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FineTobacco[+] 03|23

FREUDE AM LEBEN. SPASS AM GENUSS

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finetobacco<br />

FREUDE AM LEBEN. SPASS AM GENUSS.<br />

[+]<br />

03 | September | Oktober | November 2023 | 5,- €<br />

»TOGETHER FOR TOMORROW«<br />

DIE INTERTABAC & INTERSUPPLY<br />

HABEN IN DORTMUND ZEICHEN GESETZT<br />

ZIGARRE<br />

Die Churchill: edel –<br />

stark – legendär!<br />

PFEIFE<br />

The gentle art<br />

of smoking<br />

SPIRITUOSEN<br />

Da braut sich<br />

was zusammen<br />

MIT<br />

WHISKY<br />

SPECIAL


EDITORIAL<br />

Bunte GENUSS-<br />

VIELFALT lebt !<br />

Liebe Leserinnen, liebe Leser,<br />

der nahende Herbst lässt wunderbare<br />

Genusserlebnisse ahnen. Wir<br />

sind für Sie da, um Ideen und Inspirationen<br />

zu transportieren. Und das<br />

machen wir sehr gerne, denn wir<br />

lieben, was wir tun!<br />

Auch in diesem Jahr konnte die<br />

Branchenmesse InterTabac wieder<br />

zahlreiche Aussteller und über<br />

13.500 Fachbesucher in den Dortmunder<br />

Westfalenhallen begrüßen.<br />

Ein Happening der Zigarren-/<br />

Ziga rillo-und Pfeifenbranche, sowie<br />

vielen anderen Anbietern von Genussmitteln<br />

der anderen Art. FINE<br />

TOBACCO war für Sie in Dortmund<br />

unterwegs und hat einige Impressionen<br />

mitgebracht. Live und in<br />

Farbe können Sie die Neuheiten und<br />

Besonderheiten natürlich in Ihrem<br />

Tabakfachgeschäft des Vertrauens<br />

anschauen, probieren und kaufen.<br />

Wir wünschen schon jetzt viel Vergnügen<br />

dabei.<br />

Diese Ausgabe von FINE TOBACCO<br />

widmet sich wieder der bunten Vielfalt<br />

von Genussmöglichkeiten. Mit<br />

unserer recht neuen Rubrik „BarArt“<br />

haben wir erfreulicherweise viele<br />

Türen zu ganz feinen Räumen geöffnet.<br />

Besuchen Sie mit uns eine<br />

der besten Hamburger Bar-Adressen:<br />

die Atlantic Bar im gleichnamigen<br />

Hotel Atlantic. Nehmen Sie Platz<br />

und lassen Sie sich verwöhnen.<br />

Gerne verreisen wir mit Ihnen auch<br />

wieder nach Kuba, wo Claudia<br />

Puszkar die nächste Folge der Serie<br />

„Hecho a Mano“ für Sie recherchiert<br />

und geschrieben hat. Und wenn Sie<br />

beim Lesen auf den Geschmack<br />

gekommen sind, probieren Sie doch<br />

einfach mal ein oder zwei Pairings,<br />

die wir für Sie kreiert haben. Genuss<br />

pur! Prickelnd wird es dann im<br />

Champagner-Special. Unser Redakti<br />

onsteam war unterwegs und hat<br />

die Schätze der Champagne im<br />

Gepäck. Etwas weiter weg zog es<br />

unsere Autorin Kiki Baron: ihre<br />

Reisenotizen von den Galapagos-<br />

Inseln sind interessant und amüsant<br />

zugleich.<br />

Das Echo zu unsere „Zigarren- Gala“<br />

ist anhaltend positiv. Fotostudio<br />

und Grafik denken sich stets neue<br />

innovative Darstellungen der Zigarre<br />

aus. In dieser Ausgabe würdigen wir<br />

ein sehr beliebtes Format: Churchill!<br />

Tauchen Sie ein in die Welt der<br />

Tradition. Und dazu würde natürlich<br />

auch ein edler Whisky passen. Eine<br />

bunte Reise durch das Reich der<br />

perfekten Masterblender-Kunst.<br />

Dem hätte sich Georges Simenon<br />

alias Kommissar Maigret sicher<br />

auch nicht verschlossen, denn<br />

der großartige Mime hatte einen<br />

Sinn für Genuss. Und seine unverwechselbare<br />

Art, seine Pfeife zu<br />

ge nießen, steht heute noch für Stil.<br />

Apropos Pfeife und Stil: 175 Jahre<br />

VAUEN sind ein einzigartiges<br />

Jubi läum der Branche. Verfolgen<br />

Sie den Werdegang und die innovative<br />

Kultur dieses Vorzeigeunternehmens.<br />

Jens Meyer ergänzt dann<br />

noch mit der „Gentle Art of Smoking“<br />

und macht neugierig. Zu guter Letzt<br />

hat sich Elmar Schalk in die Archive<br />

der Filmproduktionen gewagt, um<br />

die Zigarre im Film zu dokumentieren.<br />

Da kommen bei vielen sicher<br />

Erinnerungen auf. In diesem Sinne<br />

würden wir uns freuen, wenn Sie<br />

eine Menge Lesevergnügen empfinden<br />

und uns in bester Erinnerung<br />

behalten. Im Dezember kommen wir<br />

dann wieder mit neuen Inspirationen<br />

zu Ihnen nach Hause. Sie wissen ja:<br />

wir lieben, was wir tun!<br />

In diesem Sinne grüße ich<br />

herzlich Ihr<br />

Bodo Meinsen<br />

Verleger/ Chefredakteur<br />

FINE TOBACCO<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 3


INHALT<br />

44-45<br />

Kikis Reisenotizen<br />

PARADIES UND<br />

MYSTERIUM –<br />

DIE GALAPAGOS<br />

Françoise Peretti - Collection CIVC<br />

36- 42<br />

Special Champagner<br />

DER KÖNIG<br />

DER SCHAUMWEINE<br />

18-25<br />

Titelstory<br />

»TOGETHER FOR TOMORROW«<br />

INTERTABAC 2023<br />

10-16<br />

Magazin<br />

DAS KALEIDOSKOP<br />

GUTEN GESCHMACKS<br />

06- 08<br />

barart<br />

DIE ATLANTIC BAR<br />

30-34<br />

Fine Parings<br />

ROBUSTOLALA<br />

26-29<br />

Serie<br />

HECHO A MANO VII<br />

4<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


IMPRESSUM<br />

80-83<br />

Pfeife<br />

THE GENTLE ART<br />

OF SMOKING<br />

INHALT<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+ ] <strong>03|23</strong><br />

46-59<br />

Die Churchill<br />

EIN MANN,<br />

EINE ZIGARRE<br />

HERAUSGEBER + VERLEGER<br />

Bodo Meinsen<br />

VERLAG<br />

MMM Medien Marketing Meinsen<br />

Inhaber: Bodo Meinsen<br />

Chiemseering 11<br />

D-85551 Kirchheim bei München<br />

Tel.: +49(0)89-90 52 90 72<br />

Fax: +49(0)89-90 52 90 73<br />

Redaktion: Der Genussverlag<br />

Heinz Putschies<br />

Im Kefferbach 60<br />

D-54584 Jünkerath<br />

Tel.: +49(0)6597-1259862<br />

CHEFREDAKTEUR<br />

Bodo Meinsen (V.i.S.d.P.)<br />

meinsen@genussverlag.com<br />

LAYOUT<br />

Sigrid Lupfer<br />

ART-DIRECTION<br />

Heinz Putschies<br />

putschies@genussverlag.com<br />

MITARBEITER DIESER AUSGABE<br />

Kiki Baron, Jens Meyer, Michael Peter,<br />

Claudia Puszkar, Stephan Rack,<br />

Wolfgang Specht, Elmar Schalk<br />

BILDREDAKTION<br />

Heinz Putschies<br />

putschies@genussverlag.com<br />

FOTOGRAFEN DIESER AUSGABE<br />

Adobe Stock, Nina Bauer,<br />

Studio Jan Roeder, Paul Spierenburg,<br />

70-74<br />

Raucherportrait<br />

HUT, MANTEL, PFEIFE –<br />

GEORGES SIMENON<br />

TITELFOTO<br />

Adobe Stock<br />

REDAKTIONSASSISTENZ<br />

Petra Kammerstetter<br />

ANZEIGENLEITUNG<br />

Bodo Meinsen<br />

VERTRIEB & ABONNEMENT-BESTELLSERVICE<br />

MMM Medien Marketing Meinsen<br />

Fax: +49(0)89 - 90 52 90 73<br />

E-Mail: petra@medien-marketing-meinsen.de<br />

DRUCK<br />

KASTNER AG das medienhaus<br />

Schlosshof 2-6, D-85283 Wolnzach<br />

60-69<br />

Spirituosen<br />

WHISKY: DA BRAUT<br />

SICH WAS ZUSAMMEN!<br />

ABONNEMENT-JAHRESBEZUGSGEBÜHR<br />

20,00 Euro (4 Ausgaben)<br />

Anzeigenpreisliste auf Anfrage.<br />

Alle Rechte vorbehalten. FINE TOBACCO[+] und<br />

alle darin enthaltenen Beiträge sind urheberrechtlich<br />

geschützt.<br />

Eine Verbreitung ist nur mit ausdrücklicher<br />

Genehmigung des Verlages zulässig. Für<br />

unverlangt eingesandtes Text- und Bildmaterial<br />

wird keine Haftung übernommen.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 5


BARART<br />

bar<br />

DRINKS<br />

art<br />

AMBIENTE<br />

STYLE<br />

Hotel Atlantic Hamburg<br />

An der Alster 72-79 · 20099 Hamburg<br />

Telefon: +49 40 2888-0<br />

E-Mail: atlantic-hamburg@brhhh.com<br />

https://brhhh.com/atlantic-hamburg<br />

6<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


DIE ATLANTIC BAR STEHT FÜR WELTOFFENHEIT UND ERLEBNIS<br />

An der Hamburger Außenalster<br />

liegt das bekannte 5-Sterne<br />

-Hotel Atlantic. Eröffnet wurde das<br />

Grandhotel im Mai 1909, um den<br />

1. Klasse-Passagieren der HAPAG<br />

Hamburg-Amerika-Linie des Reeders<br />

Albert Ballin eine standesgemäße<br />

Übernachtungsmöglichkeit zu<br />

bieten.<br />

Mit 221 Zimmern und Suiten<br />

bietet das Hotel Atlantic Hamburg<br />

heute eine wahre Stadtoase inmitten<br />

der pulsierenden City in direkter<br />

Nähe zu Alster und Elbe.<br />

Prominenter Bewohner des<br />

„weißen Schlosses an der Alster“ ist<br />

seit den 1990er Jahren der Musiker<br />

Udo Lindenberg. Bekannt wurde das<br />

Hotel auch durch Szenen im „James<br />

Bond“-Film „Der Morgen stirbt nie“.<br />

Angrenzend an die Lobby und<br />

aus dieser gut einsehbar ist die Atlantic<br />

Bar ein begehrter Ort und ein<br />

stimmungsvoller Anziehungspunkt<br />

für Hamburger und die Hotelgäste.<br />

Weltoffen und mit charismatischem<br />

Esprit empfängt die Atlantic Bar ihre<br />

Gäste.<br />

Auf den ersten Blick spürt der<br />

Gast, wie sich das einladende<br />

Ambiente eines hamburgischen<br />

Wohnzimmers mit einer Reise in<br />

ferne Länder verbindet. Das luftige<br />

Tonnengewölbe, die elegante Kassettendecke<br />

mit handgearbeitetem<br />

Stuck und die Wandverkleidung aus<br />

dunkel gebeizter Eiche wirken so<br />

repräsentativ wie angenehm privat.<br />

In der Bar führen vier Stufen in<br />

die wohnliche Kamin-Lounge mit<br />

Sofas und Sesseln, von denen sich<br />

das Geschehen an der Bar bestens<br />

beobachten lässt. Der Bartresen<br />

mit seiner breiten, gesteppten<br />

Lederkante betont den amerikanischen<br />

Einfluss. Hier vereinen sich<br />

rund um den Globus gesammelte<br />

Zutaten und kreative Rezepturen zu<br />

erlesenen Drinks, die Menschen 3<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 7


BARART<br />

aus aller Welt in der Atlantic Bar<br />

zusammenbringen. Natürlich beinhaltet<br />

die Bar-Karte auch Champagner,<br />

eine umfangreiche Auswahl an<br />

Whisky-Sorten und anderen Klassikern.<br />

Große Flügeltüren öffnen sich in<br />

den Salon der zur Bar gehörenden<br />

Davidoff Cigar Lounge. Hier steht<br />

auch ein Humidor mit einer großen<br />

Auswahl an Zigarren für Aficionados<br />

bereit, die in der ventilierten Lounge<br />

zusammen mit Drinks aus der Bar<br />

genossen werden können.<br />

8<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


Echo<br />

Einzigartige Wellen des Genusses.<br />

Gesellige Abende mit Freunden oder Geburtstagsfeiern mit der ganzen Familie schaffen einzigartige Erfahrungen<br />

und Eindrücke. Das Echo dieser besonderen Momente hallt in uns nach und manifestiert sich in Form von<br />

Erinnerungen. Die neue Serie Echo reflektiert mit ihren fließenden Wellen in der Bodenplatte genau das. In<br />

Kombination mit der modernen, klaren Formensprache wird das auffällige Design zu einem Hingucker auf jedem<br />

Tisch. Mit elf verschiedenen Größen – 5 Becher und 6 Stielgläser – bietet die umfassende Barserie das richtige Glas<br />

für jedes Getränk. Echo wird in Deutschland aus Tritan®-Kristallglas maschinell hergestellt.<br />

www.zwiesel-glas.com


MAGAZIN<br />

K@L€IdO∫KØP<br />

Imposantes für Aficionados: Zigarren, Spirituosen<br />

Informatives, und mehr...<br />

Für Sammler und Habanos-Enthusiasten<br />

Das Buch „El Habano Moderno” kommt in den Handel<br />

„El Habano Moderno: A Collector's<br />

Guide to Cuban Cigars of the Modern<br />

Era“ ist ein fesselndes neues Buch,<br />

verfasst vom australischen Habanos-Enthusiasten<br />

Alexander Groom,<br />

dem Mann hinter der „Cuban Cigar<br />

Website“ (www.cubancigarwebsite.<br />

com). Mit „El Habano Moderno“ hat er<br />

ein faszinie-rendes Nachschlagewerk<br />

über die cubanischen Cigarren der<br />

Neuzeit geschaffen, das in zwei Teilen<br />

präsentiert wird. Der erste Teil bietet<br />

einen kurzen Überblick über die Geschichte<br />

der cubanischen Cigarre, der<br />

ergänzt wird von interessanten Details<br />

und Methoden, die zur Datierung<br />

und Authentifizierung cubanischer<br />

Cigarren der verschiedenen Zeitperioden<br />

verwendet werden können.<br />

Der zweite Teil enthält detaillierte<br />

Informationen über jede einzelne Veröffentlichung<br />

cubanischer Cigarren,<br />

die in der modernen Ära, beginnend<br />

in den frühen 2000er Jahren, produziert<br />

wurden. Mehr als 1.000 Cigarren,<br />

darunter auch die vielen regionalen<br />

Editionen aus aller Welt, werden darin<br />

ausführlich vorgestellt<br />

und sind mit hochwertigen<br />

fotografischen<br />

Abbildungen illustriert<br />

(von denen die meisten<br />

speziell für dieses<br />

Werk erstellt wurden).<br />

Dieser Abschnitt enthält<br />

auch wichtige Details<br />

zu Verpackungen, Größen,<br />

Erscheinungsdaten<br />

und Mengen. Kurzum: Das Buch ist ein<br />

absolutes Must-have für jeden Habanos-Liebhaber!<br />

„El Habano Moderno”<br />

Sprache: Englisch, Gewicht: 4,2 kg,<br />

700 Seiten, 4,2 kg, Preis: 195,- Euro<br />

www.5thAvenue.de<br />

10<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


LA AURORA FEIERT 120 JAHRE TABAKTRADITION<br />

La Aurora 120 Anniversary Edition mit Limitada zum Jubiläum<br />

La Aurora, die älteste und traditionsreichste Zigarrenfabrik<br />

der Dominikanischen Republik, feiert in<br />

2023 einen bedeutenden Meilenstein. Seit 120 Jahren<br />

fertigt La Aurora in Santiago de los Caballeros<br />

hochwertige Zigarren, die auf einer tief verwurzelten<br />

Tradition beruhen. Um dieses 120-jährige Jubiläum<br />

gebührend zu begehen, hat das gesamte Team von<br />

La Aurora eine außergewöhnlich einzigartige Zigarre<br />

entwickelt. Die La Aurora 120 Anniversary Edition<br />

ist das Ergebnis des Wissens, der Leidenschaft, der<br />

Kreativität und des unermüdlichen Strebens nach<br />

Perfektion.<br />

Neben der „regular line“ in den Formaten Robusto,<br />

Toro und Gran Toro dürfen sich Aficionados zusätzlich<br />

auf eine Limitada freuen. Die La Aurora 120 Anniversary<br />

Lancero verspricht einen ausgedehnten Smoke,<br />

in dessen Rauchverlauf sich die kontrastreichen Aromen<br />

voll entwickeln können.<br />

Die La Aurora 120 Anniversary Edition ist eine Zigarrenlinie<br />

mit mittlerem bis vollem Körper. Einlage<br />

und Umblatt bestehen aus einer meisterhaften Melange<br />

aus dominikanischen Tabaken, die gemeinsam<br />

ein ausgewogenes Raucherlebnis bieten. Das Olor<br />

Dominicano Deckblatt wurde aufgrund seiner aromatischen<br />

Eigenschaften und seines gleichmäßigen<br />

Abbrands ausgewählt.<br />

„Wir feiern unser 120-jähriges Bestehen und sind<br />

stolz darauf, einen Meilenstein zu erreichen, der auch<br />

in den kommenden Jahren als Referenz dienen wird.<br />

Seit jeher streben wir danach, Zigarren zu kreieren, die<br />

die reiche und unverwechselbare Aromenvielfalt der<br />

Zigarrenwelt verkörpern", so Guillermo León, Präsident<br />

von La Aurora. "Die Mischung der La Aurora 120, für die<br />

wir uns entschieden haben, ist ein Produkt intensiver<br />

Teamarbeit, wie wir sie zuvor noch nie erlebt haben.“<br />

Die La Aurora 120 Anniversary Zigarren präsentieren<br />

sich mit einem kraftvollen Einstieg, geprägt von<br />

Zedernnoten, die sich durch das Reifen der Zigarre<br />

www.arnold-andre.de<br />

entwickeln. Die Zedernaromen bieten einen sanften<br />

Kontrast zu den rauchigen Nuancen von pfeffrigem<br />

Zimt und Anis. Nach einem kraftvollen Start entfalten<br />

sich allmählich süßere Noten von schokoladigem<br />

Kakao und Kaffeebohnen, die zu einem sanften Vanille-Finish<br />

führen und ein ausgewogenes Gleichgewicht<br />

schaffen.<br />

Die La Aurora 120 Anniversary Edition in der<br />

regulären Linie ist in edlen Holzkisten in den<br />

Formaten Robusto (12,40 Euro), Toro (14,20<br />

Euro) und Gran Toro (16,20 Euro) erhältlich.<br />

Jubiläumsedition von Château Fontpinot XO<br />

1923-2023: Château Fontpinot XO,<br />

kreiert von Visionär Pierre Frapin,<br />

wurde vor 100 Jahren erstmalig abgefüllt<br />

und gilt seit jeher als Genuss<br />

für anspruchsvolle Connaisseurs.<br />

Zum 100. Geburtstag dieses vielfach<br />

prämierten Cognacs feiert Cognac<br />

Frapin sein Flaggschiff mit einer limitierten<br />

Sonderedition.<br />

Château Fontpinot XO 100E Anniversaire<br />

ist inspiriert von der vor<br />

100 Jahren eingeführten Originalversion.<br />

So zeigt das Etikett das<br />

damalige Logo des Hauses, eine<br />

stilisierte Abbildung des Châteaus.<br />

Passend zu den "Roaring Twenties"<br />

ist das Etikett in elegantem Royalblau<br />

und Gold gehalten. Damals wurden<br />

die Flaschen in mit Stroh ausgelegten<br />

Kisten transportiert, so dass<br />

auch die heutige Sonderedition in<br />

einer rustikal-edlen Holzkiste präsentiert<br />

wird.<br />

Im Cognac-Gebiet ist die restriktive<br />

Appellation "Château" eine sehr seltene.<br />

Der gesamte Herstellungsprozess<br />

des Cognacs muss auf dem eigenen<br />

Weingut erfolgen. Und so stammt<br />

das Rebgut des Château Fontpinot<br />

XO ausschließlich aus eigenen Weinbergen<br />

des als "Premier Grand Cru<br />

du Cognac" klassifizierten Besitzes.<br />

Dieser Cognac gehört zu den sehr<br />

wenigen mit Trauben aus einer einzigen<br />

Lage. Destillation, Reifung und<br />

Abfüllung finden standesgemäß auf<br />

dem Schlossgut statt. Cognac Frapin<br />

ist somit das einzige Haus der Grande<br />

Champagne, das sich mit der "Château"<br />

Appellation schmücken darf.<br />

Château Fontpinot XO 100 Anniversaire<br />

41vol%, 0,7 Liter. UVP 129,00 €<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 11


MAGAZIN<br />

Bricktoberfest: die Limitada von J.C. Newman<br />

Ein Bestseller in den USA, der nun<br />

endlich auch in Deutschland erhältlich<br />

ist: die Brick House Bricktoberfest<br />

Limitada. Die Longfiller Zigarre<br />

im Toro Format wird von J.C. Newman<br />

seit 2017 rund um die jährlichen<br />

Oktoberfest-Aktionen des Zigarrenunternehmens<br />

lanciert. Ein echter<br />

Nicaragua Puro, der besonders gut<br />

zur Mass und nach einem deftigen<br />

Wies’n Schmaus genossen werden<br />

kann. Die Brick House Bricktoberfest<br />

ist auch eine schöne Erinnerung an<br />

das weltberühmte Volksfest – zum<br />

Schenken und Schenken lassen.<br />

Gerollt wird die Bricktoberfest in<br />

Nicaragua, natürlich von Hand. Speziell<br />

gereifte nicaraguanische Tabake<br />

finden sich in Umblatt und Einlage;<br />

ein Deckblatt aus Jalapa bildet den<br />

perfekten Abschluss dieser feinen<br />

Tabakkomposition. Die mittelkräftige<br />

und vollmundige Bricktoberfest<br />

entfaltet vom ersten Zug an leichte<br />

Wies’n, Bier und Zigarre<br />

Zedern- und Eichenholznoten, die<br />

von süßlichen Ahornsirup-Aromen<br />

begleitet werden und sich im Rauchverlauf<br />

harmonisch fortsetzen.<br />

Die J.C. Newman Zigarrenmanufaktur<br />

wurde 1895 in Cleveland,<br />

Ohio gegründet und siedelte 1954<br />

nach Tampa, Florida über. Sie wird<br />

heute in vierter Generation von der<br />

Familie Newman geführt und gilt als<br />

älteste, familiengeführte Premium<br />

Zigarrenmanufaktur in den USA. Zu<br />

den weltweiten Bestsellern der Cigar<br />

Family zählen die Marken Brick<br />

House, Quorum und Perla del Mar,<br />

die in Deutschland über das Haus<br />

Arnold André vertrieben werden. Die<br />

Vertriebskooperation zwischen den<br />

beiden traditionsreichen Familienunternehmen<br />

startete bereits Ende<br />

der 90er Jahre.<br />

Die Bricktoberfest Zigarren sind im ausgewählten<br />

Facheinzelhandel zum Stückpreis von 14<br />

Euro erhältlich.<br />

www.arnold-andre.de<br />

Eine Hommage an die VILLIGER 1492<br />

Zweifelsfrei gibt es kaum ein Datum,<br />

das jedem Cigarrenraucher ein größeres<br />

Lächeln ins Gesicht zaubern sollte<br />

als der 12. Oktober 1492.<br />

Die Entdeckung der neuen Welt durch<br />

Christoph Kolumbus mit seinen drei<br />

Schiffen ist der Beginn einer aufflammenden<br />

Liebe zwischen Tabak und<br />

Europa.<br />

Gründe zum Entdecken gibt es genug<br />

und so freuen wir uns, Ihnen unser<br />

neuestes Format der Erfolgs-Marke<br />

VILLIGER 1492, die Long Panetela,<br />

vorstellen zu dürfen! Fein aromatisch<br />

und ausbalanciert, das sind die Attribute<br />

dieser hervorragend gefertigten<br />

Cigarre. Das feinadrige, samtige Deckblatt<br />

aus Ecuador zeigt sich von seiner<br />

schönsten Seite. Die Einlagetabake<br />

aus der Dominikanischen Republik<br />

versprechen einen mild-ausgewogenen<br />

Rauchverlauf, der von einem milden<br />

indonesischen Umblatt untermalt<br />

wird. Mit einer Länge von 15,8 cm und<br />

einem 38er Ringmaß bietet die VILLI-<br />

GER 1492 Long Panetela jedem Aficionado<br />

mehr als 45 Minuten Rauchgenuss.<br />

Long Panetela Cigarren – Die Krönung<br />

der Formats-Kunst. Die Long Panetela<br />

scheint auf den ersten Blick ein eher<br />

unspektakuläres Format zu sein, aber<br />

weit gefehlt! Unter dieser Formats-Bezeichnung<br />

sind einige illustre Cigarren<br />

zu finden, deren Ruf wie Donnerhall<br />

durch die Ledersessel der Cigarrenlounges<br />

fegt.<br />

Genießen Sie diese dominikanische<br />

Cigarre, die sich vor allem durch ihre<br />

milden Aromen auszeichnet. Beginnend<br />

mit Anklängen von Holz und<br />

Nuss, nimmt sie im weiteren Verlauf<br />

an Kraft zu. Kaffee- und Toastaromen<br />

begleiten den weiteren Rauchverlauf,<br />

ohne jemals überladen zu wirken.<br />

Eine Besonderheit hat die neue VILLI-<br />

GER 1492 Long Panetela noch vorzuweisen:<br />

am Kopfende ein sogenanntes<br />

Fähnchen, das überstehende, zusammengerollte<br />

Deckblatt trägt den Namen<br />

„Pigtail“.<br />

Der Genuss der VILLIGER Long Panetela<br />

ist immer eine Freude, wenn man<br />

sie langsam raucht, denn das ist wichtig:<br />

zu schnell geraucht entwickeln alle<br />

Cigarren Bitterstoffe und die ätherischen<br />

Öle verbrennen einfach, ohne<br />

ihre Wirkung zu entfalten.<br />

Angeboten wird die VILLIGER 1492<br />

Long Panetela in der praktischen<br />

4er-Schiebeschachtel und in der edlen<br />

20er Holzkiste. Der Kleinverkaufspreis<br />

beträgt 6,50 € per Stück Cigarre.<br />

www.villigercigars.com<br />

12<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


Wo Kunst auf Handwerk trifft<br />

Davidoff Cigars kündigt die Zusammenarbeit mit der Pop-Art-Künstlerin<br />

Boyarde an und lanciert eine stark limitierte Humidor-Kollektion von<br />

nur fünf Unikaten<br />

Davidoff Cigars freut sich, seine<br />

Zusammenarbeit mit der britischen<br />

Pop-Art-Künstlerin Boyarde Messenger<br />

bekanntzugeben. Die globale<br />

Marke für Premium-Zigarren<br />

und -Accessoires lanciert eine stark<br />

limitierte Masterpiece-Kollektion<br />

ihres Dome-Humidors. Jedes der<br />

fünf verfügbaren Stück zeigt ein<br />

aussergewöhnliches Kunstwerk von<br />

Boyarde und ist mit eigens kreierten,<br />

exklusiven Zigarren gefüllt.<br />

Davidoff hat bereits in der Vergangenheit<br />

mit vielen Kunstschaffenden<br />

zusammengearbeitet, die ihre<br />

Werke geschickt mit den eleganten<br />

Humidoren vereinten und führt nun<br />

dieses Konzept mit der Davidoff &<br />

Boyarde Masterpiece Humidor Collection<br />

einen Schritt weiter. Beide<br />

Brands fanden Inspiration im künstlerischen<br />

Ausdruck des jeweils<br />

anderen, welche sie in ihr eigenes<br />

Schaffen mit einfliessen liessen.<br />

Das Ergebnis ist eine Symbiose der<br />

exklusivsten Art, in der die kreative<br />

Arbeit und die Handwerkskunst<br />

beider Seiten zu einer höchst ansehnlichen<br />

Geschichte verschmelzen<br />

– denjenigen vorbehalten, die<br />

einen der fünf Humidore inklusive<br />

der speziell kreierten Zigarren erwerben.<br />

«Boyardes unkonventionelle<br />

Pop-Art-Bemalungen auf unseren<br />

Humidoren unterscheiden<br />

sich stark von dem<br />

Stil, den wir mit vorangegangenen<br />

Partnerschaften verfolgt haben»,<br />

sagt Edward Simon, CMO bei Oettinger<br />

Davidoff. «Es war eine Freude<br />

zu sehen, wie Boyardes Kunstwerke<br />

und unsere Zigarren in jedem dieser<br />

fünf Humidore harmonisch zusammenkamen.<br />

Unser Kunsthandwerk<br />

und unsere Blends unterstreichen<br />

und bereichern Boyardes Kunst, und<br />

genauso ist es umgekehrt. In einer<br />

Zeit, in der Luxus breiter zugänglich<br />

ist, sind diese fünf individuellen<br />

Stücke der ultimative Ausdruck von<br />

Einzigartigkeit und werden von denjenigen,<br />

die dieses Mass an Exklusivität<br />

suchen, sehr begehrt werden.»<br />

Classically Noir<br />

Inspiriert vom goldenen Zeitalter<br />

Hollywoods, spiegelt dieser Humidor<br />

die bekannten Konflikte der Protagonisten<br />

zwischen Leben und Liebe<br />

wider. Das «Poster»-Design im<br />

Vintage-Stil greift dieses klassische<br />

Thema auf, während die Zigarren,<br />

ausschliesslich für diesen Humidor<br />

kreiert, es untermauern.<br />

www.oettingerdavidoff.com<br />

ENJOY<br />

SMOKING<br />

Zigarettenspitzen<br />

mit Filter<br />

Brenner &<br />

Mundstück<br />

in diversen<br />

Varianten<br />

Integrierter<br />

Kieselgelfilter<br />

für<br />

Schadstoffreduktion<br />

www.denicotea.de


MAGAZIN<br />

Die Villiger 1492 Corona jetzt auch im praktischen 4er-Etui<br />

Für Entdecker, Genuss Raucher oder einfach für unterwegs.<br />

VILLIGER 1492 eine Hommage an den Mann, der vor 531 Jahren vor der<br />

Küste Haitis landete und von seiner Reise den Tabak nach Europa brachte.<br />

Fein aromatisch und ausbalanciert, das sind die Attribute dieser hervorragend<br />

gefertigten Cigarre. Das feinadrige, samtige Deckblatt aus Ecuador<br />

zeigt sich von seiner schönsten Seite. Die Einlagetabake aus der Dominikanischen<br />

