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EYECOM 01|24

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01 | JANUAR · FEBRUAR 2024 | 5,- ISSN 2509-4955<br />

NIKAeyewear Mod. U2420<br />

KUNSTWERKE<br />

Mit den<br />

Händen sehen<br />

KONTAKTE<br />

„Startschuss!“<br />

KRIEG<br />

Zeit<br />

der Tränen<br />

SPECIAL<br />

Made<br />

in Europe<br />

01<br />

–––––<br />

2024


opti 2024:<br />

Halle C4<br />

Stand 345<br />

KLEINE AUGEN,<br />

GROSSE VERANTWORTUNG.<br />

Verhindern Sie, dass sich die Myopie von Kindern im<br />

Laufe des Heranwachsens verschlimmert.<br />

Entdecken Sie MiSight® 1 day, unsere Einmalkontaktlinse mit Doppelnutzen.<br />

Sie bietet klares, scharfes Sehen und hilft gleichzeitig, das Fortschreiten der<br />

Myopie zu hemmen.1* MiSight® 1 day ist die weltweit einzige Kontaktlinse für<br />

Myopie Management, deren Effektivität durch eine klinische 7-Jahres-Studie<br />

belegt ist, der längsten Studie mit weichen Kontaktlinsen für Kinder.<br />

Durch frühzeitiges Handeln helfen Sie, Kinderaugen vor schweren Augenschäden<br />

im späteren Leben zu schützen – mit dem ersten und einzigen von der FDA zugelassenen<br />

und CE-zertifizierten Produkt, das das Fortschreiten der Kurzsichtigkeit<br />

bei Kindern im Alter von 8 bis 12 Jahren nachweislich verlangsamt. MiSight® 1 day,<br />

aus Liebe zum Sehen.<br />

Besuchen Sie uns auf der opti! Wir freuen uns auf Sie!<br />

JETZT IHR TICKET<br />

FÜR DIE OPTI 2024<br />

KOSTENLOS<br />

ANFRAGEN<br />

*Im Vergleich zu einer normalen Einstärken-Einmalkontaktlinse.<br />

1. Chamberlain, P. et al. A 3-year Randomized Clinical Trial of MiSight® Lenses for Myopia Control. Optom Vis Sci. 2019; 96(8): 556–567.


INHALT<br />

TITEL<br />

NIKAeyewear Mod. U2420<br />

www.nika.de<br />

EDITORIAL<br />

Emotionen und Gefühle 13<br />

NEWSROOM<br />

Kurznachrichten 14<br />

HEADLINER<br />

Mit den Händen sehen – Der blinde Schreiner 22<br />

MESSE<br />

Startschuss! – opti 2024 26<br />

Eyewear Universum – MIDO 2024 30<br />

Vorhang auf! – SILMO 2023 34<br />

Wohin die Reise geht – Hall of Frames 2023 38<br />

BRANCHE<br />

Welt des Wandels – Spectaris-Trendforum 2023/24 40<br />

MEINUNG<br />

Ich will… – Fördern und fordern 44<br />

22<br />

26<br />

BRANCHE<br />

Zeit der Tränen – Zwei Jahre Krieg 46<br />

EYEVIEW<br />

French Connection – Partnerschaft 48<br />

BUSINESS<br />

Was zum Lachen – Humorvoll intervenieren 50<br />

SHOWROOM<br />

Community-Advertorials 53<br />

FRAME<br />

Neue Freude – Plus eins 54<br />

SPECIAL<br />

Made in Europe – Kurze Wege 56<br />

BUSINESS<br />

GanZ anders als gedacht – Generation Z 68<br />

Vorsicht, Falle! – Angeblicher Bilderdiebstahl 72<br />

PORTRAIT<br />

192 Jahre Fortschritt – Alex und Andy Schmitt-Lieb, Würzburg 74<br />

TERMINE<br />

Terminkalender – Wer macht wann was wo? 78<br />

COMMUNITY<br />

Herstellernachweis – Wen finde ich wo? 81<br />

SCHLUSSLICHT<br />

Diverses – Besonderes, Ungewöhnliches, Impressum 82<br />

46<br />

56<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

11


EDITORIAL 0<br />

» ALLES, WAS KEINE EMOTIONEN AUSLÖST, IST FÜR UNSER GEHIRN WERTLOS.«<br />

( Dr. Hans-Georg Häusel, geb. 1951, deutscher Psychologe und Vordenker des Neuromarketings )<br />

» ES GEHÖRT VIEL KRAFT DAZU, GEFÜHLE ZU ZEIGEN,<br />

DIE INS LÄCHERLICHE GEZOGEN WERDEN KÖNNEN.«<br />

( Germaine Madame de Stael, französische Schriftstellerin, 1766-1817 )<br />

Liebe Leser,<br />

EMOTIONEN UND GEFÜHLE<br />

in dieser Ausgabe von <strong>EYECOM</strong> spielen Emotionen eine ganz besondere Rolle. Wir haben für Sie einen blinden Handwerker in den<br />

USA besucht, der nach dem Verlust seines Augenlichts mit Holz arbeitet und dabei fühlen muss, was andere sehen können. Eine<br />

Kollegin aus der Ukraine schildert ihre emotionalen Eindrücke und Erlebnisse aus fast zwei Jahren Kriegs- und Ausnahmezustand.<br />

Diverse Autoren beschäftigen sich mit Zwischenmenschlichem. Und unsere umfangreiche Messeberichterstattung zeigt, wie wichtig<br />

auch und gerade im digitalen Zeitalter das persönliche Miteinander ist, das weit über den Ein- und Verkauf von Produkten hinausgeht.<br />

Emotionen sind Teil jeder Kommunikation. In der Kommunikationswissenschaft kennt man das „Vier-Ohren-Modell“. Es besagt, dass<br />

jede Äußerung, die jemand macht, vier verschiedene Botschaften enthält: Eine Sachinformation, eine Selbstoffenbarung, einen<br />

Beziehungshinweis und einen Appell. Diese vier Botschaften werden vom Empfänger unterschiedlich interpretiert – abhängig<br />

von seinem kulturellen und gesellschaftlichen Hintergrund, von seiner Erziehung, seinen Interessengebieten<br />

und seinem Bildungsstand, aber auch von seiner jeweiligen Stimmung. Was bedeutet:<br />

Die Information, die uns jemand gibt, kann sich heute anders anfühlen und anderes bewirken als<br />

morgen oder nächste Woche. Auch wenn sie wortgleich ist.<br />

Das ist nicht schlimm; die Emotionalität steckt in unseren Genen und unserer Sozialisierung. Wir<br />

sollten uns nur immer bewusst sein, dass wir „Gefühlstiere“ sind und nicht die abgebrühten, coolen<br />

Geschäftsleute und Augenoptik-Experten, für die wir uns gerne halten. Denn das ist nur ein Teil von<br />

uns. Den anderen, viel größeren Teil bemerken wir, wenn wir die Emotionen zulassen.<br />

Sobald wir nicht nur zuhören, um zu antworten, sondern um von unseren Gesprächspartnern etwas<br />

zu erfahren und zu lernen, nehmen wir sie anders wahr. Sie kennen das von Außendienstmitarbeitern,<br />

bei denen Sie nicht in erster Linie wegen ihrer Kollektionen einkaufen, sondern vor allem, weil der<br />

„Nasenfaktor“ und die Sympathie stimmen. Sie kennen es auch von Kunden, die seit Jahren gerne zu Ihnen kommen und nicht<br />

auf den Preis schauen: Weil sie Ihnen vertrauen und sich gerne von Ihnen beraten lassen.<br />

Ich habe manchmal den Eindruck (Achtung, vier Botschaften!), dass die Pandemiezeit unsere Emotionalität in einer Weise beeinträchtigt<br />

hat, die immer noch spürbar ist. Lockdowns, Maskenpflicht, Kontaktverbote, Ängste und Verunsicherung haben aus manchen von<br />

uns skeptische Einzelkämpfer gemacht, die ihre Emotionalität ein bisschen verlernt haben. Es ging ja auch ohne; die meisten unserer<br />

Unternehmen funktionierten auch ohne Messen und Außendienst ganz ordentlich. Aber hatten wir wirklich Freude daran?<br />

An dieser Stelle kann ich nur hoffen, dass möglichst viele Branchenteilnehmer in den ersten Wochen dieses Jahres die opti in<br />

München, die Interlook in Dortmund und die MIDO in Mailand besuchen. Dort gibt es – wie auf jeder Messe – natürlich jede<br />

Menge innovativer Produkte und informativer Events. Vor allem aber auch emotionale Begegnungen mit anderen Menschen aus<br />

aller Welt. Und das Gefühl, einen der schönsten Berufe der Welt auszuüben, genießt man am besten in der Gemeinschaft mit<br />

anderen Menschen.<br />

In diesem Sinne herzlichst Ihr<br />

Martin Graf<br />

PS: Für Anregungen, Kommentare und Kritik erreichen Sie mich unter graf@eye-com.net und Tel. 07735-9191957


0 NEWSROOM<br />

ZVA-Branchenstrukturerhebung 2023 veröffentlicht<br />

Der Zentralverband der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) hat die Ergebnisse seiner<br />

aktuellen Branchenstrukturerhebung veröffentlicht, die gemeinsam mit der GfK durchgeführt<br />

und ausgewertet wurde. Die Befragung von 916 Unternehmen mit insgesamt 1.496 Filialen<br />

lieferte konkretere Zahlen. Fest steht: Der Fachkräftemangel ist allgegenwärtig; viele der<br />

befragten Betriebe haben Lösungen gefunden, die die Auswirkungen zumindest dämpfen.<br />

Online-Terminvergaben helfen dabei, Personal im Tagesgeschäft umzuverteilen; immer mehr<br />

Betriebe setzen auf die Dienstleistung externer Anbieter: So wurden 2022 etwa die Hälfte der<br />

Gläser (50,4 Prozent) außerhalb der Augenoptikbetrieb endgerandet (2018: ca. 30 Prozent).<br />

Auch der Anteil extern gefertigter Brillen lag 2022 bei knapp einem Viertel (22,1 Prozent)<br />

und hat sich beinahe verdoppelt (2018: 12 Prozent). Aus den Umfrageergebnissen geht weiterhin<br />

hervor, dass Betriebe flächen- und umsatzbezogen immer größer werden und kleinere<br />

Betriebe verdrängen. Ursächlich dafür ist zum einen der Rückgang der Betriebsstätten an sich.<br />

Kleinere Betriebe verschwinden vom Markt; vor allem, weil sie keinen Nachfolger finden.<br />

Mehr als 53 Prozent der Inhaber gaben an, in ihren Betrieben aktiv Optometrie zu praktizieren.<br />

Eine Abgrenzung, die notwendig ist. Denn nur Betriebe, die aktiv am Markt agieren, ihren<br />

Kunden Vorteile aufzeigen und einen guten Service bieten, werden auch in Zukunft erfolgreich<br />

sein. Auch die voranschreitende Digitalisierung in der Branche ist ein Schritt in die richtige<br />

Richtung. Alle Infos auf www.zva.de/branchenstrukturerhebungsein. Auch die voranschreitende<br />

Digitalisierung in der Branche ist ein Schritt in die richtige Richtung.<br />

Alle Infos auf www.zva.de/branchenstrukturerhebung<br />

Das Ende einer Ära<br />

Hans Brendel zieht sich nach über 50 Jahren an der Spitze der traditionsreichen Brillenmanufaktur B&B<br />

Eyewear ins Privatleben zurück. Er ist einer der letzten noch aktiven Unternehmer aus der Generation,<br />

die den Wandel der Brille von der Sehhilfe zu einem Lifestyle-Produkt entscheidend geprägt hat.<br />

Nach dem Studium der Wirtschaftswissenschaften in Nürnberg übernahm er 1972 die von seinem<br />

Großvater 1901 gegründete Großhandelsfirma Brendel Optik. Durch die konsequente Ausrichtung<br />

auf moderne Brillen und ein klares Designkonzept wuchs das Unternehmen rasch zu beachtlicher<br />

Größe und internationaler Bedeutung. Der Verkauf an das ebenfalls traditionsreiche Unternehmen<br />

Wagner + Kühner sichert den Fortbestand und die Weiterentwicklung der Kollektionen und Marken in<br />

eine erfolgreiche Zukunft.<br />

Comeback bei NIKA Optics<br />

Getreu dem Motto „Back to the roots“ ist Michael<br />

Seibel als Geschäftsführer zu NIKA Optics zurückgekehrt.<br />

Bereits seit 2011 war er als NIKA-Außendienstmitarbeiter<br />

und seit 2014 als Geschäftsführer für das<br />

Unternehmen tätig. <strong>EYECOM</strong> wünscht viel Erfolg.<br />

Nachruf Dr. Michael Pachleitner<br />

Dr. Michael Pachleitner ist am 31.10.2023 nach längerer schwerer Krankheit im Alter von 63 Jahren<br />

im Kreise seiner Familie in Graz verstorben. In Erinnerung bleibt er als Visionär und Unternehmer, der<br />

in den letzten 40 Jahren die MPG GmbH zu einem international renommierten Optikunternehmen<br />

mit 2.500 Mitarbeitern formte.Bereits 2022 hatte er die Weichen gestellt, um die Zukunft des Unternehmens<br />

in kompetente Hände zu legen. Der Vorstand & die Mit arbeiter der MPG GmbH bedanken<br />

sich bei Michael Pachleitner für seinen Mut, seinen Einsatz und sein Vermächtnis, das sie gemeinsam<br />

in eine erfolgreiche Zukunft führen wollen.<br />

14<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


Die smarte Wahl für junge Augen<br />

Erleben Sie das innovative 360° Konzept bereits vor dem<br />

offiziellen Marktstart<br />

Halle C4 / Stand 451


0 NEWSROOM<br />

Thélios übernimmt Barton Perreira<br />

Der Thélios-Konzern hat eine Vereinbarung zur Übernahme von Barton Perreira unterzeichnet.<br />

Barton Perreira ist ein renommiertes Luxusbrillenunternehmen, das 2007 von Bill Barton und<br />

Patty Perreira in Los Angeles, Kalifornien, gegründet wurde. Die Übernahme dieser zeitlosen<br />

Luxusbrillenmarke erweitert das Portfolio von Thélios und trägt dazu bei, die Führungsposition<br />

des Unternehmens im Bereich Luxusbrillen zu stärken.<br />

Sowohl Bill Barton als auch Patty Perreira werden ihre jeweiligen Funktionen bei Barton<br />

Perreira behalten und die Marke in ihrer neuen Wachstumsphase weiterführen. Die Transaktion<br />

soll in den nächsten Wochen abgeschlossen werden. Sie folgt auf die Akquisition der<br />

ersten Eigenmarke von Thélios im September, Vuarnet, ein französisches Brillenunternehmen<br />

mit einer starken Tradition und Handwerkskunst bei Mineralgläsern.<br />

Rodenstock: Optik Freese<br />

begeistert seine Kunden mit<br />

der Iris Fotografie<br />

Jedes Auge ist einzigartig! – weshalb es wichtig ist, die biometrischen<br />

Schlüsselparameter des individuellen Auges zu<br />

kennen und das Brillenglas so exakt wie möglich daran anzupassen.<br />

Um Kunden dies näher zu bringen, lud Optik Freese<br />

aus Verden am 23. und 24. September zum „Tag der Einzigartigkeit“<br />

ein. Highlight des Events waren hochdetaillierte Makro-Aufnahmen<br />

des eigenen Auges, die die Gäste in Form eines<br />

bearbeiteten Irisfotos als hochwertigen Druck erhielten.<br />

Da vielen Endverbraucher die Iris Fotografie ein Begriff ist,<br />

durfte sich Optik Freese über eine hohe Besucherfrequenz<br />

freuen. Auch viele Neukunden fühlten sich über Social Media<br />

im Vorfeld angesprochen und vereinbarten Termine vor Ort.<br />

Im Anschluss konnten sich interessierte Kunden zu biometrisch<br />

exakten Brillengläsern von Rodenstock beraten lassen,<br />

die auf Basis einer Sehanalyse mit dem DNEye Scanner an<br />

das individuelle Auge angepasst werden.<br />

SWAV: Azubi-Gewinnspiel geht in die nächste Runde<br />

Nur Bares ist Wahres – das hat sich auch der SWAV gedacht und lobt in der Ende November<br />

2023 gestarteten Gewinnspielrunde unter dem Motto „Deine Bilderwelt gegen ein Portemonnaie<br />

voller Geld!“ 500 Euro in bar aus.<br />

Das Gewinnspiel läuft im Rahmen der Nachwuchskampagne „be optician“ und richtet sich bundesweit<br />

an alle Azubis der Augenoptik. Was müssen diese dafür tun? Auf www.be-optician.de/<br />

insta ein Bild hochladen – das war es auch schon. Alle Einsendungen, die bis zum 26. Juli 2024<br />

eingereicht werden, nehmen an der Verlosung teil.<br />

Augenoptik-Fachmesse<br />

INTERLOOK 2024 im Januar<br />

in Dortmund<br />

Inspirierende Impulse, ein Austausch auf Augenhöhe mit Experten<br />

und Branchenkennern, eine Übersicht an Top-Marken<br />

und all das in angenehmer, entspannter Atmosphäre erwartet<br />

die Teilnehmer der Augenoptik-Fachmesse INTERLOOK<br />

am 20. und 21. Januar 2024 in Dortmund. Dank der konzeptionellen<br />

Weiterentwicklung der Messe 2023 wird dem<br />

Optikerfach- und Einzelhandel in der Messe Dortmund nicht<br />

nur wie stets ein breites Spektrum an erstklassigen Marken,<br />

unabhängigen Labels sowie neuesten Brillendesigns und<br />

Produkttrends auf einen Blick geboten, sondern Interessierte<br />

erfahren auch in kurzen Impulsvorträgen in der ARENA,<br />

zentral in der Messehalle auf einer 360 Grad Bühne, alles<br />

über wichtige Entwicklungen und Chancen für das erfolgreiche<br />

Geschäft. Tickets zur INTERLOOK 2024 sind erhältlich unter<br />

interlook-messe.de/ticketshop. Und mit dem Code „IL24“<br />

haben Besucher die Chance auf kostenfreien Eintritt.<br />

16<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


0 NEWSROOM<br />

Auszeichnung mit Karl Amon Optometry Award<br />

Zum 16. Mal in Folge wurde Mitte November der Karl Amon Optometry Award an der Hochschule<br />

Aalen verliehen. Dort feierten über 35 Bachelor- und Masterabsolventen aus Deutschland, Kroatien,<br />

Nepal, der Schweiz, Slowenien und Zypern der Augenoptik-/Optometrie-Studiengänge ihren erfolgreichen<br />

Abschluss des Studiums an der Hochschule Aalen. Zwei Masterabsolventen wurden im<br />

Rahmen dieser Feierlichkeiten zudem für ihre herausragenden Leistungen mit dem in der Augenoptikbranche<br />

begehrten Karl Amon Optometry Award ausgezeichnet: Torsten Dautzenberg (Dautzenberg<br />

Augenoptik, Herzogenrath) und Kai Jaeger (Brillen Jaeger, Köln). Torsten Dautzenberg hat<br />

in seiner von Stefan Tüß (Höhere Fachschule für Augenoptik und Optometrie Köln - HFAK) und Prof.<br />

Dr. Anna Nagl betreuten Masterarbeit zukünftige Einsatzmöglichkeiten von Raupenseidenfibroin<br />

als Membran zur Heilung und Reparatur der menschlichen Hornhaut untersucht. Kai Jaeger beschäftigte<br />

sich in seiner von Dr. Stefan Bandlitz (Höhere Fachschule für Augenoptik und Optometrie<br />

Köln - HFAK) und Prof. Dr. Anna Nagl betreuten Masterarbeit mit der Vorhersage der vorderen skleralen<br />

Sagittalhöhe unter Berücksichtigung verschiedener Hornhautparameter sowie der axialen<br />

Baulänge des Auges im Kontext der stark zunehmenden Bedeutung der Anpassung von Sklerallinsen.<br />

Ein weiteres Highlight der Feierlichkeiten war, dass sich Silu Bhitrikoti als erste Studentin aus<br />

dem fernen Nepal über ihren Abschluss im berufsbegleitenden Masterstudiengang freuen konnte.<br />

SPECTARIS und ZVA<br />

präsentieren aktuellen<br />

Branchenreport<br />

Der neue Branchenreport Augenoptik „Deutschland und<br />

die Welt: Märkte, Consumer und Trends 2022/2023“<br />

liefert auf 82 Seiten und mit über 175 Grafiken und<br />

Tabellen wieder einen detaillierten Blick über die Augenoptik<br />

im In- und Ausland im Jahr 2022 und teilweise schon<br />

für das Jahr 2023. Die unter schwierigen Rahmenbedingungen<br />

recht stabil gebliebene 6,67 Mrd. Euro schwere<br />

Branche ist 2022 um zwei Prozent gewachsen und liegt<br />

nun um drei Prozent über 2019, dem letzten Jahr vor dem<br />

großen Pandemieknick.<br />

Der knapp 25-seitige Auslandsteil bietet detaillierte Informationen<br />

zur Entwicklung der Augenoptik-Märkte außerhalb<br />

von Deutschland, von Europa über Indien bis China:<br />

Zu jedem behandelten Auslandsmarkt finden sich sämtliche<br />

Import- und Exportwerte der einzelnen Produktgruppen.<br />

Herausgegeben wird der Branchenreport vom Deutschen<br />

Industrieverband SPECTARIS und ZVA. Bestellungen sind<br />

über die Webseite www.spectaris.de/consumer-optics oder<br />

per Mail an arbadzadah@spectaris.de möglich.<br />

IVBS-Kongress –<br />

Kinderoptometrie und<br />

Binokularsehen<br />

Der diesjährige IVBS-Kongress wird am 8. und 9. Juni 2024<br />

in Barleben bei Magdeburg stattfinden. Schwerpunktthema:<br />

„Kinderoptometrie und Binokularsehen“.<br />

Auf dem Programm stehen zehn Seminare, acht Vorträge und<br />

Diskussion am Sonntag, drei Themen-Tischgespräche, eine<br />

Industriepartner-Ausstellung, eine vergünstigte Kongressteilnahme<br />

für Fachschüler/Studenten“<br />

und ein geselliger Samstagabend.<br />

Alle Infor mationen auf<br />

https://www.ivbs.org/fortbildung/<br />

jahreskongresse/.<br />

Sehtestaktion<br />

mit der Lebenshilfe<br />

Bamberg bei<br />

Rupp + Hubrach<br />

Am 29. November 2023 hat Rupp +<br />

Hubrach (R+H) am Bamberger Firmensitz<br />

zusammen mit der Lebenshilfe<br />

Bamberg eine „Aktion für gutes Sehen“<br />

organisiert. Von der Lebenshilfe geförderte<br />

Menschen konnten an diesem<br />

Tag die Möglichkeit nutzen und ihre<br />

Augen fachkundig untersuchen lassen.<br />

Einen ganzen Tag nahmen sich qualifizierte<br />

und geschulte Mitarbeiter von<br />

R+H Zeit, um alle Personen umfassend zu<br />

r efraktionieren und sie im Anschluss bei<br />

ihrer Auswahl einer passenden Fassung<br />

zu beraten. Die begleitenden Betreuer<br />

konnten die Zeit nutzen und ein Screening<br />

ihrer Augen durchführen lassen. Die One-<br />

Sight EssilorLuxottica Foundation hatte<br />

für diese Aktion ein Fassungssortiment<br />

zur Verfügung gestellt, sodass die Untersuchten<br />

ihre neuen Brillen mit perfekt<br />

auf die persönlichen Ergebnisse maßgeschneidert<br />

gefertigen Gläsern von R+H<br />

kostenfrei in wenigen Tagen erhielten.<br />

Foto v. l.: Karl Amon,<br />

Torsten Dautzenberg,<br />

Kai Jaeger<br />

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Werkzeuge und Zubehör<br />

auch für Augenoptiker<br />

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18<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


Auffallend anders<br />

Der OCULUS Myopia Master ®<br />

NEU<br />

Myopie-Management<br />

mit Wachstumskontrolle<br />

Für ein erfolgreiches Myopie-Management sind<br />

regelmäßige Wachstumskontrollen des Auges unerlässlich.<br />

Der Myopia Master ® zeigt das Augenwachstum im Detail<br />

und macht den Behandlungserfolg sichtbar.<br />

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Live auf der opti 2024, C4.441<br />

JETZT BUCHEN:<br />

PREMIUM<br />

BERATUNG<br />

auf der opti<br />

oculus.de/opti


0 NEWSROOM<br />

Deutschlands beste Nachwuchs-Augenoptiker 2023<br />

ausgezeichnet<br />

Im Finale der diesjährigen Deutschen Meisterschaft im Augenoptiker-Handwerk kamen Mitte November die<br />

zwölf besten Nachwuchs-Augenoptiker in Hankensbüttel zusammen, um ihr Können zu beweisen. Zuvor hatten<br />

sich die jungen Talente durch die jeweils beste Gesellenprüfung ihres Bundeslandes qualifiziert. Rudolf<br />

Amm aus Sachsen ist der Bundessieger der diesjährigen Meisterschaft. Mit handwerklichem Geschick, einer<br />

großen Prise Kreativität sowie Beratungskompetenz überzeugte der 26-Jährige die fünfköpfige Jury. Rudolf<br />

Amm lernte bei Fielmann in der Niederlassung Zittau. Seinen Weg in die Augenoptik fand der neue Bundessieger<br />

jedoch über Praktika in anderen beruflichen Bereichen. Sowohl handwerkliche Präzisionsarbeit als<br />

auch intensiver Kundenkontakt lassen sich für Rudolf Amm nur im Augenoptiker-Handwerk optimal vereinbaren.<br />

„In der Augenoptik sah ich die Chance, alles, was mir gefiel und wichtig war, unter einen Hut zu bekommen.“<br />

Andere Finalisten brauchten sich jedoch nicht hinter dem ersten Bundessieger verstecken. Alexandra<br />

Schumann aus Halle (Sachsen-Anhalt) und Niklas Kühl aus Kiel (Schleswig-Holstein) platzierten sich in der<br />

Jurybewertung nur knapp hinter Rudolf Amm und belegten den zweiten und dritten Platz. Der Wettbewerb<br />

wurde zwar umbenannt, jedoch wird auch weiterhin der Zusatzpreis für „Die gute Form im Handwerk – Handwerker<br />

gestalten“ verliehen. Auch diesen Preis konnte der 1. Bundessieger Rudolf Amm gewinnen.<br />

IGA Optic – Stärker zusammen in einem<br />

großartigen Beruf<br />

„Stärker zusammen“, so lautete das Motto, das IGA Optic Mitglieder und Gäste Mitte November<br />

in Stuttgart und Düsseldorf zu zwei aufregenden Wochenenden zusammenführte. Angesichts<br />

des drängenden Fachkräftemangels stand das Ziel fest: Die Augenoptikergemeinschaft aus<br />

Datteln wollte ihre Mitglieder dazu anregen, ihre Teams zu stärken und zu binden – und das<br />

mit einem unwiderstehlichen Spirit, der Fachkräfte anzieht. Die Gäste wurden von Süßwaren-<br />

Unternehmer und Social Media Ikone Philip Hitschler-Becker sowie Unternehmens-Coach<br />

Wolfgang Sebold in eine Welt voller Möglichkeiten eingeführt. Dazu gab es viele neue<br />

Einblicke von den eigenen IGA Optic Spezialisten Carsten Schünemann, Kai Muth und Kai Behr.<br />

