EYECOM 01|24
DIE EYEWEAR-COMMUNITY
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01 | JANUAR · FEBRUAR 2024 | 5,- ISSN 2509-4955<br />
NIKAeyewear Mod. U2420<br />
KUNSTWERKE<br />
Mit den<br />
Händen sehen<br />
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„Startschuss!“<br />
KRIEG<br />
Zeit<br />
der Tränen<br />
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01<br />
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2024
opti 2024:<br />
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Verhindern Sie, dass sich die Myopie von Kindern im<br />
Laufe des Heranwachsens verschlimmert.<br />
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Sie bietet klares, scharfes Sehen und hilft gleichzeitig, das Fortschreiten der<br />
Myopie zu hemmen.1* MiSight® 1 day ist die weltweit einzige Kontaktlinse für<br />
Myopie Management, deren Effektivität durch eine klinische 7-Jahres-Studie<br />
belegt ist, der längsten Studie mit weichen Kontaktlinsen für Kinder.<br />
Durch frühzeitiges Handeln helfen Sie, Kinderaugen vor schweren Augenschäden<br />
im späteren Leben zu schützen – mit dem ersten und einzigen von der FDA zugelassenen<br />
und CE-zertifizierten Produkt, das das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit<br />
bei Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren nachweislich verlangsamt. MiSight® 1 day,<br />
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*Im Vergleich zu einer normalen Einstärken-Einmalkontaktlinse.<br />
1. Chamberlain, P. et al. A 3-year Randomized Clinical Trial of MiSight® Lenses for Myopia Control. Optom Vis Sci. 2019; 96(8): 556–567.
INHALT<br />
TITEL<br />
NIKAeyewear Mod. U2420<br />
www.nika.de<br />
EDITORIAL<br />
Emotionen und Gefühle 13<br />
NEWSROOM<br />
Kurznachrichten 14<br />
HEADLINER<br />
Mit den Händen sehen – Der blinde Schreiner 22<br />
MESSE<br />
Startschuss! – opti 2024 26<br />
Eyewear Universum – MIDO 2024 30<br />
Vorhang auf! – SILMO 2023 34<br />
Wohin die Reise geht – Hall of Frames 2023 38<br />
BRANCHE<br />
Welt des Wandels – Spectaris-Trendforum 2023/24 40<br />
MEINUNG<br />
Ich will… – Fördern und fordern 44<br />
22<br />
26<br />
BRANCHE<br />
Zeit der Tränen – Zwei Jahre Krieg 46<br />
EYEVIEW<br />
French Connection – Partnerschaft 48<br />
BUSINESS<br />
Was zum Lachen – Humorvoll intervenieren 50<br />
SHOWROOM<br />
Community-Advertorials 53<br />
FRAME<br />
Neue Freude – Plus eins 54<br />
SPECIAL<br />
Made in Europe – Kurze Wege 56<br />
BUSINESS<br />
GanZ anders als gedacht – Generation Z 68<br />
Vorsicht, Falle! – Angeblicher Bilderdiebstahl 72<br />
PORTRAIT<br />
192 Jahre Fortschritt – Alex und Andy Schmitt-Lieb, Würzburg 74<br />
TERMINE<br />
Terminkalender – Wer macht wann was wo? 78<br />
COMMUNITY<br />
Herstellernachweis – Wen finde ich wo? 81<br />
SCHLUSSLICHT<br />
Diverses – Besonderes, Ungewöhnliches, Impressum 82<br />
46<br />
56<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
11
EDITORIAL 0<br />
» ALLES, WAS KEINE EMOTIONEN AUSLÖST, IST FÜR UNSER GEHIRN WERTLOS.«<br />
( Dr. Hans-Georg Häusel, geb. 1951, deutscher Psychologe und Vordenker des Neuromarketings )<br />
» ES GEHÖRT VIEL KRAFT DAZU, GEFÜHLE ZU ZEIGEN,<br />
DIE INS LÄCHERLICHE GEZOGEN WERDEN KÖNNEN.«<br />
( Germaine Madame de Stael, französische Schriftstellerin, 1766-1817 )<br />
Liebe Leser,<br />
EMOTIONEN UND GEFÜHLE<br />
in dieser Ausgabe von <strong>EYECOM</strong> spielen Emotionen eine ganz besondere Rolle. Wir haben für Sie einen blinden Handwerker in den<br />
USA besucht, der nach dem Verlust seines Augenlichts mit Holz arbeitet und dabei fühlen muss, was andere sehen können. Eine<br />
Kollegin aus der Ukraine schildert ihre emotionalen Eindrücke und Erlebnisse aus fast zwei Jahren Kriegs- und Ausnahmezustand.<br />
Diverse Autoren beschäftigen sich mit Zwischenmenschlichem. Und unsere umfangreiche Messeberichterstattung zeigt, wie wichtig<br />
auch und gerade im digitalen Zeitalter das persönliche Miteinander ist, das weit über den Ein- und Verkauf von Produkten hinausgeht.<br />
Emotionen sind Teil jeder Kommunikation. In der Kommunikationswissenschaft kennt man das „Vier-Ohren-Modell“. Es besagt, dass<br />
jede Äußerung, die jemand macht, vier verschiedene Botschaften enthält: Eine Sachinformation, eine Selbstoffenbarung, einen<br />
Beziehungshinweis und einen Appell. Diese vier Botschaften werden vom Empfänger unterschiedlich interpretiert – abhängig<br />
von seinem kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund, von seiner Erziehung, seinen Interessengebieten<br />
und seinem Bildungsstand, aber auch von seiner jeweiligen Stimmung. Was bedeutet:<br />
Die Information, die uns jemand gibt, kann sich heute anders anfühlen und anderes bewirken als<br />
morgen oder nächste Woche. Auch wenn sie wortgleich ist.<br />
Das ist nicht schlimm; die Emotionalität steckt in unseren Genen und unserer Sozialisierung. Wir<br />
sollten uns nur immer bewusst sein, dass wir „Gefühlstiere“ sind und nicht die abgebrühten, coolen<br />
Geschäftsleute und Augenoptik-Experten, für die wir uns gerne halten. Denn das ist nur ein Teil von<br />
uns. Den anderen, viel größeren Teil bemerken wir, wenn wir die Emotionen zulassen.<br />
Sobald wir nicht nur zuhören, um zu antworten, sondern um von unseren Gesprächspartnern etwas<br />
zu erfahren und zu lernen, nehmen wir sie anders wahr. Sie kennen das von Außendienstmitarbeitern,<br />
bei denen Sie nicht in erster Linie wegen ihrer Kollektionen einkaufen, sondern vor allem, weil der<br />
„Nasenfaktor“ und die Sympathie stimmen. Sie kennen es auch von Kunden, die seit Jahren gerne zu Ihnen kommen und nicht<br />
auf den Preis schauen: Weil sie Ihnen vertrauen und sich gerne von Ihnen beraten lassen.<br />
Ich habe manchmal den Eindruck (Achtung, vier Botschaften!), dass die Pandemiezeit unsere Emotionalität in einer Weise beeinträchtigt<br />
hat, die immer noch spürbar ist. Lockdowns, Maskenpflicht, Kontaktverbote, Ängste und Verunsicherung haben aus manchen von<br />
uns skeptische Einzelkämpfer gemacht, die ihre Emotionalität ein bisschen verlernt haben. Es ging ja auch ohne; die meisten unserer<br />
Unternehmen funktionierten auch ohne Messen und Außendienst ganz ordentlich. Aber hatten wir wirklich Freude daran?<br />
An dieser Stelle kann ich nur hoffen, dass möglichst viele Branchenteilnehmer in den ersten Wochen dieses Jahres die opti in<br />
München, die Interlook in Dortmund und die MIDO in Mailand besuchen. Dort gibt es – wie auf jeder Messe – natürlich jede<br />
Menge innovativer Produkte und informativer Events. Vor allem aber auch emotionale Begegnungen mit anderen Menschen aus<br />
aller Welt. Und das Gefühl, einen der schönsten Berufe der Welt auszuüben, genießt man am besten in der Gemeinschaft mit<br />
anderen Menschen.<br />
In diesem Sinne herzlichst Ihr<br />
Martin Graf<br />
PS: Für Anregungen, Kommentare und Kritik erreichen Sie mich unter graf@eye-com.net und Tel. 07735-9191957
0 NEWSROOM<br />
ZVA-Branchenstrukturerhebung 2023 veröffentlicht<br />
Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) hat die Ergebnisse seiner<br />
aktuellen Branchenstrukturerhebung veröffentlicht, die gemeinsam mit der GfK durchgeführt<br />
und ausgewertet wurde. Die Befragung von 916 Unternehmen mit insgesamt 1.496 Filialen<br />
lieferte konkretere Zahlen. Fest steht: Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig; viele der<br />
befragten Betriebe haben Lösungen gefunden, die die Auswirkungen zumindest dämpfen.<br />
Online-Terminvergaben helfen dabei, Personal im Tagesgeschäft umzuverteilen; immer mehr<br />
Betriebe setzen auf die Dienstleistung externer Anbieter: So wurden 2022 etwa die Hälfte der<br />
Gläser (50,4 Prozent) außerhalb der Augenoptikbetrieb endgerandet (2018: ca. 30 Prozent).<br />
Auch der Anteil extern gefertigter Brillen lag 2022 bei knapp einem Viertel (22,1 Prozent)<br />
und hat sich beinahe verdoppelt (2018: 12 Prozent). Aus den Umfrageergebnissen geht weiterhin<br />
hervor, dass Betriebe flächen- und umsatzbezogen immer größer werden und kleinere<br />
Betriebe verdrängen. Ursächlich dafür ist zum einen der Rückgang der Betriebsstätten an sich.<br />
Kleinere Betriebe verschwinden vom Markt; vor allem, weil sie keinen Nachfolger finden.<br />
Mehr als 53 Prozent der Inhaber gaben an, in ihren Betrieben aktiv Optometrie zu praktizieren.<br />
Eine Abgrenzung, die notwendig ist. Denn nur Betriebe, die aktiv am Markt agieren, ihren<br />
Kunden Vorteile aufzeigen und einen guten Service bieten, werden auch in Zukunft erfolgreich<br />
sein. Auch die voranschreitende Digitalisierung in der Branche ist ein Schritt in die richtige<br />
Richtung. Alle Infos auf www.zva.de/branchenstrukturerhebungsein. Auch die voranschreitende<br />
Digitalisierung in der Branche ist ein Schritt in die richtige Richtung.<br />
Alle Infos auf www.zva.de/branchenstrukturerhebung<br />
Das Ende einer Ära<br />
Hans Brendel zieht sich nach über 50 Jahren an der Spitze der traditionsreichen Brillenmanufaktur B&B<br />
Eyewear ins Privatleben zurück. Er ist einer der letzten noch aktiven Unternehmer aus der Generation,<br />
die den Wandel der Brille von der Sehhilfe zu einem Lifestyle-Produkt entscheidend geprägt hat.<br />
Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Nürnberg übernahm er 1972 die von seinem<br />
Großvater 1901 gegründete Großhandelsfirma Brendel Optik. Durch die konsequente Ausrichtung<br />
auf moderne Brillen und ein klares Designkonzept wuchs das Unternehmen rasch zu beachtlicher<br />
Größe und internationaler Bedeutung. Der Verkauf an das ebenfalls traditionsreiche Unternehmen<br />
Wagner + Kühner sichert den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Kollektionen und Marken in<br />
eine erfolgreiche Zukunft.<br />
Comeback bei NIKA Optics<br />
Getreu dem Motto „Back to the roots“ ist Michael<br />
Seibel als Geschäftsführer zu NIKA Optics zurückgekehrt.<br />
Bereits seit 2011 war er als NIKA-Außendienstmitarbeiter<br />
und seit 2014 als Geschäftsführer für das<br />
Unternehmen tätig. <strong>EYECOM</strong> wünscht viel Erfolg.<br />
Nachruf Dr. Michael Pachleitner<br />
Dr. Michael Pachleitner ist am 31.10.2023 nach längerer schwerer Krankheit im Alter von 63 Jahren<br />
im Kreise seiner Familie in Graz verstorben. In Erinnerung bleibt er als Visionär und Unternehmer, der<br />
in den letzten 40 Jahren die MPG GmbH zu einem international renommierten Optikunternehmen<br />
mit 2.500 Mitarbeitern formte.Bereits 2022 hatte er die Weichen gestellt, um die Zukunft des Unternehmens<br />
in kompetente Hände zu legen. Der Vorstand & die Mit arbeiter der MPG GmbH bedanken<br />
sich bei Michael Pachleitner für seinen Mut, seinen Einsatz und sein Vermächtnis, das sie gemeinsam<br />
in eine erfolgreiche Zukunft führen wollen.<br />
14<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
Die smarte Wahl für junge Augen<br />
Erleben Sie das innovative 360° Konzept bereits vor dem<br />
offiziellen Marktstart<br />
Halle C4 / Stand 451
0 NEWSROOM<br />
Thélios übernimmt Barton Perreira<br />
Der Thélios-Konzern hat eine Vereinbarung zur Übernahme von Barton Perreira unterzeichnet.<br />
Barton Perreira ist ein renommiertes Luxusbrillenunternehmen, das 2007 von Bill Barton und<br />
Patty Perreira in Los Angeles, Kalifornien, gegründet wurde. Die Übernahme dieser zeitlosen<br />
Luxusbrillenmarke erweitert das Portfolio von Thélios und trägt dazu bei, die Führungsposition<br />
des Unternehmens im Bereich Luxusbrillen zu stärken.<br />
Sowohl Bill Barton als auch Patty Perreira werden ihre jeweiligen Funktionen bei Barton<br />
Perreira behalten und die Marke in ihrer neuen Wachstumsphase weiterführen. Die Transaktion<br />
soll in den nächsten Wochen abgeschlossen werden. Sie folgt auf die Akquisition der<br />
ersten Eigenmarke von Thélios im September, Vuarnet, ein französisches Brillenunternehmen<br />
mit einer starken Tradition und Handwerkskunst bei Mineralgläsern.<br />
Rodenstock: Optik Freese<br />
begeistert seine Kunden mit<br />
der Iris Fotografie<br />
Jedes Auge ist einzigartig! – weshalb es wichtig ist, die biometrischen<br />
Schlüsselparameter des individuellen Auges zu<br />
kennen und das Brillenglas so exakt wie möglich daran anzupassen.<br />
Um Kunden dies näher zu bringen, lud Optik Freese<br />
aus Verden am 23. und 24. September zum „Tag der Einzigartigkeit“<br />
ein. Highlight des Events waren hochdetaillierte Makro-Aufnahmen<br />
des eigenen Auges, die die Gäste in Form eines<br />
bearbeiteten Irisfotos als hochwertigen Druck erhielten.<br />
Da vielen Endverbraucher die Iris Fotografie ein Begriff ist,<br />
durfte sich Optik Freese über eine hohe Besucherfrequenz<br />
freuen. Auch viele Neukunden fühlten sich über Social Media<br />
im Vorfeld angesprochen und vereinbarten Termine vor Ort.<br />
Im Anschluss konnten sich interessierte Kunden zu biometrisch<br />
exakten Brillengläsern von Rodenstock beraten lassen,<br />
die auf Basis einer Sehanalyse mit dem DNEye Scanner an<br />
das individuelle Auge angepasst werden.<br />
SWAV: Azubi-Gewinnspiel geht in die nächste Runde<br />
Nur Bares ist Wahres – das hat sich auch der SWAV gedacht und lobt in der Ende November<br />
2023 gestarteten Gewinnspielrunde unter dem Motto „Deine Bilderwelt gegen ein Portemonnaie<br />
voller Geld!“ 500 Euro in bar aus.<br />
Das Gewinnspiel läuft im Rahmen der Nachwuchskampagne „be optician“ und richtet sich bundesweit<br />
an alle Azubis der Augenoptik. Was müssen diese dafür tun? Auf www.be-optician.de/<br />
insta ein Bild hochladen – das war es auch schon. Alle Einsendungen, die bis zum 26. Juli 2024<br />
eingereicht werden, nehmen an der Verlosung teil.<br />
Augenoptik-Fachmesse<br />
INTERLOOK 2024 im Januar<br />
in Dortmund<br />
Inspirierende Impulse, ein Austausch auf Augenhöhe mit Experten<br />
und Branchenkennern, eine Übersicht an Top-Marken<br />
und all das in angenehmer, entspannter Atmosphäre erwartet<br />
die Teilnehmer der Augenoptik-Fachmesse INTERLOOK<br />
am 20. und 21. Januar 2024 in Dortmund. Dank der konzeptionellen<br />
Weiterentwicklung der Messe 2023 wird dem<br />
Optikerfach- und Einzelhandel in der Messe Dortmund nicht<br />
nur wie stets ein breites Spektrum an erstklassigen Marken,<br />
unabhängigen Labels sowie neuesten Brillendesigns und<br />
Produkttrends auf einen Blick geboten, sondern Interessierte<br />
erfahren auch in kurzen Impulsvorträgen in der ARENA,<br />
zentral in der Messehalle auf einer 360 Grad Bühne, alles<br />
über wichtige Entwicklungen und Chancen für das erfolgreiche<br />
Geschäft. Tickets zur INTERLOOK 2024 sind erhältlich unter<br />
interlook-messe.de/ticketshop. Und mit dem Code „IL24“<br />
haben Besucher die Chance auf kostenfreien Eintritt.<br />
16<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
0 NEWSROOM<br />
Auszeichnung mit Karl Amon Optometry Award<br />
Zum 16. Mal in Folge wurde Mitte November der Karl Amon Optometry Award an der Hochschule<br />
Aalen verliehen. Dort feierten über 35 Bachelor- und Masterabsolventen aus Deutschland, Kroatien,<br />
Nepal, der Schweiz, Slowenien und Zypern der Augenoptik-/Optometrie-Studiengänge ihren erfolgreichen<br />
Abschluss des Studiums an der Hochschule Aalen. Zwei Masterabsolventen wurden im<br />
Rahmen dieser Feierlichkeiten zudem für ihre herausragenden Leistungen mit dem in der Augenoptikbranche<br />
begehrten Karl Amon Optometry Award ausgezeichnet: Torsten Dautzenberg (Dautzenberg<br />
Augenoptik, Herzogenrath) und Kai Jaeger (Brillen Jaeger, Köln). Torsten Dautzenberg hat<br />
in seiner von Stefan Tüß (Höhere Fachschule für Augenoptik und Optometrie Köln - HFAK) und Prof.<br />
Dr. Anna Nagl betreuten Masterarbeit zukünftige Einsatzmöglichkeiten von Raupenseidenfibroin<br />
als Membran zur Heilung und Reparatur der menschlichen Hornhaut untersucht. Kai Jaeger beschäftigte<br />
sich in seiner von Dr. Stefan Bandlitz (Höhere Fachschule für Augenoptik und Optometrie<br />
Köln - HFAK) und Prof. Dr. Anna Nagl betreuten Masterarbeit mit der Vorhersage der vorderen skleralen<br />
Sagittalhöhe unter Berücksichtigung verschiedener Hornhautparameter sowie der axialen<br />
Baulänge des Auges im Kontext der stark zunehmenden Bedeutung der Anpassung von Sklerallinsen.<br />
Ein weiteres Highlight der Feierlichkeiten war, dass sich Silu Bhitrikoti als erste Studentin aus<br />
dem fernen Nepal über ihren Abschluss im berufsbegleitenden Masterstudiengang freuen konnte.<br />
SPECTARIS und ZVA<br />
präsentieren aktuellen<br />
Branchenreport<br />
Der neue Branchenreport Augenoptik „Deutschland und<br />
die Welt: Märkte, Consumer und Trends 2022/2023“<br />
liefert auf 82 Seiten und mit über 175 Grafiken und<br />
Tabellen wieder einen detaillierten Blick über die Augenoptik<br />
im In- und Ausland im Jahr 2022 und teilweise schon<br />
für das Jahr 2023. Die unter schwierigen Rahmenbedingungen<br />
recht stabil gebliebene 6,67 Mrd. Euro schwere<br />
Branche ist 2022 um zwei Prozent gewachsen und liegt<br />
nun um drei Prozent über 2019, dem letzten Jahr vor dem<br />
großen Pandemieknick.<br />
Der knapp 25-seitige Auslandsteil bietet detaillierte Informationen<br />
zur Entwicklung der Augenoptik-Märkte außerhalb<br />
von Deutschland, von Europa über Indien bis China:<br />
Zu jedem behandelten Auslandsmarkt finden sich sämtliche<br />
Import- und Exportwerte der einzelnen Produktgruppen.<br />
Herausgegeben wird der Branchenreport vom Deutschen<br />
Industrieverband SPECTARIS und ZVA. Bestellungen sind<br />
über die Webseite www.spectaris.de/consumer-optics oder<br />
per Mail an arbadzadah@spectaris.de möglich.<br />
IVBS-Kongress –<br />
Kinderoptometrie und<br />
Binokularsehen<br />
Der diesjährige IVBS-Kongress wird am 8. und 9. Juni 2024<br />
in Barleben bei Magdeburg stattfinden. Schwerpunktthema:<br />
„Kinderoptometrie und Binokularsehen“.<br />
Auf dem Programm stehen zehn Seminare, acht Vorträge und<br />
Diskussion am Sonntag, drei Themen-Tischgespräche, eine<br />
Industriepartner-Ausstellung, eine vergünstigte Kongressteilnahme<br />
für Fachschüler/Studenten“<br />
und ein geselliger Samstagabend.<br />
Alle Infor mationen auf<br />
https://www.ivbs.org/fortbildung/<br />
jahreskongresse/.<br />
Sehtestaktion<br />
mit der Lebenshilfe<br />
Bamberg bei<br />
Rupp + Hubrach<br />
Am 29. November 2023 hat Rupp +<br />
Hubrach (R+H) am Bamberger Firmensitz<br />
zusammen mit der Lebenshilfe<br />
Bamberg eine „Aktion für gutes Sehen“<br />
organisiert. Von der Lebenshilfe geförderte<br />
Menschen konnten an diesem<br />
Tag die Möglichkeit nutzen und ihre<br />
Augen fachkundig untersuchen lassen.<br />
Einen ganzen Tag nahmen sich qualifizierte<br />
und geschulte Mitarbeiter von<br />
R+H Zeit, um alle Personen umfassend zu<br />
r efraktionieren und sie im Anschluss bei<br />
ihrer Auswahl einer passenden Fassung<br />
zu beraten. Die begleitenden Betreuer<br />
konnten die Zeit nutzen und ein Screening<br />
ihrer Augen durchführen lassen. Die One-<br />
Sight EssilorLuxottica Foundation hatte<br />
für diese Aktion ein Fassungssortiment<br />
zur Verfügung gestellt, sodass die Untersuchten<br />
ihre neuen Brillen mit perfekt<br />
auf die persönlichen Ergebnisse maßgeschneidert<br />
gefertigen Gläsern von R+H<br />
kostenfrei in wenigen Tagen erhielten.<br />
Foto v. l.: Karl Amon,<br />
Torsten Dautzenberg,<br />
Kai Jaeger<br />
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auch für Augenoptiker<br />
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18<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
Auffallend anders<br />
Der OCULUS Myopia Master ®<br />
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mit Wachstumskontrolle<br />
Für ein erfolgreiches Myopie-Management sind<br />
regelmäßige Wachstumskontrollen des Auges unerlässlich.<br />
Der Myopia Master ® zeigt das Augenwachstum im Detail<br />
und macht den Behandlungserfolg sichtbar.<br />
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Live auf der opti 2024, C4.441<br />
JETZT BUCHEN:<br />
PREMIUM<br />
BERATUNG<br />
auf der opti<br />
oculus.de/opti
0 NEWSROOM<br />
Deutschlands beste Nachwuchs-Augenoptiker 2023<br />
ausgezeichnet<br />
Im Finale der diesjährigen Deutschen Meisterschaft im Augenoptiker-Handwerk kamen Mitte November die<br />
zwölf besten Nachwuchs-Augenoptiker in Hankensbüttel zusammen, um ihr Können zu beweisen. Zuvor hatten<br />
sich die jungen Talente durch die jeweils beste Gesellenprüfung ihres Bundeslandes qualifiziert. Rudolf<br />
Amm aus Sachsen ist der Bundessieger der diesjährigen Meisterschaft. Mit handwerklichem Geschick, einer<br />
großen Prise Kreativität sowie Beratungskompetenz überzeugte der 26-Jährige die fünfköpfige Jury. Rudolf<br />
Amm lernte bei Fielmann in der Niederlassung Zittau. Seinen Weg in die Augenoptik fand der neue Bundessieger<br />
jedoch über Praktika in anderen beruflichen Bereichen. Sowohl handwerkliche Präzisionsarbeit als<br />
auch intensiver Kundenkontakt lassen sich für Rudolf Amm nur im Augenoptiker-Handwerk optimal vereinbaren.<br />
„In der Augenoptik sah ich die Chance, alles, was mir gefiel und wichtig war, unter einen Hut zu bekommen.“<br />
Andere Finalisten brauchten sich jedoch nicht hinter dem ersten Bundessieger verstecken. Alexandra<br />
Schumann aus Halle (Sachsen-Anhalt) und Niklas Kühl aus Kiel (Schleswig-Holstein) platzierten sich in der<br />
Jurybewertung nur knapp hinter Rudolf Amm und belegten den zweiten und dritten Platz. Der Wettbewerb<br />
wurde zwar umbenannt, jedoch wird auch weiterhin der Zusatzpreis für „Die gute Form im Handwerk – Handwerker<br />
gestalten“ verliehen. Auch diesen Preis konnte der 1. Bundessieger Rudolf Amm gewinnen.<br />
IGA Optic – Stärker zusammen in einem<br />
großartigen Beruf<br />
„Stärker zusammen“, so lautete das Motto, das IGA Optic Mitglieder und Gäste Mitte November<br />
in Stuttgart und Düsseldorf zu zwei aufregenden Wochenenden zusammenführte. Angesichts<br />
des drängenden Fachkräftemangels stand das Ziel fest: Die Augenoptikergemeinschaft aus<br />
Datteln wollte ihre Mitglieder dazu anregen, ihre Teams zu stärken und zu binden – und das<br />
mit einem unwiderstehlichen Spirit, der Fachkräfte anzieht. Die Gäste wurden von Süßwaren-<br />
Unternehmer und Social Media Ikone Philip Hitschler-Becker sowie Unternehmens-Coach<br />
Wolfgang Sebold in eine Welt voller Möglichkeiten eingeführt. Dazu gab es viele neue<br />
Einblicke von den eigenen IGA Optic Spezialisten Carsten Schünemann, Kai Muth und Kai Behr.<br />
Darüber hinaus vertieften Seminare zu Social Media und Myopie-Management das Wissen<br />
der Mitglieder und ihrer Teams, während das gemeinsame Kochevent Gelegenheit für Austausch<br />
und Gemeinschaft ermöglichte. Ein weiteres Highlight war die Förderpreisverleihung<br />
an den besten IGA Optic-Azubi des Jahres: Augenoptikmeisterin Ulrike Fischer aus Stade hatte<br />
ihre Auszubildende Laura Hintzsche für den Förderpreis empfohlen – und die junge Staderin<br />
gewann. Vorstand Carsten Schünemann überreichte Laura Hintzsche in Düsseldorf im Beisein<br />
ihrer Chefin den Preis und lobte das besondere Engagement der jungen Augenoptikerin für<br />
ihren Beruf und ihr Unternehmen schon während der Ausbildung.<br />
BLICK 2023 – 42. Verbandstag in NRW<br />
Am 12. November 2023 trafen sich begeisterte Innungsoptiker und Optometristen im Goldsaal des Kongresszentrums<br />
der Dortmunder Westfalenhallen zum Verbandstag 2023. Mit über 400 Teilnehmern und<br />
einer Spitzenzahl von 20 Industriepartnern präsentierte sich die Veranstaltung in diesem Jahr wieder auf<br />
dem Stand des Rekordjahres 2019.<br />
Thomas Heimbach, Vorsitzender des Augenoptiker- und Optometristenverbands NRW (AOV NRW), begrüßte<br />
die Teilnehmer zum 42. Verbandstag und betonte, dass der BLICK eines der traditionsreichsten und mittlerweile<br />
größten Branchenevents in der Augenoptik sei. Weitere Sprecher waren Prof. Dr. Margot Käßmann, Theologin<br />
und ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, der neue Präsident des Zentralverbands<br />
der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) und gleichzeitig stellvertretende Vorsitzende des AOV<br />
NRW, Christian Müller, Bastian Schnuchel, Augenoptikermeister und Gründer und Gesellschafter-Geschäftsführer<br />
der Marketing-Agentur to.eyes,<br />
Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. (FH) Hans-<br />
Jürgen Grein, Leiter Wissenschaft an<br />
der Fielmann Akademie Schloss Plön<br />
und Dr. rer. med. Carolin Truckenbrod.<br />
Ein Highlight am Ende des Verbandstags<br />
war der exklusive und emotionale<br />
musikalische Auftritt der bekannten<br />
Sängerin Stefanie Heinzmann als Auftakt<br />
der Imagekampagne 2023/24 des<br />
Augenoptiker- und Optometristenverbands<br />
(AOV NRW), deren Gesicht die<br />
sympathische Schweizerin ist.<br />
Neuer Vertriebsmitarbeiter<br />
bei Euronet<br />
Zum 1. Oktober 2023 hat Frank Kösters die Betreuung<br />
der Vertriebsregion Nord der Euronet Software<br />
AG übernommen. Er betreut die Region sowohl<br />
im Bereich EDV als auch im Marketing. Der niedersächsische<br />
Augenoptikermeister verfügt über eine<br />
umfassende Branchenerfahrung: Vier Jahre als Niederlassungsleiter,<br />
