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Pack & Log 02/2023

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Außenansichten<br />

Plastikmüll – ein Problem unserer<br />

Zeit. Die Berge auf den Deponien<br />

werden immer höher, die Plastikinseln<br />

im Meer ufern erschreckend<br />

aus.<br />

Eine innovative Idee, die die Kreislaufwirtschaft<br />

wieder ein Stück vorantreibt, ist hier<br />

mehr als willkommen.<br />

Im Jahr 2014 hatte der niederländische Engineering<br />

Student Johannes Alderse Baas regelmäßig<br />

schlaflose Nächte. Er hatte es sich<br />

in den Kopf gesetzt, ein Fahrrad zu produzieren,<br />

das zu 100 % aus recyceltem Kunststoff<br />

bestehen soll. Zusammen mit seinem Großvater,<br />

der eine Fahrrad-Werkstatt betrieb und bei<br />

dem er schon in seiner Kindheit mitbasteln<br />

durfte, feilte er an dem Konzept eines rost-,<br />

öl- und nahezu wartungsfreien Kunststoff-<br />

Fahrrades. Ein knappes Jahr später stand der<br />

erste Prototyp in der Werkstatt und brachte<br />

Johannes Alderse Baas Lob, Auszeichnungen<br />

und erste Medienpräsenz. Er ergriff seine<br />

Chance und setzte mit seinem Start-up „mtrl“<br />

auf eine Crowdfunding-Kampagne. Diese lief<br />

tatsächlich so gut, dass er 2016 bereits 125<br />

Stück Kunststoffräder produzieren konnte.<br />

Das Unternehmen vergrößerte sich und auch<br />

der Bruder stieg mit ein. 2<strong>02</strong>0 konnte das<br />

Brüderpaar zu Recht stolz darauf sein, dass<br />

sie die Produktion mit 100 Prozent erneuerbarer<br />

Energie in ihrem Labor im niederländischen<br />

Nijkerk betrieben. So bleibt der CO 2<br />

-<br />

Fußabdruck geringer, die Lieferketten sind<br />

schnell und transparent und man ist nicht<br />

auf Bauteile aus Asien angewiesen. 2<strong>02</strong>1 kam<br />

es schließlich zu einer Kooperation mit igus,<br />

einem deutschen Hersteller von technischen<br />

Produkten aus Hochleistungskunststoffen<br />

und Experten für Bewegungskunststoffe.<br />

Ein Fahrradgetriebe aus Kunststoff war lange<br />

Zeit schlicht undenkbar. Doch die Fahrräder<br />

sind zu 100 Prozent aus hochwertigen und<br />

vollständig recycelten Kunststoffabfällen.<br />

Es kommen von den 2-Komponenten Kugellagern<br />

in den Radlagern bis hin zu den<br />

Gleitlagern in Sattelstütze, Bremshebeln<br />

und Pedalen schmiermittelfreie und leichte<br />

Hochleistungskunststoffe zum Einsatz. Alle<br />

Bauteile sorgen mit ihren integrierten Festschmierstoffen<br />

für einen reibungsarmen<br />

von Manfred Meixner<br />

Trockenlauf – ohne einen einzigen Tropfen<br />

Schmieröl. Jedes Teil des Bikes wurde sorgsam<br />

konzipiert, getestet und ist auf den langjährigen<br />

Gebrauch ausgerichtet. Der daraus<br />

entstehende geringe Wartungsaufwand sorgt<br />

dafür, dass weniger Ersatzteile nachproduziert<br />

werden müssen und keine schädlichen<br />

Öle in die Umwelt gelangen. Die Kunststoff-<br />

Bikes sind pflegeleichter als jedes andere<br />

Fahrrad, können bedenkenlos bei Wind und<br />

Wetter im Freien stehen bleiben – Rost ist hier<br />

schließlich kein Thema – und lassen sich in<br />

Sekundenschnelle mit einem Gartenschlauch<br />

reinigen. (https://www.developmentscout.<br />

com)<br />

Mit dem Know-how und dem weltweiten Labornetz<br />

von igus gelang es in enger Zusammenarbeit,<br />

die vierte Generation des Bikes<br />

zu finalisieren – noch zuverlässiger, leichter,<br />

ästhetischer und sauberer in der Produktion.<br />

Um das Fahrrad in seiner jetzigen Form hervorzubringen,<br />

haben die beiden Partner die<br />

igus:bike-Plattform ins Leben gerufen, die<br />

Fahrradherstellern auf der ganzen Welt die<br />

Möglichkeit bietet, an der Verbesserung ihrer<br />

Technologie mitzuarbeiten. Sie soll bisher gewonnenes<br />

Wissen zugänglich machen und zu<br />

einer Anlaufstelle für jene werden, die ebenfalls<br />

ein Kunststoff-Fahrrad fertigen und die<br />

Zukunft der Mobilität verändern wollen. (vgl.<br />

https://original-magazin.at/nicht-rastennicht-rosten)<br />

mtrl plant derzeit lokale Produktionsstätten<br />

weltweit in der Nähe von Plastikmülldeponien.<br />

Frei nach dem Motto: Von Ocean Plastics<br />

zu Motion Plastics.<br />

m.meixner@packundlog.at<br />

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