Republik und Nicaragua versprechen einen mild ausgewogenen<br />

Rauchverlauf, der von einem milden indonesischen Umblatt untermalt wird.<br />

Mit einer Länge von 13,7 cm und einem 43er Ringmaß bietet die VILLIGER<br />

1492 Corona jedem Aficionado rund 50 Minuten Rauchgenuss.<br />

zu wollen. Sehr angenehm und mild zu rauchen, für Einsteiger genauso<br />

geeignet wie für den bereits erfahrenen Aficionado.<br />

Genießen Sie diese dominikanische Cigarre, die sich vor allem durch ihre<br />

milden Aromen auszeichnet. Beginnend mit Anklängen von Holz und Nuss,<br />

nimmt sie im weiteren Verlauf an Kraft zu. Nun tritt der nicaraguanische<br />

Tabak zum Vorschein und harmoniert wunderbar mit der weiteren Einlage<br />

aus der Dominikanischen Republik. Kaffee- und Toastaromen begleiten den<br />

weiteren Rauchverlauf, ohne jemals überladen zu wirken.<br />

Angeboten wird die VILLIGER 1492 Corona ab sofort auch in der praktischen<br />

4er-Schiebeschachtel, für größere Exkursionen empfiehlt sich die<br />

edle 20er Holzkiste. Der Kleinverkaufspreis der VILLIGER 1492 Corona<br />

beträgt 6,20€ per Stück. Der Kleinverkaufspreis für die 4er Packung liegt<br />

bei 24,80 €.<br />

Ein idealer Begleiter für alle, die Zeit und Muße dazu haben eine hervorragend<br />

verarbeitete Cigarre aus der Dominikanischen Republik rauchen<br />

www.villigercigars.com<br />

Der Partner für großartige Genussmomente<br />

Carlos André Signature Rum<br />

Tradition trifft Vision. Das ist der<br />

Kern von Carlos André, der persönlichsten<br />

Zigarren-Marke aus dem Hause<br />

Arnold André. Eine Family Reserve,<br />

benannt nach dem jüngsten Sohn des<br />

Unternehmensinhabers Axel-Georg<br />

André, von der Familie erdacht und<br />

handgerollt in der eigenen Manufaktur<br />

Arnold André Dominicana.<br />

Rum gehört wie Tabak zur großen<br />

Leidenschaft der Familie André. Für<br />

Carlos André wurde ein Rum kreiert,<br />

der im Solo-Genuss seinesgleichen<br />

sucht und in Kombination mit einer<br />

Carlos André Zigarre in jeder Rauchphase<br />

einen perfekten Genussmoment<br />

schafft.<br />

Dafür wurde ein Blend bester Rums<br />

der Dominikanischen Republik im Solera-Verfahren<br />

zu diesem exklusiven<br />

Family Reserve Rum vermählt. Neben<br />

der Reifung in ehemaligen Bour-<br />

bon-Fässern reift ein ausgesuchter<br />

Teil der exklusiven Destillate als Finish<br />

zusätzlich in alten Single Malt Whisky<br />

Fässern. Eine Besonderheit, die diesem<br />

Rum seinen ganz persönlichen, individuellen<br />

und einzigartigen Geschmack<br />

verleiht. Exklusiv, eindrucksvoll und<br />

unglaublich komplex.<br />

An der Nase sinnlich und üppig, mit<br />

Aromen von Eichenholz, Trockenfrüchten<br />

und exotischen Gewürzen wie Zimt<br />

und Ingwer. Am Gaumen ist er elegant<br />

und trocken. Während die aromatischen<br />

Eichenholznoten zu mehr verführen,<br />

lassen sich, ausgewogen und<br />

tief, Noten von Nelken, Anis und Karamell<br />

erahnen. Ein eindrucksvoller,<br />

attraktiver Rum mit Tiefgang, Leidenschaft<br />

und Expertise in jedem Schluck.<br />

Unverbindliche Preisempfehlung: 129,00 €<br />

www.arnold-andre.de<br />

14<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


La Visione di Luigi Grappa Riserva<br />

Gekürt zur »Spirituose des Jahres International 2023«<br />

Die Familie Francoli widmet sich seit 1875 der<br />

Gewinnung von feinstem Grappa. Dafür nutzt sie<br />

nur besten Piemonteser Trester für ein intensiv-feines<br />

Aroma. Der „La Visione di Luigi Grappa<br />

Riserva“ reifte im Holzfass und bietet somit ein<br />

außerordentliches Geschmackserlebnis. Doch<br />

nicht nur deshalb wurde dieser Grappa Riserva<br />

beim Meininger‘s International Spirits Award<br />

(ISW) gekürt.<br />

Der Grappa ist wegen seiner herausragenden<br />

Qualität und Nachhaltigkeit auffallend anders:<br />

Flasche und Verschluss sind aus recyceltem<br />

Glas, das Etikettenpapier enthält recyceltes Papier<br />

sowie Fasern aus Traubenhäuten.<br />

Die Jury des ISW verkostete knapp 1.700 verschiedene<br />

Spirituosen aus aller Welt und entschied,<br />

dass der La Visione di Luigi Grappa Riserva die<br />

„Spirituose des Jahres International 2023“ ist.<br />

La Visione di Luigi Grappa Riserva<br />

40 vol%, 0,7 Liter. UVP 24,99 €<br />

www.francoli.it<br />

A.H. Riise Rum<br />

„Founders Reserve“ Edition 6<br />

A.H. Riise Spirits bietet ab sofort<br />

die Founders Reserve Edition 6. Diese<br />

herausragende Abfüllung markiert<br />

den Abschluss der zweiten<br />

Trilogie der Founders Reserve Reihe<br />

und zeichnet sich durch einen besonders<br />

kraftvollen Alkoholgehalt von<br />

45,5% aus.<br />

Die Founders Reserve Reihe von<br />

A.H. Riise zeigt auf eindrucksvolle<br />

Weise die subtilen, dennoch bemerkenswerten<br />

Unterschiede im Blending<br />

von limitierten Batches. Die Founders<br />

Reserve Edition 6 präsentiert sich in<br />

einer stilvollen schwarzen Flasche<br />

und ist durch die markante hellgrüne<br />

Farbe auf dem Etikett unverkennbar.<br />

Weltweit werden insgesamt 13.665<br />

Flaschen dieser besonderen Abfüllung<br />

erhältlich sein.<br />

Generell besticht diese Edition<br />

durch ihre Aromenvielfalt: Tropische<br />

Früchte und fermentierte Kirschen<br />

vereinen sich mit sanften Tabaknoten.<br />

Am Gaumen entfalten sich frische<br />

tropische Früchte, begleitet von<br />

Pflaumenkompott und einem Hauch<br />

von Mandeln. Das wunderbar weiche<br />

und langanhaltende Finish zeichnet<br />

sich durch eine ausgewogene Balance<br />

zwischen eleganter Süße und fein<br />

eingebundener Säure aus.<br />

A. H. Riise XO Founders Reserve<br />

(Edition 6) 45,5 vol%, 0,7 Liter.<br />

UVP 54,99 €<br />

Mezcal<br />

Siete Misterios<br />

Mit dem Ziel, einen Mezcal herzustellen, der<br />

die Bräuche und Kultur Mexikos widerspiegelt<br />

und gleichzeitig lokale, kleine Produzenten<br />

unterstützt, gründeten die<br />

Brüder Julio und Eduardo<br />

Mestre im Jahr 2010 Los<br />

Siete Misterios.<br />

Gemeinsam mit erfahrenen<br />

Maestros Mezcaleros<br />

entwickelten die Mestre-Brüder<br />

einen modernen<br />

Mezcal, der nach traditionellen<br />

Methoden aus<br />

Agaven hergestellt<br />

wird. Die Aga- v e n<br />

stammen von<br />

verschiedenen<br />

Plantagen der<br />

Region Oaxaca<br />

und werden nach<br />

althergebrachten<br />

Verfahren<br />

geerntet, in unterirdischen<br />

Öfen<br />

gekocht, gemahlen<br />

und schonend<br />

destilliert.<br />

Los Siete Misterios<br />

bietet eine<br />

beeindruckende<br />

Auswahl an Me- z cals.<br />

Die Produktpalette<br />

umfasst<br />

den Doba Yej,<br />

einen Espadín,<br />

der in Pot Stills<br />

destilliert wird, die<br />

Ancestral Linie, die nach traditioneller Art in<br />

Tonkrügen hergestellt wird, sowie die neue Ensamble-Kollektion,<br />

deren Mezcals aus Espadín<br />

und Wildagavenmischungen hergestellt und in<br />

Copper-Pot-Stills destilliert werden. Die Etiketten<br />

sind kleine Kunstwerke, die vom mexikanischen<br />

Künstler José Guadealupe Posada<br />

gezeichnet werden.<br />

Herauszustellen ist der klassische Mezcal<br />

DOBA-YEJ mit typisch rauchigem Aroma und<br />

ausbalancierten Zitrusnoten von Limette und<br />

Orange.<br />

Los Siete Misterios Mezcal DOBA-YEJ<br />

45 vol%, 0,7 Liter UVP 49,99 €<br />

www.sietemisterios.com<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 15


MAGAZIN<br />

Longfiller mit innovativem Pre-Cut<br />

Die Oettinger Davidoff führt die Neuausrichtung ihrer Marke Zino, mit einer weiteren Innovation erfolgreich fort<br />

Die Oettinger Davidoff präsentiert die neuste Innovation ihrer Marke Zino:<br />

Die Zino Nicaragua Half Corona mit Pre-Cut. Damit reagiert der Brand für dynamische,<br />

unternehmenslustige und abenteuerliche Aficionados aktiv auf den<br />

Lifestyle seiner Kundinnen und Kunden: Das neue Format ist auf die Bedürfnisse<br />

der Aficionados zugeschnitten und kann überall und jederzeit spontan genossen<br />

werden. Somit unterstreicht die Lancierung den Claim «Lebe dein Leben von A<br />

bis Zino» einmal mehr.<br />

Zino Nicaragua Half Corona –<br />

Longfiller mit innovativem Pre-Cut<br />

Nach der Einführung der Gordo im Jahr 2022 ergänzt Oettinger Davidoff das<br />

bestehende Zino Nicaragua Line-Up bestehend aus Short Torpedo, Robusto, Toro<br />

Neues von der Brennhäusle UG<br />

und Gordo nun um einen weiteren Longfiller. «Die Lancierung unserer neuen<br />

Half Corona mit Pre-Cut in unserer Zino Nicaragua-Linie ist eine für uns logische<br />

Konsequenz des wandelnden Lifestyles und der gestiegenen Nachfrage unserer<br />

Aficionados nach Flexibilität und Convenience. Unsere Kundinnen und Kunden<br />

schätzen Spontanität in ihrem bewegten Leben. Mit unserer Zigarre mit Pre-Cut<br />

können sie ihren Tag nehmen, wie er kommt, und unseren Blend geniessen, wann<br />

und wo immer sie möchten – ein Cutter ist nicht erforderlich», erklärt Edward<br />

Simon, CMO bei Oettinger Davidoff. «Mit diesem innovativen Launch expandieren<br />

wir weiter in neue Vertriebskanäle und machen Zino Nicaragua für Aficionados<br />

und Neulinge breit verfügbar», ergänzt Simon.<br />

Um die Flexibilität im Genuss der Half Coronas zu untermauern, kommen sie<br />

in einer praktischen Dose à fünf Zigarren daher, welche Aficionados erlaubt, sie<br />

unterwegs sicher zu transportieren.<br />

Eine einzigartige Geschmacksreise von A bis Z<br />

Die ausgewogene Half Corona bietet das A bis Z an Aromen des Zino Nicaragua-Blends<br />

in einer Genusszeit von 20 Minuten. Der Blend aus Tabaken aus<br />

Nicaragua, Ecuador, Honduras und der Dominikanischen Republik schafft ein<br />

einzigartiges Geschmacksprofil, das über die Jahre viele Aficionados überzeugen<br />

konnte.<br />

Die Zigarre beginnt mit ausgeprägten Noten von frischem Pfeffer, die besonders<br />

retronasal präsent sind. Ein langanhaltender Nachgeschmack mit Aromen<br />

von Zedernholz und Kaffee beschliesst das erste Drittel. Bald schon nehmen<br />

die Pfeffernoten ab, während die Aromen von gesalzenen Nüssen, Leder und<br />

Creme zunehmen und zur Ausgewogenheit der Zigarre beitragen. Gegen Ende<br />

entwickeln sich die Noten zu solchen von Milchkaffee, Gewürzen und dunkler<br />

Schokolade und hinterlassen einen angenehmen Nachgeschmack.<br />

www.oettingerdavidoff.com<br />

Tresterbrände sind die Königsdisziplin der Brennhäusle UG.<br />

Wie der italienische Grappa oder der französische Marc hat der<br />

Brand aus verpressten und anschließend vergorenen Trauben<br />

auch bei den 6 Freunden in Baden eine lange Tradition.<br />

Hergestellt werden nur sortenreine Tresterbrände aus den<br />

Wein-Rebsorten Riesling, Traminer, Gewürztraminer, Chardonnay,<br />

Muskateller, Spätburgunder oder Merlot. Das Bukett<br />

dieser Traubentrester ist ganz besonders typisch ausgeprägt<br />

für die jeweilige Sorte. Die charakteristischen geschmacklichen<br />

Unterschiede begeistern jeden Genießer dieser hochwertigen<br />

Destillate.<br />

Damit die Aromen konzentriert erhalten bleiben, wird der<br />

Trester bei abflauender Gärung gebrannt. Die Destillation erfolgt<br />

zweistufig, Rau- und Feinbrand. Der Trester wird absolut<br />

rein, also ohne jegliche Zusätze, hergestellt. Danach erfolgt<br />

mehrjährige Lagerung.<br />

16<br />

Trester Gewürztraminer 42 vol%, 0,5 Liter. UVP 39,00 €<br />

Trester Muskateller 41,5 vol%, 0,5 Liter. UVP 43,00 €<br />

Trester Spätburgunder 42 vol%, 0,5 Liter. UVP 39,00 €<br />

Online verfügbar über www.brennhaeusle.de<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


Single Malt aus 100% hochwertiger Gerste.<br />

Gelagert in 7 Fassarten.<br />

Vordergründig mild und fruchtig mit<br />

kraftvollem, charakterstarkem Abgang.<br />

Blended Whisky aus 70% Gerste und 30% Getreide.<br />

Gelagert in 4 Fassarten.<br />

Fruchtige, feine Würze mit malzigem Körper und<br />

dezenter Süße.<br />

Zweifach destilliert und schonend vermählt von unseren Black Forest Master Distillers.<br />

Verfeinert durch reines Schwarzwälder Quellwasser.<br />

Tumbler<br />

10 cl Wilhelm Evermann<br />

Single Malt Whisky<br />

6 cl Zitronensaft<br />

3 cl Zuckersirup<br />

1 frisches Eiweiß<br />

Zitronenschale<br />

Eiswürfel<br />

Alle Zutaten in einen Shaker geben<br />

und kräftig shaken. 4-5 Eiswürfel<br />

hinzugeben und nochmals 10-15<br />

Sekunden kräftig shaken.<br />

Den Inhalt des Shakers durch ein<br />

Sieb in einen mit Eiswürfeln oder<br />

Whiskysteinen gefüllten Tumbler<br />

abseihen. Mit einer Zitronenzeste<br />

garnieren.


TITELSTORY<br />

18<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


„ZUSAMMEN DIE<br />

ZUKUNFT GESTALTEN“<br />

Das diesjährige Motto der InterTabac & InterSupply lautet „Together for tomorrow“.<br />

Wir haben es mit Blick auf die Genusswelt der feinen Zigarren,<br />

Zigarillos, Pfeifen und Tabak etwas spezifiziert. Hinter der Branche liegen<br />

Pandemie bedingt einige Jahre der nonverbalen Kommunikation. Inzwischen<br />

sieht man sich wieder, spricht miteinander und teilt Erfahrungen und Ideen.<br />

Die zukünftigen Entwicklungen spielen dabei, wie in fast allen Wirtschaftssektoren,<br />

eine besonders wichtige Rolle. In Dortmund wurde deutlich, dass es<br />

zusammen sicher besser gehen wird, die Zukunft zu gestalten.<br />

Text: Bodo Meinsen<br />

E<br />

rstmals an einem<br />

Donnerstag beginnend<br />

öffnete die<br />

Inter Tabac & InterSupply in Dortmund<br />

für drei Tage die Pforten und 680 Aussteller<br />

aus 60 Nationen präsentierten<br />

ihre Neuheiten und bewährte Produktlinien<br />

in insgesamt zehn Hallen<br />

der Messe Westfalenhallen. Die klassischen<br />

Segmente wie handverlesene<br />

Zigarren aus familiengeführten<br />

Manufakturen und Limited Editions,<br />

hochwertige Designs für Pfeifenliebhaber,<br />

Zigarillos, Pfeifentabak und<br />

Feinschnitt traf man in den Hallen 4,5<br />

und 7. Auch wenn nicht alle bekannten<br />

Marken und Unternehmen am Start<br />

waren, so konnte sich das Gesamtbild<br />

der Genussbranche durchaus sehen<br />

lassen. Sabine Loos, Messechefin<br />

und Hauptgeschäftsführerin der<br />

Westfalen hallen Unternehmensgruppe,<br />

resümierte: „Erneut haben zahlreiche<br />

Besucher aus dem klassischen<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 19


TITELSTORY<br />

Einzelhandel die Möglichkeit wahrgenommen,<br />

sich mit ihren Kollegen<br />

zu vernetzen und neue Ideen für die<br />

Gestaltung ihres Produktangebots zu<br />

sammeln.“ Der Geschäftsführer des<br />

BdZ Bundesverband der Zigarrenindustrie,<br />

Bodo Mehrlein, ergänzte: „Für<br />

die Aussteller der Zigarrenindustrie<br />

war die InterTabac 2023 wie schon in<br />

den Vorjahren eine gute Möglichkeit,<br />

die Genussprodukte Zigarren und Zigarillos<br />

zu präsentieren. Die Messe war<br />

außerdem eine perfekte Plattform, um<br />

mit dem Fachhandel und Interessenten<br />

aus dem Ausland in Kontakt zu kommen.“<br />

Michael von Foerster, Hauptgeschäftsführer<br />

des Verbandes der<br />

deutschen Rauchtabakindustrie, war<br />

sehr zufrieden mit dem Verlauf der<br />

drei Veranstaltungstage: „Die InterTabac<br />

hat alle unsere Erwartungen übertroffen<br />

und gezeigt, wie wichtig die<br />

persönliche Begegnung mit unseren<br />

Kunden und Partnern ist, um erfolgreich<br />

Geschäfte zu machen. Für unsere<br />

mittelständischen Mitglieder ist die<br />

InterTabac die Leitmesse der Branche.<br />

In diesem Sinne freuen wir uns auf ein<br />

Wiedersehen bei der InterTabac 2024.“<br />

Weniger Tabakduft, dafür umso<br />

mehr Buntes und Neues fanden die<br />

Fachbesucher in Halle 6. Dort stand<br />

der „Point of Sale“, also das Fachgeschäft<br />

selbst im Mittelpunkt. Die zukünftigen<br />

Herausforderungen für den<br />

Einzelhandel sind geprägt von Vielfalt<br />

und Speziellem. So erklärt sich denn<br />

auch die breite Auswahl an Anbietern,<br />

die Ladeneinrichtungen, Kassensysteme,<br />

Presseprodukte, Spirituosen,<br />

Feuerzeuge und weitere Accessoires<br />

im Sortiment führen. Diese Vielfalt ermöglicht<br />

dem Tabakfachhandel, aber<br />

auch anderen Verkaufsstellen einen<br />

umfassenden Einblick in die aktuelle<br />

Entwicklung rund um die Optimierung<br />

der Ladenfläche. Auch der Bereich<br />

der E-Zigaretten und E-Liquids, sowie<br />

potenziell risikoreduzierte Produkte<br />

wie Snus und Cannabidiol sind inzwischen<br />

aus dem speziellen Fachhandel<br />

nicht mehr wegzudenken. Dazu meinte<br />

20<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


TITELSTORY<br />

22<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


Jan Mücke, Hauptgeschäftsführer des<br />

Bundesverbandes der Tabakwirtschaft<br />

und neuartiger Erzeugnisse: „Die InterTabac<br />

2023 war ein voller Erfolg für<br />

unsere Mitglieder. Zahlreiche Aussteller<br />

aus dem Bereich der New Generation<br />

Products, die potenziell weniger<br />

gesundheitlich schädlich sind, haben<br />

für ihre Innovationen werben können<br />

und sind auf großes Interesse gestoßen.<br />

Sehr zufrieden sind die Hersteller<br />

klassischer Tabakerzeugnisse, die<br />

überzeugend ihre Marktführerschaft<br />

unter Beweis stellen konnten. Die InterTabac<br />

hat erneut gezeigt, dass sich<br />

Rauchen und Dampfen großer Beliebtheit<br />

erfreuen. Um die Zukunft der<br />

Branche ist mir daher nicht bange.“<br />

Messe lebt auch vom<br />

Drumherum<br />

Die Wege in den Dortmunder Westfalenhallen<br />

sind lang und die Hallen<br />

schmiegen sich wie Waben aneinander<br />

an. Bei manchem Neubesucher rauchte<br />

deshalb nicht nur die Zigarre, sondern<br />

auch der Kopf, wenn er sich zum<br />

wiederholten Male orientieren musste.<br />

Schlussendlich fand aber jeder den<br />

richtigen Weg zum nächsten Termin. Mit<br />

etwas Verspätung sogar der ehemalige<br />

Schwergewichts-Boxweltmeister Mike<br />

Tyson, der am Stand von Futurola seine<br />

eigene Kollektion präsentierte. Um<br />

ehrlich zu sein: Mike Tyson wurde eher<br />

zum Selfi-Star von über 500 Besuchern,<br />

die geduldig in der Warteschlange aushielten<br />

und von streng schauenden Security-Riesen<br />

„bewacht“ wurden. Mike<br />

Tyson wirkte danach wie nach einem<br />

12 Runden-Kampf.<br />

Die Messe hatte aber auch ein interessantes<br />

Rahmenprogramm für<br />

Connaisseure im Angebot. Beliebte<br />

Formate wie Cigar Pairings oder das<br />

Cigar Blending interessierten die Besucher.<br />

Hier konnte geraucht, ausprobiert<br />

oder sogar selbst kreiert werden.<br />

Unterstützt durch Anbieter für Premium-Spirituosen<br />

kombinierten die Pairings<br />

internationale Premium-Rummarken<br />

und Premium-Zigarren zu<br />

aufregenden Geschmackserlebnissen.<br />

Alles in allem wurde ein positiver<br />

Ausblick für die Zukunft vermittelt. Die<br />

InterTabac 2024 wird somit bereits<br />

geplant und angekündigt: vom 19. Bis<br />

21.September `24 soll die Erfolgsstory<br />

der Messe fortgesetzt werden.<br />

Dazwischen liegt aber ein Jahr voller<br />

Herausforderungen. Während einzelne<br />

Anbieter des „braunen Goldes“ eher<br />

über mangelnde Mengen und steigende<br />

Preise zu befinden haben, sorgen<br />

sich kleinere und mittlere Hersteller<br />

von Zigarren und Zigarillos über die<br />

immensen Kosten, die durch politische<br />

Einflussnahme entstanden sind.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 23


TITELSTORY<br />

Das Thema „Track & Tracing“ ist bei<br />

weitem noch nicht ausgestanden (dabei<br />

handelt es sich um den lückenlosen<br />

Nachweis der Produktion und der<br />

Lieferkette unter dem Vorwand, damit<br />

u.a. den Schmuggel einzuschränken -<br />

was aber im Zigarrensegment und bei<br />

Zigarillos sehr,sehr unterdurchschnittlich<br />

sein dürfte und eher den Zigarettenmarkt<br />

meint, Anm.d.Redaktion). Mit<br />

diesen globalen EU-Richtlinien werden<br />

die Unternehmen überstrapaziert. So<br />

ist zum Beispiel aus einem größeren<br />

Unternehmen mit zahlreichen Produkten<br />

im Segment Zigarre und Zigarillo<br />

die Summe von etwa 4,5 Millionen<br />

Euro zusätzlichen Kosten pro Jahr zu<br />

hören. Das können sich eigentlich nur<br />

ganz wenige leisten und man darf gespannt<br />

sein, mit welchen Konzepten<br />

die kleineren und mittelständischen<br />

Unternehmen die Zukunft meistern.<br />

„Together for tomorrow“ hat also<br />

eine tiefergehende Bedeutung. Die<br />

Branche muss gemeinsam agieren<br />

und weitere restriktive Eingriffe in ihre<br />

unternehmerische Handlungsfreiheit<br />

konzertiert verhindern. Und wir alle,<br />

als Liebhaber der Genussmomente, die<br />

uns Zigarre, Zigarillo und Pfeife schenken,<br />

sollten unsere Unterstützung<br />

nicht verwehren. Bleiben wir der Branche<br />

und ihren wunderbaren Produkten<br />

treu und freuen uns darüber, dass der<br />

Tabakfachhandel in Deutschland die<br />

Vielfalt und den Genuss so greifbar<br />

nahe macht.<br />

24<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


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SERIE•HECHO A MANO<br />

oben links: Der Tabak geht durch viele unermüdlich<br />

fleißige Hände.<br />

oben rechts: In Havanna gibt es eine Reihe<br />

von Lagerhäusern wie dieses, in dem die Tabake<br />

gelagert werden.<br />

unten: Ein Blick und ein Handgriff genügen:<br />

das Tabakblatt wird „gelesen“.<br />

26<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


Von Händen gefertigt – Das Entstehen einer Zigarre | Teil 7<br />

Eine Menge Zeit und Geduld<br />

Die Reifelagerung<br />

Die Blätter sind nun fermentiert und damit im Grunde für das Rollen<br />

von Zigarren bereit. Doch noch ein weiterer Schritt ist notwendig,<br />

bevor mit der Fertigung einer Zigarre aus diesen Tabakblättern begonnen<br />

werden kann: die Reifelagerung. Mit dieser wollen wir uns diesmal<br />

beschäftigen. Betrachten wir also die nächsten der insgesamt<br />

539 Arbeitsschritte oder Handgriffe, die laut Eumelio Espino für<br />

die Herstellung einer Habano notwendig sind.<br />

Text: Claudia Puszkar<br />

Die Reifelagerung des<br />

Tabaks und später<br />

auch der Zigarren ist wichtig und hat<br />

einen großen Einfluss auf den Geschmack<br />

einer Zigarre. Prinzipiell haben<br />

kubanische Tabake und damit auch<br />

die daraus gefertigten Habanos ein sehr<br />

großes Reifepotenzial.<br />

Reifelagerung ist bei vielen Genussmitteln<br />

sehr wichtig. Ein bekanntes<br />

Beispiel dafür ist der Wein. Leichte,<br />

unkomplizierte Weine können oftmals<br />

sofort getrunken werden. Es gibt aber<br />

auch Weine, beispielsweise solche mit<br />

reichlich Tanninen, die erst nach einigen<br />

Jahren, manchmal sogar Jahrzehnten,<br />

ihr volles Potenzial entfalten<br />

und damit erst zu einem vollendeten<br />

Genuss werden.<br />

Sowohl den Tabak nach der Fermentation,<br />

wie auch fertig gerollte Zigarren<br />

kann oder sollte man reifelagern.<br />

Was passiert während der Reifelagerung?<br />

Ähnlich wie bei der Fermentation<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 27


