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FineTobacco[+] 02|23

FREUDE AM LEBEN. SPASS AM GENUSS.

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finetobacco<br />

FREUDE AM LEBEN. SPASS AM GENUSS.<br />

[+]<br />

02 | Juni | Juli | August 2023 | 5,- €<br />

BAR-BOOM<br />

DIE RENAISSANCE DER GENUSSKULTUR<br />

ZIGARRE<br />

Alles Claro? Der<br />

Connecticut-Wrapper<br />

PFEIFENTABAK<br />

Der Blockbuster<br />

Vanille<br />

SPIRITUOSEN<br />

... und ’ne Buddel<br />

voll Rum!


A TASTE OF PARADISE<br />

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EDITORIAL<br />

Es lebe der GENUSS<br />

UND die LEIDENSCHAFT!<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

wir brauchen das alle! Die kleinen<br />

und größeren Momente, in denen wir<br />

uns einfach nur wohlfühlen. Alltagssorgen<br />

mal ausblenden und Zeit<br />

zum Genießen einrichten. Eine wohltuende<br />

Begleitung halten Sie gerade<br />

in Händen: die neue FINE TOBACCO!<br />

Mit Akribie und Passion geschrieben<br />

und gestaltet. Mit viel Lust und noch<br />

mehr Freude, Ihnen Abwechslung zu<br />

servieren. Lassen Sie sich also auf<br />

den folgenden Seiten entführen und<br />

gerne auch verführen.<br />

Unsere Titelgeschichte „BAR-BOOM“<br />

ist auch eine kleine Bestätigung für<br />

unsere Ideenschmiede. Bereits seit<br />

einigen Jahren haben wir mit verschiedenen<br />

Rubriken die Symbiose<br />

zwischen Genuss-Oasen und Rauchgenuss<br />

beleuchtet. Inzwischen hat<br />

sich die Bar-Kultur in Deutschland<br />

wunderbar weiterentwickelt und<br />

wir nehmen das zum Anlass, über<br />

diesen Trend aktuell zu berichten.<br />

Eine Inspiration.<br />

Dazu passt natürlich unser Spezialthema<br />

„Rum“ ausgezeichnet.<br />

Unser Team hat sich nicht nur „eine<br />

Buddel voll Rum“ vorgenommen,<br />

sondern gleich eine ganze Reihe<br />

hervorragender und ausgezeichneter<br />

Sorten. Wir raten dringend zum<br />

persönlichen Tasting.<br />

Die Zigarre ist für uns unverzichtbar<br />

und in der Foto-Gala stellen wir eine<br />

Besonderheit vor: das Connecticut<br />

Shade Deckblatt. Eine tolle Auswahl<br />

zum Anschauen und natürlich mit<br />

Empfehlung zum Ausprobieren.<br />

Good Smoke! Die Geschichte über<br />

Zigarrencutter, -bohrer, und -scheren<br />

passt sicher auch gut dazu.<br />

Weitere Lese-Genussmomente<br />

bietet Ihnen das Portrait von Jack<br />

Nicholson, einem der markantesten<br />

Schauspieler mit unverwechselbarem<br />

Charisma und dem arrogantesten<br />

Lachen aller Zeiten. Unsere liebe<br />

Kiki Baron war wieder für Sie unterwegs<br />

und erhellt Sie mit Ihren Reisenotizen<br />

vom „Goodwood Revival“.<br />

Sie werden staunen. Und unseren<br />

wertgeschätzten Pfeifen-Freunden<br />

serviert unser Experte Jens Meyer<br />

den „Blockbuster Vanille“, eine<br />

wohlschmeckende und duftende<br />

Tabakfreude. Sie werden zudem in<br />

dieser Ausgabe wie immer ganz viel<br />

Neues und Spannendes aus der Welt<br />

der Zigarren, Pfeifen, Spirituosen,<br />

Locations und von interessanten<br />

Menschen finden. Und ich wünsche<br />

Ihnen recht viel Lesevergnügen, Inspirationen<br />

und Wohlfühlmomente.<br />

In diesem Sinne grüße ich<br />

herzlich Ihr<br />

Bodo Meinsen<br />

Verleger/ Chefredakteur<br />

FINE TOBACCO<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 3


INHALT<br />

44-45<br />

Kikis Reisenotizen<br />

SEINE LORDSCHAFT<br />

LÄSST BITTEN<br />

30-34<br />

Fine Pairings<br />

KLEINE<br />

(RUM)SCHAU<br />

20-24<br />

Titelstory<br />

BAR-BOOM – RENAISSANCE<br />

DER GENUSSKULTUR<br />

10-16<br />

Magazin<br />

DAS KALEIDOSKOP<br />

GUTEN GESCHMACKS<br />

06- 09<br />

barart<br />

DRINKS<br />

AMBIENTE<br />

STYLE<br />

64-69<br />

Zigarren-<br />

Werkzeug<br />

SCHARFE TEILE<br />

26-29<br />

Serie<br />

HECHO A MANO VI<br />

4<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


IMPRESSUM<br />

70-73<br />

Pfeifentabak<br />

BLOCKBUSTER<br />

VANILLE<br />

INHALT<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+ ] <strong>02|23</strong><br />

46-57<br />

Connecticut-<br />

Shade<br />

FEINES UND<br />

GESCHMEIDIGES<br />

AUS DEM<br />

SCHATTEN<br />

58-62<br />

Raucherportrait<br />

JACK NICHOLSON<br />

HERAUSGEBER + VERLEGER<br />

Bodo Meinsen<br />

VERLAG<br />

MMM Medien Marketing Meinsen<br />

Inhaber: Bodo Meinsen<br />

Chiemseering 11<br />

D-85551 Kirchheim bei München<br />

Tel.: +49(0)89-90 52 90 72<br />

Fax: +49(0)89-90 52 90 73<br />

Redaktion: Der Genussverlag<br />

Heinz Putschies<br />

Schurichstraße 19<br />

D-81247 München<br />

Tel.: +49(0)89-74 26 01 24<br />

Fax: +49(0)89-90 52 90 73<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Bodo Meinsen (V.i.S.d.P.)<br />

meinsen@genussverlag.com<br />

ART-DIRECTION<br />

Heinz Putschies<br />

putschies@genussverlag.com<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

Kiki Baron, Jens Meyer, Michael Peter,<br />

Claudia Puszkar, Stephan Rack,<br />

Wolfgang Specht, Elmar Schalk<br />

BILDREDAKTION<br />

Heinz Putschies<br />

putschies@genussverlag.com<br />

FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE<br />

Adobe Stock, Nina Bauer,<br />

Studio Jan Roeder, Paul Spierenburg,<br />

TITELFOTO<br />

Adobe Stock<br />

REDAKTIONSASSISTENZ<br />

Petra Kammerstetter<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Bodo Meinsen<br />

VERTRIEB & ABONNEMENT-BESTELLSERVICE<br />

MMM Medien Marketing Meinsen<br />

Fax: +49(0)89 - 90 52 90 73<br />

E-Mail: petra@medien-marketing-meinsen.de<br />

DRUCK<br />

KASTNER AG das medienhaus<br />

Schlosshof 2-6, D-85283 Wolnzach<br />

36-43<br />

Spirituosen<br />

RUM-SPECIAL<br />

ABONNEMENT-JAHRESBEZUGSGEBÜHR<br />

20,00 Euro (4 Ausgaben)<br />

Anzeigenpreisliste auf Anfrage.<br />

Alle Rechte vorbehalten. FINE TOBACCO[+] und<br />

alle darin enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt.<br />

Eine Verbreitung ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Verlages zulässig. Für<br />

unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial<br />

wird keine Haftung übernommen.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 5


BARART<br />

bar<br />

DRINKS<br />

art<br />

AMBIENTE<br />

STYLE<br />

Hotel Adlon Kempinski Berlin<br />

Unter den Linden 77 · 10117 Berlin<br />

Tel .: +49 30 2261 0<br />

E-Mail hotel.adlon@kempinski.com<br />

www.kempinski.com/adlon<br />

6<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


DIE ELEPHANT BAR IM HOTEL ADLON KEMPINSKI BERLIN<br />

Im Sommer 2022 haben wir das<br />

Grand Hotel Adlon als Titelgeschichte<br />

präsentiert und glaubten,<br />

dass kultivierter Genuss kaum<br />

besser geht – aber weit gefehlt:<br />

Anfang 2023 wurde die Smoker’s<br />

Lounge aufgrund ihrer Nähe zum<br />

berühmten Elefantenbrunnen in<br />

der Lobby des Hotels in Elephant<br />

Bar umgetauft und gleichzeitig die<br />

Angebotspalette erweitert.<br />

Vor einigen Jahren war die Smokers<br />

Lounge bereits neu designt<br />

worden: Elegantes Räuchereichenparkett<br />

kontrastiert zu glatten<br />

grün-grauen Wänden, Sessel<br />

aus petrol-farbenem Samt von<br />

Jab Anstoetz sowie Tisch- und<br />

Stehlampen aus Messing schaffen<br />

eine entspannte Lounge-Atmosphäre.<br />

Ein ausgeklügeltes Abluftsystem<br />

sorgt für bestmögliche Luftqualität<br />

mit Frischluftzufuhr am Boden<br />

und Abluft durch Schattenfugen in<br />

der Decke. Passgenau zur Inneneinrichtung<br />

der Smoker‘s Lounge<br />

erhielt das Adlon Kempinski Hotel<br />

seinerzeit einen echten Gerber<br />

Humidor. Dieser Humidor ist innen<br />

nach Gerber-Qualitätsstandard mit<br />

kostbarer Cedrela odorata, dem<br />

echten Humidorholz, ausgekleidet.<br />

Die Cigarboards des Humidors und<br />

die Rückwand sind warm-weiß beleuchtet<br />

und setzen die kostbaren<br />

Zigarren, die der im Hotel ansässige<br />

Shop Noblego zum Verkauf<br />

bereithält, atmosphärisch in Szene.<br />

Noblego bietet noch mehr: auf 76<br />

Quadratmetern und zwei Etagen<br />

verteilt findet der Genießer im Shop<br />

direkt beim Adlon eine spannende<br />

Auswahl von Zigarren und Spirituosen<br />

aus dem breiten Sortiment des<br />

bekannten Online-Shops. Gerade<br />

in den sieben Humidorschränken<br />

sowie einem weiteren begehbaren<br />

Humidor findet der Aficionado<br />

Zigarren für jeden Geschmack.<br />

Das Adlon bietet im Erdgeschoss<br />

des Hauses jetzt zwei Genuss-Oasen:<br />

Einmal die Lobby Bar, wo der<br />

namensgebende Elefantenbrunnen<br />

der Smoker’s Lounge steht und dazu<br />

nun die Elephant Bar mit Service in<br />

der Smoker’s Lounge: In Kooperation<br />

mit dem Berliner Unternehmen<br />

Thomas Henry werden hier von<br />

Montag bis Samstag ab 17 Uhr bis<br />

Mitternacht, Freitag und Samstag<br />

bis 1.00 Uhr, ausgefallene Cocktails,<br />

Longdrinks sowie Spirituosen-Raritäten<br />

angeboten - Donnerstags<br />

darüber hinaus spezielle Tastings.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 7


BARART<br />

bar<br />

DRINKS<br />

art<br />

AMBIENTE<br />

STYLE<br />

THE FONTENAY Hamburg<br />

Fontenay 10 · 20354 Hamburg<br />

Tel.: +49 (0)40 605 6 605-0<br />

E-Mail: info@thefontenay.com<br />

www.thefontenay.com<br />

8<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


GENUSS ÜBER DER AUSSENALSTER IN HAMBURG<br />

IN DER FONTENAY BAR DEN SOMMER VERLEBEN.<br />

Vor fünf Jahren wurde das Luxushotel<br />

The Fontenay im Herzen der<br />

Hansestadt Hamburg eröffnet. In 130<br />

luxuriösen Zimmern und Suiten bietet<br />

das an der Alster gelegene Hotel<br />

eine Vielzahl von architektonischen<br />

Elementen, die das Fontenay herausheben.<br />

Das Herzstück bilden ein verglaster<br />

und mit Bäumen begrünter<br />

Innenhof sowie das imposante 27m<br />

hohe, geschlossene Atrium.<br />

Lässige Barkultur findet sich im<br />

sechsten Stock mit 320° Panorama-Traumblick<br />

auf die Außenalster.<br />

Die Fontenay Bar mit ihrem dunklen<br />

Holz und dem monolithischen, 6m<br />

langen Tresen ist ein „place to be“.<br />

Rocco Tolomeo hat die Fontenay<br />

Bar vor zwei Jahren als Bar-Manager<br />

übernommen. Der sympathische<br />

Schwabe offeriert klassische<br />

Drinks, eigene Kreationen und kleine<br />

Speisen. Sein 12-köpfiges Team<br />

freuen sich jetzt auf den Sommer,<br />

in dem sich die Bar um eine 500m2<br />

große Dachterrasse erweitert.<br />

Coole Loungemöbel laden ein, um<br />

lange Abende in einer traumhaften<br />

Atmosphäre zu genießen. Auf<br />

der Dachterrasse ist das Rauchen<br />

erlaubt und zusammen mit dem<br />

richtigen Drink „der Hotspot“ in<br />

Hamburg.<br />

Und auch wenn das Wetter einmal<br />

nicht brilliert, finden Genießer<br />

des Tabaks im direkten Umfeld zur<br />

Atrium Lounge im Erdgeschoss den<br />

gemütlichen und ventilierten Smoker’s<br />

Room. Hier werden Zigarren<br />

in einem Humidor angeboten und<br />

der generelle Service von Getränken<br />

ist sichergestellt. Darüber<br />

hinaus werden auch alle Cocktails<br />

und edle Drinks der Barkarte angeboten.<br />

Sowohl die Fontenay Bar<br />

im 6. Stock als auch der Smoker’s<br />

Room im Erdgeschoss sind auch für<br />

Nicht-Hotelgäste zugänglich.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 9


MAGAZIN<br />

K@L€IdO∫KØP<br />

Geschmackvolles für Genießer: Zigarren, Spirituosen<br />

Kaffee, und mehr...<br />

Davidoff Cigars feiert ein Jahrzehnt seiner Nicaragua-Linie<br />

Anlässlich des Jubiläumsjahres lanciert Davidoff eine limitierte Gran-Toro-Zigarre mit im Rumfass gereiftem<br />

Tabak und einen Cutter im Davidoff Nicaragua-Design.<br />

Die Limited Edition Gran-Toro-Zigarre<br />

erinnert an den bestehenden Nicaragua-Blend,<br />

erreicht im Geschmack allerdings<br />

ein neues Level: Davidoffs Master<br />

Blender beschritten neue Pfade, um ein<br />

aufregendes Geschmackserlebnis zu<br />

erzeugen. Zu Ehren des Jubiläums legten<br />

sie ein hohes Augenmerk auf die<br />

Reife der Tabake: Das Deckblatt, das<br />

Umblatt und die Einlagetabake haben<br />

zusammen ein kombiniertes Alter von<br />

45 Jahren. Eine weitere Besonderheit ist<br />

der Estelí-Seco-Tabak in der Einlage, der<br />

insgesamt 6 Monate in einem Rumfass<br />

reifen durfte – eine Neuheit für Davidoff.<br />

Dieser Prozess kreiert eine spürbare<br />

Tiefe und Komplexität im Blend.<br />

Geschmackserlebnis – der Gipfel von<br />

Davidoff Nicaragua<br />

Zu Beginn begeistert die Gran Toro<br />

mit komplexen Aromen von Nuss.<br />

Die nicaraguanischen Einlagetabake<br />

tragen mit Noten von frischem Gewürz<br />

und Leder bei. Das beachtliche<br />

Alter der Tabake sorgt spürbar für<br />

Ausgewogenheit. Im zweiten Drittel<br />

klingt die würzige Stimulation<br />

langsam ab, während sich der Geschmack<br />

zu intensiveren Noten von<br />

Eichenholz, Milchkaffee und aufregenden<br />

Eukalyptus-Aromen entwickelt.<br />

Zum Ende verstärkt sich die<br />

Intensität erneut und die vorangegangen<br />

Milchkaffee-Noten verwandeln<br />

sich in solche von schwarzem<br />

Kaffee. Aromen frischer Kräuter gesellen<br />

sich zu den allgegenwärtigen<br />

Röstaromen dieses Meisterwerks,<br />

das Aficionados mit 60 bis 70 Minuten<br />

schön ausgefüllter Zeit verwöhnt.<br />

Davidoff Nicaragua Double Blade Cutter<br />

Limited Edition<br />

Der hochwertige Double Blade<br />

Cutter ist die ideale Ergänzung zur<br />

Gran-Toro-Zigarre. Das nummerierte<br />

Accessoire ist aus gebürstetem Edelstahl<br />

in mattschwarz mit silbernen<br />

Klingen gefertigt und zeigt das typische<br />

Davidoff Nicaragua-Muster. Elegante<br />

Gravuren wie das Davidoff Logo auf<br />

den Klingen oder der Seriennummer<br />

machen jeden Cutter zu einem Statement-Piece<br />

und Sammlerstück.<br />

Launch & Verfügbarkeit<br />

Die Davidoff Nicaragua 10th Anniversary<br />

Limited Edition und der Double<br />

Blade Cutter Limited Edition sind ab<br />

Juli 2023 bei ausgewählten Davidoff<br />

Vertragshändlern und in den Davidoff<br />

Flagship-Stores erhältlich.<br />

www.oettingerdavidoff.com<br />

10<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


Die Robustos der Marke VegaFina<br />

zählen zu den meistverkauften,<br />

nicht-kubanischen Premiumzigarren in<br />

Deutschland. Mit einem Ringmaß von<br />

50 und einer Länge von 127 mm bietet<br />

diese klassische Vitola ein Rauchvergnügen<br />

für circa 40 Minuten.<br />

Nach der Einführung der Corona und<br />

Fortaleza 2 Robusto im Tubo im Februar<br />

folgen nun die Robustos-Tubo-Varianten<br />

der Linea Clasica sowie der<br />

Linea Nicaragua. Angeboten werden<br />

beide Neuheiten in einer praktischen,<br />

kompakten 3er Schiebeschachtel.<br />

Mit diesen Lancierungen geht Vega-<br />

Fina einen weiteren Schritt in Richtung<br />

Sortimentskomplettierung und festigt<br />

dadurch die Position als eine der weltweit<br />

meistverkauften, nicht-kubanischen<br />

Premiumzigarrenlinien ausserhalb<br />

der USA.<br />

Die Zigarren der VegaFina Linea<br />

Clasica verfügen über einen sanften,<br />

feinwürzigen Geschmack bei geringer<br />

Stärke. Sie zeichnen sich durch feine<br />

Holz- und Kräuteraromen, mit einem<br />

VEGAFINA EXPANDIERT WEITER<br />

Gleich zwei neue Robustos im Tubo ergänzen die erfolgreiche Markenfamile<br />

sanften Geschmack von Mandeln und<br />

Kaffee aus. Die Einlagetabake aus der<br />

Dominikanischen Republik, Nicaragua<br />

und Kolumbien sind in ein Umblatt<br />

aus Indonesien und in ein Connecticut-Ecuador-Deckblatt<br />

gekleidet. Das<br />

Zigarrenmagazin CIGAR JOURNAL hat<br />

der VegaFina Robusto in ihrer Ausgabe<br />

im Frühjahr 2022 ausgezeichnete<br />

90 Punkte verliehen. Zusätzlich erhielt<br />

sie in derselben Ausgabe eine Empfehlung<br />

als BEST BUY.<br />

Die Zigarren der VegaFina Linea Nicaragua<br />

werden zu 100% aus nicaraguanischem<br />

Tabak von Hand gefertigt.<br />

Ihre Blätter, die in zwei der besten Tabakanbaugebiete<br />

Nicaraguas, Jalapa<br />

und Estelí, geerntet wurden, sind mehr<br />

als vier Jahre lang sorgfältig gereift.<br />

Diese mittelkräftigen bis kräftigen Puro-Cigarren<br />

zeigen ein intensives, erdiges<br />

Aroma und präsentieren Nuancen<br />

von Kaffee, Nüssen und Melasse.<br />

Markentypisch bestechen auch diese<br />

Neueinführungen durch eine hervorragende<br />

Verarbeitungsqualität und ein<br />

herausragendes Preisleistungsverhältnis.<br />

Alle Zigarren der Marke werden in<br />

La Romana, Dominikanische Republik,<br />

in der Tabacalera de García von Hand<br />

hergestellt. Die 1969 gegründete Tabacalera<br />

de García ist die größte Premium-Zigarrenfabrik<br />

der Welt.<br />

VegaFina Linea Clasica / Linea Nicaragua<br />

Format: Robusto; Maße: 127 mm x RM 50<br />

Verpackung: 3er Schiebeschachtel<br />

KVP/St.: 7,20 Euro / 7,70 €<br />

BIG PEAT THE SMOKEHOUSE EDITION MIT ROTWEIN-FINISH<br />

Das renommierte Familienunternehmen<br />

Douglas Laing & Co. aus<br />

Glasgow biete eine besondere Abfüllung<br />

anlässlich des diesjährigen Islay<br />

Festival - genannt Fèis Ìle Festival an.<br />

Die limitierte Big Peat The Smokehouse<br />

Edition wurde mit 48% Vol.<br />

abgefüllt und reifte überwiegend in<br />

kräftigen Rotweinfässern, wodurch<br />

sich Fans des kultigen Islay Malts<br />

auf Noten von dunklen Früchten, getrockneten<br />

Kirschen, geräuchertem<br />

Fleisch und Johannisbeerjus freuen<br />

dürfen. Ein passender Dram zum<br />

nächsten BBQ.<br />

Die Ausstattung der limitierten Edition<br />

geht in diesem Jahr komplett<br />

neue Wege. Rauchschwaden zieren<br />

eine weiß-goldene Tube und heben<br />

sich auf edle Weise vom bisherigen<br />

Design ab. Zusätzlich unterstreicht<br />

eine schwarze Flasche, zusammen<br />

mit einem roten Big Peat Wachssiegel,<br />

den wertigen Charakter. Emma<br />

Reid, Brand Manager von Douglas<br />

Laing-Bereich „Big Peat“, kommentierte<br />

die Sonderabfüllung wie folgt:<br />

„Big Peat-Fans haben die Möglichkeit,<br />

mit der Smokehouse Edition<br />

etwas komplett Neues zu erleben.<br />

Das ist Big Peat, wie man ihn noch<br />

nie gesehen hat. Der Whisky reifte<br />

überwiegend in Rotweinfässern,<br />

was seinem ohnehin schon kräftigen<br />

und rauchigen Charakter noch<br />

mehr Komplexität verleiht, ideal um<br />

ihn zu einem deftigen Steak zu genießen.<br />

Fèis Ìle ist der perfekte Zeitpunkt,<br />

um die Smokehouse Edition<br />

zu probieren. Die Festival-Besucher<br />

wissen alles zu schätzen, was Islay<br />

ausmacht, ob bei Regen oder Sonnenschein.“<br />

Big Peat The Smokehouse Edition Féis Íle 2023<br />

48 vol%, 0,7 Liter. UVP 70,00 €<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 11


