und Süßholz. Der erste Schluck ist etwas alkoholisch mit einer kernigen<br />

Bitternote, gefolgt von Getreide und einer leichten Bananensüße.<br />

... Schott Zwiesel-Glas:<br />

In der Nase eine leichte Schärfe, mit Fruchtgummi und getoastetem Holz, dann<br />

duftet es nach eingeweichten Rosinen. Der Mund erkennt Getreide und Honig<br />

mit einer leichten Maissüße. Der Alkohol ist spürbar, der Abgang trocken-holzig.<br />

... Spiegelau-Glas:<br />

Anfangs drücken fruchtige Aromen und dunkel gebranntes Karamell aus dem<br />

Glas. Doch auf der Zunge entfaltet sich ein breiter Geschmacksfächer, u.a. mit<br />

gebrannten Mandeln, Kokos und leichten Bitternoten wie von Korinthen. Abgerundet<br />

wird alles von einer wunderbaren Cremigkeit!<br />

Cognac im …<br />

... Riedel-Glas:<br />

Sehr dichte und konzentrierte Aromen nach Leder, getrockneten Aprikosen und<br />

Trockenpflaumen drängen mit dem Alkohol ins Freie. Interessanterweise zeigen<br />

sich die gleichen Geschmacksnoten auch auf der Zunge, um schließlich in einen<br />

erdigen Abgang zu münden.<br />

... Schott Zwiesel-Glas:<br />

Schwache Aromen, wie Rosinen und getrocknete Aprikosen, lassen sich flüchtig<br />

erhaschen – die Öffnung scheint etwas groß zu sein. Dafür umschmeicheln<br />

weiche Ingredienzen den Mundraum, allen voran Karamell, Butter Toffee und<br />

Trockenfrüchte. Ein echter Genuss!<br />

... Spiegelau-Glas:<br />

Die olfaktorischen Eindrücke sind reichhaltig. Trockenbeeren, Marschinokirschen<br />

und kandierte Ananas federn den Alkohol etwas ab. Am Gaumen zeigt sich eine<br />

leichte Schärfe, die von kandierten Früchten und Marschino abgelöst wird.<br />

FAZIT: Wir hatten es schon geahnt: Ein Glas, in dem alle drei Destillate gleich<br />

stark brillieren, gibt es nicht – jedenfalls nicht für uns, in diesem Test. So hat jedes<br />

Glas seine Stärken. Das Riedel hat uns beim Rum überzeugt, das Spiegelau gefiel<br />

in der Kombination mit dem Whiskey am besten und das Schott Zwiesel lag beim<br />

Cognac vorne. Natürlich ist das Ergebnis nicht in Stein gemeißelt, sondern nur eine<br />

persönliche Momentaufnahme. Entscheidet man sich stattdessen für einen Rhum<br />

agricole, einen Single Malt Whisky oder eine andere Cognacmarke, werden die Karten<br />

neu gemischt. Am besten, Sie probieren es mit Ihren favorisierten Destillaten selbst<br />

aus, vielleicht mit ein paar Gleichgesinnten? Ihr Geschmack allein entscheidet!<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 61


