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Grün-Schwarz in Verantwortung

Ausgabe 6/2016

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6/2016<br />

ahn<br />

ärzte<br />

blatt<br />

Baden-<br />

Württemberg<br />

Informationen<br />

» aus mit der Informationen Zahn-, Mund- aus und der<br />

Kieferheilkunde<br />

Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

LEITARTIKEL<br />

<strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong> <strong>in</strong><br />

<strong>Verantwortung</strong><br />

KOALITIONSVERTRAG<br />

Viele gut geme<strong>in</strong>te<br />

Absichtserklärungen<br />

BERUFSPOLITIK<br />

Interview mit Dr. Ute Maier<br />

zu den Vertragsergebnissen<br />

LZK-KLAUSURTAGUNG<br />

Akademisierung von<br />

Gesundheitsfachberufen


Abbildung: Giorgio de Chirico,Der große Metaphysiker, 1917, Privatsammlung, ©VGBild-Kunst, Bonn 2016|Gestaltung: KMS TEAM, München


Editorial 3<br />

Foto: dpa<br />

Foto: Potente<br />

» Titelthema. Stilecht präsentierte sich der alte<br />

und neue M<strong>in</strong>isterpräsident bei der Unterschrift<br />

zusammen mit se<strong>in</strong>em stellvertretenden M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

und Innenm<strong>in</strong>ister, Thomas Strobl, zur passenden<br />

grün-weißen Krawatte mit grün-schwarzem<br />

Füllhalter für den grün-schwarzen Koalitionsvertrag.<br />

Für Baden-Württemberg hat somit e<strong>in</strong>e neue Zeitrechnung<br />

begonnen, mit e<strong>in</strong>er Koalition, die <strong>in</strong> Folge<br />

der Wahl zusammen 57,3 Prozent der Wähler h<strong>in</strong>ter<br />

sich versammeln konnte.<br />

Was kann aus dem Koalitionsvertrag der grünschwarzen<br />

Landesregierung herausgelesen werden?<br />

„Wir wollen e<strong>in</strong>e Gesundheitsversorgung und Pflege,<br />

die sich am Bedarf der Menschen orientiert.“ Dazu<br />

merkt die Autor<strong>in</strong> Dorothea Kallenberg an: „E<strong>in</strong> Koalitionsvertrag,<br />

der aus vielen solcher gut geme<strong>in</strong>ten<br />

Willenserklärungen besteht, ist e<strong>in</strong>e Sache, Regierungshandeln<br />

e<strong>in</strong>e andere.“ Nachdem das ZBW im<br />

Vorfeld der Landtagswahl den Parteien spezielle<br />

Wahlprüfste<strong>in</strong>e vorgelegt hat, ist es nun angebracht,<br />

im grün-schwarzen Koalitionsvertrag nach Spuren<br />

dieser Versprechen zu suchen. Lesen Sie mehr im<br />

Beitrag „Viele gut geme<strong>in</strong>te Absichtserklärungen“ auf<br />

Seite 10 ff. Darüber h<strong>in</strong>aus analysiert Ruth Schildhauer,<br />

Freie Journalist<strong>in</strong>, die Parteipolitik und fragt:<br />

„Der Versuch der etablierten Parteien, die AfD möglichst<br />

zu ignorieren, erwies sich nicht als zielführende<br />

Strategie. Haben Medien und Politik im Umgang<br />

mit der AfD Fehler gemacht?“ Mehr dazu auf Seite<br />

14 „Es gibt ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachen Lösungen“.<br />