MAGAZIN<br />

Die Flora in den irischen Wicklow<br />

Mountains südlich von Dublin ist reich<br />

und naturbelassen. Mit ihrem Gin fängt<br />

die Glendalough Distillery den Zauber<br />

dieses Terroirs auf unverfälschte Weise<br />

ein; er basiert auf dort heimischen<br />

wilden Kräutern und Früchten. Sie<br />

werden mit aller Sorgfalt von Irlands<br />

einziger Vollzeit-Sammlerin Geraldine<br />

Kavanagh per Hand und mit großer<br />

Rücksicht auf die Natur geerntet und<br />

anschließend frisch von Master-Distiller<br />

Ciarán Rooney mit Sorgfalt destilliert.<br />

Davon inspiriert, präsentiert die<br />

Glendalough Distillery ihre Gins im<br />

neuen Gewand.<br />

Die hochwertig geprägte Flasche<br />

wirkt, als wäre sie direkt vom Waldboden<br />

gepflückt worden. Ein geprägtes,<br />

gewebtes Muster am Flaschenboden<br />

stellt den handgeflochtenen Weidenkorb<br />

dar, mit dem Geraldine täglich<br />

auf Pflanzensuche geht. Die für den<br />

Gin gesammelten Botanicals wie Sauerampfer,<br />

Holunderblüten und junge<br />

Glendalough Irish Gin im neuen Design<br />

Die Geschichte des Glendalough Tals auf der Flasche<br />

Der Villiger Handmade Guide 2023<br />

Tannenzweige verleihen dem Gin seine<br />

besondere Note und finden sich<br />

daher ebenfalls wunderschön auf die<br />

Flasche geprägt wieder.<br />

Ein Gin, der die Zeit und ihre<br />

Geschichten einfängt<br />

Bei der Destillation des Glendalough<br />

Gins spielt Zeit eine essenzielle<br />

Rolle. Die von Geraldine gesammelten<br />

Botanicals werden frisch,<br />

nicht wie gemeinhin üblich im getrockneten<br />

Zustand, destilliert. Zum<br />

Erhalt sämtlicher Aromen passiert<br />

dies innerhalb weniger Stunden<br />

nach der Ernte. Ciarán "Rowdy" Rooney,<br />

Chef-Destillateur der Glendalough<br />

Distillery, arbeitet durch langsame<br />

Destillation in kleinen Chargen<br />

die feinen Aromen der frischen Botanicals<br />

mit Bedacht heraus.<br />

Glendalough Wild Botanical Gin<br />

und Glendalough Wild Rose Gin sind<br />

ab sofort in ihrem neuen Gewand im<br />

Fachhandel erhältlich.<br />

Druckfrisch im Handel<br />

Glendalough Wild Botanical Gin 41 vol%<br />

0,7 Liter. UVP 35,50 €<br />

Glendalough Wild Rose Gin 37,5 vol%<br />

0,7 Liter. UVP 35,50 €<br />

Online verfügbar über<br />

www.ludwig-von-kapff.de<br />

Dieses sehr praktische Büchlein in<br />

den Maßen: 15,5 cm x 9,5 cm, enthält<br />

auf 91 Seiten alle wichtigen Informationen<br />

der Villiger-Marken für<br />

den interessierten Zigarrenraucher<br />

und ist ab sofort im Zigarren-Fachhanden<br />

erhältlich.<br />

• Die speziellen Eigenschaften der<br />

Tabakherkunftsländer: Brasilien,<br />

Dominikanische Republik, Nicaragua<br />

und Honduras<br />

• Jeweils eine Kurzbeschreibung der<br />

Marke, dazu die Tabakzusammensetzung,<br />

ihre Stärke (von einem > zu<br />

5 Tabakblättern) und das Preislevel<br />

(ein Taler > 5 Taler)<br />

• Dazu noch alle verfügbaren Formate<br />

mit den jeweiligen Längen und<br />

Durchmessern<br />

• Diese Darstellungen und Informationen<br />

erfolgen für alle aktuellen<br />

VILLIGER Handmade- Zigarren<br />

• Dazu die „Meilensteine“ der Villiger<br />

Firmenhistorie von 1888 – 2023<br />

• Wertvolle Tipps zur richtigen<br />

Lagerung dieser Cigarren sowie ein<br />

Ratgeber zum „fachgerechten Öffnen“,<br />

Anzünden und Genießen einer<br />

Zigarre<br />

• Eine Übersicht aller angebotenen<br />

Formate mit der jeweiligen Rauchdauer<br />

(von 30 Minuten > 1 ½ Stunden<br />

je nach Formatwahl)<br />

• Es folgt dann ein Zigarren–Glossar<br />

mit den ca.25 wichtigsten Fachbegriffen<br />

und Erklärungen zum Thema<br />

Handgerollte Zigarren<br />

• Eine Ringmaßtabelle mit den<br />

Umrechnungsformeln in Inch darf<br />

ebenso nicht fehlen<br />

• Letztlich am Schluss der kleinen<br />

Broschüre besteht für jeden interessierten<br />

Zigarrenraucher die<br />

Möglichkeit seine selbst gerauchten<br />

Zigarren zu bewerten und Notizen<br />

dazu zu hinterlegen.<br />

www.villigercigars.com<br />

12<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


Cazcabel – Eine Erfolgsstory<br />

Schwarze und Schlichte distribuiert Premium-Tequila Cazcabel<br />

Schwarze und Schlichte vertreibt<br />

ab sofort den Premium-Tequila Cazcabel<br />

und hat dafür einen langfristigen<br />

Distributionsvertrag mit der<br />

Cazcabel Tequila Limited abgeschlossen.<br />

Zur Einführung startet<br />

das Oelder Familienunternehmen<br />

mit fünf Sorten. Neben den Klassikern<br />

Blanco & Reposado sind auch<br />

die drei Top-Flavours Cazcabel Coffee,<br />

Coconut & Honey erhältlich. Die<br />

Tequilas stehen für ihr echtes und<br />

vielseitiges Geschmacksprofil und<br />

wurden bereits mit einer Vielzahl<br />

an Auszeichnungen, wie dem World<br />

Spirits Award, geehrt. Sie sind für ihren<br />

langen und weichen Abgang bekannt<br />

und werden aus 100 Prozent<br />

blauer Weber-Agave hergestellt. Sie<br />

eigen sich bestens für Pourings in<br />

der Premium-Gastronomie.<br />

Cazcabel Blanco und Reposado<br />

haben einen Alkoholgehalt von 38<br />

Vol.-%, die Flavours weisen einen<br />

Alkoholgehalt von 34 Vol.-% auf. Alle<br />

Sorten sind zu einem UVP von unter<br />

30 € erhältlich und verorten sich<br />

entsprechend in einem besonders<br />

attraktiven Preissegment für Premium-Produkte.<br />

Cazcabel Tequila ist ein Spitzenprodukt<br />

in der Kategorie der Premium-Tequilas<br />

aus 100 Prozent<br />

Agave. Hinter der Marke steht die<br />

Vazquez Familie. Geleitet wird das<br />

Familienunternehmen mittlerweile<br />

von zwei Kindern des Gründers<br />

Alfredo – seinem Sohn Uziel und<br />

seiner Tochter Jadiel. Sie bringen<br />

nicht nur ihr unübertroffenes Wissen<br />

über Agavenanbau, innovative<br />

Ernte- und Produktionstechniken<br />

ein, sondern engagieren sich, als<br />

Teil der Familienphilosophie, in der<br />

Gemeinde und investieren in zahlreiche<br />

Beschäftigungs- und Bildungsmöglichkeiten.<br />

Nachhaltigkeit im Fokus: Neues<br />

Brand-Home und Destillerie<br />

Cazcabel baut in Atotonilco El<br />

Alto (östlich von Guadalajara) ein<br />

brandneues Brand-Home und eine<br />

Destillerie im Wert von 37 Millionen<br />

US-Dollar. Das Thema „Nachhaltigkeit“<br />

steht hier an erster Stelle – als<br />

Beispiel: Die Destillerie wird zu 100<br />

Prozent mit Solar- und Windenergie<br />

betrieben, Wasser wird aus lokalen<br />

Wasserquellen entnommen, wo das<br />

beste mineralreiche, reine Wasser<br />

gefunden wird und die Flaschen bestehen<br />

zu 80 Prozent aus recyceltem<br />

Glas. Dort werden zukünftig 23<br />

Millionen Flaschen Tequila pro Jahr<br />

produziert. Durch ihre Leidenschaft<br />

für Tequila ist es der Familie bereits<br />

gelungen, unzählige Awards zu gewinnen.<br />

Allein die Sorte Cazcabel<br />

Honey hat in der Vergangenheit vier<br />

Awards, darunter den World Spirits<br />

Award Gold, gewinnen können.<br />

www.schwarze-schlichte.de<br />

ENJOY<br />

SMOKING<br />

Zigarettenspitzen<br />

mit Filter<br />

Brenner &<br />

Mundstück<br />

in diversen<br />

Varianten<br />

Integrierter<br />

Kieselgelfilter<br />

für<br />

Schadstoffreduktion<br />

www.denicotea.de


14<br />

MAGAZIN<br />

Willkommen in der Familie: Montosa Maduro Cigarillo<br />

Nuancenreiche Süße für die kurze Rauchpause<br />

Für eine kleine Genusspause ist immer Zeit! Das ist<br />

die Botschaft hinter dem Montosa Cigarillo, welches es<br />

nun auch in der Maduro Variante gibt. Es ist damit das<br />

erste 100% Zigarillo mit dunklem Maduro Deckblatt,<br />

das Arnold André auf den Markt bringt.<br />

Das Montosa Maduro Cigarillo ist ein 100% Zigarillo<br />

aus 100% Premium Tabaken, kreiert und gefertigt bei<br />

Arnold André Dominicana. Ein Hingucker ist das dunkle<br />

Die VILLIGER Miami Laguito No. 1<br />

Welcome to MIAMI – the Magic City!<br />

Die VILLIGER Miami Laguito No. 1 ist die erste der beiden<br />

exklusiven Limitadas, die auf der PCA Convention & Trade<br />

Show in Las Vegas im Juli 2022 vorgestellt wurden und<br />

sofort viele begeisterte Anhänger gefunden haben. Schnell<br />

war klar: Diese ganz besonderen Cigarren müssen auch<br />

auf dem europäischen Markt angeboten werden!<br />

Und wie kommen wir auf den Namen „Miami“ für eine<br />

Cigarre, die aus der Dominkanischen Republik stammt?<br />

„Wir haben die Cigarren VILLIGER Miami genannt, weil sie<br />

seit Anfang 2021 die Cigarre ist, die wir unseren Freunden,<br />

Kunden und Kollegen anbieten, wenn sie unser Büro in Miami<br />

besuchen“, sagt René Castañeda, Präsident von Villiger<br />

Cigars North America.<br />

Aufgrund der begrenzten Tabakmenge wurden für<br />

Deutschland gerade einmal 380 Kisten dieser hervorragenden<br />

Cigarren hergestellt.<br />

Übrigens hat die VILLIGER MIAMI im Magazin „CIGAR<br />

SNOB“ beeindruckende 92 Punkte im Tasting erhalten.<br />

Im Sommer 2023 dürfen wir uns dann auf die VILLIGER<br />

Miami Robusto freuen.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023<br />

Deckblatt, welches die typische Süße des Maduro-Tabaks<br />

beisteuert. Im kurzen Format sind die markanten,<br />

kraftvollen und zugleich leicht zugänglichen Komponenten<br />

perfekt aufeinander abgestimmt. Ein Hochgenuss<br />

für Zigarilloraucher, die etwas Besonderes für den<br />

kleinen Smoke suchen.<br />

Das Montosa Maduro Cigarillo kostet in der 20er Packung 10,20 € und<br />

ist im ausgewählten Facheinzelhandel erhältlich.<br />

Arnold André<br />

Das Familien-Unternehmen mit Sitz im ostwestfälischen<br />

Bünde ist Deutschlands größter Zigarrenhersteller.<br />

Zum Portfolio gehören weltbekannte Marken<br />

wie Handelsgold, Clubmaster und WTF! Shisharillo,<br />

oder die hochwertigen, eigenen Longfiller-Marken<br />

Carlos André, Parcero, Montosa und Buena Vista.<br />

Neben dem weiteren deutschen Standort im niedersächsischen<br />

Königslutter verfügt Arnold André über<br />

Unternehmen in Frankreich und Portugal sowie ein<br />

Werk in der Dominikanischen Republik für die Fertigung<br />

von Premiumzigarren und die Veredelung von<br />

Tabakdeckblättern. Die Produkte werden weltweit<br />

in über 80 Ländern vermarktet. Arnold André wurde<br />

1817 gegründet und ist mittlerweile in der 7. Generation<br />

im Familienbesitz. Das Unternehmen beschäftigt<br />

international 850 Mitarbeiter.<br />

www.montosa-cigar.de<br />

www.alles-andre.de<br />

Länge: 19,05 cm / Durchmesser 15,08 mm<br />

Auflage: 5.000 Cigarren in luxuriösen 10er Kisten<br />

Preis: 15,00 € p. Stück<br />

www.villigercigars.com


Oberlandesgericht München bestätigt:<br />

Bezeichnungen wie „Kuba“ und „Havanna“ sind für Zigarren aus<br />

nicht-kubanischen Tabaken unzulässig<br />

Auf eine Klage der Corporación Habanos S.A. hin<br />

hat nach dem Landgericht München in erster Instanz<br />

nun auch das OLG München als Berufungsinstanz<br />

festgestellt, dass „Kuba“ und „Havanna“<br />

und Ableitungen davon geographische Herkunftsbezeichnungen<br />

mit besonderem Ruf in Bezug auf<br />

Zigarren sind und einen entsprechend erweiterten<br />

kennzeichenrechtlichen Schutz genießen.<br />

Anlass zum Rechtsstreit gab die Verwendung<br />

von Begriffen wie „Habano Seed“, „Piloto Cubano“,<br />

„Habano Deckblatt“, „Habano Deckblatt aus<br />

Ecuador“, „Habano-Samen Deckblatt aus Ecuador"<br />

oder „Binder Habano Jalapa – Nicaragua“<br />

für aus nicht-kubanischen Tabaken hergestellte<br />

Zigarren/Zigarillos.<br />

Wie nun im Berufungsurteil bestätigt, sind solche<br />

Angaben unzulässig, und zwar auch dann, wenn<br />

die außerhalb von Kuba angebauten Tabake ihren<br />

Ursprung auf Kuba hätten, indem Samen von<br />

dort nach der kubanischen Revolution in andere<br />

Länder mitgenommen worden seien. Ob solche<br />

strittigen Behauptungen stimmen, lässt das Gericht<br />

offen, denn in seiner Beurteilung kann ein<br />

ursprünglich auf Kuba gezogener Samen, der an<br />

einem anderen Ort über mehrere Vegetationszyklen<br />

vermehrt wurde, nicht ohne weiteres mit<br />

einem auf kubanischem Gebiet gezogenen Tabak<br />

gleichgestellt werden. Vielmehr können jenseits<br />

genetischer Eigenschaften unter anderem auch<br />

Boden- und Klimaverhältnisse – das jeweilige<br />

„Terroir“ – die Eigenschaften und Qualität des<br />

Tabaks beeinflussen, zumal die einjährige Tabakpflanze<br />

zu jeder Erntesaison neu ausgesät<br />

werden muss.<br />

Zum besonderen Ruf von „Kuba“ und „Havanna“<br />

hatte das Landgericht München ausführt, dass<br />

die Insel Kuba und seine Hauptstadt Havanna<br />

nicht nur für ein Lebensgefühl und auch nicht<br />

nur stellvertretend für Zigarrengenuss stehen.<br />

Vielmehr haben die Bezeichnungen ,,Havanna“<br />

und ,,Kuba" in Bezug auf Zigarren und ihre Bestandteile<br />

auf Grund der Qualität und Auswahl<br />

der verarbeiteten Tabake und auf Grund der Art<br />

der Herstellung ein entsprechendes Ansehen<br />

hinsichtlich der Qualität. Der Käufer solcher Zigarren<br />

verbinde – ebenso wie ein erheblicher Teil<br />

der Nichtraucher – mit den Bezeichnungen ein<br />

besonderes Prestige. Im Ergebnis bestätigt das<br />

OLG München diese Feststellung und führt dazu<br />

aus, dass es dem jeweiligen Verbraucher nicht<br />

einmal bewusst sein muss, woraus konkret sich<br />

die Qualität kubanischer Tabakprodukte ergibt,<br />

ausreichend ist vielmehr die allgemeine – tat-<br />

sächlich bestehende – Vorstellung, dass derartige<br />

aus Kuba stammende Produkte eine besondere<br />

Qualität aufweisen.<br />

Laut OLG München hatte das Landgericht der<br />

Klage der Corporación Habanos S.A. zu Recht<br />

vollumfänglich stattgegeben. Ausschlaggebend<br />

und ausdrücklich bestätigt ist der besondere Ruf<br />

der geographischen Herkunftsangaben „Kuba“<br />

und „Havanna“. Nach Ansicht beider Gerichte beeinträchtigen<br />

Bezeichnungen wie „Habano Seed“,<br />

„Piloto Cubano“ oder „Habano Deckblatt“ diesen<br />

besonderen Ruf ohne rechtfertigenden Grund<br />

in unlauterer Weise. Zusätzliche Angaben wie<br />

„aus Ecuador“ oder „Jalapa – Nicaragua“ ändern<br />

nichts an diesem Ergebnis. In den Worten des<br />

Berufungsgerichts begibt sich die Beklagte durch<br />

ihre Verwendung der streitgegenständlichen Bezeichnungen<br />

in die Sogwirkung der geschützten<br />

geographischen Herkunftsangaben „Kuba“ und<br />

„Havanna“, um von deren Anziehungskraft, ihrem<br />

Ruf und ihrem Ansehen zu profitieren und<br />

damit im Wege eines Imagetransfers die hiermit<br />

verbundenen Gütevorstellungen auf die eigenen<br />

Waren zu verlagern.<br />

Das Urteil (OLG München, Aktenzeichen 6 U<br />

120/22) ist nicht rechtskräftig.<br />

5th Avenue ist seit langem der Überzeugung,<br />

dass Hinweise auf angebliches oder angeblich<br />

ursprüngliches „kubanisches Saatgut“ für den<br />

Zigarrenraucher wenig hilfreich sind. Tabake sind<br />

einjährige Pflanzen und passen sich stark an<br />

Böden und Klimabedingungen an, aus gleichem<br />

Saatgut entwickeln sich in verschiedenen Anbaugebieten<br />

in kurzer Zeit höchst unterschiedliche<br />

Eigenschaften.<br />

Echtes kubanisches Saatgut wird seit vielen<br />

Jahrzehnten exklusiv für die kubanische Tabakproduktion<br />

gezüchtet und nicht exportiert. Hinzu<br />

kommen einzigartige handwerkliche Tradition<br />

und einzigartiges Wissen um die Geheimnisse<br />

bester Zigarren. Der besondere Ruf von Kuba für<br />

Zigarren hat viele Gründe.<br />

D<br />

PERDOMO<br />

FRESCO<br />

ie PERDOMO FRESCO ® wird aus schmackhaften<br />

Longfiller-Tabaken, gewachsen auf der reichen, dunklen<br />

Erde der Perdomo Tabakfelder in Esteli, hergestellt. Die<br />

Umblätter werden sorgfältig aus den Ernten der Perdomo<br />

Farmen aus der Jalapa Tal Region ausgewählt. Als Highlights<br />

werden die Perdomo Fresco Formate wahlweise mit<br />

einem goldenen CONNECTICUT Shade, einem öligen SUN<br />

GROWN oder einem lang gereiften MADURO Deckblatt<br />

bereichert.<br />

Somit entsteht mit der PERDOMO FRESCO ® eine gehaltvolle<br />

Cigarre im 10er oder 25er Bundle, welche sich als<br />

Connecticut durch einen cremig-sanften und ausbalancierten<br />

Geschmack auszeichnet, als Sun Grown mit einem<br />

mittel-würzigen Finish überzeugt oder in der Maduro<br />

Ausführung mit einer vollmundigen Würze begeistert.<br />

Die PERDOMO FRESCO ® ist eine Premium Longfiller<br />

Cigarre, die durch den Verzicht auf eine edle Holzkiste<br />

mit einem sensationellen Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

angeboten wird.<br />

Deckblatt: Ecuador Connecticut Shade<br />

Nicaragua Sun Grown<br />

Nicaragua Maduro<br />

Umblatt: Nicaragua<br />

Einlage: Nicaragua<br />

Format Größe Inhalt KVP / Stück<br />

Fresco Robusto 5 x 50 10 / 25 5,50 €<br />

Fresco Toro 6 x 50 10 / 25 5,80 €<br />

Fresco Churchill 7 x 50 10 / 25 6,00 €<br />

Fresco Torpedo 6 ½ x 54 10 / 25 6,00 €<br />

EXKLUSIV-IMPORTEUR<br />

Don Stefano<br />

info@donstefano.com


16<br />

MAGAZIN<br />

Edler Kaffeegenuss zum eleganten Smoke<br />

Carlos André Kaffee & Espresso Aficionado Blend<br />

Besondere Bohnen, besondere Blends, besondere<br />

Röstung. Bei dieser exklusiven Kaffee- und Espresso-Mischung<br />

von Carlos André steht Genuss auf<br />

Cognac Frapin Cigar Blend XO Premier Cru<br />

Jetzt auch in Deutschland verfügbar!<br />

Das Haus Frapin gehört zu den Top-Adressen in der Region Cognac.<br />

Seit 1270, also seit nunmehr guten 750 Jahren und 21<br />

Generationen, findet man das Haus Frapin bei Segonzac.<br />

Der Weinbergbesitz der Familie Frapin ist mit einer Rebfläche<br />

von 240 Hektar der größte in der Grande Champagne, der als<br />

„Premier Cru“ klassifizierten Spitzenlage des Cognac-Gebietes.<br />

Gerne hatten wir in der Vergangenheit über die edlen Cognacs<br />

aus dem Hause Frapin berichtet – jetzt haben wir uns gefreut,<br />

dass der seit 2018 bekannte und mit Preisen ausgezeichnete<br />

Cigar Blend in bester XO-Qualität im deutschen Facheinzelhandel<br />

verfügbar geworden ist.<br />

Für diese XO-Qualität des Hauses durften die ausgesuchten<br />

Brände 15-20 Jahre reifen, bevor Master Distiller Patrice Piveteau<br />

die Vermählung der Brände vornahm. Dieser Cigar Blend<br />

reifte dabei bewusst in feuchten Kellern, um einen besonders<br />

runden und weichen Cognacs zu kreieren.<br />

Im Geschmack betört der Cigar Blend mit diskreter Vanillenote,<br />

langanhaltenden Gewürztönen, getrockneten Früchten –<br />

insgesamt fein und elegant, wie eben ein sehr guter Cognac<br />

schmeckt.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023<br />

höchstem Niveau an erster Stelle. Beide Blends wurden<br />

komponiert, um in Verbindung mit einer Zigarre einen<br />

perfekten Genussmoment zu schaffen.<br />

Basis der Blends ist 100 % bester Röstkaffee aus unterschiedlichen<br />

Provenienzen. Persönlich ausgewählt<br />

und zusammengeführt in einer exklusiven Edition. Die<br />

Bohnen werden in einer kleinen Rösterei im besonders<br />

schonenden Trommelröst-Verfahren aufwändig von<br />

Hand geröstet und zu 250g abgefüllt.<br />

Carlos André Kaffee Aficionado Blend<br />

Eine Mischung aus 75% Arabica aus Guatemala mit<br />

zartbitteren Noten, Aromen von Karamell und Kirsche<br />

sowie 25% Arabica aus der Dominikanischen Republik,<br />

der erdige Nuancen und den Geschmack von Mandel<br />

und Nektarine beisteuert.<br />

Carlos André Espresso Aficionado Blend<br />

Cremigkeit, Schokolade und Nuss stehen bei diesem<br />

Blend im Fokus. 40% Arabica aus Guatemala liefern<br />

zartbittere, karamellige und fruchtige Kirscharomen.<br />

Dazu gesellen sich erdige Noten, Mandel und Nektarine<br />

des Arabica (30%) aus der Dominikanischen Republik.<br />

Abgerundet wird die Mischung durch den weichen, feinwürzig-nussigen<br />

Geschmack dunkler Schokolade aus<br />

dem Robusta-Anteil (Kaapi Royale, Indien) von 30%.<br />

Unverbindliche Preisempfehlung: 11,50 €/250g<br />

Somit gibt es jetzt für uns Aficionados ein individuelles Angebot<br />

zum Genuss einer Zigarre aus dem Hause Frapin.<br />

Cognac Frapin Cigar Blend XO 40 vol%, 0,7 Liter. UVP 99,00 €


Im Hotel Adlon<br />

10117 Berlin<br />

Besuchen Sie uns auch unter<br />

www.noblego.de


TABAKHANDEL•SPEZIAL<br />

La Casa del Habano<br />

Bonn eröffnet<br />

Ein neues Paradies für Habano-Liebhaber<br />

in Deutschland<br />

Am 16. Mai wurde die La Casa del Habano Bonn feierlich<br />

eröffnet und erfreut sich großer Beliebtheit bei habanophilen<br />

Cigarren-Enthusiasten. Die Eröffnung der La Casa del<br />

Habano Bonn markiert einen bedeutenden Meilenstein,<br />

da es sich um die 16. La Casa del Habano in Deutschland<br />

handelt. Dieser Anlass wurde gebührend mit zahlreichen<br />

prominenten Gästen gefeiert, darunter Monica Rodriguez<br />

Sanchez, die Leiterin der Außenstelle der kubanischen Botschaft<br />

in Bonn, Vertreter von 5th Avenue, dem offiziellen<br />

Alleinimporteur von Habanos in Deutschland, die Inhaber<br />

verschiedener Casas del Habano in Deutschland, Kunden<br />

des Geschäfts sowie der Geschäftsführer des Bundesverbandes<br />

der Cigarrenindustrie in Deutschland, Bodo Mehrlein.<br />

Unterstützt wurde die Veranstaltung mit kreativen<br />

Cocktails und edlen Spirituosen aus dem Hause Ferrand,<br />

mit ausgewählten Schokoladen von Choco-Dealer und natürlich<br />

mit feinsten Habanos von 5th Avenue.<br />

La Casa del Habano Bonn wird von Torger Brunken geleitet,<br />

der das Geschäft zuvor bereits mit dem Status eines<br />

Habanos Specialists betrieben hat. Gemeinsam mit seinem<br />

engagierten Team aus zwei Mitarbeitern bietet er den Kunden<br />

umfassende Beratung und einen zuvorkommenden,<br />

persönlichen Service. Als wahrer Botschafter der Habanos<br />

erfüllt er die Funktion einer La Casa del Habano in bester<br />

Art und Weise.<br />

Das lichtdurchflutete Geschäft der La Casa del Habano<br />

Bonn befindet sich in erstklassiger Innenstadtlage in der<br />

Kaiser-Passage und erstreckt sich über eine Fläche von<br />

140 Quadratmetern. Ein besonderes Highlight ist die Galerie,<br />

die eine äußerst geschmackvolle Cigarrenlounge mit<br />

12 bequemen Sesseln beherbergt. Darüber hinaus verfügt<br />

das Geschäft über einen Klimaraum, der auf 20 Quadratmetern<br />

perfekte Lagerungsbedingungen für feinste Habanos<br />

bietet.<br />

La Casa del Habano ist ein weltweites Franchise-Netzwerk<br />

von Habanos, S.A. und umfasst derzeit rund 150 Geschäfte<br />

weltweit. Mit nunmehr 16 Geschäften hat Deutschland<br />

nach Kuba die meisten La Casas del Habano weltweit. Die<br />

Casas garantieren den Liebhabern nicht nur die Originalität<br />

der Produkte, sondern bieten auch stets ein vollständiges<br />

Sortiment an Habanos-Marken und -Formaten sowie anderen<br />

Produkten für Connaisseure an, die über die jeweiligen<br />

Exklusivimporteure der Länder bezogen werden. In La<br />

Casa del Habano werden exklusive Formate, limitierte Spezialitäten<br />

wie die alljährlich erscheinende "Colección Habanos"<br />

oder die Humidore der Serie Replica Antigua exklusiv<br />

angeboten. Das Ambiente in den Casas ist geprägt von einem<br />

hohen Wohlfühlcharakter, hier finden Aficionados alles,<br />

was das Herz begehrt. Darüber hinaus sind auch neue<br />

Produkte stets als Erstes in den Casas erhältlich. Das ausgesuchte<br />

Personal in den Casas berät den Genießer allzeit<br />

fachkundig, angefangen über die richtige Wahl der Marke<br />

und des Formats bis hin zu Informationen über die Entstehung<br />

der Habano Ihres Vertrauens. Hinzu kommen Cigarrendegustationen,<br />

die regelmäßig in den Casas veranstaltet<br />

werden - sie sind ein fester Bestandteil des Konzepts<br />

der Casas, bei dem professionelle Teams ihre ganze Erfahrung<br />

und ihr Wissen bei den Tastings einfließen lassen.<br />

Webseite: www.lcdh-bonn.de<br />

www.instagram.com/cigar.embassy<br />

18<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 19


TITEL STORY<br />

20<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


BAR-BOOM<br />

Die Renaissance der<br />

Genusskultur in feinem Ambiente<br />

Dunkle Hölzer, viel warme Töne im Raum, geschmeidige Ledersessel und der<br />

Duft von guten Zigarren und Drinks. So stellt sich der geneigte Connaisseur<br />