Darüber hinaus vertieften Seminare zu Social Media und Myopie-Management das Wissen<br />

der Mitglieder und ihrer Teams, während das gemeinsame Kochevent Gelegenheit für Austausch<br />

und Gemeinschaft ermöglichte. Ein weiteres Highlight war die Förderpreisverleihung<br />

an den besten IGA Optic-Azubi des Jahres: Augenoptikmeisterin Ulrike Fischer aus Stade hatte<br />

ihre Auszubildende Laura Hintzsche für den Förderpreis empfohlen – und die junge Staderin<br />

gewann. Vorstand Carsten Schünemann überreichte Laura Hintzsche in Düsseldorf im Beisein<br />

ihrer Chefin den Preis und lobte das besondere Engagement der jungen Augenoptikerin für<br />

ihren Beruf und ihr Unternehmen schon während der Ausbildung.<br />

BLICK 2023 – 42. Verbandstag in NRW<br />

Am 12. November 2023 trafen sich begeisterte Innungsoptiker und Optometristen im Goldsaal des Kongresszentrums<br />

der Dortmunder Westfalenhallen zum Verbandstag 2023. Mit über 400 Teilnehmern und<br />

einer Spitzenzahl von 20 Industriepartnern präsentierte sich die Veranstaltung in diesem Jahr wieder auf<br />

dem Stand des Rekordjahres 2019.<br />

Thomas Heimbach, Vorsitzender des Augenoptiker- und Optometristenverbands NRW (AOV NRW), begrüßte<br />

die Teilnehmer zum 42. Verbandstag und betonte, dass der BLICK eines der traditionsreichsten und mittlerweile<br />

größten Branchenevents in der Augenoptik sei. Weitere Sprecher waren Prof. Dr. Margot Käßmann, Theologin<br />

und ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, der neue Präsident des Zentralverbands<br />

der Augenoptiker und Optometristen (ZVA) und gleichzeitig stellvertretende Vorsitzende des AOV<br />

NRW, Christian Müller, Bastian Schnuchel, Augenoptikermeister und Gründer und Gesellschafter-Geschäftsführer<br />

der Marketing-Agentur to.eyes,<br />

Prof. Dr. med. Dipl.-Ing. (FH) Hans-<br />

Jürgen Grein, Leiter Wissenschaft an<br />

der Fielmann Akademie Schloss Plön<br />

und Dr. rer. med. Carolin Truckenbrod.<br />

Ein Highlight am Ende des Verbandstags<br />

war der exklusive und emotionale<br />

musikalische Auftritt der bekannten<br />

Sängerin Stefanie Heinzmann als Auftakt<br />

der Imagekampagne 2023/24 des<br />

Augenoptiker- und Optometristenverbands<br />

(AOV NRW), deren Gesicht die<br />

sympathische Schweizerin ist.<br />

Neuer Vertriebsmitarbeiter<br />

bei Euronet<br />

Zum 1. Oktober 2023 hat Frank Kösters die Betreuung<br />

der Vertriebsregion Nord der Euronet Software<br />

AG übernommen. Er betreut die Region sowohl<br />

im Bereich EDV als auch im Marketing. Der niedersächsische<br />

Augenoptikermeister verfügt über eine<br />

umfassende Branchenerfahrung: Vier Jahre als Niederlassungsleiter,<br />

zehn Jahre Selbstständigkeit und<br />

sieben Jahre Außendienst für Schweizer und Essilor<br />

haben dem 50-Jährigen einen tiefen Einblick in die<br />

Branche ermöglicht.<br />

20<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


Pav 4 stand Q05 Q09<br />

Milan 3.-5.2.2024<br />

Hall C2 Stand 661<br />

München 12.-14.1.2024<br />

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0 HEADLINER<br />

Jim Morgan hat seine<br />

eigenen Uhren noch<br />

nie gesehen. Nur gefühlt.<br />

Wie alles, was er<br />

in den vergangenen<br />

Jahren gebaut hat.<br />

22<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


DER BLINDE SCHREINER<br />

Mit den Händen<br />

sehen<br />

DAS ZENTRALE ELEMENT UNSERES BERUFES IST ES, MENSCHEN ZU<br />

BESSEREM SEHEN ZU VERHELFEN. ABER ES GIBT FÄLLE, WO DIE AUGENOPTIK<br />

VERSAGT: DANN, WENN ES NICHTS MEHR ZU VERBESSERN GIBT.<br />

DER US-AMERIKANER JIM MORGAN HAT VOR ETWA ZEHN JAHREN VON HEUTE<br />

AUF MORGEN SEIN AUGENLICHT VERLOREN. UND SICH DANACH SELBST DAS<br />

SEHEN MIT DEN HÄNDEN BEIGEBRACHT: HEUTE BAUT ER UHREN UND MÖBEL –<br />

BESSER UND SCHÖNER ALS DIE MEISTEN SEHENDEN SCHREINER.<br />

berall im Haus von Jim Morgan im US-Bundestat Ohio kann<br />

man die Früchte seiner Arbeit sehen. Die aufwendigen<br />

Stühle, den Esszimmertisch, die Möbel eines siebenteiligen<br />

Schlafzimmers. Und etwa ein Dutzend Uhren, die an den Wänden<br />

hängen. Sogar eine übermannsgroße, mechanische Pendeluhr hat er<br />

gebaut, mit unglaublicher Geduld und Präzision. Jeder Mensch kann sie<br />

sehen. Nur er selbst hat sie noch nie gesehen. Nur gefühlt. Wie alles, was<br />

er in den vergangenen Jahren gebaut hat.<br />

Denn Jim Morgan ist blind. Der 72-Jährige, der früher einmal als Lehrer<br />

gearbeitet hat, war viele Jahre lang als Bauunternehmer und Handwerker<br />

tätig. Sein Leben änderte sich schlagartig, als er am 8. März 2014<br />

an seinem Zweitwohnsitz in Fort Myers im US-Bundestaat Florida an einem<br />

Fußgängerüberweg von einem Auto erfasst wurde. Später erfuhr er,<br />

dass er nach einem mehrfachen Schädelbruch und anderen schwersten<br />

Verletzungen auch sein Augenlicht verloren hatte: Beide Sehnerven waren<br />

durchtrennt. Sein Leben, das an diesem Frühlingstag in Florida morgens<br />

noch bunt und hell gewesen war, versank für immer in absoluter,<br />

tiefer Dunkelheit.<br />

Das Augenlicht zu verlieren ist einer der schlimmsten Schicksalsschläge,<br />

die einen Menschen treffen können. Aber Jim Morgan hat dieses<br />

Schicksal angenommen und etwas Unglaubliches daraus gemacht:<br />

Er baut Uhren, Möbel und vieles andere – und jetzt müssen eben seine<br />

Hände seine Augen sein. Wobei es natürlich überaus hilfreich ist, dass es<br />

das alles schon getan hatte, als er noch sehen konnte. „Plötzlich musste<br />

ich lernen, mich in einer neuen Welt ohne Augenlicht zurechtzufinden.<br />

Also habe ich mir eine neue Art und Weise ausgedacht, die Dinge zu erledigen“,<br />

erzählt der blinde Schreiner. „Es ist wie bei einem Musiker: Entweder<br />

man hat das Ohr - oder man hat es eben nicht. Ich weiß, dass ich<br />

es nicht habe und niemals bekommen würde; selbst, wenn ich Tag und<br />

Nacht übe. Ich bin einfach nicht musikalisch. Dafür habe ich die Fähigkeit,<br />

mir Dinge und Designs räumlich vorstellen zu können – und wie die<br />

Teile aussehen müssen, die man braucht, um sie zu bauen. Bei meinen<br />

Uhren und Möbeln entsteht alles in meiner Phantasie. Natürlich ändert<br />

es sich, während ich daran arbeite. Aber eine Uhr oder ein Möbelstück ist<br />

immer etwas, das man zuerst im eigenen Kopf erschaffen muss, wenn<br />

man keine Zeichnung und kein Bild benutzen kann.“<br />

Weil Jim mit seiner Frau Cathy etwa die Hälfte des Jahres in Florida<br />

verbringt, hat er sich dort in einem kleinen Gartenhaus ebenfalls eine<br />

Werkstatt eingerichtet, nur einen Steinwurf von der US-Redaktion von<br />

<strong>EYECOM</strong> entfernt. Essenziell wichtig ist in beiden Werkstätten eine ganz<br />

bestimmte Ordnung: Die Werkzeuge müssen dort immer am selben<br />

Platz liegen oder hängen, damit er sie findet und beispielsweise weiß,<br />

welche Feile, welche Säge oder welches Schleifpapier er gerade in der<br />

Hand hat.<br />

Eine weitere Besonderheit: Schon Jahre vor seinem schrecklichen<br />

Unfall hat Jim Morgan bei einem Unfall mit einer Säge seinen linken<br />

Daumen verloren.<br />

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23


0 HEADLINER<br />

Ein Spezialist schaffte es, in einer 13-stündigen Operation Jim Morgans<br />

linke große Zehe zu einem neuen Daumen zu transplantieren. „8 Monate<br />

nach diesem Unfall habe ich wieder Zementblöcke verlegt“, erinnert er<br />

sich stolz. „Das Gefühl ist nicht ganz so gut wie im rechten Daumen, aber<br />

das liegt nur daran, dass in einer Zehe weniger Nervenenden sind als in<br />

einem Daumen.“<br />

Im Wesentlichen benutzt der blinde Uhrmacher genau dieselben<br />

Werkzeuge und Maschinen, die auch sehende Handwerker verwenden.<br />

Und zusätzlich ein paar spezielle; beispielsweise ein sprechendes Maßband,<br />

das ihm sagt, wie lange oder breit ein bestimmtest Werkstück ist.<br />

Daneben verwendet er auch Holzblöcke, die auf ein bestimmtes Maß<br />

zugeschnitten sind. Mit ihrer Hilfe kann er zum Beispiel ein Sägeblatt<br />

Jim Morgans Leben, das an diesem<br />

Frühlingstag in Florida morgens noch bunt<br />

und hell gewesen war, versank für immer<br />

in absoluter, tiefer Dunkelheit.<br />

genau dort einspannen und einstellen, wo es sein muss. Obwohl er blind<br />

mit einer Tischsäge, einer Hobelmaschine, einer Oberfräse und einer<br />

Reihe anderer extrem gefährlicher Elektrowerkzeuge arbeitet, lässt sich<br />

Morgan nicht aus der Ruhe bringen: „Ich weiß, wo meine Hände sind. Ich<br />

weiß, wo das Sägeblatt ist. Ich bin viel vorsichtiger und habe wahrscheinlich<br />

ein geringeres Unfallrisiko als früher“, sagt er. Und seine Frau Cathy<br />

ergänzt: „Außerdem lässt er mich in der Küche für ihn beten.“<br />

Ein weiteres Werkzeug ist seine Nase, mit der er die teilweise exotischen<br />

Hölzer unterscheidet, aus denen er seine Uhren und Möbel baut:<br />

24<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


„Mein Geruchssinn ist zwar nicht mehr so gut wie früher, aber das hier ist<br />

zum Beispiel eine Sapele-Uhr, deren Holz einen ganz besonderen Geruch<br />

hat“, erklärt er. „Nussbaum, Kirsche, Eiche und die meisten einheimischen<br />

Hölzer kann ich einfach anschneiden oder anschleifen und riechen. Einige<br />

Hölzer haben dagegen überhaupt keinen Geruch; dann sagt mir meine<br />

Frau, was es ist. Und sie klebt mir immer ein Stück Klebeband auf die<br />

spätere Sichtseite aller Werkstücke, so dass ich immer weiß, wo vorne<br />

und oben ist.“ Später lackiert sie auch die hölzernen Gehäuse der Uhren<br />

für ihn: Das könnte er zwar irgendwie auch selbst, aber er weiß, dass das<br />

Ergebnis nicht seinen Ansprüchen an Perfektion genügen würde.<br />

Eine von vielen Begleiterscheinungen bei vollständiger Erblindung<br />

heißt „Non24“. Den wenn es nicht einmal einen kleinen Rest an Sehvermögen<br />

gibt, der hell und dunkel unterscheiden kann, kommt der so genannte<br />

„zirkadiane Schlaf-Wach-Rhythmus“ aus dem Tritt; wie eine Uhr,<br />

die vor- oder nachgeht. „Bei mir heißt das, dass meine natürliche innere<br />

Uhr jeden Tag etwa fünf Minuten nachgeht“ erzählt Jim Morgan. „Das<br />

summiert sich. Nach einer Woche bin ich 30 Minuten im Rückstand. In<br />

meinem Fall ist das wirklich ein großes Problem. Manchmal kann ich wochenlang<br />

praktisch überhaupt nicht schlafen. Es gibt zwar Medikamente<br />

dagegen, aber auch die helfen nur begrenzt.“<br />

Trotz seines Könnens und seines Fachwissens macht sich Jims Frau<br />

Cathy immer noch ein wenig Sorgen um ihren Mann, wenn er in seiner<br />

Werkstatt ist. „Aber ich weiß, dass es das ist, was er liebt und was er gerne<br />

tut“, sagt sie. „Und es ist eine wunderbare Sache, dass wir jetzt Dinge für<br />

andere Menschen tun und sie inspirieren können.“<br />

Was Jim Morgan tut, tut er nicht für sich allein. Ihm ist besonders wichtig,<br />

andere Menschen zu ermutigen, auch nach einem Schicksalsschlag<br />

ihr Leben wieder in die eigenen Hände zu nehmen. „Bei behinderten<br />

Menschen, insbesondere bei jüngeren Blinden, ist es oft so, dass sie sofort<br />

aufgeben“, hat er immer wieder festgestellt. „Meine Botschaft an diese Menschen<br />

und an alle, die sich für meine Arbeit interessieren, lautet deshalb: Ihr<br />

könnt viel mehr tun, als ihr selbst glaubt. Und viel mehr, als andere denken.<br />

Wichtig ist, dass Ihr Euch vorstellen könnt, was ihr tun wollt, und dass ihr es<br />

dann einfach versucht. Dabei müsst Ihr auch lernen, Fehler zu machen und<br />

danach eine andere technische Möglichkeit zu finden. Aber vor allem: Habt<br />

Geduld und erwartet nicht, dass das erste Projekt perfekt ist.“<br />

„Ich weiß, wo meine Hände sind.<br />

Ich weiß, wo das Sägeblatt ist. Ich bin viel<br />

vorsichtiger und habe wahrscheinlich ein<br />

geringeres Unfallrisiko als früher.“<br />

Inzwischen hat Jim Morgan etwa 170 Uhren gebaut. Einige davon<br />

hängen in seinen beiden Häusern in Ohio und Florida; ein paar hat er<br />

verkauft oder im Auftrag angefertigt, um Holz und Spezialwerkzeug kaufen<br />

zu können. Weitere hat er an Familie und Freunde verschenkt – und<br />

an Menschen, die ihm nach seinem Unfall geholfen haben, wieder ins<br />

Leben zurückzukommen.<br />

Viele seiner Uhren spendet er aber auch für karitative Zwecke:<br />

Oft werden sie bei Auktionen versteigert, zum Beispiel, damit ein krebskrankes<br />

Kind einen neuen Rollstuhl bekommt. An andere zu denken,<br />

obwohl man selbst unverschuldet einen schweren Schicksalsschlag verkraften<br />

musste und dabei noch so freundlich und selbstlos zu sein wie<br />

Jim Morgan – das ist wahre menschliche Größe.<br />

www.theblindclockmaker.com<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

25


0 MESSE<br />

OPTI 2024<br />

Startschuss!<br />

er seine Zukunft gestalten möchte, sollte sich auch immer<br />

wieder an seine Vergangenheit erinnern. Vor 26 Jahren,<br />

im Januar 1998, fand auf dem M,O,C,-Messegelände in<br />

München-Freimann zum ersten mal eine kleine, feine Augenoptik-<br />

Fachmesse unter dem Namen „OPTI-MUM“ statt (der ein Jahr später in<br />

„opti“ verkürzt wurde). Etwa 8.000 Besucher trafen dort auf 220 Aussteller,<br />

was angesichts der damals noch existierenden „optica“ in Köln<br />

ein beachtlicher Erfolg war.<br />

Die Entwicklung seither ist beachtlich, trotz „Corona-Knick“, der noch<br />

nicht wieder aufgeholt werden konnte. Aber die Daumen zeigen nach<br />

oben: „400 Aussteller auf 44.000 Quadratmeter Ausstellungsfläche –<br />

das ist eine hervorragende Prognose für die kommende opti“, freut sich<br />

opti-Messeleiterin Cathleen Kabashi. „Keyplayer wie Zeiss, Hoya, Cooper-<br />

Vision, Silhouette, Marcolin und viele andere sind dabei und gestalten das<br />

Messeprogramm engagiert mit. Die eigene Wettbewerbsfähigkeit ausbauen,<br />

Trends erleben, gutes Sehen ermöglichen: Die Big Player und zahlreiche<br />

Newcomer antworten auf die dringenden Fragen der Augenoptik.“<br />

Zielgruppenspezifischer<br />

Marketingkanal für Aussteller<br />

Die „physische“ opti wird erstmals durch „opti CONNECT“ digital erweitert.<br />

Diese Plattform bietet personalisierte und interaktive Funktionen,<br />

die den Austausch zwischen Ausstellern und Besuchern intensivieren<br />

und über die Messetage hinaus ausdehnen sollen. „Wir sehen Messen<br />

als Orte des Austauschs, die Trends setzen und Menschen miteinander<br />

verbinden.<br />

26<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


WIE ÜBLICH BEGINNT DAS<br />

AUGENOPTISCHE MESSEJAHR<br />

IN MÜNCHEN: VOM 12. BIS 14.<br />

JANUAR 2024 FINDET DORT<br />

DIE OPTI STATT. AUCH WENN<br />

SIE SICH VON DEN CORONA-<br />

BEDINGTEN SCHRUMPFUNGEN<br />

DER VERGANGENEN DREI JAHRE<br />

NOCH NICHT ERHOLT HAT,<br />

IST SIE FÜR DEN D-A-CH-MARKT<br />

WICHTIGER ALS JE ZUVOR.<br />

C3 – 428


0 MESSE<br />

OPTI-FAKTEN<br />

TERMIN:<br />

12. bis 14. Januar 2024<br />

ADRESSE FÜR NAVIGATIONSSYSTEM:<br />

Messe München – Eingang Nord (P3 und P4)<br />

Paul-Henri-Spaak-Str. 12, 81829 München<br />

ÖFFNUNGSZEITEN:<br />

Freitag, 12. Januar 2024:10 bis 19 Uhr<br />

Samstag, 13. Januar 2024:10 bis 19 Uhr<br />

Sonntag, 14. Januar 2024:10 bis 17 Uhr<br />

EINTRITTSPREISE FÜR BESUCHER<br />

Online:<br />

Tages-Ticket: 45,00 €<br />

Tages-Ticket ermäßigt (für Schüler, Studenten,<br />

Auszubildende und Schwerbehinderte): 9,00 €<br />

3-Tages-Ticket: 75,00 €<br />

Offline:<br />

Tages-Ticket: 60,00<br />

Unsere Vision ist es aber, die opti zu einer ganzjährigen Plattform zu<br />

machen, die hochwertige Kontakte fördert. Aussteller können über ihre<br />

digitale Präsenz auf opti CONNECT ihre Zielgruppe noch punktgenauer<br />

erreichen und den Marketingwert ihrer Teilnahme steigern“, erklärt die<br />

opti-Messeleitung.<br />

Mit diesem Tool lenken Aussteller die Aufmerksamkeit auf ihr Unternehmen,<br />

ziehen die richtigen Besucher an, generieren neue Geschäftskontakte<br />

und können die Effektivität ihrer Marketingziele genau messen.<br />

Auf der Plattform präsentieren sie ihre Produkte und Marken mit Bildern,<br />

Videos und Texten und geben somit bereits vor der Messe einen Ausblick<br />

auf das, was sie vor Ort präsentieren werden. Ein smarter Algorithmus<br />

ermöglicht personalisierte E-Mail-Updates für Besucher, die sich für bestimmte<br />

Produkte oder Dienstleistungen interessieren. Darüber hinaus<br />

ranken die Algorithmen die Inhalte nach Besucherinteresse. So bekommen<br />

Aussteller relevante Kennzahlen in Echtzeit über die Performance<br />

ihrer Inhalte und durch Lead-, Kontakt- und Ticketanfragefunktionen<br />

auch Transparenz über den Wert ihrer Messebeteiligung.<br />

Mit der integrierten Suchfunktion finden Besucher passende Aussteller,<br />

Beiträge und Programmpunkte, für die sie sich mit einem Klick gleich<br />

anmelden können. Darüber hinaus erleichtern die Merkliste und die<br />

interaktiven Hallenpläne die Planung des Messebesuchs. Mit letzteren<br />

können Besucher sich individuelle Touren über die Messe erstellen. Dank<br />

einer Kontaktfunktion können Messebesucher auch andere registrierte<br />

Personen anschreiben, um sich etwa online mit Fachleuten aus der Branche<br />

zu vernetzen und anschließend vor Ort zum persönlichen Austausch zu<br />

treffen.Wer die Plattform „opti CONNECT“ nutzen möchte, kann sich<br />

kostenfrei unter https://connect.opti.de registrieren.<br />

Preis-Wertes und -Würdiges<br />

Mehrere Awards zeichnen herausragende Projekte und Ideen mit attraktiven<br />

Gewinnen aus. Erstmals wird beispielsweise der „opti Sustainability<br />

Award“ für gelebte Nachhaltigkeit in der Augenoptik verliehen. In den<br />

ANREISE:<br />

Mit dem ÖPNV<br />

Die U-Bahn-Station „Messestadt West“ befindet<br />

sich unmittelbar am Messegelände München,<br />

was für eine bequeme Anreise sorgt.<br />

Mit der Bahn<br />

München ist zentraler Knotenpunkt im<br />

europäischen Schienenverkehr. Vom Münchner<br />

Hauptbahnhof erreichen Sie das Messegelände<br />

mit der U-Bahn in ca. 20 Minuten.<br />

Mit dem Auto<br />

Das Messegelände München liegt direkt an der A94<br />

und ist über die Ausfahrt Feldkirchen-West (zum<br />

Eingang Nord) zu erreichen. Direkt am Messegelände<br />

stehen Ihnen ausreichend Parkplätze zur Verfügung.<br />

Verkehrsleitschilder in den Außenbezirken und in der<br />

ganzen Stadt weisen Ihnen den Weg zur opti.<br />

Mit dem Flugzeug<br />

Vom Flughafen München erreichen Sie die opti<br />

am besten mit dem Flughafen-Shuttle-Bus; ebenso mit<br />

S- und U-Bahn oder mit dem Taxi. Informationen zum<br />

Flugplan und zur Verkehrsanbindung des Flughafens<br />

finden Sie unter www.munich-airport.de. Falls Sie<br />

mit einem Mietwagen vom Flughafen anreisen, folgen<br />

Sie der Beschilderung Richtung „Messe“.<br />

28<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


Themenfeldern Soziales, Ökonomie und Ökologie zählen hierbei relevante<br />

Initiativen von Augenoptiker-Betrieben wie die Gestaltung der Geschäftsräume,<br />

Ansätze zur Vermeidung von Mikroplastik, alternative Energien, klimaneutrales<br />

Verhalten, Diversität und vieles mehr. In der Jury entscheiden<br />

dann renommierte Experten der IG Nachhaltigkeit über die Gewinner.<br />

Erinnerungen an die Anfangszeiten wird die „opti Party“ wecken, die<br />

an eine beliebte Tradition anknüpft. Der Nachwuchs der Branche profitiert<br />

von dem breiten opti-Campus-Programm. Ein weiterer Touchpoint<br />

zum idealen Netzwerken und Austauschen ist die „opti Runway Bar“.<br />

Informative Veranstaltungen, Round-Table-Gespräche und zukunftsweisende<br />

Vorträge runden das Portfolio ab.<br />

Neue Flächen, Hubs und Awards der opti 2024<br />

Die opti bietet in vier gleichwertigen, spannenden Hallen viel Raum für innovative<br />

Produkte, Start-ups und Branchenthemen wie prägende Zukunftstrends,<br />

Nachhaltigkeit und Nachwuchsförderung. Unter anderem mit diesen<br />

drei Themen trifft die opti den Nerv der Zeit. Das reflektieren folgerichtig<br />

auch die Flächen „Myopia Hub“, „Sustainability Hub“ und „Trend Hub“.<br />

Auf in die Zukunft – mitmachen und mitgestalten!<br />

Eintauchen in die Zukunft der Augenoptikerbranche: Die opti ruft augenoptische<br />

Betriebe und Industrie national und international dazu<br />

auf, durch eine gemeinsame Trendbewertung ein Optik-Trendradar zu<br />

schaffen. Dieses soll der Augenoptik eine umfassende Grundlage bieten,<br />

um frühzeitig relevante Trends zu erkennen und gezielt zu nutzen. In<br />

Zusammenarbeit mit der Innovations- und Strategieberatung Trendone<br />

GmbH aus Hamburg sowie ausgewählten Branchenexperten entwickelt,<br />

durch augenoptische Fachredakteure auf die Bedürfnisse der Augenoptik<br />

fokussiert und durch die gesamte Branche bewertet, verspricht das<br />

Trendradar damit einen klaren Mehrwert für die gesamte opti-Familie.<br />

Im Trendradar werden 31 Makrotrends beleuchtet, die sich jeweils<br />

einem von insgesamt fünf Handlungsfeldern zuordnen lassen: Arbeit &<br />

Kultur, Digitalisierung & Technologie, Kommunikation & Betrieb, Werte<br />

& Nachhaltigkeit sowie Augengesundheit & Neue Märkte (als Augenoptik-Spezialtrend).<br />

Jedes Handlungsfeld beinhaltet sechs bis sieben zu<br />

bewertende Makrotrends. Dabei werden Themen von „Aktives Altern“ bis<br />

„Zero Waste“, „Intelligente Materialien“ bis hin zu „Myopie-Management“<br />

oder „Smart Glasses“ durch die Bewerter unter die Lupe genommen.<br />

„400 Aussteller auf 44.000 Quadratmeter<br />

Ausstellungsfläche – das ist eine hervorragende<br />

Prognose für die kommende opti.“<br />

„Unternehmen müssen Schritt halten und wo immer möglich eine<br />

entscheidende Nasenspitze voraus sein. Deswegen ist es für jeden<br />

Branchenteilnehmer wichtig, die für die Augenoptik spezifischen technologischen,<br />

gesellschaftlichen und sozialen Entwicklungen realistisch<br />

einzuschätzen. Was kommt, wie und wann? Das sind die Fragen, die das<br />

Trendradar beantworten soll! Dafür benötigt es die Bewertung der Trends<br />

durch eine möglichst breite Masse“, erläutert Cathleen Kabashi.<br />

Preis-Fragen<br />

Bei Publikumsmessen sind Eintrittspreise gut vermittelbar; bei einer<br />

Fachmesse, bei der die Besucher ihre Lieferanten besuchen und Produkte<br />

kaufen wollen, kann man 2024 an dieser Stelle allerdings durch -<br />

aus ein Fragezeichen machen. Vor allem dann, wenn die beiden<br />

größeren Hauptmitbewerber in Paris und Mailand keine Eintrittspreise<br />

verlangen, sollte man diesen Punkt vielleicht auch in München einmal<br />

auf den Prüfstand stellen. Denn ohne Frage ist ein Messebesuch für<br />

Augenoptiker – noch dazu, wenn sie nicht allein anreisen, sondern vielleicht<br />

für zwei oder drei Tage und mit ihrer Belegschaft – alles andere<br />

als ein Sonderangebot.<br />

www.opti.de<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

29


0 MESSE<br />

Die MIDO –<br />

seit vielen Jahren<br />

ein Ort, an dem man<br />

Ideen und Kollektionen<br />

entdecken kann,<br />

aber auch Technologien<br />

und Materialien.<br />

30<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


MIDO 2024<br />

Eyewear<br />

Universum<br />

DREI TAGE ENTDECKUNG, INSPIRATION UND INNOVATION: VOM 3. BIS 5.<br />

FEBRUAR 2024 WIRD DIE WELT DER BRILLE WIEDER AUF DER MIDO IN MAILAND<br />

ZU GAST SEIN. FÜR DIE GRÖSSTE AUGENOPTIK-FACHMESSE DER WELT GILT<br />

NACH WIE VOR: NUR WAS DORT GEZEIGT WIRD, IST AUCH WIRKLICH WICHTIG.<br />

ie MIDO auf der Fiera Milano Rho im Nordosten von<br />

Mailand ist seit vielen Jahren ein unverzichtbarer Teil<br />

der Brillenbranche. Ein Ort, an dem man Ideen und<br />

Kollektionen entdecken kann, aber auch Technologien und Materialien.<br />

Man trifft Experten aus der ganzen Welt und diskutiert mit<br />

ihnen die wichtigsten Themen der Branche.<br />

Die Rahmendaten der letzten MIDO - 35.000 Besucher und über<br />

1.000 Aussteller aus allen Bereichen der Branche – zeigten die einzigartige<br />

globale Reichweite und Attraktivität der Messe und werden<br />

auch 2024 sicher erreicht; die Veranstalter rechnen in beiden Bereichen<br />

sogar mit einem Plus von bis zu 15 Prozent.<br />

Die Visuals der aktuellen MIDO-Werbekampagne spiegeln den<br />

Fortschritt: Man sieht keine realen Models mit Brille; die Motive<br />

wurden vielmehr mit Hilfe künstlicher Intelligenz (KI) erstellt<br />

und visualisieren ein Schlüsselthema der MIDO 2024: KI spielt<br />

eine zunehmend größere Rolle in der Produktentwicklung von<br />

Brillenfassungen und -gläsern. Neben den technischen Herausforderungen<br />

geht es auch um die Schnittstellen zu Mode, Stil,<br />

Kreativität und Geschmack. Vor allem aber kann sie Prozesse<br />

ungemein beschleunigen: Was heute früh noch eine Idee war,<br />

kann heute abend bereits ein Prototyp oder ein ganzes Produktkonzept<br />

sein. Und auch bei der Behandlung von Sehstörungen oder<br />

bei der Erforschung und Behandlung von Augenkrankheiten hat<br />

KI offensichtlich ungeahnte Potenziale.<br />

Der für die Kampagne gewählte Claim lautet „The Eyewear Universe“,<br />

grafisch dargestellt durch Kugeln, die die Bilder prägen<br />

und Teil eines neuen Universums sind. Planeten unterschiedlicher<br />

Größe und Farbe bilden die Kulisse für ikonische Stilpersönlichkeiten<br />

und tragen dazu bei, eine fantastische Welt zu erschaffen:<br />

Das Universum der Brille.<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

31


0 MESSE<br />

Die MIDO hat in den über fünf Jahrzehnten ihres Bestehens nicht nur immer<br />

wieder neue Trends in der Brillenbranche gesetzt; sie hat auch das traditionelle<br />