zehn Jahre Selbstständigkeit und<br />
sieben Jahre Außendienst für Schweizer und Essilor<br />
haben dem 50-Jährigen einen tiefen Einblick in die<br />
Branche ermöglicht.<br />
20<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
Pav 4 stand Q05 Q09<br />
Milan 3.-5.2.2024<br />
Hall C2 Stand 661<br />
München 12.-14.1.2024<br />
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Jim Morgan hat seine<br />
eigenen Uhren noch<br />
nie gesehen. Nur gefühlt.<br />
Wie alles, was er<br />
in den vergangenen<br />
Jahren gebaut hat.<br />
22<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
DER BLINDE SCHREINER<br />
Mit den Händen<br />
sehen<br />
DAS ZENTRALE ELEMENT UNSERES BERUFES IST ES, MENSCHEN ZU<br />
BESSEREM SEHEN ZU VERHELFEN. ABER ES GIBT FÄLLE, WO DIE AUGENOPTIK<br />
VERSAGT: DANN, WENN ES NICHTS MEHR ZU VERBESSERN GIBT.<br />
DER US-AMERIKANER JIM MORGAN HAT VOR ETWA ZEHN JAHREN VON HEUTE<br />
AUF MORGEN SEIN AUGENLICHT VERLOREN. UND SICH DANACH SELBST DAS<br />
SEHEN MIT DEN HÄNDEN BEIGEBRACHT: HEUTE BAUT ER UHREN UND MÖBEL –<br />
BESSER UND SCHÖNER ALS DIE MEISTEN SEHENDEN SCHREINER.<br />
berall im Haus von Jim Morgan im US-Bundestat Ohio kann<br />
man die Früchte seiner Arbeit sehen. Die aufwendigen<br />
Stühle, den Esszimmertisch, die Möbel eines siebenteiligen<br />
Schlafzimmers. Und etwa ein Dutzend Uhren, die an den Wänden<br />
hängen. Sogar eine übermannsgroße, mechanische Pendeluhr hat er<br />
gebaut, mit unglaublicher Geduld und Präzision. Jeder Mensch kann sie<br />
sehen. Nur er selbst hat sie noch nie gesehen. Nur gefühlt. Wie alles, was<br />
er in den vergangenen Jahren gebaut hat.<br />
Denn Jim Morgan ist blind. Der 72-Jährige, der früher einmal als Lehrer<br />
gearbeitet hat, war viele Jahre lang als Bauunternehmer und Handwerker<br />
tätig. Sein Leben änderte sich schlagartig, als er am 8. März 2014<br />
an seinem Zweitwohnsitz in Fort Myers im US-Bundestaat Florida an einem<br />
Fußgängerüberweg von einem Auto erfasst wurde. Später erfuhr er,<br />
dass er nach einem mehrfachen Schädelbruch und anderen schwersten<br />
Verletzungen auch sein Augenlicht verloren hatte: Beide Sehnerven waren<br />
durchtrennt. Sein Leben, das an diesem Frühlingstag in Florida morgens<br />
noch bunt und hell gewesen war, versank für immer in absoluter,<br />
tiefer Dunkelheit.<br />
Das Augenlicht zu verlieren ist einer der schlimmsten Schicksalsschläge,<br />
die einen Menschen treffen können. Aber Jim Morgan hat dieses<br />
Schicksal angenommen und etwas Unglaubliches daraus gemacht:<br />
Er baut Uhren, Möbel und vieles andere – und jetzt müssen eben seine<br />
Hände seine Augen sein. Wobei es natürlich überaus hilfreich ist, dass es<br />
das alles schon getan hatte, als er noch sehen konnte. „Plötzlich musste<br />
ich lernen, mich in einer neuen Welt ohne Augenlicht zurechtzufinden.<br />
Also habe ich mir eine neue Art und Weise ausgedacht, die Dinge zu erledigen“,<br />
erzählt der blinde Schreiner. „Es ist wie bei einem Musiker: Entweder<br />
man hat das Ohr - oder man hat es eben nicht. Ich weiß, dass ich<br />
es nicht habe und niemals bekommen würde; selbst, wenn ich Tag und<br />
Nacht übe. Ich bin einfach nicht musikalisch. Dafür habe ich die Fähigkeit,<br />
mir Dinge und Designs räumlich vorstellen zu können – und wie die<br />
Teile aussehen müssen, die man braucht, um sie zu bauen. Bei meinen<br />
Uhren und Möbeln entsteht alles in meiner Phantasie. Natürlich ändert<br />
es sich, während ich daran arbeite. Aber eine Uhr oder ein Möbelstück ist<br />
immer etwas, das man zuerst im eigenen Kopf erschaffen muss, wenn<br />
man keine Zeichnung und kein Bild benutzen kann.“<br />
Weil Jim mit seiner Frau Cathy etwa die Hälfte des Jahres in Florida<br />
verbringt, hat er sich dort in einem kleinen Gartenhaus ebenfalls eine<br />
Werkstatt eingerichtet, nur einen Steinwurf von der US-Redaktion von<br />
<strong>EYECOM</strong> entfernt. Essenziell wichtig ist in beiden Werkstätten eine ganz<br />
bestimmte Ordnung: Die Werkzeuge müssen dort immer am selben<br />
Platz liegen oder hängen, damit er sie findet und beispielsweise weiß,<br />
welche Feile, welche Säge oder welches Schleifpapier er gerade in der<br />
Hand hat.<br />
Eine weitere Besonderheit: Schon Jahre vor seinem schrecklichen<br />
Unfall hat Jim Morgan bei einem Unfall mit einer Säge seinen linken<br />
Daumen verloren.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
23
0 HEADLINER<br />
Ein Spezialist schaffte es, in einer 13-stündigen Operation Jim Morgans<br />
linke große Zehe zu einem neuen Daumen zu transplantieren. „8 Monate<br />
nach diesem Unfall habe ich wieder Zementblöcke verlegt“, erinnert er<br />
sich stolz. „Das Gefühl ist nicht ganz so gut wie im rechten Daumen, aber<br />
das liegt nur daran, dass in einer Zehe weniger Nervenenden sind als in<br />
einem Daumen.“<br />
Im Wesentlichen benutzt der blinde Uhrmacher genau dieselben<br />
Werkzeuge und Maschinen, die auch sehende Handwerker verwenden.<br />
Und zusätzlich ein paar spezielle; beispielsweise ein sprechendes Maßband,<br />
das ihm sagt, wie lange oder breit ein bestimmtest Werkstück ist.<br />
Daneben verwendet er auch Holzblöcke, die auf ein bestimmtes Maß<br />
zugeschnitten sind. Mit ihrer Hilfe kann er zum Beispiel ein Sägeblatt<br />
Jim Morgans Leben, das an diesem<br />
Frühlingstag in Florida morgens noch bunt<br />
und hell gewesen war, versank für immer<br />
in absoluter, tiefer Dunkelheit.<br />
genau dort einspannen und einstellen, wo es sein muss. Obwohl er blind<br />
mit einer Tischsäge, einer Hobelmaschine, einer Oberfräse und einer<br />
Reihe anderer extrem gefährlicher Elektrowerkzeuge arbeitet, lässt sich<br />
Morgan nicht aus der Ruhe bringen: „Ich weiß, wo meine Hände sind. Ich<br />
weiß, wo das Sägeblatt ist. Ich bin viel vorsichtiger und habe wahrscheinlich<br />
ein geringeres Unfallrisiko als früher“, sagt er. Und seine Frau Cathy<br />
ergänzt: „Außerdem lässt er mich in der Küche für ihn beten.“<br />
Ein weiteres Werkzeug ist seine Nase, mit der er die teilweise exotischen<br />
Hölzer unterscheidet, aus denen er seine Uhren und Möbel baut:<br />
24<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
„Mein Geruchssinn ist zwar nicht mehr so gut wie früher, aber das hier ist<br />
zum Beispiel eine Sapele-Uhr, deren Holz einen ganz besonderen Geruch<br />
hat“, erklärt er. „Nussbaum, Kirsche, Eiche und die meisten einheimischen<br />
Hölzer kann ich einfach anschneiden oder anschleifen und riechen. Einige<br />
Hölzer haben dagegen überhaupt keinen Geruch; dann sagt mir meine<br />
Frau, was es ist. Und sie klebt mir immer ein Stück Klebeband auf die<br />
spätere Sichtseite aller Werkstücke, so dass ich immer weiß, wo vorne<br />
und oben ist.“ Später lackiert sie auch die hölzernen Gehäuse der Uhren<br />
für ihn: Das könnte er zwar irgendwie auch selbst, aber er weiß, dass das<br />
Ergebnis nicht seinen Ansprüchen an Perfektion genügen würde.<br />
Eine von vielen Begleiterscheinungen bei vollständiger Erblindung<br />
heißt „Non24“. Den wenn es nicht einmal einen kleinen Rest an Sehvermögen<br />
gibt, der hell und dunkel unterscheiden kann, kommt der so genannte<br />
„zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmus“ aus dem Tritt; wie eine Uhr,<br />
die vor- oder nachgeht. „Bei mir heißt das, dass meine natürliche innere<br />
Uhr jeden Tag etwa fünf Minuten nachgeht“ erzählt Jim Morgan. „Das<br />
summiert sich. Nach einer Woche bin ich 30 Minuten im Rückstand. In<br />
meinem Fall ist das wirklich ein großes Problem. Manchmal kann ich wochenlang<br />
praktisch überhaupt nicht schlafen. Es gibt zwar Medikamente<br />
dagegen, aber auch die helfen nur begrenzt.“<br />
Trotz seines Könnens und seines Fachwissens macht sich Jims Frau<br />
Cathy immer noch ein wenig Sorgen um ihren Mann, wenn er in seiner<br />
Werkstatt ist. „Aber ich weiß, dass es das ist, was er liebt und was er gerne<br />
tut“, sagt sie. „Und es ist eine wunderbare Sache, dass wir jetzt Dinge für<br />
andere Menschen tun und sie inspirieren können.“<br />
Was Jim Morgan tut, tut er nicht für sich allein. Ihm ist besonders wichtig,<br />
andere Menschen zu ermutigen, auch nach einem Schicksalsschlag<br />
ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen. „Bei behinderten<br />
Menschen, insbesondere bei jüngeren Blinden, ist es oft so, dass sie sofort<br />
aufgeben“, hat er immer wieder festgestellt. „Meine Botschaft an diese Menschen<br />
und an alle, die sich für meine Arbeit interessieren, lautet deshalb: Ihr<br />
könnt viel mehr tun, als ihr selbst glaubt. Und viel mehr, als andere denken.<br />
Wichtig ist, dass Ihr Euch vorstellen könnt, was ihr tun wollt, und dass ihr es<br />
dann einfach versucht. Dabei müsst Ihr auch lernen, Fehler zu machen und<br />
danach eine andere technische Möglichkeit zu finden. Aber vor allem: Habt<br />
Geduld und erwartet nicht, dass das erste Projekt perfekt ist.“<br />
„Ich weiß, wo meine Hände sind.<br />
Ich weiß, wo das Sägeblatt ist. Ich bin viel<br />
vorsichtiger und habe wahrscheinlich ein<br />
geringeres Unfallrisiko als früher.“<br />
Inzwischen hat Jim Morgan etwa 170 Uhren gebaut. Einige davon<br />
hängen in seinen beiden Häusern in Ohio und Florida; ein paar hat er<br />
verkauft oder im Auftrag angefertigt, um Holz und Spezialwerkzeug kaufen<br />
zu können. Weitere hat er an Familie und Freunde verschenkt – und<br />
an Menschen, die ihm nach seinem Unfall geholfen haben, wieder ins<br />
Leben zurückzukommen.<br />
Viele seiner Uhren spendet er aber auch für karitative Zwecke:<br />
Oft werden sie bei Auktionen versteigert, zum Beispiel, damit ein krebskrankes<br />
Kind einen neuen Rollstuhl bekommt. An andere zu denken,<br />
obwohl man selbst unverschuldet einen schweren Schicksalsschlag verkraften<br />
musste und dabei noch so freundlich und selbstlos zu sein wie<br />
Jim Morgan – das ist wahre menschliche Größe.<br />
www.theblindclockmaker.com<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
25
0 MESSE<br />
OPTI 2024<br />
Startschuss!<br />
er seine Zukunft gestalten möchte, sollte sich auch immer<br />
wieder an seine Vergangenheit erinnern. Vor 26 Jahren,<br />
im Januar 1998, fand auf dem M,O,C,-Messegelände in<br />
München-Freimann zum ersten mal eine kleine, feine Augenoptik-<br />
Fachmesse unter dem Namen „OPTI-MUM“ statt (der ein Jahr später in<br />
„opti“ verkürzt wurde). Etwa 8.000 Besucher trafen dort auf 220 Aussteller,<br />
was angesichts der damals noch existierenden „optica“ in Köln<br />
ein beachtlicher Erfolg war.<br />
Die Entwicklung seither ist beachtlich, trotz „Corona-Knick“, der noch<br />
nicht wieder aufgeholt werden konnte. Aber die Daumen zeigen nach<br />
oben: „400 Aussteller auf 44.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche –<br />
das ist eine hervorragende Prognose für die kommende opti“, freut sich<br />
opti-Messeleiterin Cathleen Kabashi. „Keyplayer wie Zeiss, Hoya, Cooper-<br />
Vision, Silhouette, Marcolin und viele andere sind dabei und gestalten das<br />
Messeprogramm engagiert mit. Die eigene Wettbewerbsfähigkeit ausbauen,<br />
Trends erleben, gutes Sehen ermöglichen: Die Big Player und zahlreiche<br />
Newcomer antworten auf die dringenden Fragen der Augenoptik.“<br />
Zielgruppenspezifischer<br />
Marketingkanal für Aussteller<br />
Die „physische“ opti wird erstmals durch „opti CONNECT“ digital erweitert.<br />
Diese Plattform bietet personalisierte und interaktive Funktionen,<br />
die den Austausch zwischen Ausstellern und Besuchern intensivieren<br />
und über die Messetage hinaus ausdehnen sollen. „Wir sehen Messen<br />
als Orte des Austauschs, die Trends setzen und Menschen miteinander<br />
verbinden.<br />
26<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
WIE ÜBLICH BEGINNT DAS<br />
AUGENOPTISCHE MESSEJAHR<br />
IN MÜNCHEN: VOM 12. BIS 14.<br />
JANUAR 2024 FINDET DORT<br />
DIE OPTI STATT. AUCH WENN<br />
SIE SICH VON DEN CORONA-<br />
BEDINGTEN SCHRUMPFUNGEN<br />
DER VERGANGENEN DREI JAHRE<br />
NOCH NICHT ERHOLT HAT,<br />
IST SIE FÜR DEN D-A-CH-MARKT<br />
WICHTIGER ALS JE ZUVOR.<br />
C3 – 428
0 MESSE<br />
OPTI-FAKTEN<br />
TERMIN:<br />
12. bis 14. Januar 2024<br />
ADRESSE FÜR NAVIGATIONSSYSTEM:<br />
Messe München – Eingang Nord (P3 und P4)<br />
Paul-Henri-Spaak-Str. 12, 81829 München<br />
ÖFFNUNGSZEITEN:<br />
Freitag, 12. Januar 2024:10 bis 19 Uhr<br />
Samstag, 13. Januar 2024:10 bis 19 Uhr<br />
Sonntag, 14. Januar 2024:10 bis 17 Uhr<br />
EINTRITTSPREISE FÜR BESUCHER<br />
Online:<br />
Tages-Ticket: 45,00 €<br />
Tages-Ticket ermäßigt (für Schüler, Studenten,<br />
Auszubildende und Schwerbehinderte): 9,00 €<br />
3-Tages-Ticket: 75,00 €<br />
Offline:<br />
Tages-Ticket: 60,00<br />
Unsere Vision ist es aber, die opti zu einer ganzjährigen Plattform zu<br />
machen, die hochwertige Kontakte fördert. Aussteller können über ihre<br />
digitale Präsenz auf opti CONNECT ihre Zielgruppe noch punktgenauer<br />
erreichen und den Marketingwert ihrer Teilnahme steigern“, erklärt die<br />
opti-Messeleitung.<br />
Mit diesem Tool lenken Aussteller die Aufmerksamkeit auf ihr Unternehmen,<br />
ziehen die richtigen Besucher an, generieren neue Geschäftskontakte<br />
und können die Effektivität ihrer Marketingziele genau messen.<br />
Auf der Plattform präsentieren sie ihre Produkte und Marken mit Bildern,<br />
Videos und Texten und geben somit bereits vor der Messe einen Ausblick<br />
auf das, was sie vor Ort präsentieren werden. Ein smarter Algorithmus<br />
ermöglicht personalisierte E-Mail-Updates für Besucher, die sich für bestimmte<br />
Produkte oder Dienstleistungen interessieren. Darüber hinaus<br />
ranken die Algorithmen die Inhalte nach Besucherinteresse. So bekommen<br />
Aussteller relevante Kennzahlen in Echtzeit über die Performance<br />
ihrer Inhalte und durch Lead-, Kontakt- und Ticketanfragefunktionen<br />
auch Transparenz über den Wert ihrer Messebeteiligung.<br />
Mit der integrierten Suchfunktion finden Besucher passende Aussteller,<br />
Beiträge und Programmpunkte, für die sie sich mit einem Klick gleich<br />
anmelden können. Darüber hinaus erleichtern die Merkliste und die<br />
interaktiven Hallenpläne die Planung des Messebesuchs. Mit letzteren<br />
können Besucher sich individuelle Touren über die Messe erstellen. Dank<br />
einer Kontaktfunktion können Messebesucher auch andere registrierte<br />
Personen anschreiben, um sich etwa online mit Fachleuten aus der Branche<br />
zu vernetzen und anschließend vor Ort zum persönlichen Austausch zu<br />
treffen.Wer die Plattform „opti CONNECT“ nutzen möchte, kann sich<br />
kostenfrei unter https://connect.opti.de registrieren.<br />
Preis-Wertes und -Würdiges<br />
Mehrere Awards zeichnen herausragende Projekte und Ideen mit attraktiven<br />
Gewinnen aus. Erstmals wird beispielsweise der „opti Sustainability<br />
Award“ für gelebte Nachhaltigkeit in der Augenoptik verliehen. In den<br />
ANREISE:<br />
Mit dem ÖPNV<br />
Die U-Bahn-Station „Messestadt West“ befindet<br />
sich unmittelbar am Messegelände München,<br />
was für eine bequeme Anreise sorgt.<br />
Mit der Bahn<br />
München ist zentraler Knotenpunkt im<br />
europäischen Schienenverkehr. Vom Münchner<br />
Hauptbahnhof erreichen Sie das Messegelände<br />
mit der U-Bahn in ca. 20 Minuten.<br />
Mit dem Auto<br />
Das Messegelände München liegt direkt an der A94<br />
und ist über die Ausfahrt Feldkirchen-West (zum<br />
Eingang Nord) zu erreichen. Direkt am Messegelände<br />
stehen Ihnen ausreichend Parkplätze zur Verfügung.<br />
Verkehrsleitschilder in den Außenbezirken und in der<br />
ganzen Stadt weisen Ihnen den Weg zur opti.<br />
Mit dem Flugzeug<br />
Vom Flughafen München erreichen Sie die opti<br />
am besten mit dem Flughafen-Shuttle-Bus; ebenso mit<br />
S- und U-Bahn oder mit dem Taxi. Informationen zum<br />
Flugplan und zur Verkehrsanbindung des Flughafens<br />
finden Sie unter www.munich-airport.de. Falls Sie<br />
mit einem Mietwagen vom Flughafen anreisen, folgen<br />
Sie der Beschilderung Richtung „Messe“.<br />
28<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
Themenfeldern Soziales, Ökonomie und Ökologie zählen hierbei relevante<br />
Initiativen von Augenoptiker-Betrieben wie die Gestaltung der Geschäftsräume,<br />
Ansätze zur Vermeidung von Mikroplastik, alternative Energien, klimaneutrales<br />
Verhalten, Diversität und vieles mehr. In der Jury entscheiden<br />
dann renommierte Experten der IG Nachhaltigkeit über die Gewinner.<br />
Erinnerungen an die Anfangszeiten wird die „opti Party“ wecken, die<br />
an eine beliebte Tradition anknüpft. Der Nachwuchs der Branche profitiert<br />
von dem breiten opti-Campus-Programm. Ein weiterer Touchpoint<br />
zum idealen Netzwerken und Austauschen ist die „opti Runway Bar“.<br />
Informative Veranstaltungen, Round-Table-Gespräche und zukunftsweisende<br />
Vorträge runden das Portfolio ab.<br />
Neue Flächen, Hubs und Awards der opti 2024<br />
Die opti bietet in vier gleichwertigen, spannenden Hallen viel Raum für innovative<br />
Produkte, Start-ups und Branchenthemen wie prägende Zukunftstrends,<br />
Nachhaltigkeit und Nachwuchsförderung. Unter anderem mit diesen<br />
drei Themen trifft die opti den Nerv der Zeit. Das reflektieren folgerichtig<br />
auch die Flächen „Myopia Hub“, „Sustainability Hub“ und „Trend Hub“.<br />
Auf in die Zukunft – mitmachen und mitgestalten!<br />
Eintauchen in die Zukunft der Augenoptikerbranche: Die opti ruft augenoptische<br />
Betriebe und Industrie national und international dazu<br />
auf, durch eine gemeinsame Trendbewertung ein Optik-Trendradar zu<br />
schaffen. Dieses soll der Augenoptik eine umfassende Grundlage bieten,<br />
um frühzeitig relevante Trends zu erkennen und gezielt zu nutzen. In<br />
Zusammenarbeit mit der Innovations- und Strategieberatung Trendone<br />
GmbH aus Hamburg sowie ausgewählten Branchenexperten entwickelt,<br />
durch augenoptische Fachredakteure auf die Bedürfnisse der Augenoptik<br />
fokussiert und durch die gesamte Branche bewertet, verspricht das<br />
Trendradar damit einen klaren Mehrwert für die gesamte opti-Familie.<br />
Im Trendradar werden 31 Makrotrends beleuchtet, die sich jeweils<br />
einem von insgesamt fünf Handlungsfeldern zuordnen lassen: Arbeit &<br />
Kultur, Digitalisierung & Technologie, Kommunikation & Betrieb, Werte<br />
& Nachhaltigkeit sowie Augengesundheit & Neue Märkte (als Augenoptik-Spezialtrend).<br />
Jedes Handlungsfeld beinhaltet sechs bis sieben zu<br />
bewertende Makrotrends. Dabei werden Themen von „Aktives Altern“ bis<br />
„Zero Waste“, „Intelligente Materialien“ bis hin zu „Myopie-Management“<br />
oder „Smart Glasses“ durch die Bewerter unter die Lupe genommen.<br />
„400 Aussteller auf 44.000 Quadratmeter<br />
Ausstellungsfläche – das ist eine hervorragende<br />
Prognose für die kommende opti.“<br />
„Unternehmen müssen Schritt halten und wo immer möglich eine<br />
entscheidende Nasenspitze voraus sein. Deswegen ist es für jeden<br />
Branchenteilnehmer wichtig, die für die Augenoptik spezifischen technologischen,<br />
gesellschaftlichen und sozialen Entwicklungen realistisch<br />
einzuschätzen. Was kommt, wie und wann? Das sind die Fragen, die das<br />
Trendradar beantworten soll! Dafür benötigt es die Bewertung der Trends<br />
durch eine möglichst breite Masse“, erläutert Cathleen Kabashi.<br />
Preis-Fragen<br />
Bei Publikumsmessen sind Eintrittspreise gut vermittelbar; bei einer<br />
Fachmesse, bei der die Besucher ihre Lieferanten besuchen und Produkte<br />
kaufen wollen, kann man 2024 an dieser Stelle allerdings durch -<br />
aus ein Fragezeichen machen. Vor allem dann, wenn die beiden<br />
größeren Hauptmitbewerber in Paris und Mailand keine Eintrittspreise<br />
verlangen, sollte man diesen Punkt vielleicht auch in München einmal<br />
auf den Prüfstand stellen. Denn ohne Frage ist ein Messebesuch für<br />
Augenoptiker – noch dazu, wenn sie nicht allein anreisen, sondern vielleicht<br />
für zwei oder drei Tage und mit ihrer Belegschaft – alles andere<br />
als ein Sonderangebot.<br />
www.opti.de<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
29
0 MESSE<br />
Die MIDO –<br />
seit vielen Jahren<br />
ein Ort, an dem man<br />
Ideen und Kollektionen<br />
entdecken kann,<br />
aber auch Technologien<br />
und Materialien.<br />
30<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
MIDO 2024<br />
Eyewear<br />
Universum<br />
DREI TAGE ENTDECKUNG, INSPIRATION UND INNOVATION: VOM 3. BIS 5.<br />
FEBRUAR 2024 WIRD DIE WELT DER BRILLE WIEDER AUF DER MIDO IN MAILAND<br />
ZU GAST SEIN. FÜR DIE GRÖSSTE AUGENOPTIK-FACHMESSE DER WELT GILT<br />
NACH WIE VOR: NUR WAS DORT GEZEIGT WIRD, IST AUCH WIRKLICH WICHTIG.<br />
ie MIDO auf der Fiera Milano Rho im Nordosten von<br />
Mailand ist seit vielen Jahren ein unverzichtbarer Teil<br />
der Brillenbranche. Ein Ort, an dem man Ideen und<br />
Kollektionen entdecken kann, aber auch Technologien und Materialien.<br />
Man trifft Experten aus der ganzen Welt und diskutiert mit<br />
ihnen die wichtigsten Themen der Branche.<br />
Die Rahmendaten der letzten MIDO - 35.000 Besucher und über<br />
1.000 Aussteller aus allen Bereichen der Branche – zeigten die einzigartige<br />
globale Reichweite und Attraktivität der Messe und werden<br />
auch 2024 sicher erreicht; die Veranstalter rechnen in beiden Bereichen<br />
sogar mit einem Plus von bis zu 15 Prozent.<br />
Die Visuals der aktuellen MIDO-Werbekampagne spiegeln den<br />
Fortschritt: Man sieht keine realen Models mit Brille; die Motive<br />
wurden vielmehr mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) erstellt<br />
und visualisieren ein Schlüsselthema der MIDO 2024: KI spielt<br />
eine zunehmend größere Rolle in der Produktentwicklung von<br />
Brillenfassungen und -gläsern. Neben den technischen Herausforderungen<br />
geht es auch um die Schnittstellen zu Mode, Stil,<br />
Kreativität und Geschmack. Vor allem aber kann sie Prozesse<br />
ungemein beschleunigen: Was heute früh noch eine Idee war,<br />
kann heute abend bereits ein Prototyp oder ein ganzes Produktkonzept<br />
sein. Und auch bei der Behandlung von Sehstörungen oder<br />
bei der Erforschung und Behandlung von Augenkrankheiten hat<br />
KI offensichtlich ungeahnte Potenziale.<br />
Der für die Kampagne gewählte Claim lautet „The Eyewear Universe“,<br />
grafisch dargestellt durch Kugeln, die die Bilder prägen<br />
und Teil eines neuen Universums sind. Planeten unterschiedlicher<br />
Größe und Farbe bilden die Kulisse für ikonische Stilpersönlichkeiten<br />
und tragen dazu bei, eine fantastische Welt zu erschaffen:<br />
Das Universum der Brille.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
31
0 MESSE<br />
Die MIDO hat in den über fünf Jahrzehnten ihres Bestehens nicht nur immer<br />
wieder neue Trends in der Brillenbranche gesetzt; sie hat auch das traditionelle<br />
Konzept von Messen verändert und sich in eine wirklich glo bale<br />
Veranstaltung verwandelt. Das gilt sowohl im Hinblick auf die eigentliche<br />
Aufgabe einer Messe, Produkte und Ideen mit Menschen zusammenzubringen<br />
als auch im Bereich der Weiterbildung wie beispielsweise den<br />
Otticlub-Treffen, die das ganze Jahr über online verfügbar sind. Sie setzt<br />
konsequent auf technologische und digitale Innovationen und war eine der<br />
ersten Messen weltweit, die eine App für den Messeeinsatz entwickelte und<br />
Augmented Reality in einer Werbekampagne einsetzte.<br />
Ein weiteres Kernthema der MIDO ist die Nachhaltigkeit. Für die ANFAO, den<br />
italienischen Verband der Brillenhersteller, ist das Thema enorm wichtig<br />
und viel mehr als ein Trend oder ein bisschen Greenwashing des eigenen<br />
Tuns. Auf der MIDO 2024 wird unter dem Namen „Certified Sustainable<br />
Eyewear“ deshalb ein spezielles Zertifizierungsprogramm gestartet. Jeder<br />
Hersteller kann diese Zertifizierung für seine Produkte beantragen, um zu<br />
dokumentieren, wann, wie und wo seine Produkte hergestellt wurden.<br />
Daneben werden auf der MIDO 2024 drei begehrte Preise vergeben:<br />
Mit „Stand up for Green“ wird der nachhaltigste Messestand der MIDO<br />
gesucht und ausgezeichnet. Bewerbungen sind noch bis zum 15. Januar<br />
2024 möglich: www.mido.com/en/stand-up-for-green.<br />
Mit dem „CSE AWARD – Certified Sustainable Eyewear“ werden zum zweiten<br />
Mal zertifizierte nachhaltige Produkte prämiiert. Teilnahme unter<br />
www.mido.com/en/cse-award.<br />
Der „BeStore Award 2024“ zeichnet den besten und schönsten Laden<br />
und herausragende Einkaufserlebnisse aus. Eine internationale Jury<br />
aus Branchenmanagern, Visual Merchandisern, Designern und Designexperten<br />
wählt in jeder Kategorie den besten Store aus. www.mido.com/<br />
de/bestore-award.<br />
www.mido.com<br />
32<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
DE RIGO IST EIN FAMILIENUNTERNEHMEN MIT EINER FASZINIERENDEN GESCHICHTE:<br />
EIN ZUSAMMENSPIEL VON ERFAHRUNG, ZUVERLÄSSIGKEIT UND LEIDENSCHAFT.<br />
UNSER ZIEL IST ES, DIE ITALIENISCHE BRILLENTRADITION UND DEN STIL IN DIE<br />
WELT ZU TRAGEN SOWIE EINZIGARTIGE PRODUKTE, MIT DER GLEICHEN SORGFALT,<br />
MIT DER WIR UNSERE MENSCHLICHEN BEZIEHUNGEN PFLEGEN, ZU KREIEREN.