wahrscheinlich sein Refugium für einen entspannten Tagesausklang vor.<br />

Ob im feinen Hotel in der Bar mit Smoker-Lounge, oder in einer extraordinären<br />

Bar-oder Club-Location mit eben diesen Möglichkeiten für Genießer –<br />

Hauptsache Qualität und etwas Leichtigkeit des Seins. Diese Sehnsucht<br />

ist nicht neu und erlebte auch Höhen und Tiefen, aber aktuell scheint der<br />

Trend dahin wiederbelebt.<br />

Von Bodo Meinsen<br />

Der Weg vom ersten<br />

Saloon in den USA bis<br />

zur heutigen Barkultur<br />

in Deutschland war ein langer.<br />

Begleitet von zwei Weltkriegen,<br />

in denen fast alles zum Erliegen<br />

kam. Von der Alkohol-Prohibition in<br />

den USA, aus der ein florierender<br />

Schwarzmarkt samt hoher krimineller<br />

Energie entstand. Bis hin zu<br />

einer weltweit angelegten Ächtung<br />

des Tabaks im 21.Jahrhundert, die<br />

sicher noch nicht abgeschlossen<br />

ist. Scheinbar zum Trotz dieser Widerstände<br />

neigt der Mensch aber zu<br />

Lust am Genuss und Verbote dienen<br />

nicht selten einer Belebung dieser<br />

Lust. Das spiegelt sich auch deutlich<br />

in zahlreichen Film-Highligths<br />

verschiedener Epochen wider. Wer<br />

kennt sie nicht, die vielen Szenen<br />

in beinahe allen Film-Genres, die<br />

im Western-Saloon oder einer<br />

Bar spielten. Während im Wilden<br />

Westen noch Haudegen und kokette<br />

Tänzerinnen aufeinander trafen,<br />

wurden in Casablanca, Berlin,<br />

London oder Wien Krimi-Akzente in<br />

angesagten Clubs gesetzt. Und alle<br />

diese cineastischen Produktionen<br />

hatten etwas gemein: es wurde viel<br />

geraucht und getrunken.<br />

Das gesellschaftliche Spiegelbild<br />

in Kinofilmen hatte auch<br />

Einfluss auf die weitere Entwicklung<br />

der Barkultur. Speziell in den<br />

großen und angesehenen Hotels<br />

wurden in den späteren Nachkriegsjahren<br />

wieder fantastische<br />

Bars samt Tanzboden etabliert. Hier<br />

traf sich die Society, hier wurde<br />

wieder geraucht und getrunken, ge-<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 21


TITEL STORY<br />

tion“ vor einer Reise zu finden. Im<br />

Zeitalter des Internets wird aber<br />

inzwischen die Suche nach solchen<br />

Kultstätten einfacher. Für<br />

Globetrotter mit Genussanspruch<br />

empfiehlt sich also ein vorheriger<br />

Google-Ausflug in die Bar-Szene<br />

der Destination.<br />

Fine Pairings:<br />

Cocktails, Drinks oder Wein<br />

und Zigarrengenuss<br />

lacht und getanzt. Lust am Genuss<br />

eben, und nach Jahren der Angst,<br />

des Verzichts und des Wiederaufbaus<br />

eine sehnsüchtig erwartete<br />

neue Welt. Parallel öffneten immer<br />

mehr Bars mit Kultstatus-Potenzial<br />

weltweit und auch in Deutschland.<br />

Harry´s New York Bar zum Beispiel,<br />

die unter diesem Label bis heute in<br />

zahlreichen Städten einladen und<br />

sich nicht nur auf Hemingway als<br />

häufiger prominenter Stammgast<br />

berufen können. Die Bar im Raffles<br />

Hotel in Singapur zählt sicher<br />

auch dazu. Oder die älteste Bar in<br />

New York, Pet´s Tavern, die bereits<br />

1864 eröffnet wurde. In München,<br />

Deutschlands erster Adresse für<br />

Ausgelassenheit und Bussi-Bussi-Gesellschaft<br />

in den 70ern und<br />

80ern, sorgte Charles Schumann<br />

in seiner Bar für viel Gesprächsstoff<br />

in den Boulevard-Gazetten<br />

und die Hamburger Atlantikbar im<br />

gleichnamigen Hotel bediente Udo<br />

Lindenberg gerne mit Zigarre und<br />

Vodka. Es sind diese Vorreiter der<br />

Szene, die den Weg zu einer wundervollen<br />

Barkultur ebneten. Die<br />

Möglichkeiten haben sich bis heute<br />

enorm vervielfältigt und es fällt<br />

nicht leicht, die „must have-Loca-<br />

Seit einigen Jahren hat sich in<br />

Deutschland eine Barkultur von<br />

höchster Güte weiterentwickelt.<br />

Man folgt der benannten Lust am<br />

Genuss und punktet mit Kreativität<br />

und Stil. Die Drinks sind anspruchsvoller<br />

geworden. Das Fachpersonal<br />

hinter der Theke besitzt hohes<br />

Ansehen und glänzt mit Raffinesse.<br />

Das Ambiente orientiert sich an<br />

Traditionswerten, nutzt aber auch<br />

hippe Einflüsse, um ein heterogenes<br />

Publikum zu begeistern.<br />

Und das nicht nur in den Hot Spot<br />

Metropolen. Auch im ländlichen<br />

Raum findet man immer mehr<br />

Lounges, Clubs und Bars, die mit<br />

Genusskonzepten aufwarten. Erfolg<br />

22<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


haben diejenigen, die die Symbiose<br />

von qualitativ hochwertigen Spirituosen<br />

oder Weinen und passenden<br />

Tabakprodukten kennen und<br />

beherrschen. Eine hohe Kunst, denn<br />

hier ist Fachwissen und Dienstleistungsmentalität<br />

gleichermaßen<br />

gefragt. Die Gastronomie und Hotellerie<br />

ist also gefordert, den Gästen<br />

gut geschultes Personal zu präsentieren.<br />

Kein leichtes Unterfangen<br />

nach den Pandemiejahren und der<br />

daraus entstandenen Fluktuation.<br />

Andererseits stellen wir aber<br />

auch fest, dass sich immer mehr<br />

jüngere Menschen für einen Ausbildungsweg<br />

entscheiden, der ihnen<br />

Anerkennung und Wertschätzung<br />

verspricht. Neben den Basics geht<br />

der Trend zu Spezial-Weiterbildungen<br />

wie Sommelier, Bar-Chef mit<br />

Zertifikat und Auszeichnungen, oder<br />

auch als Zigarren-Botschafter. Ein<br />

lernintensiver Weg, der sich aber<br />

allemal lohnt, wie uns in zahlreichen<br />

Gesprächen mit Gastronomen<br />

und Hoteliers bestätigt wurde.<br />

Die Anerkennung kommt mehr<br />

und mehr von unterschiedlichsten<br />

Zielgruppen. Die älteren Gäste<br />

mit viel Erfahrung und Anspruch<br />

schätzen häufig den unaufdringlichen<br />

und stilvollen Service in<br />

Grand Hotels. Der jüngere Gast mit<br />

Entdeckungsdrang fühlt sich in<br />

der neonbeleuchteten Atmosphäre<br />

samt chilliger Musik wohl. Die<br />

Zigarre zum vollmundigen Rotwein<br />

oder exzellenten karibischem Rum<br />

schmeckt vielen aber auch in den<br />

zahlreichen Havanna Lounges oder<br />

anderen individuellen Clubs. Nicht<br />

selten findet man eine wunderbare<br />

Getränkekarte und imposante<br />

Zigarrenauswahl in Tabakfachgeschäften.<br />

Auch hier hat die<br />

Barkultur längst Einzug gehalten.<br />

Besonders auffällig ist dabei, dass<br />

sich alle Genuss-Angebote auf hohem<br />

Niveau bewegen. Das bereits<br />

angesprochene Ambiente präsentiert<br />

sich in unglaublich schönen<br />

Unterschieden. Very british, New<br />

York Style, 20er Jahre Charme<br />

sind beliebte Themen. Weniger als<br />

Kulisse, sondern als authentische<br />

Umgebung für echte Genießer. Auch<br />

moderne Interieurs kommen gut<br />

an, wenn die Grundregeln „stilvoll,<br />

genussvoll, unaufdringlich und<br />

kompetent“ eingehalten werden.<br />

Schließlich sind das alle Orte der<br />

Begegnung und man möchte sich<br />

individuell wohlfühlen und in Gemeinschaft<br />

genießen. Fine Tobacco<br />

hat in den vergangenen Jahren mit<br />

Rubriken wie Genuss Oasen, Smokings<br />

Rooms und zahlreichen Hotelgeschichten<br />

frühzeitig auf diesen<br />

Trend gesetzt und wir freuen uns,<br />

dass sich das fortsetzt. Ob nun als<br />

echter Bar Boom, oder einfach als<br />

Renaissance der Genusskultur an<br />

sich – beides ist herzlich willkommen<br />

in der Welt der Connaisseure.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 23


TITEL STORY<br />

Wir haben Experten gefragt:<br />

„Früher galten Bars, Clubs und Hotels als Society Treffpunkt.<br />

Wir sehen aktuell, dass sich eine Renaissance<br />

dieser Genusskultur abzeichnet und finden glanzvolle<br />

neue Locations bzw. liebevolle Restaurierungen.<br />

Wie sehen Sie diese Entwicklung? Können Sie unser<br />

Empfinden teilen, oder haben Sie andere Erkenntnisse?“<br />

Christoph A. Puszkar<br />

Leiter Marketing/PR, 5th Avenue<br />

Products Trading GmbH<br />

„In gewisser Weise kann ich das bestätigen: Wir<br />

verzeichnen seit Ende 2022 ein leicht erhöhtes<br />

Interesse an unseren Gastronomie-Konzepten<br />

"Habanos Lounge" und "Habanos Terrace". Nachdem<br />

in den Corona-Jahren eine ganze Menge Lokale<br />

und damit auch Cigarrenlounges geschlossen<br />

wurden, scheint das Interesse jetzt neu<br />

erwacht, auch wieder Genuss-Oasen für Aficionadas<br />

und Aficionados<br />

anzubieten.<br />

Wir<br />

können das<br />

jetzt zwar noch<br />

nicht als neuen<br />

"Trend" erkennen,<br />

würden<br />

uns aber sehr<br />

freuen, wenn<br />

daraus ein solcher<br />

entsteht.“<br />

Avid Koppmeier<br />

Head of Sales, Arnold André<br />

„Bars, Lounges, Clubs - all diese Locations repräsentieren<br />

nicht nur die feine Barkultur, sondern<br />

sie sind auch Rückzugsorte der besonderen<br />

Art. Und sie sind schon immer ein Treffpunkt<br />

von Menschen mit hoher Genussaffinität. Heute<br />

vielleicht mehr denn je. Und zu den Genussmenschen<br />

zählen im Besonderen auch die Zigarrenliebhaber<br />

und -liebhaberinnen. Wir sind sehr<br />

froh dass wir mit unserer Marke CARLOS ANDRÉ<br />

Premium Partnerschaften<br />

zum Beispiel<br />

mit der Zigarrenlounge<br />

im<br />

Schlosshotel<br />

Elmau haben.<br />

Eine Location<br />

wo Genuss auf<br />

hohem Niveau<br />

erlebt, gelebt<br />

und zelebriert<br />

wird.<br />

René Schumann & Wolfgang Schmid<br />

Davidoff Brand Ambassadore<br />

„Wir sind ganzjährig in Deutschland´s Gastronomie<br />

unterwegs und sehen eine zweigeteilte<br />

Entwicklung: es wird wieder mehr Wert auf echte<br />

Genuss-Refugien gelegt, es entstehen auch<br />

immer wieder neue und interessante Locations,<br />

vornehmlich in der Hotellerie, weniger in klassischen<br />

Bars. Überall begegnet uns aber auch das<br />

Thema Personalsuche und das bedeutet für die<br />

Gastronomie<br />

eine Barriere<br />

und Herausforderung.“<br />

René Schumann (links)<br />

Wolfgang Schmid (rechts)<br />

24<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


SERIE•HECHO A MANO<br />

oben: Die Hauptrippe des Tabakblattes wird<br />

entfernt, viel Geschick ist bei diesem Vorgang<br />

notwendig.<br />

unten: Wann welcher Vorgang stattfindet, ist<br />

genau festgelegt: Fermentation, Lüftung, Befeuchtung,<br />

Entrippung.<br />

26<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


Von Händen gefertigt – Das Entstehen einer Zigarre | Teil 6<br />

Die Fermentation<br />

oder Gärung<br />

Die Blätter sind nun geerntet und optimal getrocknet, farblich also<br />

nicht mehr grün, sondern braun. Und was geschieht jetzt? Es ist Zeit<br />

für die Fermentation, ohne die der Tabak für den Menschen ungenießbar<br />

wäre.<br />

Betrachten wir die nächsten der insgesamt 539 Arbeitsschritte oder<br />

Handgriffe, die laut Eumelio Espino für die Herstellung einer Habano<br />

notwendig sind.<br />

Text: Claudia Puszkar<br />

Die getrockneten, braunen<br />

Tabakblätter hängen<br />

also in den Trockenschuppen<br />

und werden nun, streng<br />

getrennt nach unterschiedlichen Blattarten,<br />

abgenommen. Wer nun meint,<br />

dass diese Tabakblätter gleich weiter<br />

zu Zigarren verarbeitet werden, liegt<br />

falsch. Es vergehen oft mehrere Jahre,<br />

bis ein getrocknetes Tabakblatt für die<br />

Herstellung einer Zigarre zum Einsatz<br />

kommt.<br />

Der nächste, sehr wichtige Schritt,<br />

ist die Fermentation. Allgemein spricht<br />

man von der Fermentation von Tabak.<br />

Genau genommen handelt es sich aber<br />

um eine Gärung oder genauer gesagt<br />

um einen mikrobiellen Abbau organischer<br />

Stoffe ohne Einbeziehung von<br />

Sauerstoff. Die Gärung ist streng genommen<br />

nur eine Form der Fermentation,<br />

da man heutzutage auch Vorgänge<br />

unter Verwendung von Sauerstoff als<br />

Fermentation bezeichnet. Da im englischen<br />

die Gärung fermentation (ähnlich<br />

im Spanischen: fermentación) heißt,<br />

wird hierzulande auch der Begriff Fermentation<br />

verwendet. Doch dies nur am<br />

Rande und für Leute, die es ganz genau<br />

nehmen oder wissen wollen.<br />

Ohne die Gärung wären die Tabakblätter<br />

ungenießbar. Tabak enthält eine<br />

riesige Menge an Bestandteilen, darunter<br />

Nikotin, Säuren, Ammoniak, Teer<br />

und eine Reihe anderer Stoffe. Im unfermentierten<br />

Zustand könnte ein Mensch<br />

den Tabak nicht rauchen. Also müssen<br />

diese Stoffe biochemisch verändert und<br />

umgewandelt werden. Beispielsweise<br />

werden Eiweißverbindungen abgebaut,<br />

die das Aroma des Tabaks überdecken<br />

würden. Auch optisch werden die Blätter,<br />

vor allem wichtig für die Deckblätter,<br />

dadurch gleichmäßiger in der Farbe.<br />

Die Brennbarkeit der Blätter verbessert<br />

sich durch die Fermentation ebenfalls.<br />

Jede Blattart muss unterschiedlich<br />

stark oder oft fermentiert werden.<br />

Grundsätzlich gilt: je feiner ein Blatt,<br />

desto seltener wird es fermentiert. Die<br />

Deckblätter zum Beispiel sind sehr dünn<br />

und empfindlich. Man fermentiert sie daher<br />

nur einmal und nur etwa 20 Tage.<br />

Blätter für die Einlage oder das<br />

Umblatt werden länger und häufiger<br />

fermentiert. Die erste Fermentation<br />

dauert bei allen diesen Blättern 30<br />

Tage. Dann werden die Blätter befeuchtet<br />

und entlüftet. Danach erfolgt<br />

eine erste Sortierung.<br />

Die geschmacklich leichtesten<br />

Blätter vom unteren Teil der Pflanze,<br />

die später als Volado oder als Umblätter<br />

verwendet werden, werden danach<br />

belüftet, befeuchtet und entrippt.<br />

Dann erfolgt die für diese Blätter<br />

zweite und letzte Fermentation, die 15<br />

bis 25 Tage dauert.<br />

Die Blätter vom oberen Teil der<br />

Pflanze (die geschmacklich kräftigsten,<br />

für Ligero und Medio Tiempo) und die<br />

Blätter vom mittleren Teil der Pflanze<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 27


SERIE•HECHO A MANO<br />

oben links:<br />

Mithilfe eines Thermometers wird die Temperatur<br />

im Stapel permanent kontrolliert.<br />

oben rechts:<br />

Ist ein Stapel fertig, wird er, nach Bedarf,<br />

ganz mit Tüchern umhüllt.<br />

(für Seco) werden für 15 Tage oder auch<br />

etwas länger gleich ein zweites Mal fermentiert.<br />

Sie sind strapazierfähiger. Danach<br />

erfolgt eine erneute Lüftung und<br />

Befeuchtung und die Entfernung der<br />

Hauptrippen. Erst dann werden die Ligero-Blätter<br />

ein drittes Mal für 90 Tage<br />

fermentiert, während die Seco-Blätter<br />

(die mittleren) nur noch 45 bis 60 Tage<br />

fermentiert werden.<br />

unten links:<br />

Die unterste Schicht eines Stapels.<br />

unten rechts:<br />

Die Blätter werden immer wieder sortiert<br />

und kontrolliert.<br />

Doch wie kommt die Gärung, oder<br />

Fermentation, zustande? Dafür werden<br />

die Tabakblätter je nach Sorte zu riesigen<br />

Bündeln aufgeschichtet und mit<br />

Stoffbahnen umhüllt. Die Gärung setzt<br />

auf natürliche Art ein. Grundlage ist die<br />

in den Blättern enthaltene Flüssigkeit<br />

und ein gewisser Druck. Wärme entsteht.<br />

Im Inneren eines Tabakballens<br />

sind Temperaturen bis zu 60 Grad Celsius<br />

angestrebt. Wärmer sollte es jedoch<br />

nicht werden, da sonst der Tabak zu<br />

schnell oder zu stark fermentiert und<br />

damit unbrauchbar oder zerstört wird.<br />

Die Temperaturkontrolle ist in diesem<br />

Abschnitt die wichtigste Aufgabe.<br />

Steigt die Temperatur zu hoch, ist umgehendes<br />

Handeln notwendig. Auch<br />

hier ist körperlicher Einsatz unabdingbar.<br />

Denn man kann die Temperatur<br />

nicht, wie beispielsweise bei einer<br />

Heizung oder einer Maschine, einfach<br />

runterstellen. Um die Temperatur zu<br />

verringern, ist es notwendig, die großen<br />

Stapel zu öffnen und die Tabakblätter<br />

zu lüften. Die inneren Blätter<br />

werden nach außen verlegt und umgekehrt<br />

die äußeren nach innen. Der<br />

Stapel wird somit komplett neu aufgeschichtet.<br />

Danach platziert man das<br />

28<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


Thermometer wieder inmitten des<br />

Stapels, um die Kontrolle fortsetzen<br />

zu können. Diese Überwachung ist bis<br />

zum Ende des Fermentationsprozesses<br />

unabdingbar.<br />

Zwischen den Fermentationen<br />

werden die Blätter unzählige Male<br />

gelüftet, befeuchtet und sortiert.<br />

Wie schon erwähnt, wird hier auch<br />

die Hauptrippe des Blattes entfernt.<br />

Es ist so faszinierend, den dort arbeitenden<br />

Menschen zuzuschauen.<br />

Wie sie die Tabakblätter halten und<br />

genau erkennen, welche Qualität<br />

ein Blatt hat, die Blätter geradezu<br />

„lesen“, ist beeindruckend. Und nur<br />

aufgrund der Kenntnisse und Fertigkeiten<br />

und der Sorgfalt all dieser<br />

Menschen ist die Herstellung einer<br />

Zigarre möglich.<br />

inks:<br />

Die Tabakblätter werden immer wieder gebündelt,<br />

sie dürfen nicht durcheinandergebracht werden.<br />

rechts:<br />

Die Blätter werden aufeinandergelegt und mit<br />

einem Tuch abgedeckt.<br />

ONLINE SHOP<br />

WWW.BIRKENHOF-BRENNEREI.DE<br />

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gebracht, steht die Birkenhof Master Edition für<br />

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FINE PAIRINGS<br />

KLEINE<br />

(R)UMSCHAU<br />

PUSSER’S BRITISH NAVY RUM 15 YEAR<br />

Pusser’s Rum<br />

ist<br />

der einzige für Normalbürger erhältliche Rum, der nach den originalen Vorgaben der britischen<br />