» BZK Freiburg. Zum Ende der vierjährigen Amtsperiode<br />

der Vertreterversammlung und des Vorstandes<br />

der BZK Freiburg ließ Dr. Peter Riedel, Vorsitzender<br />

des Vorstandes, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Rede <strong>in</strong> Rust wichtige<br />

berufsrelevante Entscheidungen, Fakten, Herausforderungen<br />

und viele Themen mehr Revue passieren.<br />

„Erfolgreich im Dienste der Kollegenschaft“ ist der<br />

Beitrag auf Seite 26 überschrieben.<br />

» Vertragsverhandlungen. „Zahlreiche Sitzungen<br />

und verschlossene Türen im Zahnärztehaus <strong>in</strong><br />

diesem Frühjahr: Es war die Zeit der Vertragsverhandlungen.<br />

Die Vertragspartner – die <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />

ansässigen Krankenkassen und Krankenkassenverbände<br />

sowie die Verhandlungsdelegation<br />

der Kassenzahnärztlichen Vere<strong>in</strong>igung Baden-Württemberg<br />

mit Vorstandsvorsitzender Dr. Ute Maier,<br />

stellv. Vorstandsvorsitzenden Christian F<strong>in</strong>ster,<br />

Direktor Knuth Wolf und dem Leiter Referat Recht<br />

Tobias Meyer – analysierten das Leistungsgeschehen,<br />

leiteten Konsequenzen und Forderungen daraus<br />

ab, erzielten Agreements oder g<strong>in</strong>gen zunächst ohne<br />

ause<strong>in</strong>ander, um sich wieder zu e<strong>in</strong>er neuen Runde<br />

zu treffen. Aktuell s<strong>in</strong>d alle Verhandlungen für 2016<br />

abgeschlossen.“ Im ZBW-Interview „Hart aber fair“<br />

auf Seite 20 stellt sich Dr. Ute Maier den Fragen von<br />

ZBW-Redakteur Guido Reiter.<br />

» Kernkompetenz. „Eigenes Berufsbild und<br />

selbstständige Tätigkeit von Dentalhygieniker<strong>in</strong>nen,<br />

Duales Studium DH, Bachelor DH – vor dem<br />

H<strong>in</strong>tergrund der gegenwärtigen Debatten <strong>in</strong>nerhalb<br />

des Berufsstandes ist der LZK-Vorstand <strong>in</strong> Klausur<br />

gegangen, um sich mit den Auswirkungen und<br />

Konsequenzen der gegenwärtigen Entwicklungen<br />

um die Akademisierung der nichtzahnärztlichen Gesundheitsberufe<br />

für die Zukunft der zahnärztlichen<br />

Profession zu beschäftigen.“ Lesen Sie den Bericht<br />

der ZBW-Redakteur<strong>in</strong> Andrea Mader „Kern bleibt die<br />

praktische Kompetenz“ und den Kommentar „Hochschulstudium<br />

top, Berufsausbildung e<strong>in</strong> Flop?“ von<br />

Dr. Bernhard Jäger auf Seite 22 ff.<br />

» Wahlen. Die Vertreterversammlungen der KZV<br />

BW und der LZK BW werden <strong>in</strong> diesem Jahr neu gewählt.<br />

Der stv. Präsident der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg, Dr. Bernhard Jäger, und<br />

der Vorsitzende der Vertreterversammlung der KZV<br />

BW, Dr. Dr. Alexander Raff, appellieren <strong>in</strong> ihren Wahlaufrufen<br />

an die Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, als Mitglieder<br />

der Kammer und der KZV Baden-Württemberg <strong>in</strong><br />

der Selbstverwaltung mitzuwirken: „<strong>in</strong>dem Sie wählen,<br />

entscheiden Sie sich für e<strong>in</strong>en lebendigen und<br />

schlagkräftigen Berufsstand (Seite 6 f.).<br />

» johannes.clausen@izz-onl<strong>in</strong>e.de<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016


4 Inhalt<br />

Leitartikel<br />

Berufspolitik<br />

9<br />

Johannes Clausen<br />

<strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong> <strong>in</strong> <strong>Verantwortung</strong><br />

7<br />

KZVBW:<br />

Sie haben die Wahl!<br />

Titelthema<br />

10<br />

Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung<br />

Viele gut geme<strong>in</strong>te Absichtserklärungen<br />

20<br />

Dr. Ute Maier zu Vertragsergebnissen<br />

„Hart aber fair“<br />

2011 2016<br />

CDU<br />

<strong>Grün</strong>e<br />

<strong>Grün</strong>e<br />

Andere<br />

Parteien<br />

FDP<br />

L<strong>in</strong>ke<br />

Erstwähler<br />

Zugezogene<br />

Nichtwähler<br />

SPD<br />

CDU<br />

AfD<br />

SPD<br />

FDP Andere<br />

Parteien<br />

L<strong>in</strong>ke<br />

Verstorbene<br />

Fortgezogene<br />

Nichtwähler<br />

14<br />

18<br />

Parteipolitik<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachen Lösungen<br />