0 MESSE<br />
SILMO PARIS 2023<br />
Vorhang<br />
auf !<br />
34<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
SIE IST EINES DER BOLLWERKE<br />
DER BRILLE: DIE SILMO PARIS,<br />
DIE JEDES JAHR DIE OPTIK-BRANCHE<br />
IN DIE FRANZÖSISCHE HAUPT-<br />
STADT EINLÄDT, UM VERGANGENES<br />
ZU ZELEBRIEREN UND KÜNFTIGES<br />
VORZUSTELLEN. ÜBER 31.000<br />
BESUCHER AUS ALLER WELT LIESSEN<br />
SICH DIESE GELEGENHEIT<br />
IM HERBST 2023 NICHT ENTGEHEN.<br />
ieles war vertraut und manches anders: Die SILMO 2023<br />
in Paris zeigte sich mit einem neuen Hallen-Layout,<br />
an das man sich allerdings leicht gewöhnen konnte:<br />
Statt der langjährigen Kombination „Halle 5 und 6“ wanderte der<br />
„Design-Bereich“ mit den spannenden Independent Labels von Halle<br />
5 in Halle 7; sozusagen spiegelverkehrt.<br />
Die aktuelle „Generation SILMO“ war mit großem Einsatz dabei<br />
und sorgte für eine fröhliche, optimistische Dynamik, die während<br />
der gesamten vier Messetage spürbar war. 31.337 Besucher und<br />
Einkäufer (+16,5% gegenüber 2022) waren nach Paris gekommen;<br />
davon knapp die Hälfte (15.902) aus dem Ausland. Sie trafen auf<br />
dem Messeglände „Paris Nord Villepinte“ auf 929 Aussteller, die auf<br />
einer Gesamtfläche von etwa 75.000 Quadratmetern der Brille eine<br />
große Bühne bereiteten.<br />
Im Mittelpunkt standen – wie jedes Jahr – nicht nur Ein- und<br />
Verkauf von Produkten, sondern das Zusammentreffen und der Austausch<br />
mit Kollegen aus aller Welt, der Blick auf Innovationen, die<br />
fachliche Fortbildung und die Verleihung von Preisen. Ein bunter<br />
Strauß von Aktivitäten, die bei den meisten Teilnehmern den Eindruck<br />
einer anregenden und erlebnisreichen Veranstaltung hinterließen.<br />
Die SILMO steht traditionsgemäß für die gesamte Optik- und<br />
Brillenbranche, mit großen und kleinen, altbekannten und neuen<br />
Akteuren, die die gesamte Produktpalette und Wertschöpfungskette<br />
repräsentieren. Manche Unternehmen sah man zum ersten Mal;<br />
einige davon wird man vermutlich nächstes Jahr nicht wiedersehen.<br />
Das ist der Gang der Dinge: Brillen machen und verkaufen muss man<br />
nicht nur wollen, sondern auch können.<br />
OPTI 2024<br />
HALLE C2 STAND 480
0 MESSE<br />
Allen Ausstellern gemeinsam ist allerdings eines: Sie sind die Seele<br />
der Messe. Die Qualität der Stände und der angebotenen Produkte und<br />
Dienstleistungen unterstrich auch in diesem Jahr, wie sehr es in der<br />
Zukunft darauf ankommen wird, nicht nur Produkte, sondern ganze<br />
Konzepte anzubieten. Deshalb ist es auch eine der Stärken der SILMO,<br />
nicht nur Brillenfassungen und -gläser zu zeigen, sondern eine Vielzahl<br />
von Informations- und Fortbildungs-Veranstaltungen zu offerieren, mit<br />
denen Innovation, Kreativität und Wissen gefördert werden, was im<br />
Informations-Zeitalter für die Zukunft jeder Branche unverzichtbar ist.<br />
Diese Zukunft steht ohnehin immer im Mittelpunkt der Themen, mit<br />
denen sich die SILMO Paris beschäftigt. Schon im „Trends Forum“ im Eingangsbereich<br />
der Messe bekamen die den Besucher die Möglichkeit, in<br />
die wichtigsten Fashion-Trends des Jahres einzutauchen. „SILMO next“<br />
hieß ein multidisziplinäres Forum, das der Zukunft gewidmet war und<br />
die neuesten technologischen Innovationen und großen Fortschritte in<br />
den Bereichen Smart Eyewear, phygitale Erfahrungen und umweltverträgliches<br />
Design zeigte. „Futurology“ präsentierte einzigartige Erlebnisbereiche,<br />
in denen intelligente Produkte getestet und neue Trends in<br />
der virtuellen Realität entdeckt werden konnten und wo mit innovativen<br />
Ansätzen für eine nachhaltige Produktion experimentiert wurde.<br />
Um der sozialen und ökologischen Verantwortung der Branche gerecht<br />
zu werden, haben die Organisatoren der SILMO überdies einen<br />
„Responsible Company Award“ ins Leben gerufen. Mit diesem Preis,<br />
der allen Ausstellern offensteht, soll jedes Jahr ein Unternehmen für<br />
einen herausragenden Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastung<br />
und zur Optimierung seiner sozialen Auswirkungen ausgezeichnet werden.<br />
Gewinner des Jahres 2023 war das deutsche Unternehmen Mykita,<br />
das in seiner Unternehmens-Strategie ökologische und soziale Aspekte<br />
in besonderer Weise berücksichtigt, um den ökologischen Fußabdruck<br />
seiner Produkte und seiner Aktivitäten möglichst klein zu halten.<br />
Die mittlerweile 30. Verleihung der begehrten SILMO d'OR-Awards<br />
fand zum ersten Mal wieder an einem besonderen Veranstaltungsort<br />
außerhalb der Messe statt: In den „Folies Gruss“, einem Zirkusgelände<br />
im berühmten Park „Bois de Boulogne“, wo die Preisträger nach einer<br />
beeindruckenden Zirkusshow ausgezeichnet wurden. Die Jurymitglieder,<br />
zu der seit vielen Jahren auch die <strong>EYECOM</strong>-Redaktion gehört, hatte<br />
zuvor unter zahlreichen nominierten Produkten die jeweiligen Gewinner<br />
der einzelnen Kategorien ausgewählt. Unterstützt wurden sie dabei von<br />
einem Jury-Vorsitzenden, der nicht aus der Optikbranche stammt und<br />
einen anderen, herausfordernden Blickwinkel aus der Mode einbrachte:<br />
Nicolas Fafiotte, der sich selbst als „Couturier der außergewöhnlichen<br />
Momente“ bezeichnet, hatte diese Herausforderung angenommen.<br />
Dieser kreative Förderer der französischen Eleganz stammt aus Oyonnax,<br />
einem der Ursprungs-Orte der französischen Brillenindustrie, in der vor<br />
über 50 Jahren auch die Geschichte der SILMO begann.<br />
Vom 20. bis 23. September 2024 wird sie in Paris weitergehen.<br />
www.silmoparis.com<br />
36<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
Entstanden aus dem Wunsch der LVMH-Gruppe, dem<br />
weltweit führenden Luxusgüterkonzern, die Eyewear zu<br />
einem wesentlichen Bestandteil der Kollektionen ihrer<br />
Maisons zu machen und deren Kreativität Ausdruck zu<br />
verleihen, wurde Thélios 2017 gegründet.<br />
Als Pionier eines neuen Luxuserlebnisses in der Brillensparte<br />
beherrscht Thélios jeden Schritt der Wertschöpfungskette,<br />
von der Produktion bis hin zum Vertrieb von Sonnenbrillen<br />
und Korrekturfassungen für LVMH Maisons.<br />
Mit seiner im italienischen Longarone gelegenen Manifattura<br />
steht Thélios für Alta Occhialeria: ein einzigartiges<br />
Know-how, das Kreativität und Excellenz in der Herstellung<br />
vereint.<br />
Darüber hinaus betreibt Thélios ein hochselektives<br />
Distributions-Netzwerk mit einer direkten kommerziellen<br />
Präsenz auf allen großen Märkten.
0 MESSE<br />
HALL OF FRAMES 2023<br />
WOHIN<br />
DIE REISE GEHT<br />
SIE IST EINE DER KLEINSTEN UND KÜRZESTEN AUGENOPTISCHEN FACHMESSEN –<br />
UND ALLEIN DESHALB ETWAS BESONDERES: DIE „HALL OF FRAMES“<br />
(HOF) IN DER SCHWEIZ, DIE NUR EINEN TAG DAUERT, ETWA 50 BRILLENMARKEN<br />
ZEIGT UND AN EINEM BESONDEREN ORT STATTFINDET.<br />
38<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
m 24. September 2023 lud die „Hall of Frames“ die<br />
Schweizer Augenoptiker-Branche zum zweiten Mal für<br />
einen Tag zu einem Stelldichein im Verkehrshaus in Luzern<br />
ein. Das meistbesuchte Museum der Schweiz ist viel mehr als ein<br />
Technik-Museum: Es ist eine richtige Erlebniswelt, in der es im weitesten<br />
Sinne um das Thema Mobilität und Innovation geht. Auch die gute<br />
Erreichbarkeit, die hohen, lichtdurchfluteten Räume und die malerische<br />
Lage direkt am Vierwaldstättersee mit Blick auf die Berge machen diese<br />
Location zu einer wunderbaren Bühne für die Brille. Das soll nach dem<br />
Willen von Nathanaël Wenger, dem Erfinder, Gründer und Organisator<br />
der HOF, auch für die nächsten Jahre so bleiben.<br />
Seit 15 Jahren ist die HOF Treffpunkt der Branche und eine Plattform<br />
für unabhängige Brillenmarken aus ganz Europa, die auf unkomplizierte<br />
Weise den direkten Kontakt zwischen unabhängigen Augenoptikfachgeschäften<br />
und ausgesuchten Labels und Herstellern vermittelt. Viele<br />
davon sind seit vielen Jahren am Markt etabliert; aber auch Newcomer<br />
nutzen immer wieder gerne diese Möglichkeit der Kontaktaufnahme<br />
und des direkten Verkaufs. Jedem Aussteller - ob etablierter Marke oder<br />
Newcomer - steht bei diesem Messeformat dieselbe Präsentationsfläche<br />
zur Verfügung“, sagt Nathanaël Wenger. Die Brillen sollen im Mittelpunkt<br />
stehen; keine Messestände.<br />
Eine derart kompakte Präsentation ermöglicht einen schnellen Überblick<br />
ohne Ablenkungen. Ein Hauptmerkmal der HOF 2023 und der dort<br />
präsentierten rund 50 Labels war ihre Vielseitigkeit: Statt eines speziellen<br />
Trends sah man ganz unterschiedliche Stilrichtungen von Öko bis Superretro.<br />
Natürliche Werkstoffe bleiben ein großes Thema (Rolf, Feb31st,<br />
Planctons); auch gedruckte und lasergesinterte Brillen gelten als äußerst<br />
nachhaltig (Rolf, You Mawo, Ørgreen, Headrix). Massive, breitrandige<br />
Charaktermodelle akzentuieren Persönlichkeiten und strahlen Selbstbewusstsein<br />
aus (Nirvan Javan, Danshari, You Mawo). Auch Farbe ist nach<br />
wie vor ein großes Thema (J.F. Rey, Coco Song, Johann von Goisern, Dutz).<br />
Sehr urban sind Superretro-Brillen (Peter and May, Moscot, Coblens), und<br />
zeitlos bleiben die nordischen Brillenmacher mit ihrem minimalistischen,<br />
schlichten Design (Ørgreen Optics, Colibris, Nine Eyewear). Abgerundet<br />
wurde der internationale Auftritt durch Schweizer Brillenlabels, bei<br />
denen unterschiedlichste Stile zu finden sind (Didier Voirol, Baselli,<br />
Ursprung-Swiss). Und auch Kinderbrillen (Milo & Me, Little Paul & Joe,<br />
Look) und Sportbrillen (Alpina, Hilx, React) waren ein Thema an der HOF,<br />
weil sie gekonnt Funktionalität mit gutem Aussehen kombinieren. Es wird<br />
spannend sein, zu erleben, welche Strömungen sich im Jahr 2024 durchsetzen<br />
und welche sich im Verlauf des Jahres abschwächen werden.<br />
Messen wie die HOF sind eine wunderbare Plattform für Inspirationen,<br />
aber auch, um das eigene Profil als Augenoptik-Unternehmer zu<br />
schärfen. Der nächste Termin ist bereits gesetzt: Am Sonntag, 15. September<br />
2024, trifft die Schweizer Brillenwelt sich wieder von 9 bis 17 Uhr<br />
im Verkehrshaus Luzern, um zu sehen, wohin die Reise der Brille im Jahr<br />
2025 gehen wird.<br />
www.hallofframes.ch<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
39
0 BRANCHE<br />
Welt<br />
des Wandels<br />
as Motto des Trendforums 2023/24 lautete „Sei ansteckend!“<br />
Nach drei Jahren Corona-Einschränkungen – auch<br />
das Forum konnte in dieser Zeit nicht live stattfinden – vielleicht<br />
nicht ganz glücklich: Ansteckend zu sein ist seither eher negativ<br />
konnotiert. Aber Aufmerksamkeit generierte das Motto zweifellos – möglicherweise<br />
gerade deshalb.<br />
440 Teilnehmer erlebten an diesem Tag spannende Einblicke in aktuelle<br />
Trends und Entwicklungen der Augenoptiker-Branche. Stefan Aust,<br />
langjähriger SPIEGEL-Chefredakteur und heutiger Herausgeber der WELT,<br />
eröffnete das Event mit einem Blick auf die weltpolitische Unordnung und<br />
deren Bedeutung für Deutschland. In seiner Keynote betonte er die Notwendigkeit<br />
von entschlossenem Handeln in Zeiten multipler Krisen und<br />
gesellschaftlicher Herausforderungen: „Die westliche Demokratie ist in<br />
Gefahr, wenn sie ihre eigenen Verheißungen nicht mehr erfüllt.“<br />
Das abwechslungsreiche Programm setzte zunächst einen Schwerpunkt<br />
auf aktuelle Entwicklungen in der Branche. Stephan Schenk (Euronet) und<br />
Bastian Schnuchel (ToEyes) präsentierten wichtige Erkenntnisse zum Mehrbrillenverkauf<br />
und zeigten praxisnahe, erprobte Maßnahmen auf, um diesen<br />
zu forcieren. Laura Hanenberg vom SPECTARIS-Kontaktlinsen-Kreis lieferte<br />
Tipps, wie künftig noch mehr Menschen für die Kontaktlinse begeistert<br />
werden können und präsentierte ermutigende Zahlen: Allein im Jahr 2022<br />
konnten 200.000 neue Kontaktlinsenträger gewonnen werden.<br />
Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem drastischen Wandel. Angesichts<br />
des Fachkräftemangels beleuchtete Tobias Zimmermann von der<br />
Online-Jobplattform Stepstone über die Schritte, die Arbeitgeber ergreifen<br />
müssen, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen. „Verschenken<br />
Sie keine Potentiale, schließen Sie keine Zielgruppe aus“, appellierte<br />
Zimmermann an die Zuhörer.<br />
Der Vortrag von Unternehmer-Coach und Autor Peter Holzer zum<br />
„Zeitalter der Mutlosigkeit“ und den Konsequenzen, die sich daraus für<br />
Führungskräfte ergeben, hatte eine klare Message: „Wir alle können bequemer<br />
leben, wenn wir im Gegenzug bereit sind, auf unseren Wohlstand<br />
zu verzichten.“ Aber Bequemlichkeit und Wohlstand zusammen<br />
wird es kaum geben. Er plädierte für mehr Klartext in der Kommunikation<br />
und warnte Führungskräfte davor, sich allein mit unternehmerischem<br />
Erfolg zufriedenzugeben.<br />
40<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
SPECTARIS-TRENDFORUM 2023/24<br />
SEIT VIELEN JAHREN IST ES TRADITION UND<br />
INSPIRATION FÜR DIE DEUTSCHE<br />
AUGENOPTIK: DAS SPECTARIS-TRENDFORUM<br />
IN BERLIN. AM 6. NOVEMBER 2023 PLÄDIERTEN<br />
HOCHKARÄTIGE REFERENTEN IN DER<br />
„CLASSIC REMISE“ ZWISCHEN AUTOMOBILEN<br />
RARITÄTEN AUS DER VERGANGENHEIT FÜR<br />
MUTIGE WEGE IN EINER WELT DES WANDELS.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
41
0 BRANCHE<br />
Fotos: Detlev Schilke/SPECTARIS.<br />
Mindestens genauso wichtig sei es, im eigenen Unternehmen eine mutmachende<br />
Kultur zu etablieren.<br />
Mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ befassten sich gleich mehrere<br />
Referate. Speaker Jürgen Schmidhuber legte mit seiner Forschung<br />
„Die westliche Demokratie ist in Gefahr,<br />
wenn sie ihre eigenen<br />
Verheißungen nicht mehr erfüllt.“<br />
an der TU München Anfang der 1990er-Jahre den Grundstein für das<br />
Verständnis neuronaler Netzwerke und damit für viele Anwendungen,<br />
die aus unserem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Er ist<br />
überzeugt, dass der Menschheit um das Jahr 2040 ein Quantensprung<br />
in ihrer Entwicklung bevorsteht: KI‘s seien dann nicht nur klüger, kreativer<br />
und einfallsreicher als wir, sondern auch in der Lage, sich selbst zu erschaffen<br />
und in Robotern die Erde zu verlassen. „Die Weiterentwicklung<br />
der Künstlichen Intelligenz ist deshalb ein ebenso bedeutsamer Schritt<br />
in der Menschheitsgeschichte wie die Entwicklung des Lebens selbst“, so<br />
Schmidhuber.<br />
„Ein menschliches Bewusstsein<br />
wird deshalb auch in Zukunft durch kein<br />
neuronales Netzwerk zu ersetzen sein.“<br />
Digitalberater und Autor Mads Pankow lieferte einen Ausblick, wie<br />
sich die Arbeitswelt der Zukunft durch den stetig zunehmenden Einsatz<br />
smarter KI-Tools verändern wird. Er ist sich sicher: „KI bedeutet nicht das<br />
Ende menschlicher Kreativität und Innovationskraft. Denn jede KI ist am<br />
Ende nur so intelligent wie die Daten, mit denen sie gefüttert wird. Ein<br />
menschliches Bewusstsein wird deshalb auch in Zukunft durch kein neuronales<br />
Netzwerk zu ersetzen sein.“<br />
Den beeindruckenden Schlusspunkt des Programms setzte Extremschwimmer<br />
und UN-Meeresbotschafter André Wiersing. Er ist der erste<br />
deutsche und insgesamt sechzehnte Schwimmer, der die „Ocean’s Seven“<br />
absolvierte, die größte Herausforderung im Langstreckenschwimmen, bei<br />
der insgesamt sieben Meerengen auf fünf Kontinenten mit einer Gesamtlänge<br />
von 206 Kilometern durchschwommen werden müssen.<br />
Mit eindrucksvollen Erfahrungen aus seinen außergewöhnlichen<br />
Schwimmabenteuern motivierte Wiersing das Publikum, die eigene<br />
Komfortzone zu verlassen. „Ich habe für mein Projekt über drei Jahre<br />
„Wir haben ein spannendes Trendforum<br />
erlebt – mit vielfältigen Themen<br />
direkt am Puls der Zeit.“<br />
jeden Tag ein Eisbad genommen, ohne eine einzige Ausnahme“, erzählte<br />
er. „Aber eines kann ich Ihnen versichern: Es bleibt immer kalt!“ Für<br />
außergewöhnliche Leistungen braucht es nach seiner Überzeugung aber<br />
kein kaltes Wasser, sondern letztendlich immer nur ein klares Ziel, das<br />
Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und den bedingungslosen Rückhalt<br />
eines starken Teams.“<br />
Mirjam Rösch, die Vorsitzende Consumer Optics bei SPECTARIS, zog<br />
am Ende ein überaus positives Fazit: „Wir haben ein spannendes Trendforum<br />
erlebt - mit vielfältigen Themen direkt am Puls der Zeit.“<br />
www.spectaris.de/consumer-optics<br />
42<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
NIEMAND SIEHT WIE DU.<br />
<br />
ZEISS auf der opti 2024.