Konzept von Messen verändert und sich in eine wirklich glo bale<br />

Veranstaltung verwandelt. Das gilt sowohl im Hinblick auf die eigentliche<br />

Aufgabe einer Messe, Produkte und Ideen mit Menschen zusammenzubringen<br />

als auch im Bereich der Weiterbildung wie beispielsweise den<br />

Otticlub-Treffen, die das ganze Jahr über online verfügbar sind. Sie setzt<br />

konsequent auf technologische und digitale Innovationen und war eine der<br />

ersten Messen weltweit, die eine App für den Messeeinsatz entwickelte und<br />

Augmented Reality in einer Werbekampagne einsetzte.<br />

Ein weiteres Kernthema der MIDO ist die Nachhaltigkeit. Für die ANFAO, den<br />

italienischen Verband der Brillenhersteller, ist das Thema enorm wichtig<br />

und viel mehr als ein Trend oder ein bisschen Greenwashing des eigenen<br />

Tuns. Auf der MIDO 2024 wird unter dem Namen „Certified Sustainable<br />

Eyewear“ deshalb ein spezielles Zertifizierungsprogramm gestartet. Jeder<br />

Hersteller kann diese Zertifizierung für seine Produkte beantragen, um zu<br />

dokumentieren, wann, wie und wo seine Produkte hergestellt wurden.<br />

Daneben werden auf der MIDO 2024 drei begehrte Preise vergeben:<br />

Mit „Stand up for Green“ wird der nachhaltigste Messestand der MIDO<br />

gesucht und ausgezeichnet. Bewerbungen sind noch bis zum 15. Januar<br />

2024 möglich: www.mido.com/en/stand-up-for-green.<br />

Mit dem „CSE AWARD – Certified Sustainable Eyewear“ werden zum zweiten<br />

Mal zertifizierte nachhaltige Produkte prämiiert. Teilnahme unter<br />

www.mido.com/en/cse-award.<br />

Der „BeStore Award 2024“ zeichnet den besten und schönsten Laden<br />

und herausragende Einkaufserlebnisse aus. Eine internationale Jury<br />

aus Branchenmanagern, Visual Merchandisern, Designern und Designexperten<br />

wählt in jeder Kategorie den besten Store aus. www.mido.com/<br />

de/bestore-award.<br />

www.mido.com<br />

32<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


DE RIGO IST EIN FAMILIENUNTERNEHMEN MIT EINER FASZINIERENDEN GESCHICHTE:<br />

EIN ZUSAMMENSPIEL VON ERFAHRUNG, ZUVERLÄSSIGKEIT UND LEIDENSCHAFT.<br />

UNSER ZIEL IST ES, DIE ITALIENISCHE BRILLENTRADITION UND DEN STIL IN DIE<br />

WELT ZU TRAGEN SOWIE EINZIGARTIGE PRODUKTE, MIT DER GLEICHEN SORGFALT,<br />

MIT DER WIR UNSERE MENSCHLICHEN BEZIEHUNGEN PFLEGEN, ZU KREIEREN.


0 MESSE<br />

SILMO PARIS 2023<br />

Vorhang<br />

auf !<br />

34<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


SIE IST EINES DER BOLLWERKE<br />

DER BRILLE: DIE SILMO PARIS,<br />

DIE JEDES JAHR DIE OPTIK-BRANCHE<br />

IN DIE FRANZÖSISCHE HAUPT-<br />

STADT EINLÄDT, UM VERGANGENES<br />

ZU ZELEBRIEREN UND KÜNFTIGES<br />

VORZUSTELLEN. ÜBER 31.000<br />

BESUCHER AUS ALLER WELT LIESSEN<br />

SICH DIESE GELEGENHEIT<br />

IM HERBST 2023 NICHT ENTGEHEN.<br />

ieles war vertraut und manches anders: Die SILMO 2023<br />

in Paris zeigte sich mit einem neuen Hallen-Layout,<br />

an das man sich allerdings leicht gewöhnen konnte:<br />

Statt der langjährigen Kombination „Halle 5 und 6“ wanderte der<br />

„Design-Bereich“ mit den spannenden Independent Labels von Halle<br />

5 in Halle 7; sozusagen spiegelverkehrt.<br />

Die aktuelle „Generation SILMO“ war mit großem Einsatz dabei<br />

und sorgte für eine fröhliche, optimistische Dynamik, die während<br />

der gesamten vier Messetage spürbar war. 31.337 Besucher und<br />

Einkäufer (+16,5% gegenüber 2022) waren nach Paris gekommen;<br />

davon knapp die Hälfte (15.902) aus dem Ausland. Sie trafen auf<br />

dem Messeglände „Paris Nord Villepinte“ auf 929 Aussteller, die auf<br />

einer Gesamtfläche von etwa 75.000 Quadratmetern der Brille eine<br />

große Bühne bereiteten.<br />

Im Mittelpunkt standen – wie jedes Jahr – nicht nur Ein- und<br />

Verkauf von Produkten, sondern das Zusammentreffen und der Austausch<br />

mit Kollegen aus aller Welt, der Blick auf Innovationen, die<br />

fachliche Fortbildung und die Verleihung von Preisen. Ein bunter<br />

Strauß von Aktivitäten, die bei den meisten Teilnehmern den Eindruck<br />

einer anregenden und erlebnisreichen Veranstaltung hinterließen.<br />

Die SILMO steht traditionsgemäß für die gesamte Optik- und<br />

Brillenbranche, mit großen und kleinen, altbekannten und neuen<br />

Akteuren, die die gesamte Produktpalette und Wertschöpfungskette<br />

repräsentieren. Manche Unternehmen sah man zum ersten Mal;<br />

einige davon wird man vermutlich nächstes Jahr nicht wiedersehen.<br />

Das ist der Gang der Dinge: Brillen machen und verkaufen muss man<br />

nicht nur wollen, sondern auch können.<br />

OPTI 2024<br />

HALLE C2 STAND 480


0 MESSE<br />

Allen Ausstellern gemeinsam ist allerdings eines: Sie sind die Seele<br />

der Messe. Die Qualität der Stände und der angebotenen Produkte und<br />

Dienstleistungen unterstrich auch in diesem Jahr, wie sehr es in der<br />

Zukunft darauf ankommen wird, nicht nur Produkte, sondern ganze<br />

Konzepte anzubieten. Deshalb ist es auch eine der Stärken der SILMO,<br />

nicht nur Brillenfassungen und -gläser zu zeigen, sondern eine Vielzahl<br />

von Informations- und Fortbildungs-Veranstaltungen zu offerieren, mit<br />

denen Innovation, Kreativität und Wissen gefördert werden, was im<br />

Informations-Zeitalter für die Zukunft jeder Branche unverzichtbar ist.<br />

Diese Zukunft steht ohnehin immer im Mittelpunkt der Themen, mit<br />

denen sich die SILMO Paris beschäftigt. Schon im „Trends Forum“ im Eingangsbereich<br />

der Messe bekamen die den Besucher die Möglichkeit, in<br />

die wichtigsten Fashion-Trends des Jahres einzutauchen. „SILMO next“<br />

hieß ein multidisziplinäres Forum, das der Zukunft gewidmet war und<br />

die neuesten technologischen Innovationen und großen Fortschritte in<br />

den Bereichen Smart Eyewear, phygitale Erfahrungen und umweltverträgliches<br />

Design zeigte. „Futurology“ präsentierte einzigartige Erlebnisbereiche,<br />

in denen intelligente Produkte getestet und neue Trends in<br />

der virtuellen Realität entdeckt werden konnten und wo mit innovativen<br />

Ansätzen für eine nachhaltige Produktion experimentiert wurde.<br />

Um der sozialen und ökologischen Verantwortung der Branche gerecht<br />

zu werden, haben die Organisatoren der SILMO überdies einen<br />

„Responsible Company Award“ ins Leben gerufen. Mit diesem Preis,<br />

der allen Ausstellern offensteht, soll jedes Jahr ein Unternehmen für<br />

einen herausragenden Beitrag zur Verringerung der Umweltbelastung<br />

und zur Optimierung seiner sozialen Auswirkungen ausgezeichnet werden.<br />

Gewinner des Jahres 2023 war das deutsche Unternehmen Mykita,<br />

das in seiner Unternehmens-Strategie ökologische und soziale Aspekte<br />

in besonderer Weise berücksichtigt, um den ökologischen Fußabdruck<br />

seiner Produkte und seiner Aktivitäten möglichst klein zu halten.<br />

Die mittlerweile 30. Verleihung der begehrten SILMO d'OR-Awards<br />

fand zum ersten Mal wieder an einem besonderen Veranstaltungsort<br />

außerhalb der Messe statt: In den „Folies Gruss“, einem Zirkusgelände<br />

im berühmten Park „Bois de Boulogne“, wo die Preisträger nach einer<br />

beeindruckenden Zirkusshow ausgezeichnet wurden. Die Jurymitglieder,<br />

zu der seit vielen Jahren auch die <strong>EYECOM</strong>-Redaktion gehört, hatte<br />

zuvor unter zahlreichen nominierten Produkten die jeweiligen Gewinner<br />

der einzelnen Kategorien ausgewählt. Unterstützt wurden sie dabei von<br />

einem Jury-Vorsitzenden, der nicht aus der Optikbranche stammt und<br />

einen anderen, herausfordernden Blickwinkel aus der Mode einbrachte:<br />

Nicolas Fafiotte, der sich selbst als „Couturier der außergewöhnlichen<br />

Momente“ bezeichnet, hatte diese Herausforderung angenommen.<br />

Dieser kreative Förderer der französischen Eleganz stammt aus Oyonnax,<br />

einem der Ursprungs-Orte der französischen Brillenindustrie, in der vor<br />

über 50 Jahren auch die Geschichte der SILMO begann.<br />

Vom 20. bis 23. September 2024 wird sie in Paris weitergehen.<br />

www.silmoparis.com<br />

36<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


Entstanden aus dem Wunsch der LVMH-Gruppe, dem<br />

weltweit führenden Luxusgüterkonzern, die Eyewear zu<br />

einem wesentlichen Bestandteil der Kollektionen ihrer<br />

Maisons zu machen und deren Kreativität Ausdruck zu<br />

verleihen, wurde Thélios 2017 gegründet.<br />

Als Pionier eines neuen Luxuserlebnisses in der Brillensparte<br />

beherrscht Thélios jeden Schritt der Wertschöpfungskette,<br />

von der Produktion bis hin zum Vertrieb von Sonnenbrillen<br />

und Korrekturfassungen für LVMH Maisons.<br />

Mit seiner im italienischen Longarone gelegenen Manifattura<br />

steht Thélios für Alta Occhialeria: ein einzigartiges<br />

Know-how, das Kreativität und Excellenz in der Herstellung<br />

vereint.<br />

Darüber hinaus betreibt Thélios ein hochselektives<br />

Distributions-Netzwerk mit einer direkten kommerziellen<br />

Präsenz auf allen großen Märkten.


0 MESSE<br />

HALL OF FRAMES 2023<br />

WOHIN<br />

DIE REISE GEHT<br />

SIE IST EINE DER KLEINSTEN UND KÜRZESTEN AUGENOPTISCHEN FACHMESSEN –<br />

UND ALLEIN DESHALB ETWAS BESONDERES: DIE „HALL OF FRAMES“<br />

(HOF) IN DER SCHWEIZ, DIE NUR EINEN TAG DAUERT, ETWA 50 BRILLENMARKEN<br />

ZEIGT UND AN EINEM BESONDEREN ORT STATTFINDET.<br />

38<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


m 24. September 2023 lud die „Hall of Frames“ die<br />

Schweizer Augenoptiker-Branche zum zweiten Mal für<br />

einen Tag zu einem Stelldichein im Verkehrshaus in Luzern<br />

ein. Das meistbesuchte Museum der Schweiz ist viel mehr als ein<br />

Technik-Museum: Es ist eine richtige Erlebniswelt, in der es im weitesten<br />

Sinne um das Thema Mobilität und Innovation geht. Auch die gute<br />

Erreichbarkeit, die hohen, lichtdurchfluteten Räume und die malerische<br />

Lage direkt am Vierwaldstättersee mit Blick auf die Berge machen diese<br />

Location zu einer wunderbaren Bühne für die Brille. Das soll nach dem<br />

Willen von Nathanaël Wenger, dem Erfinder, Gründer und Organisator<br />

der HOF, auch für die nächsten Jahre so bleiben.<br />

Seit 15 Jahren ist die HOF Treffpunkt der Branche und eine Plattform<br />

für unabhängige Brillenmarken aus ganz Europa, die auf unkomplizierte<br />

Weise den direkten Kontakt zwischen unabhängigen Augenoptikfachgeschäften<br />

und ausgesuchten Labels und Herstellern vermittelt. Viele<br />

davon sind seit vielen Jahren am Markt etabliert; aber auch Newcomer<br />

nutzen immer wieder gerne diese Möglichkeit der Kontaktaufnahme<br />

und des direkten Verkaufs. Jedem Aussteller - ob etablierter Marke oder<br />

Newcomer - steht bei diesem Messeformat dieselbe Präsentationsfläche<br />

zur Verfügung“, sagt Nathanaël Wenger. Die Brillen sollen im Mittelpunkt<br />

stehen; keine Messestände.<br />

Eine derart kompakte Präsentation ermöglicht einen schnellen Überblick<br />

ohne Ablenkungen. Ein Hauptmerkmal der HOF 2023 und der dort<br />

präsentierten rund 50 Labels war ihre Vielseitigkeit: Statt eines speziellen<br />

Trends sah man ganz unterschiedliche Stilrichtungen von Öko bis Superretro.<br />

Natürliche Werkstoffe bleiben ein großes Thema (Rolf, Feb31st,<br />

Planctons); auch gedruckte und lasergesinterte Brillen gelten als äußerst<br />

nachhaltig (Rolf, You Mawo, Ørgreen, Headrix). Massive, breitrandige<br />

Charaktermodelle akzentuieren Persönlichkeiten und strahlen Selbstbewusstsein<br />

aus (Nirvan Javan, Danshari, You Mawo). Auch Farbe ist nach<br />

wie vor ein großes Thema (J.F. Rey, Coco Song, Johann von Goisern, Dutz).<br />

Sehr urban sind Superretro-Brillen (Peter and May, Moscot, Coblens), und<br />

zeitlos bleiben die nordischen Brillenmacher mit ihrem minimalistischen,<br />

schlichten Design (Ørgreen Optics, Colibris, Nine Eyewear). Abgerundet<br />

wurde der internationale Auftritt durch Schweizer Brillenlabels, bei<br />

denen unterschiedlichste Stile zu finden sind (Didier Voirol, Baselli,<br />

Ursprung-Swiss). Und auch Kinderbrillen (Milo & Me, Little Paul & Joe,<br />

Look) und Sportbrillen (Alpina, Hilx, React) waren ein Thema an der HOF,<br />

weil sie gekonnt Funktionalität mit gutem Aussehen kombinieren. Es wird<br />

spannend sein, zu erleben, welche Strömungen sich im Jahr 2024 durchsetzen<br />

und welche sich im Verlauf des Jahres abschwächen werden.<br />

Messen wie die HOF sind eine wunderbare Plattform für Inspirationen,<br />

aber auch, um das eigene Profil als Augenoptik-Unternehmer zu<br />

schärfen. Der nächste Termin ist bereits gesetzt: Am Sonntag, 15. September<br />

2024, trifft die Schweizer Brillenwelt sich wieder von 9 bis 17 Uhr<br />

im Verkehrshaus Luzern, um zu sehen, wohin die Reise der Brille im Jahr<br />

2025 gehen wird.<br />

www.hallofframes.ch<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

39


0 BRANCHE<br />

Welt<br />

des Wandels<br />

as Motto des Trendforums 2023/24 lautete „Sei ansteckend!“<br />

Nach drei Jahren Corona-Einschränkungen – auch<br />

das Forum konnte in dieser Zeit nicht live stattfinden – vielleicht<br />

nicht ganz glücklich: Ansteckend zu sein ist seither eher negativ<br />

konnotiert. Aber Aufmerksamkeit generierte das Motto zweifellos – möglicherweise<br />

gerade deshalb.<br />

440 Teilnehmer erlebten an diesem Tag spannende Einblicke in aktuelle<br />

Trends und Entwicklungen der Augenoptiker-Branche. Stefan Aust,<br />

langjähriger SPIEGEL-Chefredakteur und heutiger Herausgeber der WELT,<br />

eröffnete das Event mit einem Blick auf die weltpolitische Unordnung und<br />

deren Bedeutung für Deutschland. In seiner Keynote betonte er die Notwendigkeit<br />

von entschlossenem Handeln in Zeiten multipler Krisen und<br />

gesellschaftlicher Herausforderungen: „Die westliche Demokratie ist in<br />

Gefahr, wenn sie ihre eigenen Verheißungen nicht mehr erfüllt.“<br />

Das abwechslungsreiche Programm setzte zunächst einen Schwerpunkt<br />

auf aktuelle Entwicklungen in der Branche. Stephan Schenk (Euronet) und<br />

Bastian Schnuchel (ToEyes) präsentierten wichtige Erkenntnisse zum Mehrbrillenverkauf<br />

und zeigten praxisnahe, erprobte Maßnahmen auf, um diesen<br />

zu forcieren. Laura Hanenberg vom SPECTARIS-Kontaktlinsen-Kreis lieferte<br />

Tipps, wie künftig noch mehr Menschen für die Kontaktlinse begeistert<br />

werden können und präsentierte ermutigende Zahlen: Allein im Jahr 2022<br />

konnten 200.000 neue Kontaktlinsenträger gewonnen werden.<br />

Der Arbeitsmarkt befindet sich in einem drastischen Wandel. Angesichts<br />

des Fachkräftemangels beleuchtete Tobias Zimmermann von der<br />

Online-Jobplattform Stepstone über die Schritte, die Arbeitgeber ergreifen<br />

müssen, um qualifizierte Arbeitskräfte zu gewinnen. „Verschenken<br />

Sie keine Potentiale, schließen Sie keine Zielgruppe aus“, appellierte<br />

Zimmermann an die Zuhörer.<br />

Der Vortrag von Unternehmer-Coach und Autor Peter Holzer zum<br />

„Zeitalter der Mutlosigkeit“ und den Konsequenzen, die sich daraus für<br />

Führungskräfte ergeben, hatte eine klare Message: „Wir alle können bequemer<br />

leben, wenn wir im Gegenzug bereit sind, auf unseren Wohlstand<br />

zu verzichten.“ Aber Bequemlichkeit und Wohlstand zusammen<br />

wird es kaum geben. Er plädierte für mehr Klartext in der Kommunikation<br />

und warnte Führungskräfte davor, sich allein mit unternehmerischem<br />

Erfolg zufriedenzugeben.<br />

40<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


SPECTARIS-TRENDFORUM 2023/24<br />

SEIT VIELEN JAHREN IST ES TRADITION UND<br />

INSPIRATION FÜR DIE DEUTSCHE<br />

AUGENOPTIK: DAS SPECTARIS-TRENDFORUM<br />

IN BERLIN. AM 6. NOVEMBER 2023 PLÄDIERTEN<br />

HOCHKARÄTIGE REFERENTEN IN DER<br />

„CLASSIC REMISE“ ZWISCHEN AUTOMOBILEN<br />

RARITÄTEN AUS DER VERGANGENHEIT FÜR<br />

MUTIGE WEGE IN EINER WELT DES WANDELS.<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

41


0 BRANCHE<br />

Fotos: Detlev Schilke/SPECTARIS.<br />

Mindestens genauso wichtig sei es, im eigenen Unternehmen eine mutmachende<br />

Kultur zu etablieren.<br />

Mit dem Thema „Künstliche Intelligenz“ befassten sich gleich mehrere<br />

Referate. Speaker Jürgen Schmidhuber legte mit seiner Forschung<br />

„Die westliche Demokratie ist in Gefahr,<br />

wenn sie ihre eigenen<br />

Verheißungen nicht mehr erfüllt.“<br />

an der TU München Anfang der 1990er-Jahre den Grundstein für das<br />

Verständnis neuronaler Netzwerke und damit für viele Anwendungen,<br />

die aus unserem heutigen Alltag nicht mehr wegzudenken sind. Er ist<br />

überzeugt, dass der Menschheit um das Jahr 2040 ein Quantensprung<br />

in ihrer Entwicklung bevorsteht: KI‘s seien dann nicht nur klüger, kreativer<br />

und einfallsreicher als wir, sondern auch in der Lage, sich selbst zu erschaffen<br />

und in Robotern die Erde zu verlassen. „Die Weiterentwicklung<br />

der Künstlichen Intelligenz ist deshalb ein ebenso bedeutsamer Schritt<br />

in der Menschheitsgeschichte wie die Entwicklung des Lebens selbst“, so<br />

Schmidhuber.<br />

„Ein menschliches Bewusstsein<br />

wird deshalb auch in Zukunft durch kein<br />

neuronales Netzwerk zu ersetzen sein.“<br />

Digitalberater und Autor Mads Pankow lieferte einen Ausblick, wie<br />

sich die Arbeitswelt der Zukunft durch den stetig zunehmenden Einsatz<br />

smarter KI-Tools verändern wird. Er ist sich sicher: „KI bedeutet nicht das<br />

Ende menschlicher Kreativität und Innovationskraft. Denn jede KI ist am<br />

Ende nur so intelligent wie die Daten, mit denen sie gefüttert wird. Ein<br />

menschliches Bewusstsein wird deshalb auch in Zukunft durch kein neuronales<br />

Netzwerk zu ersetzen sein.“<br />

Den beeindruckenden Schlusspunkt des Programms setzte Extremschwimmer<br />

und UN-Meeresbotschafter André Wiersing. Er ist der erste<br />

deutsche und insgesamt sechzehnte Schwimmer, der die „Ocean’s Seven“<br />

absolvierte, die größte Herausforderung im Langstreckenschwimmen, bei<br />

der insgesamt sieben Meerengen auf fünf Kontinenten mit einer Gesamtlänge<br />

von 206 Kilometern durchschwommen werden müssen.<br />

Mit eindrucksvollen Erfahrungen aus seinen außergewöhnlichen<br />

Schwimmabenteuern motivierte Wiersing das Publikum, die eigene<br />

Komfortzone zu verlassen. „Ich habe für mein Projekt über drei Jahre<br />

„Wir haben ein spannendes Trendforum<br />

erlebt – mit vielfältigen Themen<br />

direkt am Puls der Zeit.“<br />

jeden Tag ein Eisbad genommen, ohne eine einzige Ausnahme“, erzählte<br />

er. „Aber eines kann ich Ihnen versichern: Es bleibt immer kalt!“ Für<br />

außergewöhnliche Leistungen braucht es nach seiner Überzeugung aber<br />

kein kaltes Wasser, sondern letztendlich immer nur ein klares Ziel, das<br />

Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und den bedingungslosen Rückhalt<br />

eines starken Teams.“<br />

Mirjam Rösch, die Vorsitzende Consumer Optics bei SPECTARIS, zog<br />

am Ende ein überaus positives Fazit: „Wir haben ein spannendes Trendforum<br />

erlebt - mit vielfältigen Themen direkt am Puls der Zeit.“<br />

www.spectaris.de/consumer-optics<br />

42<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


NIEMAND SIEHT WIE DU.<br />

<br />

ZEISS auf der opti 2024.