SERIE•HECHO A MANO<br />

oben rechts: Die Rinde der Yagua-Palme ist<br />

für die Lagerung von Tabak sehr gut geeignet.<br />

Solche Ballen nennt man „Tercios“.<br />

links: Auch Jute wird für die Lagerung von<br />

Tabak verwendet.<br />

mitte: An jedem Ballen hängt ein Zettel mit<br />

der genauen Inhaltsangabe.<br />

rechts: Woher der Tabak kommt, welche Art<br />

eines Blattes es ist und vieles mehr wird auf diesem<br />

Blatt festgehalten.<br />

werden auch bei der Reifelagerung unangenehme<br />

Stoffe und Geschmäcker,<br />

wie beispielsweise Tannine, abgebaut.<br />

Die Blätter haben, auch im Austausch<br />

untereinander, die Möglichkeit, subtile<br />

Aromen freizusetzen. Der Zuckergehalt<br />

steigt, was zu einem runderen, milderen<br />

und aromatischeren Geschmack führt.<br />

Was geschieht mit den Tabakblättern<br />

nach der Fermentation? Zunächst<br />

werden die Tabake ein weiteres Mal<br />

sortiert. Auch hieran arbeiten fachkundige<br />

und hochspezialisierte Menschen,<br />

die ein Tabakblatt, für den Laien inzwischen<br />

ein runzliges braunes und trockenes<br />

Etwas, in die Hand nehmen und<br />

in Sekundenbruchteilen entscheiden<br />

können, welche Qualität dieses Blatt<br />

hat und wofür es geeignet ist. Solch<br />

ein Wissen erwirbt man nur durch jahrelangen<br />

unermüdlichen Kontakt mit<br />

dem Blatt.<br />

Danach werden die Tabakblätter in<br />

Ballen verpackt. Es sind große rechteckige<br />

Ballen, die entstehen, wenn man<br />

die Tabakblätter in die Rinde der Yagua-Palme<br />

(nur die Deckblätter) oder<br />

in Jute (Einlagetabake und Umblätter)<br />

verpackt. In den Ballen wird die Feuchtigkeit<br />

auf einem weitgehend konstanten<br />

Niveau gehalten. Es ist eine wesentlich<br />

geringere Feuchtigkeit als während<br />

der Fermentation. Denn die Tabakblätter<br />

sollen in den Ballen langsam reifen<br />

und nicht „zu Tode“ fermentiert werden.<br />

Die Ballen werden genau beschriftet,<br />

damit später klar ist, woher die<br />

Blätter eines jeden einzelnen Ballens<br />

stammen und um welche Sorte es sich<br />

handelt. Dies ist für die Zusammenstellung<br />

der Mischung wichtig.<br />

Automatisch vergeht eine gewisse<br />

Zeit, bis die Blätter aus den Ballen in<br />

den Manufakturen verarbeitet werden.<br />

Die Fermentation, die Sortierung und<br />

28<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


unten links: Manchmal erfolgt eine Zwischenlagerung<br />

in Fässern.<br />

unten rechts: Sorgsam sind die Tabakblätter in<br />

den Fässern gestapelt.<br />

oben: Einige Zigarrenhersteller versahen<br />

ihre Kisten mit Hinweisen zur Reifelagerung<br />

der Zigarren.<br />

das Verpacken in Ballen erfolgt noch in<br />

der Nähe der Plantagen; in Ballen wird<br />

der Tabak dann nach Havanna gebracht.<br />

Hochwertige Tabake werden über mehrere<br />

Jahre gelagert. Aus solchen Tabaken<br />

werden ganz besondere Zigarren gefertigt.<br />

Da gibt es zum einen die „Ediciones<br />

Limitadas“, bei der mindestens zwei Jahre<br />

oder länger gelagerte Tabake verwendet<br />

werden. Bei den „Reservas“ erfolgte<br />

eine Lagerung sämtlicher Tabake für<br />

mindestens drei Jahre. Eine fünfjährige<br />

Lagerzeit der Tabake ist bei der Herstellung<br />

von „Gran Reservas“ garantiert.<br />

Und was bringt die Reifelagerung<br />

bereits fertiger Zigarren? Prinzipiell<br />

schadet keiner Habano ein wenig Zeit.<br />

Auf dem Kistendeckel der Marke „Rafael<br />

Gonzalez“ beispielsweise war jahrzehntelang<br />

die folgende Inschrift zu lesen:<br />

„Um den vollen Genuss ihres (der Zigarren)<br />

perfekten Aromas würdigen zu können,<br />

sollte der Connaisseur sie entweder<br />

innerhalb eines Monats nach dem Tag<br />

der Verschiffung aus Havanna rauchen<br />

oder sie ungefähr ein Jahr lang sorgfältig<br />

lagern.“ Das Wissen um die Reifelagerung<br />

von Zigarren ist also nicht neu.<br />

Hat man die Geduld, Zigarren gar<br />

ein paar Jahre wegzulegen, ist man oft<br />

erstaunt, wie sie sich in einigen Jahren<br />

geschmacklich fantastisch weiterentwickeln.<br />

Will man Zigarren länger liegenlassen,<br />

sollten sie nicht zu feucht<br />

gehalten werden. Am besten lagert<br />

man gleiche Zigarren in ihrer jeweiligen<br />

Kiste. Denn auch als gerollte Zigarre<br />

„arbeitet“ der Tabak weiter, entfalten<br />

sich Aromen, werden unangenehme<br />

Stoffe abgebaut und findet ein Austausch<br />

zwischen den verschiedenen<br />

Tabakblättern statt. Fachleute nennen<br />

diesen Prozess die „Vermählung“ der<br />

Tabake.<br />

Habanos offeriert gelegentlich Zigarren,<br />

die nach ihrer Fertigung noch<br />

einmal zwischen fünf und acht Jahren<br />

zusätzlich reifegelagert wurden. Diese<br />

Zigarren heißen „Añnejados“.<br />

Grundsätzlich kann man also sagen:<br />

Die Herstellung einer Zigarre ist<br />

zeitaufwändig und arbeitsintensiv. Die<br />

nötige Zeit und Ruhe für die Tabake und<br />

für die Zigarren sollte auch nie fehlen,<br />

denn erst durch sie entsteht vollendeter<br />

Genuss.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 29


FINE PAIRINGS<br />

ROBUSTOLALA<br />

STAUNING DANISH WHISKY – KAOS TRIPLE MALT WHISKY<br />

Die Brennerei Stauning wurde von neun ungewöhnlichen Freunden an einem ebenso ungewöhnlichen Ort an der Westküste<br />

Dänemarks gegründet und ist Dänemarks erste mehrfach preisgekrönte Whiskybrennerei.<br />

Die Whiskys werden ausschließlich aus lokal geernteter Gerste und Roggen von den windgepeitschten Feldern in der<br />

Nähe der Brennerei hergestellt. Die Dänen betreiben ihre eigene Bodenmälzerei und destillieren in insgesamt 24 kleinen,<br />

direkt befeuerten Kupferbrennblasen. Mit diesen kleinen Brennblasen soll ein besserer Geschmack - der Stauning<br />

Geschmack - erzielt werden.<br />

Die Branchenlegende Jim Murray war bei seinem Besuch vor Ort begeistert und hat die<br />

Dänen ermuntert ihre Ideen in ein interessantes Whisky-Portfolio umzusetzen. Der KAOS<br />

ist eine Mischung aus den drei Stauning Whiskys: Stauning Malted Rye, Stauning Smoked<br />

Single Malt und dem Stauning No-Smoke Single Malt.<br />

Der KAOS bietet in der Nase Getreide und eine angenehme Fruchtigkeit - im Hintergrund<br />

ein Hauch von Zimt. Im Geschmack Schokolade und Karamell. Im Abgang Noten von<br />

wieder Schokolade, Eiche und herrlich süßer Rauch.<br />

KAOS Triple Malt Whisky 46 vol%, 0,7 Liter. UVP 67,90 €<br />

www.stauningwhisky.com<br />

PERDOMO LOT 23 CONNECTICUT ROBUSTO<br />

Perdomo Lot 23 Zigarren klingen zunächst recht unspektakulär. Dabei handelt<br />

es sich um eine der beliebtesten Perdomo Zigarren überhaupt. Die Longfiller<br />

aus Nicaragua schmecken angenehm mild und cremig und eignen sich damit<br />

sehr gut für Zigarreneinsteiger.<br />

„Lot“ steht für ein Stück Land. In diesem Fall liegt das Stück Land in<br />

der Umgebung von Estelí, dem Zigarrenmekka Nicaraguas. Die Familie<br />

Perdomo hat dort im Jahr 2000 ein Projekt mit einer Tabakpflanzung auf<br />

einem besonders fruchtbaren Boden gestartet.<br />

Die Tabake für Perdomo Lot 23 Zigarren kommen von dieser Plantage.<br />

Nach der Ernte und der Trocknung, reifen die Tabakblätter ganze fünf<br />

Jahre. Für eine Einstiegszigarre ist das eine sehr lange Zeit.<br />

Grundsätzlich lassen sich die Longfiller mit drei verschiedenen<br />

Deckblättern kaufen. Die feinste und mildeste Variante ist die<br />

mit Connecticut Deckblatt. Diese offenbart süffige Noten, Holz,<br />

Kakao, Leder- und Nussaromen. Bei den relativ niedrigen<br />

Preisen kann man gerade noch von „best value“ sprechen. Zumindest<br />

verkaufen sich Perdomo Lot 23 Zigarren weltweit sehr gut.<br />

30<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


So vielschichtig wie die Spirituosen, die<br />

wir Ihnen hier voerstellen, sind auch die Zigarren, die wir<br />

Ihnen dazu empfehlen. Sie haben nur eine Gemeinsamkeit –<br />

das Format. Es handelt sich ausnahmslos um Robustos, dem<br />

zur Zeit wohl beliebtesten Format bei den Longfillern. Ob<br />

aus Kuba, der Dominikanischen Repubik, ob aus Honduras<br />

oder Nicaragua. Unsere Empfehlungen verleihen Ihrem<br />

Tasting einen exotischen Touch. Viel Vergnügen.<br />

COPENHAGEN DISTILLERY – SINGLE MALT RAW EDITION - BATCH 3<br />

Kopenhagen gilt als eine der europäischen Städte mit der größten Lebensqualität weltweit - vielleicht<br />

auch durch die 2014 gegründete Copenhagen Distillery.<br />

Das Team um den Gründer Henrik Brinks kreiert nicht nur außergewöhnliche Whiskys, sondern man<br />

bietet auf dem Gelände und in den Räumlichkeiten der Brennerei auch kulturelle Angebote und<br />

Veranstaltungen an.<br />

Für die Single Malt Raw Edition wird Getreide aus lokaler Produktion<br />

eingesetzt und die Reifung bewusst in jungfräulichen Fässern und einem<br />

individuellen Verfahren realisiert, wodurch der Geschmack des Getreides<br />

bewahrt wird. Der Whisky ist auf mittlerem Toast und leicht geröstetem<br />

Eichenholz gereift und wird mit 58,2 vol% abgefüllt.<br />

Auch die außergewöhnliche Flasche ist das Ergebnis der kreativen Arbeitsweise<br />

der Kopenhagener. Der Namenszug der Copenhagen Distillery ist auf<br />

beiden Seiten der Flasche eingeprägt. Ein besonderes Element, dass den<br />

Genießer verzaubern und erfreuen soll.<br />

Beim Whisky fällt die dunkle Bernsteinfarbe direkt ins Auge. In der Nase<br />

harmonieren süße Noten von reifem Steinobst, Heidehonig, gemälzter<br />

Gerste und Eiche.<br />

Im Geschmack nimmt man Aromen von Rohrzucker, Kokosnuss, Vanille und<br />

Holztöne wahr.Im Nachgeschmack ein wenig Trockenheit durch Eichentannine<br />

gefolgt von einer sanften Bitterkeit durch Mandeln.<br />

Single Malt Raw Edition 58,2 vol%, 0,7 Liter. UVP 200,-- €<br />

Online verfügbar über www.copenhagendistillery.com<br />

DAVIDOFF GRAND CRU ROBUSTO<br />

Nun ist die Grand Cru-Mischung auch im Robusto-Format erhältlich. Der Genuss dieser Zigarre<br />

beginnt würzig und lädt Ihre Geschmacksknospen ein, den typischen, sich entfaltenden<br />

Grand Cru-Geschmack voll in sich aufzunehmen. Die Pfeffernoten und der leichte Chili-Geschmack<br />

auf der Zunge vermischen sich mit Holznoten im Abgang. Hinzu kommt noch die<br />

Süsse dieser Zigarre. All dies liefert dem Zigarrenliebhaber ein intensives, aber dennoch<br />

ausgewogenes Geschmackserlebnis. Die Zigarre beginnt im ersten Drittel mit einer holzig,<br />

erdigen Note. Dieser cremigen Noten werden dann im zweiten Drittel durch eine sanfte<br />

Nussigkeit ergänzt. Zum Ende hin kann die Zigarre noch einen Hauch Pfeffer entwickeln.<br />

Das Deckblatt der Zigarre ist ein Connecticut Decker aus Ecuador. Das Umblatt der Robusto<br />

kommt aus der dominikanischen Republik. Die Einlage der Zigarre besteht aus eine Melange<br />

aus San Vincente, Olor und Piloto Carribbean Tabaken.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 31


FINE PAIRINGS<br />

SINGLE MALT SONTHEIMER HÖHLENWHISKY –<br />

DER 1. HÖHLENWHISKY VON FINCH®<br />

In Kooperation mit dem Höhlenverein Sontheim e.V. wurde im November 2022 in der ältesten<br />

Schauhöhle Deutschlands, der Sontheimer Tropfsteinhöhle, ein Fass finch® Schwäbischer<br />

Hochland Whisky platziert. Und durfte noch im besonderen Höhlenklima in Ruhe reifen<br />

– bewacht von Fledermäusen. Zu deren Schutz beim Überwintern blieb die Höhle auf der<br />

Schwäbischen Alb bis zum Mai 2023 geschlossen. Jetzt ist der 1. Höhlenwhisky abgefüllt und<br />

vor Ort sowie bei der finch® Whiskydestillerie erhältlich.<br />

Ein feiner Single Malt Whisky, der ganze 8-Jahre im exzellenten Rumfass reifen durfte - mit<br />

speziellen klimatischen Bedingungen in der Sontheimer Höhle. Ein samtig weicher Genuss<br />

mit intensivem Kakaoaroma sowie Toffee- und Rumkugelnoten. Im Abgang außergewöhnlich<br />

langanhaltendes, süßes Schokoladenaroma.<br />

Single Malt Sontheimer Höhlenwhisky 42 vol%, 0,5 Liter. UVP 49,-- €<br />

Online verfügbar über www.finch-whisky.com<br />

MONTOSA MADURO ROBUSTO<br />

Mit dem Traditionsunternehmen Arnold André und direkt aus dem<br />

Herzen der Dominikanischen Republik präsentiert sich die Montosa<br />

Maduro mit einem meisterlichen Blend, der kraftvolle und auch<br />

süßliche Aromen harmonisch vereint. Aficionados die eine Vorliebe<br />

für dunkle Zigarren haben, erwartet ein markanter, aber leicht<br />

zugänglicher Smoke getreu dem Werbespruch von Arnold André<br />

Cigars: Markant, Meisterlich, Maduro!<br />

Im klassischen Robusto-Format vereint die von Hand gerollte<br />

Montosa Maduro eine harmonische Komposition der Extraklasse.<br />

Die würzige und abwechslungsreiche Grundaromatik<br />

mit toastigen Komponenten und feinen Röstaromen treffen<br />

auf eine angenehme Süße und leichter Pfeffrigkeit. Möglich<br />

macht dies der wunderbar ausgewogene Blend aus brasilianische<br />

und nicaraguanische Tabaken in der Einlage,<br />

ein Bahia Sumatra Umblatt und ein sattes dunkelbraunes<br />

mexikanisches Sumatra Deckblatt. Mit einer Rauchdauer<br />

von ungefähr 50 Minuten erwartet jedem Aficionado ein<br />

meisterliches Spiel der Nuancen bei einem cremig-weiches<br />

Bouquet.<br />

32<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


TOMINTOUL CIGAR MALT<br />

Wie in unserem Whisky-Special dargestellt liegt die Tomintoul Distillery in der Region Speyside und mit diesem besonderen Cigar<br />

Malt hat der Master Destiller Robert Fleming einen idealen Begleiter für uns Aficionados geschaffen.<br />

Auf dem Etikett und der Verpackung des Cigar Malts findet man den Begriff „Parejo“, das spanische Wort für Partner oder Begleiter,<br />

das ihn als perfekten Partner für den Genuss der besten Zigarren der Welt kennzeichnet.<br />

Robert Fleming kombiniert für diese Spezialität Vintage Single Malt mit rarem getorftem Tomintoul Malt Whisky. Alle<br />

Bestandteile reiften entweder vollständig in ausgesuchten Oloroso-Sherry-Fässern aus Andalusien oder wurden in<br />

diesen veredelt.<br />

Das Ergebnis ist mehr als ansprechend:<br />

Bereits in der Nase kräftig und ausgeprägt, mit Aromen von Trockenfrüchten, süßen Gewürzen, Leder und dezentem<br />

Torfrauch. Auf der Zunge bietet dieser Tomintoul eine angenehme Süße, gepaart mit Aromen von Schokoladen-Rosinen<br />

und Brombeeren, vermischt mit holzigen Gewürzen. Im Nachklang ist er wärmend und langanhaltend mit Noten<br />

von Mokka, Ahornsirup und geröstetem Eichenholz.<br />

Tomintoul Cigar Malt 43 vol%, 0,7 Liter. UVP 99,90 €<br />

CORRIDA HONDURAS ROBUSTO+<br />

Eine Zigarre mit Charakter – das ist die CORRIDA, welche in Danli, Honduras<br />

exklusiv von Nestor A. Plasencia produziert wird und dessen Name für<br />

höchste Qualität steht.<br />

Klar formuliert, bietet sie in einem selbstbewussten Rot die Vorzüge<br />

kräftiger Tabake und überzeugt geschmacklich durch eine besondere<br />

Auswahl komplexer Aromen mit erdigen und pfeffrigen Noten.<br />

Damit ist die CORRIDA eine Cigarre für den besonderen Moment<br />

und höchsten Genuss. Ihre Stärke bietet Tabakgeschmack pur,<br />

ohne Kompromisse.<br />

Puren Tabakgeschmack ohne Kompromisse verspricht<br />

diese Zigarre von Villiger aus der Schweiz. Ihr wunderbar<br />

matt glänzendes Jalapa-Deckblatt umschließt das<br />

robuste Seco la Vega-Umblatt und die Einlagetabake,<br />

welche aus Honduras und Nicaragua stammen. Die<br />

CORRIDA Honduras Robusto+ ist ein mittelkräftiger<br />

Rauchgenuss mit komplexen Aromen.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 3·2023 33


FINE PAIRINGS<br />

EIN BESONDERER RUM AUS EINEM VERGESSENEN FASS …<br />

Flensburg gehörte bis 1864 zum dänischen Königreich und war im 18. Jahrhundert der bedeutendste Handelshafen der Westindienflotte.<br />

Die Schiffe holten den Rum aus der Karibik, der in Flensburg weiterverarbeitet und veredelt wurde. So entwickelte sich die<br />

schöne Stadt an der Förde zur Rumstadt Deutschlands.<br />

Eines der heute noch aktiven Rumhäuser ist das von Karsten und Walter Braasch. Im Januar 2020 wagten Vater und Sohn ein besonderes<br />

Experiment: Sie legten einen reifen Rhum Agricole aus Martinique mit besonderen, ausgewählten Rums aus Jamaica in ein frisch<br />

entleertes, altes Panama-Fass. Über sechs Monate wollten sie diese Entwicklung beobachten. Dann kam die Corona-Pandemie – und<br />

alles andere war wichtiger.<br />

Erst zwei Jahre später, im Sommer 2022, holten die Flensburger das vergessene Fass für den NDR<br />

und eine besondere „Nordstory“, aus dem Fasslager wieder hervor.<br />

Inzwischen „tropical & continental aged“ und mit einer Reife von durchschnittlich 15 Jahren überwältigte<br />

dieser „Special Blend“: Die fruchtig-frische Art des Agricole Rhums hat in Verbindung mit<br />

den voluminösen Tönen der Jamaica Rums aus Melasse einen ganz besonderen Reiz entwickelt. Die<br />

Aromen von Datteln, Bananen, gerösteten Haselnüssen und die Frische von Zitrusfrüchten sind ein Fest<br />

für den anspruchsvollen und experimentierfreudigen Gaumen.<br />

Braasch Privat „Martinique & Jamaica“ 46 vol%, 0,5 Liter.<br />

Exklusiv bei Braasch Rum<br />

PARTAGÁS SERIE D NO. 4<br />

Neben den Habano-Marken Cohiba und Montecristo gehört<br />

Partagas zu den berühmtesten Zigarrenfabriken Kubas. Die<br />

Manufaktur befindet sich in Havanna direkt hinter dem Capitol-Gebäude<br />

in der Calle de la Industria 520, im Stadtzentrum<br />

gelegen. Seit dem Jahr 1945 werden hier unentwegt Zigarren<br />

feinster Qualität hergestellt, die allesamt den Namen des<br />

Gründers Don Jaime Partagás tragen.<br />

Partagas sind geschmacklich eher schwer, mit erdigem<br />

Aroma. Die eher starken Zigarren sind nicht unbedingt für<br />

Einsteiger empfehlenswert, Kenner schätzen aber den<br />

unverwechselbaren üppigen und intensiven Charakter<br />

der die Seele klassischer Habanos wiederspiegelt.<br />

Natürlich kommen für die Wicklungen ausschließlich<br />

Tabake aus der Region Vuelta Abajo zum Einsatz,<br />

die sich für den unverkennbaren Geschmack guter<br />

Havannas verantwortlich zeigen.<br />

34<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


EIN AUSNAHME<br />

CHAMPAGNER<br />

VOLLER KRAFT UND<br />

AUSDRUCKSSTÄRKE<br />

REIDEMEISTER & ULRICHS GMBH · SPEICHER I · KONSUL-SMIDT-STRASSE 8 J · 28217 BREMEN · TELEFON (04 21) 39 94-0 · FAX (04 21) 39 94-174 · E-MAIL: INFO@RUU.DE


SPECIAL CHAMPAGNER<br />

Mit der dunklen Jahreszeit beginnt auch für Schaumweine die Hauptsaison.<br />

Gerade zur Weihnachtszeit und zum Start des neuen Jahres stoßen die Menschen<br />

mit ihren Lieben auf diese besonderen Momente an.<br />

„Schaumwein“ ist ein Oberbegriff für Weine, die Kohlensäure enthalten. Diese entsteht<br />

entweder auf natürlichem Wege durch Gärung oder wird nachträglich den Weinen<br />

zugesetzt. Der Druck in der Flasche muss mindestens 3 bar betragen. Ist der Druck<br />

geringer handelt es sich um „Perlwein“, auf Italienisch „Vino Frizzante“. Der wohl bekannteste<br />

Vertreter dieser Gattung ist der „Prosecco“ aus dem Veneto. Deutsche Perlweine werden<br />

neuerdings oft unter dem nicht geschützten Begriff „Secco“ vermarktet.<br />

Alle großen Weinnationen haben ihren speziellen Schaumwein: Spanien<br />

den „Cava“, Italien den „Spumante“ und Deutschland den „Sekt“. Aus Frankreich<br />

kommen die „Crémants“ und der König der Schaumweine, der „Champagner“.<br />

Was macht nun eigentlich einen Champagner aus? Es ist zunächst die<br />

Herkunft aus der Region Champagne und die streng überwachten Qualitätsmaßstäbe<br />

der „Appellation“. Außerdem ist es die Methode der Flaschengärung<br />

und die lange Erfahrung der Menschen vor Ort mit seiner Herstellung:<br />

die Champagne gilt als der „Geburtsort“ aller Schaumweine.<br />

36<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


CHAMPAGNER –<br />

der König<br />

der Schaumweine<br />

Françoise Peretti - Collection CIVC<br />

Nachdem wir im Frühjahr 2022 aus der Region „Cognac“ über die<br />

hochwertigen XO-Cognacs berichtet hatten, sind wir im Sommer 2023<br />

für Sie in die Champagne gereist, um Ihnen den König<br />

der Schaumweine – den Champagner – näher vorzustellen.<br />

Text: Stephan Rack und Michael Peter<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 37