Royal Navy kreiert rt wurde.<br />

Der Seemann, eman<br />

n, der für die Austeilung der täglichen Rumration zuständig war, wurde offiziell zwar „Purser“ genannt,<br />

hieß aber bei den Matrosen umgangssprachlich „Pusser“. Der Pusser wurde oft verdächtigt, den wertvollen Rum<br />

verwässert ert zu haben. Um das Gegenteil zu beweisen, mischte er ein paar Körner Schießpulver in den Rum<br />

und versuchte diesen zu entzünden. Wenn sich der Rum entzündete, galt es als „at proof“, also als<br />

unverfälscht. Wenn nicht, fand sich der Pusser schneller am Grunde des Meeres wieder<br />

als ihm lieb war!<br />

Pusser’s<br />

Rum 15 Jahre ist ein limitierter Small Batch Rum mit einer schönen dunklen<br />

Farbe. Zu den Geschmacksnoten gehören der klassische Demerara-Zucker, süßes<br />

Karamell, Trockenfrüchte rü<br />

und Gewürze. Voller, runder Körper mit langem Abgang.<br />

Der Rum eignet sich hervorragend für Cocktails. Alternativen: Pur oder on the<br />

rocks.<br />

Pusser’s 40 vol%, 0,7 Liter. UVP 64,99 €<br />

Online<br />

ne<br />

verfügbar über www.homeofmalts.com<br />

ROMA<br />

CRAFT INTEMPERANCE CHARITY<br />

Die Marke startete im Jahre 2011 mit der CroMagnon und mit der hier<br />

vorgestellten Linie. Alle Vitolas dieser Marke werden in der eigenen Tabacalera<br />

in<br />

Nicaragua mit dem vielversprechenden Namen "Nica Sueno"<br />

(nicaraguanischer ag Traum) gerollt. Auch wenn der Name Boutiquezigarre<br />

mittlerweile etwas "ausgelutscht" ist, hier haben wir eine würdige<br />

Vertreterin ret dieser Bezeichnung vor uns. Die beiden lassen nur jeweils<br />

soviele Zigarren rollen wie die vorrätigen Tabake die ursprünglich<br />

gedachte Charakteristik hergeben. In den USA haben die beiden<br />

mittlerweile eine sehr treue Anhängerschaft aufbauen können, die<br />

Roma Craft Zigarren bekommt man einfach nicht an jeder Ecke<br />

und man bekommt sie auch nicht als irgendwelche Mega-Deals<br />

nachgeworfen - immer ein gutes Zeichen für die Qualität einer<br />

Zigarre!<br />

30<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


Wir haben uns einmal für Sie<br />

umgesehen – und ein paar Klassiker und Exoten<br />

unter den Zuckerrohr-Spirituosen ausgesucht und<br />

mit köstlichen Tabak-Spezialitäten kombiniert.<br />

Herausgekommen sind fünf Pärchen, die – wie man<br />

heute sagt – „matchen“. Kommen Sie mit uns auf<br />

eine Entdeckungsreise – auch wenn sie nur auf Ihrer<br />

Terrasse stattfindet ...<br />

THE DEMON’S SHARE 15<br />

YEARS RUM –<br />

ALLE GUTEN DINGE SIND DERER DREI!<br />

Nach dem 6- und 12-jährigen Demon’s Share, hat der Gründer der Rum-Markenfamilie<br />

Marco Savio nun einen weiteren, spannenden Rum geschaffen. Mit seiner kreativen<br />

und künstlerischen Flaschengestaltung ragt der Demon’s Share 15 Years in jeder Bar<br />

auch optisch heraus.<br />

Das Zuckerrohr, das die Basis für die Melasse dieser Spirituose bildet, wächst auf<br />

nährstoffreichen Vulkanböden im Herzen Panamas. Nach der Destillation reifen die<br />

edlen Brände in speziell ausgebrannten Fässern - medium Level - aus amerikanischer<br />

Eiche. Die lange Lagerung und die Intensität des Toastings der Fässer führt zu dem<br />

besonderen Geschmack dieses Demon’s Share).<br />

Hier punktet der mahagonifarbene Rum mit tiefen und reichhaltigen Noten von Vanille<br />

und Karamell – dazu Eindrücke von Früchten und Würze. Ideal zum puren genießen –<br />

aber auch on „the rocks“ oder gut einsetzbar für rumbasierte Cocktails.<br />

Demon’s Share 15 Years Rum 43 vol%, 0,7 Liter. UVP 79,95 €<br />

Online verfügbar über www.ludwig-von-kapff.de<br />

LA AURORA 1495 SERIES SUMO SHORT ROBUSTO<br />

Die Aurora 1495 Sumo Short Robusto besticht nicht nur durch Format und Optik.<br />

Ausgewogenheit und geschmackliche Vielfalt vereinen sich zu einer perfekten<br />

Zigarrenkomposition. Fein-würzige<br />

Aromen mit Komponenten von Kaffee, Kakao und Süßholz, sowie einem Hauch von<br />

Pfeffer bedienen eine ganze Palette von Geschmacksrichtungen und verbinden<br />

sich zu einem komplexen, ausgewogenen, mittelkräftigen Raucherlebnis.<br />

Es ist die älteste Tabacalera der Dominikanischen Republik - seit 1903 wird hier<br />

Zigarrengeschichte geschrieben. Mit dieser Serie wird an die Entdeckung der Insel<br />

Hispaniola im Jahre 1495 durch Columbus erinnert, der anschliessend die<br />

Stadt Santiago de los Caballeros gründete.<br />

Cigar Master José Blanco blendete die La Aurora 1495 mit einem sun-grown<br />

Sumatratabak aus Ecuador für das Deckblatt. Als Umblatt verwendete er einen<br />

Mata Fina aus Brasilien um schliesslich in der Einlage eine sehr ungewöhnliche<br />

Mischung von vier verschiedenen Tabaken zusammen zus stellen. Der Filler enthält<br />

neben dominikanischem Tabak aus dem Cibao Valley noch peruanischen,<br />

brasilianischen und nicaraguanischen Einlagetabak.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 31


FINE PAIRINGS<br />

SAINT JAMES VSOP RHUM AGRICOLE<br />

Die Marke Saint James von der Karibik-Insel Martinique steht seit ihrem Gründungsjahr 1765 für ein<br />

besonderes Rum-Produkt: statt aus der Melasse werden die Saint James-Rhums aus frisch gepresstem<br />

Zuckerrohrsaft hergestellt. Wegen dieser besonderen Herstellung und die Herkunft von den französischen<br />

Antillen nennt man diese Art der Spirituose „Rhum Agricole“.<br />

Die fruchtbaren ren vulkanischen Böden und das tropische Klima der Karibik bieten ideale<br />

Voraussetzungen setz<br />

unge<br />

n für den Zuckerrohranbau auf Martinique. Das von Hand geerntete<br />

Zuckerrohr rohr<br />

wird nach traditionellen Methoden gepresst und der gewonnene Saft destilliert.<br />

So entsteht teh<br />

das einzigartig frische, exotische und weltweit geschätzte Aroma der<br />

Marke Saint James. Die Rhums kommen dabei ganz ohne den Zusatz von Zucker aus.<br />

Für den Saint James VSOP reift der Rhum mindesten 4 Jahre unter tropischen<br />

Bedingungen gen in<br />

amerikanischen Eichenholzfässern. Im Glas schimmert er in einer<br />

wundervollen en an Mahagoni erinnernden Farbe. Das Bouquet ist kraftvoll und bietet<br />

Aromen von<br />

Vanille, Kakao und Fruchtnoten. Am Gaumen präsentiert er sich perfekt<br />

ausbalanciert alan<br />

anci<br />

mit Würze und fruchtigen Noten.<br />

Saint James VSOP Rhum Agricole, 43 vol%, 0,7 Liter. UVP 31,99 €<br />

TRINIDAD TOPES<br />

Die Marke Trinidad ist benannt nach der wunderschönen Stadt La Santísima Trinidad<br />

(zu deutsch: Die Heilige Dreifaltigkeit), die im 16. Jahrhundert erbaut wurde.<br />

Sie befindet sich an der Südküste Kubas und wird von der UNESCO als Weltkulturerbe<br />

geführt. Als Marke existiert die Trinidad seit 1969. Wie auch die Cohiba<br />

fertigte man sie ausschließlich als Geschenk für ausländische Diplomaten.<br />

Erst 1998 wurde sie für den allgemeinen Verkauf freigegeben – jedoch nur in<br />

geringer Menge.<br />

Zuerst gab es nur ein Format von der Marke Trinidad: die Fundadores. Im<br />

Jahr 2003 kamen drei weitere hinzu: die Reyes und die Coloniales. Zur<br />

selben Zeit wurden das Design der Marke und die Zigarrenringe überarbeitet.<br />

Im Jahr 2015 kam die Trinidad Vigía zum Sortiment hinzu, ein<br />

zeitgemäßes Format mit großem Ringmaß.<br />

Einige Jahre fertigte man die Zigarren der Marke Trinidad in der<br />

Manufaktur El Laguito, der Cohiba-Manufaktur. Die speziellen<br />

Tabakmischungen mit Einlage- und Umblättern aus der Tabakanbauzone<br />

Vuelta Abajo machen diese Marke so exklusiv.<br />

Trinidad zählt zu den jüngsten Marken Cubas. 1969 gegründet,<br />

blieb ihre Existenz bis 1998 geheimnisumwittert. Seitdem<br />

erfreut sich die exklusive Marke großer Beliebtheit, sie gilt<br />

immer noch als Geheimtipp neben den deutlich bekannteren<br />

Schwester Cohiba.<br />

32<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


REMEDY PINEAPPLE<br />

Der Remedy Pineapple ist das Meisterwerk des bekannten Alchemisten Frank M. Farrington. Dieser Mann<br />

erschuf zur Zeit der Prohibition in Amerika eindrucksvolle Drinks und Spirituosen, die die Marke Remedy<br />

heute wieder aufleben lässt. Geschichten zur Folge soll Farrington die Ananas – oder auch „Tropenkönigin“<br />

genannt – bei einem befreundeten Obsthändler erspäht und sofort gekauft haben. In<br />

seinem heimischen Spirituosenlabor begann er, die Frucht zu erhitzen, sodass ss ein<br />

süßlich-fruchtiger Sud austrat – die Essenz der Ananas. Das war die Geburtsstunde<br />

des Remedy Pineapple. Zusammen mit einem geblendeten Rum aus<br />

Trinidad d &<br />

Tobago, Barbados und der Dominikanischen Republik wurde die Essenz der<br />

Ananas<br />

nas<br />

zu einem fruchtigen Spiced Rum vermählt, dem Remedy edy Pineapple.<br />

e.<br />

In der Nase identifiziert man angenehme Noten von Vanille und Ananas. as.<br />

Im Geschmack<br />

bietet der Remedy Pineapple eine leichte Süße und wiederum Ananasnoten. nas<br />

Eine Spur Würzigkeit im Hintergrund deutet den fassgereiften Rum<br />

an. Der Remedy biete uns Zigarrenrauchern eine süße Ergänzung –<br />

gerade bei Zigarren mit erdigen und holzigen Noten.<br />

Remedy Pineapple 40 vol%, 0,7 Liter. UVP 21,99 €<br />

SAMANA CLASSIC PETIT ROBUSTO<br />

Die Samaná Classic Petit Robusto aus der Dominikanischen Republik gehört zu der<br />

in vielen verschiedenen Formaten erhältlichen Classic Line von Samana. Ihr mild<br />

ausgelegter Blend besteht aus einem hellen US-amerikanischen Connecticut Shade<br />

Deckblatt, einem dominikanischen Umblatt sowie Einlagetabaken aus Honduras<br />

und der Dominikanischen Republik.<br />

Diese hochwertigen Premiumtabake verleihen<br />

e der Samaná Classic Petit<br />

t<br />

Robusto einen sehr cremigen Rauch, welcher mit fruchtig-süß unterlegten<br />

Erd-, Gras- und Holzaromen angefüllt lt ist. Darunter mischt sich zudem<br />

eine angenehme Würze, die sich ab der Rauchmitte te<br />

etwas intensiviert,<br />

jedoch nie aufdringlich oder gar scharf wirkt. Bei sehr gutem<br />

Zugverhalten und vorbildlichem Abbrand beschert die leckere<br />

Longfiller ihrem Genießer so bis zu 45 Minuten unbeschwertes<br />

Rauchvergnügen.<br />

Ein so mildes Format wie die Samaná Classic Line Petit Robusto<br />

eignet sich hervorragend für interessierte Einsteiger,<br />

die ersten Erfahrungen im Bereich des Genussrauchens<br />

sammeln möchten.<br />

Mit der Samaná Classic Line Petit Robusto kommt eine<br />

leckere, qualitätsvolle Connecticut Zigarre zu Ihnen<br />

nach Hause, die Sie schon nach wenigen n Zügen in<br />

Ihr Genießerherz schließen werden.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 33


FINE PAIRINGS<br />

RON SIETE VILLAS AÑEJADO<br />

Der aus Spanien stammende Rum Siete Villas Añejado wurde vom erfahrenen Rumexperten Juan Alberto Alvarez kreiert.<br />

Benannt ist der Rum nach den ersten sieben Dörfern, die im Auftrag des Königs Ferdinand nach der Eroberung 1511 auf<br />

Kuba gegründet wurden.<br />

Der erste Arbeitsschritt erfolgte in der Karibik, wo der ausgewählte Rum nach der 4jährigen Reifung in amerikanischen<br />

Bourbon-Fässern mit anderen heimischen 7 bis 10jährigen Rums vermählt wurde.<br />

Der zweite e Schritt erfolgte in Spanien. Dort verbrachte der Ron 7 Siete Villas 1511 Rum weitere 3 Jahre<br />

Lagerungszeit ei<br />

im katalanischen Nationalpark Garrotxa, bevor die Abfüllung erfolgt.<br />

Der Ron Siete<br />

Villas<br />

hat eine schöne dunkle Bernsteinfarbe und besticht mit einer angenehmen, natürlichen<br />

Süße. Mit Aromen von getrockneten Früchten, Eichenholz und Vanille weiß der mit 40 % Vol. ausgestattete Premium-Rum<br />

u sehr zu<br />

gefallen.<br />

Dieses spannende Produkt wurde bei der San Francisco World Spirits Competition 2021 mit Gold ausgezeichnet.<br />

Ron Siete e Villas Añejado 40 vol%, 0,7 Liter. UVP 49,00 €<br />

SIMÓN BELTRÉ CSZ TORO<br />

Der Zigarrenhersteller rste<br />

Simón Beltré stammt aus der vierten Generation einer Ta-<br />

bakbauernfamilie in der Azua-Region, einer Region im Süden der Dominikanischen<br />

Republik.<br />

Von der Pflanzung des Samens bis zur endgültigen Produktion der Zigarre - bei<br />

Simón Beltré stammt alles aus einer Hand. Die Prozesse stammen aus Generati-<br />

onen, alle<br />

le von Hand geschaffen, was den Zigarren eine Top-Qualität verleiht.<br />

Das sieht man am Sortiment: Anstatt auf viele Serien und Formate zu setzen,<br />

konzentriert man sich auf vier Zigarren. Wir betrachten hier die voluminöse<br />

CSZ, die der Master Blender Victor Infantes nach einem Traum kreiert haben<br />

soll. Sie verfügt über ein besonders feines Aroma, welches sich über zarte<br />

Kaffee-, Kakao-, Leder- und Nussnoten definiert. Beim ersten Rauchen<br />

der neuen Zigarre verglich man sie mit in Tabakblätter gewickelte<br />

Schweizer Schokolade und der Name der Zigarre war geboren.<br />

Eine feine Asche und dichter weißer Rauch überwiegen und hinter-<br />

lassen einen zufriedenen Gaumen mit einem angenehmen Nachge-<br />

schmack.<br />

Deckblatt: H.2000, Ecuador<br />

SVM Umblatt: Olor Dominicano<br />

Einlage: Semilla 2020, San Vincente, Negrito,<br />

Ringmaß: 56<br />

Länge: 6 Inch<br />

Preis: 11,90 €<br />

34<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


DIE PERFEKTEN GENUSSPARTNER<br />

Besondere Bohnen. Besondere Blends. Besondere Röstung.<br />

Die perfekten Genusspartner zu einer CARLOS ANDRÉ Zigarre.<br />

Unerwartet. Begeisternd. Bereichernd. Ein Genuss für alle Sinne<br />

und erhältlich da, wo es CARLOS ANDRÉ Zigarren gibt.<br />

Überzeugen kann Sie davon am Ende aber nur einer: Ihr eigener Geschmack.<br />

THE TASTE OF PERSONALITY.<br />

www.carlos-andre.de


SPIRITUOSEN<br />

36<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


Ho-Ho-Ho –<br />

Und ’ne Buddel<br />

voll Rum!<br />

Was ist eigentlich aus dem guten altem Rum-Grog geworden? Vielleicht erinnern sich<br />

einige unserer Leser noch gut an das beliebte Allheilmittel gegen die winterliche Kälte<br />

und Erkältungen.<br />

Fine Tobacco hat einmal an dem Ort nachgefragt, der in Deutschland wohl am ehesten<br />

mit Rum-Tradition in Verbindung gebracht wird: Flensburg, nur einen Katzensprung von<br />