0 MEINUNG<br />

FÖRDERN UND FORDERN<br />

ICH WILL …<br />

GIBT ES EINEN FACHKRÄFTEMANGEL IN DER AUGENOPTIK? JA, OHNE ZWEIFEL.<br />

MUSS MAN DESHALB AUF ALLE FORDERUNGEN POTENZIELLER MITARBEITER<br />

EINGEHEN? „NEIN“, FINDET AUGENOPTIK-UNTERNEHMER ANDRÉ DUROW,<br />

„EIN GEHALT MUSS MAN NICHT NUR BEKOMMEN, SONDERN AUCH VERDIENEN.“<br />

enn sich jemand selbstständig<br />

macht – egal ob in einer Garage,<br />

einer Küche oder einem Ladenlokal<br />

- dann verbindet diese Menschen alle eins:<br />

Eine Vision und eine Idee. Bei keinem dieser<br />

Menschen steht an erste Stelle das „reich werden“,<br />

aber jeder Unternehmer will etwas machen,<br />

von dem er denkt, dass er es besonders<br />

gut kann.<br />

Mit etwas Glück und noch mehr Können wird<br />

der eine vom Garagen-Buchhändler aus der Garage<br />

zum größten Onlinehändler der Welt; ein<br />

anderer fängt mit einem kleinen Optiker-Laden<br />

in Cuxhaven an und wird zum größten Augenoptiker<br />

Europas. Nur die wenigsten werden<br />

Millionäre, aber Millionen Unternehmer stehen<br />

zu Anfang alleine in einer Imbiss-Bude oder in<br />

einer kleinen Werkstatt. Fast alle fallen irgendwann<br />

einmal hin, stehen wieder auf und laufen<br />

weiter. Sie haben ein Ziel vor Augen, investieren<br />

Zeit, Geld, Ideen – und werden dafür belohnt,<br />

mal mehr und mal weniger.<br />

Irgendwann, nach vielen schlaflosen Nächten,<br />

in denen sie nicht wussten, ob sich die<br />

Anstrengung überhaupt lohnt, stellt sich dann<br />

vielleicht der Erfolg ein. Und weil sie diesen<br />

nicht allein bewältigen können, lassen sie<br />

andere daran teilhaben und schaffen Arbeitsplätze.<br />

Vielleicht einen oder fünf oder zehn;<br />

manchmal aber auch 500 oder 100.000.<br />

Und dann kommen die Bewerber. Die meisten<br />

freuen sich über einen sicheren Job, aber<br />

ein paar fangen bald an zu jammern, sie würden<br />

ausgebeutet, obwohl sie doch so viel für<br />

das Unternehmen tun und deshalb die eigentlichen<br />

Schöpfer des Erfolges seien. Ohne sie<br />

hätte der Unternehmensgründer kein schönes<br />

Haus und keine Yacht. Regelmäßig übersehen<br />

sie dabei, dass die Firma schon lange vor ihnen<br />

erfolgreich war, denn sonst gäbe es ihren<br />

Arbeitsplatz ja überhaupt nicht.<br />

Um Missverständnisse zu vermeiden: Die<br />

meisten Mitarbeiter - auch in unserer Branche<br />

– stehen loyal zu ihren Arbeitgebern und tun<br />

viel für sie. Sie klagen nicht, denn sie werden<br />

angemessen bezahlt; oft sogar deutlich über<br />

Tarif oder Wettbewerb. Das Ärgernis sind die,<br />

die viel wollen und wenig leisten – und dann<br />

jammern, sie würden nicht gerecht entlohnt.<br />

Und die damit auch die engagierten Kollegen<br />

verunsichern.<br />

Ich finde: Kein Arbeitgeber muss sich anbiedern<br />

und um Arbeitskräfte buhlen mit Extras,<br />

die er oft nicht einmal für sich selbst in Anspruch<br />

nimmt. Ich gestehe jedem Mitarbeiter zu, das<br />

Maximum an Geld und zusätzliche Extras zu bekommen.<br />

Es ist aber nicht die Aufgabe des Arbeitgebers,<br />

solche hoch hängenden Trauben sofort<br />

anzubieten. Jeder, der diese Trauben haben will,<br />

soll zuerst beweisen, dass er auch drankommt.<br />

Ein paar Nörgler in unserer Branche – man<br />

findet einige von ihnen bei Social Media –<br />

wollen gar keine Verantwortung übernehmen.<br />

Sie wollen lieber in Sicherheit und ohne eigenes<br />

Risiko arbeiten. So, dass Fehler kein eigenes<br />

Geld kosten, sondern das des Arbeitgebers.<br />

Gleitsichtgläser falsch bestellt oder verschliffen?<br />

Kein Problem; der Chef bezahlt’s. Kunde<br />

vergrault? Egal, das Gehalt kommt trotzdem.<br />

Wer so denkt, ist weit entfernt davon, Forderungen<br />

stellen zu können. Er sollte vielmehr dankbar<br />

sein, dass er einen Job hat, ohne selbst<br />

irgendein Risiko tragen zu müssen, das über<br />

ein pünktliches Erscheinen hinausgeht.<br />

Jeder, der auf Arbeitgeber schimpft und behauptet,<br />

sie wüssten nicht, wie man mit Arbeitnehmern<br />

richtig umgeht, hat die Möglichkeit<br />

und Gelegenheit, von heute auf morgen die<br />

Seite zu wechseln und selbst Arbeitgeber zu<br />

werden – mit allen Risiken, Vor- und Nach t eilen.<br />

Es stehen genügend Ladenlokale leer.<br />

Andre Durow ist selbständiger Augenoptiker-Meister<br />

mit eigenem Geschäft im bayrischen Kaufbeuren.<br />

Daneben brachte er vor mehreren Jahren ein spezielles<br />

Brillenglas für Golfer auf den Markt und betreute zahlreiche<br />

Golfprofis auf der PGA Europe; ebenso Profisportler<br />

und Augenoptiker-Kollegen in den Bereichen Sportoptik,<br />

Mindsetting, Kommunikation und Körpersprache.<br />

Kontakt: info@brillenstudio-n.de<br />

Jeder Unternehmer<br />

fängt klein an: Amazon-<br />

Gründer Jeff Bezos<br />

1999 in seinem ersten<br />

Büro. Als ein Journalist<br />

ihn auf seinen Schreibtisch<br />

– eine ausgediente<br />

Tür – ansprach, sagte<br />

er: „Der Tisch ist ein<br />

Symbol dafür, dass man<br />

Geld nicht für Unwichtiges<br />

ausgibt, sondern<br />

für die Dinge, die den<br />

Kunden wichtig sind.“<br />

44<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


0 BRANCHE<br />

ZWEI JAHRE KRIEG<br />

ZEIT DER TRÄNEN<br />

AUF DER PARISER SILMO ENDE SEPTEMBER 2023 HABEN WIR NACH JAHREN UNSERE<br />

UKRAINISCHE KOLLEGIN ANNA NIKOLENKO WIEDER GETROFFEN. SIE ERZÄHLTE<br />

VON DER SCHLIMMEN SITUATION IN IHRER HEIMAT – UND WIR HABEN SIE GEBETEN,<br />

EIN PAAR PERSÖNLICHE EINDRÜCKE FÜR UNS AUFZUSCHREIBEN.<br />

Ein KI-generiertes Symbolbild, das die Hoffnungslosigkeit des Krieges zum Ausdruck bringt.<br />

ines Morgens veränderte sich<br />

unser Leben dramatisch, als wir<br />

durch den Lärm von Bomben geweckt<br />

wurden. Von diesem Moment an schien<br />

das Leben in einer Minute festzustecken, die<br />

ewig zu dauern schien.<br />

In den ersten zwei Wochen dachten die<br />

meisten Menschen in der Ukraine nur an ihre<br />

Familien und engen Freunde, die versuchten,<br />

so viel Lebensmittel wie möglich aufzutreiben<br />

und sich in ihren Häusern eine Art Unterschlupf<br />

zu bauen, hauptsächlich aus Möbeln. Ich erhielt<br />

viele Nachrichten von meinen Kollegen aus der<br />

Optikbranche. Man konnte nicht jeden fragen,<br />

ob er am Leben sei; also haben wir hauptsächlich<br />

Chats und Messenger abgefragt, wann unsere<br />

Freunde das letzte Mal online waren. Denn<br />

„online“ bedeutete „lebendig“.<br />

Überhaupt war das Internet in dieser Zeit<br />

überlebenswichtig. Die Möglichkeit, auf Online-Karten<br />

zu sehen, wie weit die Front vom<br />

eigenen Standort entfernt war, wurde unglaublich<br />

wichtig. Viele Mitarbeiter von Telefon- und<br />

Internetanbietern riskierten deshalb ihr Leben,<br />

um die bei Bombenangriffen unterbrochenen<br />

Verbindungen zu reparieren.<br />

Auch die Augenoptiker-Branche in der Ukraine<br />

war vorübergehend weitgehend stillgelegt.<br />

Einige Geschäfte waren mehrere Monate lang<br />

geschlossen, ebenso private Augenkliniken.<br />

Einige wurden nie wieder geöffnet. Als Glück<br />

im Unglück erwiesen sich die Erfahrungen aus<br />

der Covid-Zeit: Bis dahin war die Augenoptik in<br />

der Ukraine immer eine sehr analoge Branche<br />

gewesen, wo man Ware vor allem nach persönlichem<br />

Augenschein einkaufte. Aber beim<br />

ersten Lockdown im Frühjahr 2020 begannen<br />

die Großhändler, benutzerfreundliche Websites<br />

und Bestellmöglichkeiten zu installieren. Auch<br />

der Brillen-Einzelhandel wurde mit Online-<br />

Ressourcen ausgerüstet. Diese „Impfung“ durch<br />

die Covid-Lockdowns ermöglichte es vielen<br />

46<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


ukrainischen Unternehmen, in der neuen Situation<br />

zu Beginn des Krieges zu überleben, bis sie<br />

ihre Geschäfte wieder eröffnen konnten.<br />

Die aktuelle Situation der Augenoptik ist<br />

in verschiedenen Regionen der Ukraine sehr<br />

unterschiedlich. Einige Teile des Landes wurden<br />

durch den Krieg viel stärker beschädigt als<br />

andere. Gleich nach Kriegsbeginn zogen viele<br />

Menschen in den westlichen Teil der Ukraine;<br />

viele Firmen verlegten auch ihre Büros dorthin.<br />

Von diesem Moment an<br />

schien das Leben in einer<br />

Minute festzustecken,<br />

die ewig zu dauern schien.<br />

Es ist fast ein Wunder,<br />

dass immer noch Geschäfte<br />

geöffnet sind.<br />

Weil die allgemeine Situation unserer<br />

Augenoptiker-Branche derzeit sehr kompliziert<br />

ist, ist es fast ein Wunder, dass immer noch Geschäfte<br />

geöffnet sind und dass es Firmen gibt,<br />

die augenoptische Produkte importieren. Einige<br />

Unternehmen führen sogar neue Marken<br />

ein, eröffnen neue Geschäfte oder erweitern<br />

vorhandene. Einige reisen auch zu Fachmessen<br />

im Ausland. Zum Beispiel die Mitarbeiter<br />

des „Lviv Megaoptika Vision Center“, das auf<br />

der MIDO 2023 mit dem „Bestore Innovation<br />

Award 2023“ ausgezeichnet wurde. Oder das<br />

Team der Firma Acropolis, das auf der Pariser<br />

SILMO seine in der Ukraine hergestellten Brillenetuis<br />

präsentierte.<br />

Die Warenauswahl in den Geschäften ist<br />

kriegs bedingt natürlich eingeschränkt. Die ukrainischen<br />

Endverbraucher haben ihre Ansprüche<br />

schon in der Covod-Zeit zurückgeschraubt<br />

und eher einfache, aber zuverlässige, lang -<br />

le bige Brillenmodelle zu bezahlbaren Preisen<br />

gekauft. Für Luxus ist gerade nicht viel Platz,<br />

auch wenn die Nachfrage nach besseren Produkten<br />

gerade wieder steigt.<br />

Auch die Augenkliniken in den Kriegs gebieten<br />

mussten zu Beginn des Krieges ihre<br />

Arbeit einstellen. Die meisten von ihnen nahmen<br />

ihre Arbeit jedoch schon bald wieder auf;<br />

teilweise unter sehr improvisierten Bedingungen.<br />

Die große Nachfrage nach augenärztlicher<br />

Hilfe und chirurgischen Eingriffen ließ einfach<br />

nichts anderes zu.<br />

Dieser Krieg hat unsere Vorstellung verändert,<br />

dass ein Geschäft vor allem dazu da ist, Gewinne<br />

zu erzielen. Viele ukrainische Augenoptiker<br />

haben eine unglaubliche Großzügigkeit gezeigt,<br />

indem sie nicht nur der Armee und Flüchtlingen,<br />

sondern sogar Konkurrenten helfen. Denn jedes<br />

Optikunternehmen hat mindestens einen Mitarbeiter<br />

oder Bekannten in der Armee.<br />

Wie freundlich und großzügig unsere Optiker<br />

sind, habe ich auch persönlich erlebt: Der<br />

Besitzer eines Optikgeschäfts in Dnjepr hat<br />

einer Freundin von mir, die ihren Job verloren<br />

und deshalb nicht viel Geld hatte, ihre neue<br />

Brille einfach geschenkt.<br />

Wir alle wünschen uns nichts sehnlicher als das<br />

Ende dieses Krieges und eine Rückkehr zu einer<br />

Normalität, wie wir sie von früher kennen.<br />

Mitarbeiter des des „Lviv Megaoptika Vision<br />

Center“ bei der Verleihung des „Bestore Innovation<br />

Award 2023“ auf der MIDO 2023 durch<br />

MIDO-Präsident Giovanni Vitaloni (rechts).<br />

Anna Nikolenko ist seit 2003 Redakteurin und Miteigentümerin<br />

des ukrainischen Optikmagazins „OK.U.“ Es wird<br />

seit Beginn des Jahres 2020 nicht mehr gedruckt, sondern<br />

erscheint nur noch online. Außerdem unterrichtet sie seit<br />

2002 an der Universität Chinesisch.<br />

Kontakt: anna@okumagazine.com.ua<br />

Das Team der Firma Acropolis, das auf der<br />

Pariser SILMO seine in der Ukraine hergestellten<br />

Brillenetuis präsentierte.<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

47


0 EYEVIEW<br />

PARTNERSCHAFT<br />

French<br />

Connection<br />

VOR EINIGEN MONATEN HAT DAS FRANZÖSISCHE TRADITIONSHAUS MOREL<br />

GEMEINSAM MIT DEM LANGJÄHRIGEN DEUTSCHEN MOREL-VERTRIEBSPARTNER<br />

HOLGER EMMERICH EINE EIGENE VERTRIEBSGESELLSCHAFT FÜR DEUTSCHLAND<br />

UND ÖSTERREICH GEGRÜNDET, DIE „MOREL GERMANY-AUSTRIA GMBH“.<br />

<strong>EYECOM</strong> HATTE DIE GELEGENHEIT ZU EINEM INFORMATIVEN GESPRÄCH MIT IHM.<br />

<strong>EYECOM</strong>: Herr Emmerich, viele Jahre lang<br />

haben Sie mit Ihrer Firma Emmerich die<br />

Brillenfassungen und Sonnenbrillen des<br />

französischen Traditionsherstellers MOREL<br />

in Deutschland vertrieben. Was war der<br />

Hauptgrund, jetzt eine Tochterfirma für<br />

Deutschland und Österreich zu gründen?<br />

Holger Emmerich: Wir arbeiten seit gut<br />

zwanzig Jahren mit MOREL zusammen. Im<br />

Zuge des Rebrandings haben wir die Chance<br />

ergriffen, die langjährige Kooperation neu<br />

auszurichten. Durch die Neugründung der<br />

„MOREL Germany-Austria GmbH“ kann man<br />

Synergien einfach besser nutzen. Als VIP-<br />

„Das hauseigene Design-<br />

Center entwickelt Brillen,<br />

die die Einzigartigkeit<br />

jedes Menschen ohne Zwänge<br />

und Schranken<br />

zum Ausdruck bringen.“<br />

Distributeur haben wir Zugriff auf das zentrale<br />

MOREL-Lager. Brillenlieferungen und Ersatzteile<br />

werden innerhalb eines Tages direkt von dort<br />

verschickt; der Kundenservice bleibt bei uns in<br />

Herdecke, um eine effiziente Betreuung und<br />

Beratung sicherzustellen. Außerdem können<br />

wir so für den deutschen und österreichischen<br />

Markt einen noch besseren Kundenservice<br />

bieten. Weiterer Vorteil für die Partner-Augenoptiker<br />

ist die Nutzung des Online-Portals „my-<br />

Morel“ in vollem Umfang. Es beinhaltet Kommunikations-<br />

und Marketing-Tools, die sich für<br />

jedes Geschäft auch individualisieren lassen.<br />

Bestellungen und Rechnungsstellungen können<br />

online eingesehen und Treuepunkte gesammelt<br />

werden.<br />

<strong>EYECOM</strong>: Was unterscheidet MOREL- Brillen<br />

von den Produkten anderer Hersteller?<br />

Holger Emmerich: Als unabhängiges Familienunternehmen<br />

setzt MOREL sich jeden Tag<br />

dafür ein, die eigene Leidenschaft für Brillen<br />

durch eine freie, mutige und engagierte Vision<br />

in allen Bereichen des Unternehmens zu<br />

teilen. Das spiegelt sich auch in den Produkten<br />

wider. Unabhängig und unkonventionell entwickelt<br />

das hauseigene Design-Center Brillen,<br />

die die Einzigartigkeit jedes Menschen ohne<br />

Zwänge und Schranken zum Ausdruck bringen.<br />

Kombiniert mit historischem Fachwissen ergibt<br />

das ein exquisites Niveau an Handwerkskunst.<br />

MOREL strebt bei jedem Schritt der Produktentwicklung<br />

nach Perfektion. Die entscheidende<br />

Phase der Entwicklung von Prototypen wird<br />

intern von Valérie Prillard übernommen, die<br />

als „Meilleur Ouvrier de France“ (Beste Handwerkerin<br />

Frankreichs) ausgezeichnet wurde<br />

und in dieser Phase ihr außergewöhnliches<br />

Know-how einbringt. Besondere Aufmerksamkeit<br />

wird der Qualität gewidmet. Alle Fassungen<br />

entsprechen den CE-Normen und werden<br />

intern in unserem zertifizierten Labor getestet.<br />

Unser Qualitätsmanager beherrscht alle unsere<br />

Tests und garantiert die perfekte Qualität<br />

unserer Produkte.<br />

<strong>EYECOM</strong>: Welchen Stellenwert hat eine<br />

Produktion „made in Europe“ heute noch?<br />

Gibt es da einen Mehrwert, den man auch<br />

Endkunden vermitteln kann?<br />

Holger Emmerich: Ich finde schon mal sehr<br />

gut, wenn das Design und die Materialien aus<br />

Europa kommen und man dies erklären kann.<br />

Die Arbeitskraft finde ich nicht ganz so wichtig,<br />

denn der Fachkräftemangel betrifft natürlich<br />

auch uns.<br />

<strong>EYECOM</strong>: MOREL ist ja einer der wenigen<br />

Brillenhersteller, die ohne gekaufte Namen<br />

auskommen und sich allein über ihre<br />

Produkte beweisen müssen. Ist diese Form<br />

der Produkt-Ehrlichkeit noch gefragt?<br />

Holger Emmerich: Ja, definitiv. Wir sind<br />

eine der größten Independent-Firmen, darauf<br />

liegt auch ganz klar unser Fokus. Und das mit<br />

über 140 Jahren Erfahrung. Uns können keine<br />

Lizenzen weggenommen werden. Es ist auch<br />

nicht wie bei anderen Marken, wo es nach einem<br />

Herstellerwechsel für die Modelle dann<br />

keine Ersatzteile mehr gibt. Das wissen unsere<br />

Kunden sehr zu schätzen.<br />

48<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


HOLGER EMMERICH<br />

ist 55 Jahre jung und seit über 25<br />

Jahren im Geschäft. Er ist Inhaber<br />

von Emmerich Eyewear und Emmerich<br />

Fashion und Geschäftsführer der<br />

MOREL Germany-Austria GmbH.<br />

<strong>EYECOM</strong>: Welche Rolle spielen Nachhaltigkeitsaspekte<br />

wie kurze Wege und umweltfreundliche<br />

Produktion bei MOREL?<br />

„Wir sind eine der<br />

größten Independent-Firmen,<br />

darauf liegt auch<br />

ganz klar unser Fokus.“<br />

Holger Emmerich: MOREL wurde 1880 im<br />

Herzen des Juragebirges gegründet und engagiert<br />

sich sehr für die Erhaltung dieser außergewöhnlichen<br />

natürlichen Umgebung. Durch<br />

eine verantwortungsvolle Abfallwirtschaft, die<br />

Bevorzugung lokaler Partner und die Aufnahme<br />

von Bienenstöcken ergreift MOREL Maßnahmen,<br />

um den Footprint zu minimieren.<br />

Im Jahr 2022 hat MOREL im Bewusstsein seiner<br />

Geschichte und seiner Unabhängigkeit erneut<br />

in seine Produktionsstätte für Acetatfassungen<br />

investiert. Um das historische Know-how zu<br />

bewahren, positioniert sich MOREL mit diesem<br />

Engagement als dynamisches und zukunftsorientiertes<br />

Unternehmen. Ein Teil der Fassungen<br />

wird aus recyceltem Acetat hergestellt, das<br />

aus Produktionsabfällen der Branche stammt.<br />

Auch die Demoscheiben für die Brillen sind aus<br />

recyceltem Material.<br />

<strong>EYECOM</strong>: Worauf dürfen sich die Besucher<br />

der opti 2024 bei MOREL besonders<br />

freuen?<br />

Holger Emmerich: Auf ein schönes und<br />

kaltes Glas Champagner, bei dem wir unseren<br />

Partnern unsere facettenreiche Fassungs-<br />

Auswahl vorstellen können. Darunter viele<br />

Neuheiten aus unterschiedlichsten Materialien<br />

wie Carbon, Holz und Kautschuk; auch in XSund<br />

XL-Größen und in tollen Farben.<br />

opti 2024 · Halle C2 · Stand 511<br />

https://mymorel.com/de<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

49


0 BUSINESS<br />

Was zum<br />

HUMORVOLL INTERVENIEREN<br />

Lachen<br />

VORGESETZTE GERATEN BEI IHRER ARBEIT NICHT SELTEN IN SITUATIONEN,<br />

IN DENEN SCHEINBAR NICHTS MEHR GEHT. DANN KANN<br />

EINE HUMORVOLLE INTERVENTION DABEI HELFEN, DIE VORHANDENEN<br />

BLOCKADEN AUS DEM WEG ZU RÄUMEN. ZUDEM ERÖFFNEN<br />

HUMOR UND LACHEN DEM GEGENÜBER OFT NEUE PERSPEKTIVEN.<br />

achen ist gesund“ – das belegen zahlreiche Studien. Lachen<br />

lindert Schmerzen, stärkt das Immunsystem und beschleunigt<br />

Heilungsprozesse. Deshalb spielt Humor in vielen psychotherapeutischen<br />

Ansätzen eine wichtige Rolle. Zum Beispiel in der<br />

Existenzanalyse von Viktor Frankl, einem der Pioniere einer therapeutischen<br />

Anwendung des Humors. Bei seiner bekanntesten Humormethode,<br />

der paradoxen Intention, soll sich der Klient genau das wünschen,<br />

was bei ihm besonders angstbesetzt ist. Und diese übersteigerte, unbegründete<br />

Angst soll er unter anderem dadurch überwinden, dass er sie<br />

auslacht. Ähnlich ist es bei der Provokativen Therapie von Frank Farrelly.<br />

Ziel: Blockaden und Spannungen lösen<br />

Menschen neigen in Problemsituationen dazu, nur noch die Probleme<br />

zu sehen. Und oft fühlen sie sich als Opfer widriger Umstände – ohne<br />

Handlungsspielraum. Gerade dann ist oft ein Querdenken nötig, um das<br />

festgefahrene Denken wieder ins Fließen zu bringt, so dass neue Handlungsperspektiven<br />

am Horizont erscheinen.<br />

Humor kann dabei helfen. Aber Vorsicht: Wenn man ihn falsch einsetzt,<br />

wirkt Humor destruktiv. Steht zum Beispiel die Beziehung zwischen<br />

einer Führungskraft und einem Untergebenen auf wackeligen Füßen,<br />

kann selbst ein gut gemeinter Scherz leicht als Schadenfreude oder Spott<br />

50<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


interpretiert werden. Ähnlich ist es, wenn eine Person in dunklen Gedanken gefangen ist: Dann<br />

wird eine humorvoll gemeinte Aussage vielleicht als mangelnde Empathie interpretiert. Denn was<br />

Menschen als humorvoll empfinden, ist individuell sehr verschieden. Zudem hängt es vom momentanen<br />

Befinden einer Person ab, ob sie etwas als lustig erlebt oder nicht. Das muss man beim<br />

Einsatz von Humor als „Interventionsinstrument“ immer bedenken.<br />

Humor gezielt und wohldosiert einsetzen<br />

Für alle Methoden, um einer Person (oder Personengruppe) mit Humor neue Sichtweisen zu eröffnen,<br />

gilt: Es ist enorm wichtig, ein Gefühl dafür zu entwickeln, wann sie (nicht) genutzt werden<br />

können. Denn Humor als Interventionsinstrument zu nutzen, ist immer eine Gratwanderung. Prüfen<br />

Sie deshalb, bevor Sie sich für den Einsatz dieses Instruments entscheiden, unter allen Umständen:<br />

Wie tragfähig ist meine Beziehung zum Gegenüber?<br />

In welcher mentalen Verfassung ist er/sie? Und:<br />

Was verrät mir seine/ihre Körpersprache?<br />

Ist der Klient, Kollege oder Mitarbeiter beispielsweise innerlich kurz vorm „Platzen“, dann sollten<br />

Sie auf Humor verzichten. Dasselbe gilt, wenn Sie unsicher sind, ob Humor wirklich das geeignete<br />

Instrument ist, um beim Gegenüber Spannungen zu lösen. Auch dann sollten Sie auf seinen<br />

Einsatz verzichten. Denn Humor ist kein einfach zu handhabendes Interventionsinstrument – wenn<br />

auch oft sehr wirkungsvoll.<br />

Humor ist auch ein wirkungsvolles Präventionsinstrument gegen einen Burnout. Man darf bei seiner<br />

Anwendung allerdings nicht einfach spontanen, emotionalen Impulsen und Bedürfnissen folgen.<br />

Humor kann dann ein Vehikel sein, um trotzdem bei sich selbst zu bleiben und Persönlichkeit zu zeigen.<br />

Folgende humorvollen Interventionsstrategien können Vorgesetzte in Situationen, in denen<br />

scheinbar nichts mehr geht, beispielsweise nutzen.<br />

Methode 1: Das Welt- oder Selbstbild liebevoll karikieren<br />

Eine Technik, die wir im Alltag bei Freunden und Verwandten oft intuitiv anwenden, ist das „liebevoll<br />

auf die Schippe nehmen“. Hierfür ein Beispiel: Ein Ehemann jammert seit Tagen, er werde alt<br />

und sei immer weniger leistungsfähig. Seine Frau versucht zunächst geduldig, ihn vom Gegenteil<br />

zu überzeugen und bemitleidet ihn – ohne Erfolg. Intuitiv greift sie deshalb irgendwann zur<br />

„Medizin Humor“, um sein Selbstmitleid zu stoppen. Als er erneut jammert, erwidert sie augenzwinkernd:<br />

„Ich habe mich schon für einen Kurs ‚Pflege älterer Angehöriger‘ angemeldet. Und<br />

vielleicht sollten wir dir schon mal einen Rollator besorgen.“<br />

Bei der paradoxen Intention soll sich der Klient genau<br />

das wünschen, was bei ihm besonders angstbesetzt ist.<br />

In dem Beispiel steigt die Frau in das Welt- beziehungsweise Selbstbild ihres Ehemanns ein und<br />

überzeichnet es sanft – also mit einem Augenzwinkern. Dadurch wird ihrem Mann im Idealfall klar,<br />

dass sein Selbstmitleid überzogen ist. Er wird wachgerüttelt und denkt über sein Verhalten nach.<br />

Was spricht dagegen, diese „Interventionsmethode“ auch mal anzuwenden, wenn ein Mitarbeiter<br />

endlos über seine hohe Arbeitsbelastung klagt oder ständig über die Veränderungen im Unternehmen<br />

jammert? Oder wenn er verbal immer wieder verkündet „Ich bin der Größte; mir kann<br />

keiner das Wasser reichen“? Natürlich unter der Voraussetzung, dass die grundlegende Beziehung<br />

zwischen Ihnen und diesem Kollegen oder Mitarbeiter stimmt – auch emotional.<br />

Methode 2: Negatives Umdeuten – humorvolles Reframing<br />

Ist ein Glas halb leer oder halb voll? Wie wir eine Situation bewerten, hängt von selbst uns ab. Für<br />

fast jede negative Situation gilt: Wenn wir sie aus einer anderen Perspektive betrachten, erscheint<br />

sie in einem anderen Licht. Ähnlich wie ein Bild, das in einem neuen Rahmen steckt: Es wirkt<br />

anders. Dieses Umdeuten fällt uns in Krisensituationen oft schwer, denn dann stecken wir in einer<br />

Perspektive fest. Also brauchen wir einen Anstoß von außen.<br />

Ein Beispiel, wie hilfreich ein humorvolles Umdeuten sein kann: Ein Vorgesetzter spricht mit<br />

einer Verkaufsmitarbeiterin; nennen wir sie Frau Mayer. Diese ist total frustriert, denn sie hat zwar<br />

regelmäßig Kundentermine, aber sie zieht sie selten Aufträge an Land. Die Gesprächsatmosphäre<br />

wird immer düsterer, je länger Frau Mayer die erlittenen emotionalen Verletzungen schildert. Und<br />

nebenbei beklagt sie auch noch, dass sie Single sei und gerne wieder einen Partner hätte.<br />

An diesem Punkt ergreift der Vorgesetzte das Wort und fragt Frau Mayer: „Führen Sie die meisten<br />

Kundengespräche mit Männern?“ Diese ist erstaunt über die Frage, bejaht sie aber. Daraufhin schlägt<br />

die Führungskraft der perplexen Außerdienstmitarbeiterin schmunzelnd vor: „Betrachten Sie die<br />

Kundengespräche doch als ‚Blind Dates‘ im Rahmen Ihrer Partnersuche. Nehmen Sie die Kunden