MANUFAKTUREN<br />

62<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Das GLÜCK kommt<br />

auf FEINEN SOHLEN<br />

Man guckt ins Schaufenster und unwillkürlich kommt Nostalgie-Feeling<br />

auf. Wo hat man so eine pittoreske Kulisse schon mal gesehen. Die<br />

grauen Zellen stöbern in den Schubladen mit alten Filmen. Bei Charles<br />

Dickens vielleicht? Hinter der bodentiefen Scheibe im Gründerzeitgebäude<br />

öffnet sich nämlich eine filmreife Werkstatt, die Wände bis<br />

zur hohen Decke mit Leisten bestückt. Hunderte sind es, säuberlich in<br />

Regale sortiert. Andere hängen in langen Trauben am Band. Mit Blick<br />

zur Straße hockt ein junger Mann mit Nickelbrille und klopft konzentriert<br />

mit dem Hammer auf ein schmales Stück Papier. Was mag<br />

darunter sein? Tritt man ein, erschnuppert die Nase Leder<br />

und Bienenwachs. Der junge Mann stellt sich gleich vor:<br />

Vincent Klemann, Sohn von Benjamin. Zwischen<br />

seinen Knien klemmt ein Schuh, oder besser<br />

das, was er werden soll. Klemann Junior<br />

bearbeitet gerade die Sohle.<br />

Welcome to Klemann Shoes.<br />

Text: Kiki Baron<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 63


64<br />

MANUFAKTUREN<br />

Man guckt ins Schaufenster<br />

und unwillkürlich<br />

kommt<br />

Nostalgie-Feeling<br />

auf. Wo hat man so<br />

eine pittoreske Kulisse schon mal<br />

gesehen. Die grauen Zellen stöbern<br />

in den Schubladen mit alten Filmen.<br />

Bei Charles Dickens vielleicht?<br />

Hinter der bodentiefen Scheibe im<br />

Gründerzeitgebäude öffnet sich<br />

nämlich eine filmreife Werkstatt,<br />

die Wände bis zur hohen Decke mit<br />

Leisten bestückt. Hunderte sind es,<br />

säuberlich in Regale sortiert. Andere<br />

hängen in langen Trauben am Band.<br />

Mit Blick zur Straße hockt ein junger<br />

Mann mit Nickelbrille und klopft<br />

konzentriert mit dem Hammer auf<br />

ein schmales Stück Papier. Was<br />

mag darunter sein? Tritt man ein,<br />

erschnuppert die Nase Leder und<br />

Bienenwachs. Der junge Mann stellt<br />

sich gleich vor: Vincent Klemann,<br />

Sohn von Benjamin. Zwischen seinen<br />

Knien klemmt ein Schuh, oder<br />

besser das, was er werden soll. Klemann<br />

Junior bearbeitet gerade die<br />

Sohle. Welcome to Klemann Shoes.<br />

Nein, wir sind nicht in London.<br />

Wir sind Downtown Hamburg in der<br />

Poolstrasse 9. Der englische Touch<br />

darf sein. Nicht nur der Maßschuhe<br />

wegen, die man ja gerne mit britischer<br />

Gentleman Attitüde verbindet.<br />

Benjamin Klemann arbeitete<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023<br />