Dänemark entfernt, zu dem es bis 1864 gehörte.<br />

Text: Michael Peter, Stephan Rack und Wolfgang Specht<br />

Flensburg hat eine jahrhundertealte<br />

Rum-Tradition, allerdings nicht als Herstellungsort,<br />

sondern als Umschlagplatz<br />

und Abfüllort für vorwiegend karibischen Rum.<br />

Dieser wird in Fässern in einer Stärke von 70 %<br />

Vol. verschifft, in Flensburg zu den markentypischen<br />

Blends verarbeitet, auf Trinkstärke gebracht<br />

und auf Flaschen gezogen.<br />

Wer mehr über Rum als „Hochgenuss für die<br />

Sinne“ erfahren will, der sollte in Flensburg zu<br />

Braasch Rum in die Rote Straße 26 gehen. Walter<br />

Braasch betreibt dort seit den 90er Jahren<br />

ein kleines, sehr exklusives Fachgeschäft mit<br />

eigenen Rum- Kreationen. Hier findet man auch<br />

das Braasch Rum Manufaktur Museum, in dem<br />

die Geschichte der Westindienfahrt und der<br />

Rum-Stadt Flensburg erzählt wird.<br />

Aber was ist denn nun mit der Rum-Grog-Tradition?<br />

Laut Herrn Braasch ist sie in und um<br />

Flensburg lebendig wie eh und je. Im eher kühlen<br />

Norden wird nach wie vor gerne Rum-Grog<br />

getrunken. Aber, so der gelernte Destillateur,<br />

man sollte auch in den Grog einen Rum von<br />

hoher Qualität geben. Dadurch erhält der Rum-<br />

Grog sein großartiges Aroma und ist ein Genuss<br />

für Nase und Gaumen.<br />

Aber Rum ist nicht nur heiß als Rum-Grog, im<br />

Tee oder Kakao beliebt. Auch als Bestandteil von<br />

Long-Drinks wie Cuba Libre und Cocktails wie Mojito,<br />

Daiquiri oder Pina Colada erfreut er die Genießer.<br />

In letzter Zeit wird die süßlich-aromatische<br />

Spirituose auch mehr und mehr pur genossen.<br />

Die Qualität und Geschmacksvielfalt von Rum hat<br />

in den letzten Jahren erheblich zugenommen und<br />

zieht immer mehr Genießer in ihren Bann.<br />

Widmen wir uns im Folgenden einmal Anbietern<br />

von hervorragenden Premium-Rums, die<br />

uns beeindruckt haben.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 37


SPIRITUOSEN<br />

A.H. Riise – Der pure<br />

Geschmack der<br />

Geschichte<br />

Daher hat man sich bei Riise entschlossen,<br />

den Charakter der Marken<br />

und den Geschmack der einzelnen<br />

Produkte nicht zu verändern, sondern<br />

in der Tradition des Gründers<br />

A.H. Riise weiterhin stärker gesüßte<br />

Produkte anzubieten, auch wenn diese<br />

nicht mehr als „Rum“ bezeichnet<br />

werden dürfen. Daher steht heute<br />

auf den Flaschen nicht „Rum“, sondern<br />

„Made from premium matured<br />

Rum“.<br />

Viele Genießer scheinen dies zu<br />

mögen, denn das Unternehmen erzielte<br />

nach eigenen Angaben in den<br />

Corona-Jahren mit seinen aromatischen<br />

Produkten Umsatz-Zuwächse<br />

von bis zu 60 % pro Jahr.<br />

Riises Rumspezialitäten basieren<br />

auf einer Auswahl von Premium-Rums<br />

mit besonderen Charakteristiken,<br />

die zusammen einen Blend<br />

ergeben. Durch diese Vermählung<br />

entstehen dann Produkte, die Riises<br />

Vorstellungen einer exzellenten<br />

Rum-Spirituose entsprechen: süßer<br />

Geschmack, intensives Aroma und<br />

eine warme Farbe.<br />

Aus der umfangreichen Produktrange<br />

von A.H.Riise möchten wir Ihnen<br />

zwei Produkte empfehlen:<br />

Zunächst den Royal Danish Navy<br />

Frogman Conventus Ranae. Dieser<br />

ehrt das dänische Frømands Korps,<br />

das 1957 gegründet wurde und sich<br />

mit den amerikanischen Navy Seals<br />

vergleichen lässt. Bei dem Danisch<br />

Navy Frogman handelt sich um einen<br />

Blend, der nach der Lagerung<br />

in Eichenfässern in Fassstärke mit<br />

einem Alkoholgehalt von 60% abgefüllt<br />

wurde.<br />

Er überzeugt mit überraschend<br />

mildem Geschmack nach Vanille,<br />

Ananas, Kokosnuss und Schokolade.<br />

Nachhaltig und warm im Abgang.<br />

Royal Danish Navy Frogman Conventus<br />

Ranae, 60 vol%, 0,7 Liter.<br />

UVP 59,90 €<br />

Der lateinische Spruch „Non Plus<br />

Ultra“ bedeutet „nichts darüber hinaus“,<br />

also besser geht es nicht. Das<br />

ist der klare Anspruch für dieses A.H.<br />

Riise-Produkt, und es bietet tatsächlich<br />

in mehreren Bereichen Außergewöhnliches:<br />

so werden besonders<br />

alte Brände ausgewählt, die in ext-<br />

Die Geschichte der weltweit beliebten<br />

Rum Marke aus Dänemark<br />

beginnt mit Albert Heinrich Riise.<br />

Der Apotheker und Händler lebte von<br />

1838 bis 1878 auf der Insel Saint Thomas,<br />

die heute mit den Inseln Saint<br />

Croix und St. John als Jungferninseln<br />

bekannt sind. Damals waren die Inseln<br />

eine Kolonie des Dänischen Königreiches<br />

und eines der wichtigsten<br />

Anbaugebiete von Zuckerrohr, dem<br />

Grundstoff für Rum.<br />

Die Rums von Riise stehen seit<br />

den ersten Blends des Gründers A.H.<br />

Riise für süße Aromen. Aber laut einer<br />

EU-Verordnung aus dem Jahr<br />

2019 darf Rum nicht mehr als 20g<br />

süßende Erzeugnisse je Liter enthalten.<br />

Das Haus Riise allerding sieht<br />

diese Süße als elementaren Teil ihrer<br />

Produktphilosophie an.<br />

38<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


em tief ausgebrannten Fässern aus<br />

amerikanischer Eiche gereift sind.<br />

Der Geschmack ist Vanille und<br />

dazu noch eine geschmackliche Explosion<br />

von Vanille! Als Verpackung<br />

wurde eine wunderschön geschliffene<br />

schwarze Karaffe gewählt, die<br />

dem Geschmackserlebnis auch einen<br />

optischen Genuss im Sinne von<br />

Non Plus Ultra hinzufügt.<br />

Non Plus Ultra Black Edition,<br />

42 vol%, 0,7 Liter. UVP 110,97 €<br />

Weitere Informationen zur Firma<br />

A.H.Riise finden Sie im Genuss-<br />

Interview auf den Seiten 76-78.<br />

Barbados, Fiji und<br />

Frankreich – Genussreiche<br />

Globalisierung<br />

Beim traditionsbewussten Cognac-Hersteller<br />

Maison Ferrand mit<br />

Sitz auf dem Château Bonbonnet<br />

versteht man sich auf die Kunst der<br />

Fassreifung. Durch den Handel mit<br />

gebrauchten Cognac Fässern kam<br />

der Chef des Hauses, Alexandre Gabriel,<br />

in Kontakt mit Rum-Destillerien<br />

in der Karibik.<br />

Einfach nur fertig abgefüllte Flaschen<br />

aus der Karibik zu importieren,<br />

entspricht aber nicht dem Stil<br />

des Maison Ferrand. Also wird der<br />

Rum nach dem Brennen zunächst in<br />

ehemaligen Bourbon-Fässern im tropischen<br />

Klima der Ursprungsländer<br />

einige Jahre fassgereift.<br />

Die Fässer werden dann nach<br />

Frankreich verschifft. Zwar geschieht<br />

das nicht mehr mit Segelschiffen,<br />

aber auch auf den modernen Frachtern<br />

sorgen die veränderten klimatischen<br />

Bedingungen des Atlantiks<br />

und die Bewegungen des Schiffes<br />

dafür, dass sich der Rum beim Transport<br />

weiterentwickelt.<br />

In Frankreich übernehmen dann<br />

die Kellermeister des Maison Ferrand<br />

den weiteren Ausbau. Dafür<br />

wird der Rum dann entweder in<br />

Cognac-Fässern oder in Portwein-,<br />

Marsala-, Sauternes- oder Calvados-<br />

Fässern gelagert. Dies erfolgt für<br />

mehrere Monate oder Jahre und<br />

verleiht dem Rum zusätzliche Aromafülle<br />

und individuellen Charakter.<br />

Dieses Vorgehen wird als „Double<br />

Ageing“ bezeichnet und ist das klassische<br />

Verfahren der Segelschiffzeit,<br />

das für die „Plantation“ Rums wiederbelebt<br />

wurde.<br />

Der Signature-Rum des Maison<br />

Ferrand ist der Plantation Rum XO<br />

aus Barbados. Schon die Bezeichnung<br />

„XO“ lässt erkennen, dass es<br />

sich hier um einen alten Rum handelt,<br />

bei dem die jüngsten Bestandteile<br />

des Blends mindestens 10<br />

Jahre gelagert wurden. Allerdings<br />

können auch deutlich ältere Partien<br />

Verwendung finden.<br />

Im Glas entfaltet sich ein ganzes<br />

Bouquet von Aromen. Anfänglich dominieren<br />

eher erdige Töne, bei denen<br />

man sich an einen Spaziergang<br />

durch einen tropischen Wald erinnert<br />

fühlt. Nach einer Weile kommen eher<br />

fruchtige Aromen zum Tragen.<br />

Diese Fülle setzt sich am Gaumen<br />

fort, wenn man den ersten Schluck<br />

nimmt und die angenehme Süße dieses<br />

reifen Rums spürt. Etwas später<br />

schmeckt man auch Vanille und Zimt<br />

heraus.<br />

Nach diesem Genusserlebnis<br />

waren wir gespannt auf den neuen<br />

Spross der Plantation Rum Serie.<br />

Fast 14.000 Kilometer entfernt von<br />

Barbados liegt im Pazifik die Südseeinsel<br />

Fiji – ebenfalls ein Traumziel<br />

für fröstelnde Nordeuropäer.<br />

Auf vulkanischem Boden wird hier<br />

Zuckerrohr angebaut zu einem Rum<br />

verarbeitet, der aber unbekannter ist<br />

als sein karibisches Pendant. Vielleicht<br />

zu Unrecht. Schon das Etikett<br />

des Isle of Fiji mit seinen Blumen,<br />

Vögeln und dem bunten Chamäleon<br />

lässt Südseeträume entstehen.<br />

Der Fiji Rum ist 2-3 Jahre auf Fiji<br />

in Bourbon-Fässern und nach dem<br />

Transport noch 1 Jahr in Frankreich<br />

in Ferrand-Fässern gereift.<br />

In der Nase spürt man von Anfang<br />

an blumig-fruchtige Aromen, die<br />

dem Fiji Rum eine fröhliche Leichtigkeit<br />

und Lässigkeit verleihen. Dieses<br />

Spiel der Aromen setzt sich am Gaumen<br />

fort: der Geschmack erinnert an<br />

frische Äpfel und Ananas und lässt<br />

uns fast vergessen, dass wir eine<br />

40%ige Spirituose genießen.<br />

Plantation Rum Barbados Extra Old<br />

XO, 40 vol%, 0,7 Liter. UVP 49,00 €<br />

Plantation Rum Isle of Fiji, 40 vol%,<br />

0,7 Liter. UVP 31,50 €<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 39


SPIRITUOSEN<br />

Flor de Caña – die<br />

Blüte des Zuckerrohrs<br />

Zwischen dem pazifischen Ozean<br />

und Nicaraguas höchstem und aktivsten<br />

Vulkan - dem San Cristóbal –<br />

liegt die Distillery Flor de Caña. Die<br />

Gründung des Unternehmens liegt<br />

bereits über 130 Jahre zurück und<br />

heute verantwortet die 5. Generation<br />

der Familie den erfolgreichen Aufbau<br />

der gleichnamigen Marke, die in über<br />

70 Länder exportiert wird.<br />

Die Nachbarschaft eines aktiven<br />

Vulkans mag für viele beängstigend<br />

wirken, doch im Fall von Flor de Caña<br />

bietet dieses Naturphänomen deutliche<br />

Vorteile: das Zuckerrohr wächst<br />

auf fruchtbarer Vulkanerde und kann<br />

mit besonders mineralhaltigem Wasser<br />

genährt werden, was in dem tropisch-warmen<br />

Gebiet von Nicaragua<br />

zu bestem Zuckerrohr führt.<br />

Die Herstellung von Rum erfolgt<br />

dabei in einem nachhaltigen Prozess<br />

vom Feld bis zur Flasche – der<br />

gesamte Herstellungsprozess liegt<br />

in der Destillerie in Nicaragua. Herausragend<br />

dabei ist auch zu erwähnen,<br />

dass man im nachhaltigen<br />

Herstellungsprozess mehr Strom<br />

erzeugt, als man verbraucht und somit<br />

einen Teil der Region mit Strom<br />

versorgen kann. Für dieses nachhaltige<br />

Wirtschaften wurde Flor de<br />

Caña mit dem Siegel als „CO 2 neutraler<br />

Rum“ ausgezeichnet.<br />

Der in Column Still-Anlagen<br />

destillierte Rum wird während der<br />

Reifung in Bourbon-Fässern bewusst<br />

nicht bewegt: so lagern manche<br />

Fässer in kühleren Bereichen,<br />

andere Fässer in wärmeren Teilen<br />

der Lagerhäuser. Daher kann man<br />

für die Blends auf geschmacklich<br />

unterschiedliche Rums zugreifen,<br />

die differenzierte Rum-Varianten ermöglichen.<br />

Das Verfahren nennt sich „Naturally<br />

Aged“ und verlangt vom „Maestro<br />

Rumero“ mit dem schönen<br />

Namen Tomás Cano ein großes Wissen<br />

über seine in diversen Fässern<br />

vorhandenen Ausgangsbrände, die<br />

er zu den verschiedenen Varianten<br />

vermählt. Insgesamt führt diese Herstellung<br />

vom Anbau bis zum Blending<br />

in Nicaragua zu einem außergewöhnlich<br />

milden Rum.<br />

Uns interessiert besonders die<br />

„Ultra-Premium-Collection“ des Hauses,<br />

die 12–30 Jahre lang gelagerte<br />

Top-Produkte in edel gestalteten<br />

Flaschen mit einem haptischen Zuckerrohr-Relief<br />

umfasst. Aus dieser<br />

Range haben wir uns den 18 Jahre<br />

alten Flor de Caña ausgewählt und<br />

einen herausragend schmeckenden<br />

Rum kennen- und schätzen gelernt,<br />

der ohne jeden Zuckerzusatz auskommt<br />

– also 0,0 Gramm Zucker in<br />

Flor de Caña!<br />

Der bernsteinfarbene Rum bietet<br />

am Gaumen einen komplexen,<br />

würzigen Geschmack mit angenehmen<br />

Noten von Karamell, Vanille<br />

und Nüssen. Dieser Rum kann<br />

auch passionierte Whisky-Trinker<br />

begeistern. Es ist übrigens ein<br />

besonderes Erlebnis den Rum im<br />

Pairing mit einer Zigarre aus dem<br />

Haus Joya de Nicaragua zu genießen<br />

– zwei tolle Produkte aus Nicaragua.<br />

Flor de Caña 18 Years Rum<br />

40 vol%, 0,7 Liter. UVP 54,99 €<br />

Zwischen Guatemala<br />

und Westerwald<br />

Man kann den fertigen Rum in<br />

Flaschen importieren oder in Fässern.<br />

Man kann aber auch einen<br />

Schritt zurück gehen und nur den<br />

Grundstoff „Melasse“ importieren<br />

und alles übrige – Vergärung, Destillation<br />

und Fassreifung hier vor Ort<br />

durchführen. Diesen Weg beschreitet<br />

Jonas Klöckner, Destillateurmeister<br />

in der Birkenhof-Brennerei zusammen<br />

mit seinem Team. Jonas und<br />

sein Bruder Lukas, Diplom-Ingenieur<br />

für Bioprozesstechnologie, sind die<br />

Vertreter der jüngsten und 8. Generation<br />

der Familie Klöckner und bereit<br />

die 175-jährige Tradition der Birkenhof-Brennerei<br />

fortzuführen.<br />

40<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


Bei der Gärung der Melasse für<br />

den nach Jonas Klöckner „JON“ genannte<br />

Rum setzt man auf Entschleunigung:<br />

in den Tanks herrschen eher<br />

niedrige Temperaturen, was zu einer<br />

langsamen, aber vielfältigen und facettenreichen<br />

Entwicklung der Aromen<br />

führt.<br />

Auf das sorgfältige und saubere<br />

Brennen im Pot-Still-Verfahren versteht<br />

man sich ohnehin in der traditionsreichen<br />

Korn- und Obstbrennerei.<br />

Für die Fassreifung verwenden Jonas<br />

und das Team vom Birkenhof frische<br />

Fässer aus amerikanischer Eiche und<br />

Bourbon-Fässer. In diesen Fässern<br />

reift „JON“ für mindestens 2 Jahre,<br />

bevor er auf Flaschen gezogen wird.<br />

Mit einem sauberen Brand als Grundlage<br />

dient die Fasslagerung hauptsächlich<br />

dem Hinzufügen von Holzaromen,<br />

also der „additiven Reifung“.<br />

Beim „JON“ Rum riecht man zunächst<br />

die Aromanoten von Vanille<br />

gepaart mit dunkler Schokolade.<br />

Am Gaumen spürt man eine dezente,<br />

zurückhaltende Süße, die eher<br />

herbe Noten von Holz und Tabak zu<br />

einem starken und eigenständigen<br />

Geschmackserlebnis mit langem, intensivem<br />

Abgang verbindet.<br />

Der neuen Generation der Birkenhof-Brennerei<br />

ist ein echtes Meisterstück<br />

gelungen: ein charaktervoller<br />

Jonas Klöckner<br />

und ausgewogener Rum bester Qualität,<br />

der tropischen Rums ebenbürtig<br />

ist, ohne sie zu kopieren.<br />

Man kann gespannt sein, welche<br />

Innovationen noch aus der Birkenhof-Brennerei,<br />

die dieses Jahr ihr<br />

175-jähriges Jubiläum feiert, kommen<br />

werden. Nach Lukas Klöckner<br />

benannt ist „LUK“, ein ungewöhnlicher<br />

Lagerkorn, der geschmacklich<br />

zwischen Whisky und klassischem<br />

Korn angesiedelt ist und ein weiteres<br />

Beispiel für die Verbindung von Innovation<br />

und Tradition in der Birkenhof-Brennerei<br />

ist.<br />

Ein Besuch der Brennerei lohnt<br />

sich: pro Jahr lassen sich ca. 20.000<br />

Besucher in die Geheimnisse der<br />

Entstehung hochwertiger Spirituosen<br />

einführen und Erleben deren geschmackliche<br />

Vielfalt in Tastings und<br />

Pairings.<br />

JON - Handcrafted Rum<br />

42 vol%, 0,7 Liter. 51,50 €<br />

im Online-Shop des Herstellers<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 41


SPIRITUOSEN<br />

7 Ryoma Rhum Japonais<br />

Der Ryoma Rhum Japonais ist ein zu 100% japanischer<br />

Rum: Vom Zuckerrohr über die Destillation bis zur Reifung.<br />

Hergestellt aus frisch gepresstem Zuckerrohrsaft<br />

sowie Zuckerrohrhonig, destilliert in einer Edelstahl-<br />

Brennblase, die die aromatischen Komponenten des<br />

heimischen Zuckerrohrs bewahrt. 12 bis 18 Monate<br />

gereift in neuen Fässern aus amerikanischer Weißeiche.<br />

Geschmacklich überzeugt Ryoma Rhum durch Ingwer-,<br />

Vanille- und Kokosnuss-Aromen sowie einem frischen<br />

Finish mit Schokoladen- und Zitrusnoten.<br />

Ryoma Rhum Japonais<br />

40 vol%, 0,7 Liter. UVP 47,99 €<br />

Online verfügbar über www.rumundco.de<br />

3 Rumult Signature Cask Selection 43%<br />

Dieser Rum aus feinstem Zuckerrohr im Herzen Bayerns<br />

im traditionellen Pot Still-Verfahren doppelt destilliert,<br />

ist ein einmaliger Rum Genuss mit bayerischer Note.<br />

Der langjährige Reifeprozess erfolgt in verschiedenen,<br />

handverlesenen, hochwertigen Bourbon-, Cognac-, Madeira-<br />

und Sherryfässern, die dem RUMULT Signature Cask<br />

Selection feine Aromen verleihen.<br />

Rumult Signature Cask Selection<br />

43 vol%, 0,7 Liter. UVP 49,90 €<br />

Online verfügbar über www.lantenhammer.de<br />

Mount Gay Eclipse 3<br />

Ehrlich, ungezuckert und aus Barbados: Viele<br />

Rumkenner sehen in Mount Gay nicht nur die<br />

älteste, sondern auch die authentischste Rumdestillerie<br />

der Welt.<br />

Zeit, zum runden Geburtstag einen Klassiker<br />

wiederzuentdecken, den man in seiner Klarheit<br />

nicht besser machen kann.<br />

Eine Mischung aus verschiedenen Rumsorten<br />

wurde zwei Jahre lang in amerikanischen<br />

Whiskey-Fässern gelagert. Das Ergebnis des<br />

Reifungsprozesses ist farblich ein leuchtendes<br />

Gold. Im Geschmack überzeugt er mit mittlerem<br />

Körper und Nachklang mit Spuren von<br />

Eiche und nur leichten Brandnoten.<br />

Mount Gay Eclipse<br />

40 vol%, 0,7 Liter. UVP 23,99 €<br />

5 Braasch Premium Dark Cane<br />

So wie jede Destillerie ihren eigenen<br />

Rumtyp hervorbringt, so hat auch jedes<br />

Rumhaus eigene, ganz spezielle<br />

Rezepturen.<br />

Walter Braasch hat mit viel Erfahrung<br />

und seinem ausgeprägten<br />

Geruchs- und Geschmackssinn die<br />

ausgesuchten Ingredienzien für den<br />

Dark Cane sorgfältig aufeinander<br />

abgestimmt.<br />

Eine komplexe Kreation gereifter<br />

Rums aus der Dominikanischen<br />

Republik, Nicaragua und Jamaica,<br />

cremig sanft und voluminös<br />

vollmundig zugleich – dieser Blend<br />

ist ein wahres „Fest der Sinne“<br />

und entfaltet Vanille und Karamell,<br />

Tabak und Eichenholz am Gaumen.<br />

Seine Veredelung erhält er durch ein<br />

Finish in Portweinfässern.<br />

Braasch Premium Dark Cane<br />

40 vol%, 0,5 Liter. UVP 49,50 €<br />

Online verfügbar über<br />

www.braasch.sh<br />

7 Hamburg Harbour Rum Extra Añejo<br />

Dieser 12 Jahre gereifte Panama Rum ist eine<br />

Hommage an den Hamburger Hafen, der mit<br />

seiner Speicherstadt als einer der großen<br />

Lager- und Umschlagplätze für Kaffee, Kakao<br />

und weitere Genussprodukte weltbekannt ist.<br />

Ein vollmundiger, ja schon fast cremiger Geschmack,<br />

mit intensiven Aromen von Schokolade<br />

und Kakao, etwas Zitrus und einem Hauch<br />

von Kaffee umschmeichelt den Gaumen. Mit<br />

seinen 42,8% Vol. hat er genau die richtige<br />

Trinkstärke. Die schöne 0,5l-Flasche ist in<br />

einem authentischen Jute-Geschenksack<br />

verpackt.<br />

Hamburg Harbour Rum Extra Añejo<br />

42,8 vol%, 0,5 Liter. UVP 39,90 €<br />

42<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


7 Dos Maderas 5+5 PX<br />

Dos Maderas ist ein Rum aus Barbados und Guyana, dem<br />

Land des besten Zuckerrohrs und der renommiertesten<br />

Rumsorten. Nach fünfjähriger Reifung in Fässern, die früher<br />

zur Reifung von Bourbon verwendet wurden, werden<br />

diese Rumsorten gemischt und nach Jerez verschifft, wo<br />

sie im Sherry-Haus Williams & Humbert im traditionellen<br />

Solera-Verfahren weitere 3 Jahre reifen. Danach folgen<br />

zwei weitere Jahre in PX-Fässern, die dem Dos Maderas<br />

5+5 PX seine ausgewogene Note und exquisiter Süße<br />

verleihen.<br />

Dos Maderas 5+5 PX<br />

40 vol%, 0,7 Liter. UVP 39,99 €<br />

3 Ron Abuelo 12 Jahre Two Oaks<br />

Der Ron Abuelo ist ein 12 Jahre alter Double<br />

Matured Rum aus Panama. Zunächst gereift in ausgesuchten<br />

Eichenfässern, im Anschluss gefinished<br />

in einem jungfräulichen, stark ausgebrannten amerikanischen<br />

Eichenfass für ein besonders sanftes<br />

Geschmacksprofil. Man darf sich auf die klassische<br />

Süße von Vanille freuen. Darüber hinaus entfaltet<br />

die Spirituose Nuancen von Holz und Früchten.<br />

Ron Abuelo 12 Jahre Two Oaks<br />

40 vol%, 0,7 Liter. UVP 55,99 €<br />

Online verfügbar über www.weinquelle.com<br />

3 Flensburger Schiffer-Rum<br />

Verschnitt<br />

Mit der Neuauflage des „Flensburger<br />

Schiffer-Rum-Verschnitts“ nach<br />

über 80 Jahren möchte Destillateur<br />

und Kaufmann Walter Braasch an<br />

die Tradition der Familie Brodersen<br />

erinnern. Diese anerkannte Kapitänsfamilie<br />

unternahm mit Ihrem<br />

Dreimaster Urania viele Reisen, um<br />

Rum und andere Spezialitäten zu<br />

importieren.<br />

Ausgewählte, gereifte Pure-Rums<br />

verschiedener Destillerien auf<br />

Jamaika geben dem „Flensburger<br />

Schiffer-Rum-Verschnitt“ seinen<br />

besonderen Charakter. Er ist ein<br />

wahrer Genuss in vielen klassischen<br />

heißen und kalten Spezialitäten - besonders<br />

im Tee mit Rum oder direkt<br />

als Grog.<br />

Flensburger Schiffer-Rum<br />

Verschnitt 42 vol%, 0,7 Liter.<br />

UVP 22,95 €<br />

Online verfügbar über<br />

www.braasch.sh<br />

5 Private Club Master Line<br />

Der Name Black Work Pirates steht für<br />

ein Team, das im norddeutschen Husum<br />

durch den Verkauf von Autoteilen<br />

bekannt wurde und das Geschäft über<br />

die Zeit zum angesagten Lifestyleladen<br />

entwickelte: www.bwp-spirits.de<br />

Passend zum Piraten-Logo entdeckte<br />

man die spannende Spirituose Rum<br />

und integrierte sie in das Angebot. Hier<br />

ein 21 Jahre lang im Solera-Verfahren<br />

gereifter Rum aus der Dominikanischen<br />

Republik – in limitierter Auflage<br />

von 1.200 Flaschen pro Jahr.<br />

Private Club Master Line<br />

40 vol%, 0,7 Liter. UVP 54,95 €<br />

7 Alder Rum – Pure. Brown. Organic<br />

Deutschlands Erster Fairtrade & Bio-Rum<br />

wird in Hamburg-Bramfeld gebrannt. Die<br />

Zuckerrohrmelasse wird dafür aus Paraguay<br />

importiert.<br />

Dabei geht der Hersteller Alder Hamburg auch<br />

neue Wege in der Reifung: Ein bio-zertifizierter<br />

Reifungsprozess im Edelstahltank mit ausgewählten<br />

Hölzern. Alles findet natürlich und<br />

ganz ohne Farbstoffe, künstliche Aromen oder<br />

Zuckerzusatz statt!<br />

Alder bietet außerdem Tasting-Events in der<br />

Hamburger Brennerei an.<br />

Alder Rum – Pure. Brown. Organic<br />

41,5 vol%, 0,7 Liter. UVP 38,90 €<br />

Webseite www.alder-rum.bio<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 43


KIKIS•REISENOTIZEN<br />

SEINE LORDSCHAFT<br />

LÄSST BITTEN<br />

Es ist schon verrückt. Jahrzehntelang stand die Kleiderkiste unberührt auf dem Speicher.<br />

Dann gibt ein britischer Lord den Anstoß, darin zu stöbern. Und was finde ich? Ziemlich<br />

brauchbaren 60er- Jahre-Chic meiner Mutter und, in einer alten Hutschachtel, sensationstauglichen<br />