SPECIAL CHAMPAGNER<br />

Die Champagne liegt<br />

zwischen Paris und<br />

Luxemburg. Die Landschaft<br />

ist hügelig und von Flusstälern<br />

durchzogen mit romantischen Dörfern<br />

und kleinen Städten. So weit nördlich<br />

ist das Klima eher kühl und feucht, was<br />

die Trauben langsam reifen lässt und<br />

für Frische und Finesse im Wein sorgt.<br />

Typisch für die Champagne sind die<br />

Kreideböden, die besonders für Chardonnay<br />

geeignet sind, aber auch für<br />

tiefe Keller mit kilometerlangen Tunneln,<br />

die eine perfekte Lagerung der<br />

Flaschen ermöglichen.<br />

Es gibt aber daneben noch viele andere<br />

Bodentypen. Dadurch und wegen<br />

der strukturierten Landschaft ergeben<br />

sich zahlreiche Lagen oder „Crus“ mit<br />

eigenem Mikroklima und entsprechend<br />

vielfältigen Eigenheiten der Weine.<br />

Mit der Arbeitsleistung von rund<br />

30.000 festen Jobs und gut 100.000<br />

Erntehelfern, schafft das Produkt<br />

„Champagner“ weltweit einen Wert von<br />

6 Mrd. Euro pro Jahr, was im Jahr 2022<br />

einem Verkauf von 326 Millionen Flaschen<br />

entsprach.<br />

Dabei machen sich die rund 16.200<br />

Weinbauern zunehmend Sorgen um die<br />

Zukunftsfähigkeit ihres exklusiven Produkts,<br />

das vom Klimawandel betroffen<br />

ist. Bei zunehmenden Temperaturen<br />

und größerer Trockenheit kann es zukünftig<br />

schwierig werden, den Anbau<br />

von Trauben in der erforderlichen Qualität<br />

sicherzustellen.<br />

Viele Initiativen für nachhaltiges<br />

Wirtschaften wurden in der Champagne<br />

initiiert. Teilweise zielen diese auf<br />

eine Verringerung des CO2-Ausstoßes<br />

bei der Herstellung ab, etwa durch<br />

Gewichtsreduktion der Flaschen, teilweise<br />

auf Anpassungen des Weinbaus<br />

an das veränderte Klima etwa durch<br />

Grasanpflanzung zwischen den Rebstöcken<br />

oder Experimente mit neuen,<br />

widerstandsfähigen Rebsorten.<br />

Die wichtigsten Rebsorten in der<br />

Champagne sind traditionell die roten<br />

Sorten Pinot Noir und Pinot Meunier<br />

und die weiße Sorte Chardonnay. Andere<br />

Rebsorten sind zwar zugelassen,<br />

aber im Volumen (noch) ohne Bedeutung.<br />

Eine Flasche Champagner von<br />

0,75l benötigt 1,2 Kilogramm Trauben.<br />

Für weißen Champagner werden die<br />

roten Trauben weniger stark gepresst<br />

und der Most bleibt somit weiß. Aus<br />

dem Most wird der Grundwein hergestellt,<br />

der die Basis für die nachfolgende<br />

Flaschengärung bildet.<br />

Aus den zumeist 3 Rebsorten verschiedener<br />

Crus bilden die Kellermeister<br />

und zunehmend auch Kellermeisterinnen<br />

eine Mischung, die als<br />

„Assemblage“ bezeichnet wird. Wenn es<br />

sich nicht um reine Jahrgangs-Champagner<br />

handelt, werden in der Regel<br />

noch „Reserveweine“ zugefügt, um den<br />

Geschmack über verschiedene Ernten<br />

konstant zu halten.<br />

Diese „Cuvée“ wird nun auf Flaschen<br />

gezogen und die 2. Gärung wird mit etwas<br />

Zucker und Hefe in Gang gesetzt.<br />

Nun werden die Flaschen mindestens 15<br />

Monate gelagert - bei Vintage Champagnern<br />

sogar mindestens 36 Monate. Durch<br />

die entstehende Kohlensäure baut sich in<br />

den Flaschen ein Druck von 6 bar auf.<br />

In einem einzigartigen Prozess<br />

wird danach die Hefe durch Rütteln<br />

in den Flaschenhals transportiert, der<br />

Flaschenhals wird vereist und der<br />

Eis-Pfropfen mit der abgestorbenen<br />

Hefe aus der Flasche entfernt („Degorgieren“).<br />

Der Verlust von Flüssigkeit<br />

wird durch die ‚Dosage‘ - meist eine<br />

Süßreserve des Champagnergrundweines<br />

mit einer Zuckerlösung – aufgefüllt.<br />

Je nach Zuckergehalt der zugesetzten<br />

Flüssigkeit wird die Geschmacksrichtung<br />

bestimmt: ein Brut-Champagner<br />

hat beispielsweise eine Dosage von 0<br />

bis 12 Gramm/Liter Restzucker. Zuletzt<br />

wird die Flasche mit einem Korken<br />

und einem Drahtkäfig verschlossen,<br />

der trotz des erheblichen Druckes den<br />

wertvollen Inhalt der Flasche sichert.<br />

Es gibt rund 370 Champagnerhäuser,<br />

die mehr oder weniger bekannt<br />

sind. Wir können Ihnen keinen umfassenden<br />

Überblick geben, aber wir haben<br />

Ihnen aus unseren Eindrücken eine kleine<br />

Auswahl von spannenden Champagnerbetrieben<br />

zusammengestellt:<br />

LANSON<br />

Innovativ seit 1760 mit 257 Blends!<br />

Gegründet 1760 ist Lanson eines der<br />

ältesten Champagnerhäuser. Um dies<br />

zu unterstreichen, unterhält es direkt<br />

neben dem Firmensitz in der Rue de<br />

Courlancy in Reims einen 1 ha großen<br />

Weingarten, das Clos Lanson. Lagen<br />

diese im 18. Jahrhundert noch auf dem<br />

Land und waren eingebettet in andere<br />

Weingärten, so sind sie jetzt umgeben<br />

von Wohn- und Geschäftshäusern der<br />

expandierenden Stadt. Die Besucher des<br />

Hauses Lanson können also im Zentrum<br />

von Reims direkt vom Weingarten in die<br />

Wein- und Champagnerkeller herabsteigen<br />

und dann im Besucherzentrum den<br />

Champagner verkosten - und so die Entstehung<br />

des Champagners im Schnelldurchgang<br />

nachvollziehen.<br />

Natürlich reicht dieser eine Hektar<br />

nicht für die Produktion des Hauses<br />

Lanson aus, allerdings entsteht ausschließlich<br />

aus den Chardonnay-Trauben<br />

des Clos Lanson ein spezieller, rarer<br />

- und entsprechend teurer Champagner.<br />

38<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


Insgesamt bewirtschaftet Lanson<br />

57 ha eigenen Landes und hat langjährige<br />

gewachsene Partnerschaften mit<br />

unabhängigen Weinbauern, die Lanson<br />

den Zugang zu über 100 unterschiedlichen<br />

„Crus“ eröffnen, also unterschiedlichen<br />

Lagen mit jeweils eigenem Mikroklima<br />

und eigener Bodenbeschaffenheit.<br />

Es ist die Aufgabe des Kellermeisters<br />

aus diesen unterschiedlichen Weinen<br />

Champagner zu kreieren, die dem<br />

Stil und den Qualitätsansprüchen des<br />

Hauses genügen und einen eigenen<br />

und eigenständigen Charakter aufweisen.<br />

Seit 2013 ist Hervé Dantan der<br />

Kellermeister von Lanson und drückt<br />

mit seinem Streben nach Perfektion<br />

den Champagnern von Lanson seitdem<br />

seinen Stempel auf.<br />

Eines seiner Werke ist die neue „Le<br />

Black Création 257“. Spannend an dieser<br />

Serie ist neben dem herausragenden<br />

Geschmack die Transparenz, die es<br />

erlaubt Hervé Dantan über die Schulter<br />

zu blicken. Neben den üblichen Angaben<br />

über Assemblage und Dosage<br />

auf der Flasche kann man über einen<br />

QR-Code weitere Informationen abrufen:<br />

unter anderem welcher Jahrgang<br />

die Basis bildet (2017), welche Reserveweine<br />

in welchen Anteilen verwendet<br />

werden und welche Crus und Terroirs<br />

beteiligt sind. Nach 4 Jahren Flaschenreifung<br />

gelangt die „Création 257“ als<br />

257er Blend seit Gründung des Hauses<br />

1760 nun in den Verkauf.<br />

Die Farbe ist ein gefälliger, kräftiger<br />

Honigton, eine feine Perlage rundet das<br />

Bild ab. An der Nase spüren wir Apfel<br />

und Citrus. Der Geschmack ist harmonisch:<br />

ein frischer Geschmack von Obst<br />

geht zusammen mit etwas reiferen Noten,<br />

die an frisches Brot erinnern.<br />

Empfehlung: Lanson Le Black<br />

Création 257 Dosage 8g/L brut;<br />

Assemblage 51% Pinot<br />

Noir, 36% Chardonnay,<br />

13% Pinot Meunier<br />

0,75 Ltr. UVP 43,99 €<br />

www.lanson.com<br />

PIPER-HEIDSIECK<br />

Eine Liebesgeschichte und<br />

ganz viel mehr!<br />

Viele große Geschichten beginnen mit<br />

der Verliebtheit eines jungen Mannes -<br />

die Geschichte zu den Ursprüngen des<br />

Hauses Piper-Heidsieck beginnt im Jahr<br />

1777. Der junge Florens-Louis Heidsieck<br />

kreierte einen besonderen Wein: einen,<br />

der lächelt. Mit diesem besonderen Produkt<br />

gelang es dem jungen Heidsieck<br />

seine Auserwählte zu verzaubern und<br />

später auch zu heiraten.<br />

Der von ihm geschaffene ‚lächelnde<br />

Wein‘ sprich Champagner war so<br />

außergewöhnlich und stark nachgefragt,<br />

dass er das Champagnerhaus<br />

„Heidsieck & Cie“ gründen konnte. Im<br />

Jahr 1785 gelang dem ehrgeizigen Unternehmer<br />

ein besonderer Traum: Er<br />

durfte der Monarchin Marie-Antoinette<br />

seinen Champagner präsentieren. Das<br />

Getränk soll die Dame außerordentlich<br />

begeistert haben - eine Liebe auf den<br />

ersten Schluck. Sie wurde die erste<br />

„Heidsieck & Cie“-Botschafterin.<br />

Gut ein halbes Jahrhundert später<br />

profitierte das Haus von einer<br />

weiteren romantischen Affaire: Im<br />

Jahr 1835 verstarb der Neffe von Florens-Louis<br />

Heidsieck, der mit seiner<br />

Frau die Leitung des Unternehmens<br />

zwischenzeitlich übernommen hatte.<br />

Nach einer respektvollen Trauerzeit<br />

heiratete die Witwe erneut – und zwar<br />

den anerkannten Champagnerexperten<br />

Henri-Guillaume Piper. Wieder gab<br />

die Liebe einen wichtigen Impuls und<br />

beeinflusste den Lauf des Schicksals.<br />

Tatsächlich war es der Ursprung der<br />

Verbindung zwischen den Namen PI-<br />

PER und HEIDSIECK.<br />

Diese Geschichte und der Anspruch<br />

Top-Produkte zu schaffen, hat das Haus<br />

Piper-Heidsieck geprägt und zu einem<br />

Top-Champagnerhaus werden lassen.<br />

Von Marie-Antoinette bis Marilyn Monroe,<br />

von den Filmfestspielen von Cannes<br />

bis zu den Oscars und neuerdings<br />

zu den Australian Open. Piper-Heidsieck<br />

wird in mehr als 100 Ländern<br />

verkauft und rund alle 8 Sekunden wird<br />

eine Flasche des Hauses konsumiert.<br />

Das Flaggschiff des Hauses ist der<br />

Cuvée Brut, der mit dem kardinalroten<br />

Etikett besonders heraussticht. Dieser<br />

kraftvolle Champagner steht ikonisch<br />

für den Geschmack des Hauses. Die<br />

eingesetzten Trauben Chardonnay und<br />

Meunier verstärken den Pinot Noir und<br />

verleihen die willkommene Frische<br />

von Zitrusfrüchten und einer kräftigen<br />

Struktur dank des hohem Pinot<br />

Noir-Anteils von rund 50%.<br />

Piper-Heidsieck Cuvée Brut<br />

Dosage 8g/L brut; Assemblage<br />

50% Pinot Noir, 20% Chardonnay,<br />

30% Pinot Meunier<br />

0,75 Ltr. UVP 37,95 €<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 39


SPECIAL CHAMPAGNER<br />

Im September stellte Piper-Heidsieck<br />

mit dem Essentiel Blanc de Noirs<br />

eine neue Kreation vor: die Cuvée ist<br />

eine Hommage an die roten Rebsorten<br />

der Champagne - den Pinot Noir und<br />

den Pinot Meunier. Der verantwortliche<br />

Kellermeister Émilien Boutillat, der bei<br />

den IWC Awards zum „Sparkling Winemaker<br />

of the Year 2023“ gekürt wurde,<br />

bezeichnet den Essentiel Blanc de<br />

Noirs als einen bewusst unkonventionellen<br />

Champagner.<br />

Prägend für das neue Produkt ist<br />

eine harmonische Verschmelzung aus<br />

Pinot Noir und Meunier-Trauben mit roter<br />

Schale und weißem Fruchtfleisch.<br />

Die Vielfalt der Terroirs, aus denen die<br />

zehn ausgewählten Crus stammen, hebt<br />

die Komplexität der Rebsorten in dem<br />

fruchtigen und eleganten Champagner,<br />

dem eine lange Reifezeit gegönnt wird.<br />

Der Essentiel Blanc de Noirs ist von<br />

einer knackigen Frische geprägt. In<br />

der Nase machen sich vor allem gelbe<br />

Früchte bemerkbar. Am Gaumen entfaltet<br />

er eine fruchtige Komplexität. Der<br />

Abgang ist rund und elegant, wodurch<br />

ein delikates Gleichgewicht entsteht.<br />

Piper-Heidsieck<br />

Essentiel Blanc de Noirs<br />

Dosage 5g/L extra-brut; Assemblage<br />

80% Pinot Noir, 20% Pinot Meunier<br />

0,75 Ltr. UVP 59,95 €<br />

www.piper-heidsieck.com<br />

ca. 100 Jahre später entwickelt und das<br />

Haus Gosset stieg mit ein in die Herstellung<br />

und Vermarktung der Entdeckung<br />

des legendären Dom Pérignon.<br />

Über 16 Generationen wurde das Geschäft<br />

von der Familie Gosset betrieben,<br />

bis es 1993 von der Familie Renaud-Cointreau<br />

übernommen wurde (nicht identisch<br />

mit den Herstellern des bekannten<br />

Orangenlikörs!). Der traditionell hohe Anspruch<br />

an Qualität und Handwerkskunst<br />

wurde nahtlos weitergereicht.<br />

Beeindruckend ist der Abstieg in<br />

den Keller der Domaine Gosset: gut 20<br />

Meter geht es hinab zu den direkt in die<br />

Kreidefelsen gegrabenen Kellergänge<br />

mit 1,7 km Länge, in denen der Champagner<br />

bei konstanten Temperaturen in<br />

seinen Flaschen reift.<br />

Mindestens 4 Jahre reift der Champagner<br />

der Grande Réserve Brut hier<br />

bevor er degorgiert wird und anschließend<br />

noch einmal 6 Monate in Ruhe<br />

lagert, um die Dosage vollständig aufzunehmen.<br />

Erst dann gelangt er in den<br />

Verkauf.<br />

Form und Gestaltung der Flasche<br />

unterscheiden sich von anderen Champagnern:<br />

sie ist bauchiger und weist<br />

statt dem üblichen Etikett ein Medaillon<br />

am Flaschenhals auf, das an eine elegante<br />

Halskette erinnert – wir finden<br />

dieses Design besonders wertig.<br />

Im Glas zeigt der Gosset Grande<br />

Réserve Brut einen klaren Goldton und<br />

Empfehlung:<br />

Gosset Grande Réserve Brut<br />

Dosage 8g/L brut, Assemblage<br />

45% Chardonnay, 45% Pinot Noir,<br />

10 % Pinot Meunier<br />

0,75 Ltr. UVP 52,–<br />

www.champagne-gosset.com<br />

Und noch ein paar<br />

spannende Champagnerhäuser<br />

mehr zum Entdecken!<br />

CHAMPAGNE ROGER<br />

MANCEAUX<br />

Patrick Manceaux führt heute diesen<br />

mittelgroßen Familienbetrieb in<br />

der 5. Generation. Die Trauben werden<br />

aus 5 umliegenden Weindörfern der<br />

Klassifizierung Premier Cru und Grand<br />

Cru in traditioneller Art verarbeitet. Seine<br />

geschaffenen Champagner werden<br />

in den Qualitäten „Tradition“, „Prestige“<br />

und „Collection“ im Onlineshop angeboten<br />

- wir empfehlen einen Blick auf<br />

wunderbare Champagner zu wirklich<br />

bezahlbaren Preisen.<br />

www.champagne-roger-manceaux.fr<br />

Gerard Rondeau - Collection CIVC<br />

GOSSET<br />

Tradition und Qualität seit 1584<br />

Weit zurück bis in Jahr 1584 reicht die<br />

Geschichte des Hauses, als Pierre Gosset<br />

aus Ay mit dem Handel von stillem<br />

Wein begann. Champagner wurde erst<br />

feine Perlage. An der Nase spürt man<br />

die Aromen frischer Äpfel und Citrus.<br />

Der Eindruck der Frische bleibt auch<br />

am Gaumen, dennoch ist der Grande<br />

Réserve Brut komplex in seinem Spiel<br />

von feiner Säure und Fruchtaromen.<br />

40<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


CHAMPAGNE<br />

CANARD-DUCHÊNE<br />

Südlich von Reims liegt das herrlich in<br />

der Landschaft eingebettete Champagner-Haus<br />

Canard-Duchêne. Mit der Liebe<br />

des Küfers Victor Canard zur Winzertochter<br />

Léonie Duchêne startete 1868 die<br />

Entwicklung des Maison Canard-Duchêne<br />

zum anerkannten Champagnerhaus.<br />

Zar Nikolaus II. und der russischen Kaiserhof<br />

waren begeisterte Genießer der<br />

großartigen Tropfen und erlaubten dem<br />

Haus Canard-Duchêne das russische<br />

Wappen in ihrem Familienwappen führen<br />

zu dürfen.<br />

Empfehlenswert ist die kostenpflichtige<br />

Kellertour, bei der man in<br />

einer Tiefe von bis zu 20 Metern den<br />

Prozess der Champagnerherstellung<br />

erleben kann - dafür sind allerdings<br />

130 Stufen zu bewältigen.<br />

www.canard-duchene.fr<br />

Yves Monet - Collection CIVC<br />

Faszinierend sind die angebotenen<br />

Tastings - dabei können wir aus<br />

eigener Erfahrung das „Säbeln“ und<br />

Verkosten einer Champagnerflasche<br />

empfehlen - ein Erlebnis, dass auch<br />

auf deren Homepage unter dem Begriff<br />

„Sabrage“ (Säbeln) gezeigt wird.<br />

www.champagnedallancourt.fr<br />

CHAMPAGNE<br />

FRANCIS PÉTRET<br />

Ungeplante Momente bieten oft wunderbare<br />

Überraschungen! … eigentlich suchten<br />

wir im kleinen Örtchen Choulli östlich<br />

von Épernay ein anderes kleines Champagnerhaus<br />

und fragten bei einer jungen<br />

Frau nach dem Weg. Daraus wurde eine<br />

Einladung von Juliette Martinval Pétret<br />

ihren kleinen Betrieb zu besichtigen, den<br />

sie zusammen mit Ihrer Mutter fortführt.<br />

Aus der Besichtigung wurde eine<br />

Verkostung und wir durften den neuen<br />

Degustationsraum besichtigen, der gerade<br />

von einer befreundeten Künstlerin<br />

neugestaltet wurde - wir finden das Ergebnis<br />

äußerst gelungen.<br />

Jede Cuvée aus dem Hause Francis<br />

Pétret stammt jeweils aus einem einzigen<br />

Erntejahr, die Damen kontrollieren<br />

den gesamten Herstellungsprozess<br />

vom Pressen der ausschließlich eingesetzten<br />

Chardonnay-Trauben bis zur<br />

Flaschengärung.<br />

Juliette hat viele interessante Pläne<br />

das Maison Pétret moderner zu gestalten<br />

- wir werden die Entwicklung auf<br />

der Homepage und den sozialen Medien<br />

verfolgen und wünschen Erfolg.<br />

www.francispetret.fr<br />

Michel Jolyot - Collection CIVC<br />

CHAMPAGNE<br />

DALLANCOURT<br />

Etwas außerhalb von Épernay findet<br />

man den kleinen und schön gelegenen<br />

Hof von Virginie und Antoine Lutun, die<br />

den Familienbetrieb von Virginies Familie<br />

seit dem Jahr 2010 als Champagne<br />

Dallancourt führen. Das Paar hat<br />

sich einer Genossenschaft angeschlossen<br />

und verfolgt nach deren Prinzipien<br />

eine nachhaltige Pflege der Reben im<br />

Einklang mit der Natur.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 41


SPECIAL CHAMPAGNER<br />

Tipps zum Verkosten von<br />

CHAMPAGNER<br />

Jeder Champagner ist ein kleines<br />

handwerkliches Kunstwerk, der es<br />

verdient bewusst und aufmerksam<br />

getrunken zu werden. Hier ein paar<br />

Tipps & Tricks, um die Degustation<br />

perfekt zu gestalten:<br />

Die Flasche richtig kühlen:<br />

Champagner sollte immer kühl serviert<br />

werden, um seine Feinheit und<br />

seine Aromen richtig zur Geltung zu<br />

bringen. Kühl, aber nicht eiskalt! Die<br />

ideale Temperatur für eine Flasche<br />

Champagner beträgt 8-10°C.<br />

Welches Glas nimmt man für<br />

Champagner? In unserer Vitrine haben<br />

sich über die Zeit verschiedene<br />

Gläser angesammelt, die wir für den<br />

Genuss von Champagner und anderen<br />

Schaumweinen genutzt haben.<br />

Wir haben Produkt-Managerin Lisa<br />

Müller von der Firma Zwiesel Glas<br />

gefragt, wie sie das „Für und Wider“<br />

der verschiedenen Formen bewertet.<br />

Den besten optischen Eindruck<br />

macht die Schale. Trinkt man aus ihr,<br />

fühlt man sich schnell in die luxuriöse<br />

Welt der Belle Époque und alter<br />

Filme versetzt und schafft damit<br />

auch daheim ein großartiges Ambiente.<br />

Allerdings erwärmt sich der<br />

Champagner schneller und durch<br />

die große Oberfläche verflüchtigen<br />

sich die Aromen rascher und auch<br />

die Perlage lässt schneller nach.<br />

Auch die Champagnerflöte ist<br />

ein echter „Hingucker“’ und erlaubt<br />

durch ihre Form eine langanhaltende<br />

Perlage. Allerdings bietet der<br />

schmale Kelch dem Getränk nicht<br />

den notwendigen Raum zur Entfaltung<br />

der Aromen. Hierzu fehlt die<br />

„Bauchigkeit“ wie wir sie von Weingläsern<br />

kennen.<br />

In der Champagne wurden bei<br />

den Verkostungen stets Gläser in<br />

Tulpenform genutzt, die unten<br />

bauchig ausgeweitet sind. Die sich<br />

dort entfaltenden Aromen können<br />

an der sich nach oben verjüngenden<br />

Öffnung sehr gut wahrgenommen<br />

werden. Allerdings wirken diese Gläser<br />

oft etwas „technisch“: sehr gut<br />

für die Degustation, aber nicht sehr<br />

elegant an einer festlichen Tafel.<br />

Osmani Tavares - Collection CIVC<br />

Die Firma Zwiesel Glas trägt zur<br />

Debatte um das perfekte Champagnerglas<br />

mit einem neuartigen<br />

Design bei, das die Vorteile der<br />

vorher genannten Gläser zusammenführt:<br />

das filigrane Glas aus<br />

der Serie „The Moment“ weist einen<br />

bauchigen, mundgeblasenen<br />

Kelch auf, der sich nach oben hin<br />

verjüngt, um sich am Rand wieder<br />

zu öffnen. Zusätzlich bietet dieses<br />

Champagnerglas einen Moussierpunkt<br />

im Boden des Glases. Dies ist<br />

eine bewusst herbeigeführte, dabei<br />

aber kaum merkliche Verletzung am<br />

Boden des Kelchs, an der sich die<br />

Kohlensäure perfekt zu Ketten von<br />

Bläschen entwickeln kann. Lisa Müller<br />

von Zwiesel Glas bewertet diese<br />

neue Kreation als ideales Champagnerglas,<br />

da die Aromen des edlen<br />

Getränks gebündelt und konzentriert<br />

emporgehoben werden, um<br />

optimalen Genuss an Gaumen und<br />

Nase bieten zu können.<br />

Den Champagner öffnen und<br />

servieren: Eine Champagner-Flasche<br />

zu öffnen kann herausfordernd<br />

sein, da der Druck in der Flasche<br />

fast doppelt so hoch ist wie bei<br />

normalem Sekt! Der Korken kann<br />

schnell und unkontrolliert herausschießen,<br />

vor allem, wenn die Flasche<br />

geschüttelt wurde oder zu<br />

warm ist. Auch wenn Sie bei Ihren<br />

Gästen damit vielleicht Eindruck<br />

machen: dem Champagner tut das<br />

nicht gut! Gehen Sie also besser mit<br />

Vorsicht und ruhiger Hand zu Werke.<br />

Entfernen Sie zunächst die Folie<br />

mit dem vorgesehenen Reißband<br />

und lösen Sie dann den Drahtkorb.<br />

Halten Sie mit einer Hand den Flaschenkörper<br />

im Winkel von 45°,<br />

während die andere Hand den Korken<br />

hält. Drehen Sie nun die Flasche,<br />

um den Korken sanft aus dem<br />

Flaschenhals zu lösen. Genießen Sie<br />

den „Plopp“, während der Korken in<br />

Ihrer Hand bleibt.<br />

Bei Einschenken des Champagners<br />

gehen Sie in zwei Schritten vor:<br />

schenken Sie zunächst nur eine<br />

kleine Menge ein. Geben Sie dem<br />

Champagner einen Moment Zeit<br />

seine die Aromen zu entfalten und<br />

zu atmen. Füllen Sie dann das Glas<br />

langsam und gleichmäßig zu zwei<br />

Dritteln seiner Höhe.<br />

Genießen Sie mit allen Sinnen:<br />

betrachten die in Ruhe die Farbe<br />

des Champagners und sehen den<br />