0 MEINUNG<br />
FÖRDERN UND FORDERN<br />
ICH WILL …<br />
GIBT ES EINEN FACHKRÄFTEMANGEL IN DER AUGENOPTIK? JA, OHNE ZWEIFEL.<br />
MUSS MAN DESHALB AUF ALLE FORDERUNGEN POTENZIELLER MITARBEITER<br />
EINGEHEN? „NEIN“, FINDET AUGENOPTIK-UNTERNEHMER ANDRÉ DUROW,<br />
„EIN GEHALT MUSS MAN NICHT NUR BEKOMMEN, SONDERN AUCH VERDIENEN.“<br />
enn sich jemand selbstständig<br />
macht – egal ob in einer Garage,<br />
einer Küche oder einem Ladenlokal<br />
- dann verbindet diese Menschen alle eins:<br />
Eine Vision und eine Idee. Bei keinem dieser<br />
Menschen steht an erste Stelle das „reich werden“,<br />
aber jeder Unternehmer will etwas machen,<br />
von dem er denkt, dass er es besonders<br />
gut kann.<br />
Mit etwas Glück und noch mehr Können wird<br />
der eine vom Garagen-Buchhändler aus der Garage<br />
zum größten Onlinehändler der Welt; ein<br />
anderer fängt mit einem kleinen Optiker-Laden<br />
in Cuxhaven an und wird zum größten Augenoptiker<br />
Europas. Nur die wenigsten werden<br />
Millionäre, aber Millionen Unternehmer stehen<br />
zu Anfang alleine in einer Imbiss-Bude oder in<br />
einer kleinen Werkstatt. Fast alle fallen irgendwann<br />
einmal hin, stehen wieder auf und laufen<br />
weiter. Sie haben ein Ziel vor Augen, investieren<br />
Zeit, Geld, Ideen – und werden dafür belohnt,<br />
mal mehr und mal weniger.<br />
Irgendwann, nach vielen schlaflosen Nächten,<br />
in denen sie nicht wussten, ob sich die<br />
Anstrengung überhaupt lohnt, stellt sich dann<br />
vielleicht der Erfolg ein. Und weil sie diesen<br />
nicht allein bewältigen können, lassen sie<br />
andere daran teilhaben und schaffen Arbeitsplätze.<br />
Vielleicht einen oder fünf oder zehn;<br />
manchmal aber auch 500 oder 100.000.<br />
Und dann kommen die Bewerber. Die meisten<br />
freuen sich über einen sicheren Job, aber<br />
ein paar fangen bald an zu jammern, sie würden<br />
ausgebeutet, obwohl sie doch so viel für<br />
das Unternehmen tun und deshalb die eigentlichen<br />
Schöpfer des Erfolges seien. Ohne sie<br />
hätte der Unternehmensgründer kein schönes<br />
Haus und keine Yacht. Regelmäßig übersehen<br />
sie dabei, dass die Firma schon lange vor ihnen<br />
erfolgreich war, denn sonst gäbe es ihren<br />
Arbeitsplatz ja überhaupt nicht.<br />
Um Missverständnisse zu vermeiden: Die<br />
meisten Mitarbeiter - auch in unserer Branche<br />
– stehen loyal zu ihren Arbeitgebern und tun<br />
viel für sie. Sie klagen nicht, denn sie werden<br />
angemessen bezahlt; oft sogar deutlich über<br />
Tarif oder Wettbewerb. Das Ärgernis sind die,<br />
die viel wollen und wenig leisten – und dann<br />
jammern, sie würden nicht gerecht entlohnt.<br />
Und die damit auch die engagierten Kollegen<br />
verunsichern.<br />
Ich finde: Kein Arbeitgeber muss sich anbiedern<br />
und um Arbeitskräfte buhlen mit Extras,<br />
die er oft nicht einmal für sich selbst in Anspruch<br />
nimmt. Ich gestehe jedem Mitarbeiter zu, das<br />
Maximum an Geld und zusätzliche Extras zu bekommen.<br />
Es ist aber nicht die Aufgabe des Arbeitgebers,<br />
solche hoch hängenden Trauben sofort<br />
anzubieten. Jeder, der diese Trauben haben will,<br />
soll zuerst beweisen, dass er auch drankommt.<br />
Ein paar Nörgler in unserer Branche – man<br />
findet einige von ihnen bei Social Media –<br />
wollen gar keine Verantwortung übernehmen.<br />
Sie wollen lieber in Sicherheit und ohne eigenes<br />
Risiko arbeiten. So, dass Fehler kein eigenes<br />
Geld kosten, sondern das des Arbeitgebers.<br />
Gleitsichtgläser falsch bestellt oder verschliffen?<br />
Kein Problem; der Chef bezahlt’s. Kunde<br />
vergrault? Egal, das Gehalt kommt trotzdem.<br />
Wer so denkt, ist weit entfernt davon, Forderungen<br />
stellen zu können. Er sollte vielmehr dankbar<br />
sein, dass er einen Job hat, ohne selbst<br />
irgendein Risiko tragen zu müssen, das über<br />
ein pünktliches Erscheinen hinausgeht.<br />
Jeder, der auf Arbeitgeber schimpft und behauptet,<br />
sie wüssten nicht, wie man mit Arbeitnehmern<br />
richtig umgeht, hat die Möglichkeit<br />
und Gelegenheit, von heute auf morgen die<br />
Seite zu wechseln und selbst Arbeitgeber zu<br />
werden – mit allen Risiken, Vor- und Nach t eilen.<br />
Es stehen genügend Ladenlokale leer.<br />
Andre Durow ist selbständiger Augenoptiker-Meister<br />
mit eigenem Geschäft im bayrischen Kaufbeuren.<br />
Daneben brachte er vor mehreren Jahren ein spezielles<br />
Brillenglas für Golfer auf den Markt und betreute zahlreiche<br />
Golfprofis auf der PGA Europe; ebenso Profisportler<br />
und Augenoptiker-Kollegen in den Bereichen Sportoptik,<br />
Mindsetting, Kommunikation und Körpersprache.<br />
Kontakt: info@brillenstudio-n.de<br />
Jeder Unternehmer<br />
fängt klein an: Amazon-<br />
Gründer Jeff Bezos<br />
1999 in seinem ersten<br />
Büro. Als ein Journalist<br />
ihn auf seinen Schreibtisch<br />
– eine ausgediente<br />
Tür – ansprach, sagte<br />
er: „Der Tisch ist ein<br />
Symbol dafür, dass man<br />
Geld nicht für Unwichtiges<br />
ausgibt, sondern<br />
für die Dinge, die den<br />
Kunden wichtig sind.“<br />
44<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
0 BRANCHE<br />
ZWEI JAHRE KRIEG<br />
ZEIT DER TRÄNEN<br />
AUF DER PARISER SILMO ENDE SEPTEMBER 2023 HABEN WIR NACH JAHREN UNSERE<br />
UKRAINISCHE KOLLEGIN ANNA NIKOLENKO WIEDER GETROFFEN. SIE ERZÄHLTE<br />
VON DER SCHLIMMEN SITUATION IN IHRER HEIMAT – UND WIR HABEN SIE GEBETEN,<br />
EIN PAAR PERSÖNLICHE EINDRÜCKE FÜR UNS AUFZUSCHREIBEN.<br />
Ein KI-generiertes Symbolbild, das die Hoffnungslosigkeit des Krieges zum Ausdruck bringt.<br />
ines Morgens veränderte sich<br />
unser Leben dramatisch, als wir<br />
durch den Lärm von Bomben geweckt<br />
wurden. Von diesem Moment an schien<br />
das Leben in einer Minute festzustecken, die<br />
ewig zu dauern schien.<br />
In den ersten zwei Wochen dachten die<br />
meisten Menschen in der Ukraine nur an ihre<br />
Familien und engen Freunde, die versuchten,<br />
so viel Lebensmittel wie möglich aufzutreiben<br />
und sich in ihren Häusern eine Art Unterschlupf<br />
zu bauen, hauptsächlich aus Möbeln. Ich erhielt<br />
viele Nachrichten von meinen Kollegen aus der<br />
Optikbranche. Man konnte nicht jeden fragen,<br />
ob er am Leben sei; also haben wir hauptsächlich<br />
Chats und Messenger abgefragt, wann unsere<br />
Freunde das letzte Mal online waren. Denn<br />
„online“ bedeutete „lebendig“.<br />
Überhaupt war das Internet in dieser Zeit<br />
überlebenswichtig. Die Möglichkeit, auf Online-Karten<br />
zu sehen, wie weit die Front vom<br />
eigenen Standort entfernt war, wurde unglaublich<br />
wichtig. Viele Mitarbeiter von Telefon- und<br />
Internetanbietern riskierten deshalb ihr Leben,<br />
um die bei Bombenangriffen unterbrochenen<br />
Verbindungen zu reparieren.<br />
Auch die Augenoptiker-Branche in der Ukraine<br />
war vorübergehend weitgehend stillgelegt.<br />
Einige Geschäfte waren mehrere Monate lang<br />
geschlossen, ebenso private Augenkliniken.<br />
Einige wurden nie wieder geöffnet. Als Glück<br />
im Unglück erwiesen sich die Erfahrungen aus<br />
der Covid-Zeit: Bis dahin war die Augenoptik in<br />
der Ukraine immer eine sehr analoge Branche<br />
gewesen, wo man Ware vor allem nach persönlichem<br />
Augenschein einkaufte. Aber beim<br />
ersten Lockdown im Frühjahr 2020 begannen<br />
die Großhändler, benutzerfreundliche Websites<br />
und Bestellmöglichkeiten zu installieren. Auch<br />
der Brillen-Einzelhandel wurde mit Online-<br />
Ressourcen ausgerüstet. Diese „Impfung“ durch<br />
die Covid-Lockdowns ermöglichte es vielen<br />
46<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
ukrainischen Unternehmen, in der neuen Situation<br />
zu Beginn des Krieges zu überleben, bis sie<br />
ihre Geschäfte wieder eröffnen konnten.<br />
Die aktuelle Situation der Augenoptik ist<br />
in verschiedenen Regionen der Ukraine sehr<br />
unterschiedlich. Einige Teile des Landes wurden<br />
durch den Krieg viel stärker beschädigt als<br />
andere. Gleich nach Kriegsbeginn zogen viele<br />
Menschen in den westlichen Teil der Ukraine;<br />
viele Firmen verlegten auch ihre Büros dorthin.<br />
Von diesem Moment an<br />
schien das Leben in einer<br />
Minute festzustecken,<br />
die ewig zu dauern schien.<br />
Es ist fast ein Wunder,<br />
dass immer noch Geschäfte<br />
geöffnet sind.<br />
Weil die allgemeine Situation unserer<br />
Augenoptiker-Branche derzeit sehr kompliziert<br />
ist, ist es fast ein Wunder, dass immer noch Geschäfte<br />
geöffnet sind und dass es Firmen gibt,<br />
die augenoptische Produkte importieren. Einige<br />
Unternehmen führen sogar neue Marken<br />
ein, eröffnen neue Geschäfte oder erweitern<br />
vorhandene. Einige reisen auch zu Fachmessen<br />
im Ausland. Zum Beispiel die Mitarbeiter<br />
des „Lviv Megaoptika Vision Center“, das auf<br />
der MIDO 2023 mit dem „Bestore Innovation<br />
Award 2023“ ausgezeichnet wurde. Oder das<br />
Team der Firma Acropolis, das auf der Pariser<br />
SILMO seine in der Ukraine hergestellten Brillenetuis<br />
präsentierte.<br />
Die Warenauswahl in den Geschäften ist<br />
kriegs bedingt natürlich eingeschränkt. Die ukrainischen<br />
Endverbraucher haben ihre Ansprüche<br />
schon in der Covod-Zeit zurückgeschraubt<br />
und eher einfache, aber zuverlässige, lang -<br />
le bige Brillenmodelle zu bezahlbaren Preisen<br />
gekauft. Für Luxus ist gerade nicht viel Platz,<br />
auch wenn die Nachfrage nach besseren Produkten<br />
gerade wieder steigt.<br />
Auch die Augenkliniken in den Kriegs gebieten<br />
mussten zu Beginn des Krieges ihre<br />
Arbeit einstellen. Die meisten von ihnen nahmen<br />
ihre Arbeit jedoch schon bald wieder auf;<br />
teilweise unter sehr improvisierten Bedingungen.<br />
Die große Nachfrage nach augenärztlicher<br />
Hilfe und chirurgischen Eingriffen ließ einfach<br />
nichts anderes zu.<br />
Dieser Krieg hat unsere Vorstellung verändert,<br />
dass ein Geschäft vor allem dazu da ist, Gewinne<br />
zu erzielen. Viele ukrainische Augenoptiker<br />
haben eine unglaubliche Großzügigkeit gezeigt,<br />
indem sie nicht nur der Armee und Flüchtlingen,<br />
sondern sogar Konkurrenten helfen. Denn jedes<br />
Optikunternehmen hat mindestens einen Mitarbeiter<br />
oder Bekannten in der Armee.<br />
Wie freundlich und großzügig unsere Optiker<br />
sind, habe ich auch persönlich erlebt: Der<br />
Besitzer eines Optikgeschäfts in Dnjepr hat<br />
einer Freundin von mir, die ihren Job verloren<br />
und deshalb nicht viel Geld hatte, ihre neue<br />
Brille einfach geschenkt.<br />
Wir alle wünschen uns nichts sehnlicher als das<br />
Ende dieses Krieges und eine Rückkehr zu einer<br />
Normalität, wie wir sie von früher kennen.<br />
Mitarbeiter des des „Lviv Megaoptika Vision<br />
Center“ bei der Verleihung des „Bestore Innovation<br />
Award 2023“ auf der MIDO 2023 durch<br />
MIDO-Präsident Giovanni Vitaloni (rechts).<br />
Anna Nikolenko ist seit 2003 Redakteurin und Miteigentümerin<br />
des ukrainischen Optikmagazins „OK.U.“ Es wird<br />
seit Beginn des Jahres 2020 nicht mehr gedruckt, sondern<br />
erscheint nur noch online. Außerdem unterrichtet sie seit<br />
2002 an der Universität Chinesisch.<br />
Kontakt: anna@okumagazine.com.ua<br />
Das Team der Firma Acropolis, das auf der<br />
Pariser SILMO seine in der Ukraine hergestellten<br />
Brillenetuis präsentierte.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
47
0 EYEVIEW<br />
PARTNERSCHAFT<br />
French<br />
Connection<br />
VOR EINIGEN MONATEN HAT DAS FRANZÖSISCHE TRADITIONSHAUS MOREL<br />
GEMEINSAM MIT DEM LANGJÄHRIGEN DEUTSCHEN MOREL-VERTRIEBSPARTNER<br />
HOLGER EMMERICH EINE EIGENE VERTRIEBSGESELLSCHAFT FÜR DEUTSCHLAND<br />
UND ÖSTERREICH GEGRÜNDET, DIE „MOREL GERMANY-AUSTRIA GMBH“.<br />
<strong>EYECOM</strong> HATTE DIE GELEGENHEIT ZU EINEM INFORMATIVEN GESPRÄCH MIT IHM.<br />
<strong>EYECOM</strong>: Herr Emmerich, viele Jahre lang<br />
haben Sie mit Ihrer Firma Emmerich die<br />
Brillenfassungen und Sonnenbrillen des<br />
französischen Traditionsherstellers MOREL<br />
in Deutschland vertrieben. Was war der<br />
Hauptgrund, jetzt eine Tochterfirma für<br />
Deutschland und Österreich zu gründen?<br />
Holger Emmerich: Wir arbeiten seit gut<br />
zwanzig Jahren mit MOREL zusammen. Im<br />
Zuge des Rebrandings haben wir die Chance<br />
ergriffen, die langjährige Kooperation neu<br />
auszurichten. Durch die Neugründung der<br />
„MOREL Germany-Austria GmbH“ kann man<br />
Synergien einfach besser nutzen. Als VIP-<br />
„Das hauseigene Design-<br />
Center entwickelt Brillen,<br />
die die Einzigartigkeit<br />
jedes Menschen ohne Zwänge<br />
und Schranken<br />
zum Ausdruck bringen.“<br />
Distributeur haben wir Zugriff auf das zentrale<br />
MOREL-Lager. Brillenlieferungen und Ersatzteile<br />
werden innerhalb eines Tages direkt von dort<br />
verschickt; der Kundenservice bleibt bei uns in<br />
Herdecke, um eine effiziente Betreuung und<br />
Beratung sicherzustellen. Außerdem können<br />
wir so für den deutschen und österreichischen<br />
Markt einen noch besseren Kundenservice<br />
bieten. Weiterer Vorteil für die Partner-Augenoptiker<br />
ist die Nutzung des Online-Portals „my-<br />
Morel“ in vollem Umfang. Es beinhaltet Kommunikations-<br />
und Marketing-Tools, die sich für<br />
jedes Geschäft auch individualisieren lassen.<br />
Bestellungen und Rechnungsstellungen können<br />
online eingesehen und Treuepunkte gesammelt<br />
werden.<br />
<strong>EYECOM</strong>: Was unterscheidet MOREL- Brillen<br />
von den Produkten anderer Hersteller?<br />
Holger Emmerich: Als unabhängiges Familienunternehmen<br />
setzt MOREL sich jeden Tag<br />
dafür ein, die eigene Leidenschaft für Brillen<br />
durch eine freie, mutige und engagierte Vision<br />
in allen Bereichen des Unternehmens zu<br />
teilen. Das spiegelt sich auch in den Produkten<br />
wider. Unabhängig und unkonventionell entwickelt<br />
das hauseigene Design-Center Brillen,<br />
die die Einzigartigkeit jedes Menschen ohne<br />
Zwänge und Schranken zum Ausdruck bringen.<br />
Kombiniert mit historischem Fachwissen ergibt<br />
das ein exquisites Niveau an Handwerkskunst.<br />
MOREL strebt bei jedem Schritt der Produktentwicklung<br />
nach Perfektion. Die entscheidende<br />
Phase der Entwicklung von Prototypen wird<br />
intern von Valérie Prillard übernommen, die<br />
als „Meilleur Ouvrier de France“ (Beste Handwerkerin<br />
Frankreichs) ausgezeichnet wurde<br />
und in dieser Phase ihr außergewöhnliches<br />
Know-how einbringt. Besondere Aufmerksamkeit<br />
wird der Qualität gewidmet. Alle Fassungen<br />
entsprechen den CE-Normen und werden<br />
intern in unserem zertifizierten Labor getestet.<br />
Unser Qualitätsmanager beherrscht alle unsere<br />
Tests und garantiert die perfekte Qualität<br />
unserer Produkte.<br />
<strong>EYECOM</strong>: Welchen Stellenwert hat eine<br />
Produktion „made in Europe“ heute noch?<br />
Gibt es da einen Mehrwert, den man auch<br />
Endkunden vermitteln kann?<br />
Holger Emmerich: Ich finde schon mal sehr<br />
gut, wenn das Design und die Materialien aus<br />
Europa kommen und man dies erklären kann.<br />
Die Arbeitskraft finde ich nicht ganz so wichtig,<br />
denn der Fachkräftemangel betrifft natürlich<br />
auch uns.<br />
<strong>EYECOM</strong>: MOREL ist ja einer der wenigen<br />
Brillenhersteller, die ohne gekaufte Namen<br />
auskommen und sich allein über ihre<br />
Produkte beweisen müssen. Ist diese Form<br />
der Produkt-Ehrlichkeit noch gefragt?<br />
Holger Emmerich: Ja, definitiv. Wir sind<br />
eine der größten Independent-Firmen, darauf<br />
liegt auch ganz klar unser Fokus. Und das mit<br />
über 140 Jahren Erfahrung. Uns können keine<br />
Lizenzen weggenommen werden. Es ist auch<br />
nicht wie bei anderen Marken, wo es nach einem<br />
Herstellerwechsel für die Modelle dann<br />
keine Ersatzteile mehr gibt. Das wissen unsere<br />
Kunden sehr zu schätzen.<br />
48<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
HOLGER EMMERICH<br />
ist 55 Jahre jung und seit über 25<br />
Jahren im Geschäft. Er ist Inhaber<br />
von Emmerich Eyewear und Emmerich<br />
Fashion und Geschäftsführer der<br />
MOREL Germany-Austria GmbH.<br />
<strong>EYECOM</strong>: Welche Rolle spielen Nachhaltigkeitsaspekte<br />
wie kurze Wege und umweltfreundliche<br />
Produktion bei MOREL?<br />
„Wir sind eine der<br />
größten Independent-Firmen,<br />
darauf liegt auch<br />
ganz klar unser Fokus.“<br />
Holger Emmerich: MOREL wurde 1880 im<br />
Herzen des Juragebirges gegründet und engagiert<br />
sich sehr für die Erhaltung dieser außergewöhnlichen<br />
natürlichen Umgebung. Durch<br />
eine verantwortungsvolle Abfallwirtschaft, die<br />
Bevorzugung lokaler Partner und die Aufnahme<br />
von Bienenstöcken ergreift MOREL Maßnahmen,<br />
um den Footprint zu minimieren.<br />
Im Jahr 2022 hat MOREL im Bewusstsein seiner<br />
Geschichte und seiner Unabhängigkeit erneut<br />
in seine Produktionsstätte für Acetatfassungen<br />
investiert. Um das historische Know-how zu<br />
bewahren, positioniert sich MOREL mit diesem<br />
Engagement als dynamisches und zukunftsorientiertes<br />
Unternehmen. Ein Teil der Fassungen<br />
wird aus recyceltem Acetat hergestellt, das<br />
aus Produktionsabfällen der Branche stammt.<br />
Auch die Demoscheiben für die Brillen sind aus<br />
recyceltem Material.<br />
<strong>EYECOM</strong>: Worauf dürfen sich die Besucher<br />
der opti 2024 bei MOREL besonders<br />
freuen?<br />
Holger Emmerich: Auf ein schönes und<br />
kaltes Glas Champagner, bei dem wir unseren<br />
Partnern unsere facettenreiche Fassungs-<br />
Auswahl vorstellen können. Darunter viele<br />
Neuheiten aus unterschiedlichsten Materialien<br />
wie Carbon, Holz und Kautschuk; auch in XSund<br />
XL-Größen und in tollen Farben.<br />
opti 2024 · Halle C2 · Stand 511<br />
https://mymorel.com/de<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
49
0 BUSINESS<br />
Was zum<br />
HUMORVOLL INTERVENIEREN<br />
Lachen<br />
VORGESETZTE GERATEN BEI IHRER ARBEIT NICHT SELTEN IN SITUATIONEN,<br />
IN DENEN SCHEINBAR NICHTS MEHR GEHT. DANN KANN<br />
EINE HUMORVOLLE INTERVENTION DABEI HELFEN, DIE VORHANDENEN<br />
BLOCKADEN AUS DEM WEG ZU RÄUMEN. ZUDEM ERÖFFNEN<br />
HUMOR UND LACHEN DEM GEGENÜBER OFT NEUE PERSPEKTIVEN.<br />
achen ist gesund“ – das belegen zahlreiche Studien. Lachen<br />
lindert Schmerzen, stärkt das Immunsystem und beschleunigt<br />
Heilungsprozesse. Deshalb spielt Humor in vielen psychotherapeutischen<br />
Ansätzen eine wichtige Rolle. Zum Beispiel in der<br />
Existenzanalyse von Viktor Frankl, einem der Pioniere einer therapeutischen<br />
Anwendung des Humors. Bei seiner bekanntesten Humormethode,<br />
der paradoxen Intention, soll sich der Klient genau das wünschen,<br />
was bei ihm besonders angstbesetzt ist. Und diese übersteigerte, unbegründete<br />
Angst soll er unter anderem dadurch überwinden, dass er sie<br />
auslacht. Ähnlich ist es bei der Provokativen Therapie von Frank Farrelly.<br />
Ziel: Blockaden und Spannungen lösen<br />
Menschen neigen in Problemsituationen dazu, nur noch die Probleme<br />
zu sehen. Und oft fühlen sie sich als Opfer widriger Umstände – ohne<br />
Handlungsspielraum. Gerade dann ist oft ein Querdenken nötig, um das<br />
festgefahrene Denken wieder ins Fließen zu bringt, so dass neue Handlungsperspektiven<br />
am Horizont erscheinen.<br />
Humor kann dabei helfen. Aber Vorsicht: Wenn man ihn falsch einsetzt,<br />
wirkt Humor destruktiv. Steht zum Beispiel die Beziehung zwischen<br />
einer Führungskraft und einem Untergebenen auf wackeligen Füßen,<br />
kann selbst ein gut gemeinter Scherz leicht als Schadenfreude oder Spott<br />
50<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
interpretiert werden. Ähnlich ist es, wenn eine Person in dunklen Gedanken gefangen ist: Dann<br />
wird eine humorvoll gemeinte Aussage vielleicht als mangelnde Empathie interpretiert. Denn was<br />
Menschen als humorvoll empfinden, ist individuell sehr verschieden. Zudem hängt es vom momentanen<br />
Befinden einer Person ab, ob sie etwas als lustig erlebt oder nicht. Das muss man beim<br />
Einsatz von Humor als „Interventionsinstrument“ immer bedenken.<br />
Humor gezielt und wohldosiert einsetzen<br />
Für alle Methoden, um einer Person (oder Personengruppe) mit Humor neue Sichtweisen zu eröffnen,<br />
gilt: Es ist enorm wichtig, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann sie (nicht) genutzt werden<br />
können. Denn Humor als Interventionsinstrument zu nutzen, ist immer eine Gratwanderung. Prüfen<br />
Sie deshalb, bevor Sie sich für den Einsatz dieses Instruments entscheiden, unter allen Umständen:<br />
Wie tragfähig ist meine Beziehung zum Gegenüber?<br />
In welcher mentalen Verfassung ist er/sie? Und:<br />
Was verrät mir seine/ihre Körpersprache?<br />
Ist der Klient, Kollege oder Mitarbeiter beispielsweise innerlich kurz vorm „Platzen“, dann sollten<br />
Sie auf Humor verzichten. Dasselbe gilt, wenn Sie unsicher sind, ob Humor wirklich das geeignete<br />
Instrument ist, um beim Gegenüber Spannungen zu lösen. Auch dann sollten Sie auf seinen<br />
Einsatz verzichten. Denn Humor ist kein einfach zu handhabendes Interventionsinstrument – wenn<br />
auch oft sehr wirkungsvoll.<br />
Humor ist auch ein wirkungsvolles Präventionsinstrument gegen einen Burnout. Man darf bei seiner<br />
Anwendung allerdings nicht einfach spontanen, emotionalen Impulsen und Bedürfnissen folgen.<br />
Humor kann dann ein Vehikel sein, um trotzdem bei sich selbst zu bleiben und Persönlichkeit zu zeigen.<br />
Folgende humorvollen Interventionsstrategien können Vorgesetzte in Situationen, in denen<br />
scheinbar nichts mehr geht, beispielsweise nutzen.<br />
Methode 1: Das Welt- oder Selbstbild liebevoll karikieren<br />
Eine Technik, die wir im Alltag bei Freunden und Verwandten oft intuitiv anwenden, ist das „liebevoll<br />
auf die Schippe nehmen“. Hierfür ein Beispiel: Ein Ehemann jammert seit Tagen, er werde alt<br />
und sei immer weniger leistungsfähig. Seine Frau versucht zunächst geduldig, ihn vom Gegenteil<br />
zu überzeugen und bemitleidet ihn – ohne Erfolg. Intuitiv greift sie deshalb irgendwann zur<br />
„Medizin Humor“, um sein Selbstmitleid zu stoppen. Als er erneut jammert, erwidert sie augenzwinkernd:<br />
„Ich habe mich schon für einen Kurs ‚Pflege älterer Angehöriger‘ angemeldet. Und<br />
vielleicht sollten wir dir schon mal einen Rollator besorgen.“<br />
Bei der paradoxen Intention soll sich der Klient genau<br />
das wünschen, was bei ihm besonders angstbesetzt ist.<br />