jahrelang bei John Lobb in London,<br />

Hoflieferant des Königshauses. Die<br />

eigene Werkstatt gründete er 1986.<br />

Sie hat sich zum Familienunternehmen<br />

entwickelt. Seine Frau Magrit<br />

ist mit im Geschäft sowie die Söhne<br />

Lennert und Vincent. Seit 15 Jahren<br />

arbeiten sie in diesem bildschönen<br />

Betrieb: Werkstatt zur Linken,<br />

Ladengeschäft zur Rechten. Diese<br />

Tür öffnet sich nur nach Verabredung.<br />

Das Fenster ist dezent verhängt.<br />

Welcher Gentleman möchte<br />

sich schon bei Maßnehmen oder<br />

Anprobe auf seine Strumpfsocken<br />

gucken lassen? Im Laden glänzen<br />

Schaustücke vor sich hin: Oxfords,<br />

Cambridges, Budapester, Loafers<br />

und mehr. In unterschiedlichen Ledern<br />

und Farbtönen. Jedes Paar ein<br />

Prachtstück. Zum Glück, so muss<br />

man sagen, sind sie nicht zu verkaufen.<br />

Modelle eben. Denn an Ort und<br />

Stelle spontan eine Wahl zu treffen,<br />

wäre schier unmöglich. Die Maßanfertigung<br />

kostet je nach Leder<br />

ab etwa 2900 Euro plus einmaliger<br />

Fertigung des Leistenpaars. Geduld<br />

ist für die ganze Prozedur gefragt.<br />

Vom Fußabdruck zum Erstellen des<br />

Leistens über Anproben bis zum finalen<br />

Reinschlüpfen dauert das Manufakturieren<br />

in etwa 500 einzelnen<br />

Schritten mindestens sechs Monate.<br />

Am Anfang steht die Beratung,<br />

erklärt Benjamin Klemann - graugelockt,<br />

die lange schwarze Schuhmacherschütze<br />

um den Leib verknotet<br />

und gern zum Lachen bereit. Beim<br />

Erstgespräch muss sich der Kunde<br />

viele Fragen stellen. Wofür sollen<br />

die Schuhe sein? Eher zu besonderen<br />

Anlässen oder zum täglichen


Einsatz? Viel zu Fuß unterwegs? Lieber<br />

in rustikale Richtung oder in elegante?<br />

Zudem sagt Klemann: „Viele<br />

unserer Kunden haben Probleme.<br />

Denen drückt im wahrsten Sinne des<br />

Wortes der Schuh. Das macht dann<br />

Freude, bei uns wie beim Kunden,<br />

wenn die Handfertigung Erleichterung<br />

beschert“. Die Kundschaft ist<br />

international. Sie kommt aus Fernost,<br />

aus Russland, aus Arabien, aus<br />

der Schweiz. Etwa Zweidrittel sind<br />

in Deutschland beheimatet. 1600<br />

aktive Leisten sprechen für sich.<br />

Klemanns Erfolg hat nicht nur mit<br />

handwerklicher Meisterschaft zu<br />

tun. Breit gefächertes Wissen sowie<br />

seine kreative Fähigkeit runden<br />

sie ab. Grundsätzlich basiert seine<br />

Kunst auf zwei Stilrichtungen: englische<br />

und ungarische Machart. Die<br />

eine leicht und elegant, die andere<br />

eher robust und solide. Die Maßanfertigung<br />

kann sich ganz nach den<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 65


66<br />

MANUFAKTUREN<br />

klassischen Vorbildern richten, wie<br />

Oxford oder Derby beziehungsweise<br />

Budapester. Sie kann aber auch eine<br />

Fusion der Macharten sein. Oder je<br />

nach Wunsch eine modern-innovative<br />

Variante. Denn nicht nur die<br />

Welt, auch die Schuhmacherei hat<br />

sich weiterentwickelt. Und Klemann<br />

Shoes ist im wahrsten Sinne des<br />

Wortes hautnah dabei. Bereits im<br />

Werdegang war viel Bewegung.<br />

1959 auf Föhr geboren, stieg<br />

Benjamin Klemann nach Abitur und<br />

Zivildienst in die Schuhmacherlehre<br />

ein. Und zwar gleich beim besten<br />

Lehrmeister damaliger Zeit: beim<br />

gebürtigen Ungar Julius Harai in<br />

Neumünster. Die Klientel von Harais<br />

rekrutierte sich aus hoher Politik<br />

und Wirtschaft sowie aus dem<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023<br />

Showbusiness. Walter Scheel und<br />

Heinz Ehrhardt gehörten dazu. Aus<br />

dieser Epoche stammt Klemanns<br />

Kenntnis über die ungarische<br />

Schuhmacherei. Als Geselle bewarb<br />

er sich mit Arbeitsproben bei<br />

John Lobb, berühmt als „König der<br />

Schuhmacher und Schuhmacher<br />

der Könige“. Die Werke des Deutschen<br />

überzeugten prompt und so<br />

zog der Föhrer mit seiner Familie<br />

eilig nach London. Und tauchte in<br />

Stil und Gepflogenheiten der englischen<br />

Elite ein. 1986 gründete er<br />

dort seinen eigenen Betrieb. Drei<br />

Jahren später zurück in Deutschland<br />

fand er nahe der Hansestadt<br />

auf Gut Basthorst Platz für eine<br />

Werkstatt. 2007 etablierte er sich<br />

samt Familie schlussendlich in der<br />

Hamburger Poolstraße.<br />

Magrit Klemann arbeitet im Hintergrund.<br />

Ihr Arbeitsplatz versteckt<br />

sich hinter dem Ladengeschäft. Die<br />

Schuhmachermeisterin schneidet<br />

die Schäfte zu, also die Oberteile<br />

von Schuhen und Stiefeln. Deswegen<br />

lagern in diesem Atelier auch<br />

zusammengerollte Felle. So heißen<br />

im Handwerk gegerbte Tierhäute.<br />

Ein paar einzigartige Leder fallen<br />

gleich ins Auge. Ein weiches graues<br />

beispielsweise mit außergewöhnlicher<br />

Narbung. „Elefantenhaut“,<br />

sagt Benjamin Klemann. Und fügt<br />

gleich hinzu, dass dieses CITES*<br />

zertifiziert sei. Ebenfalls die Krokodil<br />

- oder Schlangenleder. Aufmerksamkeit<br />

erregt auch ein festes<br />

Fell mit kleinkarierter Maserung.<br />

„Das ist russisches Juchtenleder“.<br />

Exklusiver geht es kaum, denn es<br />

stammt aus einem Wrack, aus der<br />

Brigantine „Metta Catherina“. Der<br />

Zweimaster, in Flensburg gebaut,<br />

war 1786 auf der Fahrt von St. Petersburg<br />

nach Genua vor Plymouth<br />

gesunken. Weltweit gibt es nur drei<br />

Schuhmacher, die über diese Seltenheit<br />

verfügen. Beileibe kein Zufall,<br />

dass dieses Juchtenleder in<br />

Hamburg Verwendung findet. Benjamin<br />

Klemann hatte damit bereits<br />

in London gearbeitet und das Fell<br />

später auf einer Auktion erworben.<br />

Die Versteigerung des Wrackinhalts<br />

diente der Finanzierung<br />

der Bergungsarbeiten des Schiffes.<br />

Wenn Klemann erzählt, spricht Leidenschaft<br />

für sein Handwerk aus<br />

den Augen. Für die Wertschätzung<br />

spricht die Freude des Kunden,<br />

wenn er oder sie mit den maßgefertigten<br />

Schuhen glücklich nach Hause<br />

gehen. Dass sie auf Glückverheißung<br />

laufen - wenn sie gut gepflegt<br />

werden, sogar ein Leben lang-, entdeckt<br />

man beim Umdrehen so eines<br />

Prachtpaares. In die Sohlen ist vor<br />

dem Absatz ein dezentes Viererklee<br />

geprägt. Das steht für die kleine Familie.<br />

Doch als erstes fällt einem in<br />

kleiner Abwandlung des Spruchs<br />

dazu ein: das Glück kommt auf feinen<br />

Sohlen.<br />

* Übereinkommen über den internationalen<br />

Handel mit gefährdeten freilebenden Tieren<br />

und Pflanzen (Convention on International<br />

Trade in Endangered Species of Wild Fauna<br />

and Flora - CITES), im Deutschen als das<br />

Washingtoner Artenschutzübereinkommen<br />

(WA) bezeichnet.