0 BUSINESS<br />

so unter die Lupe, wie Sie dies bei einem potenziellen Lebenspartner tun<br />

würden.“ Frau Mayer solle zum Beispiel schauen: Trägt der Kunde einen<br />

Ehering? Hält er beim Sprechen Blickkontakt? Ist er ein sportlicher Typ?<br />

Und zum ersten Mal im Gespräch muss Frau Mayer herzhaft lachen.<br />

Dieses Umdeuten hat zumindest die Gesprächssituation aufgelockert.<br />

Vielleicht denkt Frau Mayer beim nächsten Kundenbesuch tatsächlich an<br />

das Stichwort „Partnersuche“ und geht relaxter in das Gespräch. Dadurch<br />

verbessert sich ihre Ausstrahlung und damit die Wahrscheinlichkeit, dass<br />

sie einen emotionalen Draht zu ihren Kunden findet und damit bessere<br />

Aufträge schreibt.<br />

Methode 3: Das Problem verschlimmern –<br />

paradoxes Arbeiten<br />

Ein weiteres Mittel, um festgefahrene Sichtweisen zu lockern, sind<br />

paradoxe Fragen und Aussagen. Also beispielsweise statt der Frage „Wie<br />

lösen wir das Problem?“ zu fragen „Wie verstärken wir das Problem?“<br />

Eine solche Intervention löst beim Gegenüber oft eine problemlösende<br />

Gegenreaktion aus. Erfahrene Eltern können ein Lied davon singen: Wer<br />

ein schreiendes Kind bittet, mit dem Schreien aufzuhören, hat meist<br />

wenig Erfolg. Wer es hingegen auffordert, lauter zu schreien, merkt in<br />

der Regel bald: Das Schreien verebbt.<br />

Überraschen Sie als Führungskraft in heiklen oder festgefahrenen<br />

Situationen Ihren Gesprächspartner also gelegentlich mit scheinbar<br />

paradoxen Fragen oder Aufforderungen. Fragen Sie zum Beispiel:<br />

„Was müssten Sie tun, damit Sie endlich einen Burnout erleiden?“<br />

„Wie erreichen Sie es todsicher, dass Ihr Kollege nicht mehr mit<br />

Ihnen spricht?“ Oder:<br />

„Wie fahren wir das Projekt endgültig an die Wand?“<br />

Methode 4: Dem „Gummibaum“ lauschen –<br />

Dissoziation zum Perspektivenwechsel<br />

Hilfreich für einen Perspektivwechsel sind auch Dissoziationen. Das<br />

heißt, sich als Person quasi von außen zu betrachten und zu fragen: „Wie<br />

sehen mich andere?“ Dadurch wird ein schärferes Bewusstsein für die<br />

eigenen Verhaltensweisen erreicht, was wiederum Reflexionsprozesse in<br />

Gang setzt. Das ist wichtig, um festgefügte Denk- und Verhaltensstrukturen<br />

aufzubrechen.<br />

Dissoziative Fragen wären zum Beispiel:<br />

„Was glauben Sie, was Ihr Kollege denkt, wenn er Sie so in Rage sieht?“<br />

„Was würde unser Chef zu diesem Problem sagen?“. Oder:<br />

„Was würde Ihnen Ihre Mutter in dieser Situation raten?“<br />

Zu dieser eher ernsten Betrachtungsweise gibt es humorvolle Alter nativen.<br />

Zum Beispiel:<br />

„Was würde mir der Gummibaum in Ihrem Büro über die Kommunikation<br />

in Ihrer Abteilung erzählen?“ Oder:<br />

„Wie würde die Kaffeetasse auf Ihrem Schreibtisch Sie beschreiben?“<br />

Mit allen genannten Methoden können Sie das Denken Ihrer<br />

Gesprächspartner oft in eine andere, zielführendere Richtung lenken.<br />

Probieren Sie es einfach aus.<br />

Sabine Prohaska ist Inhaberin des Beratungsunternehmens<br />

seminar consult prohaska in Wien sowie<br />

Coach-Ausbilderin. Sie ist unter anderem Autorin des<br />

Buchs „Lösungsorientiertes Selbstcoaching:<br />

Ihren Zielen näherkommen – Schritt für Schritt“.<br />

Kontakt: www.seminarconsult.at<br />

Hilfreich für einen<br />

Perspektivwechsel sind auch<br />

Dissoziationen. Sich also<br />

als Person von außen<br />

zu betrachten und zu fragen:<br />

„Wie sehen mich andere?“<br />

52<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


ANZEIGE SHOWROOM 0<br />

DILEM VEREINT MENSCH UND KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

„And the winners are …“<br />

Vor einem Jahr startete DILEM seinen großen<br />

Wettbewerb „Werden Sie unsere Muse“. Die<br />

Marke hat die Wünsche und stilistischen Erwartungen<br />

ihrer Träger*innen immer in den<br />

Mittelpunkt gestellt. So war es naheliegend,<br />

dass sie ihre Musen unmittelbar aus ihrer Fangemeinde<br />

wählt.<br />

Nachdem Hunderte Bewerbungen eingegangen<br />

waren, trat eine Jury zusammen, um die zukünftigen<br />

Markenbotschafter*innen von DILEM<br />

auszuwählen. Und die Gewinner sind: Camille<br />

(Apothekerin aus Straßburg) und Lucas (Unternehmensberater<br />

aus Deutschland). An dieser<br />

Stelle möchten wir uns noch einmal ganz herzlich<br />

bei allen Teilnehmer*innen bedanken! Der<br />

Mensch, ja ... aber auch die Kreation, das Design<br />

und die überraschenden Konzepte! Getreu ihren<br />

Werten und Versprechen beschloss die Marke,<br />

diese Kampagne innovativ und einzigartig zu gestalten.<br />

Unsere beiden Gewinner kamen also nicht<br />

in den Genuss eines traditionellen Fotoshootings.<br />

Die Gesichter von Camille und Lucas gingen durch<br />

die fachkundigen Hände eines „Prompt Artist“,<br />

der sie mithilfe revolutionärer „Künstlicher Intelligenz“<br />

ins rechte Licht rückte.<br />

Die Porträts erhielten eine eindrucksvolle Kulisse<br />

und einen erstaunlichen surrealistischen Effekt.<br />

Eine farbenfrohe, überraschende und avantgardistische<br />

Design-Kampagne, die Mensch und<br />

Innovation in den Mittelpunkt ihres Konzepts<br />

stellt. Wer hat nicht schon einmal daran gedacht?<br />

DILEM hat es umgesetzt.<br />

JOOLY FEIERT SEIN 10-JÄHRIGES BESTEHEN<br />

Vor gut 10 Jahren stellten die Teams der<br />

OxibisGroup im Rahmen der SILMO Paris 2013<br />

ihre unwiderstehlich modische und zart feminine<br />

Marke vor: „JOOLY“.<br />

Ein neuartiges Konzept: Ein Trend, eine<br />

Brille. Mit geschultem Blick verfolgt Aurélia<br />

die wichtigsten Modetrends, um sich für<br />

ihre Kollektionen zu inspirieren. Mode- und<br />

Deko-Trends antizipieren, neu interpretieren<br />

und im Brillendesign zum Ausdruck bringen<br />

– diese innovative Idee haben wir zur Reife<br />

gebracht und heute zu einer umfangreichen<br />

und vielfältigen Kollektion weiterentwickelt.<br />

Ein Konzept, das stets mit großem Nuancenreichtum<br />

realisiert wurde.<br />

Die modische Inspiration jedes Modells wird<br />

durch diskrete Codes umgesetzt: Form, Konstruktion,<br />

Material, ein augenzwinkernder<br />

Verweis, ein Cut-out oder exklusive Motive.<br />

Wir lieben Motive, aber dezent unterstrichen<br />

durch eine zarte Lasergravur oder Farbschattierungen<br />

Ton-in-Ton. Denn für JOOLY® ist der<br />

modische Touch genauso wichtig wie Zartheit!<br />

Um alle unsere Inspirationen zu entdecken, besuchen<br />

Sie uns auf unserem Blog – oder entdecken<br />

Sie den dieser Marke gewidmeten Ausstellungsbereich<br />

auf der opti 2024 am Stand der<br />

OxibisGroup.<br />

www.oxibis-group.com · opti 2024 · Halle C1 · Stand 411<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

53


0 FRAME<br />

PLUS EINS<br />

NEUE FREUDE<br />

BRILLEN-IDEEN HABEN UNTERSCHIEDLICHSTE QUELLEN. AM GLAUBWÜRDIGSTEN<br />

SIND DIE, HINTER DENEN ECHTE AUGENOPTISCHE EXPERTISE STECKT UND<br />

NICHT NUR EIN „DESIGNER“, DER OFT NUR VORHANDENES KOPIERT ODER MIT ETWAS<br />

MÖGLICHST VERRÜCKTEM AUFMERKSAMKEIT BEKOMMEN MÖCHTE.<br />

54<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


Stefan Flatscher<br />

it 19 Jahren hatte ein junger<br />

Augenoptiker namens Stefan<br />

Flatscher eine Idee: Ein Geschäft,<br />

das auf mehreren Etagen die Schönheit<br />

der Brille zeigt und in dem nicht in<br />

erster Linie über Fehlsichtigkeit und Krankenkasse<br />

geredet wird. Das Geschäft realisierte er mit seinem Freund Uwe<br />

Pinhammer ein paar Jahre später im Münchner Szeneviertel Schwabing<br />

unter dem Namen „Freudenhaus“. Das sorgte Anfang der 90er Jahre für<br />

einigen Aufruhr, aber hatte einen beachtlichen Erfolg.<br />

Auch eine eigene Kollektion gehörte zu dieser Idee - und eine Klingel<br />

an der Tür, denn das Freudenhaus konnte man nicht einfach so betreten;<br />

man musste eingelassen werden. „Den Namen haben wir gewählt, weil es<br />

nicht darum ging, möglichst viele Brillen zu verkaufen und reich zu werden.<br />

Wir wollten den Leuten einfach mit Brillen Freude machen“, erinnert<br />

sich Stefan Flatscher gut 30 Jahre später in seiner Wahlheimat Florida an<br />

den Beginn seiner Unternehmerzeit.<br />

Dieser Anspruch kam und kommt auch in den daraus gewachsenen<br />

Brillenkollektionen zum Ausdruck. Denn im Gegensatz zu vielen anderen<br />

Designern und Brillenprofis hat Stefan Flatscher den Beruf des Augenoptikers<br />

von der berühmten „Pike“ auf gelernt, noch mit jeder Menge<br />

Handwerk und einem profunden Verständnis für Menschen und Gesichter.<br />

Die Brillen, die er heute für seine Labels macht, folgen deshalb nicht<br />

irgendwelchen verrückten Ideen, mit denen man vielleicht bei Social<br />

Media mal einen kurzen Achtungserfolg erzielt. Er macht sie als Augenoptiker<br />

für Augenoptiker. Man merkt das sofort, wenn man sie in die Hand<br />

nimmt – und erst recht, wenn man sie aufsetzt.<br />

Denn auch die Konsumenten hat er immer im Blick: „Menschen sollen<br />

eine Brille anprobieren und sich damit einen Tick besser fühlen als<br />

vorher“, sagt der kreative Unternehmer. „Und wenn wir den Menschen das<br />

geben können, dann hören sie auf zu sagen ‚Brille ist zu teuer‘ oder ‚Ach,<br />

ich brauche eine neue Brille‘. Diese ganze Schwere in diesem Business –<br />

wieso denn? Die Brille ist doch das geilste Produkt! Niemand hat jemals<br />

gesagt ‚ O je, ich musste mir<br />

einen neuen 911er Porsche<br />

kaufen!‘“<br />

Aber was macht eine gute<br />

Brille überhaupt aus? Stefan<br />

Flatscher hat in vielen Jahren<br />

bemerkenswerte Antworten<br />

auf diese Frage gefunden:<br />

„Eine Brille muss immer einen kleinen Schritt außerhalb der Komfortzone<br />

des Kunden liegen“, sagt er. „Aber eben nur einen kleinen Schritt.<br />

Damit er sich wohlfühlt und die Brille annehmen kann. Dieses Annehmen<br />

dauert vielleicht fünf und manchmal auch zwanzig Minuten. Vielleicht<br />

auch nur eine. Man setzt eine Brille auf und sagt ‚Eigentlich bin ich das<br />

nicht‘. Denn wenn man sagt ‚Ja, das bin ich‘, dann ist die Brille so, wie die<br />

letzte war. Man braucht Zeit. Die Brille muss den Kunden irgendwo hinziehen,<br />

wo er noch nicht war. Beim ersten Anprobieren sagt er „Hmmm…“;<br />

zwei Minuten später setzt er sie wieder auf, und noch später sagt er‚<br />

Super! So wollte ich immer aussehen!‘“ Dann hat man den Brillenträger<br />

für eine neue Idee gewonnen.“ Wichtig sei nur, es damit nicht zu übertreiben.<br />

„Der Schritt muss klein genug sein, dass der Kunde von da, wo er<br />

ist, den Punkt sehen kann, wo er hinkommt!“<br />

Unter diesen und vielen weiteren Aspekten entwickelt Stefan<br />

Flatscher heute seine Kollektionen. FHONE ist die logische Fortsetzung<br />

der Freudenhaus-Idee: „FHONE steht einfach für einen ‚Step Up‘<br />

von Freudenhaus. Plus eins. Noch ein bisschen besser“, erzählt Stefan<br />

Flatscher. „Ich mache Brillen für gute Leute. Das kann eine Sekretärin oder<br />

ein Doktor sein. Einfach Leute, die sich wertig fühlen, weil sie sich diese<br />

Freude v erdient haben.“<br />

opti 2024 · Halle C2 · Stand 253<br />

www.fhone.com · www.freudenhaus.us · www.loveoptic.com<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

55


0 SPECIAL<br />

KURZE WEGE<br />

S IST SEIT JAHREN TRADITION: IN UNSE-<br />

RER OPTI-AUSGABE BEKOMMEN UNTER-<br />

NEHMEN AUS DEUTSCHLAND, ÖSTERREICH UND<br />

DER SCHWEIZ, DEM VERBREITUNGSGEBIET VON<br />

<strong>EYECOM</strong>, IMMER EINE GANZ BESONDERE BÜH-<br />

NE. 2024 HABEN WIR DAS GANZE WIEDER ETWAS<br />

GRÖSSER GEFASST: DREI WOCHEN NACH DER OPTI<br />

IN MÜNCHEN FINDET DIE MIDO IN MAILAND STATT<br />

– EIN SCHÖNER ANLASS, DAS BELIEBTE INNOVATI-<br />

ONSTHEMA AUF „MADE IN EUROPE“ ZU ERWEITERN.<br />

56<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


WWW.EYE-COM.NET<br />

57


0 SPECIAL<br />

01<br />

02<br />

01 | Black Icon<br />

Das Modell „Black Icon“ von Thomas<br />

Trauth Design vereint Eleganz und<br />

Funktionalität. Aus Carbon und Titan<br />

in Europa gefertigt, mit magnetischem<br />

Sonnenclip für schnellen<br />

Wechsel von Korrektions- zu<br />

Sonnen brille. Ein Luxus-Statement für<br />

anspruchsvolle Kunden.<br />

Vertrieb über Thomas Trauth Design<br />

02 | Charmant<br />

Entworfen und gefertigt in Oyonnax,<br />

der Wiege der französischen Brillenindustrie,<br />

ist jede Elle-Brille aus<br />

der „Made in France“-Kollektion ein<br />

echtes Highlight. So auch das Modell<br />

„Diana“, benannt nach der internationalen<br />

Ikone Diana Spencer. Die<br />

Fassung besticht durch ihre weiche,<br />

quadratische Form, den einzigartigen<br />

Schlüssellochsteg und die schönen,<br />

femininen Farben.<br />

opti 2024: Halle C2, Stand 411<br />

03 | concept-s<br />

„Caroline“ von concept-s ist ein<br />

neues Einrichtungs- und Präsentationssystem<br />

in filigranem Design<br />

ohne sichtbare Verbindungen. Durch<br />

modularen Aufbau, unterschiedliche<br />

Komponenten und Variabilität<br />

in Höhe und Breite eignet sich<br />

„Caroline“ perfekt für Schaufenster,<br />

Raumtrenner, Mittelraum-Möbel<br />

oder Wandpräsentationen. Und das<br />

Beste: Aufbau ohne Werkzeug - alle<br />

Teile werden einfach gesteckt und<br />

sind flach zerlegbar für ein geringes<br />

Transport- und Lagervolumen.<br />

opti 2024: Halle C3, Stand 271<br />

Mido: Halle 4, Stand B23/B25<br />

04 | Cooper Vision<br />

Mit den plastikneutralen und in<br />

Ungarn produzierten clariti 1 day-Silikonhydrogel-Einmalkontaktlinsen<br />

von<br />

CooperVision lernen Kontaktlinsenträger<br />

die gesunde und bequeme Art<br />

des Kontaktlinsentragens kennen und<br />

schätzen. Diese Linsen verbinden die<br />

Gesundheit und den Komfort einer<br />

Silikonhydrogel-Kontaktlinse mit dem<br />

Preis einer Hydrogel-Kontaktlinse.<br />

Dank der WetLo-Technologie werden<br />

Linse und Oberfläche konstant feucht<br />

gehalten – für einen hervorragenden<br />

58<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


03<br />

05<br />

06<br />

04<br />

07<br />

MADE IN<br />

EUROPE<br />

Tragekomfort den ganzen Tag.<br />

opti 2024: Halle C4, Stand 345<br />

05 | DAO<br />

Das europäische Präzisionsgerät „Topograph<br />

OS1000“ stammt aus einer<br />

traditionsreichen norditalienischen<br />

Produktion und vereint Funktionalität<br />

und Design. Zusätzlich zur professionellen<br />

Kontaktlinsenanpassung bietet<br />

es vielfältige Funktionen wie das<br />

DryEye-Screening, das Kerato konus-<br />

Screening, die Fluobild-Simulation,<br />

die Interferometrie, die Meibographie<br />

sowie eine dynamische Pupillometrie.<br />

Ebenfalls enthalten ist ein OSDI-Fragebogen<br />

und eine Kontaktlinsendatenbank.<br />

opti 2024: Halle C4, Stand 531<br />

06 | Davidoff<br />

Davidoff Eyewear ist ein verlässlicher<br />

Wegbegleiter; bereit, dem Ruf des<br />

Abenteuers zu folgen und neue<br />

Perspektiven zu entdecken. Ausgestattet<br />

mit Stil und purer Eleganz, robust<br />

und charmant mit einem gewissen<br />

Funken Raffinesse, der einen bleibenden<br />

Eindruck hinterlässt. Alle Modelle<br />

werden aus hochwertigen Materialien<br />

in sorgfältiger Handwerkskunst in<br />

Italien hergestellt. Der Fokus auf<br />

Leichtigkeit und Komfort garantiert<br />

ein exzellentes Tragegefühl.<br />

Vertrieb über MPG<br />

07 | Emmanuelle Khanh<br />

Der Name Emmanuelle Khanh vereint<br />

Handwerk, französische Identität<br />

und einzigartigen Stil. Das Avantgarde-Label<br />

aus Frankreich wurde<br />

1969 gegründet und von Eva Gaumé<br />

weitergeführt. Seit 50 Jahren setzt<br />

die Marke auf lokales und traditionelles<br />

Handwerk mit einem<br />

jahrhundertlangen Know-how. Um<br />

die einzigartige Qualität zu gewährleisten,<br />

werden alle Materialien<br />

sorgfältig ausgewählt. Die von Hand<br />

gefertigten und polierten Fassungen<br />

unterstreichen das traditionelle<br />

französische Savoir-faire.<br />

Vertrieb über Wolf Continental<br />

opti 2024: Halle C2, Stand 561<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

59


0 SPECIAL<br />

01 | Essilor<br />

Essilor produziert technisch<br />

anspruchsvolle und komplexe<br />

Brillengläser und Veredelungen<br />

ressourcenschonend in seinem<br />

Braunschweiger Werk. Hierzu zählen<br />

neben den Premium-Brillengläsern<br />

Varilux und Eyezen die selbsttönenden<br />

Transitions-Gläser, die Crizal-<br />

Veredelungen sowie die hochpräzisen<br />

Essilor AVATM-Brillengläser.<br />

Das sorgt für hohe Flexibilität und<br />

kurze Lieferzeiten.<br />

02 | Evil Eye<br />

Made in Austria, extrem vielseitig<br />

und erste Wahl von E-MTB<br />

Cross-Country World Champion<br />

2023 Joris Ryf: Die „pathline“ von<br />

evil eye mit außergewöhnlicher<br />

Funktionalität, perfekter Passform<br />

und praktischerem Handling.<br />

Dank erneuerter, optimierter<br />

Features ist eine Direktverglasung<br />

in 14 verschiedenen Filterfarben<br />

möglich. Die Performance-Brille ist<br />

zudem besonders langlebig: Jedes<br />

Einzelteil ist austauschbar und kann<br />

bei Bedarf separat nachbestellt<br />

werden. Das komplette System wird<br />

am Stammsitz in Linz hergestellt.<br />

Vertrieb über Silhouette<br />

opti 2024: Halle C3, Stand 331<br />

03 | Feb31st<br />

Feb31st Holzbrillen – produziert in<br />

Italien und ausgezeichnet durch<br />

einzigartige Designästhetik. Auch<br />

die Feb31st-Holzbrillen sind für ihr<br />

einzigartiges, handgefertigtes und<br />

hochwertiges Erscheinungsbild<br />

bekannt. Um ressourcensparend<br />

zu produzieren, wird ausschließlich<br />

FSC-zertifiziertes Holz verwendet,<br />

das diese Holzbrillen von herkömmlichen<br />

Brillen unterscheidet<br />

und ihnen einen unverwechselbaren,<br />

warmen und natürlichen<br />

Look verleiht.<br />

opti 2024: Halle C2, Stand 355<br />

04 | Fleye<br />

„Sigrid“ von Fleye ist eine feminine<br />

und radikal moderne Fassung, die<br />

das Spiel mit den Dimensionen<br />

wagt. Mit ihrer modischen Vorwärtsbewegung<br />

und ihrer charakteristischen<br />

Form sorgt sie für einen<br />

luxuriösen Ausdruck und bewahrt<br />

gleichzeitig ein Gefühl unbeschreiblicher<br />

Eleganz. Die Fassung ist aus<br />

Sheet-Titan gefertigt und nur 0,8<br />

mm dünn. Sie ist ist mit einem<br />

eleganten Innenrand<br />

aus Titan ausgestattet, der es ermöglicht,<br />

verschiedene Farben und<br />

Oberflächen zu kombinieren.<br />

opti 2024: Halle C1, Stand 445<br />

05 | François Pinton<br />

Für François Pinton sind Brillen eine<br />

Kunstform an sich, ein Ausdruck von<br />

Kreativität, Raffinesse und zeitloser<br />

französischer Eleganz. Die neue<br />

Kollektion „Rivoli“ ist ein perfektes<br />

Beispiel für diese Hingabe an die<br />

Kunst. Inspiriert von der ikonischen<br />

Architektur der Rue de Rivoli in<br />

Paris verkörpert jedes Modell der<br />

Kollektion die Essenz des Pariser<br />

Stils und vereint zeitlose Eleganz<br />

und Chic. Raffinierte Details wie die<br />

subtile Innenfase, die geschwungenen<br />

Kanten und die großzügigen<br />

Bügel verwandeln jede Fassung in<br />

ein wahres Kunstwerk.<br />

06 | Frost<br />

Das süße Leben mit „Dolce“ von frost<br />

Eyewear – das Sahnehäubchen für<br />

die Persönlichkeit. Diese Fassung<br />

aus formvollendetem Edelmetall<br />

in rechteckigen, geometrischen<br />

Formen und sanft geschwungenen<br />

Linien begeistert mit spannenden<br />

Aussparungen und fantastischen<br />

Kurven. „Dolce“ ist nachhaltig handgefertigt<br />

in Deutschland. Wie alle<br />

anderen Modelle von frost ist diese<br />

Brille nicht nur langlebig, reparabel<br />

und mit hohem Tragekomfort<br />

gesegnet, sondern auch nach vielen<br />

Jahren treuer Dienste recyclingfähig.<br />

opti 2024: Halle C1, Stand 450<br />

Mido: Halle 4, Stand S17/T18<br />

07 | Funk/Schuster<br />

Eyewear<br />

Den bestmöglichen ökologischen<br />

Fußabdruck hinterlassen - nichts<br />

weniger als das will Funk mit<br />

seinem Recycling-Acetat. Es werden<br />

ausschließlich die eigenen Reste<br />

aus der Manufaktur zum Recycling<br />

verwendet. Sashee Schuster und<br />

Dieter Funk haben ihre Kollektionen<br />

fusioniert und heißen nun Funk/<br />

Schuster Eyewear. Ihr wichtigstes<br />

Statement dazu: „Jetzt sind wir<br />

vereint mit männlich, weiblich,<br />

unisex. Vielfältigkeit ist das Motto<br />

unserer Kollektion. Statement ist<br />

unsere Aussage, Qualität unser Steckenpferd<br />

– die Manufaktur unsere<br />

Leidenschaft.“<br />

opti 2024: Halle C2, Stand 475<br />

03<br />

01<br />

MADE IN<br />

EUROPE<br />

02<br />

04<br />

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<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


05<br />

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07<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