In dem Beispiel steigt die Frau in das Welt- beziehungsweise Selbstbild ihres Ehemanns ein und<br />
überzeichnet es sanft – also mit einem Augenzwinkern. Dadurch wird ihrem Mann im Idealfall klar,<br />
dass sein Selbstmitleid überzogen ist. Er wird wachgerüttelt und denkt über sein Verhalten nach.<br />
Was spricht dagegen, diese „Interventionsmethode“ auch mal anzuwenden, wenn ein Mitarbeiter<br />
endlos über seine hohe Arbeitsbelastung klagt oder ständig über die Veränderungen im Unternehmen<br />
jammert? Oder wenn er verbal immer wieder verkündet „Ich bin der Größte; mir kann<br />
keiner das Wasser reichen“? Natürlich unter der Voraussetzung, dass die grundlegende Beziehung<br />
zwischen Ihnen und diesem Kollegen oder Mitarbeiter stimmt – auch emotional.<br />
Methode 2: Negatives Umdeuten – humorvolles Reframing<br />
Ist ein Glas halb leer oder halb voll? Wie wir eine Situation bewerten, hängt von selbst uns ab. Für<br />
fast jede negative Situation gilt: Wenn wir sie aus einer anderen Perspektive betrachten, erscheint<br />
sie in einem anderen Licht. Ähnlich wie ein Bild, das in einem neuen Rahmen steckt: Es wirkt<br />
anders. Dieses Umdeuten fällt uns in Krisensituationen oft schwer, denn dann stecken wir in einer<br />
Perspektive fest. Also brauchen wir einen Anstoß von außen.<br />
Ein Beispiel, wie hilfreich ein humorvolles Umdeuten sein kann: Ein Vorgesetzter spricht mit<br />
einer Verkaufsmitarbeiterin; nennen wir sie Frau Mayer. Diese ist total frustriert, denn sie hat zwar<br />
regelmäßig Kundentermine, aber sie zieht sie selten Aufträge an Land. Die Gesprächsatmosphäre<br />
wird immer düsterer, je länger Frau Mayer die erlittenen emotionalen Verletzungen schildert. Und<br />
nebenbei beklagt sie auch noch, dass sie Single sei und gerne wieder einen Partner hätte.<br />
An diesem Punkt ergreift der Vorgesetzte das Wort und fragt Frau Mayer: „Führen Sie die meisten<br />
Kundengespräche mit Männern?“ Diese ist erstaunt über die Frage, bejaht sie aber. Daraufhin schlägt<br />
die Führungskraft der perplexen Außerdienstmitarbeiterin schmunzelnd vor: „Betrachten Sie die<br />
Kundengespräche doch als ‚Blind Dates‘ im Rahmen Ihrer Partnersuche. Nehmen Sie die Kunden
0 BUSINESS<br />
so unter die Lupe, wie Sie dies bei einem potenziellen Lebenspartner tun<br />
würden.“ Frau Mayer solle zum Beispiel schauen: Trägt der Kunde einen<br />
Ehering? Hält er beim Sprechen Blickkontakt? Ist er ein sportlicher Typ?<br />
Und zum ersten Mal im Gespräch muss Frau Mayer herzhaft lachen.<br />
Dieses Umdeuten hat zumindest die Gesprächssituation aufgelockert.<br />
Vielleicht denkt Frau Mayer beim nächsten Kundenbesuch tatsächlich an<br />
das Stichwort „Partnersuche“ und geht relaxter in das Gespräch. Dadurch<br />
verbessert sich ihre Ausstrahlung und damit die Wahrscheinlichkeit, dass<br />
sie einen emotionalen Draht zu ihren Kunden findet und damit bessere<br />
Aufträge schreibt.<br />
Methode 3: Das Problem verschlimmern –<br />
paradoxes Arbeiten<br />
Ein weiteres Mittel, um festgefahrene Sichtweisen zu lockern, sind<br />
paradoxe Fragen und Aussagen. Also beispielsweise statt der Frage „Wie<br />
lösen wir das Problem?“ zu fragen „Wie verstärken wir das Problem?“<br />
Eine solche Intervention löst beim Gegenüber oft eine problemlösende<br />
Gegenreaktion aus. Erfahrene Eltern können ein Lied davon singen: Wer<br />
ein schreiendes Kind bittet, mit dem Schreien aufzuhören, hat meist<br />
wenig Erfolg. Wer es hingegen auffordert, lauter zu schreien, merkt in<br />
der Regel bald: Das Schreien verebbt.<br />
Überraschen Sie als Führungskraft in heiklen oder festgefahrenen<br />
Situationen Ihren Gesprächspartner also gelegentlich mit scheinbar<br />
paradoxen Fragen oder Aufforderungen. Fragen Sie zum Beispiel:<br />
„Was müssten Sie tun, damit Sie endlich einen Burnout erleiden?“<br />
„Wie erreichen Sie es todsicher, dass Ihr Kollege nicht mehr mit<br />
Ihnen spricht?“ Oder:<br />
„Wie fahren wir das Projekt endgültig an die Wand?“<br />
Methode 4: Dem „Gummibaum“ lauschen –<br />
Dissoziation zum Perspektivenwechsel<br />
Hilfreich für einen Perspektivwechsel sind auch Dissoziationen. Das<br />
heißt, sich als Person quasi von außen zu betrachten und zu fragen: „Wie<br />
sehen mich andere?“ Dadurch wird ein schärferes Bewusstsein für die<br />
eigenen Verhaltensweisen erreicht, was wiederum Reflexionsprozesse in<br />
Gang setzt. Das ist wichtig, um festgefügte Denk- und Verhaltensstrukturen<br />
aufzubrechen.<br />
Dissoziative Fragen wären zum Beispiel:<br />
„Was glauben Sie, was Ihr Kollege denkt, wenn er Sie so in Rage sieht?“<br />
„Was würde unser Chef zu diesem Problem sagen?“. Oder:<br />
„Was würde Ihnen Ihre Mutter in dieser Situation raten?“<br />
Zu dieser eher ernsten Betrachtungsweise gibt es humorvolle Alter nativen.<br />
Zum Beispiel:<br />
„Was würde mir der Gummibaum in Ihrem Büro über die Kommunikation<br />
in Ihrer Abteilung erzählen?“ Oder:<br />
„Wie würde die Kaffeetasse auf Ihrem Schreibtisch Sie beschreiben?“<br />
Mit allen genannten Methoden können Sie das Denken Ihrer<br />
Gesprächspartner oft in eine andere, zielführendere Richtung lenken.<br />
Probieren Sie es einfach aus.<br />
Sabine Prohaska ist Inhaberin des Beratungsunternehmens<br />
seminar consult prohaska in Wien sowie<br />
Coach-Ausbilderin. Sie ist unter anderem Autorin des<br />
Buchs „Lösungsorientiertes Selbstcoaching:<br />
Ihren Zielen näherkommen – Schritt für Schritt“.<br />
Kontakt: www.seminarconsult.at<br />
Hilfreich für einen<br />
Perspektivwechsel sind auch<br />
Dissoziationen. Sich also<br />
als Person von außen<br />
zu betrachten und zu fragen:<br />
„Wie sehen mich andere?“<br />
52<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
ANZEIGE SHOWROOM 0<br />
DILEM VEREINT MENSCH UND KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />
„And the winners are …“<br />
Vor einem Jahr startete DILEM seinen großen<br />
Wettbewerb „Werden Sie unsere Muse“. Die<br />
Marke hat die Wünsche und stilistischen Erwartungen<br />
ihrer Träger*innen immer in den<br />
Mittelpunkt gestellt. So war es naheliegend,<br />
dass sie ihre Musen unmittelbar aus ihrer Fangemeinde<br />
wählt.<br />
Nachdem Hunderte Bewerbungen eingegangen<br />
waren, trat eine Jury zusammen, um die zukünftigen<br />
Markenbotschafter*innen von DILEM<br />
auszuwählen. Und die Gewinner sind: Camille<br />
(Apothekerin aus Straßburg) und Lucas (Unternehmensberater<br />
aus Deutschland). An dieser<br />
Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich<br />
bei allen Teilnehmer*innen bedanken! Der<br />
Mensch, ja ... aber auch die Kreation, das Design<br />
und die überraschenden Konzepte! Getreu ihren<br />
Werten und Versprechen beschloss die Marke,<br />
diese Kampagne innovativ und einzigartig zu gestalten.<br />
Unsere beiden Gewinner kamen also nicht<br />
in den Genuss eines traditionellen Fotoshootings.<br />
Die Gesichter von Camille und Lucas gingen durch<br />
die fachkundigen Hände eines „Prompt Artist“,<br />
der sie mithilfe revolutionärer „Künstlicher Intelligenz“<br />
ins rechte Licht rückte.<br />
Die Porträts erhielten eine eindrucksvolle Kulisse<br />
und einen erstaunlichen surrealistischen Effekt.<br />
Eine farbenfrohe, überraschende und avantgardistische<br />
Design-Kampagne, die Mensch und<br />
Innovation in den Mittelpunkt ihres Konzepts<br />
stellt. Wer hat nicht schon einmal daran gedacht?<br />
DILEM hat es umgesetzt.<br />
JOOLY FEIERT SEIN 10-JÄHRIGES BESTEHEN<br />
Vor gut 10 Jahren stellten die Teams der<br />
OxibisGroup im Rahmen der SILMO Paris 2013<br />
ihre unwiderstehlich modische und zart feminine<br />
Marke vor: „JOOLY“.<br />
Ein neuartiges Konzept: Ein Trend, eine<br />
Brille. Mit geschultem Blick verfolgt Aurélia<br />
die wichtigsten Modetrends, um sich für<br />
ihre Kollektionen zu inspirieren. Mode- und<br />
Deko-Trends antizipieren, neu interpretieren<br />
und im Brillendesign zum Ausdruck bringen<br />
– diese innovative Idee haben wir zur Reife<br />
gebracht und heute zu einer umfangreichen<br />
und vielfältigen Kollektion weiterentwickelt.<br />
Ein Konzept, das stets mit großem Nuancenreichtum<br />
realisiert wurde.<br />
Die modische Inspiration jedes Modells wird<br />
durch diskrete Codes umgesetzt: Form, Konstruktion,<br />
Material, ein augenzwinkernder<br />
Verweis, ein Cut-out oder exklusive Motive.<br />
Wir lieben Motive, aber dezent unterstrichen<br />
durch eine zarte Lasergravur oder Farbschattierungen<br />
Ton-in-Ton. Denn für JOOLY® ist der<br />
modische Touch genauso wichtig wie Zartheit!<br />
Um alle unsere Inspirationen zu entdecken, besuchen<br />
Sie uns auf unserem Blog – oder entdecken<br />
Sie den dieser Marke gewidmeten Ausstellungsbereich<br />
auf der opti 2024 am Stand der<br />
OxibisGroup.<br />
www.oxibis-group.com · opti 2024 · Halle C1 · Stand 411<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
53
0 FRAME<br />
PLUS EINS<br />
NEUE FREUDE<br />
BRILLEN-IDEEN HABEN UNTERSCHIEDLICHSTE QUELLEN. AM GLAUBWÜRDIGSTEN<br />
SIND DIE, HINTER DENEN ECHTE AUGENOPTISCHE EXPERTISE STECKT UND<br />
NICHT NUR EIN „DESIGNER“, DER OFT NUR VORHANDENES KOPIERT ODER MIT ETWAS<br />
MÖGLICHST VERRÜCKTEM AUFMERKSAMKEIT BEKOMMEN MÖCHTE.<br />
54<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
Stefan Flatscher<br />
it 19 Jahren hatte ein junger<br />
Augenoptiker namens Stefan<br />
Flatscher eine Idee: Ein Geschäft,<br />
das auf mehreren Etagen die Schönheit<br />
der Brille zeigt und in dem nicht in<br />
erster Linie über Fehlsichtigkeit und Krankenkasse<br />
geredet wird. Das Geschäft realisierte er mit seinem Freund Uwe<br />
Pinhammer ein paar Jahre später im Münchner Szeneviertel Schwabing<br />
unter dem Namen „Freudenhaus“. Das sorgte Anfang der 90er Jahre für<br />
einigen Aufruhr, aber hatte einen beachtlichen Erfolg.<br />
Auch eine eigene Kollektion gehörte zu dieser Idee - und eine Klingel<br />
an der Tür, denn das Freudenhaus konnte man nicht einfach so betreten;<br />
man musste eingelassen werden. „Den Namen haben wir gewählt, weil es<br />
nicht darum ging, möglichst viele Brillen zu verkaufen und reich zu werden.<br />
Wir wollten den Leuten einfach mit Brillen Freude machen“, erinnert<br />
sich Stefan Flatscher gut 30 Jahre später in seiner Wahlheimat Florida an<br />
den Beginn seiner Unternehmerzeit.<br />
Dieser Anspruch kam und kommt auch in den daraus gewachsenen<br />
Brillenkollektionen zum Ausdruck. Denn im Gegensatz zu vielen anderen<br />
Designern und Brillenprofis hat Stefan Flatscher den Beruf des Augenoptikers<br />
von der berühmten „Pike“ auf gelernt, noch mit jeder Menge<br />
Handwerk und einem profunden Verständnis für Menschen und Gesichter.<br />
Die Brillen, die er heute für seine Labels macht, folgen deshalb nicht<br />
irgendwelchen verrückten Ideen, mit denen man vielleicht bei Social<br />
Media mal einen kurzen Achtungserfolg erzielt. Er macht sie als Augenoptiker<br />
für Augenoptiker. Man merkt das sofort, wenn man sie in die Hand<br />
nimmt – und erst recht, wenn man sie aufsetzt.<br />
Denn auch die Konsumenten hat er immer im Blick: „Menschen sollen<br />
eine Brille anprobieren und sich damit einen Tick besser fühlen als<br />
vorher“, sagt der kreative Unternehmer. „Und wenn wir den Menschen das<br />
geben können, dann hören sie auf zu sagen ‚Brille ist zu teuer‘ oder ‚Ach,<br />
ich brauche eine neue Brille‘. Diese ganze Schwere in diesem Business –<br />
wieso denn? Die Brille ist doch das geilste Produkt! Niemand hat jemals<br />
gesagt ‚ O je, ich musste mir<br />
einen neuen 911er Porsche<br />
kaufen!‘“<br />
Aber was macht eine gute<br />
Brille überhaupt aus? Stefan<br />
Flatscher hat in vielen Jahren<br />
bemerkenswerte Antworten<br />
auf diese Frage gefunden:<br />
„Eine Brille muss immer einen kleinen Schritt außerhalb der Komfortzone<br />
des Kunden liegen“, sagt er. „Aber eben nur einen kleinen Schritt.<br />
Damit er sich wohlfühlt und die Brille annehmen kann. Dieses Annehmen<br />
dauert vielleicht fünf und manchmal auch zwanzig Minuten. Vielleicht<br />
auch nur eine. Man setzt eine Brille auf und sagt ‚Eigentlich bin ich das<br />
nicht‘. Denn wenn man sagt ‚Ja, das bin ich‘, dann ist die Brille so, wie die<br />
letzte war. Man braucht Zeit. Die Brille muss den Kunden irgendwo hinziehen,<br />
wo er noch nicht war. Beim ersten Anprobieren sagt er „Hmmm…“;<br />
zwei Minuten später setzt er sie wieder auf, und noch später sagt er‚<br />
Super! So wollte ich immer aussehen!‘“ Dann hat man den Brillenträger<br />
für eine neue Idee gewonnen.“ Wichtig sei nur, es damit nicht zu übertreiben.<br />
„Der Schritt muss klein genug sein, dass der Kunde von da, wo er<br />
ist, den Punkt sehen kann, wo er hinkommt!“<br />
Unter diesen und vielen weiteren Aspekten entwickelt Stefan<br />
Flatscher heute seine Kollektionen. FHONE ist die logische Fortsetzung<br />
der Freudenhaus-Idee: „FHONE steht einfach für einen ‚Step Up‘<br />
von Freudenhaus. Plus eins. Noch ein bisschen besser“, erzählt Stefan<br />
Flatscher. „Ich mache Brillen für gute Leute. Das kann eine Sekretärin oder<br />
ein Doktor sein. Einfach Leute, die sich wertig fühlen, weil sie sich diese<br />
Freude v erdient haben.“<br />
opti 2024 · Halle C2 · Stand 253<br />
www.fhone.com · www.freudenhaus.us · www.loveoptic.com<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
55
0 SPECIAL<br />
KURZE WEGE<br />
S IST SEIT JAHREN TRADITION: IN UNSE-<br />
RER OPTI-AUSGABE BEKOMMEN UNTER-<br />
NEHMEN AUS DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND<br />
DER SCHWEIZ, DEM VERBREITUNGSGEBIET VON<br />
<strong>EYECOM</strong>, IMMER EINE GANZ BESONDERE BÜH-<br />
NE. 2024 HABEN WIR DAS GANZE WIEDER ETWAS<br />
GRÖSSER GEFASST: DREI WOCHEN NACH DER OPTI<br />
IN MÜNCHEN FINDET DIE MIDO IN MAILAND STATT<br />
– EIN SCHÖNER ANLASS, DAS BELIEBTE INNOVATI-<br />
ONSTHEMA AUF „MADE IN EUROPE“ ZU ERWEITERN.<br />
56<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
WWW.EYE-COM.NET<br />
57
0 SPECIAL<br />
01<br />
02<br />
01 | Black Icon<br />
Das Modell „Black Icon“ von Thomas<br />
Trauth Design vereint Eleganz und<br />
Funktionalität. Aus Carbon und Titan<br />
in Europa gefertigt, mit magnetischem<br />
Sonnenclip für schnellen<br />
Wechsel von Korrektions- zu<br />
Sonnen brille. Ein Luxus-Statement für<br />
anspruchsvolle Kunden.<br />
Vertrieb über Thomas Trauth Design<br />
02 | Charmant<br />
Entworfen und gefertigt in Oyonnax,<br />
der Wiege der französischen Brillenindustrie,<br />
ist jede Elle-Brille aus<br />
der „Made in France“-Kollektion ein<br />
echtes Highlight. So auch das Modell<br />
„Diana“, benannt nach der internationalen<br />
Ikone Diana Spencer. Die<br />
Fassung besticht durch ihre weiche,<br />
quadratische Form, den einzigartigen<br />
Schlüssellochsteg und die schönen,<br />
femininen Farben.<br />
opti 2024: Halle C2, Stand 411<br />
03 | concept-s<br />
„Caroline“ von concept-s ist ein<br />
neues Einrichtungs- und Präsentationssystem<br />
in filigranem Design<br />
ohne sichtbare Verbindungen. Durch<br />
modularen Aufbau, unterschiedliche<br />
Komponenten und Variabilität<br />
in Höhe und Breite eignet sich<br />
„Caroline“ perfekt für Schaufenster,<br />
Raumtrenner, Mittelraum-Möbel<br />
oder Wandpräsentationen. Und das<br />
Beste: Aufbau ohne Werkzeug - alle<br />
Teile werden einfach gesteckt und<br />
sind flach zerlegbar für ein geringes<br />
Transport- und Lagervolumen.<br />
opti 2024: Halle C3, Stand 271<br />
Mido: Halle 4, Stand B23/B25<br />
04 | Cooper Vision<br />
Mit den plastikneutralen und in<br />
Ungarn produzierten clariti 1 day-Silikonhydrogel-Einmalkontaktlinsen<br />
von<br />
CooperVision lernen Kontaktlinsenträger<br />
die gesunde und bequeme Art<br />
des Kontaktlinsentragens kennen und<br />
schätzen. Diese Linsen verbinden die<br />
Gesundheit und den Komfort einer<br />
Silikonhydrogel-Kontaktlinse mit dem<br />
Preis einer Hydrogel-Kontaktlinse.<br />
Dank der WetLo-Technologie werden<br />
Linse und Oberfläche konstant feucht<br />
gehalten – für einen hervorragenden<br />
58<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
03<br />
05<br />
06<br />
04<br />
07<br />
MADE IN<br />
EUROPE<br />
Tragekomfort den ganzen Tag.<br />
opti 2024: Halle C4, Stand 345<br />
05 | DAO<br />
Das europäische Präzisionsgerät „Topograph<br />
OS1000“ stammt aus einer<br />
traditionsreichen norditalienischen<br />
Produktion und vereint Funktionalität<br />
und Design. Zusätzlich zur professionellen<br />
Kontaktlinsenanpassung bietet<br />
es vielfältige Funktionen wie das<br />
DryEye-Screening, das Kerato konus-<br />
Screening, die Fluobild-Simulation,<br />
die Interferometrie, die Meibographie<br />
sowie eine dynamische Pupillometrie.<br />
Ebenfalls enthalten ist ein OSDI-Fragebogen<br />
und eine Kontaktlinsendatenbank.<br />
opti 2024: Halle C4, Stand 531<br />
06 | Davidoff<br />
Davidoff Eyewear ist ein verlässlicher<br />
Wegbegleiter; bereit, dem Ruf des<br />
Abenteuers zu folgen und neue<br />
Perspektiven zu entdecken. Ausgestattet<br />
mit Stil und purer Eleganz, robust<br />
und charmant mit einem gewissen<br />
Funken Raffinesse, der einen bleibenden<br />
Eindruck hinterlässt. Alle Modelle<br />
werden aus hochwertigen Materialien<br />
in sorgfältiger Handwerkskunst in<br />
Italien hergestellt. Der Fokus auf<br />
Leichtigkeit und Komfort garantiert<br />
ein exzellentes Tragegefühl.<br />
Vertrieb über MPG<br />
07 | Emmanuelle Khanh<br />
Der Name Emmanuelle Khanh vereint<br />
Handwerk, französische Identität<br />
und einzigartigen Stil. Das Avantgarde-Label<br />
aus Frankreich wurde<br />
1969 gegründet und von Eva Gaumé<br />
weitergeführt. Seit 50 Jahren setzt<br />
die Marke auf lokales und traditionelles<br />
Handwerk mit einem<br />
jahrhundertlangen Know-how. Um<br />
die einzigartige Qualität zu gewährleisten,<br />
werden alle Materialien<br />
sorgfältig ausgewählt. Die von Hand<br />
gefertigten und polierten Fassungen<br />
unterstreichen das traditionelle<br />
französische Savoir-faire.<br />
Vertrieb über Wolf Continental<br />
opti 2024: Halle C2, Stand 561<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
59
0 SPECIAL<br />
01 | Essilor<br />
Essilor produziert technisch<br />
anspruchsvolle und komplexe<br />
Brillengläser und Veredelungen<br />
ressourcenschonend in seinem<br />
Braunschweiger Werk. Hierzu zählen<br />
neben den Premium-Brillengläsern<br />
Varilux und Eyezen die selbsttönenden<br />
Transitions-Gläser, die Crizal-<br />
Veredelungen sowie die hochpräzisen<br />
Essilor AVATM-Brillengläser.<br />
Das sorgt für hohe Flexibilität und<br />
kurze Lieferzeiten.<br />
02 | Evil Eye<br />
Made in Austria, extrem vielseitig<br />
und erste Wahl von E-MTB<br />
Cross-Country World Champion<br />
2023 Joris Ryf: Die „pathline“ von<br />
evil eye mit außergewöhnlicher<br />
Funktionalität, perfekter Passform<br />
und praktischerem Handling.<br />
Dank erneuerter, optimierter<br />
Features ist eine Direktverglasung<br />
in 14 verschiedenen Filterfarben<br />
möglich. Die Performance-Brille ist<br />
zudem besonders langlebig: Jedes<br />
Einzelteil ist austauschbar und kann<br />
bei Bedarf separat nachbestellt<br />
werden. Das komplette System wird<br />
am Stammsitz in Linz hergestellt.<br />
Vertrieb über Silhouette<br />
opti 2024: Halle C3, Stand 331<br />
03 | Feb31st<br />
Feb31st Holzbrillen – produziert in<br />
Italien und ausgezeichnet durch<br />
einzigartige Designästhetik. Auch<br />
die Feb31st-Holzbrillen sind für ihr<br />
einzigartiges, handgefertigtes und<br />
hochwertiges Erscheinungsbild<br />
bekannt. Um ressourcensparend<br />
zu produzieren, wird ausschließlich<br />
FSC-zertifiziertes Holz verwendet,<br />
das diese Holzbrillen von herkömmlichen<br />
Brillen unterscheidet<br />
und ihnen einen unverwechselbaren,<br />
warmen und natürlichen<br />
Look verleiht.<br />
opti 2024: Halle C2, Stand 355<br />
04 | Fleye<br />
„Sigrid“ von Fleye ist eine feminine<br />
und radikal moderne Fassung, die<br />
das Spiel mit den Dimensionen<br />
wagt. Mit ihrer modischen Vorwärtsbewegung<br />
und ihrer charakteristischen<br />
Form sorgt sie für einen<br />
luxuriösen Ausdruck und bewahrt<br />
gleichzeitig ein Gefühl unbeschreiblicher<br />
Eleganz. Die Fassung ist aus<br />
Sheet-Titan gefertigt und nur 0,8<br />
mm dünn. Sie ist ist mit einem<br />
eleganten Innenrand<br />
aus Titan ausgestattet, der es ermöglicht,<br />
verschiedene Farben und<br />
Oberflächen zu kombinieren.<br />
opti 2024: Halle C1, Stand 445<br />
05 | François Pinton<br />
Für François Pinton sind Brillen eine<br />
Kunstform an sich, ein Ausdruck von<br />
Kreativität, Raffinesse und zeitloser<br />
französischer Eleganz. Die neue<br />
Kollektion „Rivoli“ ist ein perfektes<br />
Beispiel für diese Hingabe an die<br />
Kunst. Inspiriert von der ikonischen<br />
Architektur der Rue de Rivoli in<br />
Paris verkörpert jedes Modell der<br />
Kollektion die Essenz des Pariser<br />
Stils und vereint zeitlose Eleganz<br />
und Chic. Raffinierte Details wie die<br />
subtile Innenfase, die geschwungenen<br />
Kanten und die großzügigen<br />
Bügel verwandeln jede Fassung in<br />
ein wahres Kunstwerk.<br />
06 | Frost<br />
Das süße Leben mit „Dolce“ von frost<br />
Eyewear – das Sahnehäubchen für<br />
die Persönlichkeit. Diese Fassung<br />
aus formvollendetem Edelmetall<br />
in rechteckigen, geometrischen<br />
Formen und sanft geschwungenen<br />
Linien begeistert mit spannenden<br />
Aussparungen und fantastischen<br />
Kurven. „Dolce“ ist nachhaltig handgefertigt<br />
in Deutschland. Wie alle<br />
anderen Modelle von frost ist diese<br />
Brille nicht nur langlebig, reparabel<br />
und mit hohem Tragekomfort<br />
gesegnet, sondern auch nach vielen<br />
Jahren treuer Dienste recyclingfähig.<br />
opti 2024: Halle C1, Stand 450<br />
Mido: Halle 4, Stand S17/T18<br />
07 | Funk/Schuster<br />
Eyewear<br />
Den bestmöglichen ökologischen<br />
Fußabdruck hinterlassen - nichts<br />
weniger als das will Funk mit<br />
seinem Recycling-Acetat. Es werden<br />
ausschließlich die eigenen Reste<br />
aus der Manufaktur zum Recycling<br />
verwendet. Sashee Schuster und<br />
Dieter Funk haben ihre Kollektionen<br />
fusioniert und heißen nun Funk/<br />
Schuster Eyewear. Ihr wichtigstes<br />
Statement dazu: „Jetzt sind wir<br />
vereint mit männlich, weiblich,<br />
unisex. Vielfältigkeit ist das Motto<br />
unserer Kollektion. Statement ist<br />
unsere Aussage, Qualität unser Steckenpferd<br />
– die Manufaktur unsere<br />