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PFEIFENTABAK<br />

Der<br />

Pfeifentabakmarkt<br />

zeigt sich stoisch konstant<br />

in dieser von Verwirbelungen<br />

umgebenen Zeit. Einige Mischungen<br />

werden vom Markt genommen,<br />

neue kommen hinzu. Doch<br />

nichts, was uns beunruhigen muss.<br />

Was weniger freudig stimmt, ist<br />

die Preisgestaltung. Die Industrie<br />

erhöht schmerzfrei halbjährlich<br />

die Preise. Und wir sprechen<br />

einmal ausnahmsweise nicht von<br />

Steuererhöhungen, von denen wir<br />

zurzeit verschont bleiben. Der Zigarettenraucher<br />

dagegen wird zusätzlich<br />

seit Januar vermehrt zur<br />

Kasse gebeten. Doch diese Spezies<br />

interessiert uns hier nicht. Pfeife<br />

rauchen gehört immer noch zu der<br />

günstigsten Variante der Tabakhingabe,<br />

ein kleiner Trost. Die Tabaksteuer<br />

hierfür liegt deutlich niedriger<br />

als für den Bereich Zigarette.<br />

Hoffen wir, dass nicht zu viele auf<br />

die Idee kommen, mit der Pfeife<br />

zu beginnen, damit wir in unserer<br />

kleinen Welt der Nische leise weiter<br />

rauchen.<br />

Die Damenwelt liebt den Duft<br />

der Pfeife, findet Pfeifenraucher<br />

interessant und cool. Jedoch in der<br />

Regel nur aus der Distanz. Im eigenen<br />

Haus möchte man solch - vom<br />

Aussterben bedrohte - Spezies jedoch<br />

nicht unbedingt aufnehmen.<br />

Höchstens auf dem Balkon oder der<br />

Terrasse. Da werden keine Unterschiede<br />

gemacht, was die Jahreszeit<br />

angeht.<br />

Das hält uns nicht davon ab, unsere<br />

Pfeife mit liebevoller Hingabe<br />

und Aufmerksamkeit zu behandeln.<br />

Und wir besitzen nicht nur die eine,<br />

können nicht genug Pfeifen erwerben.<br />

Wir behandeln sie zärtlich,<br />

pflegen und begutachten sie immer<br />

wieder aufs Neue.<br />

Pfeifen nehmen nicht viel Platz<br />

ein. Im Vergleich zu anderen Liebhabereien<br />

sind sie genügsam, sie<br />

verlangen lediglich nach einem Reiniger<br />

und eventuell neuen Filtern<br />

nach dem Rauchen. Von Zeit zu Zeit<br />

eine Politur und Krustenentfernung<br />

Unser Autor Jens Meyer leitet seit 2007 das<br />

Haus Pfeifen Huber in München. Gegründet<br />

wurde das Unternehmen 1863 und wird heute<br />

in vierter Generation von Georg Huber geführt.Jens<br />

Meyer bietet dort auch Einsteigerseminare.<br />

Weitere Informationen: www.pfeifen-huber.de<br />

im Innenraum des Kopfes, das ist<br />

schon alles. Ganz einsperren sollte<br />

man sie allerdings nicht, zum Regenerieren<br />

also nicht im Beutel aufbewahren<br />

- die Pfeife braucht Luft.<br />

Über die Jahre sind etliche Tabake<br />

besprochen worden. Heute<br />

geht es nicht um Neuheiten, sondern<br />

um Favoriten. Hier die persönliche<br />

Auflistung der besten<br />

Tabakmischungen. Unterteilt in<br />

drei verschiedene Genres. Zusätzlich<br />

dazu die Kategorie Preis Leistungs-Sieger.<br />

Die englischen Mischungen gehören<br />

zur kleinsten und eigenständigsten<br />

Kategorie. Englisch heißt:<br />

Latakia. Dieser über Zedernholz<br />

geräucherte Tabak bildet das Rückgrat<br />

jeder Mischung. Latakia ist<br />

durch die eigenständige Rauchigkeit<br />

im Geruch wie im Rauch sofort<br />

erkennbar. Der Liebhaberkreis<br />

wird zunehmend kleiner. Scheinbar<br />

wandern die Wähler ab zu den<br />

reinen Virginia Mischungen und<br />

hier insbesondere zu den gepressten<br />

Varianten. Daher eine eigene<br />

Kategorie. Das große Feld wird<br />

bestimmt von den aromatischen<br />

Blends, sie nehmen gefühlt 80 Prozent<br />

der Raucher ein. Daneben die<br />

klassischen Dänen, versehen nur<br />

mit einer dezenten Süße, sozusagen<br />

der Ursprung der hocharomatischen<br />

Mischungen.<br />

68<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Englische Mischungen<br />