Bläschen zu, wie sie sich säulenförmig<br />

gruppieren. Vor dem ersten<br />

Schluck lassen sie sich Zeit und riechen<br />

die Aromen, die sich im Glas<br />

entfaltet haben. Erst dann nehmen<br />

Sie den ersten Schluck und lassen<br />

den Champagner dabei langsam<br />

über Zunge und Gaumen fließen.<br />

42<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


KIKIS•REISENOTIZEN<br />

PARADIES UND MYSTERIUM –<br />

DIE GALAPAGOS<br />

Von Kiki Baron Fotos: Paul Spierenburg<br />

Speckige Wegelagerer versperren<br />

den Steg. „Aufpassen!“,<br />

schreit der Taxi bootführer. „Nicht drauf<br />

treten“. Gar nicht so einfach. Ich muss<br />

mein Knie fast bis zum Ohr heben, um<br />

über die fetten Seelöwen zu klettern.<br />

Meine Reisetasche dabei hoch über den<br />

Kopf gewuchtet und in der Hoffnung die<br />

drei schlummernden Tiere nicht aufzuwecken.<br />

Beim letzten Mega-Stepp,<br />

auf einem Bein schwankend, hebt eines<br />

der haarigen Hindernisse den Kopf,<br />

bellt wütend und fletscht scharfe Zähne.<br />

Hilfe! Ich kann seinen Groll verstehen,<br />

hätte auch lieber einen großen Bogen um<br />

die Burschen gemacht. Warum die Seelöwen<br />

auf dem grünen Plastikrasen des<br />

Bootsanlegers campieren, kann niemand<br />

erklären. Vielleicht wollen sie Touristen<br />

foppen, ihnen schon mal klarmachen,<br />

dass egal, wo auf den Galapagos, Tiere<br />

die Triumphatoren des Terrains sind. Erst<br />

recht hier in Puerto Aroya, mit 30.000<br />

Einwohnern einzig große Siedlung auf<br />

den vier bewohnten Inseln. Außer diesen<br />

besteht der Archipel aus 13 unbewohnten<br />

sowie mehr als 100 Felseneilanden.<br />

97 Prozent der Landmasse und 99 der<br />

Gewässer sind als Nationalpark streng<br />

geschützt. Willkommen in Doktor Doolittles<br />

großformatigem Garten.<br />

Ein paar Stunden vorher auf der staubtrockenen<br />

Hauptinsel Santa Cruz gelandet,<br />

erfuhren wir erstmal, warum<br />

Charles Darwin vom „Garten der Hölle“<br />

schrieb. Bis zum Horizont nichts<br />

als sonnenverbranntes Gestrüpp, die<br />

Straße dazwischen ein glänzendes Silberband.<br />

Sie führt schnurstracks bergan<br />

auf einen Inselbreiten Vulkan. Doch<br />

kaum haben wir die Kuppe passiert,<br />

wechselt die Szenerie, als hätte sie sich<br />

plötzlich einen grünen Faltenmantel<br />

umgelegt. Hohe Bäume mit ellenlange<br />

Flechten scheinen den grauen Himmel<br />

zu berühren. Es tröpfelt. Und was ist<br />

das? Aus saftiger Wiese krümmen sich<br />

schwarz schimmernde Buckel. Riesenschildkröten!<br />

Und zwar gleich ein gan-<br />

44<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


zes Dutzend. „Onkel Kalle hat nicht gelogen“,<br />

sagt eine rüstige Rentnerin aus<br />

Sachsen beim Besuch nämlicher Wiese.<br />

Onkel Kalle war einst nach Südamerika<br />

ausgewandert und hatte von den Galapagos<br />

Inseln eine Postkarte mit Foto<br />

von Türkisfarbenem Pazifik und einer<br />

Schildkröte geschickt, das Tier so hoch<br />

und groß wie der Düngerhügel in der<br />

Sandkiste. „Ich dachte, der lügt und das<br />

Foto ist künstlich gefärbt“. Kein Wunder.<br />

Man muss sich manchmal in den Arm<br />

kneifen, um zu realisieren, dass wir im<br />

Hier und Jetzt unterwegs sind und nicht<br />

in einem mystischen Paradies. North<br />

Seymour beispielsweise. Zwei Quadratkilometer<br />

groß, von just jenem Postkartenmeer<br />

umspült, kaum ein Blatt<br />

an Büschen und Bäumen, aber voller<br />

Leben. In der Luft schweben Fregattvögel,<br />

der knallrote Sack am Kehlkopf zu<br />

einem dicken Ballon aufgeblasen. Wie<br />

trunken vor Liebe schwanken am Boden<br />

Blaufußtölpel<br />

von einem himmelblauen<br />

Bein<br />

auf das andere.<br />

Damit wollen sie<br />

die Dame ihres<br />

Herzens betören,<br />

erfahre ich vom<br />

Guide. Und zwischen<br />

dem ganzen<br />

Getümmel<br />

sitzen starr und<br />

stumm die Lieblingstiere<br />

der Galapagos<br />

– schuppige<br />

Echsen mit<br />

gelbem Kopf und<br />

orangenem Körper.<br />

Bilderbuch-Drachen sind das, mit<br />

spitzen Kammzinken über Kopf und<br />

Rücken, Überbleibsel aus der Epoche<br />

der Dinosaurier. Zum Heil von Fauna<br />

und Flora herrschen strenge Regeln in<br />

den geschützten Arealen. Niemand darf<br />

sie ohne Guide betreten. Eine Galapagos<br />

Cruise, das lernen wir schnell, ist keine<br />

Safari wie in Afrika. Doch im Unterschied<br />

zu dort, müssen wir Tiere nicht<br />

aufspüren. An jedem Landeplatz sind<br />

sie schon da. Auch unter Wasser. Wir<br />

werfen Anker vor Isabela am Punta<br />

Roca. Schnorcheln ist angesagt. Vor<br />

den steilen Klippen reckt sich der Kopf<br />

von E.T. neugierig aus dem Wasser. Natürlich,<br />

kein Wesen vom anderen Stern,<br />

sondern eine grüne Meeresschildkröte<br />

mit runzeligem Hals. Mit Rolle rückwärts<br />

plumpsen wir ins lauwarme<br />

Nass. Fast hätte ich mich vor Begeisterung<br />

gleich verschluckt. Ein riesiger<br />

Schwarm silbri ger Fischlein scheint<br />

auf mich gewartet zu haben. Wie auf<br />

Kommando teilt er sich, als ich mitten<br />

hindurchtauche. In der glasklaren Tiefe<br />

schwebt ein schwarz-weiß gepunkteter<br />

Adlerrochen. Plötzlich stuppst mich jemand<br />

in die Rippen. Huch. Zwei braune<br />

Knopfaugen schauen mich auffordernd<br />

an. Ich kann es nicht fassen. Eine junge<br />

Robbe will mit mir spielen. Sorry, Süße,<br />

aber ohne Tauchausrüstung funktioniert<br />

das leider nicht. Nixe zu sein wäre<br />

jetzt schön.<br />

Routen und Ankerplätze sind für alle<br />

Kreuzfahrer genau vorgeschrieben und<br />

so abgesprochen, dass sich Landgänge<br />

besuchen Sie auch<br />

LOGBUCH – DER PODCAST<br />

Aufzeichnungen einer<br />

Reisejournalistin<br />

@logbuch_podcast<br />

zeitlich nicht überschneiden. Damit es<br />

kein Gedrängel unter Gästen gibt und<br />

jeder die Gelegenheit hat, Fotos und Selfies<br />

zu schießen. Eng allerdings wird es<br />

auf Fernandina, jüngste Insel des Archipels<br />

mit dem aktiven Vulkan La Cumbre.<br />

Freilich nicht für uns, sondern für die<br />

anthrazitgrauen Meeresechsen. Aber<br />

die wollen das nicht anders. Zu Hunderten<br />

knäulen sie sich auf dem schwarzen<br />

Lavagestein am Ende des Tages über<br />

und untereinander zusammen. Eine<br />

Energiesparmaßnahme. Während nämlich<br />

ein Teil der kaltblütigen Reptilien an<br />

Land bleibt und Sonnenwärme absorbiert,<br />

geht der andere zum Algenfressen<br />

ins Wasser. Und kommt abgekühlt wieder<br />

raus. Jetzt heißt es warm werden,<br />

bevor die Sonne versinkt. Dass das nicht<br />

immer klappt, beweisen einige Kadaver<br />

am Strand. Soviel zu rätselhaften Natur.<br />

Noch viel rätselhafter indes ist die Mordserie,<br />

die sich in den 30er Jahren auf<br />

Floreana abgespielt hat. Und die geht<br />

in Kurzform so: 1929 landete der Berliner<br />

Zahnarzt Dr. Friedrich Ritter mit<br />

Freundin Dore Strauch auf der Insel. Kurios:<br />

Er hatte sich und Dore vorher die<br />

Zähne gezogen. Beide teilten sich dann<br />

ein Stahlgebiss. Zwei Jahre später kam<br />

Ehepaar Wittmer mit Sohn dazu, später<br />

die angebliche Baronin Eloise de Bousquet<br />

mit mehreren Liebhabern, darunter<br />

Rudolph und Bubi. Sie wollte ein Luxushotel<br />

bauen. Das Projekt scheiterte. Die<br />

deutschen Insulaner waren genervt –<br />

von Machtansprüchen und Exzentrik der<br />

Österreicherin. Plötzlich ist sie mit Bubi<br />

spurlos verschwunden. Angeblich mit<br />

einem Schiff nach Tahiti, doch keiner hat<br />

es gesehen. Rudolph schippert ebenfalls<br />

von dannen, wird auf einer Nachbarinsel<br />

tot aufgefunden- Schiffbruch. Wenig<br />

später stirbt Friedrich an einer Fleischvergiftung.<br />

Dore hat gekocht. Aufgeklärt<br />

wurden die Morde nie. Die einzige, die<br />

dazu hätte beitragen können, Mutter<br />

Wittmer nämlich, nahm als 96jährige<br />

das Geheimnis am 21. März 2000 mit ins<br />

Grab. Klar, dass diese mysteriöse Geschichte<br />

wunderbaren Gesprächsstoff<br />

zum Dinner liefert. Zumal das perfekt<br />

durchgetaktete Programm in Sachen<br />

unbewohnter Natur so gut wie keine Dialoge<br />

mit Einheimischen zur ihrem jetzigen<br />

Inselleben zulässt.<br />

Wir haben deswegen unseren Galapagos<br />

Aufenthalt um einen Tag in Puerto<br />

Ayora verlängert und steigen im hübsch<br />

designten Hotel „Finch Bay“ ab. Ein Wassertaxi<br />

verbindet Resort und Städtchen.<br />

Wieder haben es sich Seelöwen auf<br />

dem Anleger gemütlich gemacht. Wir<br />

schlendern auf der charmanten Promenade<br />

zum Fischmarkt. Auf der anderen<br />

Straßenseite reihen sich kleine Lokale,<br />

Reisebüros und Souvenirläden. Auf der<br />

Hafenmauer lauern Pelikane mit starrem<br />

Blick als wollten sie die Fischer<br />

hypnotisieren, um einen Happen zu ergattern.<br />

Styroporkisten werden auf die<br />

Mole geladen, gefüllt mit fangfrischen<br />

Meeresfrüchten. Eine füllige Marktfrau<br />

zerteilt Fisch auf gekacheltem Tresen.<br />

Plötzlich schiebt sich von hinten eine<br />

beharrte Schnauze über den Tisch. Und<br />

schwupps, ein Stück Filet verschwindet<br />

zwischen spitzen Zähnen. Die Marktfrau<br />

lacht über die Posse der Robbe. Ist ja<br />

genug da. Am Straßenrand häufen sich<br />

Berge von Langusten, verschwinden<br />

nach und nach auf der Ladefläche von<br />

Pick-ups. Wohin geht die Fahrt, wollen<br />

wir wissen. „Kommt heute Abend in<br />

Calle de los Kioskos “, sagt ein Käufer.<br />

Wir kommen und reißen die Augen auf.<br />

Eine Fressgasse und was für eine. Auf<br />

100 Metern Länge stehen dicht an dicht<br />

Holztische, eng mit Locals und Inselgästen<br />

belegt. Dickbäuchige Wirte hantieren<br />

in dampfenden Garküchen. Aus riesigen<br />

Pötten knallen sie gekochte Langusten<br />

und frittierte Bananenchips auf die Tische.<br />

Eiskaltes Flaschenbier dazu. Wir<br />

knacken die köstlichen Tierchen mit der<br />

Hand, sauen Finger, Gesicht und Klamotten<br />

ein. Who cares? Nach der feinen<br />

Küche auf unserem Schiff ist das handfeste<br />

Erlebnis ein wunderbares Finale<br />

unseres Programms.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 45


ZIGARREN-GALA•CHURCHILL<br />

EIN MANN,<br />

EINE ZIGARRE<br />

Die Churchill Zigarre ist benannt nach Sir Winston<br />

Churchill, dem Premierminister von Großbritannien<br />

während des 2. Weltkriegs. Churchill gilt<br />

als eine der beeindruckendsten und charismatischsten<br />

Personen des 20. Jahrhunderts. Berühmt war er für<br />

seinen eisernen Willen und seinen Wunsch nach Freiheit<br />

für das britische Volk. Größtes Markenzeichen von<br />

„Sir Winnie“ war jedoch seine Zigarre, die er bei nahezu<br />

jedem öffentlichen Auftritt dabei hatte. Er gilt als<br />

einer der bekanntesten Zigarrenraucher überhaupt,<br />

sodass viele Menschen ihn auf ewig mit dem bekannten<br />

„Stumpen“ im Mund assoziieren. Selten hat es ein<br />

Mensch unserer Tage geschafft, seinen Namen unauflöslich<br />

mit einem Genussmittel zu verbinden. Und nicht<br />

nur in der Welt der Aficionados hat der Name Churchill<br />

einen guten Klang, steht er doch als Mensch und als<br />

Zigarre jeweils für Charakter und ein ganz besonderes<br />

Format.<br />

Fotos: Studio Jan Roeder<br />

46 <strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 47


ZIGARREN-GALA•CHURCHILL<br />

ROMEO Y JULIETA NO.2<br />

Vitola Churchill<br />

Deckblatt Kuba<br />

Umblatt Kuba<br />

Einlage Kuba<br />

Länge 178 mm<br />

Gauge 18,7 mm<br />

Preis 25,40 €<br />

mit Tubo 28,50 €<br />

Vertrieb 5th Avenue<br />

»Eine Zigarre, die sich bestens eignet für lange Gesprächsabende mit<br />

Freunden und guten Getränken. Die Churchill variiert je nach Alter in<br />

ihrer Stärke, es gibt sehr milde, aber auch äußerst kräftige Exemplare,<br />

allen gemein ist aber ein sehr ausgewogener, würzig-komplexer klassischer<br />

Kuba-Geschmack.«<br />

48<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


»Die Parcero Blends waren zunächst die bevorzugten Zigarren der<br />

Torcedores, den Rollern in den Tabakmanufakturen. Einige davon wurden<br />

von den verantwortlichen Masterblendern für so gut befunden,<br />

dass sie prompt in Serie produziert wurden. Ein ehrlicher und<br />

erschwinglicher Leckerbissen, der für jede Menge Zigarrengenuss sorgt.<br />

Die Parcero Churchill wird auch Ihnen schmecken,<br />

da sind wir uns ganz sicher.«<br />

PARCERO<br />

Vitola Churchill<br />

Deckblatt Mexico<br />

Umblatt Negro San Andres<br />

Einlage Brasilien, Dom. Rep.,<br />

USA<br />

Länge 170 mm<br />

Gauge 19,8 mm<br />

Preis 6,20 €<br />

Vertrieb Arnold André<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 49


ZIGARREN-GALA•CHURCHILL<br />

REPOSADO 96<br />

ESTATE BLEND<br />

Vitola Churchill<br />

Deckblatt Connecticut<br />

Umblatt Nicaragua<br />

Einlage Nicaragua<br />

Länge 178 mm<br />

Gauge 19,8 mm<br />

Preis 2,80 €<br />

Vertrieb AKRA<br />

»Alle Reposados werden in der Tabacalera AJ Fernandez in Esteli Nicaragua<br />

gerollt und überzeugen durch ein unvergleichliches Preis-Qualitäts-<br />

Verhältnis, die jeden Aficionado aus dem Stand überzeugen. Neben den<br />

Varianten Colorado und Maduro empfehlen wir die Connecticut, den<br />

bekannten und beliebten Blend aus nicaraguanischen und honduranischen<br />

Tabaken, umgeben von einem seidigen und glatten Connecticut Deckblatt.«<br />

50<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


»Die Villiger San’Doro Colorado Zigarren verfügen über eine sehr<br />

komplexe Mischung, mit jeder Menge Aroma und Kraft. Dennoch<br />

verwöhnen sie den Gaumen des Aficionados auf eine weiche und runde<br />

Art und Weise. Der Blend aus verschiedenen Sun Grown Tabaken aus<br />

Nicaragua macht sie zu einer Empfehlung für Liebhaber kräftiger<br />

und facettenreicher Zigarren.«<br />

VILLIGER SAN’DORO<br />

COLORADO<br />

Vitola Churchill<br />

Deckblatt Ecuador<br />

Umblatt Nicaragua<br />

Einlage Nicaragua<br />

Länge 178 mm<br />

Gauge 19,8 mm<br />

Preis 17,50 €<br />

Vertrieb Villiger<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 51


ZIGARREN-GALA•CHURCHILL<br />

»Laura Chavin Classic Zigarren sind perfekte Begleiter, die aus jedem<br />

Moment zu jeder Tageszeit ein besonderes Genusserlebnis machen.<br />

Sie sind für Einsteiger und Connaisseure gleichermaßen geeignet.<br />

Unkompliziert und gleichzeitig komplex, alltagstauglich und immer<br />

wieder außergewöhnlich. Die Classic Line vereint mindestens vier bis<br />

fünf Jahre gelagerte Tabake«<br />

LAURA CHAVIN<br />

CLASSIC NO. 66<br />

Vitola Churchill<br />

Deckblatt Ecuador<br />

Umblatt Dom. Rep.<br />

Einlage Dom. Rep.<br />

Länge 17,8 mm<br />

Gauge 19,1 mm<br />

Preis 20,00 €<br />

Vertrieb Cigar Company<br />

Willi Knopf GmbH<br />

52<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


DAVIDOFF<br />

WINSTON CHURCHILL<br />

THE LATE HOUR<br />

Vitola Churchill<br />

Deckblatt Marron Oscuro<br />

(Ecuador)<br />

Umblatt Negro San Andres<br />

(Mexiko)<br />

Einlage Dom. Rep. Nicaragua<br />

Länge 178 mm<br />

Gauge 19,1 mm<br />

Preis 29,50 €<br />

Vertrieb Davidoff of Geneva<br />

Germany GmbH<br />

»Sir Winston Churchill hatte seine kreativsten Ideen zu später Stunde<br />

(late hour) bei einem Glas Whisky und einer Zigarre. Die Winston<br />

Churchill „The Late Hour“ ist die erste Davidoff-Zigarre, deren Tabak<br />

in Scotch Single Malt Whisky Fässern reifen durfte. Der verlängerte<br />

Reifungsprozess (zusätzliche 6 Monate) im Fass verleiht der Zigarre<br />

süße und intensive Geschmacksnoten.«<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023<br />

53


ZIGARREN-GALA•CHURCHILL<br />

»Bei der Bossner Churchill handelt es sich um eine ausgewogene und<br />

geschmacklich gut abgestimmte Zigarre. Das Format ist eine der imposantesten<br />

Bossner Zigarren. Sie weist feinwürzige Aromen auf und zeigt sich von einer<br />

sehr milden Seite. Eine perfekte Zigarre, wenn man entsprechend viel Zeit<br />

mitbringt. Die Churchill wird mit hier mit dem hauchdünnen Connecticut<br />

Shade Blatt angeboten.«<br />

BOSSNER CHURCHILL<br />

Vitola Churchill<br />

Deckblatt Connecticut (USA)<br />

Umblatt Dom. Rep.<br />

Einlage Dom. Rep.<br />

Länge 190 mm<br />

Gauge 20,0 mm<br />

Preis 12,80 €<br />

Vertrieb Kleinlagel<br />

54<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


ZIGARREN-GALA•CHURCHILL<br />

»Die Zigarren des Premiumherstellers A.J. Fernandez sind immer eine<br />

Sünde wert. Wem an ausgiebigem und ausgewogenem Zigarrengenuss<br />

gelegen ist, der hat mit der New World by A.J. Fernandez Connecticut<br />

Churchill einen zuverlässigen und köstlichen Genussgaranten zur Seite.<br />

Eine sehr delikate Zigarre, die mit allen Vorzügen eines Premium<br />

Longfillers aufwartet.«<br />

AJ FERNANDEZ<br />

NEW WORLD<br />

CONNECTICUT<br />

Vitola Churchill<br />

Deckblatt USA<br />

Umblatt Mexiko<br />

Einlage Nicaragua, Brasilien<br />

Länge 178 mm<br />

Gauge 20,6 mm<br />

Preis 9,40 €<br />

Vertrieb Vcf cigars<br />

56<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


LEÓN JIMENES<br />

SERIES 300<br />

Vitola<br />

Deckblatt<br />

Umblatt<br />

Einlage<br />

Churchill<br />

Cameroon (Ecuador)<br />

Nicaragua<br />

Dom. Rep.,<br />

Nicaragua, Peru<br />

178 mm<br />

18,7 mm<br />

Länge<br />

Gauge<br />

Preis 11,90 €<br />

Vertrieb Arnold André<br />

»Die León Jimenes Series 300 Cameroon Churchill ist eine mittelkräftige<br />

Premiumzigarre mit wunderbar komplexer Aromaentfaltung, welche sie über<br />

einen ausgedehnten Genusszeitraum von etwa 90 Minuten in ausgewogener<br />

Manier zu vermitteln vermag. Eine wunderschöne Zigarre von hervorragender<br />

Qualität und mit viel geschmacklichem Tiefgang.«<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023<br />

57


ZIGARREN-GALA•CHURCHILL<br />

»Die Perdomo Fresco Churchill ist eine authentische und aromatisch<br />

intensive Zigarre, die für ausgedehnte Smoke-Sessions und besondere<br />

Momente perfekt ist. Ihre fein ausgewählten, rein nicaraguanischen<br />

Zutaten verleihen ihr ein überragendes Abbrandverhalten und<br />

zahlreiche Aromen.«<br />

PERDOMO FRESCO<br />

CONNECTICUT<br />

Vitola Churchill<br />

Deckblatt Ecuador<br />

Umblatt Nicaragua<br />

Einlage Nicaragua<br />

Länge 178 mm<br />

Gauge 19.8 mm<br />

Preis 6,00 €<br />

Vertrieb Don Stefano<br />

58<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


The perfect<br />

accompaniment to<br />

the finest cigars<br />

thedalmore.com |<br />

@thedalmore


SPECIAL WHISKY<br />

60<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


WHISKY:<br />

Da braut sich was<br />

zusammen!<br />

Die klassischen europäischen Whisk(e)y Länder sind und bleiben Schottland und Irland.<br />

Deutschland stand bisher eher für tradierte Genussprodukte wie Bier und Korn. Das ist aber eine<br />

hervorragende Ausgangslage, denn die Kompetenz bei der Herstellung hochwertiger Kornbrände<br />

hilft bei der Produktion exzellenter Whiskys, da das Herstellungsverfahren anfänglich identisch ist.<br />

Der Unterschied liegt im Reifeprozess, wo ein Produkt mindestens 3 Jahre lang in Holzfässern<br />

gelagert werden muss, um sich Whisky nennen zu dürfen.<br />

Ganz eindeutig ist Whisky, egal ob aus Schottland, Irland, Kanada, den USA, Japan oder eben<br />

Deutschland der aktuelle Genuss-Renner. In Deutschland sind in den letzten Jahren eine Vielzahl<br />

von regionalen Whisky-Brennereien entstanden, die ihre langen Erfahrungen aus der Kornbrennerei<br />

jetzt für die Herstellung von hochwertigem Whisky nutzen. Aber es kommen auch immer wieder<br />

Quereinsteiger auf den Markt, die aus purer Leidenschaft zum Whisky handeln.<br />

Text: Michael Peter, Stephan Rack und Wolfgang Specht<br />

Na, dann schauen wir<br />

uns die Zukunft doch<br />

einmal an: Whisky Made in Germany.<br />

Aber dabei wollen wir natürlich das<br />

Mutterland des Whiskys nicht vergessen.<br />

Wir haben daher auch drei außergewöhnliche<br />

Marken aus Schottland in<br />

die aktuelle Ausgabe von Fine Tobacco<br />

eingebunden.<br />

Die Geschichte des deutschen Whiskys<br />

beginnt in der Nachkriegszeit. In<br />

den 1950er Jahren galt Whisky aufgrund<br />

hoher Importpreise als absolutes<br />

Prestige- Getränk. Ab 1958 gab es<br />

dann den ersten in Deutschland produzierten<br />

Whisky. Er kam von der Firma<br />

Racke und hieß „Red Fox Whisky Blend“.<br />

Aber eigentlich war es ein Verschnitt<br />

schottischer Whiskys mit deutschen<br />

Kornbränden. 1961 musste diese Mixtur<br />

in „Racke rauchzart“ umbenannt werden,<br />

weil die Schotten fürchteten, man<br />

könne glauben, es sei ein echter Scotch<br />

Whisky. Anfang der 1970er Jahre versuchten<br />

sich noch einige andere deutsche<br />

Hersteller an Whisky. Aber erst<br />

um die Jahrtausendwende begann die<br />

heute international gefeierte Produktion<br />

deutscher Qualitätswhiskys.<br />

Über 250 Brennereien produzieren<br />

mittlerweile in Deutschland Whisky, wobei<br />

viele davon die Whisky-Herstellung<br />

lediglich als Neben- oder Ergänzungsgeschäft<br />

betreiben. Einige erstklassige<br />

und erfahrene Obstbrennereien sind<br />

darunter, aber auch Bierbrauereien wagen<br />

hochprozentige Experimente auf<br />

Gerstenmalz-Basis. Daraus entstehen<br />

immer mehr deutsche „Lebenswasser“,<br />

die international beachtet und geschätzt<br />

werden.<br />

Heute gibt es in Deutschland mehr<br />

Whisky Destillerien als in Schottland.<br />

Das Volumen liegt zwar noch deutlich<br />

hinter dem schottischen, die Qualität<br />

und die individuelle Geschmacksvielfalt<br />

müssen sich aber nicht verstecken.<br />

Ein guter Grund für Fine Tobacco in<br />

dieser Ausgabe neben ausgewählten<br />

schottischen Whiskys einige Kreationen<br />

deutscher Destillerien vorzustellen.<br />

Selbstverständlich haben wir diese<br />

Whiskys auch persönlich probiert. Was<br />

tut man nicht alles für seine Leser.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 61