Kopfschmuck.<br />

Von Kiki Baron Fotos: Paul Spierenburg<br />

44<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


Beim Anprobieren kommt<br />

Freude auf. Weil das gepunktete<br />

Seidenkostüm<br />

perfekt passt. Genau das<br />

Richtige nämlich für die Einladung von<br />

Lord March zu seinem famosen Event.<br />

Ich spreche von „Goodwood Revival“<br />

in England. Auf dem Festival, welches<br />

alljährlich Mitte September stattfindet,<br />

dreht sich drei Tage lang alles um Oldtimer<br />

und Autorennen. Und dafür ist mein<br />

Fund das angemessene Outfit. Denn die<br />

Gäste mögen sich, so der Wunsch seiner<br />

Lordschaft, entsprechend vintage<br />

kleiden. Ein offizieller Dresscode ist das<br />

nicht. Doch warum nicht mitspielen?<br />

Name und Titel des sportlichen Aristokraten<br />

klingen nicht weniger fabelhaft<br />

wie sein Geschäftssinn: Charles Henry<br />

Gordon-Lennox, Earl of March and Kinrara,<br />

Baron Settrington, Titelerbe des 10.<br />

Duke of Richmond, 10. Duke of Lennox<br />

und 5. Duke of Gordon. Domizil seiner<br />

Lordschaft ist Goodwood, 5000- Hektar-<br />

Anwesen in der Grafschaft West Sussex.<br />

Kennt man die Vita des smarten Adeligen<br />

und die seines Großvaters Freddie<br />

March, kommt man auf die Idee, dass<br />

nicht allein blaues Blut, sondern wohlmöglich<br />

auch Sprit in den Adern dieses<br />

Geschlechts fließt. Freddie, 9. Duke of<br />

Richmond, war ein derart passionierter<br />

Sportwagen- und Motor-Racing-Freak,<br />

dass er sein Oxford-Studium abbrach,<br />

um seiner Leidenschaft ausgiebig zu<br />

frönen. Sie fand Krönung im Parcour<br />

der eigenen Formel-1-Strecke, die er<br />

1948 auf dem Land seiner Väter eröffnete.<br />

Selbst erfolgreicher Rennfahrer,<br />

dazu immens begütert, hatte er den<br />

Circuit nach modernsten Standards anlegen<br />

lassen. Für die besten Namen der<br />

automobilen Highspeed-Szene wurde<br />

Goodwood zum festen Termin im Kalender.<br />

Zwei Jahrzehnte später war Schluss<br />

mit rasanten Runden. Motoren und Gewicht<br />

der Boliden hatten an Stärke zugenommen.<br />

Deswegen war die Sicherheit<br />

auf der Piste nicht mehr gewährleistet.<br />

Doch Enkel Charles, mit dergleichen<br />

Hochgeschwindigkeitsgenen im Blut,<br />

erweckte die Anlage nach Übernahme<br />

des Estate- Managements zu neuem Leben.<br />

Seine Mission: Goodwood sollte zu<br />

einem Markenzeichen wie Wimbledon<br />

und Ascot werden und zum glamourösesten<br />

Motorsport-Treff im Königreich.<br />

besuchen Sie auch<br />

LOGBUCH – DER PODCAST<br />

Aufzeichnungen einer<br />

Reisejournalistin<br />

@logbuch_podcast<br />

Seiner Vision gingen zwei Events hervor:<br />

Goodwood Festival of Speed und,<br />

als Hommage an Großvater Freddie,<br />

das Goodwood Revival. 1998 ins Leben<br />

gerufen, lädt Lord March zum Wettstreit<br />

ausschließlich Sport- und Rennwagen<br />

sowie Motorräder mit Baujahr vor 1968<br />

ein. Dazu wird seitens des Publikums<br />

aufbretzeln in Period Fashion erwartet.<br />

Seinen Landsleuten muss er das nicht<br />

zweimal sagen. Bereits auf dem Besucherparkplatz<br />

stöckele ich mit kichernden<br />

Petticoat-Mädchen und strahlenden<br />

Audrey-Hepburn-Lookalikes, mit coolen<br />

James Deans und schrillen Hippies um<br />

die Wette. Die Kreationen – Landmädel-Outfit<br />

der 40er oder Glamour-Look<br />

der 50er, Weltkriegsmontur oder Dreiteiler-Tweed<br />

– werden mit Selbstverständnis<br />

und Humor zur Schau getragen. So<br />

läuft die Stimmung drei Tage lang nicht<br />

weniger auf Hochtouren wie die Motoren<br />

der historischen Flitzer. Ein unvergleichlicher<br />

Event also, der bis zu 135.000 Besucher<br />

lockt. Platz genug ist ja.<br />

Die automobile Zeitreise beginnt<br />

bereits an der Schranke zum Oldtimer-Parkplatz.<br />

Ein geraumer Teil der<br />

Besucher ist in stilgerechter Karosse<br />

angerollt. Etwa 3000 stehen auf grüner<br />

Wiese, aufgereiht wie zum classic Autoquartett.<br />

Ob Rolls-Royce Phantom I von<br />

1930 oder James-Dean-Porsche 550<br />

Spyder, Nitribitt-Mercedes Roadster 190<br />

SL oder Messerschmitt – Elitäres, Legendäres<br />

und Originelles aus sechs Jahrzehnten<br />

Autobau blitzt im säuberlichen<br />

Spalier in Gemeinschaft mit allem Edlen<br />

aus britischer und Aufgeplustertem aus<br />

amerikanischer Produktion: Alvis, Aston<br />

Martin, Austin, Frazer Nash, MG oder<br />

Triumph, Buick, Cadillac, Chevrolet oder<br />

Packard. Der Anblick so viel blecherner<br />

Beauty berauscht. Was so viel Schönheit<br />

kosten kann, lerne ich auf der Bonham<br />

Vintage Car Auction, erster Höhepunkt<br />

des Goodwood Revivals. Ein Ferrari Daytona<br />

Spider kommt bei meinem Besuch<br />

für knapp 600.000 britische Pfund unter<br />

den Hammer, ein ’08 Rolls-Royce Silver<br />

Ghost bringt 485.000. Für vergnügtes<br />

Retro-Shoppen der preiswerteren Art<br />

sorgt ein Tesco Supermarkt mit Produkten<br />

aus der Nachkriegszeit. Gleich<br />

gegenüber könnte ich mir die Brigitte-Bardot-Hochfrisur<br />

toupieren oder bei<br />

„My Week With Marilyn“ Spitzenkorsett<br />

und Strapse im 60er-Jahre-Design anpassen<br />

lassen. Was wiederum aktuell<br />

wäre: Claudia Schiffer, Victoria Beckham<br />

und Rihanna kaufen bei ihr, flüstert mir<br />

Produzentin Katie ins Ohr.<br />

Ein Tunnel unter dem Parcour führt<br />

ins Herz der goldenen Rennsport-Epoche.<br />

In den Fahrerlagern fühle ich mich<br />

wie auf dem Filmset von „Le Mans“. In<br />

den Pits wird geschraubt, begutachtet,<br />

poliert und ausprobiert. Eine aufregende<br />

Atmosphäre. „Racing is life … everything<br />

before and after is just waiting “, philosophierte<br />

einst Steve McQueen alias<br />

Michael Delaney im Hollywoodstreifen.<br />

Sein gegenwärtiges Pendant, der fünfzehnmalige<br />

Le-Mans-Gewinner Tom<br />

Kristensen, werkelt mit Typen im Format<br />

der unvergesslichen Filmlegende in<br />

den Paddocks. Manche Motoren röhren,<br />

andere brummeln sanft oder blubbern<br />

verstopft. Manchmal knallt es ohrenbetäubend<br />

aus dem Auspuff. Im Verlauf<br />

der drei Festival-Tage warten um die 500<br />

historische Boliden und Bikes auf den<br />

Start zu einem der 16 Rennen. Rot an<br />

rot reihen sich Ferraris. Aus einem lacht<br />

Nick Mason. Der ex-Drummer von Pink<br />

Floyd ist seit vielen Jahren Stammgast<br />

und Pilot verschiedener Rennwagen aus<br />

seiner Sammlung. Auch Jochen Maas<br />

entdecke ich in einem Cockpit. Vor der Michael-Schumacher-Ära<br />

war er Deutschlands<br />

erfolgreichster Formel-1-Fahrer.<br />

Maas steuert meinen Lieblingswagen, einen<br />

Jaguar E-Type. Gern wäre ich Co-Pilotin.<br />

Aber wahrscheinlich würden mir<br />

bei 200 Sachen auf der Piste Hören und<br />

Sehen vergehen. Dieses Auto ist, hat mal<br />

ein Testfahrer gesagt, mit einer Flasche<br />

Whisky vergleichbar, mit der man einen<br />

Mann besser allein lässt. Nun ja, klingt<br />

macho-mäßig, doch In Anbetracht meines<br />

engen Vintage Kostüms geselle ich<br />

mich zu den weiblichen Racing-Fans, die<br />

aufgeregt plaudernd an der Abzäunung<br />

stehen. Wir wollen ja die Authentizität der<br />

goldenen Rennsport-Epoche wahren.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 45


CONNECTICUT SHADE•GALA<br />

ALLES<br />

CLAR(O)?<br />

Feines und Geschmeidiges aus dem Schatten – das<br />

ist diesmal das Thema für unsere Zigarren-Gala.<br />

Es sind die mit Sonnenschutz gereiften Connecticut-<br />

Shade bzw. Seed-Deckblätter, die verantwortlich sind für<br />

die vornehme Blässe dieser Premiumzigarren. Wie der<br />

Name Shade bereits ahnen lässt, werden diese Deckblätter<br />

im Schatten angebaut. Hier kommen spezielle<br />

luftdurchlässige Stoffe zum Einsatz, die die Tabakpflanze<br />

vor der direkten Sonneneinstrahlung schützen und<br />

verhindern, dass die Blätter eine grobe und dickädrige<br />

Struktur entwickeln, wie es bei Conneticut Broadleaf der<br />

Fall ist. Verhindert wird auch der unerwünschte Anstieg<br />

des Zuckergehalts und der Öle im Tabakblatt. Das Ergebnis<br />

dieser Anbauweise sind besonders feine und milde<br />

Tabakblätter, die hervorragende Eigenschaften zur Verwendung<br />

als Deckblätter aufweisen. Probieren Sie es<br />

doch mal aus.<br />

Fotos: Studio Jan Roeder<br />

46 <strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 47


CONNECTICUT SHADE•GALA<br />

»Ein Masterpiece aus der Classic-Linie von Bossner Cigars.<br />

Einlage und Umblatt stammen aus der Dominikanischen Republik.<br />

Das Deckblatt ist ein sehr feines Connecticut Shade und der Zug ist<br />

optimal. Geschmacklich überzeugt die Churchill mit leicht süßen<br />

Aromen: Schokolade, Zedernholz, Akazienhonig.«<br />

BOSSNER<br />

CHURCHILL T.E CLARO<br />

Vitola Churchill (im Glastubo)<br />

Deckblatt Connecticut (USA)<br />

Umblatt Dom. Rep.<br />

Einlage Dom. Rep.<br />

Länge 190 mm<br />

Gauge 20,0 mm<br />

Preis 13,80 €<br />

Vertrieb Kleinlagel<br />

48<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


BUENA VISTA<br />

ARAPERIQUE<br />

Vitola Robusto<br />

Deckblatt Connecticut<br />

Seed, Ecuador<br />

Umblatt Sumatra Seed,<br />

Ecuador<br />

Einlage Dom. Rep.,<br />

Brasilien,<br />

Nicaragua,<br />

Araperique<br />

aus Brasilien<br />

Länge 125 mm<br />

Gauge 19,8 mm<br />

Preis 8,30 €<br />

Vertrieb Arnold André<br />

»Das exzellente Verhältnis von Größe und Geschmack. Ein Brand, der nie heiß<br />

wird und alle Aromen harmonisch und dabei gleichzeitig gehaltvoll präsentiert.<br />

Vor allem die für Araperique Tabak so typischen Zimt- und Früchtenoten bringt<br />

dieses Format in besondererWeise zur Geltung.«<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 49


CONNECTICUT SHADE•GALA<br />

»Eine unglaublich leckere Zigarre, die nicht viel Aufmerksamkeit<br />

verlangt. Florale Nuancen, aufsteigende Cremigkeit und eine phantastische<br />

Würze machen die Perdomo Fresco Connecticut Torpedo<br />

aus. Wir empfehlen sie für einen ruhigen Mittagssmoke oder<br />

Abendsmoke zum Abschalten. Um die Aromen besser zur Geltung<br />

zu bringen, empfehlen wir Ihnen ein kühles Radler zur Erfrischung<br />

oder einen fruchtigen Cocktail.«<br />

PERDOMO FRESCO<br />

Vitola<br />

Deckblatt<br />

Torpedo<br />

Ecuador<br />

Connecticut Shade<br />

Nicaragua<br />

Nicaragua<br />

165 mm<br />

21,4 mm<br />

Umblatt<br />

Einlage<br />

Länge<br />

Gauge<br />

Preis 6,00 €<br />

Vertrieb Don Stefano<br />

50<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


VEGA FINA<br />

CLASSICA<br />

Vitola<br />

Deckblatt<br />

Umblatt<br />

Einlage<br />

Robusto<br />

Ecuador<br />

Connecticut Seed<br />

Indonesien<br />

Dom. Rep.<br />

Nicaragua<br />

Kolumbien<br />

127 mm<br />

21,0 mm<br />

Länge<br />

Gauge<br />

Preis 6,60 €<br />

Vertrieb 5th Avenue<br />

»Vegafina ist eine Zigarre, die in der berühmten Tabacalera de Garcia in der Dominikanischen<br />

Republik von Hand gefertigt wird. Der Marken-Name geht auf die Betitelung „vegas<br />

finas“ zurück, die nur herausragenden Plantagen mit bester Lage angetragen wurde. Damit<br />

steht Vegafina als Premium-Label für herausragende Longfiller-Formate die mit mildem<br />

Geschmack und außergewöhnlich komplexem Aroma aufwarten.«<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023<br />

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CONNECTICUT SHADE•GALA<br />

CORRIDA DOMENICAN<br />

REPUBLIC<br />

Vitola Robusto+<br />

Deckblatt Ecuador<br />

Umblatt Indonesia<br />

Einlage Dom. Rep.<br />

Länge 127 mm<br />

Gauge 22,2 mm<br />

Preis 7,50 €<br />

Vertrieb Villiger<br />

»In einem leuchtenden Gelb ist diese CORRIDA nicht zurückhaltend, sondern fordernd.<br />

Sie gewinnt durch ihre ausgewogene und dennoch eigenständige Mischung aus milden<br />

besonders lange gereiften Tabaken der Dominikanischen Republik. Sie ist in ein<br />

zweifach fermentiertes Ecuador-Deckblatt gehüllt und bietet in der gesamten<br />

Komposition eine angenehme, natürlich-würzige Süsse mit vollen, aber feinen Aromen.<br />

Dies garantiert ein aussergewöhnliches Geschmackserlebnis der Extraklasse.«<br />

52<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


»Das Panetela-Format aus der Signature-Reihe von Davidoff gehörte zu den<br />

Lieblingsformaten von Zino Davidoff und wird auch heute noch von vielen<br />

Aficionados auf der Welt sehr geschätzt. Der Longfiller ist eher leicht im Geschmack<br />

und bietet neben erdig-holzigen Aromen eine leicht cremige Süße<br />

und blumige Noten. Sie war die erste Premium-Zigarre, die mit einem eleganten<br />

„Pigtail“ gekrönt wurde, einem Markenzeichen für höchste Handwerkskunst.«<br />

DAVIDOFF<br />

SIGNATURE NO. 2<br />

Vitola Panetela<br />

Deckblatt Connecticut<br />

Seed Ecuador<br />

Umblatt Dom. Rep.<br />

Einlage Dom. Rep.<br />

Länge 152 mm<br />

Gauge 15,0 mm<br />

Preis 23,00 €<br />

Vertrieb Davidoff of Geneva<br />

Germany GmbH<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023<br />

53


CONNECTICUT SHADE•GALA<br />

VILLIGER 1492<br />

Vitola Churchill<br />

Deckblatt Ecuador<br />

Umblatt Indonesia<br />

Einlage Dom. Rep.<br />

Länge 178 mm<br />

Gauge 19,1 mm<br />

Preis 8,20 €<br />

Vertrieb Villiger<br />

»Die VILLIGER 1492 bezieht sich mit ihrem Namen auf Christoph Columbus, der<br />

im Jahre 1492 von seinen Entdeckungsreisen auch den Tabakgenuss nach Europa<br />

mitgebracht hat. Diese qualitativ herausragende Zigarre ist eher mild und sehr angenehm<br />

zu rauchen. Mit Aromen von Holz, Nuss und Toast, leicht süsslich und perfekt<br />

ausbalanciert, bietet sie allerfeinsten Rauchgenuss, der die Sinne erfreut.«<br />

54<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


»Montosa repräsentiert die Kombination von Qualität und Leistbarkeit,<br />

eine Balance, welche sehr viel Zeit zur Perfektion in Anspruch nahm.<br />

Drei Jahre lang feilten die erfahrensten Master Blender von Arnold<br />

André an der Zusammenstellung, das Ergebnis: Ein harmonischer und<br />

milder Rauchgenuss der Extraklasse.Die Nachbarschaft zu Kaffee-,<br />

Kakao- und Kokosplantagen macht sich sanft bemerkbar.«<br />

MONTOSA CLARO<br />

Vitola<br />

Deckblatt<br />

Umblatt<br />

Einlage<br />

Toro<br />

Connecticut Shade<br />

aus Ecuador<br />

Merxican Sumatra<br />

Dom. Rep.,<br />

Indonesia<br />

150 mm<br />

19,8 mm<br />

Länge<br />

Gauge<br />

Preis 4,50 €<br />

Vertrieb Arnold André<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 55


CONNECTICUT SHADE•GALA<br />

VILLIGER DO BRASIL<br />

CLARO<br />

Vitola<br />

Deckblatt<br />

Umblatt<br />

Einlage<br />

Länge<br />

Gauge<br />

Preis 10,20 €<br />

Vertrieb Villiger<br />

Toro<br />

Brasil / Brasil-<br />

Connecticut Shade<br />

Brasil-Bahiano<br />

Brasil-Mata-Fina,<br />

Mata-Norte<br />

150 mm<br />

21,0 mm<br />

»Die VILLIGER DO BRASIL kommt zu 100 % aus der hauseigenen Manufaktur<br />

in der Region Bahia, eine der fruchtbarsten Gegenden Brasiliens. Hier, wo auch<br />

Orangen, Zuckerrohr und Kaffee wachsen, entsteht ein Produkt der Spitzenklasse:<br />

Die Puros werden von ausgesuchten Torcedoras aufwändig von Hand gerollt.<br />

Ein Luxusprodukt für anspruchsvolle Aficionados, betont Firmenchef Heinrich<br />

Villiger: ‚Wir kontrollieren den gesamten Herstellungsprozess. So garantieren wir<br />

eine exzellente Qualität – vom Tabaksamen bis hin zur perfekten Zigarre.‘«<br />

56<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


»Bei der Robusto werden Harmonie und Aromenpräsenz<br />

groß geschrieben. Cremige Cappuccino-Noten zeigen sich<br />

von Anfang an in perfektem Einklang mit erdigen Aromen,<br />

feinherben Anklängen und dem dezent-süßlichen Aroma<br />

von frischen Mandeln. Exotische Früchte setzen sich zurückhaltend<br />

in Szene und Lakritze vervollständigt die<br />

aromatische Vielfalt. Im letzten Drittel spielt sich eine<br />

Spur von weißem Pfeffer ein.«<br />

CARLOS ANDRÉ<br />

CAST OFF<br />

Vitola<br />

Deckblatt<br />

Umblatt<br />

Einlage<br />

Robusto<br />

Connecticut Shade<br />

Desflorado/Ecuador<br />

Indonesia<br />

Dom. Rep.,<br />

Brasilien<br />

130 mm<br />

19,5 mm<br />

Länge<br />

Gauge<br />

Preis 14,00 €<br />

Vertrieb Arnold André<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023<br />

57


RAUCHER•PORTRAIT<br />

58<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


JACK.<br />

Jack Nicholson ist eine Legende. Der Erfolg fiel ihm nicht in den Schoß. Vom<br />

Schauspieler, für den es anfangs keine Rollen gab, arbeitete er sich jahrelang<br />

hoch. Bis er an dem Punkt war, wo er die Umlaufbahn verlassen und dem<br />

Zuschauer eine neue Welt zeigen konnte.<br />

Text: Elmar Schalk Foto Seite 62: Nina Bauer<br />

Endlich. Jack ist auf dem<br />

Weg gen Westen. Philadelphia<br />

hat er bereits<br />

hinter sich gelassen, die nächsten<br />

Stationen sind Pittsburgh und Indianapolis.<br />

Mit dem High School-Abschluss<br />

in der Tasche, fährt er quer<br />

durch die USA zu seiner Schwester<br />

June. Sie ist 17 Jahre älter als er und<br />

arbeitet als Sekretärin in Los Angeles.<br />

Einen Sommer lang hatte er in seinem<br />

Heimatort Spring Lake als Strandwächter<br />

auf diesen Tag hingearbeitet,<br />

während sich die Tagesausflügler aus<br />

New York ihre Haut bräunten. Dann<br />

lieh er sich Geld von einem Kumpel,<br />

kaufte ein Auto und war weg. Mit jeder<br />

Meile wurde der Abstand zu seiner<br />

Vergangenheit, zu seinem Elternhaus<br />

in New Jersey größer: Der Vater,<br />

ein Alkoholiker, hatte die Familie früh<br />

verlassen. Doch John Joseph, den alle<br />

nur Jack nannten, wuchs zwischen<br />

seinen erwachsenen Schwestern<br />

June und Lorraine umsorgt auf. Auch<br />

im Frisiersalon seiner Mutter konnte<br />

man dem kleinen Prinzen einfach keine<br />

Bitte abschlagen. Er war Ministrant<br />

in der katholischen Gemeinde und<br />

so begabt, dass er eine Schulklasse<br />

überspringen durfte. Aber in der High<br />

School sind Musterschüler nicht beliebt.<br />

Also schlug er über die Stränge,<br />

machte Streiche und riss das Maul<br />

auf, gegenüber seinen Mitschülern<br />

und den Lehrern, um sie dann mit seinem<br />

umwerfenden, zahnglänzenden<br />

Lächeln wieder in die Knie zu zwingen.<br />

Das funktionierte nicht immer<br />

– 1954 gab es keinen Tag, an dem<br />

der Klassenclown nicht nachsitzen<br />

musste. Aber in der Schule fiel sein<br />

Talent fürs Theater auf, schon als Kind<br />

waren Kinofilme seine große Leidenschaft<br />

gewesen. Deshalb gab es für<br />

ihn nur ein Ziel: Hollywood, um seinen<br />

Idolen nahe zu sein. Mit 18 Jahren<br />

fängt er als Laufbursche für die<br />

Studios von MGM an. Er ist der Animationsabteilung<br />

unterstellt, wo die<br />

„Tom & Jerry“-Zeichentrickfilme gedreht<br />

werden, kann sich aber auf dem<br />

riesigen Gelände frei bewegen, läuft<br />

Leinwandstars wie Fred Astaire, Gene<br />

Kelly und Cyd Charisse über den Weg<br />

und sieht, wie Filme gemacht werden.<br />

Sein größter Wunsch, Schauspieler<br />

zu werden geht aber nur schleppend<br />

in Erfüllung. Nach kleineren Parts auf<br />

der Bühne und in TV-Seifenopern, hat<br />

er 1958 seine erste Hauptrolle in einem<br />

B-Movie von Roger Corman, im<br />

Teenagerdrama „The Cry Baby Killer“.<br />

In der Folgezeit dreht er mit Corman<br />

weitere Low Budget Filme, wie „The<br />

Little Shop of Horrors“, in dem er als<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 59