Platz 3:<br />

Davidoff English Mixture<br />

Feiner Schnitt, aromatische, typische<br />

Rauchigkeit des Latakia. Dieser noble<br />

Gentleman ist in seiner Gesamtheit<br />

stimmig und ausgewogen. Leider teuer.<br />

50 Gramm Dose 17,80 €<br />

Platz 2:<br />

Peterson Early Morning<br />

Lange, endlos fast, unter der Flagge von<br />

Dunhill gefahren. Großartiges, zeitloses<br />

Design mit einprägsamen Titel. Morgens<br />

um Sieben ist die Welt noch in Ordnung.<br />

Dieser Evergreen hat eine feste<br />

Stammkundschaft. Mit ihm sind sie auf<br />

der richtigen Seite. Verhältnismäßig<br />

teuer. Der Duft, Schnitt und Geschmack<br />

entschädigen dafür. Jeden Morgen aufs<br />

Neue.<br />

50 Gramm Dose 15,00 €<br />

Platz 1:<br />

John Aylesbury British Blend<br />

Günstiger als der Early Morning. Medizinischer<br />

Rauch. Kräuter und Zedernholz.<br />

Trotzdem diskret. Nobel. Sanftes<br />

Geschmackserlebnis. Ein süffiger<br />

Alltagstabak von großer Klasse. Bestes<br />

Preis-/ Leistungsverhältnis.<br />

50 Gramm Dose 10,30 €<br />

Aromatische Tabake<br />

Platz 3:<br />

Davidoff Malawi<br />

Hochmodern in seiner Attraktivität von<br />

Frucht und Vanille. Duft und Geschmack<br />

gehen eine Liaison ein, wie nur selten.<br />

Süß, schwebend leicht mit verzückender<br />

Länge. Premium, ohne diesen Anspruch<br />

zu erheben.<br />

50 Gramm Pouch 11,80 €<br />

Platz 2:<br />

John Aylesbury Brown & Yellow<br />

Virginia, viel Black Cavendish und ein<br />

wenig Burley. Dazu eine Aromatisierung<br />

von Vanille, Schokolade und Nuss. Fertig<br />

ist das Rezept für einen modernen<br />

Klassiker.<br />

50 Gramm Dose 9,30 €<br />

Platz 1:<br />

W.Ø. Larsen Avalon Mixture<br />

Kandierte Früchte in Mascarpone Creme<br />

und Vanille. Larsen spricht von Rotwein,<br />

lassen Sie sich davon nicht irritieren.<br />

Verschwenderischer Duft, mundfüllende<br />

Süße, verbunden mit Leichtigkeit und<br />

Frische. Cremig. Macht einfach nicht<br />

satt.<br />

100 Gramm Dose 24,00 €<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 69


PFEIFENTABAK<br />

Virginia Mischungen<br />

Platz 3:<br />

HU-Tobacco Directors Cut<br />

Curly und Flakeanteile in beispiellos abwechslungsreichen<br />

Farbenspiel. Perique<br />

und Kentucky heben die Virginia Süße auf<br />

ein neues Niveau. Zarte Aromatisierung,<br />

die entfernt an Mac Baren erinnert. Virtuos<br />

zusammengestellt.<br />

100 Gramm Dose 22,40 €<br />

Platz 2:<br />

John Aylesbury Sir John´s Virginia Flake<br />

Dicht in der Zusammensetzung am Orlik,<br />

deutlich günstiger und einen Hauch aromatischer,<br />

sanfter im Geschmack. Gehört ebenso<br />

zu den ganz Großen im Flake Bereich.<br />

Der Tabak liegt leicht gefaltet aus dem<br />

Strang entnommen in der Dose. Geschmack,<br />

Textur und Preis - alles passt.<br />

50 Gramm Dose 10,10 €<br />

Platz 1:<br />

Orlik Golden Sliced<br />

Als in Dänemark die Pfeife verbreiteter war<br />

als die Zigarette, ist der Orlik der meistverkaufte<br />

Tabak der Skandinavier gewesen.<br />

Heute einer der beliebtesten Virginia Flakes.<br />

Mit wem man auch spricht, länderübergreifend<br />

gilt dieser Virginia als die Nummer<br />

Eins. Zu Recht. Ähnlich hochwertig im<br />

Rohtabak wie der Sir John, dafür würziger<br />

und leider deutlich teurer. Deshalb nur der<br />

knappe Vorsprung hin zur Goldmedaille.<br />

50 Gramm Pouch 14,70 €<br />

Danish Classic<br />

Platz 3:<br />

Lincoln White Mixture<br />

Ein Name mit einst großer Strahlkraft.<br />

Lange her. Und doch, auch heute noch<br />

gern geraucht. Kein hocharomatischer<br />

Blend, die Süße ist dezent eingebunden,<br />

dazu kommt eine Leichtigkeit und Sanftheit<br />

im Geschmack, die diesen Tabak<br />