SPECIAL WHISKY<br />

Aus dem spannenden Slyrs Portfolio<br />

empfehlen wir den Single Malt mit<br />

Rum Cask Finish, der zuerst 5 Jahre<br />

in Fässern aus amerikanischer Weißeiche<br />

reift. Danach erfolgt die zweite<br />

Reifung in Fässern, die zuvor für die<br />

Lagerung von karibischem Rum im<br />

Einsatz waren - übrigens werden auch<br />

Fässer genutzt, in denen zuvor Rhum<br />

Agricole lagerte.<br />

Im Geruch nimmt man duftige Aromen<br />

aus Karamell, Bienenwachs und<br />

Holz wahr. Im Geschmack zuerst Vanille,<br />

Röstaromen und Orange. Im Nachgang<br />

vollmundig mit einem angenehmen<br />

Holzaroma.<br />

Slyrs - Whisky aus Bayern<br />

Zu den Pionieren der Top-Whiskys aus<br />

Deutschland zählt die Marke Slyrs, zu<br />

der eine ganz spannende Geschichte<br />

zu erzählen ist: die Keimzelle für Slyrs<br />

ist die Lantenhammer Obstbrennerei,<br />

die seit 1928 für hervorragende Brände<br />

steht. In den 90er Jahren des letzten<br />

Jahrhunderts unternahm dann ein<br />

kreatives Team um Florian Stetter eine<br />

Studienreise nach Schottland. Sie waren<br />

überrascht von den Ähnlichkeiten<br />

der Landschaften in Schottland und<br />

Oberbayern: Berge, klares Wasser und<br />

herrlich reine Luft.<br />

Die Besuche in den weltberühmten<br />

Destillerien der Speyside-Region inspirierten<br />

Florian Stetter zur Vision, einen<br />

oberbayrischen Single Malt Whisky<br />

herzustellen. Er wettete mit seinen Kollegen<br />

um einen Kasten Weißbier, dass<br />

man auch in Oberbayern erstklassigen<br />

Whisky brennen kann – und er gewann!<br />

Bereits 1999 wurde in der elterlichen<br />

Destillerie Lantenhammer erstmals<br />

Whisky gebrannt, der nach der 3-jährigen<br />

Reifezeit auf der „ProWein 2002“<br />

zum absoluten Erfolgt wurde: man war<br />

nach 3 Messetagen ausverkauft. Seitdem<br />

setzt sich die Erfolgsgeschichte<br />

von Slyrs fort und 2007 wurde die eigene<br />

Whisky-Destillerie in Neuhaus am<br />

Schliersee gebaut.<br />

Die Heimat am Schliersee steht für<br />

den außergewöhnlichen Namen „Slyrs“,<br />

der im Gälischen für die „Schlieren<br />

in Gesteinsschichten“ steht und<br />

vor über 1.200 Jahren von irischen<br />

und schottischen Mönchen für den Ort<br />

Schliersee urkundlich nachvollziehbar<br />

genutzt wurde.<br />

» It´s not a Scotch, it´s not a Bourbon,<br />

it´s a SLYRS. «<br />

Heute bietet man bei Slyrs ein breites<br />

Portfolio mit den verschiedensten<br />

Whisky-Varianten an, die natürlich<br />

auch vor Ort in Neuhaus besichtigt und<br />

getestet werden können. Slyrs zählt<br />

jährlich über 50.000 Besucher in der<br />

Erlebniswelt und in der „Caffee & Lunchery“,<br />

wo der Genuss überall im Vordergrund<br />

steht. Bei Slyrs bietet man<br />

übrigens auch Genießer-Abende mit<br />

feinen Zigarren an.<br />

Slyrs Single Malt Whisky Rum Cask<br />

Finish 46 vol%, 0,7 Liter. UVP 78,90 €<br />

www.slyrs.com<br />

Dresdner<br />

Whisky Manufaktur -<br />

Dresdens Charme und<br />

Sachsens Seele<br />

Frank Leichsenring und Thomas<br />

Michalski sind Freunde seit Jahrzehnten<br />

und beide sind ausgesprochene<br />

Whiskyliebhaber. Die in einem Gespräch<br />

aufgekommene Frage „Warum<br />

brennen wir denn nicht unseren eigenen<br />

Whisky?“ ließ beide Freunde nicht<br />

mehr los. Die Frage stand lange im<br />

Raum und reifte über die Jahre so wie<br />

auch ein guter Whisky über Jahre hinweg<br />

reifen muss. Im Jahre 2019 war es<br />

dann so weit und die Idee wurde in die<br />

Tat umgesetzt.<br />

62<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


Studienreisen nach Schottland wurden<br />

unternommen, um direkt vor Ort in<br />

der Heimat des Whiskys Inspirationen<br />

zu erhalten, die für die Umsetzung der<br />

eigenen Idee notwendig waren.<br />

Im Januar 2019 wurde dann die<br />

Dresdner Whisky Manufaktur gegründet<br />

und etwas später die Marke HEL-<br />

LINGER angemeldet.<br />

Als Heimat für die Dresdner Whisky<br />

Manufaktur fand man einen Standort<br />

am Dresdner Alberthafen, der für die<br />

Bedürfnisse der Brennerei umgebaut<br />

wurde. Im April 2022 fand im Beisein<br />

des Dresdner Bürgermeisters die feierliche<br />

Eröffnung statt. Und weil man<br />

in Sachsen bekanntlich nicht kleckert,<br />

sondern klotzt, baute man gleich eine<br />

große Destillerie mit einer maximalen<br />

Produktionskapazität von 1 Million Flaschen<br />

Whisky pro Jahr. Man sicherte<br />

sich auch Unterstützung von prominenter<br />

Seite – der besonders aus dem<br />

Tatort bekannte Schauspieler Martin<br />

Brambach, in Dresden geboren, selbst<br />

bekennender Genussmensch und<br />

Freund eines guten Whiskys, stellte<br />

sich gerne als Botschafter der Dresdner<br />

Whisky Manufaktur zur Verfügung.<br />

Nun hat man zwar eine schöne<br />

Destillerie, allerdings auch das Problem,<br />

dass das dort produzierte „Lebenswasser“<br />

mindestens 3 Jahre lang<br />

lagern muss, damit es als Whisky verkauft<br />

werden darf. Was machten die<br />

pfiffigen Sachsen in der Wartezeit? Sie<br />

importierten mehrere tausend Liter<br />

7 Jahre alten Whisky aus Schottland,<br />

ließen ihn in alten Bourbon-, Rotweinund<br />

Sherry-Fässern nachreifen, füllten<br />

ihn in selbst gestalteten Flaschen ab<br />

und bieten ihn nun unter dem Markennamen<br />

Hellinger 42 an.<br />

Der ungewöhnliche Name „Hellinger“<br />

ist übrigens der Geburtsname von<br />

Frank Leichsenrings Mutter. Aber für<br />

was steht die Nummer 42?<br />

„42“ ist in dem Buch „Per Anhalter<br />

durch die Galaxis“ von Douglas Adams<br />

die Antwort auf die Frage nach „dem<br />

Leben, dem Universum und dem ganzen<br />

Rest“. Die Antwort wurde nach<br />

insgesamt 7,5 Millionen Jahren durch<br />

den Supercomputer „Deep Thought“<br />

errechnet. Ja, ja – diese Sachsen sind<br />

nicht nur pfiffig, sondern auch belesen.<br />

Wenn Sie mal in der Nähe von<br />

Dresden sind, schauen Sie doch mal in<br />

der Magdeburger Straße 58 am Alberthafen<br />

vorbei. Es gibt ein Besucherzentrum<br />

mit geführten Besichtigungen,<br />

Whisky-Tastings und immer wieder<br />

besondere Veranstaltungen. So wird<br />

aktuell ein Workshop angeboten, unter<br />

professioneller Anleitung selbst eine<br />

Zigarre zu rollen. Natürlich werden<br />

hierbei auch verschiedene Whiskys der<br />

Manufaktur verkostet.<br />

Wenn Sie etwas ganz Besonderes<br />

für Ihre Bar suchen, dann bietet sich<br />

die Hellinger 42-Edition „Weiße Flotte<br />

Sachsen – PD Dresden“ an. Sie reifte in<br />

Bourbon Fässern auf der PD Dresden,<br />

einem Schiff der berühmten Weißen<br />

Flotte. Aber Sie müssen schnell sein.<br />

Die Sonder-Edition ist begrenzt auf 450<br />

Flaschen, steht aktuell im Online-Shop<br />

für 79 Euro im Verkauf und wird ab Oktober<br />

2023 ausgeliefert.<br />

Hellinger 42 Edition Weiße Flotte<br />

Sachsen - PD Dresden 46 vol%,<br />

0,7 Liter. UVP 79,– € erhältlich<br />

im Online-Shop des Herstellers<br />

www.hellinger42.de<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 63


SPECIAL WHISKY<br />

Bimmerle –<br />

vom Obstbrand zum<br />

Evermann-Whisky<br />

Was die deutschen Mittelgebirge mit<br />

den schottischen Highlands gemeinsam<br />

haben, ist die Dichte an Whisky Destillerien:<br />

es gibt in Deutschland mittlerweile<br />

über 250 davon - mehr als in ganz<br />

Schottland gezählt werden - und viele<br />

davon liegen in den heimischen Mittelgebirgen,<br />

so auch im Schwarzwald.<br />

Von dort kommen seit 2022 zwei<br />

neue Whiskys: Theo Evermann und<br />

Wilhelm Evermann. Die Namen mögen<br />

überraschen, denn die meisten deutschen<br />

Whisky-Macher setzen nicht<br />

auf deutsche Markennamen. Das Haus<br />

Bimmerle Private Distillery geht hier<br />

allerdings eigene Wege.<br />

Bislang trat Bimmerle als Hersteller<br />

von feinen Obstbränden hervor, die<br />

vor allem unter dem Markennamen<br />

„Lörch“ vertrieben werden. In diesem<br />

Segment ist das Schwarzwälder Unternehmen<br />

Marktführer, natürlich auch<br />

durch das Kirschwasser.<br />

Nachdem 2016 in Sasbach eine<br />

neue und hochmoderne Brennerei eröffnet<br />

wurde, geht das Unternehmen<br />

neue Wege und setzt auf innovative<br />

Marken. Mit dem „Needle Gin“, für den<br />

unter anderem junge Fichtentriebe das<br />

Aroma liefern, ist es schon gelungen<br />

eine junge Marke im heißumkämpften<br />

Markt zu etablieren.<br />

Schon bald nach der Eröffnung der<br />

neuen Destillerie begannen 2017 die<br />

Überlegungen für die eigene Whiskymarke.<br />

Sinnvollerweise begannen diese<br />

mit dem Fassmanagement, denn es ist<br />

die Reifung in verschiedenen Fässern,<br />

die aus dem guten klaren Rohbrand den<br />

geschmackvollen Whisky entstehen<br />

lässt. Da das Destillieren von Obstbränden<br />

viel Sorgfalt erfordert, um die feinen<br />

Obstaromen zu erhalten, kommen<br />

diese Erfahrungen auch beim Maischen<br />

und Brennen des Gerstenmalzes und<br />

anderer Getreidesorten zum Tragen.<br />

Die reine Luft und das klare Wasser des<br />

Schwarzwaldes tragen ebenso zu einem<br />

gelungenen Rohbrand bei.<br />

Für Wilhelm Evermann, einen Single<br />

Malt, werden 7 Fasstypen eingesetzt:<br />

vorbelegte Bourbonfässer, frische<br />

amerikanische Weißeiche, deutsche<br />

Eiche, Akazie, Süßwein, Sherry Oloroso<br />

und Kastanie. Dieses Ensemble<br />

an Hölzern, in denen der Rohbrand<br />

mindestens dreieinhalb Jahre lagert,<br />

liefert dem recht jungen Malt ein überraschend<br />

vielfältiges Spiel der Aromen.<br />

In der Nase spürt man zunächst<br />

Früchte, aber auch süßliche Noten.<br />

Am Gaumen ist Wilhelm überraschend<br />

mild und zu den Fruchtnoten treten<br />

noch Holz- und Raucharomen. Ein UVP<br />

von 33,99 € bringt diesen Malt schon<br />

ins höhere Premiumsegment, macht<br />

ihn aber gleichwohl noch zugänglich,<br />

ein „Ever-y-mann“ sozusagen.<br />

Theo Evermann ist ein Blended<br />

Whisky mit einem 70% Maltanteil, den<br />

Rest stellen andere Grains. Bei dieser<br />

Variante kommen immerhin noch 4<br />

Fasstypen zum Einsatz: ex-Bourbonfässer,<br />

amerikanische und deutsche<br />

Eiche sowie Akazie.<br />

Bei Theo dominieren die fruchtigen<br />

Noten, sowohl in der Nase wie auch am<br />

Gaumen. Theo erscheint weniger komplex,<br />

aber damit auch leichter zugänglich.<br />

Man kann ihn pur genießen, aber<br />

wir sehen viel Potential als Basis für<br />

Cocktails und Longdrinks. Mit einem<br />

UVP von 19,99 € und einer Distribution<br />

auch im Supermarkt ist dieser Whisky<br />

gleichwohl breiter aufgestellt.<br />

Wir denken, dass die Evermann<br />

Whisky Familie viel Entwicklungspotential<br />

hat und noch manchen neuen<br />

Spross hervorbringen wird. Lassen wir<br />

uns also überraschen!<br />

Unsere Empfehlung:<br />

Evermann Kennenlernpaket:<br />

Theo Evermann 40 vol%, 0,7 Liter<br />

und Wilhelm Evermann 42 vol%<br />

0,7 Liter plus 2 Tumbler: 53,98 €<br />

im Online-Shop des Herstellers<br />

evermann-whisky.de<br />

Schönes für die kalte<br />

Jahreszeit von der<br />

Birkenhof-Brennerei<br />

Die Tage werden kürzer und draußen<br />

wird es kälter. Zeit für gemütliche<br />

und genussvolle Abende daheim: allein,<br />

zu zweit oder mit Freunden.<br />

Zu gutem Käse, Schinken, Brot<br />

und vielleicht dunkler Schokolade und<br />

Chutneys lässt sich ein Whisky verkosten,<br />

der geschmackliche Fülle bietet.<br />

Einen solchen haben wir mit dem<br />

neuen Fading Hill Warehouse Selection<br />

Single Malt gefunden. Es handelt sich<br />

um eine limitierte Sonderabfüllung eines<br />

edlen Single Malts der 6 Jahre im<br />

64<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


Moscatel Fass gereift ist. „Ich wollte einen<br />

Whisky von barocker Fülle schaffen“<br />

sagt Jonas Klöckner, der Master<br />

Distiller „und dafür war das Moscatel<br />

Fass genau das Richtige“. In der Tat<br />

überzeugt der Whisky in Cask Strength<br />

von 53 vol% mit einem üppigen Aroma<br />

von Schokoladen- und Kakao-Noten.<br />

Am Gaumen entfalten sich langanhaltend<br />

süßliche Fruchtaromen, die sich<br />

mit dezenten Holznoten verbinden.<br />

Wie bei allen Cask Strength Whiskys<br />

kann es auch hier sinnvoll sein,<br />

nach den ersten, puren Schlucken vorsichtig<br />

etwas Wasser hinzuzufügen<br />

und dann zu beobachten, wie sich die<br />

Struktur der Aromen verändert: manche<br />

treten hervor, andere treten eher<br />

in den Hintergrund. Wer sich für diesen<br />

besonderen Whisky interessiert, sollte<br />

nicht zu lange warten: Jonas Klöckner<br />

hat nur 240 Flaschen abgefüllt – ebenso<br />

viele wie ein einzelnes Fass hergibt.<br />

Wen das Spiel der Aromen interessiert,<br />

für den kann auch das Probierset<br />

der Fading Hill Whiskys interessant<br />

sein, dass die Birkenhof Brennerei offeriert:<br />

neben dem klassischen Single<br />

Malt findet man hier auch den „Peated<br />

Malt“ mit einer Torfrauchnote sowie<br />

den aus Roggen gebrannten „Single<br />

Rye“. Rye Whiskys sind etwas eigenwilliger<br />

ist als Malts, finden aber gerade<br />

deshalb zunehmend Freunde.<br />

Sich über die geschmacklichen Eigenschaften<br />

der probierten Whiskys<br />

und die eigenen Vorlieben auszutauschen<br />

ist eine schöne Erfahrung mit<br />

Freunden oder der Familie.<br />

Unsere Empfehlungen:<br />

Fading Hill Single Malt Warehouse<br />

Selection Moscatel Cask 53 vol%,<br />

0,7 Liter. 79,50 € im Online-Shop<br />

des Herstellers<br />

Fading Hill Whisky im Probier-Set<br />

45-46 vol%, 3 mal 5cl. erhältlich<br />

im Online-Shop des Herstellers<br />

www.birkenhof-brennerei.de<br />

Dalmore - Die Legende<br />

aus den Highlands<br />

Auf einer Reise von Inverness zu<br />

den Orkney-Inseln im Jahr 2019 war<br />

ich nah dran an der Distillery Dalmore.<br />

Ich fuhr an Lagerhäusern mit dem<br />

prägnanten Hirschkopf vorbei, aber<br />

konnte die Distillery leider nicht besuchen,<br />

denn das Besucherzentrum<br />

wurde neu gebaut. Da habe ich etwas<br />

verpasst, denn Dalmore mit strahlt<br />

mit seinen außergewöhnlichen Whiskys<br />

wie ein leuchtender Stern aus den<br />

schottischen Highlands heraus.<br />

Schon der ikonische Hirschkopf,<br />

den jede Flasche ziert, erregt sofort<br />

die Aufmerksamkeit. Die Geschichte<br />

geht bis ins Jahr 1263 zurück, als Colin<br />

of Kintail seinen König Alexander III.<br />

vor dem Angriff eines Hirsches rettete.<br />

Als Belohnung darf seine Familie seither<br />

das Symbol des Hirsches mit dem<br />

zwölfender Geweih nutzen.<br />

Eine lebende Legende des Hauses<br />

Dalmore ist der amtierende Master<br />

Blender Richard Paterson, der in seiner<br />

mittlerweile über 50 Jahren dauernden<br />

Tätigkeit das Qualitätsniveau des Hauses<br />

auf ein außergewöhnliches Niveau<br />

gebracht hat. Dalmore steht für aromatische<br />

und komplexe Whiskys, die eine<br />

weltweite Fangemeinde haben. Richard<br />

Paterson, der mittlerweile von Master<br />

Whisky Maker Gregg Glass unterstützt<br />

wird, hat dabei mit seinen guten internationalen<br />

Verbindungen ein perfektes<br />

Fass-Management aufgebaut. Dalmore<br />

Whiskys reifen in sorgfältig ausgewählten<br />

Port-, Madeira-, und Sherry Casks<br />

die essenziell für die Schaffung besonderer<br />

Aromen stehen.<br />

Uns haben es zwei Dalmore-Whiskys<br />

besonders angetan. Zunächst interessiert<br />

uns ein neues Produkt von Dalmore:<br />

der 12jährige Sherry Cask Select,<br />

der zuerst über einen Zeitraum von<br />

10 Jahren in ehemaligen Bourbonfässern<br />

aus amerikanischer Weißeiche<br />

reift. Im zweiten Schritt bildet er in ausgesuchten<br />

Oloroso- und Pedro Ximenez-<br />

Fässern besondere Aromen heraus.<br />

Daher sind bei diesem Whisky auch<br />

eher fruchtige und süße Ausprägungen<br />

wahrzunehmen: wir entdecken in der<br />

Nase Orangenaromen mit Ingwer und<br />

Rosinen, während am Gaumen schokoladige<br />

Aromen und Mandelgeschmack<br />

zu schmecken sind.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 65


SPECIAL WHISKY<br />

The Dalmore Sherry Cask Select<br />

12 Years 43 vol%, 0,7 Liter. UVP 74,99 €<br />

Als Genussmenschen und Redakteure<br />

von Fine Tobacco kommen wir<br />

nicht daran vorbei auch den Cigar Malt<br />

von Dalmore zu probieren.<br />

Die Reifung erfolgt zuerst in ehemaligen<br />

Bourbonfässern aus amerikanischer<br />

Weißeiche. Dies ergibt die<br />

erste Basis aus sanften Vanille- und<br />

Honignoten.<br />

Ein Drittel dieser ersten Reifung<br />

verbleibt in den Bourbonfässern. Ein<br />

zweites Drittel geht in die besten Fässer<br />

von Gonzalez Byass, die zuvor 30<br />

Jahre alten Matusalem Oloroso Sherry<br />

enthielten. Das letzte Drittel des sich<br />

entwickelnden Whiskys reift in Cabernet<br />

Sauvignon-Weinfässern.<br />

Die drei Ausprägungen werden<br />

dann fachmännisch zusammengeführt<br />

und vereinen ihre einzigartigen<br />

Eigen schaften und Aromen perfekt<br />

zum Cigar Malt Reserve. Statt einer<br />

Produktbeschreibung von uns bieten<br />

wir Ihnen ein Statement von Richard<br />

Paterson – als Anreiz diesen besonderen<br />

Whisky zu probieren.<br />

„Körper, Struktur und Charakter<br />

des ungewöhnlich ausdruckstarken<br />

Geschmacks bilden die perfekte<br />

Ergänzung zu einer feinen Zigarre.“<br />

Richard Paterson,<br />

Master Distiller, The Dalmore<br />

The Dalmore Cigar Malt Reserve<br />

44 vol%, 0,7 Liter. UVP 114,99 €<br />

Douglas Laing – Eine<br />

Leidenschaft für Whisky<br />

Douglas Laing & Co. ist stolz darauf,<br />

ein Familienunternehmen in der mittlerweile<br />

dritten Generation zu sein, das<br />

bereits 1948 durch Fred Douglas Laing<br />

gegründet wurde. Heute wird das Unternehmen<br />

aus Glasgow von seinem<br />

Sohn Fred Jr. geführt. Seine Tochter<br />

Cara trägt als „Director of Whisky“<br />

die Verantwortung im Tagesgeschäft.<br />

Douglas Laing & Co gilt heute als weltweit<br />

führender unabhängiger Blender<br />

und Abfüller von Scotch Whisky. Seit<br />

75 Jahren kauft Douglas Laing feinste<br />

Whiskys aus ganz Schottland. Jahrzehntelange<br />

Erfahrungen helfen, Prozesse<br />

immer weiter zu verfeinern und<br />

Whisky zu liefern, der in seinem Angebot<br />

außergewöhnlich ist.<br />

Getreu der Philosophie des Unternehmens,<br />

„So natürlich wie es nur geht“,<br />

fügt Douglas Laing seinen Whisky-Kreationen<br />

nichts hinzu und nimmt nichts<br />

weg, so dass Whiskyliebhaber auf der<br />

ganzen Welt so nah wie möglich an die<br />

Verkostung eines Schlucks direkt aus<br />

dem Fass herankommen können. Das<br />

bedeutet für die Whisky-Marken von<br />

Douglas Laing: eine hohe Alkoholstärke,<br />

keine Färbung z.B. mit Zuckerkulör<br />

und auch keine Kältefiltration.<br />

Eine bedeutende Rolle für die Whiskys<br />

von Douglas Laing spielen auch die<br />

Fässer, in denen der Whisky reift. Für<br />

Scotch Whisky dürfen nach Vorgabe<br />

der Scotch Whisky Association (SWA)<br />

ausschließlich Eichenfässer verwendet<br />

werden. Douglas Laing wählt hochwertige<br />

europäische und amerikanische<br />

Eichenfässer und unterstreicht damit<br />

die Ansicht, dass das Holz der Fässer<br />

bis zu 70 % des Geschmacks und Charakters<br />

von Scotch Whisky ausmacht.<br />

75 Jahre Erfahrung über drei Generationen,<br />

die Philosophie „So natürlich<br />

wie es geht“, die intensive Zusammenarbeit<br />

mit regionalen schottischen Brennereien<br />

und die Verwendung teilweise sehr<br />

alten Eichenfässer führt zu einer Sortimentsbreite<br />

verschiedener Whiskys, die<br />

seinesgleichen sucht. Jeder Whisky erzählt<br />

dabei seine eigene Geschichte.<br />

Ob die Scallywag-Serie, inspiriert<br />

von einer langen Reihe von Foxterriern<br />

der Familie Laing, Timorous Beastie<br />

Whisky, benannt nach der schüchternen<br />

Maus aus einem Gedicht des<br />

Schotten Robert Burns, dem Epicurean-Whisky,<br />

benannt nach einer Frohnatur<br />

aus dem Glasgow der 1930er Jahre<br />

oder dem Rock Island-Whisky mit<br />

feinstem Single Malt von den schottischen<br />

Inseln bzw. Orkney, Arran, Jura<br />

oder Islay.<br />

Es fiel uns schwer, uns für einen<br />

dieser großartigen Whiskys als Empfehlung<br />

entscheiden zu müssen. Letztlich<br />

fiel unsere Wahl auf Big Peat. Vielleicht<br />

einfach aus dem Grund, weil es<br />

von diesem torfigen Whisky der Insel<br />

Islay seit mehreren Jahren (auch 2023<br />

wieder) eine Christmas Edition gibt.<br />

Und man kann ja bekannterweise nicht<br />

früh genug anfangen, sich um Weihnachtsgeschenke<br />

(oder Weihnachtwünsche)<br />

zu kümmern.<br />

Big Peat bietet in dieser 2023er Edition<br />

einen Whisky in natürlicher Fassstärke<br />

von 54,8 vol% an. Gut erkennbar<br />

sind Noten von getrockneten Früchten,<br />

Kakao und gewürzter Eiche. Dazu der<br />

Geschmack getorfter Gerste und der<br />

charakteristische Rauch - herausragend<br />

dazu auf der Flasche und der<br />

Verpackung der bärtige Islay-Fischer,<br />

66<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


der diesmal einen Stern an der Spitze<br />

seines Weihnachtsbaums anbringt.<br />

Big Peat Christmas 2023 54,8 vol%,<br />

0,7 Liter. UVP 65,– €<br />

Tomintoul – der Sanfte<br />

von der Speyside<br />

Die schottischen Highlands sind<br />

berühmt für ihre Vielfalt an Single<br />

Malts. Innerhalb der Highlands nimmt<br />

die Region Speyside eine besondere<br />

Rolle ein: entlang des Tales des Flusses<br />

Spey und der Seitentäler findet<br />

man eine hohe Dichte von Destillerien,<br />

Lagerhäusern, Küfereien und Abfüllereien.<br />

Daher gilt diese Gegend – von<br />

den Schotten auch als Strathspey bezeichnet<br />

- als das Zentrum der schottischen<br />

Whiskyindustrie.<br />

Den Speyside-Whiskys wird nachgesagt,<br />

dass sie insgesamt milder, sanfter<br />

und weniger torfig sind als die anderen<br />

Highland- oder die Insel-Whiskys. Zwar<br />

hätten wir gerne berichtet, dass wir das<br />

„investigativ“ überprüft hätten, aber da<br />

in der Speyside fast die Hälfte der 111<br />

aktiven schottischen Destillerien beheimatet<br />

ist, liegt da noch ein Stück Arbeit<br />

vor uns. Allerdings: nach dem, was wir<br />

bisher getestet haben, spricht einiges<br />

für diese Aussage!<br />

Nun kommen aus der Speyside einige<br />

der bekanntesten Single-Malts<br />

wie Glenfiddich und Glenfarclas, aber<br />

auch etliche kleinere Destillerien sind<br />

dort beheimatet. Eine davon ist die Tomintoul<br />

Distillery, gelegen in der Nähe<br />

des gleichnamigen Dorfes inmitten<br />

des Cairngorms National Parks – unberührte<br />

Natur, reine Luft und klares<br />

Wasser inklusive.<br />

Erst 1964 gegründet hat Tomintoul<br />

lange Zeit Malts für Blended Whiskys<br />

produziert und trat erst in den 70ern<br />

mit eigenen Abfüllungen in Erscheinung.<br />

Diese machten sich schnell<br />

einen Namen als besonders milde<br />

Whiskys. Heute lautet das Motto von<br />

Tomintoul „the gentle dram“, was sich<br />

in etwa mit „der sanfte, vornehme<br />

Schluck“ übersetzen lässt.<br />

Tomintoul offeriert eine breite Range<br />

von Malts verschiedener Altersstufen<br />

und mit unterschiedlichen Finishs<br />

(siehe auch den Tomintoul Cigar Malt<br />

im Pairing auf S. 33 dieser Ausgabe).<br />

Jüngst hat Robert Fleming, der Master<br />

Distiller von Tomintoul, seine 30-jährige<br />

Expertise genutzt und mit „Seiridh“<br />

einen besonderen Whisky aus ausgewählten<br />

Malt-Batches mit einem Finish<br />

in Oloroso Sherry Fässern kreiert.<br />

Das gälische Wort „Seiridh“ wird<br />

„sheh-ree” ausgesprochen und bedeutet<br />

Sherry. Diese Kreation ist limitiert<br />

und in nummerierten Flaschen erhältlich,<br />

was den Seiridh durchaus zu einem<br />

Sammlerstück macht.<br />

An der Nase spürt man zuerst nussig-fruchtige<br />

Aromen. Dieser Eindruck<br />

verstärkt sich am Gaumen, mild mit<br />

einem Anklang von Früchten und Nüssen<br />

passt dieser sanfte Schluck perfekt<br />

zu regnerischen Herbsttagen, an<br />

denen man sich verwöhnen will.<br />

Unsere Empfehlung:<br />

Tomintoul Seiridh 40 vol%, 0,7 Liter.<br />

UVP 39,90 €<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 67


SPECIAL WHISKY<br />

EMILL STOCKWERK -<br />

SINGLE MALT WHISKY<br />

EMILL Single Malt Whisky ist ein echtes Schwarzwälder<br />

Original, gebrannt und gelagert in der historischen Scheibel<br />

Mühle in Kappelrodeck im Achertal. Der EMILL Stockwerk reifte<br />

über 4 Etagen in der historischen Mühle - bei Eiseskälte und<br />

Sommerwärme wurde der Whisky von der Feuchtigkeit der<br />

nahegelegenen Wasserstraße begleitet. Insgesamt ein süßes<br />

Aroma von Blütenhonig, Karamell und Holzrauch. Im Geschmack<br />

harmonieren Honigsüße, Malz und Röstaromen miteinander.<br />

Würziger Abgang mit Piment-Pfeffer-Note und zartem Rauch.<br />

EMILL Stockwerk - Single Malt Whisky<br />

46 vol%, 0,7 Liter. UVP 84,– €, Online verfügbar über<br />

www.scheibel-brennerei.de<br />

ARDBEG THE HARPY’S TALE<br />

Ardbeg Anthology heißt die Kollektion, mit experimentellen<br />

Single Malts. Der erste Release ist Ardbeg The<br />

Harpy's Tale. Erstmals für Ardbeg überhaupt, reifte ein<br />

Teil in französischen Sauternes Süßweinfässern für 13<br />

Jahre. Der zweite Teil der Abfüllung reifte in Ex-Bourbon-Fässern,<br />

ebenfalls für 13 Jahre. Ein ultimativer<br />

Ardbeg, der ein Wechselspiel aus kräftigem Rauch und<br />

reicher Süße erzeugt. Ardbeg the Harpy’s Tale 46<br />

vol%, 0,7 Liter. UVP 140,– €<br />

JURA – AN ISLAND AND ITS WHISKY<br />

Jura ist eine abgeschiedene Insel vor der Westküste<br />

Schottlands. Mit nur einer Straße, einem Pub und einer<br />

besonderen Destillerie – die Jura Distillery.<br />

Der Jura 18 Years reifte in ehemaligen Bourbon-Fässern<br />

und wurde danach in Bordeaux-Fässern gelagert,<br />

in den vorher Grand Cru Rotwein lagern durfte. Im<br />

Ergebnis ein ausgereifter eleganter Malt mit der Kraft<br />

von 44 vol%. Herausragende Aromen von Früchten,<br />

Toffee und Zimt. Jura Single Malt 18 Years 44 vol%,<br />

0,7 Liter. UVP 74,99 €<br />

FILEY BAY GERMANY<br />

EXCLUSIVE 2023<br />

Nur 1.002 Flaschen ergab die Vermählung je eines<br />

Ex-Bourbon, Ex-Moscatel Sherry und Ex-Oloroso<br />

Sherry Fasses aus dem Warehouse von Filey Bay.<br />

Die Fässer wurden sorgfältig von den „Keepers of<br />

the Quaich“ Andrea Caminneci & Thomas Plaue<br />

ausgewählt und von Joe Clark, Whisky Direktor<br />

bei Filey Bay geblendet. Zur Philosophie des<br />

Hauses gehört es auf Farbstoffe zu verzichten<br />

und der Whisky ist nicht kältefiltriert. Eine schöne<br />

Bernsteinfarbe und in der Nase weich und fruchtig.<br />

Am Gaumen Karamellnoten, begleitet von Orange<br />

und Schokolade. Langer, wärmendes Finish mit viel<br />

Süße und Frucht. Filey Bay Germany Exclusive<br />

2023 50,5 vol%, 0,7 Liter UVP 89,– €<br />

LOCHLEA OUR BARLEY - DER NEWCOMER<br />

Mit Lochlea ist die schottische Brennereilandschaft um eine unabhängige,<br />

familiengeführte Farm Distillery gewachsen. Als eine<br />

von nur vier Brennereien Schottlands verwendet Lochlea ausschließlich<br />

Gerste aus eigenem Anbau, destilliert und reift ihren<br />

Whisky vor Ort. Übrigens: nicht kühlfiltriert und nicht gefärbt.<br />

Der Lowland Single Malt Scotch Whisky reift in einer ausgefeilten<br />

Kombination aus First Fill Bourbon Barrels, Oloroso Sherry Butts<br />

und STR Rioja Barriques, deren innere Holzschicht dünn abgetragen<br />

wurde. Bei idealer Trinkstärke von 46 vol% führt der Whisky<br />

von Birnensirup und Fruchtbonbons in der Nase über frische<br />

Früchte und Getreidenoten am Gaumen hin zu Macadamianüssen<br />

und Orangen-Bienenwachs. Lochlea – Our Barley 46 vol%,<br />

0,7 Liter. UVP 49,90 €<br />

68<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


PROPER NO TWELVE<br />

Der Schöpfer vom Whiskey Proper No Twelve ist Conor McGregor,<br />

einer der bekanntesten und erfolgreichsten Mixed-Martial-Arts-Kämpfer<br />

und Ire durch und durch. Er ist aufgewachsen im<br />

12. Bezirk von Dublin und hat dort gelernt, wie man kämpft – und<br />

was in einem guten „proper“ Irish Whiskey stecken muss.<br />

Dieser Whiskey wurde dreifach destilliert, ruhte und reifte vier<br />

Jahre in Bourbonfässern, die für angenehme Vanille- und Honignoten<br />

sorgten. Im Geschmack zeigen sich frische Fruchtnoten und<br />

süßes, getoastetes Eichenholz. Proper No Twelve 40 vol%, 0,7<br />

Liter. UVP 20,99 €<br />

MICHTER'S US 1 SINGLE BARREL<br />

KENTUCKY STRAIGHT RYE<br />

Sich seit jeher wird Michter's Kentucky Straight Rye<br />

mit größter Sorgfalt und als Single Barrel Abfüllung<br />

produziert. In der Nase riecht er nach würzigem Roggen<br />

und frischem Heu. Geschmacklich zeigt er eine klare, Rye<br />

typische Würze, welche elegant in Aromen von Zitrus und<br />

Butterkaramell eingebunden ist. Der weiche Abgang ist<br />

langanhaltend mit würzigem grünem Pfeffer. MICHTER'S<br />

US 1 SINGLE BARREL 42,4 vol%, 0,7 Liter. UVP 59,99 €<br />

BRIGANTIA PORT SINGLE CASK<br />

Mit dem Brigantia Port Single Cask wird Anfang Oktober<br />

ein auf 288 Flaschen limitierter Whisky auf den Markt<br />

gebracht, der in Fassstärke abgefüllt wird.5 Jahre durfte<br />

er in einem Portweinfass reifen und kam mit 58 % in die<br />

Flasche. Er hat einen kräftigen Antritt mit einem Potpourri<br />

an Fruchtaromen von dunklen Früchten wie Zwetschge<br />

und Kirsche. Dazu gesellen sich dunkle Schokolade und<br />

angenehme Holznoten. eleganter Malt mit der Kraft von<br />

44 vol%. Herausragende Aromen von Früchten, Toffee und<br />

Zimt. Brigantia Port Single Cask 58 vol%,<br />

0,7 Liter. UVP 69,95 € Online verfügbar über<br />

www.steinhauser-bodensee.de<br />

»OLO RAVEN«<br />

Die Thousand Mountains - German Whisky Distillery<br />

präsentiert stolz ihre neueste Kreation: "Olo Raven".<br />

Diese limitierte Abfüllung von 1.170 Flaschen verspricht<br />

eine harmonische Balance aus fruchtig-würzigem<br />

Charakter und basiert auf dem preisgekrönten<br />

New Make der Distillery, dem "White Raven".<br />

Mit einer Nase von Marzipan und Dörrobst verführt<br />

der Single Malt Whisky die Sinne. Beim Geschmack<br />

entfaltet sich ein komplexes Aromenspektrum von<br />

dunkler Schokolade und Trockenfrüchten. Was diesen<br />

Raben einzigartig macht, ist seine Vollreifung in<br />

Oloroso Sherry Fässern höchster Qualität. Die Lagerung<br />

ausschließlich in ausgesuchten Fässern verleiht dem<br />

"Olo Raven" seinen milden Charakter und die bemerkenswerte<br />

Tiefe seines Geschmacksprofils.<br />

Thousand Mountains „Olo Raven“ 46,2 vol%,<br />

0,7 Liter. UVP 69,90 €<br />

www.sauerlaender-edelbrennerei.de<br />

MISTER M’S SINGLE MALT WHISKY<br />

Die beiden anerkannten Spirituosen- und Genussexperten<br />

Hubertus Vallendar und Markus Del Monego haben einen neuen<br />

herausragenden Whisky geschaffen: Der Single Malt Whisky der<br />

renommierten Brennerei Macduff hat bereits einen Reifeprozess<br />

von über 12 Jahre durchlaufen, bevor er seine Reife in der Brennerei<br />

Vallendar in Kail in Barriques des italienischen Spitzenweinguts<br />

San Leonardo vollendete.<br />

Ein vielschichtiger Malt mit bernsteinfarbener Tönung. Die Nase<br />

ist klar mit komplexem Aroma, das an Vanille, feine malzige<br />

und torfige Töne, Zitrusaromen sowie Lebkuchengewürze im<br />

Hintergrund erinnert. Opulent und vollmundig mit ausgewogenem<br />

Charakter, wiederholen sich die Aromen des Duftes am Gaumen.<br />

MISTER M’S Single Malt Whisky 41,7 vol%, 0,5 Liter.<br />

UVP 165,00 € Online verfügbar über www.vallendar.de<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 69


RAUCHER•PORTRAIT<br />

70<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


HUT, MANTEL,<br />

PFEIFE<br />

Georges Simenon wurde mit seinem „Kommissar Maigret“ weltberühmt:<br />

In über 40 Jahren schrieb er 75 Romane und 28 Erzählungen, in denen<br />

der Pfeife rauchende Ermittler die Hauptrolle spielte. Mehr als 30 Darsteller<br />

verkörperten die Figur des Kommissar Maigret in internationalen<br />

Film- und Fernsehproduktionen. 2023 wäre Georges Joseph Christian<br />

Simenon 120 Jahre alt geworden.<br />

Text: Elmar Schalk Foto Seite 70: Nina Bauer<br />

Das verflixte Tuch will<br />

einfach nicht fallen.<br />

So sehr Georges Simenon auch an<br />

der Kordel zieht – Maigret bleibt hinter<br />

dem Stoff verborgen, eingehüllt<br />

wie in eine dichte Rauchwolke seiner<br />

Tabakspfeife. Der Autor und alle Anwesenden<br />

müssen lachen. Dann eilt<br />

jemand zu Hilfe, löst eine Schlaufe,<br />

Simenon enthüllt wie geplant und aus<br />

der Heiterkeit befreit sich der Applaus.<br />

Es ist eine eigentümliche Veranstaltung.<br />

Auf den zahlreichen Fotos, die<br />

an diesem Septembertag 1966 entstanden<br />

sind, wirkt der Event wie ein<br />

Kommissar Maigret-Lookalike-Contest.<br />

Fünf Männer mit Trenchcoat, Hut<br />

und Pfeife lächeln dabei in die Kameras:<br />

Neben seinem Schöpfer sind es<br />

die Maigret-Darsteller Jan Teulings<br />

(Niederlande), der Brite Rupert Davies,<br />

Gino Cervi aus Italien und Heinz<br />

Rühmann. Jean Gabin, als Vertreter<br />

Frankreichs, hätte die europäische<br />

Runde komplettiert. Dass die Statue<br />

des berühmten Ermittlers ausgerechnet<br />

in Delfzijl aufgestellt wurde, verdankt<br />

die niederländische Kleinstadt<br />

Simenons selbstgestrickter Legende.<br />

Nach fast vier Jahrzehnten hatte sich<br />

die Mischung aus Erinnerungslücken,<br />

retuschierten Memoiren und dem<br />

professionellen Hang zum Geschichtenerzählen<br />

zu einer finalen Version<br />

verdichtet. Jules Maigret war für den<br />

Schriftsteller eigentlich nur eine Wegmarke<br />

zum ersehnten literarischen<br />

Olymp. Er konnte nicht ahnen, dass<br />

ihn der Schatten des Kommissars<br />

zeitlebens begleiten sollte. Ebenso<br />

wenig, dass ganze Heerschaaren von<br />

Experten und Fans seine Werke akribisch<br />

durchforsten, um autobiographische<br />

Parallelen aufzuspüren oder<br />

Maigrets wahren Geburtsort ausfindig<br />

zu machen. Georges Simenon<br />

hatte jedoch höhere Ziele als nur ein<br />

weltberühmter Krimiautor zu werden.<br />

Vom Puff zum Hühnerstall<br />

Vom ersten Atemzug an war der<br />

1903 im belgischen Lüttich geborene<br />

Georges immer etwas früher dran.<br />

Sein Geburtstag wurde auf Drängen<br />

der abergläubischen Mutter zurückdatiert,<br />

weil er an einem Freitag den<br />

13. zur Welt kam. Lesen und Schreiben<br />

lernte er bereits im Kindergarten<br />

und seine ersten sexuellen Erfahrungen<br />

machte er als Zwölfjähriger mit<br />

einem drei Jahre älteren Mädchen.<br />

Wegen ihr wechselte er sogar die<br />

Schule, was aber komplett in die Hose<br />

ging: Die Geliebte hatte bereits einen<br />

Freund und in der neuen Schule fühlte<br />

er sich als Außenseiter und Gefangener.<br />

Schnell wurde aus dem Klassenbesten,<br />

der vom Priesteramt träumte,<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 71