RAUCHER•PORTRAIT<br />

masochistischer Zahnpatient brilliert.<br />

Jack Nicholsons Durchbruch lässt<br />

trotzdem auf sich warten. Auch in den<br />

1960ern scheint sein Aussehen, sein<br />

Körperbau und sein näselnder New<br />

Jersey-Akzent nicht nach Hollywood<br />

zu passen. 1962 hat er eine Schauspielkollegin<br />

geheiratet, ein Jahr später<br />

kommt die Tochter auf die Welt,<br />

doch beruflich geht es nicht voran.<br />

Hit the road Jack!<br />

Aber die Welt verändert sich ständig.<br />

Auch in den USA drängen Sub-<br />

und Gegenkulturen an die gesellschaftliche<br />

Oberfläche, werden von<br />

der etablierten Filmindustrie jedoch<br />

weitgehend negiert. Während die großen<br />

Studios mit den immer gleichen,<br />

seichten Unterhaltungsfilmen nach<br />

und nach ihr Publikum verlieren, erobern<br />

kleinere, unabhängige Produktionsfirmen<br />

die Kinos. 1966 hat Roger<br />

Cormans Rockerfilm „The Wild Angels“<br />

bereits das Zwanzigfache seiner Produktionskosten<br />

eingespielt, während<br />

Nicholson in zwei anderen Motorradstreifen<br />

den unrasierten Antihelden<br />

spielen darf. Aber eigentlich hat er<br />

immer weniger Lust, vor der Kamera<br />

zu stehen: Die Filme, in denen er mitspielt,<br />

floppen. Und die Filme, für die<br />

er sich vergeblich um die Hauptrolle<br />

bemüht hat – „Die Reifeprüfung“ und<br />

„Rosemaries Baby“ – werden ohne<br />

ihn zu Kassenschlagern. Auch seine<br />

ambitionierten Versuche<br />

als Co-Regisseur und<br />

Autor laufen auf Grund.<br />

Nach zwölf zähen Jahren<br />

im Filmbusiness ist der<br />

inzwischen 31-jährige<br />

ziemlich desillusioniert<br />

und zudem geschieden.<br />

Trotzdem erklärt er sich<br />

bereit, nach New Orleans<br />

zu fliegen, um in einem<br />

Bikerfilm namens „Easy<br />

Rider“ kurzfristig eine<br />

kleine Rolle zu übernehmen.<br />

Drogenbedingt sei<br />

dort alles etwas aus dem<br />

Ruder geraten, erklärt<br />

man ihm: Dennis Hopper,<br />

der als einer der Hauptdarsteller<br />

auch Regie<br />

führen würde, sei mit<br />

einem Schauspieler derart<br />

aneinander geraten,<br />

dass dieser die Produktion<br />

verlassen habe. Der<br />

andere Hauptdarsteller,<br />

Peter Fonda, sei ebenfalls<br />

ständig „stoned“,<br />

weshalb der Film zu kippen<br />

drohe. „Ich wurde da<br />

runter geschickt, damit<br />

sie nicht vollends durchdrehten<br />

und sich gegenseitig<br />

umbrachten“, erinnert<br />

sich Jack Nicholson<br />

2006 in einem Interview<br />

mit dem Regisseur Peter<br />

Bogdanovich. Ende<br />

der 1960er nimmt er<br />

selbst zwar auch ständig<br />

Drogen, schafft es aber<br />

immer, Beruf und Privatleben<br />

so scharf voneinander<br />

zu trennen, dass seine Arbeit<br />

nicht darunter leidet. Am Set ist<br />

er jedenfalls willkommen, die beiden<br />

kennen ihn schon länger; zwei Jahre<br />

zuvor hatte er die Drehbuchvorlage<br />

zu „The Trip“ geschrieben, ein psychedelischer<br />

Film mit Hopper und Fonda.<br />

Nicholson kümmert sich also um den<br />

60<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


halbwegs kontrollierten Ablauf des<br />

Drehs und spielt quasi nebenbei den<br />

daueralkoholisierten Anwalt Hanson,<br />

der dieser filmischen Abrechnung<br />

mit der US-amerikanischen Gesellschaft<br />

die nötige Würze und eine Prise<br />

Humor verleiht. Was dann passiert,<br />

konnte niemand ahnen:<br />

„Easy Rider“ wird mit<br />

einem Einspielergebnis<br />

von rund 100 Millionen<br />

US-Dollar zu einem<br />

märchenhaften Kassenerfolg,<br />

der Roadtrip<br />

entwickelt sich zu einem<br />

Klassiker des New-Hollywood-Kinos.<br />

Und Jack<br />

wird über Nacht weltberühmt;<br />

1970 beschert<br />

ihm die Rolle sogar eine<br />

Oscar-Nominierung –<br />

elf weitere sollten mit<br />

den Jahren folgen.<br />

Familienbande<br />

Von nun an ist der<br />

Mann aus New Jersey<br />

eine feste Größe im<br />

Filmbusiness. Die Jahre<br />

bis zu seinem Durchbruch<br />

hatte er gut genutzt,<br />

um sich mit allen<br />

Berufssparten intensiv<br />

auseinanderzusetzen<br />

und seine Arbeit als<br />

Schauspieler ständig<br />

zu verfeinern. Musste<br />

er sonst um Rollen betteln,<br />

kann er sich nun<br />

vor Angeboten kaum<br />

retten. Hauptrollen in<br />

„Der Pate“ und „Der<br />

Clou“ lehnt er ab, ihn<br />

interessieren mehr die<br />

Charaktere, die sich am<br />

Rand des Akzeptablen<br />

bewegen. Wie die meisten<br />

Schauspieler ist er<br />

auf der Suche nach sich<br />

selbst, nach darstellerischen Grenzgängen,<br />

um systematisch sein „ich“<br />

abzustecken und um seine überspielte<br />

Schüchternheit zu therapieren. Er<br />

ist in realitätsnahen Filmen zu sehen,<br />

die einen größeren psychologischen<br />

Tiefgang haben als bisher und mehr<br />

dem europäischen Kino verpflichtet<br />

sind als Hollywood. Mit Charakterdarstellern<br />

wie Al Pacino, Dustin Hoffman<br />

oder Robert De Niro gehört er zu einer<br />

neuen Generation, die immer wieder<br />

auf der Leinwand überrascht. So<br />

wie 1974, in Roman Polańskis Krimi<br />

„Chinatown“, wo er als Privatdetektiv<br />

Gittes ein dunkles Familiengeheimnis<br />

entdeckt. Kurz darauf wird auch Jack<br />

mit einer Wahrheit konfrontiert, die<br />

den Atem stocken lässt: Ein Reporter<br />

des Time Magazine hat herausgefunden,<br />

dass Nicholsons Schwester June,<br />

die elf Jahre zuvor an Krebs verstarb,<br />

seine leibliche Mutter war. Die Frau,<br />

die er jahrzehntelang für seine Mutter<br />

hielt, war hingegen seine 1970 verstorbene<br />

Großmutter. 1937 hatte sie ihren<br />

Enkel für ihren Sohn ausgegeben, um<br />

ihre ledige, minderjährige Tochter und<br />

die Familie zu schützen. Auf die Frage,<br />

was er nach dieser Offenbarung spontan<br />

empfunden habe, antwortet der<br />

Schauspieler in einem Interview 2006:<br />

„Dankbarkeit.“ Heutzutage sei er vermutlich<br />

abgetrieben worden. Er könne<br />

seine Großmutter und seine leibliche<br />

Mutter verstehen: „Diese irisch-stämmigen<br />

Kämpferinnen waren sehr starke<br />

Frauen – echte Vorbilder.“<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 61


RAUCHER•PORTRAIT<br />

Überflieger aus dem<br />

Kuckucksnest<br />

Manche Dokumentationen behaupten,<br />

für den Schauspieler sei das<br />

Ganze eine traumatische Erfahrung<br />

gewesen, weshalb er sich anschließend<br />

durch alle möglichen Betten gewühlt<br />

hat. Doch erstens war er schon<br />

immer ein Freund klarer Analysen,<br />

zweitens hatte sein Bad Boy Charme<br />

eine starke Anziehungskraft und drittens<br />

war die Hymne „Sex and Drugs<br />

and Rock and Roll“ in den 1970er allgegenwärtig.<br />

Auch beruflich geht es<br />

steil bergauf. In Miloš Formans „Einer<br />

flog über das Kuckucksnest“ offenbart<br />

er sein ganzes schauspielerisches<br />

Können in der Rolle als rebellischer<br />

Insasse einer Nervenheilanstalt. Beim<br />

Dreh gibt es zudem ein Wiedersehen<br />

mit einem Jugendfreund aus New<br />

Jersey – Danny DeVito. Schließlich<br />

gewinnt der Kultfilm bei den Academy<br />

Awards 1976 in allen fünf Hauptkategorien<br />

und Jack erhält seinen ersten<br />

Oscar. Auch finanziell kann er sich<br />

nicht beklagen, denn neben der Gage<br />

von einer Mio. US-Dollar, ist er mit 15<br />

% an den weltweiten Einnahmen beteiligt.<br />

21 Jahre nachdem er Spring<br />

Lake verließ, scheint er angekommen<br />

zu sein. Doch obwohl der Enddreißiger<br />

nach wie vor Beruf und Privates<br />

diszipliniert voneinander trennt, lotet<br />

er in beiden Bereichen seine Grenzen<br />

aus – als exzessiver Partylöwe und<br />

als brillanter Akteur. So in Stanley Kubricks<br />

Horrorfilm „Shining“, der nach<br />

eineinhalbjährigen Dreharbeiten 1980<br />

in die Kinos kommt und für Nicholson<br />

ein extrem erfolgreiches Jahrzehnt<br />

einläutet. Darunter Komödien<br />

wie „Die Ehre der Prizzis“ oder „Die<br />

Hexen von Eastwick“. Und Dramen<br />

wie „Wenn der Postmann zweimal<br />

klingelt“, „Wolfsmilch“ und „Zeit der<br />

Zärtlichkeit“ (Oscar Nr. 2). Seine ganz<br />

spezielle Mimik – die maliziös hochgezogenen<br />

Augenbrauen und das<br />

diabolische Grinsen – ist inzwischen<br />

zum Markenzeichen geworden. Komplett<br />

überzeichnet darf er schließlich<br />

in Tim Burtons Comicverfilmung „Batman“<br />

agieren: Der Filmschurke Joker<br />

wird 1989 zu einer seiner Paraderollen.<br />

Dieser Mann kann wirklich alles,<br />

ist die Filmwelt überzeugt.<br />

About Nicholson<br />

Beflügelt startet Jack Nicholson in<br />

die Neunziger. Er ist etwas gelassener<br />

geworden, sodass er auch privat die<br />

Zigarette immer öfter gegen eine Zigarre<br />

tauscht und mit anderen Aficionados<br />

– etwa Schauspielkollege De-<br />

Vito – zusammensitzt. Doch es läuft<br />

nicht rund. Nach 17 Jahren zerbricht<br />

seine Beziehung mit der Schauspielerin<br />

Anjelica Huston und ein großer Teil<br />

seiner Filme erfüllt in Sachen Umsatz<br />

nicht die Erwartungen. Die Fortsetzungen<br />

von „Chinatown“ (wo er selbst<br />

Regie führt) und „Zeit der<br />

Zärtlichkeit“ floppen ebenso<br />

wie die Filmbiografie<br />

„Jimmy Hoffa“. Dafür kann<br />

er im Militär-Drama „Eine<br />

Frage der Ehre“ wieder Boden<br />

gut machen, im Horromovie<br />

„Wolf“ seine Verwandlungsfähigkeit<br />

unter<br />

Beweis stellen und in der<br />

Komödie „Besser geht’s<br />

nicht“ einen Menschenfeind<br />

so sympathisch darstellen,<br />

dass er dafür 1998 seinen<br />

dritten Oscar erhält. Inzwischen<br />

über 60, wendet sich<br />

Nicholson verstärkt einem<br />

neuen Thema zu, das ihn<br />

beschäftigt, dem Alter.<br />

Während er in der Öffentlichkeit<br />

meist eine Sonnenbrille<br />

trägt, sieht man Jack<br />

in der Tragikomödie „About<br />

Schmidt“ so ungeschminkt<br />

wie selten. Und während<br />

er in „Was das Herz begehrt“ sein<br />

Image als alternder Casanova wunderbar<br />

auf die Schippe nimmt, beweist<br />

sein Part in „Das Beste kommt<br />

zum Schluss“ ebenso humorvoll wie<br />

berührend, dass man auch in den<br />

letzten Lebensmonaten noch Spaß<br />

haben kann. 2010 spielt der 73-jährige<br />

Nicholson in der romantischen<br />

Komödie „Woher weißt du, dass<br />

es Liebe ist“ eine (auf ihn maßgeschneiderte)<br />

Nebenrolle… Und das<br />

war’s. Genauso abrupt und selbstbestimmt,<br />

wie er sich als Teenager<br />

auf den Weg nach Hollywood macht,<br />

beendet er seine Filmkarriere und<br />

zieht sich ins Privatleben am Mulholland<br />

Drive zurück. Jack ist angekommen.<br />

Er muss keine Rolle<br />

mehr spielen. Und er wird trotzdem<br />

geliebt: „Jack is back“ titeln die Medien,<br />

als er sich Ende April in der Öffentlichkeit<br />

zeigt, um „seiner“ Basketballmannschaft,<br />

den Los Angeles<br />

Lakers, beim Siegen zuzusehen.<br />

62<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


THE SPIRIT OF<br />

NICARAGUA<br />

Auf Vulkanböden gewachsen.<br />

Zur Perfektion gereift.<br />

Meisterlich in unserer<br />

Manufaktur von Hand gerollt.<br />

villigercigars.com @villigercigarsofficial @villigercigars.germany


ZIGARRENWERKZEUG<br />

<br />

SCHARFE<br />

TEILE<br />

Um eine Zigarre genießen zu können, braucht es nicht viel. Bevor das Feuer den Tabak<br />

entflammt und die Glut all die wunderbaren Aromen als aromatischen Rauch entlässt,<br />

öffnet auf der anderen Seite die Klinge das Tor zum Gaumen des Aficionados. Ob man<br />

nun lieber bohrt, schneidet oder die Handgerollte mit einem hörbaren „Klack!“ öffnet –<br />

für jedes Zigarrenformat und jeden Geschmack gibt es das passende Werkzeug.<br />

Text: Elmar Schalk Fotos: Nina Bauer<br />

Das Leben ist nicht<br />

kompliziert. Sondern<br />

so einfach wie das<br />

Abschneiden eines Longfillers:<br />

Anfang 2000 sitzen wir im Büro<br />

des kanarischen Zigarrenherstellers<br />

Carlos Vargas in einer<br />

raumfüllenden Couch. Dankend<br />

nehmen wir zwei seiner „puros<br />

del jefe“ an, die seine Torcedores<br />

extra für ihn rollen. Unsere<br />

Frage nach einem Cutter amüsiert<br />

ihn; ebenso energisch wie<br />

nachsichtig lächelnd schüttelt<br />

Vargas den Kopf und beißt die<br />

Zigarrenspitze ab – dass diese<br />

Journalisten vom Festland immer<br />

so umständlich sein müssen!<br />

Tatsächlich funktioniert das<br />

Abbeißen der Frischgerollten<br />

erstaunlich gut. Bei einem perfekt<br />

gelagerten Exemplar aus<br />

dem heimischen Humidor hätte<br />

man dagegen nur Tabakkrümel<br />

im Mund. Außerdem gilt das beherzte<br />

Zubeißen außerhalb (sub)<br />

tropischer Regionen als unfein,<br />

mögen auch sonst alle Etikette<br />

über Bord gegangen sein. Wer<br />

also seine Zigarre am Kopfende<br />

öffnen will, ohne die „Perilla“<br />

(das abschließende Käppchen)<br />

wie ein lästiges Preisschild herunter<br />

zu friemeln, kommt um<br />

ein spezielles Werkzeug nicht<br />

herum.<br />

Die Auswahl im Netz mag einen<br />

an der Zigarre interessierten<br />

Novizen überfordern, doch<br />

letztlich sind es nur fünf, mehr<br />

oder weniger unterschiedliche,<br />

Systeme. Ein kleiner Ausschnitt<br />

des großen Ganzen sind die hier<br />

vorgestellten Modelle. Imposante<br />

Tischgeräte, über die man im<br />

World Wide Web stolpert, lassen<br />

wir links liegen. Und – ganz ehrlich<br />

– die meisten sind auch keine<br />

Augenweide: Entweder denkt<br />

man an Bürolocher aus dem<br />

frühen 20. Jahrhundert oder an<br />

die Aufschnittmaschine hinter<br />

der Wursttheke. Aber über Geschmack<br />

lässt sich ja streiten.<br />

Die praktischen Zigarrenhelferlein<br />

der folgenden Seiten sind jedenfalls<br />

handlich genug, um sie<br />

in der Jackentasche verschwinden<br />

zu lassen.<br />

64<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


DER ELEGANTE<br />

KLASSIKER<br />

Unübertroffen elegant: Mit einer Zigarrenschere wird jeder<br />

Anschnitt zum Festakt<br />

Irgendwann, Mitte des 18. Jahrhunderts,<br />

als sich das Zigarrenrauchen von Sevilla aus<br />

über ganz Europa ausbreitete, hatte wohl ein<br />

Aficionado die Nase voll vom ständigen Abbeißen<br />

und Ausspucken des Tabaks. Vielleicht<br />

war es auch seine Ehefrau, die es leid war, immer<br />

die Zigarrenspitzen aufzuklauben. Schon<br />

damals gab es Spezialscheren für Papier und<br />

für Stoff. Also entwickelte ein findiger Kopf<br />

ein zweckmäßiges Schneidwerkzeug, dessen<br />

Klingen so gebogen waren, dass die runden<br />

Longfiller beim Anschnitt gehalten wurden.<br />

Bis heute steht dieser Klassiker für die eleganteste<br />

Methode, um eine Handgerollte zu<br />

öffnen. Allerdings erfordert das Handling<br />

der Schere etwas Übung. Also lieber ein paar<br />

Zweite-Wahl-Stumpen zerschnippeln, bevor<br />

man sich an die vorrevolutionäre Havanna<br />

heranwagt. Auch sollte der Klingenradius<br />

größer sein als das Ringmaß der Zigarre,<br />

sonst kann es hässlich werden. Da eine große<br />

Schere für die Hosentasche aber zu sperrig<br />

ist, eignet sie sich vor allem für den Hausgebrauch.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 65


ZIGARRENWERKZEUG<br />

Klein, flach & scharf – Zigarrencutter von<br />

Passatore (li.) und Germanus<br />

VIVE LA<br />

RÉVOLUTION!<br />

Für das kleine Accessoire, durch dessen<br />

Loch man den Kopf einer Zigarre schiebt, um<br />

ihn mit der Klinge abzutrennen, verwendet<br />

man heute meist das englische Wort „Cutter“<br />

(Abschneider). Passender ist das französische<br />

Äquivalent „Guillotine“, das auf das Fallbeil der<br />

Französischen Revolution verweist. In Blake<br />

Edwards Komödie „Ein Schuss im Dunkeln“<br />

von 1964 spielt das Tischmodell dieses Zigarrencutters<br />

eine kleine, einschneidende Rolle:<br />

Durch seinen katastrophalen Mitarbeiter,<br />

den von Peter Sellers verkörperten Inspektor<br />

Clouseau, ist Chefinspektor Dreyfus (Herbert<br />

Lom) nur einen Schritt weit vom Wahnsinn entfernt.<br />

Mit nervösem Augenzucken zerbröselt<br />

er versehentlich seine frisch angeschnittene<br />

Zigarre, will sich eine neue anschneiden und<br />

exekutiert seinen Daumen. Normalerweise ist<br />

die Handhabung des Einklingenmodells weit<br />

weniger gefährlich, jedenfalls für die Finger.<br />

Ist die Klinge nicht rasiermesserscharf, kann<br />

es passieren, dass der Longfiller gequetscht<br />

wird. Deswegen haben sich vor vielen Jahren<br />

auch die Weiterentwicklungen mit zwei Klingen<br />

durchgesetzt.<br />

66<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


DOPPELT FÄLLT<br />

BESSER<br />

„Keinen Schnitt weiter!“ Der Cutter mit Fixierung von Germanus<br />

verhindert, dass man zu viel abschneidet<br />

Der Doppelklingencutter ist heute einer<br />

der am weitesten verbreiteten Zigarrenabschneider.<br />

Er zeichnet sich durch zwei gegenüberstehende,<br />

sichelförmige Klingen aus,<br />

die meist mittels Daumen und Mittelfinger<br />

zusammengedrückt werden. Eine moderne<br />

Variante besitzt einen Federmechanismus,<br />

der die Klingen V-förmig öffnet, nachdem<br />

der Entriegelungsknopf nach unten gezogen<br />

wurde. Kleiner als ein Handteller und nur<br />

wenige Millimeter flach, passt der Cutter in<br />

jede Hosentasche. Mit ihm lassen sich auch<br />

alle Formate, die durch die Öffnung passen,<br />

relativ einfach schneiden. Wie bei der Zigarrenschere<br />

besteht aber auch hier das Risiko,<br />

dass man zu viel oder gar schräg abschneidet.<br />

Dann neigt die Handgerollte zu einem<br />

ebensolchen Abbrand. Wer also kein Händchen<br />

dafür hat, sollte einen Zigarrenbohrer<br />

ausprobieren oder einen Abschneider mit Fixierung:<br />

Hier kann der Longfiller nur wenige<br />

Millimeter tief in den Cutter geschoben werden.<br />

Brauchbare Modelle besitzen ein kleines<br />

Loch in der Rückwand, damit auch die Spitze<br />

eines Figuradoformats hineinpasst.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 67


ZIGARRENWERKZEUG<br />

Bei Passatore geht’s rund: Rechts der Klassiker „Duo XL“<br />

mit 9 und 12 mm, links die Kombination aus Bohrer und<br />

Zigarrenbänkchen<br />

LET’S PUNCH<br />

A HOLE!<br />

Der Zigarrenbohrer, auch Puncher genannt,<br />

ist das narrensichere System unter den<br />

Schneidwerkzeugen. Wobei „Bohrer“ es nicht<br />

ganz trifft – wie mit einem Apfelentkerner<br />

stanzt man ein Loch in den Zigarrenkopf. Das<br />

Risiko eines Schrägschnitts oder verletzten<br />

Deckblatts tendiert hier gegen Null, und ohne<br />

die Schnittkante eines Cutters ist auch das<br />

Mundgefühl ein anderes. Weil das Loch meist<br />

kleiner ist als der Durchmesser des Longfillers,<br />

gibt es aber auch Kritiker, die monieren,<br />

dass die Aromen nicht so ungehindert strömen<br />

könnten wie beim geraden Schnitt und dass<br />

sich am Ende das Kondensat staut. Abgesehen<br />

davon, dass der Durchmesser des Bohrers<br />

immer möglichst groß sein sollte, ist die Methode<br />

sicher nicht für jeden Raucher geeignet.<br />

Wer an seiner Zigarre so gierig saugt wie ein<br />

hungriges Zicklein am Euter, sollte lieber den<br />

geraden Cut wählen.<br />

68<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


„V“ WIE<br />

VINTAGE<br />

Mit Modellen wie dem „Diamond V-Cut“ von Colibri erlebt der<br />

Kerbschnitt eine Renaissance<br />

Vor über einem halben Jahrhundert, als<br />

in Deutschland hauptsächlich Shortfiller geraucht<br />

wurden, lag ein Raucherutensil (gefühlt)<br />

auf jedem zweiten Couchtisch: Mit der<br />

Kombination aus Rehbock-Geweih und Abschneider<br />

konnte man ein V-förmiges Stück<br />

aus dem Zigarrenende stanzen. Bei Aficionados<br />

war dieses Relikt lange Zeit verpönt,<br />

weil es sich nicht gerade durch Schärfe auszeichnete,<br />

somit die Rauchkanäle eines Longfiller<br />

komprimierte und den Zugwiderstand<br />

erhöhte. Mittlerweile erlebt das ungeliebte<br />

Werkzeug als „V-Cutter“ eine Renaissance bei<br />

den Herstellern, die die Technik überarbeitet<br />

haben. Die Klinge ist nun etwas dünner, die<br />

Kerbe etwas flacher und der Stahl weitaus<br />

schärfer als bei Uropas Modellen. Natürlich<br />

gibt es schon Raucher, die auf den wiederentdeckten<br />

Kerbschnitt schwören und ihm eine<br />

bessere Rauchführung sowie ein leichteres<br />

Zugverhalten attestieren. Wie bei allen anderen<br />

Systemen findet man auch hier hochwertige<br />

und bezahlbare Modelle – also einfach<br />

mal ausprobieren.<br />

Worauf kommt es an?<br />

Scharf muss das Werkzeug sein.<br />

Je schärfer, desto besser für die<br />

Zigarre. Und die Schneidmethode<br />

sollte zum Format passen – ein<br />

Bohrer und eine Figurado können<br />

keine Freunde werden. Bevor<br />

man mit Schere, Cutter & Co. ansetzt,<br />

hilft es, wenn man den Zigarrenkopf<br />

vor dem Anschneiden<br />

befeuchtet. Wie man das macht,<br />

bleibt der eigenen Fantasie überlassen.<br />

Unverbesserliche Nostalgiker<br />

tunken ihre Zigarre in eine<br />

Spirituose, Aficionados nehmen<br />

sie erst mal in den Mund. Dann<br />

lässt man sich… Zeit. Und Muße.<br />

Mitten im Gespräch ist ein Longfiller<br />

schnell mal schräg abgeschnitten.<br />

Dabei geht es auch<br />

mehr um das An- als um das Abschneiden.<br />

Hat man erst mal den<br />

kompletten Kopf abgetrennt, fehlt<br />

die Fixierung des Deckblatts, das<br />

sich dann lösen kann. Also lieber<br />

zu wenig als zu viel. Der Durchmesser<br />

eines Zigarrenbohrer sollte<br />

hingegen möglichst groß sein,<br />

damit man ein freies Zugverhalten<br />

erhält.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 69


PFEIFENTABAK<br />

Blockbuster<br />

VANILLE<br />

Die Zeiten ändern sich<br />

nicht. Vanille ist und bleibt<br />

die beliebteste Aromatisierung<br />

im Pfeifentabak.<br />

Was die letzten 30 Jahre angeht. Weit<br />

abgeschlagen von Schokolade, Kirsche,<br />

Pflaume und Co.<br />

So manch einer von uns kam über<br />

den Duft der Vanille zur Pfeife. Im Vorbeigehen<br />

wahrgenommen bei einem Pfeifenraucher.<br />

Ohne sich nähere Gedanken<br />

zu machen. Doch daraufhin begann es<br />

im Kopf zu arbeiten, ganz langsam. Und<br />

dann, irgendwann, wollten wir rauchen,<br />

Pfeife natürlich und haben uns auf die<br />

Suche nach der verlorenen Zeit begeben,<br />

oder besser diesem Duft, der so unbeschreiblich<br />

verzaubernd gewesen ist...<br />

Alles begann in den Siebzigern.<br />

Neue Geschmacksrichtungen aus dem<br />

nahen Dänemark fingen an, den Markt<br />

zu verändern. Erstmals machten sich<br />

Menschen Gedanken um die gesundheitlichen<br />

Aspekte des Rauchens. Pfeife<br />

schnitt besser ab als die Zigarette, wer<br />

etwas auf sich hielt, rauchte Pfeife.<br />

Vanille darf nun nicht mehr im Titelbild<br />

der Tabake benannt werden, die Industrie<br />

hat versucht, Auswege zu finden,<br />

der Verbraucher muss aber Kreativität<br />

und einen gewissen Entdeckungswillen<br />

aufbringen, um an die gewünschte<br />

Schote zu gelangen.<br />

Heute und hier geht es um die Königin<br />

der Gewürze. Die bekanntesten<br />

und beliebtesten Mischungen stehen<br />

einander gegenüber. Preislich dicht<br />

beieinander, geschmacklich höchst unterschiedlich.<br />

Unser Autor Jens Meyer leitet seit 2007 das<br />

Haus Pfeifen Huber in München. Gegründet<br />

wurde das Unternehmen 1863 und wird heute<br />

in vierter Generation von Georg Huber geführt.<br />

Jens Meyer bietet dort auch Einsteigerseminare.<br />

Weitere Informationen: www.pfeifen-huber.de<br />

BEWERTUNGSSYSTEM:<br />

80-85 Punkte nicht empfehlenswert<br />

86-90 empfehlenswert<br />

91- 95 große Klasse<br />

96-100 Hochgenuss<br />

70<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


Stanwell Sungold<br />

Wohl eine der beliebtesten Vanille Tabakmischungen, produziert<br />

vom größten Hersteller für Pfeifentabak, der Firma<br />

Scandinavian Tobacco Group in Assens, Dänemark.<br />

Kurzer, breiter Schnitt aus tiefschwarzem Black Cavendish,<br />

aufgelockert von rostbraunen Virginia Grades. Schön anzusehen und einfach zu<br />

stopfen. Im Duft - natürlich - Vanille. Dazu Karamell und Sahnebonbons, abgerundet<br />

durch Früchtekuchen. Geschmacklich kühl und wärmend zugleich. Großartige Leichtigkeit,<br />

verwoben mit der typisch knusprigen Vanille-Süße. Ein Tabak, der bis zum Ende<br />

seinem Geschmack treu bleibt und immer wieder bezaubert.<br />

50 Gramm Dose 8,90 €. Kräftigkeit: Leicht. Aromatisierung: Medium.<br />

94<br />

Punkte<br />

Mac Baren Classic Loose Cut<br />

Der einzige Konkurrent, der Stanwell das Wasser reichen kann. Es delt sich nicht strenggenommen um einen Loose Cut, Flake Stücke run-<br />

handen<br />

die Mischung ab. Doch der Name Mixture ist schon anderweitig im<br />

Hause vergeben. Langfaseriger geschnitten als der Sungold, mehr<br />

Virginia im Blend. Cavendish ist in der Minderheit. Sofort das typi-<br />

sche Mac Baren Aroma der aromatischen Mischungen im Duft,<br />

die Curleys aus dem Hause gehen andere Wege. Vanille und Backobst in der Nase,<br />

dazu karamellisierter Zucker. Ein Zuhause-Gefühl stellt sich ein.<br />

Der Geschmack weniger süß, aber mehr als ausreichend. Die Vanille wird ergänzt<br />

durch Karamellgebäck und wieder Süße. Die Vanille dreht im Rauchverlauf<br />

ins Schokoladige. Der Tabak verspricht nicht nur Geborgenheit, er bringt sie ein.<br />