zum Evergreen werden lässt. Ähnlich<br />

gut, der Lincoln White Mixture.<br />

50 Gramm Pouch 12,10 €.<br />

Platz 2:<br />

Davidoff Scottish Blend<br />

Meistverkaufter Schotte im Nobelprogramm<br />

der Schweizer. Gepflegtes<br />

Understatement. Sanftes Rauchvergnügen.<br />

Der Hersteller spricht von<br />

Blumigkeit, Frische und Whisky. Hintergründige<br />

Süße. Ein Geschmack, schwer<br />

zu beschreiben, doch leicht zu genießen.<br />

Feiner Schnitt.<br />

50 Gramm Dose 17,80 €<br />

Platz 1:<br />

Mac Baren Mixture<br />

Keine Überraschung. Einer der ganz wenigen<br />

Mischungen, mit der jeder Raucher<br />

klarkommt. Vielschichtiges, abwechslungsreiches<br />

Tabakbild mit einzigartigem<br />

Duft. Hohe Tabakqualität. Generationen<br />

übergreifend. Spielt in keinem Genre und<br />

ist gerade deshalb überall zuhause.<br />

Ab 50 Gramm für 10,50 €<br />

70<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Preis/Leistung<br />

Platz 3:<br />

Meine Mischung Rot<br />

In diesem Preissegment die erste Empfehlung.<br />

Kirschnote in klassischer Bauweise. Leicht, mild,<br />

angenehm. Der Wow Effekt stellt sich nicht ein,<br />

dafür wird die Geldbörse deutlich geschont.<br />

40 Gramm Pouch 5,00 €<br />

Platz 2:<br />

Radford’s Scottish Blend<br />

Feine Whisky Note in einem ansprechenden<br />

Loose Cut von überdurchschnittlicher Güte. Sehr<br />

leicht. Ein Klassiker noch dazu. Und im Preis über<br />

die Jahre bodenständig geblieben.<br />

50 Gramm Pouch 7,50 €<br />

Platz 1:<br />

Mac Baren 7 Seas Royal Blend<br />

Die Serie umfasst 3 Mischungen, der Royal<br />

verdient seinen Namen zu Recht. Dezente Frucht,<br />

dazu Vanille und Schokolade. Der Raucher erhält<br />

alles, wonach ihm gelüstet. Nicht wirklich günstig,<br />

aber den Preis absolut wert.<br />

40 Gramm Pouch 7,00 €<br />

Fairerweise muss gesagt werden, dass die Auswahl<br />

der besten Mischungen subjektiv ist. Gerade<br />

im hocharomatischen Bereich reichen viele<br />

andere den drei vorgestellten das Wasser. Über<br />

alle Zweifel erhaben: Peterson Early Morning,<br />

Orlik Golden Sliced, Mac Baren Mixture. Über alle<br />

anderen darf gestritten werden. Die Preise der<br />

Kontrahenten gehen teilweise weit auseinander,<br />

was nicht immer nachvollziehbar ist. Hier liegt im<br />

Vergleich Einsparpotential vor, ohne Zugeständnisse<br />

zu machen. Also probieren Sie sich durch!<br />

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TREFFPUNKTE<br />

»WUNDERBARE<br />

TROPFEN«<br />

Über Master Blender, feine Nasen,<br />

Rye und Bourbon...<br />

Buffalo Trace Bourbon-Whiskytasting<br />

in der Whiskyplaza Hamburg<br />

Sie ist eine echte Hamburgensie – die Deichstrasse<br />

am Nikolaifleet. Hier brach 1842 der große Hamburger<br />

Brand aus, der fast die gesamte Innenstadt zerstörte.<br />

Heute findet man auf 280 Metern angesagte Cafés und<br />

Restaurants – und im ehemaligen Alt Hamburger Aalspeicher<br />

die „Whiskyplaza“, eine Kombination aus Bar<br />

und Restaurant.<br />

Text: Michael Peter<br />

Master Destiller Drew Mayville und FT Redakteur Michael Peter<br />

72<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


Das Gebäude aus dem Jahr 1697<br />

wurde vor 2 Jahren umfangreich saniert<br />

und ist seitdem die Heimat der<br />

Whiskykenner um das Duo Susanna<br />

und Björn Lahmann, die über 1000<br />

Whisky-Spezialitäten in einer Karte<br />

im metallenen Aktenordner anbieten<br />

und in wunderschön präsentierten<br />

Flaschen vorhalten.<br />

Dieser außergewöhnliche Genusstempel<br />

war Mitte Februar Gastgeber<br />

eines exklusiven Whisky-Tastings<br />

der Buffalo Trace Bourbon<br />

Distillery – die älteste Brennerei mit<br />