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04<br />

01<br />

MADE IN<br />

EUROPE<br />

02<br />

05<br />

03<br />

06<br />

01 | Headrix<br />

Ressourcen schonen, Wege vermeiden,<br />

Umwelt schützen und „Made in<br />

Germany”: Alle Brillen sind komplett<br />

im industriellen 3D-Druck erstellt<br />

und bestehen aus rein pflanzlichem<br />

Plantrix. Sie können individuell in<br />

Größe und Farbe angepasst werden,<br />

etwa über die kostenlose Headrix-App<br />

für iPhone und iPad. Hier das Modell<br />

„Navi“ aus der Thin Line-Kollektion<br />

mit goldenen Metall-Bügeln und in<br />

leuchtendem Rubinrot.<br />

Vertrieb über New Line Optik<br />

opti 2024: Halle C2, Stand 691<br />

02 | Hoffmann<br />

Natural Eyewear<br />

Das topaktuelle Naturhorn-Modell<br />

H 339 präsentiert die klassische<br />

Farbe SPH07, ein harmonisches Zusammenspiel<br />

angesagter Naturtöne.<br />

Diese exklusive Fassung von Hoffmann<br />

Natural Eyewear wird im Atelier<br />

in der Vulkaneifel von Hand gefertigt.<br />

Das Modell kann auf Wunsch in<br />

individuellen Größen bestellt werden<br />

und ist in einer Vielzahl an Farben<br />

aus der einzigartigen Hoffmann-<br />

Palette erhältlich.<br />

opti 2024: Halle C1, Stand 641<br />

03 | Imago Eyewear<br />

„Tulipano“ ist das neueste Modell der<br />

Kollektion Imago Verde von Imago<br />

Eyewear. „Made in Italy“ verspricht<br />

eine verantwortungsvolle Produktion<br />

unter europäischem Öko-Standard.<br />

Die Nachhaltigkeit dieser Kollektion<br />

wird gesichert durch die Verwendung<br />

von natürlichen und innovativen<br />

Materialien. Diese Vollacetatfassung<br />

ist in sechs einzigartigen Farben aus<br />

heimischem Bio-Acetat ohne Verwendung<br />

chemischer Weich macher<br />

erhältlich.<br />

opti 2024: Halle C2, Stand 621<br />

04 | J.F.Rey<br />

Die in Italien gefertigte, hochwertige<br />

Metall/Acetat-Sonnenbrille „Adda“<br />

ver bindet den Chic der 70er Jahre<br />

mit modernem Design. Die technisch<br />

ausgefeilte Frontkonstruktion mit<br />

laminierten Acetaten und farbenfrohen<br />

geometrischen Formen sorgt für eine<br />

fesselnde visuelle Ästhetik und unterstreicht<br />

die Sinnlichkeit und den einzigartigen<br />

Charakter. Flexible Scharniere,<br />

goldene Metalleinsätze und polarisierte<br />

Premium-Nylon-Gläser geben dem<br />

Modell einen luxuriösen Touch.<br />

opti 2024: Halle C2, Stand 251<br />

62<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


07<br />

08<br />

05 | Julbo<br />

Das Modell „Legacy“ steht für die<br />

perfekte Kombination aus Tradition<br />

und visionärer Innovation. Es ist<br />

sowohl für den Einsatz bei Outdoor-<br />

Aktivitäten als auch im Alltag in der<br />

Stadt konzi piert und eignet sich so<br />

ideal zur täglichen Nutzung in einer<br />

Vielzahl von Umgebungen. Die von<br />

Bergsteiger ikonen inspirierte Sonnenund<br />

Sportbrille verfügt über abnehmbare<br />

Seitenteile für optimalen Schutz,<br />

leichte und anpassbare Grip-Tech-Bügel<br />

und einen rutschfesten Nasensteg für<br />

maximalen Komfort und sicheren Halt.<br />

opti 2024: Halle C3, Stand 428<br />

06 | Koberg & Tente<br />

Mit dem Fokus auf Vielseitigkeit,<br />

Eleganz und Originalität werden die<br />

Entwürfe der „Koberg“ Modelle zusammen<br />

mit der DEOMA AG in Gerlingen<br />

technisch umgesetzt und zum Produkt<br />

entwickelt. Die Fertigung der Kollektion<br />

findet in Deutschland statt. „Koberg“-<br />

Modelle erhalten T3-Schrauben von<br />

OBE, System 4-Pads von Frey & Winkler<br />

und Farben von Berlac, um höchsten<br />

Qualitätsansprüchen gerecht zu werden.<br />

Alle Fassungen werden von Hand<br />

lackiert und in Münster im Brillenbau<br />

endmontiert<br />

opti 2024: Halle C1, Stand 250<br />

07 | Lafont<br />

Die Brillenfassungen von Lafont<br />

werden in der nordfranzösischen<br />

Region hergestellt, mit Respekt für das<br />

Erbe der Brillenherstellung und einer<br />

Leidenschaft für schöne Produkte. Seit<br />

mehr als 40 Jahren setzt sich Maison<br />

Lafont für die französische Produktion<br />

ein und erhielt bereits 2016 die<br />

OFG-Zertifizierung (Origin France<br />

Guarantee). Heute sind mehr als<br />

80% des Sortiments OFG-zertifiziert,<br />

was mehr als 500 Produkten in allen<br />

Kollektionen entspricht.<br />

opti 2024: Halle C2, Stand 480<br />

08 | Lunor<br />

Im Schwarzwald werden in Handarbeit<br />

die zeitlosen Fassungen in der eigenen<br />

Brillenmanufaktur hergestellt. Ressourcenschonendes<br />

Handeln und eine<br />

nachhaltige Produktion stehen dabei<br />

im Mittelpunkt. Die beliebte Linie A5<br />

mit filigranen Acetatmodellen wurde<br />

nun erweitert. Für ein großzügigeres<br />

Erscheinungsbild mit typisch harmonischer<br />

Verarbeitung gibt es die A5 610<br />

ab sofort in der Form anatomic in sechs<br />

Farbvarianten, hier in „Schwarzwaldgrün“,<br />

der Heimatfarbe von Lunor.<br />

opti 2024: Halle C1, Stand 241<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

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01<br />

02<br />

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MADE IN<br />

EUROPE<br />

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<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


06<br />

05<br />

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08<br />

01 | Markus T<br />

In einer renovierten Kornbrennerei<br />

in Isselhorst bei Gütersloh designt<br />

und produziert Markus T leichte<br />

und langlebige Brillen, deren pures<br />

Design den Typ ihres Trägers unterstreicht,<br />

ohne ihn zu verfälschen.<br />

Jede Brille ist ein Unikat, das in Ostwestfalen<br />

zu 100 Prozent von Hand<br />

für den Kunden gefertigt wird. Diese<br />

Brille aus der Mio-Kollektion wurde<br />

geschaffen in transluzenten Farben,<br />

die je nach Lichtstimmung selbstbewusst<br />

strahlen und sich gleichzeitig<br />

ganz natürlich und zurückhaltend<br />

ihrer Umgebung anpassen.<br />

opti 2024: Halle C1, Stand 348<br />

02 | Morel<br />

Seit 2014 engagiert sich Morel<br />

aus dem Jura mit seinem „Valerien“-Konzept.<br />

In Zusammenarbeit mit<br />

dem französischen Acetat-Hersteller<br />

Décoracet recycelt das Unternehmen<br />

seine Acetatreste und stellt neue<br />

Platten durch Thermokompression<br />

her. „Valerien“ besteht zu 100% aus<br />

recyceltem Acetat, das ausschließlich<br />

in Frankreich produziert und<br />

montiert wird. Es bietet eine breite<br />

Palette von Farben und Oberflächen,<br />

mit wunderschönen Nuancen und<br />

subtilen Transparenzeffekten. Eine<br />

überraschende Farbvielfalt im<br />

Einklang mit Nachhaltigkeit.<br />

opti 2024: Halle C2, Stand 511<br />

03 | MPO Brillenglas<br />

Als Premiummarke legt MPO<br />

Brillenglas großen Wert auf den<br />

verantwortungsbewussten Umgang<br />

mit Rohstoffen und die Herstellung<br />

hochwertiger augenoptischer<br />

Produkte. Ein professionelles Entwicklungsteam<br />

in Österreich und die<br />

Produktion im Norden Deutschlands<br />

sorgen für höchste Qualität. Somit<br />

ist MPO in der Lage, Arbeitsplätze<br />

zu sichern und den C02-Ausstoß<br />

durch verkürzte Transportwege zu<br />

verringern. In der Produktionsstätte<br />

in Glücksburg wird besonderer Wert<br />

auf den präventiven Schutz von<br />

Mensch und Umwelt gelegt.<br />

Vertrieb über MPG<br />

04 | Oculus<br />

Oculus entwickelt und fertigt<br />

hochtechnologische Geräte für die<br />

Augenoptik und Ophthalmologie<br />

am Hauptsitz in Wetzlar. Eine hohe<br />

Fertigungstiefe von mehr als 85<br />

Prozent und kurze Lieferketten sind<br />

dabei nur ein Baustein für nachhaltige,<br />

langlebige Produkte. Bei der Entwicklung<br />

der Geräte liegt der Fokus<br />

auf einem robusten Grundkonzept,<br />

gepaart mit Spitzentechnologie, um<br />

bestmögliche Messergebnisse zu<br />

erzielen. Der „Myopia Master“ und<br />

die „Pentacam AXL Wave“ sind nur<br />

zwei Beispiele für zuverlässige und<br />

langlebige Oculus Geräte.<br />

opti 24: Halle C4, Stand 441<br />

05 | Rolf<br />

Pflanzenbasierte Materialien und<br />

gewagte Farben verschmelzen in<br />

progressivem Design. Ein kürzbarer<br />

Bügel und die Nasenpads bieten<br />

die Möglichkeit einer perfekten<br />

Anpassung. Nachhaltige Materialien<br />

und „Made in Austria“ unterstreichen<br />

den Zeitgeist; leuchtende<br />

Fäden setzen künstlerische Akzente.<br />

Die „Wire“-Kollektion von Rolf<br />

bietet mehrere Kombinationsmöglichkeiten<br />

und vereint Stil und<br />

Funktionalität. Zusätzlich zur neuen<br />

Brillenkollektion präsentiert Rolf<br />

den Spec-Protect, eine auffällige und<br />

dennoch elegante Brillenkette.<br />

opti 2024: Halle C2, Stand 47<br />

Mido: Halle 2, Stand AY10<br />

06 | Rupp + Hubrach<br />

Rupp + Hubrach produziert im fränkischen<br />

Bamberg sein umfassendes<br />

Marken-Portfolio mit Gleitsicht- und<br />

Einstärkengläsern in Verbindung<br />

mit qualitativ hochwertigen Veredelungen.<br />

Jüngst hat R+H die Nah +<br />

Raum-Gläser für das Sehen in der<br />

erweiterten Nähe als perfekte Ergänzung<br />

zu einer Gleitsicht-Alltagsbrille<br />

eingeführt. Angewendet auf die drei<br />

Glasfamilien Seleo, anateo ME und<br />

SiiA bieten sie maximale Vielfalt bei<br />

jedem Budget.<br />

07 | Silhouette<br />

Vier Côte d'Azur-Städte haben den<br />

österreichischen Hersteller Silhouette<br />

zur neuen Infinity Sun-Kollektion<br />

inspiriert: Cap d'Ail, Antibes, Menton<br />

und Mougins. Ob Jackie-O-Sun-<br />

Style, Aviator mit markantem<br />

Monosteg, ein kantiger Square<br />

Wayfarer oder perfekt runde Gläser<br />

mit auffälligem Doppelsteg: Die<br />

Ton-in-Ton-Unisex-Brillen sprechen<br />

Damen und Herren an, die mit einer<br />

Laissez-faire-Haltung durchs Leben<br />

gehen und ihren Lifestyle genießen<br />

wollen. Hergestellt werden die Modelle<br />

in Linz, wo sich das Unternehmen<br />

schon seit Jahrzehnten für eine<br />

umweltschonende Produktion stark<br />

macht und bereits heute CO2-neutral<br />

produziert.<br />

opti 2024: Halle C3, Stand 341<br />

08 | Switch it<br />

Floraler Charme „Made in Germany“:<br />

Switch it, das einzigartige<br />

Brillenwechselsystem, präsentiert<br />

die neue Kollektion.<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

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0 SPECIAL<br />

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02<br />

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<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


MADE IN<br />

EUROPE<br />

06<br />

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07<br />

01 | Style interior Design<br />

Das ist doch mal ein Anpasstisch:<br />

3,44 m lang, 70 cm breit, mit allen<br />

notwendigen Netzwerkanschlüssen,<br />

Fächern und schwebenden Flügeln.<br />

Die Liebe zum Detail ist etwas, dass<br />

dem Designbüro Style – interior<br />

design von Michael Ganal und<br />

Beate Sloma vom Bodensee sehr<br />

am Herzen liegt. Die individuell<br />

konzipierten Möbelstücke werden<br />

in handwerklich hoher Qualität in<br />

Handwerksbetrieben am Bodensee<br />

gefertigt und in aller Welt<br />

aufgebaut.<br />

02 | Vanni<br />

„Gigapixel“ ist die neue exklusive<br />

Acetatfassung von Vanni. Das Pixel,<br />

die Grundeinheit jedes digitalen Bildes,<br />

ist die Inspiration für die kühne<br />

exklusive Acetat-Kollektion, die aus<br />

großen Würfeln aus perlmuttartigem<br />

und farbigem Material besteht.<br />

Eine Kollektion, die den Stil von<br />

Vanni „Made in Italy“ perfekt zum<br />

Ausdruck bringt.<br />

opti 2024: Halle C2, Stand 367<br />

03 | Victoria Beckham<br />

Die VB2133 ist in einer modernen<br />

Pilotenform aus Metall gefertigt und<br />

verfügt über Bügel, die mit drei Linien<br />

verziert sind, die das erweiterte<br />

VB-Logo einrahmen. Das feminine<br />

Modell ist mit verstellbaren,<br />

recycelbaren und biokompatiblen<br />

NSP-Nasenpads für maximalen Komfort<br />

ausgestattet. Darüber hinaus<br />

verkörpert sie perfekt die DNA der<br />

Marke und ist Teil der V Line-Familie.<br />

Die Fassung ist auch in blush und<br />

gold erhältlich.<br />

Vertrieb über Marchon<br />

04 | Wetzlich<br />

Nur an einem energieeffizienten Unternehmensstandort<br />

kann Wetzlich<br />

seinen selbstgesteckten Anforderungen<br />

an eine nachhaltige Fertigung<br />

von Brillengläsern „Made in<br />

Germany“ gerecht werden. Deshalb<br />

wurde die Produktion aus Viersen<br />

nach Korschenbroich verlegt. Das<br />

fortwährende klare Bekenntnis zum<br />

Produktionsstandort Deutschland<br />

unterstreicht die soziale, ökologische<br />

und ökonomische Verantwortung<br />

des Unternehmens. Wetzlich ist<br />

heute in der Lage, Ressourcen maximal<br />

effizient einzusetzen und dabei<br />

den Strom-, Gas- und Wasserbedarf<br />

drastisch zu reduzieren für eine besonders<br />

nachhaltige und effiziente<br />

Produktion durch einen genügsamen<br />

Umgang mit Ressourcen.<br />

05 | W-eye<br />

W-eye hat eine historische Verbindung<br />

zur Welt der Möbel. Die<br />

Herausforderung besteht darin,<br />

die Schönheit, die Holz auf großen<br />

Flächen ausdrückt, auf wenige<br />

Millimeter der Brille zu übertragen.<br />

„Elios“ ist der Name dieser Special<br />

Edition, die das W-eye-Team dank<br />

der Kombination aus dem von Alpi<br />

entwickelten Holz und dem Design<br />

des deutschen Designers Grcic<br />

entwickelt hat.<br />

Vertrieb über MA-wood<br />

opti 2024: Halle: C1, Stand 342<br />

06 | Wissing<br />

Mit „realcycle“ setzt Wissing ein<br />

Zeichen für mehr Nachhaltigkeit.<br />

Bei der Brillenproduktion kommt<br />

einiges an Acetat-Resten zusammen.<br />

Um mit diesen wertvollen<br />

Ressourcen verantwortungsvoll<br />

umzugehen, entstand die Idee<br />

„realcycle“ der Brüder Marcel und<br />

Fabrice Lauer - Brillenfassungen aus<br />

100% recyceltem Acetat – so schließt<br />

sich der Kreis.<br />

opti 2024: Halle C2, Stand 230<br />

07 | Wollenweber<br />

Naturhorn in Verbindung mit<br />

zeitlosem Design macht das Modell<br />

3326 von Wollenweber zu einem<br />

perfekten Begleiter für Menschen,<br />

die Wert auf echte Handarbeit aus<br />

Europa legen.<br />

opti 2024: Halle C2, Stand 467<br />

08 | Zeiss<br />

Zeiss Sunlens Italien und Zeiss<br />

Vision Care Deutschland entwickeln<br />

umweltfreundlichere Sonnenbrillengläser,<br />

die sich vor allem durch<br />

Einsatz von Biomaterial und eine<br />

deutlich verbesserte CO2-Bilanz<br />

auszeichnen. Das Material besteht<br />

massebasiert zu einem signifikanten<br />

Anteil aus nicht-fossilem Bio-Material.<br />

Die Plano-Sonnenbrillengläser<br />

aus diesem innovativen Material<br />

werden in einem durchgängig<br />

zertifizierten Prozess und mit 100<br />

Prozent grüner Energie hergestellt<br />

opti 2024: Halle C4, Stand 570<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

67


0 BUSINESS<br />

GENERATION Z<br />

Gan anders<br />

als gedacht<br />

VIELE FÜHRUNGSKRÄFTE ZEIGEN IM UMGANG MIT DER GENERATION Z<br />

VERHALTENSUNSICHERHEITEN – VOR ALLEM, WEIL DIE NACHRÜCKENDEN<br />

JUNGEN FRAUEN UND MÄNNER TEILWEISE ANDERS TICKEN ALS IHRE ÄLTEREN<br />

KOLLEGEN. NACHFOLGEND 12 TIPPS, WIE SIE DIE „GEN-Z-LER“ ALS<br />

MITSTREITER UND VERBÜNDETE FÜR SICH UND IHR UNTERNEHMEN GEWINNEN.<br />

Tipp 1: Vorurteile und Stereotype<br />

hinterfragen.<br />

Glauben Sie nicht alle Märchen, die über die<br />

Generation Z, also die jungen Frauen und<br />

Männer, die seit 1995 geboren wurden, erzählt<br />

werden. Nicht alle von ihnen kleben sich auf<br />

die Straße. Und sie sind auch nicht so egozentrisch<br />

und arbeitsscheu wie zuweilen behauptet.<br />

Das Kernproblem mit ihnen ist: Es gibt zu wenige<br />

von ihnen. Deshalb können die Unternehmen<br />

bei der Personalauswahl die Messlatte oft<br />

nicht mehr so hoch wie früher legen. Suchen<br />

Sie gezielt das Gespräch mit den Gen-Z-lern<br />

und hören Sie ihnen zu. Dann werden Sie<br />

feststellen: Die Generation Z ist so heterogen<br />

wie Ihre eigene Generation dies im Teen- und<br />

Twen-Alter war.<br />

Tipp 2: Sich mehr Zeit für die<br />

Mitarbeiter nehmen.<br />

Aufgrund des demografischen Wandels und<br />

des Fachkräftemangels stehen heute für offene<br />

Stellen oft nur einer oder zwei Bewerber vor der<br />

Tür – wenn überhaupt. Deshalb sind die Betriebe<br />

im Alltag vermehrt mit Mitarbeitern (nicht<br />

nur der Generation Z) konfrontiert, die zum Beispiel<br />

eine geringe Eigenmotivation haben und<br />

deshalb mehr Führung brauchen. Außerdem<br />

fehlen den Neuen oft noch Kompetenzen. Also<br />

ist eine Nachqualifizierung nötig. Das heißt, Sie<br />

müssen als Führungskraft bzw. Unternehmer<br />

mehr Zeit (und Geld) als früher in die Führung<br />

und Entwicklung der neuen Mitarbeiter investieren.<br />

Stellen Sie sich darauf ein.<br />

Tipp 3: Eine persönliche Beziehung<br />

zu den Gen-Z-lern aufbauen.<br />

Wissen Sie, wie die Generation Z „tickt“? Wissen<br />

Sie, welche äußeren Einflüsse das Verhalten der<br />

Gen-Z-ler prägen und was ihnen wichtig ist? Bei<br />

vielen Führungskräften ist dies nicht der Fall;<br />

vor allem, weil sie zu wenig das Gespräch mit<br />

68<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


den Gen-Z-lern suchen. Deshalb wissen sie<br />

auch nicht, was diese bewegt, motiviert und<br />

antreibt. Und darum fällt es ihnen auch schwer,<br />

auf deren persönliche Interessen, Wünsche<br />

und Bedürfnisse angemessen zu reagieren und<br />

sie so an sich und ihr Unternehmen zu binden.<br />

Tipp 4: Die Stärken der Generation<br />

Z erkennen und gezielt nutzen.<br />

Die Gen-Z-ler wuchsen unter anderen gesellschaftlichen<br />

Rahmenbedingungen auf als die<br />

vor angegangenen Generationen, und das<br />

hat sie geprägt. So existierten in ihrer Kindheit<br />

zum Beispiel schon das Internet und die<br />

E-Mail-Kommunikation; spätestens in ihrer<br />

Jugend waren Social Media nahezu omnipräsent.<br />

Entsprechend selbstverständlich nutzen<br />

sie diese digitalen Tools, um sich zu informieren,<br />

zu kommunizieren und Beziehungen aufzubauen<br />

und zu pflegen.<br />

Dies eröffnet Ihnen ganz neue Möglichkeiten,<br />

Ihre firmeninterne Kommunikation und<br />

Kooperation, aber auch die mit ihren Kunden<br />

zu gestalten – und zwar so, dass dies den Bedürfnissen<br />

der Gen-Z-ler und den künftigen<br />

Marktanforderungen entspricht. Eruieren Sie<br />

im Gespräch mit den Gen-Z-lern solche Gestaltungsmöglichkeiten<br />

und binden Sie sie so in<br />

Ihre Unternehmensentwicklung ein.<br />

Tipp 5: Eine neue Lernkultur in der<br />

Organisation entwickeln.<br />

Was machen die Gen-Z-ler, wenn sie etwas wissen<br />

möchten? Sie „googeln“ es ganz selbstverständlich.<br />

Oder sie schauen sich Erklärvideos auf<br />

YouTube an. Oder sie posten eine entsprechende<br />

Frage in Internetforen. So bekommt man die<br />

schnellsten Antworten. Auch zum Lernen von<br />

Sprachen nutzen sie ganz selbstverständlich<br />

Online-Apps; auch weil sich diese Art zu lernen,<br />

leicht in ihren Alltag integrieren lässt.<br />

Eine so dynamische Aus- und Weiterbildung<br />

wünschen sich die Gen-Z-ler vielfach auch<br />

im Arbeitsalltag statt eines Vorratslernens in<br />

Seminaren und langwierigen Personalentwicklungsprogrammen.<br />

Dies ermöglicht es Ihnen,<br />

eine ganz neue Lernkultur in Ihrem Betrieb zu<br />

etablieren: Mit Lerndesigns, die dem Bedarf<br />

und den Möglichkeiten in der modernen,<br />

digitalen Welt entsprechen.<br />

Tipp 6: Das eigene Verhalten als<br />

Führungskraft reflektieren.<br />

Wie wuchsen die Gen-Z-ler auf? Zumeist anders<br />

als wir früher! So kommunizieren zum Beispiel<br />

Eltern heute – verallgemeinert formuliert – s eltener<br />

als früher top-down mit ihren Kindern. Sie<br />

kommunizieren mit ihnen, soweit möglich, auf<br />

Schon in der Kindheit der Gen-Z-ler gab es Internet<br />

und E-Mail-Kommunikation; spätestens<br />

in ihrer Jugend waren Social Media omnipräsent.<br />

Augenhöhe und binden sie in ihre Entscheidungen<br />

ein: „Was sollen wir heute Abend essen?“<br />

„Wohin sollen wir in Urlaub fahren?“ „Welche<br />

Schuhe, welches Handy willst du?“. Ähnliches<br />

gilt für die Erzieher in den Schulen. Deshalb<br />

können sich die Gen-Z-ler mit „Chefs“, die sie in<br />

ihren Augen von oben herab behandeln,<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

69


0 BUSINESS<br />

auf Social Media-Kanälen wie Instagram, TikTok<br />

und YouTube, wo sie Inhalte konsumieren oder<br />

eigene hochladen. Und für jedes dort gepostete<br />

Bild oder Video wollen sie etwas zurückhaben:<br />

Nämlich Anerkennung in der Form von<br />

Likes. Nicht nur einen Like, sondern möglichst<br />

viele. Denn eine große Resonanz zeigt ihnen:<br />

Mein Beitrag kam bei den anderen Usern an.<br />

Doch welche Rückmeldung bekommen die<br />

so sozialisierten Menschen, wenn sie plötzlich<br />

in einem Unternehmen arbeiten? Oft keine!<br />

Laut Umfragen beklagen 70 Prozent aller jungen<br />

Mitarbeiter der Unternehmen, dass sie selten<br />

oder fast nie ein Feedback von ihrem Vorgesetzten<br />

erhalten. Die Folge: Sie fühlen sich als<br />

Person nicht wahr- und mit ihrer Leistung nicht<br />

ernstgenommen.<br />

Geben Sie den Gen-Z-lern möglichst oft<br />

ein positives Feedback, denn sie sind es<br />

gewohnt, schnell und häufig eine Rückmeldung<br />

zu erhalten. Also erwarten sie dies auch<br />

von Ihnen. Loben Sie die Gen-Z-ler auch für<br />

Dinge, die aus Ihrer Warte Selbstverständlichkeiten<br />

sind; beispielsweise dafür, dass sie<br />

r egelmäßig pünktlich zur Arbeit kommen oder<br />

eine Teilaufgabe erledigt haben, denn dann<br />

sind sie auch offen für Verbesserungsvorschläge<br />

von Ihnen.<br />

nur schwer identifizieren. Dann wechseln sie<br />

lieber den Arbeitgeber.<br />

Unternehmen, denen es gelingt, Gen-Zler<br />

an sich zu binden, haben in der Regel flache<br />

Hierarchien und legen großen Wert auf einen<br />

partnerschaftlich-kooperativen, von wechselseitigem<br />

Vertrauen geprägten Umgang im Betriebsalltag<br />

miteinander. Das setzt auch bei ihren<br />

Führungskräften ein entsprechendes Selbstverständnis<br />

und Führungsverhalten voraus.<br />

Tipp 7: Den Teamspirit und das<br />

Wir-Gefühl fördern.<br />

Jeder Mensch möchte Teil einer Gemeinschaft<br />

sein. Das haben auch die Social-Media-<br />

Anbieter erkannt. Deshalb bieten eigentlich<br />

alle ihren Usern auch die Möglichkeit, sich mit<br />

anderen Personen zu vernetzen und Teil einer<br />

„Community“ zu sein. Dieses Bedürfnis ist bei<br />

der Generation Z vermutlich noch ausgeprägter<br />

als bei früheren Generationen, weil bisherige<br />

identitätsstiftende Gemeinschaften wie<br />

Kirchen, Parteien, Gewerkschaften und Vereine<br />

an Bedeutung verlieren.<br />

Deshalb haben Unternehmen, die Gen-Z-ler<br />

an sich binden möchten, meist auch Plattformen<br />

zum Meinungs- und Erfahrungsaustauch<br />

mit Kollegen. Zudem organisieren sie regelmäßig<br />

Team-Events, die dem Auf- und Ausbau der<br />

emotionalen Beziehungen zwischen ihren Mitarbeitern<br />

dienen. Dies ist insbesondere dann<br />

wichtig, wenn die Zusammenarbeit im Alltag<br />

weitgehend virtuell erfolgt.<br />

Tipp 8: Dem Nachwuchs Entwicklungsmöglichkeiten<br />

aufzeigen.<br />

Aufgrund des aktuellen Fach- und Führungskräftemangels<br />

haben die Gen-Z-ler bei der<br />

Wahl ihres Arbeitgebers meist viele Optionen.<br />

Und selbst wenn sie bereits angestellt sind,<br />

werden ihnen zum Beispiel via LinkedIn noch<br />

regelmäßig attraktive Jobangebote unterbreitet.<br />

Entsprechend schnell und häufig wechseln<br />

sie den Arbeitgeber, wenn eine andere Aufgabe<br />

verlockender erscheint.<br />

Deshalb sollten Unternehmen den Gen-Zlern<br />

in ihren Reihen konkrete Möglichkeiten<br />

zu ihrer Entwicklung aufzeigen und sich um sie<br />

auch als Mensch bemühen. Denn wo Menschen<br />

sich wohlfühlen, verweilen sie auch lange. Mit<br />

attraktiven Job-Angeboten lassen sich nur<br />

Arbeitnehmer ködern, die latent unzufrieden<br />

sind – aus welchen Gründen auch immer.<br />

Tipp 9: Den Mitarbeitern zeitnäher<br />

und häufiger ein Feedback geben.<br />

Die Angehörigen der Generation Z nutzen das<br />

Smartphone im Schnitt fast acht Stunden täglich.<br />

Doch wofür? Die meiste Zeit verbringen sie<br />

Tipp 10: Den Gen-Z-lern das Gefühl<br />

von Sinn vermitteln.<br />

Wenn jungen Menschen eine Stelle angeboten<br />

wird, fragen sie sich auch: Finde ich in diesem<br />

Job Erfüllung? Zum Beispiel, weil die Arbeit<br />

mich intellektuell fordert? Oder weil ich Teil eines<br />

spannenden Teams bin? Oder weil ich mit<br />

meiner Arbeit einen wertvollen Beitrag zur gesellschaftlichen<br />

Entwicklung leiste? Diese Sinnvermittlung<br />

setzt auf der Unternehmensseite<br />

eine gewisse Transparenz voraus. Zum Beispiel<br />

über Arbeitsprozesse und -inhalte, Unternehmensziele<br />

und -werte. Denn nur dann können<br />

die Gen-Z-ler sich ein konkretes Bild davon machen,<br />

wie sinnvoll die Arbeit für sie sein könnte.<br />

Geben Sie den Gen-Z-lern möglichst oft ein positives<br />

Feedback, denn sie sind es gewohnt, schnell und häufig<br />

eine Rückmeldung zu erhalten.<br />

Um diese Sinnvermittlung sollten die<br />

Unternehmen sich aktiv bemühen. So kann es<br />

zum Beispiel für die Mitarbeiter einer Fabrik,<br />

die Schrauben für Porsche produziert, sinnstiftend<br />

sein, wenn sie mal ein Porschewerk<br />

besuchen und selbst einen Porsche Probe fahren,<br />

damit sie registrieren: Die von uns produzierten<br />

Schrauben sind von großer Bedeutung<br />

für das Endprodukt.<br />

Zunehmend starten Unternehmen auch<br />

Projekte, die Ausdruck ihrer Werte sein sollen<br />

und der Sinnstiftung dienen. So können zum<br />

70<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


Beispiel die Auszubildenden eines Berliner<br />

Sanitärunternehmens während ihrer Ausbildung<br />

an einem sozialen Projekt teilnehmen,<br />

bei dem die sanitären Anlagen von Schulen,<br />

Kindergärten usw. auf Vordermann gebracht<br />

werden. Ein Angebot, das bei den Gen-Z-lern<br />

auf großen Zuspruch stößt, weil sie hierbei<br />

etwas Gutes tun: Indem sie ihren (künftigen)<br />

Beruf ausüben.<br />

Tipp 11: In Projekten neue Arbeitsformen<br />

und sich selbst erproben.<br />

Die Gen-Z-ler sind sie es gewohnt, gefragt<br />

zu werden und ihre Meinung kundzutun. In<br />

einem Betrieb, in dem noch das Credo „Lehrjahre<br />

sind keine Herrenjahre“ herrscht – dass<br />

man also während der Ausbildung oder Probezeit<br />

man erst mal den Mund halten und<br />

machen sollte, was einem gesagt wird, würden<br />

sie schnell das Interesse an dem Job verlieren,<br />

denn sie wollen sich einbringen können und<br />

ernst genommen werden.<br />

Deshalb schaffen immer mehr Unternehmen<br />

in ihrer Organisation Räume, in denen der<br />

Nachwuchs sich erproben und verwirklichen<br />

kann. So gibt es inzwischen bei vielen Dienstleistungsunternehmen<br />

zum Beispiel Azubi-Filialen,<br />

die von den Auszubildenden selbst<br />

geführt werden. Andere setzen bewusst kleine,<br />

aber zukunftsweisende Projekte - zum Beispiel<br />

im Bereich Digitalisierung und Kundenbetreuung<br />

- auf, in denen der Nachwuchs sich verwirklichen<br />

und entfalten kann. Schaffen auch Sie in<br />

Ihrer Organisation solche Selbst-Erfahrungsräume;<br />

dies zahlt auf das Attraktivitätskonto<br />

Ihres Unternehmens ein.<br />

GAMER MOTIVIEREN UND STIMULIEREN<br />

Christian Klein, der CEO des Unternehmens SAP, sagte einmal: „Jeder der heute 18-Jährigen<br />

hat im Durchschnitt schon 10.000 Stunden Online-Spiele gezockt. Das prägt!“<br />