Baden-Württembergs neue Landesregierung<br />

Das Ländle <strong>in</strong> <strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong><br />

22<br />

Die Akademisierung nichtzahnärztlicher<br />

Gesundheitsfachberufe<br />

Kern bleibt die praktische Kompetenz<br />

Berufspolitik<br />

6<br />

Kammer:<br />

Gehen Sie zur Wahl!<br />

26<br />

Vertreterversammlung der BZK Freiburg <strong>in</strong> Rust<br />

Erfolgreich im Dienste der Kollegenschaft<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Inhalt<br />

5<br />

Fortbildung<br />

Kultur<br />

28<br />

Geme<strong>in</strong>sames Symposium bei der<br />

Bezirksärztekammer Nordbaden<br />

Fachübergreifendes zum Thema Parodontopathien<br />

Praxis<br />

34<br />

Der GOZ-Ausschuss der LZK <strong>in</strong>formiert<br />

Endodontologie und die GOZ<br />

41<br />

Candice Breitz im Kunstmuseum Stuttgart<br />

Die „Ponderosa“ als Metapher<br />

Personalia<br />

35<br />

Der Kammer-Ratgeber im Überblick – Teil 4<br />

PRAXIS-Handbuch – Schaltfläche<br />

„4. Verträge <strong>in</strong> der Zahnarztpraxis“<br />

Regionen<br />

48<br />

Nachruf<br />

Dieter Ernst Buchheimer<br />

Rubrik<br />

36<br />

Seniorenfeier der BZK Stuttgart<br />

Goldenes Jubiläum mit etwas Wehmut<br />

3 Editorial<br />

33 Buchtipp<br />

43 Namen und Nachrichten<br />

46 Term<strong>in</strong>e<br />

Internet<br />

47 Amtliche Mitteilungen<br />

49 Personalia<br />

52 Impressum<br />

52 Zu guter Letzt<br />

Kultur<br />

Besuchen Sie auch die ZBW-Website<br />

» www.zahnaerzteblatt.de<br />

Dort f<strong>in</strong>den Sie neben der Onl<strong>in</strong>e-Ausgabe des ZBW<br />

zusätzliche Informationen, Fotos, weiterführende<br />

L<strong>in</strong>ks sowie e<strong>in</strong> ZBW-Archiv ab dem Jahr 2006.<br />

Aktuelle Infos<br />

(dazu e<strong>in</strong>fach den QR-Code scannen)<br />

40<br />

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe zeigt Elger Esser<br />

Verwunschene Welt<br />

» „Studium statt Ausbildung:<br />

Die Kehrseite der Mission Abi“<br />

von Christian Füller auf Spiegel<br />

Onl<strong>in</strong>e, 17.05.2016.<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016


Gehen Sie zur Wahl!<br />

Liebe Kolleg<strong>in</strong>nen und<br />

Kollegen!<br />

Wir haben wieder e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e<br />

Wahl vor uns. Bei dieser Wahl<br />

dürfen wir alle mitbestimmen<br />

und wir dürfen etwas für unseren<br />

Berufsstand entscheiden.<br />

Selbstverständlich haben Sie<br />

die Freiheit, auf Ihr Wahlrecht<br />

zu verzichten. Ich darf Sie aber<br />

daran er<strong>in</strong>nern: Demokratie,<br />

Engagement für die Sache und<br />

Entscheidungsprozesse <strong>in</strong> unserer<br />

Profession passieren nicht<br />

e<strong>in</strong>fach, sie werden vielmehr<br />

gemacht – von uns.<br />

Demokratische Prozesse <strong>in</strong><br />

unseren Vertreterversammlungen<br />

<strong>in</strong> Bezirkszahnärztekammern<br />

und Landeszahnärztekammer<br />

resultieren aus geme<strong>in</strong>samem<br />

Handeln derer, die sich<br />

e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen wollen. Beileibe ke<strong>in</strong><br />