50 Gramm Dose 10,50 €. Kräftigkeit: Leicht. Aromatisierung: Medium.<br />

93<br />

Punkte<br />

Danske Club Sungold<br />

Neben Danske Club segeln ebenso Stanwell und W.Ø. Larsen unter der<br />

Flagge der Scandinavian Tobacco Group - um nur einige zu nennen.<br />

Der Tabak fast schwarz, mit wenigen hellen Auflockerungen. Im<br />

Cross Cut geschnitten. Virginia, Black Cavendish, Tennessee und<br />

Burley bilden das Gerüst. In der Textur schon fast krümelig,<br />

aber leicht zu stopfen. Überwältigender Duft von feinster<br />

Vanille, gepaart mit Karamell, Creme Brulee und noch mehr Vanille. An Aromatisierung<br />

ist nicht gespart worden. Sehr süß im Geschmack, zur Vanille fließt<br />

Aprikosenmark und Nougat mit ein. Dabei immer noch leicht, was die Kräftigkeit<br />

der Mischung angeht. Wenn man es nicht süß genug haben kann, ist der Sungold die<br />

richtige Wahl. Für meinen Geschmack fehlt der Mischung die Leichtigkeit. Wer der Vanille<br />

total verfallen ist und dem es gar nicht süß genug sein kann, sollte auf der Sungold anheuern.<br />

50 Gramm Pouch 10,30 €. Kräftigkeit: Leicht. Aromatisierung: Hoch.<br />

90<br />

Punkte<br />

Danish Mixture Hausmarke Sungold<br />

Hausmarke klingt nicht nach Premium. Das ist so gewollt und spiegelt sich<br />

im Tabak wider. Sungold bedeutet Vanille, das hat der aufmerksame Leser<br />

bereits mitbekommen. Neben dem Danske Club und Stanwell, hier also<br />

die Einstiegsklasse. Der Duft überzeugt in typischer Vanillemanier. Das<br />

Tabakbild gelungen, kurz und einfach geschnitten, doch problemlos<br />

zu stopfen. Sehr guter Abbrand. Bis dahin passt alles. Leider nicht<br />

im Geschmack überzeugend. Die Grundtabake sind dem Preis geschuldet und bilden<br />

keine Harmonie, bleiben spröde und vermissen die gewohnte Geschmeidigkeit und<br />

Fülle des Hauses, die ausreicht, diesen Tabak wieder zu kaufen. Schade eigentlich,<br />

den Stanwell kann es. Hier ist der Rotstift angesetzt worden. Besser zum hochpreisigen<br />

Stanwell Sungold greifen, die Mehrausgabe lohnt sich.<br />

50 Gramm Pouch 6,80 €. Kräftigkeit: Leicht. Aromatisierung: Medium.<br />

89<br />

Punkte<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 71


PFEIFENTABAK<br />

Mac Baren 7 Seas Gold Blend<br />

Stanwell segelt unter Danske Club, der Kontrahent aus dem dänischen Svendborg<br />

beansprucht gleich alle 7 Weltmeere für sich. Die Christliche Seefahrt hatte<br />

maßgeblichen Anteil an der Verbreitung des Tabaks weltweit.<br />

Drei Richtungen umfasst die Serie im günstigen, aber nicht untersten<br />

Preisbereich. Gegenüber der Danish Mixture Hausmarke Sungold ist<br />

hier nicht an der Qualität der Rohtabake gespart worden. Die Mischung<br />

besteht aus simplen zwei Zutaten: Virginia, Burley. Und das reicht vollkommen<br />

aus. Raffinierter Duft aus eigenständiger Vanille, Zuckerrohrsüße und einem Hauch<br />

Fruchtmark. Keine typische Mac Baren Nase und doch - oder gerade deshalb - gelungen.<br />

Im Geschmack dann ausgewogen, Vanille fließt dosiert in den sehr leichten Blend<br />

hinein. Macht Lust auf mehr. Ein leichtfüßiger Tabak. Der Masterblender versteht sein<br />

Fach. Der Gold führt interessanterweise nicht die Verkaufszahlen an, hier liegt der Royal<br />

vorn (bereits besprochen in einer älteren Ausgabe). Klare Kaufempfehlung.<br />

40 Gramm 7,00 €. Kräftigkeit: Leicht. Aromatisierung: Medium.<br />

94<br />

Punkte<br />

Stanwell Sepia<br />

Der Begriff irritiert. Was hat der Tintenfisch mit diesem Tabak zu tun? Lassen<br />

wir es dabei bewenden, dass die typische, schwarzbraune Ausscheidung<br />

des Tintenfisches farblich dem Black Cavendish nahekommt, welcher<br />

den Hauptbestandteil dieser Mischung bestimmt. Burley und Virginia<br />

runden diesen Loose Cut ab. Stanwell spricht von Honig, Vanille und<br />

Karamell. Das gefällt schon besser. In der Nase komplettiert eine<br />

likörige Süße das Gesamtbild. Erinnert ungemein an den Danish Dice aus gleichem<br />

Hause, was den Duft wie auch den Geschmack angeht. Eine warme Süße begleitet<br />

den Geschmack, geröstete Mandeln und kandierte Früchte runden die Vanille ab.<br />

Ein gelungener, ausgewogener Geschmack, der perfekt die Balance hält. Hocharomatisch<br />

und gleichzeitig kühl im Rauch. Nicht günstig, aber wie der Engländer zu<br />

sagen pflegt: Quality tells.<br />

40 Gramm Pouch 9,50 €. Kräftigkeit: Leicht. Aromatisierung: Hoch.<br />

93<br />

Punkte<br />

W.Ø. Larsen Black Diamond<br />

Nach dem großen Erfolg vom Danske Club Black Luxury, folgte Jahre<br />

später die Premium Variante mit Namen Stanwell Black Diamond.<br />

Heute eingegliedert in der Larsen Range. Das Tabakbild zeigt<br />

sich weniger schwarz als vermutet. Der kurze Black Cavendish<br />

Schnitt wird aufgelockert von breitgeschnittenen Burley<br />

und Orient. Die Nase zeigt eindeutig Vanille. Elegant. Im Geschmack<br />

gibt die Vanille den Ton an, wird unterstrichen von einer marmeladigen<br />

Süße, die weich eingepackt ist vom Cavendish. Fließend leichter, unbeschwerter<br />

Genuss. Hier zeigt sich einmal mehr, dass die Dänen es verstehen, Vanille auf hohes<br />

Niveau zu setzen.<br />

100 Gramm Dose 29,00 €. Kräftigkeit: Leicht. Aromatisierung: Medium.<br />

Davidoff Malawi<br />

Die für Davidoff einfache Verpackung der Pouch soll nicht darüber hinwegtäuschen:<br />

Hier steckt Premium drin. Zwei weitere, aromatische Blends runden die Discovery<br />

Serie ab: Der Argentina und Brazil. Malawi bleibt der meistverkaufte im Trio. Die<br />

Hauptkomponenten stammen aus dem Bundesstaat Malawi in Südostafrika,<br />

einem im Tabakanbau wichtigen Produzenten heutzutage. Kurzfaserig geschnitten.<br />

Im Duft Vanille, Honig und Zuckerbisquit. Kühl und sanft vereinen<br />

sich die Komponenten zu einem leichten und dezent süßen Geschmackserlebnis. Ein Hauch<br />

Walnuss im Hintergrund, Fruchtsüße. Vanillekekse. Schöne Balance. Einziger Kritikpunkt: Die<br />

schlecht wiederverschließbare Lasche der Verpackung. Wollen wir nicht überbewerten.<br />

50 Gramm Pouch 11,80 €. Kräftigkeit: Leicht. Aromatisierung: Medium.<br />

93<br />

Punkte<br />

94<br />

Punkte<br />

72<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


Rattray’s Royal Albert<br />

Farblich abwechslungsreiches Tabakbild, kurz geschnittener Loose Cut.<br />

Die Vanille ist sofort da, gefolgt von Honig und Orange. Wobei die beiden<br />

Fruchtaromen auch der Kreativität des Blenders geschuldet sein<br />

dürften. Hört sich aber gut an. Erinnert in der Stilistik sehr an Stanwell<br />

und Danske Club, was hier aber als Kompliment gewertet werden darf.<br />

Eingebettet ist die Süße der Vanille in ein warmes, weiches Aromenbett.<br />

Routiniert gemacht. Der Geschmack spiegelt den Duft wider. Cremig, süß, weich - einfach<br />

angenehm. Die Grundtabake bestehen aus drei verschiedenen Virginias, Black Cavendish und<br />

Burley. Diese drei im richtigen Verhältnis gemischt, dazu ein geschickter Umgang mit der Vanille.<br />

Fertig ist das Lieblingsgericht. Und die Raumnote (für einige Raucher scheinbar wichtiger<br />

als der Geschmack) stimmt auch. Man will halt auch der Umwelt gefallen, nicht nur sich selbst.<br />

100 Gramm Dose 19,30 €. Kräftigkeit: Leicht. Aromatisierung: Hoch.<br />

FAZIT:<br />

Nahezu alle Kandidaten verstehen es, die Vanille<br />

gekonnt einzubinden. Nicht umsonst die<br />

beliebteste Aromatisierung. Wird wohl nicht<br />

mehr vom Thron zu stürzen sein - wenn man es<br />

aromatisch liebt. Noch etwas kommt hinzu: Die<br />

Vanille liebt den Black Cavendish. Bis auf den<br />

7 Seas möchte keiner der Kandidaten auf sie<br />

93<br />

Punkte<br />

verzichten. Meine persönlichen Lieblinge hier:<br />

Stanwell Sungold und der günstige Gold Blend<br />

von Mac Baren.<br />

Nur ein Tabak hat Schwierigkeiten, mitzuhalten.<br />

Die günstige Danish Mixture Hausmarke Sungold.<br />

Günstig ist nicht automatisch gut.


TREFFPUNKTE<br />

GENUSS IN<br />

DÜSSELDORF<br />

Ein Rundgang auf der weltweit<br />

größten Branchenfachmesse<br />

<strong>FineTobacco</strong> auf der ProWein<br />

Vom 19. – 21. März fand in den Düsseldorfer Messehallen<br />

die ProWein 2023 statt. Rund 6.000 Winzer,<br />

Spirituosen- und Craftbier Produzenten sowie<br />

Im- und Exporteure aus 60 Ländern stellten auf<br />

der weltweit größten Branchenfachmesse ihre Ge-<br />

nussangebote vor. Auch in diesem Jahr war wieder<br />

ein Team von Fine Tobacco vor Ort, um sich über<br />

Neuheiten und aktuelle Trends zu informieren. Folgendes<br />

fiel uns in diesem Jahr besonders auf:<br />

Text: Michael Peter<br />

74<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


Israelischer Whisky vom Toten Meer<br />

Direkt am Toten Meer, dem mit<br />

-428 Meter tiefsten Punkt der Erde,<br />

reift der israelische Single Malt Whisky<br />

von M&H APEX. Durch die Temperaturen<br />

von bis zu +50 Grad Celsius<br />

und dem hohen Salzgehalt erhält der<br />

Whisky eine besonders intensive Reifung.<br />

Ergänzt wird das Angebot durch<br />

den Pomegranate Wine Cask, dem<br />

weltweit einzigen in einem Granatapfelweinfass<br />

gereiften Whisky.<br />

Hochwertige Spirituosen aus Dänemark<br />

Unser nördliches Nachbarland<br />

war auf der ProWein stark vertreten.<br />

Ob der Palo Cortado - in Sherry<br />

Fässern gereifter Whisky - von Mosgaard,<br />

die Rye Whiskys der Distillery<br />

Stauning vom Ringkobing Fjord oder<br />

die wunderbaren Rumspezialitäten<br />

der Distillery Riise aus Kopenhagen<br />

– es war nicht zu übersehen, dass<br />

Dänemark mehr zu bieten hat als Hot<br />

Dog und Soft Ice.<br />

Whisky und Rum aus Mexiko<br />

Jeder kennt die Geschichten aus<br />

der Zeit der Prohibition in den USA.<br />

Al Capone schickt seine Gangstertruppe<br />

mit einem leeren LKW über<br />

die Grenze nach Canada, um dann<br />

mit einer Ladung geschmuggelten<br />

Whisky zurückzukommen. Aber nur<br />

wenige haben davon gehört, dass es<br />

das auch im Grenzgebiet zu Mexiko<br />

gab. Folgerichtig nennt ein Anbieter<br />

aus Mexiko seinen Whisky Prohibited<br />

Ley Seca.<br />

Whisky aus Japan<br />

Für unseren Japan-Fan Michael<br />

ein absolutes Highlight – der Messestand<br />

von Whiskie Du Monde mit<br />

seinem umfangreichen Angebot an<br />

Single Malt Whiskys aus dem Land<br />

der aufgehenden Sonne.<br />

Whisky aus Dresden<br />

Auch die sächsische Hauptstadt<br />

ist nicht unbedingt bekannt für die<br />

Whisky-Herstellung. Das soll sich<br />

jetzt aber ändern. Die Dresdener<br />

Whisky Manufaktur mit ihrer Produktionsstätte<br />

im Dresdener Alberthafen<br />

destilliert seit 2022 unter dem<br />

Namen Hellinger 42 verschiedene<br />

Whiskys aus Sächsischer Produktion<br />

und bietet auch Führungen durch die<br />

Produktionsstätte an.<br />

Malts of Germany<br />

Malts of Germany ist ein Zusammenschluss<br />

von 5 deutschen<br />

Destillerien, mit dem Ziel den deutschen<br />

Whisky in seiner Gesamtheit<br />

und Vielfalt darzustellen. Es ist eine<br />

gemeinsame „Abenteuerreise“ der<br />

Whiskybrennereien Thousand Mountains,<br />

Fading Hill, Nine Springs, Stonewood<br />

und Singold, die insbesondere<br />

begrenzte Batches finden und als<br />

besondere Abfüllungen präsentieren<br />

möchten – wir sind gespannt!<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 75


GENUSS•INTERVIEW<br />

76<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023


Auf einen Drink mit<br />

Lars Code<br />

Fine Tobacco im Gespräch mit dem Rum-Experten Lars Code<br />

von A.H. Riise Spirits<br />

Bei der Firma A.H. Riise geht es um mehr als nur exzellente Spirituosen. Bereits<br />

1838 machte sich der Apotheker und Abenteurer Albert Heinrich Riise auf, um<br />

die Welt zu erkunden und Neues zu entdecken. Sein Zuhause waren die Westindischen<br />

Inseln, wo er eine Vielzahl neuer Pflanzen, Kräuter und Tiere entdeckte<br />

– und das Geheimnis der Destillation von Rum.<br />

Interview: Stephan Rack<br />

Wir trafen Lars Code, den<br />

internationalen Markenbotschafter<br />

der Firma A.H. Riise, nahe<br />

dem Riise-Büro in dem kleinen Hafenstädtchen<br />

Dragør bei Kopenhagen<br />

– passend für ein Genuss-Interview im<br />

Restaurant des Dragør-Strandhotels.<br />

Lars Code ist ein international anerkannter<br />

Fachmann für alkoholische Getränke.<br />

Sein Fokus liegt auf Whisky und<br />

Rum – er führt aber auch Tastings für<br />

Cognac, Gin, Sherry, Portwein und Champagner<br />

durch. Seit acht Jahren widmet<br />

Lars einen großen Teil seiner Zeit dem<br />

umfangreichen Portfolio des Rum-Spezialisten<br />

A.H. Riise. Dabei unterstützt er<br />

vor Ort das Management und die Master-Blender<br />

mit seiner Expertise und<br />

führt Tastings für Endverbraucher und<br />

Mitarbeiter im Handel durch.<br />

Fine Tobacco: Wie haben Sie den<br />

Weg zu Ihrem Berufsfeld rund<br />

um die Spirituose gefunden?<br />

An meinem 18. Geburtstag erhielt<br />

ich von meinem Onkel eine Flasche<br />

von wirklich torfigen Laphroaig-Whisky,<br />

um mir das Trinken von Alkohol zu<br />

verleiden. Tatsächlich habe ich dem<br />

Whisky sehr viel Positives abgewinnen<br />

können und diese erste Flasche war<br />

der Beginn meiner Leidenschaft für<br />

gute Spirituosen.<br />

FT: Sie sind aber nicht bei dem<br />

torfigen Whisky geblieben?<br />

Nein, aber ich habe die nächsten<br />

drei Sommerferien in Schottland verbracht<br />

und dort mein neu entdecktes<br />

Hobby - die schottischen Whiskys - näher<br />

kennengelernt. Anschließend habe<br />

ich nahezu die gesamte Karibik bereist<br />

und dort begonnen Tastings mit Rum<br />

und anderen Spirituosen durchzuführen.<br />

Heute kann ich auf eine 40-jährige<br />

Tätigkeit zurückblicken.<br />

FT: Wie kamen Sie zur Firma A.H.<br />

Riise?<br />

Ich wurde vor acht Jahren angesprochen<br />

und man hat mir eine interessante<br />

Doppelfunktion in der Firma<br />

angeboten, die ich gerne angenommen<br />

habe. Ich darf als sogenannter Markenbotschafter<br />

die Marke präsentieren und<br />

erklären - darüber hinaus bringe ich<br />

meine Erfahrung als Berater der Geschäftsleitung<br />

und Masterblender ein.<br />

FT: Wie darf man sich eine<br />

solche firmeninterne Beratung<br />

vorstellen?<br />

Wir sind hier im Büro bei Kopenhagen<br />

ein kleines Team und wir arbeiten<br />

eng zusammen. Mit diesen sehr kurzen<br />

Entscheidungswegen sind wir in der<br />

Lage neue Ideen gemeinsam zu entwickeln<br />

und zu entscheiden. Bei Riise<br />

schaffen wir es durchaus ein Produkt<br />

von der Idee bis zur Markteinführung innerhalb<br />

eines Jahres zu realisieren. Dabei<br />

freue ich mich im Team mit meinen<br />

Hinweisen gehört zu werden. Ich bin dabei<br />

vielleicht weniger wissenschaftlich<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023 77


GENUSS•INTERVIEW<br />

als die Master-Blender, aber ich kann<br />

aus meiner Erfahrung heraus Hinweise<br />

geben, welche Richtung die Produktentwicklung<br />

gehen könnte.<br />

Wo kann man Sie in Deutschland<br />

treffen?<br />

Deutschland und Dänemark sind<br />

unsere größten Märkte und ich bin<br />

gern in Deutschland unterwegs. Auf<br />

Messen gebe ich Master-Class-Seminare<br />

für genussfreudige Menschen<br />

und bin gerne im direkten Austausch<br />

mit den Leuten.<br />

Ich stehe auch für Seminare zur<br />

Verfügung, wenn Profi-Barkeeper<br />

oder Mitarbeiter bei Handelsunternehmen<br />

geschult werden – für zukünftige<br />

Termine steht unser deutscher<br />

Distributor Bremer Spirituosen<br />

Contor zur Verfügung.<br />

FT: Ich hörte auch, dass man<br />

Lars Code digital erleben kann?<br />

Tatsächlich haben wir in der unsäglichen<br />

Coronazeit sogenannte<br />

Tasting-Boxen produziert, die alles<br />

Notwendige für ein spannendes Probieren<br />

mit Freunden oder Familie ermöglicht.<br />

In einem Paket bieten wir<br />

insgesamt neun kleine Probierflaschen<br />

und ein Nosing-Glas, um verschiedene<br />

Riise-Produkte genießen<br />

zu können. Mit einer Internet-Verbindung<br />

und einem passenden Handy<br />

oder Laptop kann man dann Videos<br />

in Deutsch, Dänisch und Englisch anschauen,<br />

in dem ich die Blends erkläre<br />

und ein paar Geschichten zu den<br />

Produkten erzähle.<br />

Nach den Corona-Jahren genieße<br />

ich es wieder sehr mit den Menschen<br />

direkt in Kontakt sein zu können!<br />

FT: Was verstehen Sie unter<br />

Genuss?<br />

Unter Lebensgenuss verstehe ich die<br />

entspannte Zeit, in der ich ohne Anspannung<br />

oder Leistungsdruck abschalten<br />

kann. Für mich steht dabei<br />

der ruhige Moment im Vordergrund,<br />

den ich gerne mit einem guten Essen,<br />

mit einer schönen Aussicht oder einfach<br />

bei einem guten Drink verbinde.<br />

Lars Code (rechts) im Gespräch mit FT-Redakteur Stephan Rack<br />

78<br />

FT: Geht es bei Riise nicht hauptsächlich<br />

um das Blenden bzw. Vermählen<br />

von verschiedenen Rums?<br />

Riise ist immer ein geblendeter Rum<br />

mit 25-30 verschiedenen Ausgangsbränden.<br />

Dabei haben alle Ursprungsländer<br />

für Rum ihre eigene Charakteristik<br />

und sind wertvoll. Unser Vorgehen ist<br />

das Vermählen mehrerer guter Rums,<br />

um ein besonderes Produkt zu erhalten.<br />

Ein Rum aus einer Fassreifung allein<br />

könnte man mit einer einzelnen schönen<br />

Blume vergleichen – für Riise ist es<br />

aber interessanter einen bunten Strauß<br />

an Blumen zu haben … also ein Blend<br />

aus verschiedenen Rums.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 02·2023<br />

FT: Was ist Ihr liebster Riise?<br />

Tatsächlich der Signature, den wir hier<br />

zusammen trinken. Schon allein die<br />

besondere Flasche zeigt, wie wichtig<br />

uns dieses Produkt ist. Der Signature<br />

bietet eine Spirituose von bestem Geschmack,<br />

einem besonderen Aroma<br />

mit einer famosen Farbe, was nur in<br />

kleinen Chargen möglich ist. Diese Flasche<br />

stammt aus einem sehr kleinen<br />

Batch mit nur 1.789 Flaschen.<br />

Es ist schwer immer wieder diese<br />

Top-Qualität zu schaffen, aber wir arbeiten<br />

täglich daran.<br />

FT: Danke für das spannende<br />

und genussvolle Interview.

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