Dieser Aussage kann man nur zustimmen. Beim „Gamen“ brennt sich eine Erwartungs—<br />

haltung in den Köpfen ein, die sich auch im realen Leben zeigt. Die Industrie und Wissenschaft<br />

nennen dies den Gamification-Effekt: Wettbewerb – Engagement – Belohnung.<br />

Die Online-Spiele sind nahezu ausnahmslos wie folgt aufgebaut. Es gibt<br />

zahlreiche Etappenziele (Levels) und<br />

jede Menge Aufgaben und Tools, um diese zu erreichen (Superkräfte, Werkzeuge).<br />

Der Gamer tritt gegen den Computer an oder misst sich mit anderen Spielern und will<br />

in der Bestenliste möglichst weit nach oben klettern. Und auf dem Weg dorthin, wird er<br />

immer wieder<br />

gelobt („Schön, dass du wieder da bist.“ „Wow, du hast Ausdauer.“, „Du bist ein echter<br />

Meister“) und<br />

belohnt (mit Likes, Herzchen, Extra-Leben, Auszeichnungen).<br />

Das schafft bzw. erhöht die Motivation und das Engagement.<br />

In vielen Unternehmen fehlen all diese stimulierenden Elemente. Weitgehend unbeantwortet<br />

bleiben für die so sozialisierten jungen Männer und Frauen, solche Fragen wie:<br />

Welche kurz-, mittel- und langfristigen Ziele kann bzw. soll ich mit meiner Arbeit<br />

erreichen?<br />

Warum sollte ich mich anstrengen?<br />

Mit wem kann ich mich bei meinem Tun messen?<br />

Welche Belohnung und Anerkennung erhalte ich, wenn ich gewisse Ziele erreiche?<br />

Wundert es Sie da, dass nicht wenige Gen-Z-ler rasch das Interesse und die Lust an ihrem<br />

Job verlieren?<br />

Tipp 12: Sich bewusst sein:<br />

Die Gen-Z-ler sind die Zukunft<br />

des Unternehmens.<br />

Sich auf die Bedürfnisse der Generation Z<br />

einzustellen, mag im Betriebs- und Führungsalltag<br />

zuweilen lästig sein. Schließlich erfordert<br />

dies auch, für deren Veränderungsvorschläge<br />

offen zu sein und nicht selten zudem alte Strukturen<br />

und über Jahrzehnte entwickelte (Denkund<br />

Verhaltens-)Routinen über Bord zu werfen.<br />

Hierzu sollten Sie bereit sein, denn: Diese jungen<br />

Frauen und Männer sind die Zukunft Ihres<br />

Unternehmens. Also sollte Sie danach streben,<br />

ein Arbeitsumfeld zu schaffen, mit dem diese<br />

sich identifizieren können.<br />

Felix Behm ist Keynote Speaker und Experte für die Themen<br />

Generation Z und zukunftsweisende Mitarbeiterführung. Als<br />

ehemaliger Personaler in Führungspositionen weiß er, wovon<br />

er spricht. 2022 wurde er als Deutscher Meister im Public<br />

Speaking ausgezeichnet. Im Oktober 2023 erschien sein Buch<br />

„Generation Z – Ganz anders als gedacht: Wie sie tickt, wie sie<br />

handelt und wie wir ihr Potenzial erschließen“.<br />

Kontakt: https://felixbehm.de<br />

Die Generation Z ist so<br />

heterogen wie Ihre eigene<br />

Generation dies im<br />

Teen- und Twen-Alter war.<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

71


0 BUSINESS<br />

ANGEBLICHER BILDERDIEBSTAHL<br />

Vorsicht,<br />

Falle!<br />

WENN ES TECHNISCH KEIN PROBLEM IST, VERBIETET SICH<br />

DAHER DIE VERWENDUNG FREMDER BILDER UND TEXTE; VOR ALLEM<br />

FÜR GESCHÄFTLICHE ZWECKE. ALLERDINGS GIBT ES AUCH GLÜCKSRITTER,<br />

DIE AUS DER BEHAUPTUNG VON URHEBERRECHTSVERSTÖSSEN EIN<br />

LUKRATIVES GESCHÄFTSMODELL GEMACHT HABEN.<br />

eit einiger Zeit werden Selbstständige gehäuft per Mail<br />

von Inkassounternehmen zum Bezahlen von Schadensersatz<br />

oder nachträglicher Lizenzgebühren für die angebliche<br />

Verletzung von Bildrechten aufgefordert. Dafür kann es schon<br />

genügen, dass auf einem Foto eines Augenoptiker-Geschäfts im Hintergrund<br />

eine Fototapete zu sehen ist, für die irgendwer Bildrechte geltend<br />

zu machen versucht.<br />

Nicht selten handelt es sich dabei um Schreiben der „Copytrack<br />

GmbH“ aus Berlin. Das ist laut Internetrecherche ein „Inkassounternehmen,<br />

das im Internet nach unerlaubten Bildnutzungen sucht. Wird es<br />

fündig, drängt es wahlweise zum Kauf einer nachträglichen Lizenz, meist<br />

in Form eines stark überhöhten Lizenzvertrags, oder fordert zu einer<br />

Strafzahlung in gleicher Höhe auf.“<br />

Das Inkassounternehmen ist bekannt<br />

Eine solche Aufforderung erhalten Unternehmer zuweilen sogar dann,<br />

wenn sie zum Beispiel in einem Blog-Beitrag auf ihrer Webseite ein<br />

Foto von einer Plattform verwendet haben, die wie Flickr ausdrücklich<br />

Fotos „zur freien und kostenlosen, auch zur gewerblichen Nutzung“ zur<br />

Verf ügung stellt. Dabei versendet das Inkassounternehmen, das nach<br />

72<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


eigenen Angaben schon „über 200.000 Fälle von Bilderdiebstahl erfasst,<br />

nachträglich lizenziert und rechtlich durchgesetzt hat“, anscheinend<br />

selbst dann Zahlungsaufforderungen, wenn unklar ist, ob der im Schreiben<br />

genannte Rechteinhaber diese Bildrechte auch tatsächlich besitzt.<br />

Auf „Abmahnung“ richtig reagieren und Geld sparen<br />

Unternehmer, die eine solche Aufforderung erhalten, sollten keinesfalls<br />

in Panik verfallen und aus Angst vor einem Rechtstreit den geforderten<br />

Betrag bezahlen. Sie sollten vielmehr zuerst einmal im Internet recherchieren,<br />

welches Vorgehen bei einer solchen Aufforderung sinnvoll ist.<br />

Denn dann finden sie zum Beispiel auf der Webseite anwalt.de unter der<br />

Überschrift „Copytrack-Abmahnung“ zahlreiche Hinweise, wie man in<br />

einer solchen Situation reagieren sollte.<br />

Nicht selten liegt gar keine Rechteverletzung vor<br />

Dass bei den Copytrack-„Abmahnungen“ selbst ihr Absender nicht immer<br />

weiß, ob überhaupt eine Rechteverletzung vorliegt, geht auch<br />

daraus hervor, dass die Schreiben meist als „Berechtigungsanfragen“<br />

bezeichnet werden. In einer mir vorliegenden E-Mail wurde eine Einzel-Unternehmerin<br />

unter anderem aufgefordert, bis zu einem vorgegebenen<br />

Zeitpunkt an die Copytrack GmbH „einen Kaufnachweis sowie alle<br />

weiteren Lizenzinformationen“ für ein bestimmtes Bild zu senden. Weiter<br />

hieß es in der E-Mail: „Ist dies nicht der Fall, so stellt Ihre Nutzung des<br />

Bild materials höchstwahrscheinlich eine Rechteverletzung dar.“ Deshalb<br />

werde der Fall anwaltlich weiterverfolgt, sofern der Empfänger der Mail<br />

keinen Schadenersatz von 350 Euro bezahle oder nachträglich eine einjährige<br />

Bildlizenz für 389.59 Euro erwerbe.<br />

Problemfall:<br />

Bilder von Artikeln mit integrierten Fotos<br />

Wie groß die Abmahnwut von Copytrack ist, zeigt auch eine Berechtigungsanfrage<br />

samt Zahlungsaufforderung, die ein österreichischer<br />

Berater erhielt. Der Anlass: Der Berater hatte auf seiner Webseite in der<br />

Rubrik „Veröffentlichungen“ in Briefmarkengröße ein Bild der Startseite<br />

eines mehrseitigen Artikels veröffentlicht, der in einer Fachzeitschrift von<br />

ihm erschienen war. In das Layout dieses Artikels hatte die Redaktion<br />

zu Illustrationszwecken auch ein Foto integriert, wegen dessen Verwendung<br />

der Berater ebenfalls zur Bezahlung von fast 400 Euro aufgefordert<br />

wurde – und dies, obwohl der Verlag die Rechte zur Veröffentlichung<br />

des Fotos erworben hatte. Der Ausgang dieses Verfahrens ist mir nicht<br />

bekannt, aber es zeigt, wie man hier mit ein paar E-Mails und unklarer<br />

Rechtssituation das schnelle Geld zu machen versucht.<br />

Vertritt Copytrack<br />

überhaupt den Inhaber der Bildrechte?<br />

Auffallend ist übrigens auch, dass in allen „Berechtigungsanfragen“, die<br />

wir kennen, derselbe „Rechteinhaber“ als Mandant genannt wird, obwohl<br />

die eingeklagten Fotos einen völlig unterschiedlichen Charakter<br />

haben. Sofern man Opfer einer solchen „Berechtigungsanfrage“ wird, ist<br />

es also in jedem Fall empfehlenswert, Belege dafür anzufordern, dass<br />

das Unternehmen den behaupteten Urheber überhaupt vertritt und das<br />

in Rede stehende Bild tatsächlich von ihm stammt.<br />

Das ist nämlich längst nicht immer der Fall. Im oben beschriebenen<br />

Fall erhielt die Adressatin auf Nachfrage nach dem in der „Berechtigungsanfrage“<br />

genannten, angeblichen Rechteinhaber eine negative<br />

Antwort. Als sie dies der Firma Copytrack mitteilte, bekam sie von dem<br />

Inkassounternehmen eine lapidare (Standard-)Antwort, die ohne Angaben<br />

von Gründen sinngemäß besagte, man habe entschieden, den Fall<br />

zu schließen und nicht weiter zu verfolgen.<br />

Dieses Vorgehen legt den Verdacht nahe, dass die Bildrechtenachfragen<br />

von Copytrack zumindest teilweise erfunden sind einfach auf<br />

Verdacht und ohne Mandat versendet werden - in der Hoffnung, dass<br />

vielleicht einige Empfänger aus Angst vor einem Rechtsstreit die Forderung<br />

(ungeprüft) bezahlen.<br />

Copytrack hat seine<br />

Zielgruppen anscheinend klar definiert<br />

Dieser Verdacht ist auch deshalb nicht unbegründet, weil Copytrack<br />

seine Berechtigungsanfragen anscheinend bevorzugt an Solo- oder<br />

Kleinunternehmer versendet, bei denen man annehmen kann, dass sie<br />

keine eigene Rechtsabteilung zur Bearbeitung solcher Angelegenheiten<br />

haben. Rechtsanwälte oder Steuerberater werden nach meiner Kenntnis<br />

jedenfalls nie Opfer solcher Versuche.<br />

In jedem Fall gilt: Nicht jeder, der behauptet, er vertrete die Interessen<br />

von jemandem, den man geschädigt habe, tut das tatsächlich. Auch<br />

mit der Angst von Menschen, einen Fehler gemacht zu haben, kann man<br />

gutes Geld verdienen.<br />

Bernhard Kuntz ist Diplom-Pädagoge und hat viele Jahre<br />

als Journalist gearbeitet. Mit der von ihm 1989 gegründeten<br />

„Die PRofilBerater GmbH“ in Darmstadt hilft er Unternehmen<br />

aus unterschiedlichen Branchen, ein eigenes Unternehmensprofil<br />

zu entwickeln oder ein vorhandenes zu schärfen. Er ist<br />

unter anderem Autor der Marketing- und PR-Ratgeber „Die<br />

Katze im Sack verkaufen“, „Fette Beute für Trainer und Berater“<br />

und „Warum kennt den jeder?“<br />

Kontakt: wwww.die-profilberater.de<br />

Manche Schreiben spielen<br />

offensichtlich mit der Angst,<br />

dass die Empfänger aus<br />

Angst vor einem Rechtsstreit<br />

einfach bezahlen.<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

73


0 PORTRAIT<br />

74<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


192 Jahre<br />

Fortschritt<br />

WARUM SIND ANDERE AUGENOPTIKER ERFOLGREICH? WAS MACHEN<br />

SIE ANDERS UND VIELLEICHT BESSER ALS MAN SELBST? DIESER<br />

UND ANDEREN FRAGEN FOLGT <strong>EYECOM</strong> MIT DER RUBRIK PORTRAIT, IN DER<br />

BESONDERE UNTERNEHMERPERSÖNLICHKEITEN VORGESTELLT WERDEN.<br />

DIESES MAL IST ES ALEX UND ANDY SCHMITT-LIEB, WÜRZBURG<br />

er erstmals das Ladenlokal von Kresinsky brillen.kontaktlinsen.hörgeräte<br />

in der Altstadt von Würzburg betritt, wird<br />

kaum glauben, dass dieses Unternehmen einer der ältesten<br />

noch existierenden Augenoptikerbetriebe Deutschlands ist: Er wird<br />

in diesem Jahr 192 Jahre alt.<br />

Seit fünf Generationen ist „Kresinsky“ ein Familienunternehmen.<br />

Und 2012 übernahmen Alex und Andy Schmitt-Lieb – beide Diplom-<br />

Ingenieure (FH) für Augenoptik und Hörakustik – das Geschäft von ihrem<br />

Vater Karl-Veit Schmitt-Lieb. Die gleichberechtigten geschäftsführenden<br />

Gesellschafter bezeichnen sich selbst als Vollblut-Unternehmer und als<br />

„Herz und Seele“ von Kresinsky. Und sie sind sich der langen Tradition<br />

bewusst: „Fast 200 Jahre – was waren da für Zeiten dabei! So viel ist<br />

passiert, so viel hat sich verändert im Laufe der Jahre, Jahrzehnte, Jahrhunderte“,<br />

sagt Alex Schmitt-Lieb.<br />

Das 1832 von einem Optiker namens Ignatz Wertheimer gegründete<br />

Unternehmen erlebte im 19. Jahrhundert einen rasanten Aufstieg. Sein<br />

Neffe Henry Levy führte die Firma bis 1913 und verkaufte dann das<br />

Geschäft an einen langjährigen und treuen Mitarbeiter namens Rudolf<br />

Kresinsky, der es 1929 an seinen Sohn Hermann weitergab. Archivfotos<br />

aus dem damaligen Ladenlokal zeigen, dass Ende der „Goldenen Zwanziger“<br />

auch im fränkischen Würzburg große Glasvitrinen und dunkles<br />

Holz als topmodern galten.<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

75


0 PORTRAIT<br />

ALEX & ANDY SCHMITT-LIEB<br />

Kresinsky – brillen.kontaktlinsen.hörgeräte GmbH & Co. KG<br />

Domstrasse 15, 97070 Würzburg<br />

Tel.: bitte E-Mail schreiben, wir rufen gerne zurück<br />

info@kresinsky.de<br />

www.kresinsky.de · www.facebook.com/Kresinsky<br />

www.instagram.com/Kresinsky · www.twitter.com/Kresinsky<br />

Gegründet: 1832<br />

Mitarbeiter: 14 Mitarbeiter<br />

(bestehend aus 2 Chefs und einem geilen Team)<br />

Haupt-Kollektionen: Moscot, Chanel, Cartier, Cutler and Gross,<br />

Celine, Barton Parreira, Oliver Peoples, Tom Ford, Philippe Starck,<br />

Oakley, FHONE, Balenciaga, Bottega Veneta, Chloe, BRETT Eyewear,<br />

colibris, Freudenhaus Eyewear, Gucci, La Loop, Armani, Montblanc,<br />

Prada, RAEN, Saint Laurent, Ross and Brown, Burberry, Dolce &<br />

Gabbana, Ralph Lauren, Ray-Ban, Peter And May<br />

Haupt-Glaslieferant: Rodenstock<br />

Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. 9 bis 18 Uhr; Sa. 10 bis 18 Uhr<br />

Das dunkelste Kapitel in der Geschichte von „Kresinsky“ und der<br />

ganzen Stadt wird wohl für immer der 16. März 1945 bleiben. Kurz vor<br />

Ende des Zweiten Weltkriegs wurde Würzburg von der britischen Royal<br />

Air Force zerbombt. Dabei wurde ein Großteil der historischen Altstadt<br />

zerstört; unter anderem auch das Geschäft in der Domstraße 15. Das war<br />

die Stunde Null, in der es mehr als Optimismus und ein bisschen guten<br />

Willen brauchte, um an eine Zukunft zu glauben.<br />

1948 begann Hedwig Kresinsky mit ihren Töchtern Anneliese und<br />

Jolanda mit dem Wiederaufbau des Ladens. „Mit viel Blut und Schweiß<br />

haben Oma und ihre Schwester damals als Trümmerfrauen das Haus und<br />

den Laden wieder aufgebaut“, erzählen die Brüder. „Dabei bekam das<br />

Haus sein bis heute typisches Erscheinungsbild mit den drei Bögen über<br />

der Ladentür und den Schaufenstern.“ Ein reizvoller Kontrast zur topmodernen,<br />

hellen Inneneinrichtung, die seit wenigen Jahren den hohen<br />

Anspruch des Unternehmens perfekt verkörpert.<br />

Neben Augenoptik waren vorübergehend auch Fotografie und Mo delleisenbahnen<br />

Teil des Sortiments. 1973 stieg Anneliese Schmitt- Liebs Sohn<br />

Karl-Veit ins Unterneh men ein. Bis zu ihrem Tod vor zwei Jahren im Alter<br />

von 96 Jahren schaute die Senior-Chefin immer wieder einmal im Laden<br />

vorbei und erledigte von zuhause aus sogar noch die ein oder andere<br />

Aufgabe für die Firma. „Sie war eine herzensgute Seele und eine stadtbekannte<br />

Geschäftsfrau“, erinnert sich Alex Schmitt-Lieb an seine Großmutter.<br />

„Sie war sehr eloquent und hat bis zuletzt den Laden mitgeprägt.“<br />

Mit neuesten Messgeräten, Kompetenz und Souveränität beraten die<br />

beiden Brüder und ihr Team Kunden in allen Fragen rund um Augenoptik<br />

und Hörgeräte. Mit klaren Vorstellungen und sauber abgegrenzten<br />

Aufgabengebieten wollen sie das Unternehmen auch künftig weiterentwickeln.<br />

„Kresinsky steht für Exklusivität bei den Marken, aber auch<br />

bei der Dienstleistungs- und Untersuchungsqualität“, erläutert Andy<br />

Schmitt-Lieb mit berechtigtem Stolz. „Hochwertige Augenuntersuchungen<br />

und Screenings sind bei uns selbstverständlich. Wir legen Wert auf<br />

„Sehr wichtig ist uns auch<br />

Nachhaltigkeit. Da machen wir bestimmt<br />

noch nicht alles perfekt,<br />

wir sind aber auf einem guten Weg.“<br />

ein modernes Auftreten, was sich auch in unserem digitalen Schaufenster<br />

mit dem angeschlossenen Onlineshop widerspiegelt. Sehr wichtig<br />

ist uns auch Nachhaltigkeit. Da machen wir bestimmt noch nicht alles<br />

perfekt, wir sind aber auf einem guten Weg. Wir sprechen unsere Kundschaft,<br />

die zu großen Teilen auch aus Studenten und Touristen besteht,<br />

76<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


mit modernen und exklusiven Fassungen an und grenzen uns gleichzeitig<br />

von unseren Mitbewerbern in Würzburgs Innenstadt ab.“<br />

Mit dieser Positionierung kann das Unternehmen auch heute trotz<br />

eines dichten Wettbewerbsumfeldes von etwa 20 Augenoptikgeschäften<br />

unterschiedlichster Art durchschnittliche Stückpreise von 350 bis<br />

600 Euro im Einstärken- und vierstellige Erlöse im Gleitsichtbereich realisieren.<br />

Dabei setzt es seit Jahren auf große und verlässliche Partner:<br />

Rodenstock ist Haupt-Lieferant für Brillengläser; im Fassungsbereich ist<br />

Luxottica mit seinem mehr als breiten Angebot ein engagierter Partner.<br />

Für einen nahezu papierlosen und effizienten Workflow, die Anbindung<br />

aller Untersuchungsgeräte in der Augenoptik und Hörgeräteakustik<br />

sowie die Zusammenführung von Kundendaten in diesen Teilbereichen<br />

sorgt das Softwareahaus Euronet schon seit 1996, als es noch<br />

unter „ifa-EDV“ firmierte. Ein besonderer Vorteil dieses EDV-Systems ist<br />

die Verbindung aller drei Unternehmensbereiche: Die Brille, die Kontaktlinse<br />

und die Hörgeräte lassen sich damit nahtlos verknüpfen. „An jedem<br />

Arbeitsplatz kann ich von der Hörgeräteseite auf die Optikseite und umgekehrt<br />

umschalten und habe eine Datenbank, in der alle Informationen<br />

über unsere Kunden und Produkte hinterlegt sind. Das vereinfacht unsere<br />

Beratungen und vermeidet Informationslücken und Übertragungsfehler“,<br />

erläutert Andreas Schmitt-Lieb.<br />

Genauso dauerhaft und langfristig wie die Lieferpartnerschaften sind<br />

auch viele Kundenbeziehungen. Der hohe Anteil treuer Stammkunden trug<br />

maßgeblich dazu bei, dass der Traditionsbetrieb mit nur kleinen Umsatzeinbußen<br />

durch die Pandemiejahre kam. Keine Kleinigkeit, denn die umsatztragenden<br />

Touristen und viele Studenten fehlten in Würzburg in dieser Zeit<br />

weitestgehend; die sonst belebte Innenstadt war wochenlang wie leergefegt.<br />

Auch für ihre Sichtbarkeit jenseits der Ladentür haben die beiden<br />

Unternehmer klare Vorstellungen: „Wir engagieren uns stark im regionalen<br />

Sport-Sponsoring, auch im Jugendbereich, um unserer Stadt etwas<br />

zurückzugeben. Darüber hinaus schreiben wir unsere Kunden jährlich<br />

bis zu sechsmal gezielt mit besonderen Angeboten an. Dabei spielt natürlich<br />

auch Preiswerbung gelegentlich eine Rolle; beispielsweise beim<br />

Sonnenbrillen-Abverkauf im Herbst. Mit kleinen Preisen werden wir<br />

allerdings nicht in Verbindung gebracht, und das soll auch so bleiben.“<br />

Unternehmerische Verantwortung und nachhaltiges Handeln sind<br />

hier nicht nur modische Buzzwords, mit denen heute vor allem die „big<br />

player“ schnell und großzügig um sich werfen, sondern gelebte Firmenkultur.<br />

Deshalb gab es beim 190. Firmengeburtstag vor zwei Jahren auch<br />

keine große Feier; stattdessen wurden als Beitrag zum Klima- und Umweltschutz<br />

190 Bäume gepflanzt.<br />

Die „alten“ Werte gelten auch innerhalb des Unternehmens. Aktuell<br />

beschäftigen Alex und Andy Schmitt-Lieb zwölf Mitarbeiter. Möglicherweise<br />

kämen sie auch mit ein paar weniger aus, aber eines ihrer Credos<br />

lautet: „Jeder Kunde soll bei uns die Gewissheit spüren, beste Qualität<br />

und maximalen Service erhalten zu haben.“<br />

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77


0 TERMINE 01 | 2024<br />

Datum Tage KONTAKTLINSENSEMINARE Ort Veranstalter<br />

17.01.24 2 Fit for Soft 1 Aschaffenburg Alcon<br />

24.01.24 2 Fit for Soft 2 Aschaffenburg Alcon<br />

06.02.24 1 Torische Weichlinsen Karlsruhe ifb<br />

12.02.24 1 Orthokeratologie CH-Tägerwilen Falco Linsen<br />

13.02.24 2 Kontaktlinsenanpassung für Praktiker Formstabile Kontaktlinsen Karlsruhe ifb<br />

15.02.24 2 Spaltlampe Schwarmstedt NDOC<br />

17.02.24 2 Kontaktlinse – die Harten Schwarmstedt NDOC<br />

17.02.24 2 Kontaktlinse – die Weichen Schwarmstedt NDOC<br />

19.02.24 1 Kontaktlinse – Multifokal Schwarmstedt NDOC<br />

20.02.24 2 Fit for Soft 2 Aschaffenburg Alcon<br />

21.02.24 1 Kompetent bei Mehrstärken Ulm Hecht<br />

22.02.24 1 Fit for Multifocal & Toric Aschaffenburg Alcon<br />

22.02.24 2 Kompetent bei Keratokonus Ulm Hecht<br />

28.02.24 2 Sicher formstabil-Vielfalt praktisch erfahren Freiburg Hecht<br />

04.03.24 1 Fit for Multifocal & Toric CH-Zug Alcon<br />

04.03.24 1 Sklerallinsen für Einsteiger CH-Tägerwilen Falco Linsen<br />

05.03.24 1 Spaltlampenpraxis Karlsruhe ifb<br />

06.03.24 2 Kontaktlinsenanpassung für Einsteiger Weichlinsenanpassung Karlsruhe ifb<br />