kontinuierlichem Betrieb in den USA.<br />

Seit 1775 wird dort Bourbon und<br />

Rye-Whisky produziert.<br />

Vor dem Event mit Gästen aus<br />

Gastronomie, Handel und von der<br />

Fachpresse konnte FT-Redakteur<br />

Michael Peter ein längeres Gespräch<br />

mit dem Master Blender und Director<br />

of Quality, Drew Mayville, führen.<br />

Drew ist gebürtiger Kanadier mit<br />

mehr als 40 Jahren Erfahrung im<br />

Blending, davon 23 Jahre beim den<br />

großen Spirituosenkonzernen Seagram<br />

und Diageo. Von dort brachte<br />

Drew auch Erfahrungen mit schottischen<br />

Whiskys und anderen Spirituosen<br />

wie Rum nach Kentucky, wo<br />

man damals verstärkt an Premium<br />

Marken arbeitete und die tiefe und<br />

breite Erfahrung von Drew zu schätzen<br />

wusste.<br />

Drew machte im Gespräch deutlich,<br />

dass Bourbon eine eigene Sprache<br />

hat: „Blending“, also das Zusammenführen<br />

von Whiskeys aus<br />

verschiedenen Fässern, wird in Kentucky<br />

als „mingling“ oder „marrying“<br />

bezeichnet. Jedem Bourbon liegt eine<br />

„recipe“ zugrunde, welches das Mischungsverhältnis<br />

der Getreidesorten<br />

in der Maische bestimmt: zwar<br />

ist es für Bourbon vorgeschrieben,<br />

dass mindestens 51% Mais verwendet<br />

werden muss, aber in welchem<br />

Verhältnis Roggen, Gerstenmalz und<br />

gelegentlich Weizen genutzt werden,<br />

ist das große Geheimnis der Hersteller<br />

und bestimmt entscheidend den<br />

Geschmack des Bourbons.<br />

Der Roh-Brand, „White Dog“ genannt,<br />

muss in neuen Fässern aus<br />

amerikanischer Eiche reifen, die von<br />

innen ausgebrannt („getoastet“) werden.<br />

Auch das ist ein Unterschied zu<br />

den schottischen Whiskys, die von Beginn<br />

an normalerweise in gebrauchten<br />

Fässern gelagert werden, gerne auch<br />

in gebrauchten Bourbon Fässern.<br />

Man kann schon ahnen, dass bei<br />

so vielen beteiligten Naturprodukten<br />

das Ergebnis stark von Zufällen geprägt<br />

ist und sich nicht vollständig<br />

kontrollieren lässt, zumal auch das<br />

Wetter, das in Kentucky sehr wechselhaft<br />

und extrem sein kann, eine<br />

große Rolle spielt.<br />

Ein Teil der Aufgabe des Master<br />

Blenders ist es, ein Produkt herzustellen,<br />

das über die Jahre gleich<br />

schmeckt und die gleiche hohe Qualität<br />

aufweist. Keine einfache Aufgabe,<br />

denn jedes Fass ist ein eigener<br />

Mikrokosmos, der Geschmack<br />

unterscheidet sich vom Nachbarfass<br />

und ändert sich im Lauf der<br />

Zeit. Aus den vielen verschiedenen<br />

„Batches“ muss mit feiner Nase<br />

und geschultem Geschmack ein<br />

„Buffalo Trace“, „Eagle Rare“ oder<br />

„Sazerac“ kreiert werden, der für<br />

die Konsumenten immer gleich gut<br />

schmecken soll.<br />

Die Bar Whiskyplaza hält nahezu<br />

alle Produkte der Buffalo Trace Bourbon<br />

Distillery vor und somit kann<br />

man gerne zu einem individuellen<br />

Tasting vorbeischauen. Im Angebot<br />

findet sich auch der berühmte Pappy<br />

Van Winkle 20 Years, von dem ein<br />

Glas allerdings 275 € kostet – aber<br />

man findet natürlich auch wunderbare<br />

Tropfen zum kleineren Preis.<br />

Fotos: Diversa Spezialitäten GmbH<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023 73


NACHRUF<br />

Mit SCHÖNER MAID<br />

und ZIGARRE auf Bora Bora<br />

Text Elmar Schalk Foto: Nina Bauer<br />

Tony Marshall war ein fester Bestandteil der deutschen Schlagerwelt – wo er auftrat,<br />

stieg das Stimmungsbarometer automatisch. Für den Mann aus Baden-Baden<br />

war gute Laune aber auch eine Überlebensstrategie gegen alle Widrigkeiten des<br />

Lebens. Im Februar verstarb der leidenschaftliche Genießer von gutem Wein und<br />