Leidenschaft.“<br />
opti 2024: Halle C2, Stand 475<br />
03<br />
01<br />
MADE IN<br />
EUROPE<br />
02<br />
04<br />
60<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
05<br />
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07<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
61
0 SPECIAL<br />
04<br />
01<br />
MADE IN<br />
EUROPE<br />
02<br />
05<br />
03<br />
06<br />
01 | Headrix<br />
Ressourcen schonen, Wege vermeiden,<br />
Umwelt schützen und „Made in<br />
Germany”: Alle Brillen sind komplett<br />
im industriellen 3D-Druck erstellt<br />
und bestehen aus rein pflanzlichem<br />
Plantrix. Sie können individuell in<br />
Größe und Farbe angepasst werden,<br />
etwa über die kostenlose Headrix-App<br />
für iPhone und iPad. Hier das Modell<br />
„Navi“ aus der Thin Line-Kollektion<br />
mit goldenen Metall-Bügeln und in<br />
leuchtendem Rubinrot.<br />
Vertrieb über New Line Optik<br />
opti 2024: Halle C2, Stand 691<br />
02 | Hoffmann<br />
Natural Eyewear<br />
Das topaktuelle Naturhorn-Modell<br />
H 339 präsentiert die klassische<br />
Farbe SPH07, ein harmonisches Zusammenspiel<br />
angesagter Naturtöne.<br />
Diese exklusive Fassung von Hoffmann<br />
Natural Eyewear wird im Atelier<br />
in der Vulkaneifel von Hand gefertigt.<br />
Das Modell kann auf Wunsch in<br />
individuellen Größen bestellt werden<br />
und ist in einer Vielzahl an Farben<br />
aus der einzigartigen Hoffmann-<br />
Palette erhältlich.<br />
opti 2024: Halle C1, Stand 641<br />
03 | Imago Eyewear<br />
„Tulipano“ ist das neueste Modell der<br />
Kollektion Imago Verde von Imago<br />
Eyewear. „Made in Italy“ verspricht<br />
eine verantwortungsvolle Produktion<br />
unter europäischem Öko-Standard.<br />
Die Nachhaltigkeit dieser Kollektion<br />
wird gesichert durch die Verwendung<br />
von natürlichen und innovativen<br />
Materialien. Diese Vollacetatfassung<br />
ist in sechs einzigartigen Farben aus<br />
heimischem Bio-Acetat ohne Verwendung<br />
chemischer Weich macher<br />
erhältlich.<br />
opti 2024: Halle C2, Stand 621<br />
04 | J.F.Rey<br />
Die in Italien gefertigte, hochwertige<br />
Metall/Acetat-Sonnenbrille „Adda“<br />
ver bindet den Chic der 70er Jahre<br />
mit modernem Design. Die technisch<br />
ausgefeilte Frontkonstruktion mit<br />
laminierten Acetaten und farbenfrohen<br />
geometrischen Formen sorgt für eine<br />
fesselnde visuelle Ästhetik und unterstreicht<br />
die Sinnlichkeit und den einzigartigen<br />
Charakter. Flexible Scharniere,<br />
goldene Metalleinsätze und polarisierte<br />
Premium-Nylon-Gläser geben dem<br />
Modell einen luxuriösen Touch.<br />
opti 2024: Halle C2, Stand 251<br />
62<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
07<br />
08<br />
05 | Julbo<br />
Das Modell „Legacy“ steht für die<br />
perfekte Kombination aus Tradition<br />
und visionärer Innovation. Es ist<br />
sowohl für den Einsatz bei Outdoor-<br />
Aktivitäten als auch im Alltag in der<br />
Stadt konzi piert und eignet sich so<br />
ideal zur täglichen Nutzung in einer<br />
Vielzahl von Umgebungen. Die von<br />
Bergsteiger ikonen inspirierte Sonnenund<br />
Sportbrille verfügt über abnehmbare<br />
Seitenteile für optimalen Schutz,<br />
leichte und anpassbare Grip-Tech-Bügel<br />
und einen rutschfesten Nasensteg für<br />
maximalen Komfort und sicheren Halt.<br />
opti 2024: Halle C3, Stand 428<br />
06 | Koberg & Tente<br />
Mit dem Fokus auf Vielseitigkeit,<br />
Eleganz und Originalität werden die<br />
Entwürfe der „Koberg“ Modelle zusammen<br />
mit der DEOMA AG in Gerlingen<br />
technisch umgesetzt und zum Produkt<br />
entwickelt. Die Fertigung der Kollektion<br />
findet in Deutschland statt. „Koberg“-<br />
Modelle erhalten T3-Schrauben von<br />
OBE, System 4-Pads von Frey & Winkler<br />
und Farben von Berlac, um höchsten<br />
Qualitätsansprüchen gerecht zu werden.<br />
Alle Fassungen werden von Hand<br />
lackiert und in Münster im Brillenbau<br />
endmontiert<br />
opti 2024: Halle C1, Stand 250<br />
07 | Lafont<br />
Die Brillenfassungen von Lafont<br />
werden in der nordfranzösischen<br />
Region hergestellt, mit Respekt für das<br />
Erbe der Brillenherstellung und einer<br />
Leidenschaft für schöne Produkte. Seit<br />
mehr als 40 Jahren setzt sich Maison<br />
Lafont für die französische Produktion<br />
ein und erhielt bereits 2016 die<br />
OFG-Zertifizierung (Origin France<br />
Guarantee). Heute sind mehr als<br />
80% des Sortiments OFG-zertifiziert,<br />
was mehr als 500 Produkten in allen<br />
Kollektionen entspricht.<br />
opti 2024: Halle C2, Stand 480<br />
08 | Lunor<br />
Im Schwarzwald werden in Handarbeit<br />
die zeitlosen Fassungen in der eigenen<br />
Brillenmanufaktur hergestellt. Ressourcenschonendes<br />
Handeln und eine<br />
nachhaltige Produktion stehen dabei<br />
im Mittelpunkt. Die beliebte Linie A5<br />
mit filigranen Acetatmodellen wurde<br />
nun erweitert. Für ein großzügigeres<br />
Erscheinungsbild mit typisch harmonischer<br />
Verarbeitung gibt es die A5 610<br />
ab sofort in der Form anatomic in sechs<br />
Farbvarianten, hier in „Schwarzwaldgrün“,<br />
der Heimatfarbe von Lunor.<br />
opti 2024: Halle C1, Stand 241<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
63
0 SPECIAL<br />
01<br />
02<br />
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04<br />
MADE IN<br />
EUROPE<br />
64<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
06<br />
05<br />
07<br />
08<br />
01 | Markus T<br />
In einer renovierten Kornbrennerei<br />
in Isselhorst bei Gütersloh designt<br />
und produziert Markus T leichte<br />
und langlebige Brillen, deren pures<br />
Design den Typ ihres Trägers unterstreicht,<br />
ohne ihn zu verfälschen.<br />
Jede Brille ist ein Unikat, das in Ostwestfalen<br />
zu 100 Prozent von Hand<br />
für den Kunden gefertigt wird. Diese<br />
Brille aus der Mio-Kollektion wurde<br />
geschaffen in transluzenten Farben,<br />
die je nach Lichtstimmung selbstbewusst<br />
strahlen und sich gleichzeitig<br />
ganz natürlich und zurückhaltend<br />
ihrer Umgebung anpassen.<br />
opti 2024: Halle C1, Stand 348<br />
02 | Morel<br />
Seit 2014 engagiert sich Morel<br />
aus dem Jura mit seinem „Valerien“-Konzept.<br />
In Zusammenarbeit mit<br />
dem französischen Acetat-Hersteller<br />
Décoracet recycelt das Unternehmen<br />
seine Acetatreste und stellt neue<br />
Platten durch Thermokompression<br />
her. „Valerien“ besteht zu 100% aus<br />
recyceltem Acetat, das ausschließlich<br />
in Frankreich produziert und<br />
montiert wird. Es bietet eine breite<br />
Palette von Farben und Oberflächen,<br />
mit wunderschönen Nuancen und<br />
subtilen Transparenzeffekten. Eine<br />
überraschende Farbvielfalt im<br />
Einklang mit Nachhaltigkeit.<br />
opti 2024: Halle C2, Stand 511<br />
03 | MPO Brillenglas<br />
Als Premiummarke legt MPO<br />
Brillenglas großen Wert auf den<br />
verantwortungsbewussten Umgang<br />
mit Rohstoffen und die Herstellung<br />
hochwertiger augenoptischer<br />
Produkte. Ein professionelles Entwicklungsteam<br />
in Österreich und die<br />
Produktion im Norden Deutschlands<br />
sorgen für höchste Qualität. Somit<br />
ist MPO in der Lage, Arbeitsplätze<br />
zu sichern und den C02-Ausstoß<br />
durch verkürzte Transportwege zu<br />
verringern. In der Produktionsstätte<br />
in Glücksburg wird besonderer Wert<br />
auf den präventiven Schutz von<br />
Mensch und Umwelt gelegt.<br />
Vertrieb über MPG<br />
04 | Oculus<br />
Oculus entwickelt und fertigt<br />
hochtechnologische Geräte für die<br />
Augenoptik und Ophthalmologie<br />
am Hauptsitz in Wetzlar. Eine hohe<br />
Fertigungstiefe von mehr als 85<br />
Prozent und kurze Lieferketten sind<br />
dabei nur ein Baustein für nachhaltige,<br />
langlebige Produkte. Bei der Entwicklung<br />
der Geräte liegt der Fokus<br />
auf einem robusten Grundkonzept,<br />
gepaart mit Spitzentechnologie, um<br />
bestmögliche Messergebnisse zu<br />
erzielen. Der „Myopia Master“ und<br />
die „Pentacam AXL Wave“ sind nur<br />
zwei Beispiele für zuverlässige und<br />
langlebige Oculus Geräte.<br />
opti 24: Halle C4, Stand 441<br />
05 | Rolf<br />
Pflanzenbasierte Materialien und<br />
gewagte Farben verschmelzen in<br />
progressivem Design. Ein kürzbarer<br />
Bügel und die Nasenpads bieten<br />
die Möglichkeit einer perfekten<br />
Anpassung. Nachhaltige Materialien<br />
und „Made in Austria“ unterstreichen<br />
den Zeitgeist; leuchtende<br />
Fäden setzen künstlerische Akzente.<br />
Die „Wire“-Kollektion von Rolf<br />
bietet mehrere Kombinationsmöglichkeiten<br />
und vereint Stil und<br />
Funktionalität. Zusätzlich zur neuen<br />
Brillenkollektion präsentiert Rolf<br />
den Spec-Protect, eine auffällige und<br />
dennoch elegante Brillenkette.<br />
opti 2024: Halle C2, Stand 47<br />
Mido: Halle 2, Stand AY10<br />
06 | Rupp + Hubrach<br />
Rupp + Hubrach produziert im fränkischen<br />
Bamberg sein umfassendes<br />
Marken-Portfolio mit Gleitsicht- und<br />
Einstärkengläsern in Verbindung<br />
mit qualitativ hochwertigen Veredelungen.<br />
Jüngst hat R+H die Nah +<br />
Raum-Gläser für das Sehen in der<br />
erweiterten Nähe als perfekte Ergänzung<br />
zu einer Gleitsicht-Alltagsbrille<br />
eingeführt. Angewendet auf die drei<br />
Glasfamilien Seleo, anateo ME und<br />
SiiA bieten sie maximale Vielfalt bei<br />
jedem Budget.<br />
07 | Silhouette<br />
Vier Côte d'Azur-Städte haben den<br />
österreichischen Hersteller Silhouette<br />
zur neuen Infinity Sun-Kollektion<br />
inspiriert: Cap d'Ail, Antibes, Menton<br />
und Mougins. Ob Jackie-O-Sun-<br />
Style, Aviator mit markantem<br />
Monosteg, ein kantiger Square<br />
Wayfarer oder perfekt runde Gläser<br />
mit auffälligem Doppelsteg: Die<br />
Ton-in-Ton-Unisex-Brillen sprechen<br />
Damen und Herren an, die mit einer<br />
Laissez-faire-Haltung durchs Leben<br />
gehen und ihren Lifestyle genießen<br />
wollen. Hergestellt werden die Modelle<br />
in Linz, wo sich das Unternehmen<br />
schon seit Jahrzehnten für eine<br />
umweltschonende Produktion stark<br />
macht und bereits heute CO2-neutral<br />
produziert.<br />
opti 2024: Halle C3, Stand 341<br />
08 | Switch it<br />
Floraler Charme „Made in Germany“:<br />
Switch it, das einzigartige<br />
Brillenwechselsystem, präsentiert<br />
die neue Kollektion.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
65
0 SPECIAL<br />
01<br />
02<br />
03<br />
04<br />
66<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
MADE IN<br />
EUROPE<br />
06<br />
08<br />
05<br />
07<br />
01 | Style interior Design<br />
Das ist doch mal ein Anpasstisch:<br />
3,44 m lang, 70 cm breit, mit allen<br />
notwendigen Netzwerkanschlüssen,<br />
Fächern und schwebenden Flügeln.<br />
Die Liebe zum Detail ist etwas, dass<br />
dem Designbüro Style – interior<br />
design von Michael Ganal und<br />
Beate Sloma vom Bodensee sehr<br />
am Herzen liegt. Die individuell<br />
konzipierten Möbelstücke werden<br />
in handwerklich hoher Qualität in<br />
Handwerksbetrieben am Bodensee<br />
gefertigt und in aller Welt<br />
aufgebaut.<br />
02 | Vanni<br />
„Gigapixel“ ist die neue exklusive<br />
Acetatfassung von Vanni. Das Pixel,<br />
die Grundeinheit jedes digitalen Bildes,<br />
ist die Inspiration für die kühne<br />
exklusive Acetat-Kollektion, die aus<br />
großen Würfeln aus perlmuttartigem<br />
und farbigem Material besteht.<br />
Eine Kollektion, die den Stil von<br />
Vanni „Made in Italy“ perfekt zum<br />
Ausdruck bringt.<br />
opti 2024: Halle C2, Stand 367<br />
03 | Victoria Beckham<br />
Die VB2133 ist in einer modernen<br />
Pilotenform aus Metall gefertigt und<br />
verfügt über Bügel, die mit drei Linien<br />
verziert sind, die das erweiterte<br />
VB-Logo einrahmen. Das feminine<br />
Modell ist mit verstellbaren,<br />
recycelbaren und biokompatiblen<br />
NSP-Nasenpads für maximalen Komfort<br />
ausgestattet. Darüber hinaus<br />
verkörpert sie perfekt die DNA der<br />
Marke und ist Teil der V Line-Familie.<br />
Die Fassung ist auch in blush und<br />
gold erhältlich.<br />
Vertrieb über Marchon<br />
04 | Wetzlich<br />
Nur an einem energieeffizienten Unternehmensstandort<br />
kann Wetzlich<br />
seinen selbstgesteckten Anforderungen<br />
an eine nachhaltige Fertigung<br />
von Brillengläsern „Made in<br />
Germany“ gerecht werden. Deshalb<br />
wurde die Produktion aus Viersen<br />
nach Korschenbroich verlegt. Das<br />
fortwährende klare Bekenntnis zum<br />
Produktionsstandort Deutschland<br />
unterstreicht die soziale, ökologische<br />
und ökonomische Verantwortung<br />
des Unternehmens. Wetzlich ist<br />
heute in der Lage, Ressourcen maximal<br />
effizient einzusetzen und dabei<br />
den Strom-, Gas- und Wasserbedarf<br />
drastisch zu reduzieren für eine besonders<br />
nachhaltige und effiziente<br />
Produktion durch einen genügsamen<br />
Umgang mit Ressourcen.<br />
05 | W-eye<br />
W-eye hat eine historische Verbindung<br />
zur Welt der Möbel. Die<br />
Herausforderung besteht darin,<br />
die Schönheit, die Holz auf großen<br />
Flächen ausdrückt, auf wenige<br />
Millimeter der Brille zu übertragen.<br />
„Elios“ ist der Name dieser Special<br />
Edition, die das W-eye-Team dank<br />
der Kombination aus dem von Alpi<br />
entwickelten Holz und dem Design<br />
des deutschen Designers Grcic<br />
entwickelt hat.<br />
Vertrieb über MA-wood<br />
opti 2024: Halle: C1, Stand 342<br />
06 | Wissing<br />
Mit „realcycle“ setzt Wissing ein<br />
Zeichen für mehr Nachhaltigkeit.<br />
Bei der Brillenproduktion kommt<br />
einiges an Acetat-Resten zusammen.<br />
Um mit diesen wertvollen<br />
Ressourcen verantwortungsvoll<br />
umzugehen, entstand die Idee<br />
„realcycle“ der Brüder Marcel und<br />
Fabrice Lauer - Brillenfassungen aus<br />
100% recyceltem Acetat – so schließt<br />
sich der Kreis.<br />
opti 2024: Halle C2, Stand 230<br />
07 | Wollenweber<br />
Naturhorn in Verbindung mit<br />
zeitlosem Design macht das Modell<br />
3326 von Wollenweber zu einem<br />
perfekten Begleiter für Menschen,<br />
die Wert auf echte Handarbeit aus<br />
Europa legen.<br />
opti 2024: Halle C2, Stand 467<br />
08 | Zeiss<br />
Zeiss Sunlens Italien und Zeiss<br />
Vision Care Deutschland entwickeln<br />
umweltfreundlichere Sonnenbrillengläser,<br />
die sich vor allem durch<br />
Einsatz von Biomaterial und eine<br />
deutlich verbesserte CO2-Bilanz<br />
auszeichnen. Das Material besteht<br />
massebasiert zu einem signifikanten<br />
Anteil aus nicht-fossilem Bio-Material.<br />
Die Plano-Sonnenbrillengläser<br />
aus diesem innovativen Material<br />
werden in einem durchgängig<br />
zertifizierten Prozess und mit 100<br />
Prozent grüner Energie hergestellt<br />
opti 2024: Halle C4, Stand 570<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
67
0 BUSINESS<br />
GENERATION Z<br />
Gan anders<br />
als gedacht<br />
VIELE FÜHRUNGSKRÄFTE ZEIGEN IM UMGANG MIT DER GENERATION Z<br />
VERHALTENSUNSICHERHEITEN – VOR ALLEM, WEIL DIE NACHRÜCKENDEN<br />
JUNGEN FRAUEN UND MÄNNER TEILWEISE ANDERS TICKEN ALS IHRE ÄLTEREN<br />
KOLLEGEN. NACHFOLGEND 12 TIPPS, WIE SIE DIE „GEN-Z-LER“ ALS<br />
MITSTREITER UND VERBÜNDETE FÜR SICH UND IHR UNTERNEHMEN GEWINNEN.<br />
Tipp 1: Vorurteile und Stereotype<br />
hinterfragen.<br />
Glauben Sie nicht alle Märchen, die über die<br />
Generation Z, also die jungen Frauen und<br />
Männer, die seit 1995 geboren wurden, erzählt<br />
werden. Nicht alle von ihnen kleben sich auf<br />
die Straße. Und sie sind auch nicht so egozentrisch<br />
und arbeitsscheu wie zuweilen behauptet.<br />
Das Kernproblem mit ihnen ist: Es gibt zu wenige<br />
von ihnen. Deshalb können die Unternehmen<br />
bei der Personalauswahl die Messlatte oft<br />
nicht mehr so hoch wie früher legen. Suchen<br />
Sie gezielt das Gespräch mit den Gen-Z-lern<br />
und hören Sie ihnen zu. Dann werden Sie<br />
feststellen: Die Generation Z ist so heterogen<br />
wie Ihre eigene Generation dies im Teen- und<br />
Twen-Alter war.<br />
Tipp 2: Sich mehr Zeit für die<br />
Mitarbeiter nehmen.<br />
Aufgrund des demografischen Wandels und<br />
des Fachkräftemangels stehen heute für offene<br />
Stellen oft nur einer oder zwei Bewerber vor der<br />
Tür – wenn überhaupt. Deshalb sind die Betriebe<br />
im Alltag vermehrt mit Mitarbeitern (nicht<br />
nur der Generation Z) konfrontiert, die zum Beispiel<br />
eine geringe Eigenmotivation haben und<br />
deshalb mehr Führung brauchen. Außerdem<br />
fehlen den Neuen oft noch Kompetenzen. Also<br />
ist eine Nachqualifizierung nötig. Das heißt, Sie<br />
müssen als Führungskraft bzw. Unternehmer<br />
mehr Zeit (und Geld) als früher in die Führung<br />
und Entwicklung der neuen Mitarbeiter investieren.<br />
Stellen Sie sich darauf ein.<br />
Tipp 3: Eine persönliche Beziehung<br />
zu den Gen-Z-lern aufbauen.<br />
Wissen Sie, wie die Generation Z „tickt“? Wissen<br />
Sie, welche äußeren Einflüsse das Verhalten der<br />
Gen-Z-ler prägen und was ihnen wichtig ist? Bei<br />
vielen Führungskräften ist dies nicht der Fall;<br />
vor allem, weil sie zu wenig das Gespräch mit<br />
68<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
den Gen-Z-lern suchen. Deshalb wissen sie<br />
auch nicht, was diese bewegt, motiviert und<br />
antreibt. Und darum fällt es ihnen auch schwer,<br />
auf deren persönliche Interessen, Wünsche<br />
und Bedürfnisse angemessen zu reagieren und<br />
sie so an sich und ihr Unternehmen zu binden.<br />
Tipp 4: Die Stärken der Generation<br />
Z erkennen und gezielt nutzen.<br />
Die Gen-Z-ler wuchsen unter anderen gesellschaftlichen<br />
Rahmenbedingungen auf als die<br />
vor angegangenen Generationen, und das<br />
hat sie geprägt. So existierten in ihrer Kindheit<br />
zum Beispiel schon das Internet und die<br />
E-Mail-Kommunikation; spätestens in ihrer<br />
Jugend waren Social Media nahezu omnipräsent.<br />
Entsprechend selbstverständlich nutzen<br />
sie diese digitalen Tools, um sich zu informieren,<br />
zu kommunizieren und Beziehungen aufzubauen<br />
und zu pflegen.<br />
Dies eröffnet Ihnen ganz neue Möglichkeiten,<br />
Ihre firmeninterne Kommunikation und<br />
Kooperation, aber auch die mit ihren Kunden<br />
zu gestalten – und zwar so, dass dies den Bedürfnissen<br />
der Gen-Z-ler und den künftigen<br />
Marktanforderungen entspricht. Eruieren Sie<br />
im Gespräch mit den Gen-Z-lern solche Gestaltungsmöglichkeiten<br />
und binden Sie sie so in<br />
Ihre Unternehmensentwicklung ein.<br />
Tipp 5: Eine neue Lernkultur in der<br />
Organisation entwickeln.<br />
Was machen die Gen-Z-ler, wenn sie etwas wissen<br />
möchten? Sie „googeln“ es ganz selbstverständlich.<br />
Oder sie schauen sich Erklärvideos auf<br />
YouTube an. Oder sie posten eine entsprechende<br />
Frage in Internetforen. So bekommt man die<br />
schnellsten Antworten. Auch zum Lernen von<br />
Sprachen nutzen sie ganz selbstverständlich<br />
Online-Apps; auch weil sich diese Art zu lernen,<br />
leicht in ihren Alltag integrieren lässt.<br />
Eine so dynamische Aus- und Weiterbildung<br />
wünschen sich die Gen-Z-ler vielfach auch<br />
im Arbeitsalltag statt eines Vorratslernens in<br />
Seminaren und langwierigen Personalentwicklungsprogrammen.<br />
Dies ermöglicht es Ihnen,<br />
eine ganz neue Lernkultur in Ihrem Betrieb zu<br />
etablieren: Mit Lerndesigns, die dem Bedarf<br />
und den Möglichkeiten in der modernen,<br />
digitalen Welt entsprechen.<br />
Tipp 6: Das eigene Verhalten als<br />
Führungskraft reflektieren.<br />
Wie wuchsen die Gen-Z-ler auf? Zumeist anders<br />
als wir früher! So kommunizieren zum Beispiel<br />
Eltern heute – verallgemeinert formuliert – s eltener<br />
als früher top-down mit ihren Kindern. Sie<br />
kommunizieren mit ihnen, soweit möglich, auf<br />
Schon in der Kindheit der Gen-Z-ler gab es Internet<br />
und E-Mail-Kommunikation; spätestens<br />
in ihrer Jugend waren Social Media omnipräsent.<br />
Augenhöhe und binden sie in ihre Entscheidungen<br />
ein: „Was sollen wir heute Abend essen?“<br />
„Wohin sollen wir in Urlaub fahren?“ „Welche<br />
Schuhe, welches Handy willst du?“. Ähnliches<br />
gilt für die Erzieher in den Schulen. Deshalb<br />
können sich die Gen-Z-ler mit „Chefs“, die sie in<br />
ihren Augen von oben herab behandeln,<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
69
0 BUSINESS<br />
auf Social Media-Kanälen wie Instagram, TikTok<br />
und YouTube, wo sie Inhalte konsumieren oder<br />
eigene hochladen. Und für jedes dort gepostete<br />
Bild oder Video wollen sie etwas zurückhaben:<br />
Nämlich Anerkennung in der Form von<br />
Likes. Nicht nur einen Like, sondern möglichst<br />
viele. Denn eine große Resonanz zeigt ihnen:<br />
Mein Beitrag kam bei den anderen Usern an.<br />
Doch welche Rückmeldung bekommen die<br />
so sozialisierten Menschen, wenn sie plötzlich<br />
in einem Unternehmen arbeiten? Oft keine!<br />
Laut Umfragen beklagen 70 Prozent aller jungen<br />
Mitarbeiter der Unternehmen, dass sie selten<br />
oder fast nie ein Feedback von ihrem Vorgesetzten<br />
erhalten. Die Folge: Sie fühlen sich als<br />
Person nicht wahr- und mit ihrer Leistung nicht<br />
ernstgenommen.<br />
Geben Sie den Gen-Z-lern möglichst oft<br />
ein positives Feedback, denn sie sind es<br />
gewohnt, schnell und häufig eine Rückmeldung<br />
zu erhalten. Also erwarten sie dies auch<br />
von Ihnen. Loben Sie die Gen-Z-ler auch für<br />
Dinge, die aus Ihrer Warte Selbstverständlichkeiten<br />
sind; beispielsweise dafür, dass sie<br />
r egelmäßig pünktlich zur Arbeit kommen oder<br />
eine Teilaufgabe erledigt haben, denn dann<br />
sind sie auch offen für Verbesserungsvorschläge<br />
von Ihnen.<br />
nur schwer identifizieren. Dann wechseln sie<br />
lieber den Arbeitgeber.<br />
Unternehmen, denen es gelingt, Gen-Zler<br />
an sich zu binden, haben in der Regel flache<br />
Hierarchien und legen großen Wert auf einen<br />
partnerschaftlich-kooperativen, von wechselseitigem<br />
Vertrauen geprägten Umgang im Betriebsalltag<br />
miteinander. Das setzt auch bei ihren<br />
Führungskräften ein entsprechendes Selbstverständnis<br />
und Führungsverhalten voraus.<br />
Tipp 7: Den Teamspirit und das<br />
Wir-Gefühl fördern.<br />
Jeder Mensch möchte Teil einer Gemeinschaft<br />
sein. Das haben auch die Social-Media-<br />
Anbieter erkannt. Deshalb bieten eigentlich<br />
alle ihren Usern auch die Möglichkeit, sich mit<br />
anderen Personen zu vernetzen und Teil einer<br />
„Community“ zu sein. Dieses Bedürfnis ist bei<br />
der Generation Z vermutlich noch ausgeprägter<br />
als bei früheren Generationen, weil bisherige<br />