08.03.24 1 Torische Weichlinsen Karlsruhe ifb<br />

13.03.24 1 Professionelles Myopiemanagement mit myLIFE München Hecht<br />

14.03.24 2 Professionelle Orthokeratologie München Hecht<br />

Datum Tage REFRAKTIONSSEMINARE Ort Veranstalter<br />

01.07.23 5 Intensivkurs Refraktion und Skiaskopie Karlsruhe ifb<br />

12.01.24 2 Refraktion – Kreuzzylinder Schwarmstedt NDOC<br />

14.01.24 1 Refraktion – Kreuzzylinder Praxistag Schwarmstedt NDOC<br />

20.01.24 2 MKH Praxisseminar Schwarmstedt NDOC<br />

22.01.24 4 Refraktion Diez Optonia<br />

25.01.24 2 Refraktion Basiskurs Karlsruhe ifb<br />

27.01.24 3 MKH 5.0 Hankensbüttel IVBS<br />

29.01.24 2 Refraktionsassistenz Grundkurs Knechtsteden ZVA-BZ<br />

06.02.24 1 Perfekt professionelle Nahglasbestimmung CLRF Institut München Hoya<br />

06.02.24 1 Update Glaukom Wetzlar Oculus<br />

10.02.24 2 Skiaskopie Schwarmstedt NDOC<br />

19.02.24 2 Praxis der Skiaskopie Hankensbüttel IVBS<br />

20.02.24 1 Keratograph 5M Anwender-Seminar Wetzlar Oculus<br />

24.02.24 1 Management Trockenes Auge Wetzlar Oculus<br />

24.02.24 2 Zylinder-Nebel-Methode Schwarmstedt NDOC<br />

26.02.24 1 Refraktion – Skiaskopie Karlsruhe ifb<br />

26.02.24 5 Intensivkurs Refraktion und Skiaskopie Karlsruhe ifb<br />

27.02.24 2 Refraktion Basiskurs Karlsruhe ifb<br />

27.02.24 4 Refraktion Intensivkurs Karlsruhe ifb<br />

27.02.24 1 Myopie verstehen – Einstieg ins Myopie-Management Wetzlar Oculus<br />

28.02.24 1 Myopia for Masters – Myopie-Management für Fortgeschrittene Wetzlar Oculus<br />

29.02.24 1 Zufriedenheit mit Gleitsichtgläsern erhöhen-Expertentag Frankfurt Rodenstock<br />

02.03.24 2 Kinderoptometrie Praxis Hankensbüttel IVBS<br />

04.03.24 1 Spaltlampe 1 – Technik leicht erklärt Wetzlar Oculus<br />

05.03.24 2 Spaltlampe 2 – Vorderer Augenabschnitt im Fokus Wetzlar Oculus<br />

07.03.24 2 Refraktionsseminar Hamburg Hoya<br />

09.03.24 2 Refraktion – Kreuzzylinder Schwarmstedt NDOC<br />

11.03.24 3 Binokulare Augenglasbestimmung nach der MKH-Methode Wetzlar Oculus<br />

11.03.24 1 Refraktion – Kreuzzylinder Praxistag Schwarmstedt NDOC<br />

11.03.24 2 Refraktionsassistenz Aufbaukurs, Teil A Knechtsteden ZVA-BZ<br />

12.03.24 1 Kinderoptometrie – Kinderaugen optimal versorgen Hamburg Rodenstock<br />

13.03.24 2 Refraktion Prismatische Korrektion / MKH Karlsruhe ifb<br />

Datum Tage SPORTOPTIK Ort Veranstalter<br />

20.03.24 1 Sportbrille Mainz WVAO<br />

78<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


Datum Tage OPTIKER-STAMMTISCH Ort Veranstalter<br />

15.01.24 1 Optikerstammtisch: Kundenbindung ohne Erwartungen Dresden Monra Consulting<br />

13.03.24 1 Optikerstammtisch: Die richtige Ware anbieten; Lagerplanung Stuttgart Monra Consulting<br />

07.05.24 1 Optikerstammtisch: Was bedeutet eigentlich gute Beratung Luzern Monra Consulting<br />

Datum Tage MESSEN Ort Veranstalter<br />

12.01.24 3 opti 24 München GHM<br />

20.01.24 2 Interlook Dortmund Messe Dortmund<br />

03.02.24 3 Mido I-Mailand Mido<br />

15.03.24 3 Vision Expo East USA-New York Reed Exhibitions<br />

18.04.24 1 Expo Days Stuttgart Stuttgart Oculus<br />

23.04.24 1 Expo Days Leipzig Leipzig Oculus<br />

08.09.24 2 Bold Optical Fair NL-Utrecht Bold Optical Fair<br />

15.09.24 1 Hall of Frames CH-Luzern Hall of Frames<br />

Datum Tage SEMINARE FÜR MITARBEITER UND AUSZUBILDENDE Ort Veranstalter<br />

13.03.24 1 Optik und Verkauf für Azubis und Quereinsteiger Berlin Hoya<br />

13.03.24 1 Gesundheitsvorsorge als Dienstleistung anbieten München Rodenstock<br />

19.03.24 2 Quereinsteiger kompakt-Intensivseminar Produktwissen und Verkauf Leipzig Zeiss<br />

20.03.24 1 Hochwertiges Verkaufen – so funktionierts München Rodenstock<br />

21.03.24 1 Verkaufen und führen Wien Rodenstock<br />

08.04.24 5 ABC der Augenoptik München Rodenstock<br />

09.04.24 1 Mehrbrillenverkauf Mönchengladbach Hoya<br />

Datum Tage WEBINARE Ort Veranstalter<br />

08.01.24 - Linsentechnologie der Zukunft online Oculus<br />

19.01.24 - DNEye Scanner – kostenlos online Rodenstock<br />

23.01.24 - Webinar Formen & Farben online Silhouette<br />

24.01.24 - FAQs im Myopie-Management online Oculus<br />

26.01.24 - Telehealth – kostenlos online Rodenstock<br />

29.01.24 - Fachberater Augenoptik Einstieg Modul 1-online online ifb<br />

30.01.24 - WebKontaktlinsen-Pflege für Einsteiger online Alcon<br />

02.02.24 - Beschichtungen und Entspiegelungen - kostenlos online Rodenstock<br />

05.02.24 - Tonometrie – Wissen rings um die Augeninnendruckmessung online Oculus<br />

09.02.24 - MYCON – kostenlos online Rodenstock<br />

16.02.24 - Abläufe im Augenoptikbetrieb einfacher und effizienter gestalten online OPA<br />

16.02.24 - CNXT – kostenlos online Rodenstock<br />

20.02.24 - Gesundheitsvorsorge als Dienstleistung anbieten online Rodenstock<br />

21.02.24 - Webinar Formen & Farben online Silhouette<br />

22.02.24 - Marketing für Augenoptiker online Hoya<br />

28.02.24 - WebMultifocal-Anpassung praxisorientiert online Alcon<br />

29.02.24 - Screening-Konzepte online NDOC<br />

04.03.24 - Effektive Ladengestaltung und Warenpräsentation online Rodenstock<br />

07.03.24 - WebSonderthema online Alcon<br />

11.03.24 - Fachberater Augenoptik Aufbau Modul 2-online online ifb<br />

11.03.24 - Marketing für Augenoptiker online Hoya<br />

14.03.24 - WebToric Versorgung – Lars + Co online Alcon<br />

14.03.24 - Die menschliche Pupille – Anatomie, Pathologie und Untersuchung online Oculus<br />

14.03.24 - Empathische Kommunikation – Herausforderung Telefon und E-Mail online Rodenstock<br />

19.03.24 - Webinar Formen & Farben online Silhouette<br />

26.03.24 - Prismen, Ja gerne – aber wie? online Rodenstock<br />

15.04.24 - Hochwertiges Verkaufen – darauf kommt es an online Rodenstock<br />

16.04.24 - Webinar Formen & Farben online Silhouette<br />

17.04.24 - Sicherer Umgang mit Keratokonus online Oculus<br />

22.04.24 - Orthokeratologie Teil 1 online Falco Linsen<br />

30.04.24 - WebMultifocal-Anpassung praxisorientiert online Alcon<br />

Datum Tage KONGRESSE UND TAGUNGEN Ort Veranstalter<br />

17.03.24 2 SBAO-Fachtagung Bern SBAO<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

79


0 TERMINE 01 | 2024<br />

Datum Tage SONSTIGE VERANSTALTUNGEN Ort Veranstalter<br />

16.01.24 11 M Meistervorbereitungskurs Frühjahr Vollzeit Diez Optonia<br />

23.01.24 1 Produktionsführung Großwallstadt Alcon<br />

27.01.24 2 Funktionaloptometrie I – Grundlagen/Basis Mainz WVAO<br />

27.01.24 2 Kinderoptometrie I Köln WVAO<br />

27.01.24 1 Wellenfront-Analyse Schwarmstedt NDOC<br />

29.01.24 400 Meisterkurs in Teilzeit Mo-Mi Schwarmstedt NDOC<br />

29.01.24 214 Meisterkurs in Vollzeit Mo-Fr Schwarmstedt NDOC<br />

03.02.24 2 Seminar zum Spezialisten für Gleitsicht+ (Kurs II) Mainz WVAO<br />

05.02.24 3 Fachberater Augenoptik Einstieg Modul 1-Präsenz Karlsruhe ifb<br />

10.02.24 12M Funktionaloptometrie Diez Optonia<br />

13.02.24 6 Intensivkurs PrüfungswiederholerTheorie HF1 Diez Optonia<br />

19.02.24 20 Meisterkurs Teil III Schwarmstedt NDOC<br />

24.02.24 2 Kinderoptometrie II Köln WVAO<br />

26.02.24 1 Optometrie bei Kindern, geringer Aufwand Mönchengladbach Hoya Faculty<br />

28.02.24 1 Star-OP und dann? Mainz WVAO<br />

02.03.24 3 Praxis-Seminar zum Qualitäts-Gütesiegel Sehzentrum Mainz WVAO<br />

04.03.24 8 M Augenoptiker Vollzeitkurs Teile I & II zur Vorbereitung auf die Meisterprüfung Dortmund HWK Dortmund<br />

04.03.24 4 Intensivkurs Prüfungswiederholer Theorie HF2 Diez Optonia<br />

08.03.24 4 Intensivkurs Prüfungswiederholer Praxis Diez Optonia<br />

09.03.24 1 Fundusbeurteilung – Vertiefung Mainz WVAO<br />

09.03.24 1 Abläufe im Augenoptikbetrieb einfacher und effizienter gestalten Goslar OPA<br />

10.03.24 1 Glaukomscreening Mainz WVAO<br />

10.03.24 1 Silhouette & Friends – Das Seminar Mallorca Silhouette<br />

11.03.24 1 Früherkennung der Altersbedingten Makuladegeneration Mainz WVAO<br />

12.03.24 1 Troubleshooting bei Gleitsichtgläsern Berlin Hoya Faculty<br />

13.03.24 1 Myopie Management verstehen und anwenden Mainz WVAO<br />

16.03.24 2 Seminar zum Spezialisten für Gleitsicht+ (Kurs I) Mainz WVAO<br />

18.03.24 3 Fachberater Augenoptik Aufbau Modul 2-Präsenz Karlsruhe ifb<br />

18.03.24 1 Optometrie bei Kindern, geringer Aufwand München Hoya Faculty<br />

23.03.24 2 Kinderoptometrie III Köln WVAO<br />

06.04.24 2 Netzhaut-Screening Schwarmstedt NDOC<br />

10.04.24 10 Meisterkurs Teil IV Schwarmstedt NDOC<br />

13.04.24 2 Optometrisches Management bei zerebral bedingten Sehstörungen Berlin VDCO<br />

15.04.24 2 Intensivkurs Prüfungswiederholer Theorie HF3 Diez Optonia<br />

16.04.24 21M Meistervorbereitungskurs Teilzeit Frühjahr Diez Optonia<br />

16.04.24 2 Intensivkurs Prüfungswiederholer Theorie HF4 Diez Optonia<br />

KONTAKTE<br />

Alcon Tel. 06021-9010-072, www.de.alcon.com, christine.kraus@alcon.com<br />

Bold Optical Fair Tel. +31-6-16678376, www.bold-opticalfair.nl, info@bold-opticalfair.nl<br />

Falco Linsen Tel. +41-71-66670-40, www.info@lensity.swiss, info@falco-linsen.com<br />

GHM Tel. 089-94955-230, Web: www.opti-munich.com, eMail: opti@ghm.de<br />

Hall of Frames Tel. 0041-41-878-0013, www.hallofframes.ch, contact@hallofframes.ch<br />

Hecht Contactlinsen Tel. 0761-40105-353, www.hecht-contactlinsen.de, seminar@hecht-contactlinsen.de<br />

Hoya Faculty Tel. 02161-652 -3154, www.hoya.de, przewdzink.nadja@hoya.de<br />

HWK Dortmund Tel. 0231-5493677, susanne.schulze@hwk-do.de<br />

ifb Tel. 0721-848377, www.ifb-karlsruhe.de, info@ifb-karlsruhe.de<br />

IVBS TTel. 06432-920320, www.ivbs.org, info@ivbs.org<br />

Messe Dortmund GmbH Tel. 0231-1204-521, www.interlook-messe.de<br />

MIDO Tel. 0039-02-32673673, www.mido.com, mido@mido.it<br />

Monra Consulting Christoph Engelberg Tel. 0163-2426885, www.monraconsulting.com, c.engelberg@monraconsulting.com<br />

NDOC Tel.: 05071-510 265, www.ndoc.info, info@ndoc.info<br />

Oculus Optikgeräte GmbH Tel. 0641-2005-216, Fax: 0641-2005-266, www.oculus-akademie.de, veranstaltung@oculus.de<br />

OPA-EDV Optik Partner Tel. 05321-3355-0, www.opa.de, info@opa.de<br />

Optonia Tel. 06432-9366760, www.optonia.de, info@optonia.de<br />

Reed Exhibitions Tel. 0211-55628565, www.reedexhibitions.com, anna.reineke@reedexpo.de<br />

Rodenstock-Akademie Tel. 089-7202-545, www.rodenstock.de, akademie@rodenstock.com<br />

SBAO Tel. 0041-41-3720682, eMail: info@sbao.ch<br />

Silhouette Deutschland Tel. 07141-442010, www.silhouette.com, office@de.silhouette.com<br />

VDCO Tel. 0821-2623319, www.optometrie.de, info@vdco.de<br />

WVAO Tel. 06131-613061, www.wvao.org, einfo@wvao.org<br />

Zeiss Academy Tel. 07361-591362, www.zeiss.de, vision.academy@synartIQ.de<br />

ZVA-Bildungszentrum Tel. 02133-978890, www.zva-akademie.de, post@zva-akademie.de<br />

Alle Angaben ohne Gewähr<br />

80<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


NETZWERK 0<br />

DIE <strong>EYECOM</strong>-COMMUNITY 01 | 2024<br />

Charmant GmbH Europe<br />

Tel. 08131-3828-0, www.charmant.de<br />

Concept S. Objektdesign<br />

Tel. 07181-99371-0, www.concept-s-design.com<br />

CooperVision GmbH<br />

Tel. 06071-305-100, www.coopervision.de<br />

De Rigo Vision D.A.CH. GmbH<br />

Tel. 06026 9912 222, www.derigo-dach.com<br />

Deutsche Augenoptik AG<br />

Tel. 07041-16-0, www.dao-ag.de<br />

Design Eyewear Group<br />

Tel. +45-36-9828-00, www.designeyeweargroup.com<br />

Essilor GmbH<br />

Tel. 0180-5377456, www.essilor.de<br />

Feb 31st<br />

Tel. +39-0345-91-665, www.feb31st.it<br />

FH ONE – Loveoptic GmbH<br />

Tel. 0611-1685-2475, www.loveoptic.com<br />

Karl Fischer GmbH<br />

Tel. 07231-31031, www.fischer-pforzheim.de<br />

Fleye ApS.<br />

Tel. +45-4647-0000, www.fleye.dk<br />

François Pinton<br />

Tel. +33-1-457229-87, www.pinton.fr<br />

PM Frost GmbH<br />

Tel. 07841-6031-0, www.pm-frost.de<br />

Funk international GmbH<br />

Tel. 08869-912-900, www.funkeyewear.com<br />

GHM<br />

Tel. 089-189149-0, www.opti.de<br />

Hall of Frames<br />

Tel. +41-4187800-13, www.hallofframes.ch<br />

Hoffmann Natural Eyewear<br />

Tel. 02656-95262-80, www.hoffmann-eyewear.com<br />

J.F. Rey Eyewear Design<br />

Tel. +33-491-2962-39, www.jfrey.fr<br />

Julbo SARL<br />

Tel. 0800-1811883 , www.julbo.fr<br />

Koberg & Tente GmbH & Co KG<br />

Tel. 0251-609510, www.koberg-tente.de<br />

Lafont GmbH<br />

Tel. 0800-1818612, www.lafont.com<br />

Lunor Aktiengesellschaft<br />

Tel. 07052-408960, www.lunor.com<br />

Marchon Germany GmbH<br />

Tel. 0800-755-2020, www.marchon.com<br />

Markus Temming GmbH<br />

Tel. 05241-74343-0, www.markus-t.com<br />

MIDO<br />

Tel. +39-0232673673, www.mido.com<br />

Möbel und Raum GmbH<br />

Tel. 06061-7018-0, www.moebelundraum.de<br />

Morel Germany Austria GmbH<br />

Tel. 02330-6062-102, www.mymorel.com/de<br />

MPG-Eyewear<br />

Tel. +43-51-7201000, www.mpg-eyewear.com<br />

MPO Lenses<br />

Tel. 04631-6036-0, www.mpo-lenses.com<br />

New Line Optik GmbH<br />

Tel. 030-26930999, www.newlineoptik.de<br />

NIKA Optics GmbH<br />

Tel. 02606-9209-0, www.nika.de<br />

Norddeutsches Optik Colleg NDOC<br />

Tel. 05071-510-265, www.ndoc.info<br />

Oculus Optikgeräte GmbH<br />

Tel. 0641-2005-0, www.oculus.de<br />

Opti Swiss AG<br />

Tel. +41-61-337-1515, www.optiswiss.com<br />

Oxibis<br />

Tel. 07851-7089000, www.oxibis.com<br />

Prisma Computersysteme GmbH<br />

Tel. 06202-57568-10, www.prisma-computer.de<br />

Rodenstock GmbH<br />

Tel. 089-7202-0, www.rodenstock.de<br />

Rolf – Roland Wolf KG<br />

Tel. +43-5672-64712, www.rolf-spectacles.com<br />

Rupp + Hubrach Optik GmbH<br />

Tel. 0951-186-2929, www.brillenglas.de<br />

Silhouette Deutschland GmbH<br />

Tel. 0180-5442010, www.silhouette.com<br />

Silmo Expo<br />

Tel. +33-1-43462761, www.silmoparis.com<br />

Industrieverband Spectaris<br />

Tel. 030-414021-0, www.spectaris.de<br />

STYLE - interior design<br />

Tel. 07543-605997, www.style-interiordesign.com<br />

Switch it Gmbh<br />

Tel. 07171-94195-14, www.switch-it.de<br />

Thélios Deutschland GmbH<br />

Tel. 0170-1604315, www.thelios.com<br />

Thomas Trauth Design GmbH<br />

Tel. 07171-9419500, www.thomas-trauth-design.de<br />

Vanni Occhiali<br />

Tel. +39-011-447-4771, www.vanniocchiali.com<br />

Wetzlich Optik-Präzision GmbH<br />

Tel. 002162-3708-0, www.wetzlich.de<br />

W-Eye/MA-wood Srl<br />

Tel. +39-0432-999764, www.w-eye.it<br />

Wissing Brillenarchitektur<br />

Tel. 06251-8548980, www.wissing.eu<br />

Wolf Continental<br />

Tel. 02431-80658-0, www.wolf-continental.com<br />

Wollenweber Hornline GmbH<br />

Tel. 02692-1527-8111, www.wollenweber-hornline.de<br />

Imago GmbH<br />

Tel. 08024-99170, www.imago-eyewear.de<br />

Carl Zeiss<br />

Tel. 07361-591-0, www.vision.zeiss.de<br />

WWW.EYE-COM.NET<br />

81


0 SCHLUSSLICHT<br />

Beleidigung für Brillenträger: Zehnjähriger legt sich mit Apple an<br />

Emojis gehören zu den täglichen Unterhaltungen über<br />

Chat Apps. Teddy Cottle, ein zehnjähriger Junge aus der<br />

britischen Grafschaft Oxfordshire, störte sich jedoch ganz<br />

besonders an einem Emoji, das seiner Meinung nach<br />

dringend geändert werden sollte: Dem Brillen-Emoji.<br />

Deshalb startete er eine Petition, in der er Apple aufforderte,<br />

das „unverschämte und beleidigende“ Zeichen zu<br />

überarbeiten. Teddy ist nämlich selbst Brillenträger und<br />

hat erlebt, wie andere Mitschüler mit diesem Emoji gehänselt<br />

wurden. Sein Vorschlag an Apple: Statt der Zähne<br />

soll das Bild ein Lächeln zeigen und der Name sollte von<br />

„Nerd“ auf „Genie“ geändert werden. Der Fünftklässler<br />

gegenüber der britischen Zeitung „The Henley Standard“:<br />

„Viele Leute, auch ich, mögen es nicht, wenn man<br />

sie Nerds nennt. Und dann sieht es wie eine Ratte aus,<br />

wegen der Zähne, die spitz hervorstehen.“<br />

Stattdessen hat der Zehnjährige ein eigenes Emoji<br />

erstellt: „Es trägt eine Brille mit runden Gläsern und<br />

dünner Fassung – und ein kleines Lächeln anstelle der<br />

schrecklichen Hasenzähne“, sagt Teddy. Seinen Ärger<br />

teilt er mit seiner Französischlehrerin Lisa Baillie, die<br />

ihm bei der Petition half. „Ich mag Teddys wissbe gie -<br />

rigen Geist und die Tatsache, dass er für das kämpft,<br />

woran er glaubt.“<br />

Jeder sechste Autofahrer sieht schlecht, ohne es zu merken<br />

„Aktuelle Studien zeigen, dass ein Teil der Autofahrer<br />

nicht merkt, dass sie aufgrund ihres Sehvermögens<br />

de facto fahruntauglich sind“, erklärt Professor Dr. med.<br />

Frank Tost von der Deutschen Ophthalmologischen<br />

Gesellschaft (DOG). Die Fachgesellschaft rät auch deshalb<br />

zu regelmäßigen Augenuntersuchungen ab dem 60.<br />

Lebensjahr sowie altersunabhängig zu ärztlichen Konsultationen<br />

bei merkbaren Veränderungen der Sehfähigkeit.<br />

Denn mit der Selbsteinschätzung ihrer Sehfähigkeit hat<br />

ein Teil der Autofahrer Probleme. Das zeigt eine Studie<br />

der Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt) mit 377 Personen:<br />

Während bei der Befragung 99,2 Prozent ihre<br />

Sehfähigkeit selbst als eher gut bis sehr gut einschätzten,<br />

fielen 16,4 Prozent beim Sehtest mit einer tatsächlichen<br />

Sehschärfe von unter 0,7 durch. „Sie dürften so gar nicht<br />

mehr ohne weiteres am Steuer sitzen“, erläutert Tost. Auch<br />

bei einem Pilotprojekt der Polizei in Niedersachsen, das<br />

unter augenärztlicher Beratung der Medizinischen Hochschule<br />

Hannover durchgeführt wurde, musste bei mehreren<br />

Verkehrsteilnehmern eine ärztliche Überprüfung der<br />

Fahrtauglichkeit veranlasst werden oder sogar einzelnen<br />

Autofahrern die Weiterfahrt untersagt werden.<br />

Parallelen<br />

Ein Internet-Meme aus den USA zeigt<br />

unterschiedliche Ziele und gleiche<br />

Ergebnisse. Die Übersetzung lautet:<br />

„Das linke Bild zeigt den Parkplatz<br />

eines Schnapsladens. Das rechte den<br />

Parkplatz eines Optikers.“<br />

I M P R E S S U M<br />

<strong>EYECOM</strong><br />

DIE EYEWEAR-COMMUNITY<br />

www.eye-com.net | ISSN 2509-4955<br />

HERAUSGEBER UND VERLAG<br />

MMM Medien Marketing Meinsen<br />

Inhaber: Bodo Meinsen<br />

Chiemseering 11, D-85551 Kirchheim bei München<br />

Tel. +49 (0)89-905290-72<br />

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eMmail: meinsen@eye-com.net<br />

CHEFREDAKTION + MITHERAUSGEBER<br />

Martin Graf (V.i.S.d.P.)<br />

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Mobil +49 (0)171-5483199<br />

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REDAKTION<br />

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REDAKTIONSADRESSE<br />

Redaktion <strong>EYECOM</strong><br />

Steiner Strasse 31, D-78337 Öhningen<br />

REDAKTION USA<br />

<strong>EYECOM</strong> of America<br />

12391 McGregor Woods Cir<br />

Fort Myers 33908 FL USA<br />

MITARBEIT AN DIESER AUSGABE<br />

Felix Behm, André Durow, Bernhard Kuntz,<br />

Anna Nikolenko, Sabine Prohaska<br />

ANZEIGEN- UND MARKETING-LEITUNG<br />

Bodo Meinsen<br />

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GESTALTUNG<br />

Heinz Putschies, Art Direction<br />

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Preisliste Nr. 9 vom 1. Oktober 2023<br />

DRUCK/GESAMTHERSTELLUNG/<br />

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KASTNER AG, das medienhaus<br />

Schlosshof 2-6, 85283 Wolnzach<br />

ERSCHEINUNGSWEISE<br />

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EINZELVERKAUFSPREIS<br />

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Jahres-Abo Inland: 30,00 €<br />

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BEILAGENHINWEIS: Dieser Ausgabe von <strong>EYECOM</strong> liegt eine Beilage der Fa. moebel & raum GmbH aus 64720 Michelstadt bei.<br />

Wir bitten unsere Leser um freundliche Beachtung.<br />

<strong>EYECOM</strong> ist das Unternehmermagazin für alle unabhängigen Augenoptik-Unternehmer in Deutschland, Österreich und der Schweiz. Sofern<br />

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mit schriftlicher Genehmigung des Verlages<br />

unter ausführlicher Quellenangabe gestattet.<br />

Autorenbeiträge decken sich nicht unbedingt<br />

mit der Meinung der Redaktion. Für unverlangt<br />

eingesandte Manuskripte haftet der Verlag<br />

nicht. Im Falle höherer Gewalt oder bei Störung<br />

des Arbeitsfriedens besteht kein Anspruch auf<br />

Lieferung oder Entschädigung. Erfüllungsort<br />

und Gerichtsstand ist Kirchheim bei München.<br />

82<br />

<strong>EYECOM</strong> 01 | 2024


MAGAZIN | ONLINE<br />

| COLLEGE | EVENTS<br />

<strong>EYECOM</strong> zeigt alles, was<br />

mittelständische Augenoptiker<br />

zur Optimierung ihres Unternehmertums<br />

brauchen – von echter<br />

Fachinformation über Design und<br />

neue Technologien, Unternehmensund<br />

Mitarbeiterführung bis hin zu<br />

Betriebswirtschaft und Marketing.<br />

Machen Sie mit! Lassen Sie uns<br />

gemeinsam großartig werden.<br />

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DIE NEUE LAYR TECHNOLOGY<br />

MEHRERE SCHICHTEN.<br />

MEHRERE FUNKTIONEN.<br />

KLARERE SICHT.<br />

Fassung R7136 A<br />

Die fortschrittliche LayR Technology erweitert die Leistung<br />

unserer biometrischen Brillengläser um multifunktionale<br />

Schichten. Diese verbessern die klare Sicht, indem sie<br />

Beeinträchtigungen wie Reflexionen auf dem Brillenglas,<br />

Staub, Schmutz, Kratzer, UV-Licht und künstliches blaues<br />

Licht überwinden.<br />

Tatsächlich berichten 82 % der Brillenträger, dass sie dank<br />

dieser Technologie klarer sehen. *<br />

Erfahren Sie mehr über alle Vorteile unter<br />

www.rodenstock-pro.com/layr<br />

*Interne Studie mit 100 Brillenträgern (2022)

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