RAUCHER•PORTRAIT<br />

ein kleiner Herumtreiber. In seinem<br />

aufbrechenden Freiheitsdrang machte<br />

er die Nacht zum Tag, beging kleinere<br />

Diebstähle, lernte die Welt des<br />

Alkohols und der Prostituierten kennen<br />

und stritt sich ständig mit der<br />

Mutter (die sowieso seinen drei Jahre<br />

jüngeren Bruder ihm vorzog). Auf<br />

der anderen Seite las der Teenager<br />

ein Buch nach dem anderen – von der<br />

örtlichen Bücherei lieh er sich wöchentlich<br />

bis zu zehn Titel aus – und<br />

schrieb erste Texte<br />

unter dem Pseudonym<br />

„Georges Sim“.<br />

Dann wurde er als<br />

15-jähriger mit dem<br />

Ernst des Lebens<br />

konfrontiert, als<br />

man bei seinem von<br />

ihm verehrten Vater<br />

ein schweres Herzleiden<br />

diagnostizierte.<br />

Noch am selben<br />

Tag verließ Georges<br />

Simenon die Schule<br />

und suchte sich<br />

eine Arbeit. Genauer<br />

gesagt, entschied<br />

die Mutter, dass der<br />

Junge Konditor werden<br />

sollte. Glücklicherweise<br />

beendete<br />

eine Mehlallergie<br />

das Kapitel bereits<br />

nach 14 Tagen. Die<br />

Anstellung in einer<br />

Buchhandlung hielt<br />

auch nur sechs Wochen,<br />

weil der belesene<br />

Simenon es<br />

gewagt hatte, seinem<br />

Chef vor Kundschaft zu widersprechen.<br />

Doch er blieb nicht lange<br />

arbeitslos. Mit dem Ende des Ersten<br />

Weltkriegs waren auch in Lüttich unzählige<br />

Arbeitsplätze verwaist. Um<br />

sich den Lebensunterhalt mit dem<br />

Schreiben zu verdienen, nahm der<br />

Jugendliche eine Stelle in einer örtlichen<br />

Zeitung an. Vielleicht inspirierten<br />

ihn die damals populären Romane<br />

Gaston Leroux‘, in denen der junge<br />

Reporter Joseph Rouletabille Kriminalfälle<br />

löste? Jedenfalls setzte sich<br />

auch „Georges Sim“ nun mit Hut, Regenmantel<br />

und Pfeife in Szene. Nachdem<br />

im Januar 1919 sein erster Artikel<br />

erschienen war, erhielt er bald das<br />

Resort „Unfälle und Verbrechen“ und<br />

ging als Polizeireporter im Hauptkommissariat<br />

ein und aus. Neben der<br />

Berichterstattung durfte er aber auch<br />

sein satirisches Talent unter Beweis<br />

stellen: In der ständigen Rubrik „Hors<br />

du poulailler“ (Außerhalb des Hühnerstalls)<br />

schrieb er als „M. le Coq“ mit<br />

spitzer Feder über örtliche Ereignisse.<br />

Weniger witzig war die Artikelserie<br />

„Le péril juif“ (Die jüdische Gefahr), die<br />

ihm das konservative Blatt wohl aufs<br />

Auge drückte, wie er später betonte.<br />

Abführmittel für Tauben<br />

Noch nicht mal volljährig verdiente<br />

Simenon inzwischen so viel wie<br />

sein Vater. Vor allem seine satirischen<br />

Kurzgeschichten kamen gut an, so<br />

dass er einen Roman schrieb, in dem<br />

es tatsächlich um Abführmittel für<br />

Tauben ging. Weil kein Verleger die<br />

Geschichte anfassen wollte, startete<br />

er eine (heute würde man sagen:)<br />

crowd funding-Kampagne mit 300<br />

Subskribenten und brachte das Buch<br />

im Eigenverlag heraus. Zuvor hatte<br />

sich der selbsternannte Nonkonformist<br />

und Rebell einer Künstler- und<br />

Anarchistengruppe angeschlossen<br />

und ein Mädchen kennengelernt, das<br />

ihn nicht nur sexuell interessierte:<br />

Mit der Malerin Régine Renchon war<br />

es etwas Ernstes; auch wenn er ihren<br />

Vornamen nicht mochte, sie in „Tigy“<br />

umtaufte und weiterhin ins Bordell<br />

ging. Die heimlich Verlobten schmiedeten<br />

schon Zukunftspläne, als Tigys<br />

Vater Simenons<br />

recht eindeutige<br />

Briefe in die Hände<br />

fielen. Von da an<br />

wurde alles durchgeplant:<br />

Der Schriftsteller<br />

sollte erst<br />

in Paris genügend<br />

Geld verdienen, um<br />

seine Zukünftige ernähren<br />

zu können,<br />

dann stünde einer<br />

Heirat nichts im<br />

Wege. Doch bevor<br />

es zur Seine-Metropole<br />

ging, musste er<br />

seinen einjährigen<br />

Militärdienst leisten.<br />

Und dann starb<br />

auch noch sein Vater,<br />

was ein echter<br />

Schock für den<br />

18-jährigen war. Als<br />

George Simenon im<br />

Dezember 1922 in<br />

Paris ankam, war<br />

nicht alles so golden<br />

wie erhofft, denn die<br />

Stelle als Privatsekretär<br />

entpuppte<br />

sich als Laufburschenjob für eine<br />

rechtsextreme Organisation. Immerhin<br />

lernte er beim Flugblattverteilen<br />

die Pariser Zeitungsredaktionen kennen.<br />

Der ambitionierte Belgier konnte<br />

bald heiraten, denn er war schon<br />

damals ein echter Vielschreiber:<br />

Zeitweise veröffentlichte er bis zu<br />

44 Unterhaltungsromane (pro Jahr)<br />

und publizierte in 14 verschiedenen<br />

Magazinen unter fast ebenso vielen<br />

Pseudonymen. Der eigene Name trat<br />

jahrelang nicht in Erscheinung. Inzwischen<br />

hatte Simenon eine „richtige“<br />

Anstellung als Privatsekretär und<br />

verkehrte in der Pariser Literatursze-<br />

72<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


ne, wo ihm die bekannte Schriftstellerin<br />

Colette riet, sich kürzer zu fassen:<br />

„Streichen Sie alles Literarische!“<br />

Marketing im Glaskäfig<br />

Bislang ging es nur ums Geld –<br />

um die Mutter finanziell zu unterstützen<br />

und um Tigy in ihrer Karriere als<br />

Malerin den Rücken frei zu halten.<br />

Nach kurzer Zeit war das Ehepaar<br />

Simenon so erfolgreich, dass sie sich<br />

eine Haushälterin<br />

leisten konnten: die<br />

18-jährige Henriette<br />

Liberge, die Georges<br />

zielstrebig ansteuerte<br />

und in „Boule“<br />

umtaufte. Dabei<br />

war der junge Mann<br />

nicht nur privat<br />

umtriebig, auch beruflich<br />

hatte er ein<br />

Händchen fürs Marketing<br />

und hielt mit<br />

seiner Produktivität<br />

nicht gerade hinterm<br />

Berg. Als ihm<br />

ein Zeitungsverleger<br />

vorschlug, er könne<br />

doch einen Roman<br />

publikumswirksam<br />

in einem Glaskäfig<br />

schreiben und damit<br />

seine neue Zeitung<br />

promoten, willigte<br />

der Autor sofort<br />

ein. Der Vorschuss<br />

in Höhe von 50.000<br />

Franc war wohl<br />

auch ein überzeugendes<br />

Argument.<br />

Doch bevor er mit dem Showschreiben<br />

beginnen konnte, wurde die Publikation<br />

eingestellt und Simenon<br />

behielt das Geld. Der angekündigte<br />

Marketing-Gag hinterließ aber so viel<br />

Eindruck, dass sich die Geschichte<br />

vom „Schreiberling hinter Glas“ bis<br />

heute hält. Wahr ist hingegen die Episode<br />

mit Josephine Baker 1927, die<br />

in Paris durch ihre freizügigen Tänze<br />

zum Weltstar geworden war: Eingestellt<br />

als ihr „Sekretär“ war Georges<br />

Simenon von der „Venus im Bananenröckchen“<br />

dermaßen fasziniert,<br />

dass er dafür beinahe Tigy verlassen<br />

hätte. Stattdessen floh der Autor mit<br />

Frau und Haushälterin in den Urlaub.<br />

Danach hatte das Ehepaar langsam<br />

die Nase voll von den Exzessen in der<br />

Großstadt. Ein Boot wurde gekauft,<br />

mit dem man zu dritt durch Frankreich<br />

schipperte. Der Käpt‘n schrieb<br />

und die Gemahlin malte, während<br />

sich Boule um alles andere kümmerte.<br />

Für ihre nächste Tour ließen sie<br />

sich ein größeres Modell bauen, mit<br />

dem es über die Niederlande bis an<br />

die Ostsee ging.<br />

Maigret schlüpft<br />

aus dem Ei<br />

Beim Schreiben unterwegs zu<br />

sein, kurbelte Simenons Kreativität<br />

weiter an. Auch rückwirkend: Auf die<br />

Frage, wo die Romanfigur Maigret<br />

entstanden ist, entschied sich der<br />

Schriftsteller irgendwann für das Örtchen<br />

Delfzijl, wo das Trio einige Tage<br />

auf die Reparatur ihres Bootes warten<br />

musste. Mit einigen Genever intus,<br />

will der Belgier einen massigen Mann<br />

bemerkt haben, den er gedanklich<br />

mit Hut, Mantel und Pfeife ausstaffierte<br />

und als „Kommissar Maigret“<br />

bezeichnete. Bereits kurze Zeit später<br />

habe er auf dem Boot den ersten<br />

Maigret-Roman geschrieben. Soweit<br />

die Legende. Tatsächlich war das<br />

Ganze ein weitaus langfristigerer Entstehungsprozess,<br />

behaupten Simenon-Kenner:<br />

Den Charakter und den<br />

Namen habe es schon vorher gegeben;<br />

der erste „Kommissar Maigret“<br />

unter dem Namen Georges Simenons<br />

sei hingegen später entstanden. Für<br />

den Autor war es jedenfalls<br />

ein ganz bewusster<br />

Schritt, sich<br />

von seinen bisherigen<br />

Trivialromanen<br />

zu verabschieden,<br />

literarisch weiterzuentwickeln<br />

und<br />

auf jegliches Pseudonym<br />

zu verzichten.<br />

Kriminalromane<br />

gingen in Frankreich<br />

seinerzeit wie frisch<br />

gebackene Croissants,<br />

selbst die<br />

Bücher der Britin<br />

Agatha Christie wurden<br />

von der Grande<br />

Nation verschlungen.<br />

Colettes Rat<br />

befolgend, pflegte<br />

Simenon nun die<br />

Kunst des Weglassens<br />

– ein Stilwechsel,<br />

der seinem Verleger<br />

partout nicht<br />

schmeckte. Außerdem<br />

kannte man ihn<br />

ja nur unter seinem<br />

jugendlichen Künstlernamen<br />

„Georges Sim“. Simenon,<br />

der Marketingfuchs, veranstaltete<br />

also kurzerhand einen Kostümball,<br />

für den sich die illustren Gäste als<br />

Gauner oder Polizisten verkleiden<br />

sollten. Die Party, der Autor und sein<br />

Romanheld wurden zum Stadtgespräch<br />

und die Maigret-Romane zum<br />

Sensationserfolg. Trotz verkaufter<br />

Filmrechte und Übersetzungen in<br />

verschiedene Sprachen, ließ Simenon<br />

die Reihe bereits ein Jahr und 19 Maigrets<br />

später wieder auslaufen. Jetzt<br />

sollte ernsthafte Literatur folgen. Das<br />

Boot war verkauft und das Ehepaar<br />

zog an den Atlantik.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 73


RAUCHER•PORTRAIT<br />

Und jetzt der Nobelpreis!<br />

Doch die Rastlosigkeit hielt an. In<br />

den folgenden Jahren wurden immer<br />

wieder die Wohnorte gewechselt oder<br />

lange Reisen rund um den Globus<br />

angetreten. Simenon schien getrieben<br />

von der Suche nach „mehr“, nach<br />

etwas Großem: Dieser eine Roman,<br />

der den Literaturarbeiter nicht nur<br />

auf eine höhere Entwicklungsstufe,<br />

sondern in den Olymp katapultieren<br />

sollte: zum Nobelpreis! Mit 45 Jahren,<br />

so verkündete er, werde er ihn in<br />

Händen halten. Um es vorneweg zu<br />

nehmen – daraus wurde nichts, die<br />

Auszeichnung erhielt 1947 sein befreundeter<br />

Kollege André Gide. Von<br />

da an war Simenon nicht mehr gut<br />

auf das Komitee zu sprechen, auch<br />

Jahrzehnte später waren es für ihn<br />

„diese Idioten, die mir noch immer<br />

nicht ihren Preis verliehen haben“.<br />

Dafür hielten ihn andere Dinge in<br />

Atem: 1940 bekam er die Diagnose<br />

„Herzschwäche“. Wenn er auf Alkohol,<br />

Sex, üppiges Essen und körperliche<br />

Arbeit verzichte, so der Arzt, habe er<br />

immerhin noch zwei Jahre zu leben.<br />

Den frühen Tod seines Vaters und den<br />

eigenen vor Augen, schrieb er seine<br />

ersten Memoiren für seinen einjährigen<br />

Sohn. Erst vier Jahre später kam<br />

die Entwarnung durch einen Spezialisten:<br />

Fehldiagnose. Zwischenzeitlich<br />

war er nach achtjähriger Pause zu<br />

Maigret zurückgekehrt; in diese vertraute,<br />

kleine Welt des Kommissars,<br />

dessen ruhiges Privatleben nur durch<br />

die Kriminalfälle gewürzt wird.<br />

Ménage à quatre<br />

Im krassen Gegensatz zum genügsamen,<br />

monogamen Ermittler,<br />

war sein Schöpfer das impulsive, exzessiv<br />

lebende Gegenstück. Was die<br />

beiden am offensichtlichsten miteinander<br />

verband, war ihre Leidenschaft<br />

für das Pfeiferauchen. Maigret hatte<br />

immer zwei Rauchgeräte in den Taschen,<br />

Simenon mehr als eine Wand<br />

voll Billard-Modellen. Selten ein Foto,<br />

auf dem der Schriftsteller nicht mit<br />

einem Bruyèrestück im Mund zu sehen<br />

ist. Ein anderer Treibstoff für das<br />

Schreiben bleibt dagegen im Hintergrund<br />

– der Alkohol. In Georges Simenons<br />

Leben spielte er eine nicht<br />

unerhebliche Rolle. Nach Kriegsende<br />

hatte er aber ganz andere Probleme.<br />

Seine Frau überraschte ihn mit Boule,<br />

außerdem warf ihm die Résistance<br />

Kollaboration mit den deutschen<br />

Besatzern vor, die einige seiner Romane<br />

verfilmt hatten. Nach drei Monaten<br />

Hausarrest wurde er entlassen,<br />

ein Vierteljahr später zog die Familie<br />

(ohne Hausmädchen) nach Kanada.<br />

Zielsicher fand der Schriftsteller mit<br />

Denyse Ouimet eine Sekretärin, deren<br />

Aufgabenbereiche spontan erweitert<br />

wurden. Diesmal feilte er bei<br />

„Denise“ nur leicht am Vornamen, ansonsten<br />

war die Beziehung mehr als<br />

kompliziert. „Es gab Augenblicke, da<br />

ich nicht zu entscheiden vermochte,<br />

ob ich sie liebte oder hasste“, schrieb<br />

Simenon über seine spätere Ehefrau.<br />

Als 1948 Boule aus Frankreich<br />

nachkam, konnte man sogar von einer<br />

„ménage à quatre“ sprechen. Die<br />

Schwangerschaft von Denise führte<br />

1950 schließlich zur Scheidung von<br />

Tigy, einen Tag später heiratete Georges<br />

Simenon seine ehemalige Sekretärin.<br />

Obwohl der Belgier in Connecticut<br />

eine neue Heimat für seine Frau<br />

und mittlerweile drei Kinder fand und<br />

dort zahlreiche Ehrungen erhielt, zog<br />

es ihn fünf Jahre später nach Frankreich<br />

zurück, nachdem sich mit der<br />

McCarthy-Ära das gesellschaftliche<br />

Klima in den USA abgekühlt hatte.<br />

Same procedure…<br />

Seine Rückkehr wurde triumphal<br />

gefeiert, doch zwei Jahre später ließ<br />

sich Simenon in der Schweiz nieder.<br />

Ein Neuanfang? Nicht wirklich. Nachdem<br />

1961 mit Teresa Sburelin ein neues<br />

„Hausmädchen“ eingezogen war,<br />

kam es nach alkoholbedingten gewalttätigen<br />

Auseinandersetzungen mit Denise<br />

zur Trennung des Ehepaares. Bis<br />

1972 schrieb Georges Simenon weitere<br />

Romane (mal mit, mal ohne Maigret),<br />

dann beendete er seine Tätigkeit<br />

von heute auf morgen. In seinen Reisepass<br />

ließ er „sans profession“ (ohne<br />

Beruf) eintragen und diktierte in seinen<br />

späteren Memoiren: „Ich brauchte<br />

mich nicht mehr in die Haut eines<br />

jeden zu versetzen, dem ich begegnete<br />

[…] Ich jubelte, ich war endlich frei.“<br />

Wenn er hingegen an seine Erfolgsfigur<br />

Maigret dachte, mischte sich auch<br />

Wehmut in seine Emotionen: „Ich werde<br />

andauernd von Gewissensbissen<br />

geplagt, ihn […] völlig fallengelassen<br />

zu haben! Es ist fast so, als habe man<br />

einen Freund verlassen, ohne ihm die<br />

Hand zu drücken.“ So wurde es still um<br />

den gefeierten Schriftsteller, der nicht<br />

mehr schrieb, sondern nur noch seine<br />

Erinnerungen diktierte. 1977 machte<br />

er noch einmal Schlagzeilen, als er in<br />

einem Interview mit dem befreundeten<br />

Regisseur Federico Fellini behauptete,<br />

in seinem Leben mit 10.000 Frauen<br />

geschlafen zu haben. Denise relativierte<br />

daraufhin diese Aussage: Ihr Mann<br />

übertreibe, sie hätten gemeinsam<br />

eine Zahl von 1200 ausgerechnet. Am<br />

4. September 1989 schloss sich für<br />

Georges Joseph Christian Simenon<br />

das letzte Kapitel nach 86 Jahren.<br />

74<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


HELLINGER42.DE<br />

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Magdeburger Historischer Alberthafen<br />

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Historischer Haus R2 | 01067 Alberthafen Dresden<br />

Magdeburger Haus Tel. 0351-501 R2 | 01067 Straße 953 Dresden 6058<br />

Historischer Tel. info@hellinger42.de<br />

0351-501 Alberthafen<br />

953 60<br />

Haus info@hellinger42.de<br />

R2 | 01067 Dresden<br />

Öffnungszeiten: Mo 14-19 Uhr · Di-Fr 10-19 Uhr Tel. | Sa, 0351-501 So u. Feiertage 953 6010-16 Uhr<br />

info@hellinger42.de<br />

Öffnungszeiten: Mo 14-19 Uhr · Di-Fr 10-19 Uhr | Sa, So u. Feiertage 10-16 Uhr<br />

Öffnungszeiten: Mo 14-19 Uhr · Di-Fr 10-19 Uhr | Sa, So u. Feiertage 10-16 Uhr


MANUFAKTUREN<br />

Alexander Eckert / Julia Eckert<br />

76<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


Fine Tobacco Sonderveröffentlichung zum Jubiläum<br />

175 Jahre VAUEN<br />

Eine Idee wurde Wirklichkeit – und aus Passion eine wunderbare Geschichte<br />

Im Jahre 1848 ließen Karl Ellenberger und sein Partner Carl August Ziener in Nürnberg<br />

eine Idee Wirklichkeit werden. In der ersten deutschen Pfeifenmanufaktur fertigten sie aus<br />

erlesenen Hölzern Tabakpfeifen für Genießer in aller Welt. Sie legten einen Traumstart hin,<br />

der bis heute seines gleichen sucht. Eine Homage an diese Pioniere der Handwerkskunst<br />

und deren Nachfolgern.<br />

Die Zeiten zur Mitte des<br />

19. Jahrhunderts waren<br />

in Deutschland<br />

von zahlreichen Veränderungen<br />

und Herausforderungen<br />

geprägt. Mutige und ideenreiche<br />

Unternehmer wussten, dass man<br />

sein Schicksal in die eigenen Hände<br />

nehmen muss, um Erfolg zu haben.<br />

Schon damals gab es einige wenige,<br />

die das Motto „Think big“ nicht<br />

schreckte. Karl Ellenberger und Carl<br />

August Ziener waren solche Unerschrockenen<br />

und dieser Mut sollte<br />

kräftig belohnt werden. Die Pfeifen<br />

aus Nürnberg eroberten die Welt.<br />

Bereits 1873 erhielt man auf der<br />

Weltausstellung in Wien die Fortschrittsmedaille.<br />

Dann folgten in regelmäßiger<br />

Folge weitere Auszeichnungen:<br />

Goldmedaillen 1876 auf<br />

der Weltausstellung in Philadelphia,<br />

1882 in Nürnberg, 1883 in Amsterdam,<br />

1904 in St.Louis und 1906<br />

wieder auf der Weltausstellung in<br />

Nürnberg. Eine beeindruckende Serie<br />

und Hochachtung vor der außerordentlichen<br />

Qualität der Tabakpfeifen<br />

„Made in Nürnberg“, die ab 1901<br />

aus den Vereinigten Pfeifenfabriken<br />

Nürnberg (VPFN) den Siegeszug<br />

fortsetzten. Vorangegangen war der<br />

Zusammenschluss mit der Pfeifenfabrik<br />

Gebhard Ott, die ebenfalls in<br />

Nürnberg seit 1866 ansässig war.<br />

Auf der ganzen Welt zuhause<br />

Im Jahre 1911, inzwischen hatte<br />

Adolf Eckert die Leitung der Manufaktur<br />

übernommen, kreierte<br />

man ein Markenzeichen: der „weiße<br />

Punkt“ war fortan auf dem Mundstück<br />

von Pfeifen zu sehen, die von<br />

besonders erlesener Qualität waren<br />

und als Garantie für sorgfältig ausgewählte<br />

Materialien, attraktive Maserungsverläufe<br />

und aufwändigste<br />

handwerkliche Verarbeitung galten.<br />

Adolf Eckert<br />

Dieses Markenzeichen ist zu einem<br />

weltweit bekannten Qualitätsmerkmal<br />

geworden und genießt höchste<br />

Anerkennung. Auf diesen Lorbeeren<br />

ruhte man sich in Nürnberg aber<br />

keineswegs aus. Der agile Unternehmer<br />

Adolf Eckert erweiterte das<br />

Portfolio ständig. Als bahnbrechend<br />

darf dann auch die Eintragung des<br />

Warenzeichens „Dr. Perl“ beim deutschen<br />

Reichspatentamt bezeichnet<br />

werden bezeichnet werden. Es war<br />

die Geburtsstunde des heute weltbekannten<br />

„Dr. Perl Filters“ – eine<br />

über 100jährige Erfolgsgeschichte,<br />

die bis heute anhält. VAUEN, wie das<br />

Nürnberger Unternehmen firmierte,<br />

entwickelte 1934 mit dem Chemiker<br />

Dr.Jacques Perl den Dr.Perl junior<br />

Aktivkohlefilter. Für diese Erfindung<br />

erlangte VAUEN das weltweite Patent<br />

und viele Mitbewerber stellten<br />

daraufhin ihre Pfeifenproduktion auf<br />

die Verwendung dieser Aktivkohlefilter<br />

um. Damit wurde ein weltweiter<br />

Trend in Gang gesetzt.<br />

Mit Wille und Pioniergeist<br />

neu anfangen<br />

Der 2. Weltkrieg brachte unendliches<br />

Leid und Zerstörung mit sich.<br />

Nürnberg stand dabei im Fokus und<br />

wurde beinahe vollumfänglich zerstört.<br />

Nach Kriegsende 1945 gelang<br />

es Ernst Eckert, Sohn von Adolf<br />

Eckert, mit unerschütterlichem Willen<br />

und Pioniergeist, die verheerenden<br />

Auswirkungen des Krieges<br />

zu überwinden. VAUEN erblühte<br />

wieder zum Unternehmen mit Weltruf.<br />

Die Gründerfamilie Eckert hielt<br />

zusammen und die Verantwortung<br />

wurde von Generation zu Generation<br />

übertragen. 1982 übernahm Alexander<br />

Eckert in 5. Generation die<br />

Geschicke von VAUEN und entwickelte<br />

mit viel Gespür und Weitsicht<br />

die Pfeifenmanufaktur stetig weiter.<br />

Und wie schon zu Zeiten der Unternehmungsgründung<br />

ging man neue<br />

und innovative Wege. So wurde zum<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 77


MANUFAKTUREN<br />

Beispiel 2003 ein Lizenzvertrag mit<br />

der US-amerikanischen Filmgesellschaft<br />

Warner Brothers für die weltweiten<br />

Herstellungs- und Vertriebsrechte<br />

von „Herr der Ringe“-Pfeifen<br />

unterzeichnet. Die Kollektion umfasste<br />

verschiedene Modelle wie die<br />

„Aragon“ Pfeife und die „Gandalf“<br />

Pfeife. Das detailreiche Design dieser<br />

Modelle kam bei Liebhabern auf<br />

der ganzen Welt sehr gut an. 2013<br />

lief der Lizenzvertrag mit Warner<br />

Brothers aus und VAUEN beschloss,<br />

eine eigene und neue Marke zu etablieren.<br />

Unter dem geschützten Markennamen<br />

„Auenland“ entstanden<br />

stilvolle Pfeifenmodelle mit mittelalterlich<br />

interpretiertem Design.<br />

Pfeifentabake und-stopfer ergänzten<br />

das Programm und bis heute<br />

ist die Serie „Auenland“ die erfolgreichste<br />

im gesamten VAUEN-Pfeifenprogramm<br />

weltweit.<br />

Erfolgreiche Unternehmensnachfolge<br />

2016 tritt Martin Ramsauer als<br />

designierter Nachfolger von Alexander<br />

Eckert in das Unternehmen ein.<br />

Die vertrauensvolle und bedachte<br />

Nachfolgeregelung sichert die Weitergabe<br />

und den Erhalt der Werte<br />

und Erfolgsrezepte des 175-jährigen<br />

Familienunternehmens. 2018<br />

übernimmt Julia Eckert, die jüngste<br />

Tochter von Alexander Eckert, die<br />

Leitung der Marketingabteilung. Sie<br />

repräsentiert somit die 6.Generation<br />

der Gründerfamilie.2020 übergibt Alexander<br />

Eckert die Unternehmensführung<br />

vollumfänglich an seinen<br />

Nachfolger Martin Ramsauer und<br />

zieht sich nach 38 Jahren aus der<br />

aktiven Geschäftsführung zurück.<br />

FINE TOBACCO sprach mit Martin<br />

Ramsauer über seine Vorstellungen<br />

und Visionen:<br />

FINE TOBACCO: VAUEN blickt auf<br />

175 Jahre Firmengeschichte zurück<br />

und zählt damit zu den ganz wenigen<br />

Unternehmen, die eine solch<br />

imposante Langstrecke gestaltet<br />

haben. Herr Ramsauer, Sie haben<br />

seit 2020 die Verantwortung für dieses<br />

Juwel. Was überwiegt? Die Ehrfurcht,<br />

die Lust, die Spannung? Was<br />

treibt Sie an?<br />

Martin Ramsauer: „Ich bin 2016 mit<br />

voller Spannung und Tatendrang in<br />

einen sehr persönlichen und vertrauensvollen<br />

Nachfolgeprozess<br />

eingetreten. Natürlich hat man am<br />

Anfang eine gewisse Ehrfurcht vor<br />

dieser einzigartigen Traditionsgeschichte.<br />

Es ist sehr wichtig, die Tradition vertrauensvoll<br />

anzunehmen, als Fundament<br />

um Neues hinzufügen zu<br />

können. Heute überwiegt die Lust<br />

und der Tatendrang und treibt mich<br />

365 Tage im Jahr an, um das Unternehmen<br />

VAUEN mit einem tollen<br />

Team für die nächsten 175 Jahre erfolgreich<br />

vorzubereiten.<br />

FINE TOBACCO: Welche nächsten<br />

Meilensteine können wir von VAUEN<br />

erwarten? Können Sie uns und un-<br />

78<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023<br />

Martin Ramsauer


seren Leserinnen und Lesern schon<br />

etwas verraten?<br />

Martin Ramsauer: „Nach den Neuheiten<br />

ist vor den Neuheiten. Wir arbeiten<br />

das ganze Jahr über an neuen<br />

Ideen und Modellen. Viel Freude bereiten<br />

uns die zahlreichen positiven<br />

Rückmeldungen und Vorschläge unserer<br />

treuen Kundschaft. Natürlich<br />

lassen wir dieses Feedback auch in<br />

unsere Entwicklungen einfließen.<br />

Man darf also weiter auf neue, klassische<br />

und verrückte Ideen gespannt<br />

sein. Zusätzlich wollten wir in Zukunft<br />

im Eventbereich ein neues Format<br />

an Veranstaltungen im B2C Bereich<br />

aufbauen, um uns noch besser<br />

mit unserer Pfeifen-Community auch<br />

persönlich austauschen zu können.<br />

FINE TOBACCO: Wenn Sie drei Wünsche<br />

frei hätten, was würden Sie<br />

sich wünschen Herr Ramsauer?<br />

Martin Ramsauer: „Ich wünsche<br />

mir, dass in Zukunft Genuss nicht<br />

per Gesetz abgeschafft wird und<br />

die Menschen weiter den Freiraum<br />

und die Möglichkeiten behalten, um<br />

sich mit Genussthemen in unserer<br />

hektischen Zeit den Alltag zu verschönern.<br />

Als einzig deutscher Hersteller<br />

im Pfeifenbereiche wünsche<br />

ich mir weiterhin die Treue unserer<br />

Kunden zu in Deutschland hergestellten<br />

Produkten.<br />

Entwicklung mit Blick auf Puls der Zeit<br />

Mit Beginn der 2020er Jahre<br />

wuchs das Umweltverständnis in<br />

großen Teilen der Welt. VAUEN trug<br />

dem Rechnung und entwickelte zum<br />

100-jährigen Jubiläum der Marke<br />

„Dr. Perl“ eine neue 6 mm Pfeifenserie<br />

„SIX“ mit einer 6 mm Holmbohrung<br />

und dazu passenden 6 mm<br />

Dr.Perl junior Aktivkohlefilter. Ab<br />

diesem Zeitpunkt wird in der Fil-<br />

terherstellung bei allen Formaten<br />

komplett auf die Verwendung von<br />

Kunststoffen verzichtet. VAUEN hat<br />

als mittlerweile einzig deutscher<br />

Pfeifenhersteller erfolgreiche Firmengeschichte<br />

geschrieben und<br />

schreibt diese weiter. Die Menschlichkeit,<br />

Zusammengehörigkeit und<br />

die Begeisterung für das tägliche<br />

Denken und Handeln werden sicher<br />

auch weiterhin die Weichen für eine<br />

erfolgreiche Zukunft stellen und<br />

sich immer wieder in den hervorragenden<br />

handgefertigten Produkten<br />

wiederfinden.<br />

FINE TOBACCO dankt der Firma<br />

VAUEN für 175 Jahre allerbeste<br />

Handwerkskunst. Wir gratulieren<br />

ganz herzlich zum Jubiläum und<br />

wünschen dem Unternehmen eine<br />

weiterhin erfolgreiche Zukunft – geprägt<br />

von Menschen mit Herz und<br />

Hand.<br />

175 Jahre Jubiläumspfeife, sandgestrahlt<br />

und glatt, für 229,00 €<br />

Jubiläumsangebote von VAUEN<br />

Tuerca für 189,00 €<br />

Berwin Auenland<br />

für 189,00 €<br />

175 Jahre Jubiläumspfeife mit Stopfer<br />

und Schmuckdose in limitierter Auflage<br />

von 175 Stück für 1.175,00 €<br />

Mamba<br />

für 105,00 €<br />

Kensington für 169,00 €<br />

Traditionstabak Nr.3<br />

für 32,90 €<br />

Rosé für 109,00 €<br />

175 Jahre VAUEN<br />

Jubiläumstabak Edition für 14,90 €<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 79