identitätsstiftende Gemeinschaften wie<br />
Kirchen, Parteien, Gewerkschaften und Vereine<br />
an Bedeutung verlieren.<br />
Deshalb haben Unternehmen, die Gen-Z-ler<br />
an sich binden möchten, meist auch Plattformen<br />
zum Meinungs- und Erfahrungsaustauch<br />
mit Kollegen. Zudem organisieren sie regelmäßig<br />
Team-Events, die dem Auf- und Ausbau der<br />
emotionalen Beziehungen zwischen ihren Mitarbeitern<br />
dienen. Dies ist insbesondere dann<br />
wichtig, wenn die Zusammenarbeit im Alltag<br />
weitgehend virtuell erfolgt.<br />
Tipp 8: Dem Nachwuchs Entwicklungsmöglichkeiten<br />
aufzeigen.<br />
Aufgrund des aktuellen Fach- und Führungskräftemangels<br />
haben die Gen-Z-ler bei der<br />
Wahl ihres Arbeitgebers meist viele Optionen.<br />
Und selbst wenn sie bereits angestellt sind,<br />
werden ihnen zum Beispiel via LinkedIn noch<br />
regelmäßig attraktive Jobangebote unterbreitet.<br />
Entsprechend schnell und häufig wechseln<br />
sie den Arbeitgeber, wenn eine andere Aufgabe<br />
verlockender erscheint.<br />
Deshalb sollten Unternehmen den Gen-Zlern<br />
in ihren Reihen konkrete Möglichkeiten<br />
zu ihrer Entwicklung aufzeigen und sich um sie<br />
auch als Mensch bemühen. Denn wo Menschen<br />
sich wohlfühlen, verweilen sie auch lange. Mit<br />
attraktiven Job-Angeboten lassen sich nur<br />
Arbeitnehmer ködern, die latent unzufrieden<br />
sind – aus welchen Gründen auch immer.<br />
Tipp 9: Den Mitarbeitern zeitnäher<br />
und häufiger ein Feedback geben.<br />
Die Angehörigen der Generation Z nutzen das<br />
Smartphone im Schnitt fast acht Stunden täglich.<br />
Doch wofür? Die meiste Zeit verbringen sie<br />
Tipp 10: Den Gen-Z-lern das Gefühl<br />
von Sinn vermitteln.<br />
Wenn jungen Menschen eine Stelle angeboten<br />
wird, fragen sie sich auch: Finde ich in diesem<br />
Job Erfüllung? Zum Beispiel, weil die Arbeit<br />
mich intellektuell fordert? Oder weil ich Teil eines<br />
spannenden Teams bin? Oder weil ich mit<br />
meiner Arbeit einen wertvollen Beitrag zur gesellschaftlichen<br />
Entwicklung leiste? Diese Sinnvermittlung<br />
setzt auf der Unternehmensseite<br />
eine gewisse Transparenz voraus. Zum Beispiel<br />
über Arbeitsprozesse und -inhalte, Unternehmensziele<br />
und -werte. Denn nur dann können<br />
die Gen-Z-ler sich ein konkretes Bild davon machen,<br />
wie sinnvoll die Arbeit für sie sein könnte.<br />
Geben Sie den Gen-Z-lern möglichst oft ein positives<br />
Feedback, denn sie sind es gewohnt, schnell und häufig<br />
eine Rückmeldung zu erhalten.<br />
Um diese Sinnvermittlung sollten die<br />
Unternehmen sich aktiv bemühen. So kann es<br />
zum Beispiel für die Mitarbeiter einer Fabrik,<br />
die Schrauben für Porsche produziert, sinnstiftend<br />
sein, wenn sie mal ein Porschewerk<br />
besuchen und selbst einen Porsche Probe fahren,<br />
damit sie registrieren: Die von uns produzierten<br />
Schrauben sind von großer Bedeutung<br />
für das Endprodukt.<br />
Zunehmend starten Unternehmen auch<br />
Projekte, die Ausdruck ihrer Werte sein sollen<br />
und der Sinnstiftung dienen. So können zum<br />
70<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
Beispiel die Auszubildenden eines Berliner<br />
Sanitärunternehmens während ihrer Ausbildung<br />
an einem sozialen Projekt teilnehmen,<br />
bei dem die sanitären Anlagen von Schulen,<br />
Kindergärten usw. auf Vordermann gebracht<br />
werden. Ein Angebot, das bei den Gen-Z-lern<br />
auf großen Zuspruch stößt, weil sie hierbei<br />
etwas Gutes tun: Indem sie ihren (künftigen)<br />
Beruf ausüben.<br />
Tipp 11: In Projekten neue Arbeitsformen<br />
und sich selbst erproben.<br />
Die Gen-Z-ler sind sie es gewohnt, gefragt<br />
zu werden und ihre Meinung kundzutun. In<br />
einem Betrieb, in dem noch das Credo „Lehrjahre<br />
sind keine Herrenjahre“ herrscht – dass<br />
man also während der Ausbildung oder Probezeit<br />
man erst mal den Mund halten und<br />
machen sollte, was einem gesagt wird, würden<br />
sie schnell das Interesse an dem Job verlieren,<br />
denn sie wollen sich einbringen können und<br />
ernst genommen werden.<br />
Deshalb schaffen immer mehr Unternehmen<br />
in ihrer Organisation Räume, in denen der<br />
Nachwuchs sich erproben und verwirklichen<br />
kann. So gibt es inzwischen bei vielen Dienstleistungsunternehmen<br />
zum Beispiel Azubi-Filialen,<br />
die von den Auszubildenden selbst<br />
geführt werden. Andere setzen bewusst kleine,<br />
aber zukunftsweisende Projekte - zum Beispiel<br />
im Bereich Digitalisierung und Kundenbetreuung<br />
- auf, in denen der Nachwuchs sich verwirklichen<br />
und entfalten kann. Schaffen auch Sie in<br />
Ihrer Organisation solche Selbst-Erfahrungsräume;<br />
dies zahlt auf das Attraktivitätskonto<br />
Ihres Unternehmens ein.<br />
GAMER MOTIVIEREN UND STIMULIEREN<br />
Christian Klein, der CEO des Unternehmens SAP, sagte einmal: „Jeder der heute 18-Jährigen<br />
hat im Durchschnitt schon 10.000 Stunden Online-Spiele gezockt. Das prägt!“<br />
Dieser Aussage kann man nur zustimmen. Beim „Gamen“ brennt sich eine Erwartungs—<br />
haltung in den Köpfen ein, die sich auch im realen Leben zeigt. Die Industrie und Wissenschaft<br />
nennen dies den Gamification-Effekt: Wettbewerb – Engagement – Belohnung.<br />
Die Online-Spiele sind nahezu ausnahmslos wie folgt aufgebaut. Es gibt<br />
zahlreiche Etappenziele (Levels) und<br />
jede Menge Aufgaben und Tools, um diese zu erreichen (Superkräfte, Werkzeuge).<br />
Der Gamer tritt gegen den Computer an oder misst sich mit anderen Spielern und will<br />
in der Bestenliste möglichst weit nach oben klettern. Und auf dem Weg dorthin, wird er<br />
immer wieder<br />
gelobt („Schön, dass du wieder da bist.“ „Wow, du hast Ausdauer.“, „Du bist ein echter<br />
Meister“) und<br />
belohnt (mit Likes, Herzchen, Extra-Leben, Auszeichnungen).<br />
Das schafft bzw. erhöht die Motivation und das Engagement.<br />
In vielen Unternehmen fehlen all diese stimulierenden Elemente. Weitgehend unbeantwortet<br />
bleiben für die so sozialisierten jungen Männer und Frauen, solche Fragen wie:<br />
Welche kurz-, mittel- und langfristigen Ziele kann bzw. soll ich mit meiner Arbeit<br />
erreichen?<br />
Warum sollte ich mich anstrengen?<br />
Mit wem kann ich mich bei meinem Tun messen?<br />
Welche Belohnung und Anerkennung erhalte ich, wenn ich gewisse Ziele erreiche?<br />
Wundert es Sie da, dass nicht wenige Gen-Z-ler rasch das Interesse und die Lust an ihrem<br />
Job verlieren?<br />
Tipp 12: Sich bewusst sein:<br />
Die Gen-Z-ler sind die Zukunft<br />
des Unternehmens.<br />
Sich auf die Bedürfnisse der Generation Z<br />
einzustellen, mag im Betriebs- und Führungsalltag<br />
zuweilen lästig sein. Schließlich erfordert<br />
dies auch, für deren Veränderungsvorschläge<br />
offen zu sein und nicht selten zudem alte Strukturen<br />
und über Jahrzehnte entwickelte (Denkund<br />
Verhaltens-)Routinen über Bord zu werfen.<br />
Hierzu sollten Sie bereit sein, denn: Diese jungen<br />
Frauen und Männer sind die Zukunft Ihres<br />
Unternehmens. Also sollte Sie danach streben,<br />
ein Arbeitsumfeld zu schaffen, mit dem diese<br />
sich identifizieren können.<br />
Felix Behm ist Keynote Speaker und Experte für die Themen<br />
Generation Z und zukunftsweisende Mitarbeiterführung. Als<br />
ehemaliger Personaler in Führungspositionen weiß er, wovon<br />
er spricht. 2022 wurde er als Deutscher Meister im Public<br />
Speaking ausgezeichnet. Im Oktober 2023 erschien sein Buch<br />
„Generation Z – Ganz anders als gedacht: Wie sie tickt, wie sie<br />
handelt und wie wir ihr Potenzial erschließen“.<br />
Kontakt: https://felixbehm.de<br />
Die Generation Z ist so<br />
heterogen wie Ihre eigene<br />
Generation dies im<br />
Teen- und Twen-Alter war.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
71
0 BUSINESS<br />
ANGEBLICHER BILDERDIEBSTAHL<br />
Vorsicht,<br />
Falle!<br />
WENN ES TECHNISCH KEIN PROBLEM IST, VERBIETET SICH<br />
DAHER DIE VERWENDUNG FREMDER BILDER UND TEXTE; VOR ALLEM<br />
FÜR GESCHÄFTLICHE ZWECKE. ALLERDINGS GIBT ES AUCH GLÜCKSRITTER,<br />
DIE AUS DER BEHAUPTUNG VON URHEBERRECHTSVERSTÖSSEN EIN<br />
LUKRATIVES GESCHÄFTSMODELL GEMACHT HABEN.<br />
eit einiger Zeit werden Selbstständige gehäuft per Mail<br />
von Inkassounternehmen zum Bezahlen von Schadensersatz<br />
oder nachträglicher Lizenzgebühren für die angebliche<br />
Verletzung von Bildrechten aufgefordert. Dafür kann es schon<br />
genügen, dass auf einem Foto eines Augenoptiker-Geschäfts im Hintergrund<br />
eine Fototapete zu sehen ist, für die irgendwer Bildrechte geltend<br />
zu machen versucht.<br />
Nicht selten handelt es sich dabei um Schreiben der „Copytrack<br />
GmbH“ aus Berlin. Das ist laut Internetrecherche ein „Inkassounternehmen,<br />
das im Internet nach unerlaubten Bildnutzungen sucht. Wird es<br />
fündig, drängt es wahlweise zum Kauf einer nachträglichen Lizenz, meist<br />
in Form eines stark überhöhten Lizenzvertrags, oder fordert zu einer<br />
Strafzahlung in gleicher Höhe auf.“<br />
Das Inkassounternehmen ist bekannt<br />
Eine solche Aufforderung erhalten Unternehmer zuweilen sogar dann,<br />
wenn sie zum Beispiel in einem Blog-Beitrag auf ihrer Webseite ein<br />
Foto von einer Plattform verwendet haben, die wie Flickr ausdrücklich<br />
Fotos „zur freien und kostenlosen, auch zur gewerblichen Nutzung“ zur<br />
Verf ügung stellt. Dabei versendet das Inkassounternehmen, das nach<br />
72<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
eigenen Angaben schon „über 200.000 Fälle von Bilderdiebstahl erfasst,<br />
nachträglich lizenziert und rechtlich durchgesetzt hat“, anscheinend<br />
selbst dann Zahlungsaufforderungen, wenn unklar ist, ob der im Schreiben<br />
genannte Rechteinhaber diese Bildrechte auch tatsächlich besitzt.<br />
Auf „Abmahnung“ richtig reagieren und Geld sparen<br />
Unternehmer, die eine solche Aufforderung erhalten, sollten keinesfalls<br />
in Panik verfallen und aus Angst vor einem Rechtstreit den geforderten<br />
Betrag bezahlen. Sie sollten vielmehr zuerst einmal im Internet recherchieren,<br />
welches Vorgehen bei einer solchen Aufforderung sinnvoll ist.<br />
Denn dann finden sie zum Beispiel auf der Webseite anwalt.de unter der<br />
Überschrift „Copytrack-Abmahnung“ zahlreiche Hinweise, wie man in<br />
einer solchen Situation reagieren sollte.<br />
Nicht selten liegt gar keine Rechteverletzung vor<br />
Dass bei den Copytrack-„Abmahnungen“ selbst ihr Absender nicht immer<br />
weiß, ob überhaupt eine Rechteverletzung vorliegt, geht auch<br />
daraus hervor, dass die Schreiben meist als „Berechtigungsanfragen“<br />
bezeichnet werden. In einer mir vorliegenden E-Mail wurde eine Einzel-Unternehmerin<br />
unter anderem aufgefordert, bis zu einem vorgegebenen<br />
Zeitpunkt an die Copytrack GmbH „einen Kaufnachweis sowie alle<br />
weiteren Lizenzinformationen“ für ein bestimmtes Bild zu senden. Weiter<br />
hieß es in der E-Mail: „Ist dies nicht der Fall, so stellt Ihre Nutzung des<br />
Bild materials höchstwahrscheinlich eine Rechteverletzung dar.“ Deshalb<br />
werde der Fall anwaltlich weiterverfolgt, sofern der Empfänger der Mail<br />
keinen Schadenersatz von 350 Euro bezahle oder nachträglich eine einjährige<br />
Bildlizenz für 389.59 Euro erwerbe.<br />
Problemfall:<br />
Bilder von Artikeln mit integrierten Fotos<br />
Wie groß die Abmahnwut von Copytrack ist, zeigt auch eine Berechtigungsanfrage<br />
samt Zahlungsaufforderung, die ein österreichischer<br />
Berater erhielt. Der Anlass: Der Berater hatte auf seiner Webseite in der<br />
Rubrik „Veröffentlichungen“ in Briefmarkengröße ein Bild der Startseite<br />
eines mehrseitigen Artikels veröffentlicht, der in einer Fachzeitschrift von<br />
ihm erschienen war. In das Layout dieses Artikels hatte die Redaktion<br />
zu Illustrationszwecken auch ein Foto integriert, wegen dessen Verwendung<br />
der Berater ebenfalls zur Bezahlung von fast 400 Euro aufgefordert<br />
wurde – und dies, obwohl der Verlag die Rechte zur Veröffentlichung<br />
des Fotos erworben hatte. Der Ausgang dieses Verfahrens ist mir nicht<br />
bekannt, aber es zeigt, wie man hier mit ein paar E-Mails und unklarer<br />
Rechtssituation das schnelle Geld zu machen versucht.<br />
Vertritt Copytrack<br />
überhaupt den Inhaber der Bildrechte?<br />
Auffallend ist übrigens auch, dass in allen „Berechtigungsanfragen“, die<br />
wir kennen, derselbe „Rechteinhaber“ als Mandant genannt wird, obwohl<br />
die eingeklagten Fotos einen völlig unterschiedlichen Charakter<br />
haben. Sofern man Opfer einer solchen „Berechtigungsanfrage“ wird, ist<br />
es also in jedem Fall empfehlenswert, Belege dafür anzufordern, dass<br />
das Unternehmen den behaupteten Urheber überhaupt vertritt und das<br />
in Rede stehende Bild tatsächlich von ihm stammt.<br />
Das ist nämlich längst nicht immer der Fall. Im oben beschriebenen<br />
Fall erhielt die Adressatin auf Nachfrage nach dem in der „Berechtigungsanfrage“<br />
genannten, angeblichen Rechteinhaber eine negative<br />
Antwort. Als sie dies der Firma Copytrack mitteilte, bekam sie von dem<br />
Inkassounternehmen eine lapidare (Standard-)Antwort, die ohne Angaben<br />
von Gründen sinngemäß besagte, man habe entschieden, den Fall<br />
zu schließen und nicht weiter zu verfolgen.<br />
Dieses Vorgehen legt den Verdacht nahe, dass die Bildrechtenachfragen<br />
von Copytrack zumindest teilweise erfunden sind einfach auf<br />
Verdacht und ohne Mandat versendet werden - in der Hoffnung, dass<br />
vielleicht einige Empfänger aus Angst vor einem Rechtsstreit die Forderung<br />
(ungeprüft) bezahlen.<br />
Copytrack hat seine<br />
Zielgruppen anscheinend klar definiert<br />
Dieser Verdacht ist auch deshalb nicht unbegründet, weil Copytrack<br />
seine Berechtigungsanfragen anscheinend bevorzugt an Solo- oder<br />
Kleinunternehmer versendet, bei denen man annehmen kann, dass sie<br />
keine eigene Rechtsabteilung zur Bearbeitung solcher Angelegenheiten<br />
haben. Rechtsanwälte oder Steuerberater werden nach meiner Kenntnis<br />
jedenfalls nie Opfer solcher Versuche.<br />
In jedem Fall gilt: Nicht jeder, der behauptet, er vertrete die Interessen<br />
von jemandem, den man geschädigt habe, tut das tatsächlich. Auch<br />
mit der Angst von Menschen, einen Fehler gemacht zu haben, kann man<br />
gutes Geld verdienen.<br />
Bernhard Kuntz ist Diplom-Pädagoge und hat viele Jahre<br />
als Journalist gearbeitet. Mit der von ihm 1989 gegründeten<br />
„Die PRofilBerater GmbH“ in Darmstadt hilft er Unternehmen<br />
aus unterschiedlichen Branchen, ein eigenes Unternehmensprofil<br />
zu entwickeln oder ein vorhandenes zu schärfen. Er ist<br />
unter anderem Autor der Marketing- und PR-Ratgeber „Die<br />
Katze im Sack verkaufen“, „Fette Beute für Trainer und Berater“<br />
und „Warum kennt den jeder?“<br />
Kontakt: wwww.die-profilberater.de<br />
Manche Schreiben spielen<br />
offensichtlich mit der Angst,<br />
dass die Empfänger aus<br />
Angst vor einem Rechtsstreit<br />
einfach bezahlen.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
73
0 PORTRAIT<br />
74<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
192 Jahre<br />
Fortschritt<br />
WARUM SIND ANDERE AUGENOPTIKER ERFOLGREICH? WAS MACHEN<br />
SIE ANDERS UND VIELLEICHT BESSER ALS MAN SELBST? DIESER<br />
UND ANDEREN FRAGEN FOLGT <strong>EYECOM</strong> MIT DER RUBRIK PORTRAIT, IN DER<br />
BESONDERE UNTERNEHMERPERSÖNLICHKEITEN VORGESTELLT WERDEN.<br />
DIESES MAL IST ES ALEX UND ANDY SCHMITT-LIEB, WÜRZBURG<br />
er erstmals das Ladenlokal von Kresinsky brillen.kontaktlinsen.hörgeräte<br />
in der Altstadt von Würzburg betritt, wird<br />
kaum glauben, dass dieses Unternehmen einer der ältesten<br />
noch existierenden Augenoptikerbetriebe Deutschlands ist: Er wird<br />
in diesem Jahr 192 Jahre alt.<br />
Seit fünf Generationen ist „Kresinsky“ ein Familienunternehmen.<br />
Und 2012 übernahmen Alex und Andy Schmitt-Lieb – beide Diplom-<br />
Ingenieure (FH) für Augenoptik und Hörakustik – das Geschäft von ihrem<br />
Vater Karl-Veit Schmitt-Lieb. Die gleichberechtigten geschäftsführenden<br />
Gesellschafter bezeichnen sich selbst als Vollblut-Unternehmer und als<br />
„Herz und Seele“ von Kresinsky. Und sie sind sich der langen Tradition<br />
bewusst: „Fast 200 Jahre – was waren da für Zeiten dabei! So viel ist<br />
passiert, so viel hat sich verändert im Laufe der Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte“,<br />
sagt Alex Schmitt-Lieb.<br />
Das 1832 von einem Optiker namens Ignatz Wertheimer gegründete<br />
Unternehmen erlebte im 19. Jahrhundert einen rasanten Aufstieg. Sein<br />
Neffe Henry Levy führte die Firma bis 1913 und verkaufte dann das<br />
Geschäft an einen langjährigen und treuen Mitarbeiter namens Rudolf<br />
Kresinsky, der es 1929 an seinen Sohn Hermann weitergab. Archivfotos<br />
aus dem damaligen Ladenlokal zeigen, dass Ende der „Goldenen Zwanziger“<br />
auch im fränkischen Würzburg große Glasvitrinen und dunkles<br />
Holz als topmodern galten.<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
75
0 PORTRAIT<br />
ALEX & ANDY SCHMITT-LIEB<br />
Kresinsky – brillen.kontaktlinsen.hörgeräte GmbH & Co. KG<br />
Domstrasse 15, 97070 Würzburg<br />
Tel.: bitte E-Mail schreiben, wir rufen gerne zurück<br />
info@kresinsky.de<br />
www.kresinsky.de · www.facebook.com/Kresinsky<br />
www.instagram.com/Kresinsky · www.twitter.com/Kresinsky<br />
Gegründet: 1832<br />
Mitarbeiter: 14 Mitarbeiter<br />
(bestehend aus 2 Chefs und einem geilen Team)<br />
Haupt-Kollektionen: Moscot, Chanel, Cartier, Cutler and Gross,<br />
Celine, Barton Parreira, Oliver Peoples, Tom Ford, Philippe Starck,<br />
Oakley, FHONE, Balenciaga, Bottega Veneta, Chloe, BRETT Eyewear,<br />
colibris, Freudenhaus Eyewear, Gucci, La Loop, Armani, Montblanc,<br />
Prada, RAEN, Saint Laurent, Ross and Brown, Burberry, Dolce &<br />
Gabbana, Ralph Lauren, Ray-Ban, Peter And May<br />
Haupt-Glaslieferant: Rodenstock<br />
Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9 bis 18 Uhr; Sa. 10 bis 18 Uhr<br />
Das dunkelste Kapitel in der Geschichte von „Kresinsky“ und der<br />
ganzen Stadt wird wohl für immer der 16. März 1945 bleiben. Kurz vor<br />
Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Würzburg von der britischen Royal<br />
Air Force zerbombt. Dabei wurde ein Großteil der historischen Altstadt<br />
zerstört; unter anderem auch das Geschäft in der Domstraße 15. Das war<br />
die Stunde Null, in der es mehr als Optimismus und ein bisschen guten<br />
Willen brauchte, um an eine Zukunft zu glauben.<br />
1948 begann Hedwig Kresinsky mit ihren Töchtern Anneliese und<br />
Jolanda mit dem Wiederaufbau des Ladens. „Mit viel Blut und Schweiß<br />
haben Oma und ihre Schwester damals als Trümmerfrauen das Haus und<br />
den Laden wieder aufgebaut“, erzählen die Brüder. „Dabei bekam das<br />
Haus sein bis heute typisches Erscheinungsbild mit den drei Bögen über<br />
der Ladentür und den Schaufenstern.“ Ein reizvoller Kontrast zur topmodernen,<br />
hellen Inneneinrichtung, die seit wenigen Jahren den hohen<br />
Anspruch des Unternehmens perfekt verkörpert.<br />
Neben Augenoptik waren vorübergehend auch Fotografie und Mo delleisenbahnen<br />
Teil des Sortiments. 1973 stieg Anneliese Schmitt- Liebs Sohn<br />
Karl-Veit ins Unterneh men ein. Bis zu ihrem Tod vor zwei Jahren im Alter<br />
von 96 Jahren schaute die Senior-Chefin immer wieder einmal im Laden<br />
vorbei und erledigte von zuhause aus sogar noch die ein oder andere<br />
Aufgabe für die Firma. „Sie war eine herzensgute Seele und eine stadtbekannte<br />
Geschäftsfrau“, erinnert sich Alex Schmitt-Lieb an seine Großmutter.<br />
„Sie war sehr eloquent und hat bis zuletzt den Laden mitgeprägt.“<br />
Mit neuesten Messgeräten, Kompetenz und Souveränität beraten die<br />
beiden Brüder und ihr Team Kunden in allen Fragen rund um Augenoptik<br />
und Hörgeräte. Mit klaren Vorstellungen und sauber abgegrenzten<br />
Aufgabengebieten wollen sie das Unternehmen auch künftig weiterentwickeln.<br />
„Kresinsky steht für Exklusivität bei den Marken, aber auch<br />
bei der Dienstleistungs- und Untersuchungsqualität“, erläutert Andy<br />
Schmitt-Lieb mit berechtigtem Stolz. „Hochwertige Augenuntersuchungen<br />
und Screenings sind bei uns selbstverständlich. Wir legen Wert auf<br />
„Sehr wichtig ist uns auch<br />
Nachhaltigkeit. Da machen wir bestimmt<br />
noch nicht alles perfekt,<br />
wir sind aber auf einem guten Weg.“<br />
ein modernes Auftreten, was sich auch in unserem digitalen Schaufenster<br />
mit dem angeschlossenen Onlineshop widerspiegelt. Sehr wichtig<br />
ist uns auch Nachhaltigkeit. Da machen wir bestimmt noch nicht alles<br />
perfekt, wir sind aber auf einem guten Weg. Wir sprechen unsere Kundschaft,<br />
die zu großen Teilen auch aus Studenten und Touristen besteht,<br />
76<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
mit modernen und exklusiven Fassungen an und grenzen uns gleichzeitig<br />
von unseren Mitbewerbern in Würzburgs Innenstadt ab.“<br />
Mit dieser Positionierung kann das Unternehmen auch heute trotz<br />
eines dichten Wettbewerbsumfeldes von etwa 20 Augenoptikgeschäften<br />
unterschiedlichster Art durchschnittliche Stückpreise von 350 bis<br />
600 Euro im Einstärken- und vierstellige Erlöse im Gleitsichtbereich realisieren.<br />
Dabei setzt es seit Jahren auf große und verlässliche Partner:<br />
Rodenstock ist Haupt-Lieferant für Brillengläser; im Fassungsbereich ist<br />
Luxottica mit seinem mehr als breiten Angebot ein engagierter Partner.<br />
Für einen nahezu papierlosen und effizienten Workflow, die Anbindung<br />
aller Untersuchungsgeräte in der Augenoptik und Hörgeräteakustik<br />
sowie die Zusammenführung von Kundendaten in diesen Teilbereichen<br />
sorgt das Softwareahaus Euronet schon seit 1996, als es noch<br />
unter „ifa-EDV“ firmierte. Ein besonderer Vorteil dieses EDV-Systems ist<br />
die Verbindung aller drei Unternehmensbereiche: Die Brille, die Kontaktlinse<br />
und die Hörgeräte lassen sich damit nahtlos verknüpfen. „An jedem<br />
Arbeitsplatz kann ich von der Hörgeräteseite auf die Optikseite und umgekehrt<br />
umschalten und habe eine Datenbank, in der alle Informationen<br />
über unsere Kunden und Produkte hinterlegt sind. Das vereinfacht unsere<br />
Beratungen und vermeidet Informationslücken und Übertragungsfehler“,<br />
erläutert Andreas Schmitt-Lieb.<br />
Genauso dauerhaft und langfristig wie die Lieferpartnerschaften sind<br />
auch viele Kundenbeziehungen. Der hohe Anteil treuer Stammkunden trug<br />