Zigarren im Alter von 85 Jahren.<br />

Sehenswert im Netz:<br />

Im ARD Interviewformat „Krause kommt“<br />

unterhielt sich Pierre M. Krause zwei<br />

Tage lang mit Tony Marshall<br />

Als Schlagersänger in den 1970ern musste man<br />

eigentlich schizophren werden. Ludwig Hirtreiter,<br />

Gerhard Höllerich und Herbert Hilger hätten<br />

ein Lied davon singen können: Der eine wollte<br />

ursprünglich Schauspieler werden, der andere<br />

Rockstar, der dritte<br />

Opernsänger. Doch<br />

sie gerieten ins<br />

Showbusiness, wo<br />

man ihnen als Rex<br />

Gildo, Roy Black<br />

und Tony Marshall<br />

eine neue Identität<br />

verpasste. Mit<br />

englischen Namen<br />

sangen sie deutsche<br />

Texte und<br />

teilten damit die<br />

Gesellschaft wie<br />

einst Moses das<br />

Meer: Von der einen<br />

Seite verehrt,<br />

von der anderen<br />

verachtet. Wer mit<br />

dem Zeitgeist gehen wollte, sang Englisch. Alles<br />

andere war „reaktionär“, weil deutscher Schlager<br />

von der älteren (Kriegs-)Generation gehört wurde.<br />

Während einige Künstler unter diesem Zwiespalt<br />

litten, konnte sich Tony Marshall mit der Schlagerwelt<br />

und seinem Image irgendwann arrangieren.<br />

Vielleicht war er durch sein Umfeld besser<br />

geerdet? „Ich bin in die Rolle hineingewachsen“,<br />

antwortete der Sänger in einem Interview mit<br />

Pierre M. Krause. 1938 in Baden-Baden geboren,<br />

heiratete er mit 24 Jahren Gaby, seine Freundin<br />

aus Kindertagen; zwei Söhne sowie eine Tochter<br />

kamen auf die Welt. Nach seinem Musikstudium<br />

und Examen als Opernsänger, nahm er Mitte der<br />

1960er drei Singles mit deutschen Chansons auf.<br />

Da der Erfolg ausblieb, eröffnete der Badener eine<br />

Kneipe in seinem Heimatort. Dann unterschrieb<br />

er beim Musikproduzenten Jack White und hätte<br />

kurze Zeit später seine Karriere am liebsten gegen<br />

die Wand gefahren: „Wie komme ich aus der<br />

Nummer raus?“, zermarterte sich der Sänger das<br />

Gehirn. Er wollte so gerne das neuseeländische<br />

Lied „Nau Haka Taranga“ auf Deutsch singen. Aber<br />

was White ihm als Demo Tape geschickt hatte,<br />

war einfach nur peinlich! Als er wegen der Aufnahmen<br />

nach Berlin kam, wollte Tony Marshall<br />

das Lied boykottieren, ohne den Vertrag zu brechen.<br />

Er täuschte Hunger vor und ging in eine Pizzeria.<br />

Eine große Flasche Chianti später erschien<br />

er mit Koordinationsschwierigkeiten zurück im<br />

Tonstudio und sang absichtlich falsch. Jack White<br />

war außer sich. Allerdings vor Freude: „Tony,<br />

wir haben einen Hit!“ Tatsächlich wurde „Schöne<br />

Maid“ ein Millionenseller und Marshall zum Star.<br />

Etwas später schloss er seinen Frieden mit dem<br />

Song, als er ihn in einer Behindertenwerkstätte<br />

singen sollte: „Die Kinder haben mir gezeigt,<br />

wie man Musik beurteilt“, erkannte der Badener<br />

und schämte sich für seinen Snobismus. Fortan<br />

verteilte er als „Fröhlichmacher der Nation“ gute<br />

Laune unter den Menschen und hatte als Sänger<br />

ebenso Erfolg wie als TV-Moderator. Mit der Rolle<br />

des Papageno in Mozarts „Zauberflöte“ wurde sein<br />

Traum vom Opernsänger 2008 ebenfalls wahr,<br />

nachdem er schon drei Jahre zuvor als Tevje im<br />

Musical „Anatevka“ brillierte. Zahlreich sind die<br />

Ehrungen und Auszeichnungen, die er im Laufe<br />

seines Lebens erhielt: Vom Bundesverdienstkreuz<br />

bis zur Ehrenbürgerschaft des Südsee-Atolls Bora<br />

Bora wegen seines gleichnamigen Hits aus dem<br />

Jahr 1978. Doch sich selbst nahm Marshall nie<br />

richtig ernst, machte Witze über seine Toupets,<br />

die er seit 1967 trug und amüsierte sich über<br />

die Falschmeldungen in der Boulevardpresse.<br />

Auch nach über sechs Jahrzehnten auf der Bühne<br />

und trotz schwerer Erkrankungen war er bis zum<br />

Schluss ein Genießer vor dem Herrn – zu einem<br />

guten Glas Rotwein durfte es gerne auch eine Havanna<br />

sein. Mit „Der letzte Traum“ veröffentlichte<br />

er 2021 sein finales Album. Im Februar 2023 verstarb<br />

Herbert Anton Hilger, alias Tony Marshall,<br />

im Alter von 85 Jahren.<br />

74<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 01·2023


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