PFEIFEN<br />

THE GENTLE ART<br />

OF SMOKING<br />

Ein US Amerikaner betritt<br />

mit seiner Frau ein<br />

Tabakwarengeschäft in<br />

München. Etwa Ende dreißig, sportlich<br />

gut gekleidet ( keine kurzen Hosen)<br />

und gut drauf. Sympathisch, gutaussehend.<br />

Möchte Zigarren kaufen.<br />

Sieht einen Herrn mit Pfeife im Mundwinkel<br />

und sagt: Ich habe auch mal<br />

die Pfeife probiert, kam damit aber<br />

nicht so zurecht, Zigarre liegt mir<br />

mehr. Sie sprachen über die Philosophie<br />

des Rauchens, wobei der Herr<br />

mit Pfeife ihm entgegnete: There´s<br />

a difference between pipe and cigar. Cigar<br />

is passion. Pipe is love. And there´s<br />

a big difference between passion and<br />

love. Love goes deeper.<br />

Daraufhin seine Frau, die etwas<br />

hinter ihm stand: What about passion<br />

in love?<br />

Ja, sie wusste es. Der Mann<br />

schmunzelte. Die beiden gingen trotzdem<br />

Richtung Klimaraum... Und der<br />

Amerikaner kaufte Zigarren ein.<br />

Doch hier geht es um die Liebe zur<br />

Pfeife, die zur Passion werden kann, im<br />

besten Falle.<br />

Der Genuss wird erst vollkommen<br />

mit der richtigen Pfeife. Ich spreche<br />

nicht von Vorlieben. Max Frisch, der<br />

berühmte Schriftsteller war klein von<br />

Statur und rauchte zum Ausgleich<br />

nur wirklich große Köpfe- Giants.<br />

Siegfried Lenz dagegen ruhte in sich<br />

selbst, die Pfeife stets elegant und in<br />

der Regel ein Billiard, selbst verständlich...<br />

Nein, es geht um die Quali-<br />

tät einer Pfeife. Grundvoraussetzung:<br />

Bruyere Holz. Nur dieses eignet sich<br />

durch die Geschmacksneutralität und<br />

Hitzebeständigkeit. Vergessen Sie alle<br />

anderen Hölzer. Denken Sie nicht einmal<br />

daran.<br />

Wenn das gute Stück wirklich Freude<br />

bereiten soll, kommt man um eine<br />

Marke nicht herum. Sie garantiert<br />

Rauchgenuss und ist ein Versprechen,<br />

das eingelöst wird. Darauf gehen wir<br />

noch ein. Und immer wieder das Mundstück,<br />

oder besser gesagt: Der Biss.<br />

Dieser stellt die Verbindung vom Raucher<br />

zum Tabak her und wird gern vernachlässigt,<br />

weil viele Kunden es nicht<br />

wissen, noch nicht. Deshalb wieder:<br />

Marke. Alle hier vorgestellten Namen<br />

erfüllen diesen Anspruch.<br />

Unser Autor Jens Meyer leitet seit 2007 das<br />

Haus Pfeifen Huber in München. Gegründet<br />

wurde das Unternehmen 1863 und wird heute<br />

in vierter Generation von Georg Huber geführt.<br />

Jens Meyer bietet dort auch Einsteigerseminare.<br />

Weitere Informationen: www.pfeifen-huber.de<br />

Ja, und dann wird aus der Pfeife<br />

und dem Raucher eine Beziehung.<br />

Manchmal für ein Leben. Was nicht heißen<br />

soll, das die Pfeife nicht auch rumspinnen<br />

kann. Es gibt Tage, da will sie<br />

einfach nicht. Die Streicheleinheiten<br />

bleiben aus, oder sie ist beleidigt. Gibt<br />

sich aber wieder. Vorausgesetzt wir gehen<br />

behutsam auf sie ein, rauchen sie<br />

langsam ( im Sommer mitunter schwierig<br />

bei hohen Außentemperaturen) und<br />

sorgen für eine gewisse Gelassenheit.<br />

Hektik schätzt sie nicht. Dafür ist sie in<br />

schwierigen Zeiten da, gibt uns Trost,<br />

zeigt sogar neue Perspektiven auf.<br />

Fühlen, riechen, schmecken, sehen,<br />

bewundern. Hier kommen alle Sinne<br />

zusammen. OK, sprechen tut sie nicht<br />

mit uns. Sie ist still. Stöhnen und ächzen<br />

tut sie ganz selten. Das ist nur dann<br />

der Fall, wenn sie malträtiert wird,<br />

sprich die Glut an ihren Wandungen<br />

frisst. Also langsam rauchen. Sie ist<br />

Kunst. Eine Poul Winsløw zum Beispiel.<br />

Dieser Mann versteht es, wie wenige<br />

andere auch, aus Bruyere Kunst werden<br />

zu lassen. Kunst zum in die Tasche<br />

stecken. Die man bei sich trägt. Ein Unikat.<br />

Wobei das auf jede Pfeife zutrifft.<br />

Denn Holz ist einmalig, durch die Maserung<br />

und dem daraus resultierenden<br />

Verlauf. Eine Landkarte, bei der Anfang<br />

und Ende ineinander verschmelzen.<br />

Damit kommen wir zu einer Auswahl<br />

aktueller Modelle aus dem Repertoire<br />

der Hersteller. Ich lehne mich soweit<br />

heraus zu sagen: Keine dieser Marken<br />

sollte in einer Sammlung fehlen.<br />

80<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


Poul Winsløw<br />

Gruppe E.<br />

Preis: 340,– €<br />

Der sympathische Däne fertigt in seiner<br />

kleinen Werkstatt in einem Vorort von<br />

Kopenhagen nur Einzelstücke. Und das<br />

zu erschwinglichen Preisen. Was Kreativität,<br />

Einfallsreichtum und Schönheit in<br />

exzellenter Verarbeitung angeht , setzt<br />

dieser Mann nach wie vor Maßstäbe.<br />

Nicht umsonst sind seine Pfeifen so<br />

begehrt. Die Kreativität hört nicht beim<br />

Pfeifenkopf auf. Seine Applikationen sind<br />

ebenso handgemacht und unverwechselbar,<br />

hier gut zu erkennen auf dem<br />

Holmabschluss seiner Freehand<br />

Dunhill<br />

„The white Spot“<br />

4103 Billiard. Shell Briar.<br />

Preis: 599,– €<br />

Diese englische Marke besitzt eine Anziehungskraft,<br />

die ungebrochen scheint.<br />

Hergestellt in London, England. Heute<br />

wie 1907, als man mit der Produktion<br />

von Pfeifen begann. Hier natürlich eine<br />

Billiard, übrigens das meistverkaufte<br />

Modell und dann auch noch in der<br />

Ausführung Shell Briar, abgerundet mit<br />

einem gravierten Sterling Silber Band<br />

und versehen mit einer 9mm Filterbohrung.<br />

Mit dem Filter sträubt sich Dunhill<br />

immer noch, am liebsten möchte man<br />

nur Normalbohrung produzieren. Wie<br />

eh und je. Doch der Deutsche tut sich<br />

leichter mit dem Filter<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 81


PFEIFEN<br />

Peterson Spigot<br />

glatt braun, Modell 999.<br />

Preis: 299,– €<br />

Die Iren aus Dublin bestechen durch ihre<br />

Klassiker und die wunderbar gefertigten<br />

Silberapplikationen. Die abgebildete 999<br />

gehört mit der 80s zu den bemerkenswertesten<br />

Rhodesian Bents. Auch wenn<br />

die Marke älter ist als Dunhill ( 1865<br />

Peterson zu 1893 Dunhill), zeigt sie sich<br />

doch weltoffener. Viele Modelle sind auf<br />

den 9mm Filter ausgelegt und werden<br />

heute mit Acryl Mundstück gefertigtwas<br />

Dunhill vehement verweigert. Der<br />

Stecker bei den Iren dagegen ist „echt“-<br />

was sie wiederum mit den Engländern<br />

verbindet. Vauen und auch Savinelli<br />

verwenden meist den komfortableren<br />

Semi Stecker mit einer Teflon Buchse.<br />

Der Unterschied ist nicht äußerlich zu<br />

erkennen, in der Praxis jedoch einfacher<br />

zu handhaben.<br />

VAUEN Finn 108<br />

glatt.<br />

Preis: 149,– €<br />

Besser kann „Made in Germany“<br />

nicht auf den Punkt gebracht werden.<br />

Aufwendige Fertigungsprozesse, hohe<br />

Verarbeitungsqualität, perfekt gefertigte<br />

Mundstücke. Überzeugender<br />

Rauchgenuss. Und das zu immer noch<br />

angemessenen Preisen. Die 108 gehört<br />

zu den Evergreens und zeigt sich hier<br />

in neuem Kleide, wie zu sehen in der<br />

aktuellen Finn. Das aufgesetzte Silberband<br />

erinnert an Bang Pfeifen. Wenn sie<br />

einer Standardform zuordnen wollen,<br />

sprechen wir von einer Rhodesian Bent.<br />

Mir ist kein Modell anderer Hersteller<br />

bekannt, die sich so easy rauchen lässt<br />

wie die 108. Unauffällige Perfektion.<br />

82<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


Savinelli Stromboli<br />

Modell 616.<br />

Preis: 198,– €<br />

So fett sie auf den ersten Blick daherkommt:<br />

Die 616 zeigt Eleganz. Und da<br />

sind wir gleich bei Savinelli. Virtuose<br />

Modelle zum Verlieben in breiter Modellauswahl.<br />

Was Verarbeitung angeht,<br />

stehen sie der Vauen nicht nach. Die<br />

allerschönsten Modelle werden in<br />

Normalbohrung gefertigt und gehören<br />

schon lange zu den Klassikern. Die 616<br />

weist eine Filterbohrung auf, was dem<br />

deutschen Markt geschuldet ist. Leider in<br />

letzter Zeit deutlich im Preis angezogen.


ZIGARRE IM FILM<br />

uuund.. Action!<br />

Wenn nächstes Jahr bei den Academy Awards die besten Supporting<br />

Actors ihren Oscar erhalten, wird eine wieder mal leer ausgehen: die<br />

Zigarre. Das ist ungerecht. Denn was wäre beispielsweise Gordon Gekko<br />

in „Wall Street“ ohne das handgerollte Zepter der New Economy? Nur<br />

ein autoritärer Wicht mit Hosenträgern. Und was wäre Clint Eastwood<br />

in seinen Italowestern ohne den markanten Glimmstängel? Zugegeben<br />

– immer noch verdammt cool. Aber die Zigarre hätte durchaus<br />

einen Ehrenoscar verdient, spielt sie doch in so vielen Filmen (und<br />

TV-Serien) eine wichtige Rolle. Hier eine kleine, persönliche Auswahl,<br />

die nach Belieben endlos erweitert werden kann.<br />

Text: Elmar Schalk Fotos: Nina Bauer<br />

X-MEN<br />

Beschissene Frisur, aber verdammt schlagkräftig und dabei so erneuerbar<br />

wie ein Axolotl auf Speed: Wolverine ist ein Superheld der<br />

Marvel-Comics. Auf der Leinwand wurde er in der „X-Men“-Reihe<br />

bereits neun Mal von Hugh Jackman verkörpert. In der Rolle des<br />

feinfühligen Mutanten darf oder muss er ordentlich Cohibas qualmen<br />

– natürlich die US-Version. Die entflammt er auch mal an einem<br />

brennenden Auto oder drückt sie, ohne mit der Wimper zu zucken,<br />

in der eigenen Hand aus. Eigentlich wollte Jackman die körperbetonte<br />

Rolle samt tödlicher Krallen schon 2017 an den Nagel hängen,<br />

schließlich hatte seine Figur das Zeitliche gesegnet. Außerdem habe<br />

er seiner Stimme geschadet, wie der Schauspieler der BBC verriet:<br />

„Ich führe das auf das Knurren und Schreien von Wolverine zurück.“<br />

Doch 2024 kehrt er als Wolverine in „Deadpool 3” zurück. Hoffentlich<br />

wieder schreiend, knurrend, Zigarre rauchend.<br />

84<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


FUTURAMA<br />

Wer träumt nicht davon: Immer eine griffbereite Zigarre im Bauchladen<br />

und einer der Finger ist ein Feuerzeug? Bender, der Roboter aus<br />

Matt Groenings Scifi-Zeichentrickserie „Futurama“, kann das. Anders,<br />

als man es von einer humanoiden Maschine erwartet, ist Bender egoistisch,<br />

selbstverliebt, faul, unmoralisch und respektlos. Er konsumiert<br />

Unmengen von Alkohol, Zigarren und Roboter-Pornografie. Dabei<br />

lässt er gerne obszöne oder zynische Bemerkungen vom Stapel<br />

(die dann für das US-Fernsehen herausgeschnitten werden). Trotzdem<br />

– oder gerade deswegen – ist der metallene Anti-Held in den<br />

Staaten sehr beliebt. Übrigens steht der Begriff “to bend” (biegen) im<br />

amerikanischen Slang auch für Alkohol- und Drogenmissbrauch. Ein<br />

Wunder, dass man ihm bisher die Zigarre gelassen hat.<br />

HELLBOY<br />

Und noch ein Superheld mit Herz, jedenfalls für Katzen, Schokolade,<br />

Bier und Zigarren. Mit Ron Perlman in der Hauptrolle brachte<br />

Guillermo del Toro vor zwei Jahrzehnten Hellboy in die Kinos: Ein<br />

freundlicher Dämon, der für eine geheime Unterabteilung des FBI<br />

unfreundliche Dämonen aus dem Weg räumt. Allerdings nicht so<br />

diskret, wie sich das der Leiter für Spezialoperationen vorstellt, der<br />

seinen Mitarbeiter als unkontrollierbares Risiko bezeichnet. Das<br />

sorgt für innerbetriebliche Spannungen. Doch in einer Szene, als<br />

das tagesaktuelle Böse gerade vernichtet wurde und Hellboy sich<br />

seine Handgerollte wieder mit dem Zippo anzünden will, sagt sein<br />

Vorgesetzter: „Was tun Sie da? So zündet man keine Zigarre an, man<br />

nimmt ein Streichholz.“ Er nimmt ihm das Benzinfeuerzeug aus der<br />

Hand und hält ihm ein brennendes Hölzchen an die Puro: „Bewahrt<br />

das Aroma. Sehen Sie?“ Hellboy zieht an der Zigarre, nickt zustimmend,<br />

blickt sein Gegenüber an und sagt „Danke“. „Danke Ihnen“ erwidert<br />

der Chef.<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 85


ZIGARRE IM FILM<br />

PAPILLON<br />

Eine Frage vorneweg: Lassen Sie andere von Ihrer Zigarre ziehen?<br />

Nach dem autobiografischen Roman von Henri Charrière wurde 1973<br />

ein knackiges Gefangenendrama mit Steve McQueen und Dustin<br />

Hoffman gedreht: Anfang der 1930er zu lebenslanger Haft verurteilt,<br />

versuchen die beiden von der Strafkolonie Französisch-Guayana zu<br />

fliehen. Dabei sind sie irgendwann auf die Hilfe von Leprakranken angewiesen.<br />

Als Steve McQueen (in der Rolle des Papillon) vom dortigen<br />

Oberhaupt gefragt wird, ob er Zigarren mag und dies bejaht, nimmt<br />

der völlig entstellte Mann seinen Stumpen aus dem Mund: „Probier‘<br />

die hier.“ Kreidebleich nimmt Papillon ein paar Züge. Woher er gewusst<br />

habe, dass seine Lepra-Form nicht ansteckend sei, will der<br />

Mann wissen. „Ich wusste es nicht.“ Daraufhin bricht sein Gegenüber<br />

in heiseres Lachen aus.<br />

A-TEAM<br />

Schmale Handlung, fette Knarren – was wie eine Werbefilmreihe für<br />

die National Rifle Association daherkommt, ist die unauslöschliche<br />

TV-Serie „A-Team“: Eine Gruppe ehemaliger Soldaten hilft Menschen<br />

in Notlagen und verballert dabei jedes Mal Unmengen an Munition.<br />

Auch zahllose Zigarren lösen sich in Rauch auf, denn Colonel John<br />

„Hannibal“ Smith (gespielt von George Peppard) hat selbst im hitzigsten<br />

Gefecht immer eine im Mundwinkel. Meistens ist es eine Panatela<br />

oder ein anderes Format mit entsprechender Länge. Und wenn<br />

wieder mal alles gut ging („I love it when a plan comes together“),<br />

strahlt Hannibal mit einem frischen Longfiller zwischen den polierten<br />

Beißerchen. Privat hingegen soll George Peppard immer drei Schachteln<br />

Zigaretten pro Tag vernichtet haben. Die letzte Schlacht verlor er<br />

allerdings mit 65 Jahren gegen den Lungenkrebs.<br />

GOLDEN EYE<br />

In den Romanen von Ian Fleming war James Bond Zigarettenraucher,<br />

auch Sean Connery spielte ihn lässig mit Fluppe im Mundwinkel. Erst<br />

mit Roger Moore wurde der Geheimagent sieben Filme und zwölf<br />

Jahre lang zum Zigarrenraucher. Denn der Schauspieler war ein leidenschaftlicher<br />

Aficionado, paffte während der Dreharbeiten gerne<br />

eine Montecristo No. 2 und ließ sich in seine Verträge ein „all you can<br />

smoke“ reinschreiben. Die Produktionsfirma konnte nicht ahnen wie<br />

kostspielig das für sie werden würde. Mit Timothy Dalton wurde der<br />

Tabak-Etat auf Sparflamme (sprich: Zigarette) runtergeschraubt. Erst<br />

mit „Golden Eye“ kehrte die Handgerollte 1995 zurück. Wenn auch<br />

nicht in den Händen von Pierce Brosnan, sondern von der Gegenspielerin<br />

Xenia Onatopp (alias Famke Janssen), die großformatigere<br />

Zigarren rauchte und Bond auch sonst ordentlich einheizte.<br />

BOSTON LEGAL<br />

Zwischen die Zahnreihen geklemmt, ist die Zigarre in den meisten Filmen<br />

ein Ausdruck von Macht und Durchsetzungsvermögen. Manchmal<br />

dilettiert sie auch als sexuelle Anspielung. In der etwas schrägen<br />

Anwaltsserie „Boston Legal“ darf sie aber sein, was sie vor allem ist<br />

– der pure Genuss. Absolut sehenswert ist die „Bromance“ zwischen<br />

dem unvergleichlichen William Shatner und James Spader, die in fast<br />

jeder Schlussszene auf die nächtliche Skyline blicken, noch einmal<br />

bissig die US-amerikanische Politik aufs Korn nehmen und dabei entspannt<br />

an ihren Puros ziehen. Mehr braucht es eigentlich nicht.<br />

86<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


DER PARTNER FÜR GROSSARTIGE GENUSSMOMENTE<br />

Exklusiv, eindrucksvoll und unglaublich komplex.<br />

Rum gehört wie Tabak zur großen Leidenschaft der Familie André.<br />

Für CARLOS ANDRÉ wurde ein Rum kreiert, der im Solo-Genuss seinesgleichen sucht<br />

und in Kombination mit einer CARLOS ANDRÉ Zigarre in jeder Rauchphase<br />

perfekte Genussmomente schafft. Ein Blend bester Rums der Dominikanischen Republik.<br />

Ein eindrucksvoller, attraktiver Rum mit Tiefgang, Leidenschaft und Expertise in jedem Schluck.<br />

Am Ende zählt aber, wie bei allem, nur eines: Ihr ganz persönlicher Geschmack.<br />

THE TASTE OF PERSONALITY.<br />

www.carlos-andre.de


TREFFPUNKTE<br />

WEININNOVATIONEN<br />

AUS SÜDAFRIKA<br />

Edle Tropfen<br />

in der Bremer Überseestadt<br />

<strong>FineTobacco</strong> und das neue Probier-Konzept für Wein<br />

Die Ankündigung machte uns neugierig: Weine aus Südafrika<br />

mit Rebsorten wie Petit Verdot oder Neb biolo?<br />

Das versprach spannend zu werden.<br />

Schon die Location war herausragend: die Bremer<br />

Top-Gastronomen Andreas Hoetzel und Jannis Bartsch<br />

haben Ende Juli ihr neues Winehouse „Bar rique“ am<br />

Europahafenkopf in Bremen eröffnet. Wo einst Schiffe<br />

verkehrten und Stückgut verladen wurde, verwöhnen<br />

sie heute Ihre Gäste mit herausragenden Weinen<br />

und gutem Essen. Dabei haben die beiden ein neues<br />

Probier-Konzept für Wein etabliert. 50 stets wechselnde<br />

Weine kann man über eine innovative technische<br />

Apparatur in drei verschiedenen Größen zapfen und<br />

über eine passende Kundenkarte am Gerät bezahlen.<br />

Somit kann man sich als Genießer eigenständig auf<br />

die Suche nach aufregenden Weinen aus verschieden<br />

Regionen begeben.<br />

An diesem Abend konnten wir uns aber auf die Expertise<br />

der international bekannten Winemakerin Izele van<br />

Blerk verlassen, die eine Auswahl ihrer „The Mentors“<br />

Weine präsentierte.<br />

Text: Michael Peter und Stephan Rack<br />

88<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


In Südafrika ist die Region Westkap<br />

das Zentrum des Weinbaus.<br />

Auch wenn man grob sagen kann,<br />

dass das Klima dort „mediterran“<br />

ist, gibt es doch einige Unterschiede<br />

zum Mittelmeer. Durch den Einfluss<br />

zweier Ozeane mit kalten und<br />

warmen Meeresströmungen und einer<br />

außerordentlich diversen Topografie<br />

der Landschaft ergeben sich<br />

auf relativ kleinem Raum vielfältige<br />

Klimazonen.<br />

Für den Weinbau ergeben sich dadurch<br />

zahlreiche Terroirs, die potenziell<br />

eine breite Range von Rebsorten<br />

und vielfältigen Geschmacksrichtungen<br />

zulassen. Dies ist das Feld auf<br />

dem Izele van Blerk arbeitet. Mit „The<br />

Mentors“ ist der Anspruch verbunden<br />

ebenso hochwertige wie ungewöhnliche<br />

Weine zu produzieren.<br />

Nur auf den ersten Blick überraschend<br />

ist, dass „The Mentors“ eine<br />

Marke von KWV ist, einer ehemaligen<br />

Genossenschaft und nunmehr Unternehmensgruppe,<br />

die große Teile des<br />

südafrikanischen Weinmarktes kontrolliert.<br />

Für Izele van Blerk ist das<br />

ein Vorteil, denn sie kann so auf die<br />

unterschiedlichsten Weine zugreifen<br />

und mit Ausbau und Cuvées experimentieren<br />

Chenin Blanc ist die typische<br />

südafrikanische Weißweinsorte, die<br />

aber früher oft zu Massenweinen<br />

verarbeitet wurde. Izele van Blerk<br />

Top-Gastronomen: Andreas Hoetzel und Jannis Bartsch.<br />

Top-Location: das neue Winehouse „Bar rique“.<br />

Top-Weine: aus Südafrika präsentiert von Izele van Blerk<br />

(auf dem Foto links mit Fine Tobacco Redateur Michael Peter)<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023 89


TREFFPUNKTE<br />

hat mehrere Chenin Blancs produziert,<br />

die sich in Jahrgang, Cuvée<br />

und Ausbau unterscheiden. Die Weine<br />

sind sehr individuell und zeigen,<br />

dass Chenin Blancs bei sorgfältigem<br />

Ausbau charaktervolle, fruchtige<br />

Weine mit ausgewogener Mineralität<br />

ergeben können.<br />

Petit Verdot ist eine eher seltene<br />

Rotweinvarietät, die zumeist in Cuvées<br />

mit anderen Rebsorten verwendet<br />

wird und kaum sortenreinerhältlich<br />

ist. Wir konnten gleich 4 von Izele<br />

van Blerks Petit Verdot Kreationen<br />

probieren, die sich wieder im Jahrgang,<br />

dem Ausbau und der Zusammenstellung<br />

verschiedener Terroirs<br />

unterscheiden. In der Nase spürt man<br />

durchweg Aromen dunkler Früchte,<br />

die bei den älteren Weinen intensiver<br />

und nuancenreicher sind. Am Gaumen<br />

treten die natürlichen Tannine<br />

angenehm hervor und ergänzen die<br />

fruchtigen Noten dieser komplexen<br />

Weine.<br />

Izele van Blerks Nebbiolo von<br />

2017 ist eine Ansage an den italienischen<br />

Barolo. Nebbiolo wird fast ausschließlich<br />

im italienischen Piemont,<br />

unter anderem in der Gegend um<br />

Barolo, angebaut, da nur hier die Voraussetzungen<br />

für einen guten Wein<br />

gegeben sind. Aber auch in den vielfältigen<br />

Terroirs der Kapregion finden<br />

sich Nischen in denen Nebbiolo gut<br />

gedeiht und einen ungewöhnlichen,<br />

vollmundigen Wein ergibt.<br />

Der Höhepunkt der Verkostung<br />

war mit dem „Perold“ erreicht. Abraham<br />

Perold war der Pionier des südafrikanischen<br />

Weinbaus und Züchter<br />

der Rebsorte Pinotage. Für das Flaggschiff<br />

der Mentors Range suchte Izele<br />

van Blerk die Top-Weine verschiedener<br />

Sorten und verschiedener Regionen,<br />

wobei natürlich Pinotage den<br />

Hauptanteil ausmacht. Dieser Wein<br />

ist ein Kraftpaket von Aromen, die<br />

sich aber dennoch sanft und ausgewogen<br />

präsentieren und ihn zu einem<br />

perfekten Abschluss eines guten<br />

Essens machen.<br />

Noch sind nicht alle Weine ohne<br />

weiteres in Deutschland erhältlich.<br />

Eine Auswahl ist über Ludwig von<br />

Kapff online zu beziehen.<br />

90<br />

<strong>FineTobacco</strong>[+] 03·2023


Tomintoul ist Gälisch<br />

für Feierabend.<br />

Stimmt zwar nicht, aber gehört trotzdem zusammen.<br />

Einfach ausprobieren!<br />

Kommt euch näher: @tomintoulwhisky<br />

Importiert durch Kirsch Import GmbH & Co. KG . kirschwhisky.de

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