maßgeblich dazu bei, dass der Traditionsbetrieb mit nur kleinen Umsatzeinbußen<br />
durch die Pandemiejahre kam. Keine Kleinigkeit, denn die umsatztragenden<br />
Touristen und viele Studenten fehlten in Würzburg in dieser Zeit<br />
weitestgehend; die sonst belebte Innenstadt war wochenlang wie leergefegt.<br />
Auch für ihre Sichtbarkeit jenseits der Ladentür haben die beiden<br />
Unternehmer klare Vorstellungen: „Wir engagieren uns stark im regionalen<br />
Sport-Sponsoring, auch im Jugendbereich, um unserer Stadt etwas<br />
zurückzugeben. Darüber hinaus schreiben wir unsere Kunden jährlich<br />
bis zu sechsmal gezielt mit besonderen Angeboten an. Dabei spielt natürlich<br />
auch Preiswerbung gelegentlich eine Rolle; beispielsweise beim<br />
Sonnenbrillen-Abverkauf im Herbst. Mit kleinen Preisen werden wir<br />
allerdings nicht in Verbindung gebracht, und das soll auch so bleiben.“<br />
Unternehmerische Verantwortung und nachhaltiges Handeln sind<br />
hier nicht nur modische Buzzwords, mit denen heute vor allem die „big<br />
player“ schnell und großzügig um sich werfen, sondern gelebte Firmenkultur.<br />
Deshalb gab es beim 190. Firmengeburtstag vor zwei Jahren auch<br />
keine große Feier; stattdessen wurden als Beitrag zum Klima- und Umweltschutz<br />
190 Bäume gepflanzt.<br />
Die „alten“ Werte gelten auch innerhalb des Unternehmens. Aktuell<br />
beschäftigen Alex und Andy Schmitt-Lieb zwölf Mitarbeiter. Möglicherweise<br />
kämen sie auch mit ein paar weniger aus, aber eines ihrer Credos<br />
lautet: „Jeder Kunde soll bei uns die Gewissheit spüren, beste Qualität<br />
und maximalen Service erhalten zu haben.“<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
77
0 TERMINE 01 | 2024<br />
Datum Tage KONTAKTLINSENSEMINARE Ort Veranstalter<br />
17.01.24 2 Fit for Soft 1 Aschaffenburg Alcon<br />
24.01.24 2 Fit for Soft 2 Aschaffenburg Alcon<br />
06.02.24 1 Torische Weichlinsen Karlsruhe ifb<br />
12.02.24 1 Orthokeratologie CH-Tägerwilen Falco Linsen<br />
13.02.24 2 Kontaktlinsenanpassung für Praktiker Formstabile Kontaktlinsen Karlsruhe ifb<br />
15.02.24 2 Spaltlampe Schwarmstedt NDOC<br />
17.02.24 2 Kontaktlinse – die Harten Schwarmstedt NDOC<br />
17.02.24 2 Kontaktlinse – die Weichen Schwarmstedt NDOC<br />
19.02.24 1 Kontaktlinse – Multifokal Schwarmstedt NDOC<br />
20.02.24 2 Fit for Soft 2 Aschaffenburg Alcon<br />
21.02.24 1 Kompetent bei Mehrstärken Ulm Hecht<br />
22.02.24 1 Fit for Multifocal & Toric Aschaffenburg Alcon<br />
22.02.24 2 Kompetent bei Keratokonus Ulm Hecht<br />
28.02.24 2 Sicher formstabil-Vielfalt praktisch erfahren Freiburg Hecht<br />
04.03.24 1 Fit for Multifocal & Toric CH-Zug Alcon<br />
04.03.24 1 Sklerallinsen für Einsteiger CH-Tägerwilen Falco Linsen<br />
05.03.24 1 Spaltlampenpraxis Karlsruhe ifb<br />
06.03.24 2 Kontaktlinsenanpassung für Einsteiger Weichlinsenanpassung Karlsruhe ifb<br />
08.03.24 1 Torische Weichlinsen Karlsruhe ifb<br />
13.03.24 1 Professionelles Myopiemanagement mit myLIFE München Hecht<br />
14.03.24 2 Professionelle Orthokeratologie München Hecht<br />
Datum Tage REFRAKTIONSSEMINARE Ort Veranstalter<br />
01.07.23 5 Intensivkurs Refraktion und Skiaskopie Karlsruhe ifb<br />
12.01.24 2 Refraktion – Kreuzzylinder Schwarmstedt NDOC<br />
14.01.24 1 Refraktion – Kreuzzylinder Praxistag Schwarmstedt NDOC<br />
20.01.24 2 MKH Praxisseminar Schwarmstedt NDOC<br />
22.01.24 4 Refraktion Diez Optonia<br />
25.01.24 2 Refraktion Basiskurs Karlsruhe ifb<br />
27.01.24 3 MKH 5.0 Hankensbüttel IVBS<br />
29.01.24 2 Refraktionsassistenz Grundkurs Knechtsteden ZVA-BZ<br />
06.02.24 1 Perfekt professionelle Nahglasbestimmung CLRF Institut München Hoya<br />
06.02.24 1 Update Glaukom Wetzlar Oculus<br />
10.02.24 2 Skiaskopie Schwarmstedt NDOC<br />
19.02.24 2 Praxis der Skiaskopie Hankensbüttel IVBS<br />
20.02.24 1 Keratograph 5M Anwender-Seminar Wetzlar Oculus<br />
24.02.24 1 Management Trockenes Auge Wetzlar Oculus<br />
24.02.24 2 Zylinder-Nebel-Methode Schwarmstedt NDOC<br />
26.02.24 1 Refraktion – Skiaskopie Karlsruhe ifb<br />
26.02.24 5 Intensivkurs Refraktion und Skiaskopie Karlsruhe ifb<br />
27.02.24 2 Refraktion Basiskurs Karlsruhe ifb<br />
27.02.24 4 Refraktion Intensivkurs Karlsruhe ifb<br />
27.02.24 1 Myopie verstehen – Einstieg ins Myopie-Management Wetzlar Oculus<br />
28.02.24 1 Myopia for Masters – Myopie-Management für Fortgeschrittene Wetzlar Oculus<br />
29.02.24 1 Zufriedenheit mit Gleitsichtgläsern erhöhen-Expertentag Frankfurt Rodenstock<br />
02.03.24 2 Kinderoptometrie Praxis Hankensbüttel IVBS<br />
04.03.24 1 Spaltlampe 1 – Technik leicht erklärt Wetzlar Oculus<br />
05.03.24 2 Spaltlampe 2 – Vorderer Augenabschnitt im Fokus Wetzlar Oculus<br />
07.03.24 2 Refraktionsseminar Hamburg Hoya<br />
09.03.24 2 Refraktion – Kreuzzylinder Schwarmstedt NDOC<br />
11.03.24 3 Binokulare Augenglasbestimmung nach der MKH-Methode Wetzlar Oculus<br />
11.03.24 1 Refraktion – Kreuzzylinder Praxistag Schwarmstedt NDOC<br />
11.03.24 2 Refraktionsassistenz Aufbaukurs, Teil A Knechtsteden ZVA-BZ<br />
12.03.24 1 Kinderoptometrie – Kinderaugen optimal versorgen Hamburg Rodenstock<br />
13.03.24 2 Refraktion Prismatische Korrektion / MKH Karlsruhe ifb<br />
Datum Tage SPORTOPTIK Ort Veranstalter<br />
20.03.24 1 Sportbrille Mainz WVAO<br />
78<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
Datum Tage OPTIKER-STAMMTISCH Ort Veranstalter<br />
15.01.24 1 Optikerstammtisch: Kundenbindung ohne Erwartungen Dresden Monra Consulting<br />
13.03.24 1 Optikerstammtisch: Die richtige Ware anbieten; Lagerplanung Stuttgart Monra Consulting<br />
07.05.24 1 Optikerstammtisch: Was bedeutet eigentlich gute Beratung Luzern Monra Consulting<br />
Datum Tage MESSEN Ort Veranstalter<br />
12.01.24 3 opti 24 München GHM<br />
20.01.24 2 Interlook Dortmund Messe Dortmund<br />
03.02.24 3 Mido I-Mailand Mido<br />
15.03.24 3 Vision Expo East USA-New York Reed Exhibitions<br />
18.04.24 1 Expo Days Stuttgart Stuttgart Oculus<br />
23.04.24 1 Expo Days Leipzig Leipzig Oculus<br />
08.09.24 2 Bold Optical Fair NL-Utrecht Bold Optical Fair<br />
15.09.24 1 Hall of Frames CH-Luzern Hall of Frames<br />
Datum Tage SEMINARE FÜR MITARBEITER UND AUSZUBILDENDE Ort Veranstalter<br />
13.03.24 1 Optik und Verkauf für Azubis und Quereinsteiger Berlin Hoya<br />
13.03.24 1 Gesundheitsvorsorge als Dienstleistung anbieten München Rodenstock<br />
19.03.24 2 Quereinsteiger kompakt-Intensivseminar Produktwissen und Verkauf Leipzig Zeiss<br />
20.03.24 1 Hochwertiges Verkaufen – so funktionierts München Rodenstock<br />
21.03.24 1 Verkaufen und führen Wien Rodenstock<br />
08.04.24 5 ABC der Augenoptik München Rodenstock<br />
09.04.24 1 Mehrbrillenverkauf Mönchengladbach Hoya<br />
Datum Tage WEBINARE Ort Veranstalter<br />
08.01.24 - Linsentechnologie der Zukunft online Oculus<br />
19.01.24 - DNEye Scanner – kostenlos online Rodenstock<br />
23.01.24 - Webinar Formen & Farben online Silhouette<br />
24.01.24 - FAQs im Myopie-Management online Oculus<br />
26.01.24 - Telehealth – kostenlos online Rodenstock<br />
29.01.24 - Fachberater Augenoptik Einstieg Modul 1-online online ifb<br />
30.01.24 - WebKontaktlinsen-Pflege für Einsteiger online Alcon<br />
02.02.24 - Beschichtungen und Entspiegelungen - kostenlos online Rodenstock<br />
05.02.24 - Tonometrie – Wissen rings um die Augeninnendruckmessung online Oculus<br />
09.02.24 - MYCON – kostenlos online Rodenstock<br />
16.02.24 - Abläufe im Augenoptikbetrieb einfacher und effizienter gestalten online OPA<br />
16.02.24 - CNXT – kostenlos online Rodenstock<br />
20.02.24 - Gesundheitsvorsorge als Dienstleistung anbieten online Rodenstock<br />
21.02.24 - Webinar Formen & Farben online Silhouette<br />
22.02.24 - Marketing für Augenoptiker online Hoya<br />
28.02.24 - WebMultifocal-Anpassung praxisorientiert online Alcon<br />
29.02.24 - Screening-Konzepte online NDOC<br />
04.03.24 - Effektive Ladengestaltung und Warenpräsentation online Rodenstock<br />
07.03.24 - WebSonderthema online Alcon<br />
11.03.24 - Fachberater Augenoptik Aufbau Modul 2-online online ifb<br />
11.03.24 - Marketing für Augenoptiker online Hoya<br />
14.03.24 - WebToric Versorgung – Lars + Co online Alcon<br />
14.03.24 - Die menschliche Pupille – Anatomie, Pathologie und Untersuchung online Oculus<br />
14.03.24 - Empathische Kommunikation – Herausforderung Telefon und E-Mail online Rodenstock<br />
19.03.24 - Webinar Formen & Farben online Silhouette<br />
26.03.24 - Prismen, Ja gerne – aber wie? online Rodenstock<br />
15.04.24 - Hochwertiges Verkaufen – darauf kommt es an online Rodenstock<br />
16.04.24 - Webinar Formen & Farben online Silhouette<br />
17.04.24 - Sicherer Umgang mit Keratokonus online Oculus<br />
22.04.24 - Orthokeratologie Teil 1 online Falco Linsen<br />
30.04.24 - WebMultifocal-Anpassung praxisorientiert online Alcon<br />
Datum Tage KONGRESSE UND TAGUNGEN Ort Veranstalter<br />
17.03.24 2 SBAO-Fachtagung Bern SBAO<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
79
0 TERMINE 01 | 2024<br />
Datum Tage SONSTIGE VERANSTALTUNGEN Ort Veranstalter<br />
16.01.24 11 M Meistervorbereitungskurs Frühjahr Vollzeit Diez Optonia<br />
23.01.24 1 Produktionsführung Großwallstadt Alcon<br />
27.01.24 2 Funktionaloptometrie I – Grundlagen/Basis Mainz WVAO<br />
27.01.24 2 Kinderoptometrie I Köln WVAO<br />
27.01.24 1 Wellenfront-Analyse Schwarmstedt NDOC<br />
29.01.24 400 Meisterkurs in Teilzeit Mo-Mi Schwarmstedt NDOC<br />
29.01.24 214 Meisterkurs in Vollzeit Mo-Fr Schwarmstedt NDOC<br />
03.02.24 2 Seminar zum Spezialisten für Gleitsicht+ (Kurs II) Mainz WVAO<br />
05.02.24 3 Fachberater Augenoptik Einstieg Modul 1-Präsenz Karlsruhe ifb<br />
10.02.24 12M Funktionaloptometrie Diez Optonia<br />
13.02.24 6 Intensivkurs PrüfungswiederholerTheorie HF1 Diez Optonia<br />
19.02.24 20 Meisterkurs Teil III Schwarmstedt NDOC<br />
24.02.24 2 Kinderoptometrie II Köln WVAO<br />
26.02.24 1 Optometrie bei Kindern, geringer Aufwand Mönchengladbach Hoya Faculty<br />
28.02.24 1 Star-OP und dann? Mainz WVAO<br />
02.03.24 3 Praxis-Seminar zum Qualitäts-Gütesiegel Sehzentrum Mainz WVAO<br />
04.03.24 8 M Augenoptiker Vollzeitkurs Teile I & II zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung Dortmund HWK Dortmund<br />
04.03.24 4 Intensivkurs Prüfungswiederholer Theorie HF2 Diez Optonia<br />
08.03.24 4 Intensivkurs Prüfungswiederholer Praxis Diez Optonia<br />
09.03.24 1 Fundusbeurteilung – Vertiefung Mainz WVAO<br />
09.03.24 1 Abläufe im Augenoptikbetrieb einfacher und effizienter gestalten Goslar OPA<br />
10.03.24 1 Glaukomscreening Mainz WVAO<br />
10.03.24 1 Silhouette & Friends – Das Seminar Mallorca Silhouette<br />
11.03.24 1 Früherkennung der Altersbedingten Makuladegeneration Mainz WVAO<br />
12.03.24 1 Troubleshooting bei Gleitsichtgläsern Berlin Hoya Faculty<br />
13.03.24 1 Myopie Management verstehen und anwenden Mainz WVAO<br />
16.03.24 2 Seminar zum Spezialisten für Gleitsicht+ (Kurs I) Mainz WVAO<br />
18.03.24 3 Fachberater Augenoptik Aufbau Modul 2-Präsenz Karlsruhe ifb<br />
18.03.24 1 Optometrie bei Kindern, geringer Aufwand München Hoya Faculty<br />
23.03.24 2 Kinderoptometrie III Köln WVAO<br />
06.04.24 2 Netzhaut-Screening Schwarmstedt NDOC<br />
10.04.24 10 Meisterkurs Teil IV Schwarmstedt NDOC<br />
13.04.24 2 Optometrisches Management bei zerebral bedingten Sehstörungen Berlin VDCO<br />
15.04.24 2 Intensivkurs Prüfungswiederholer Theorie HF3 Diez Optonia<br />
16.04.24 21M Meistervorbereitungskurs Teilzeit Frühjahr Diez Optonia<br />
16.04.24 2 Intensivkurs Prüfungswiederholer Theorie HF4 Diez Optonia<br />
KONTAKTE<br />
Alcon Tel. 06021-9010-072, www.de.alcon.com, christine.kraus@alcon.com<br />
Bold Optical Fair Tel. +31-6-16678376, www.bold-opticalfair.nl, info@bold-opticalfair.nl<br />
Falco Linsen Tel. +41-71-66670-40, www.info@lensity.swiss, info@falco-linsen.com<br />
GHM Tel. 089-94955-230, Web: www.opti-munich.com, eMail: opti@ghm.de<br />
Hall of Frames Tel. 0041-41-878-0013, www.hallofframes.ch, contact@hallofframes.ch<br />
Hecht Contactlinsen Tel. 0761-40105-353, www.hecht-contactlinsen.de, seminar@hecht-contactlinsen.de<br />
Hoya Faculty Tel. 02161-652 -3154, www.hoya.de, przewdzink.nadja@hoya.de<br />
HWK Dortmund Tel. 0231-5493677, susanne.schulze@hwk-do.de<br />
ifb Tel. 0721-848377, www.ifb-karlsruhe.de, info@ifb-karlsruhe.de<br />
IVBS TTel. 06432-920320, www.ivbs.org, info@ivbs.org<br />
Messe Dortmund GmbH Tel. 0231-1204-521, www.interlook-messe.de<br />
MIDO Tel. 0039-02-32673673, www.mido.com, mido@mido.it<br />
Monra Consulting Christoph Engelberg Tel. 0163-2426885, www.monraconsulting.com, c.engelberg@monraconsulting.com<br />
NDOC Tel.: 05071-510 265, www.ndoc.info, info@ndoc.info<br />
Oculus Optikgeräte GmbH Tel. 0641-2005-216, Fax: 0641-2005-266, www.oculus-akademie.de, veranstaltung@oculus.de<br />
OPA-EDV Optik Partner Tel. 05321-3355-0, www.opa.de, info@opa.de<br />
Optonia Tel. 06432-9366760, www.optonia.de, info@optonia.de<br />
Reed Exhibitions Tel. 0211-55628565, www.reedexhibitions.com, anna.reineke@reedexpo.de<br />
Rodenstock-Akademie Tel. 089-7202-545, www.rodenstock.de, akademie@rodenstock.com<br />
SBAO Tel. 0041-41-3720682, eMail: info@sbao.ch<br />
Silhouette Deutschland Tel. 07141-442010, www.silhouette.com, office@de.silhouette.com<br />
VDCO Tel. 0821-2623319, www.optometrie.de, info@vdco.de<br />
WVAO Tel. 06131-613061, www.wvao.org, einfo@wvao.org<br />
Zeiss Academy Tel. 07361-591362, www.zeiss.de, vision.academy@synartIQ.de<br />
ZVA-Bildungszentrum Tel. 02133-978890, www.zva-akademie.de, post@zva-akademie.de<br />
Alle Angaben ohne Gewähr<br />
80<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
NETZWERK 0<br />
DIE <strong>EYECOM</strong>-COMMUNITY 01 | 2024<br />
Charmant GmbH Europe<br />
Tel. 08131-3828-0, www.charmant.de<br />
Concept S. Objektdesign<br />
Tel. 07181-99371-0, www.concept-s-design.com<br />
CooperVision GmbH<br />
Tel. 06071-305-100, www.coopervision.de<br />
De Rigo Vision D.A.CH. GmbH<br />
Tel. 06026 9912 222, www.derigo-dach.com<br />
Deutsche Augenoptik AG<br />
Tel. 07041-16-0, www.dao-ag.de<br />
Design Eyewear Group<br />
Tel. +45-36-9828-00, www.designeyeweargroup.com<br />
Essilor GmbH<br />
Tel. 0180-5377456, www.essilor.de<br />
Feb 31st<br />
Tel. +39-0345-91-665, www.feb31st.it<br />
FH ONE – Loveoptic GmbH<br />
Tel. 0611-1685-2475, www.loveoptic.com<br />
Karl Fischer GmbH<br />
Tel. 07231-31031, www.fischer-pforzheim.de<br />
Fleye ApS.<br />
Tel. +45-4647-0000, www.fleye.dk<br />
François Pinton<br />
Tel. +33-1-457229-87, www.pinton.fr<br />
PM Frost GmbH<br />
Tel. 07841-6031-0, www.pm-frost.de<br />
Funk international GmbH<br />
Tel. 08869-912-900, www.funkeyewear.com<br />
GHM<br />
Tel. 089-189149-0, www.opti.de<br />
Hall of Frames<br />
Tel. +41-4187800-13, www.hallofframes.ch<br />
Hoffmann Natural Eyewear<br />
Tel. 02656-95262-80, www.hoffmann-eyewear.com<br />
J.F. Rey Eyewear Design<br />
Tel. +33-491-2962-39, www.jfrey.fr<br />
Julbo SARL<br />
Tel. 0800-1811883 , www.julbo.fr<br />
Koberg & Tente GmbH & Co KG<br />
Tel. 0251-609510, www.koberg-tente.de<br />
Lafont GmbH<br />
Tel. 0800-1818612, www.lafont.com<br />
Lunor Aktiengesellschaft<br />
Tel. 07052-408960, www.lunor.com<br />
Marchon Germany GmbH<br />
Tel. 0800-755-2020, www.marchon.com<br />
Markus Temming GmbH<br />
Tel. 05241-74343-0, www.markus-t.com<br />
MIDO<br />
Tel. +39-0232673673, www.mido.com<br />
Möbel und Raum GmbH<br />
Tel. 06061-7018-0, www.moebelundraum.de<br />
Morel Germany Austria GmbH<br />
Tel. 02330-6062-102, www.mymorel.com/de<br />
MPG-Eyewear<br />
Tel. +43-51-7201000, www.mpg-eyewear.com<br />
MPO Lenses<br />
Tel. 04631-6036-0, www.mpo-lenses.com<br />
New Line Optik GmbH<br />
Tel. 030-26930999, www.newlineoptik.de<br />
NIKA Optics GmbH<br />
Tel. 02606-9209-0, www.nika.de<br />
Norddeutsches Optik Colleg NDOC<br />
Tel. 05071-510-265, www.ndoc.info<br />
Oculus Optikgeräte GmbH<br />
Tel. 0641-2005-0, www.oculus.de<br />
Opti Swiss AG<br />
Tel. +41-61-337-1515, www.optiswiss.com<br />
Oxibis<br />
Tel. 07851-7089000, www.oxibis.com<br />
Prisma Computersysteme GmbH<br />
Tel. 06202-57568-10, www.prisma-computer.de<br />
Rodenstock GmbH<br />
Tel. 089-7202-0, www.rodenstock.de<br />
Rolf – Roland Wolf KG<br />
Tel. +43-5672-64712, www.rolf-spectacles.com<br />
Rupp + Hubrach Optik GmbH<br />
Tel. 0951-186-2929, www.brillenglas.de<br />
Silhouette Deutschland GmbH<br />
Tel. 0180-5442010, www.silhouette.com<br />
Silmo Expo<br />
Tel. +33-1-43462761, www.silmoparis.com<br />
Industrieverband Spectaris<br />
Tel. 030-414021-0, www.spectaris.de<br />
STYLE - interior design<br />
Tel. 07543-605997, www.style-interiordesign.com<br />
Switch it Gmbh<br />
Tel. 07171-94195-14, www.switch-it.de<br />
Thélios Deutschland GmbH<br />
Tel. 0170-1604315, www.thelios.com<br />
Thomas Trauth Design GmbH<br />
Tel. 07171-9419500, www.thomas-trauth-design.de<br />
Vanni Occhiali<br />
Tel. +39-011-447-4771, www.vanniocchiali.com<br />
Wetzlich Optik-Präzision GmbH<br />
Tel. 002162-3708-0, www.wetzlich.de<br />
W-Eye/MA-wood Srl<br />
Tel. +39-0432-999764, www.w-eye.it<br />
Wissing Brillenarchitektur<br />
Tel. 06251-8548980, www.wissing.eu<br />
Wolf Continental<br />
Tel. 02431-80658-0, www.wolf-continental.com<br />
Wollenweber Hornline GmbH<br />
Tel. 02692-1527-8111, www.wollenweber-hornline.de<br />
Imago GmbH<br />
Tel. 08024-99170, www.imago-eyewear.de<br />
Carl Zeiss<br />
Tel. 07361-591-0, www.vision.zeiss.de<br />
WWW.EYE-COM.NET<br />
81
0 SCHLUSSLICHT<br />
Beleidigung für Brillenträger: Zehnjähriger legt sich mit Apple an<br />
Emojis gehören zu den täglichen Unterhaltungen über<br />
Chat Apps. Teddy Cottle, ein zehnjähriger Junge aus der<br />
britischen Grafschaft Oxfordshire, störte sich jedoch ganz<br />
besonders an einem Emoji, das seiner Meinung nach<br />
dringend geändert werden sollte: Dem Brillen-Emoji.<br />
Deshalb startete er eine Petition, in der er Apple aufforderte,<br />
das „unverschämte und beleidigende“ Zeichen zu<br />
überarbeiten. Teddy ist nämlich selbst Brillenträger und<br />
hat erlebt, wie andere Mitschüler mit diesem Emoji gehänselt<br />
wurden. Sein Vorschlag an Apple: Statt der Zähne<br />
soll das Bild ein Lächeln zeigen und der Name sollte von<br />
„Nerd“ auf „Genie“ geändert werden. Der Fünftklässler<br />
gegenüber der britischen Zeitung „The Henley Standard“:<br />
„Viele Leute, auch ich, mögen es nicht, wenn man<br />
sie Nerds nennt. Und dann sieht es wie eine Ratte aus,<br />
wegen der Zähne, die spitz hervorstehen.“<br />
Stattdessen hat der Zehnjährige ein eigenes Emoji<br />
erstellt: „Es trägt eine Brille mit runden Gläsern und<br />
dünner Fassung – und ein kleines Lächeln anstelle der<br />
schrecklichen Hasenzähne“, sagt Teddy. Seinen Ärger<br />
teilt er mit seiner Französischlehrerin Lisa Baillie, die<br />
ihm bei der Petition half. „Ich mag Teddys wissbe gie -<br />
rigen Geist und die Tatsache, dass er für das kämpft,<br />
woran er glaubt.“<br />
Jeder sechste Autofahrer sieht schlecht, ohne es zu merken<br />
„Aktuelle Studien zeigen, dass ein Teil der Autofahrer<br />
nicht merkt, dass sie aufgrund ihres Sehvermögens<br />
de facto fahruntauglich sind“, erklärt Professor Dr. med.<br />
Frank Tost von der Deutschen Ophthalmologischen<br />
Gesellschaft (DOG). Die Fachgesellschaft rät auch deshalb<br />
zu regelmäßigen Augenuntersuchungen ab dem 60.<br />
Lebensjahr sowie altersunabhängig zu ärztlichen Konsultationen<br />
bei merkbaren Veränderungen der Sehfähigkeit.<br />
Denn mit der Selbsteinschätzung ihrer Sehfähigkeit hat<br />
ein Teil der Autofahrer Probleme. Das zeigt eine Studie<br />
der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) mit 377 Personen:<br />
Während bei der Befragung 99,2 Prozent ihre<br />
Sehfähigkeit selbst als eher gut bis sehr gut einschätzten,<br />
fielen 16,4 Prozent beim Sehtest mit einer tatsächlichen<br />
Sehschärfe von unter 0,7 durch. „Sie dürften so gar nicht<br />
mehr ohne weiteres am Steuer sitzen“, erläutert Tost. Auch<br />
bei einem Pilotprojekt der Polizei in Niedersachsen, das<br />
unter augenärztlicher Beratung der Medizinischen Hochschule<br />
Hannover durchgeführt wurde, musste bei mehreren<br />
Verkehrsteilnehmern eine ärztliche Überprüfung der<br />
Fahrtauglichkeit veranlasst werden oder sogar einzelnen<br />
Autofahrern die Weiterfahrt untersagt werden.<br />
Parallelen<br />
Ein Internet-Meme aus den USA zeigt<br />
unterschiedliche Ziele und gleiche<br />
Ergebnisse. Die Übersetzung lautet:<br />
„Das linke Bild zeigt den Parkplatz<br />
eines Schnapsladens. Das rechte den<br />
Parkplatz eines Optikers.“<br />
I M P R E S S U M<br />
<strong>EYECOM</strong><br />
DIE EYEWEAR-COMMUNITY<br />
www.eye-com.net | ISSN 2509-4955<br />
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CHEFREDAKTION + MITHERAUSGEBER<br />
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Felix Behm, André Durow, Bernhard Kuntz,<br />
Anna Nikolenko, Sabine Prohaska<br />
ANZEIGEN- UND MARKETING-LEITUNG<br />
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mit der Meinung der Redaktion. Für unverlangt<br />
eingesandte Manuskripte haftet der Verlag<br />
nicht. Im Falle höherer Gewalt oder bei Störung<br />
des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf<br />
Lieferung oder Entschädigung. Erfüllungsort<br />
und Gerichtsstand ist Kirchheim bei München.<br />
82<br />
<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024
MAGAZIN | ONLINE<br />
| COLLEGE | EVENTS<br />
<strong>EYECOM</strong> zeigt alles, was<br />
mittelständische Augenoptiker<br />
zur Optimierung ihres Unternehmertums<br />
brauchen – von echter<br />
Fachinformation über Design und<br />
neue Technologien, Unternehmensund<br />
Mitarbeiterführung bis hin zu<br />
Betriebswirtschaft und Marketing.<br />
Machen Sie mit! Lassen Sie uns<br />
gemeinsam großartig werden.<br />
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DIE NEUE LAYR TECHNOLOGY<br />
MEHRERE SCHICHTEN.<br />
MEHRERE FUNKTIONEN.<br />
KLARERE SICHT.<br />
Fassung R7136 A<br />
Die fortschrittliche LayR Technology erweitert die Leistung<br />
unserer biometrischen Brillengläser um multifunktionale<br />
Schichten. Diese verbessern die klare Sicht, indem sie<br />
Beeinträchtigungen wie Reflexionen auf dem Brillenglas,<br />
Staub, Schmutz, Kratzer, UV-Licht und künstliches blaues<br />
Licht überwinden.<br />
Tatsächlich berichten 82 % der Brillenträger, dass sie dank<br />
dieser Technologie klarer sehen. *<br />
Erfahren Sie mehr über alle Vorteile unter<br />
www.rodenstock-pro.com/layr<br />
*Interne Studie mit 100 Brillenträgern (2022)