Zufall wird es se<strong>in</strong>, wie viel<br />

Sachverstand und E<strong>in</strong>satz, wie<br />

viel Mut und Ehrlichkeit wir<br />

<strong>in</strong> der Standespolitik zukünftig<br />

vorf<strong>in</strong>den und erreichen: Es ist<br />

die Folge unserer Entscheidung<br />

bei der Wahl. Diejenigen Kolleg<strong>in</strong>nen<br />

und Kollegen, denen<br />

wir unsere Stimme bei der Wahl<br />

geben, werden unseren Berufsstand<br />

auch für die nächsten vier<br />

Jahre politisch gestalten. Durch<br />

Ihre Stimme können Sie bee<strong>in</strong>flussen,<br />

was zum Programm<br />

wird.<br />

Gerne möchte ich Sie ermutigen,<br />

mitzugestalten: Überlassen<br />

Sie unsere parlamentarische<br />

Strukturen <strong>in</strong> unserem Berufsstand<br />

bei der Wahl <strong>in</strong> die Bezirkszahnärztekammern<br />

und die<br />

Landeszahnärztekammer nicht<br />

der Beliebigkeit oder gar dem<br />

Verdruss. Unsere Profession lebt<br />

davon, dass wir e<strong>in</strong>e Stimme<br />

haben und diese Stimme auch<br />

bei der Wahl nutzen. Sie lebt<br />

davon, dass Zahnärzt<strong>in</strong>nen und<br />

Zahnärzte andere Kolleg<strong>in</strong>nen<br />

und Kollegen auf Zeit damit<br />

beauftragen, die berufspolitischen<br />

D<strong>in</strong>ge zu regeln oder neu<br />

zu gestalten. Und sie lebt davon,<br />

dass die Gewählten ihren Auftrag<br />

ernst nehmen und Sie mit<br />

Überzeugung vertreten. Wählen<br />

Sie Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen,<br />

die das „Ehrenamt“ ernst nehmen<br />

– nicht die „Ehre“, sondern<br />

das „Amt“ <strong>in</strong> den Vordergrund<br />

stellen; die Visionen, Ideen und<br />

Gestaltungswillen haben, den<br />

Berufsstand immer wieder neu<br />

auszurichten.<br />

Gleichwohl ist mir klar: Unsere<br />

demokratischen Strukturen<br />

mit unseren „Parlamenten“ s<strong>in</strong>d<br />

nicht perfekt. Ihre Entscheidungen<br />

und Ergebnisse überzeugen<br />

nicht jeden zu jeder Zeit.<br />

Aber sie s<strong>in</strong>d vital und offen<br />

für Veränderung, wenn wir die<br />

richtigen Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen<br />

wählen. Haben wir den<br />

Mut auch jungen Zahnärzt<strong>in</strong>nen<br />

und Zahnärzten die Stimme zu<br />

geben, vor allem auch Zahnärzt<strong>in</strong>nen,<br />

die <strong>in</strong> Zukunft die<br />

Mehrheit unseres Berufsstandes<br />

stellen werden. S<strong>in</strong>d wir auch<br />

<strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht lernfähig und<br />

s<strong>in</strong>d wir uns alle bewusst, dass<br />

Sie durch Ihre Stimme und Ihre<br />

Wahl selbstbestimmt und eigenverantwortlich<br />

die Geschicke<br />

der Zahnärzteschaft und unsere<br />

Zukunft gestalten.<br />

Über 10.000 Zahnärzt<strong>in</strong>nen<br />

und Zahnärzte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem<br />

Jahr wahlberechtigt. Jede und jeder<br />

E<strong>in</strong>zelne <strong>in</strong> unserer Profession<br />

kann gewiss se<strong>in</strong>: Ihre Stimme<br />

hat bei der Wahl Gewicht<br />

und zwar genauso viel wie die<br />

Stimme anderer Kollegen oder<br />

Kolleg<strong>in</strong>nen, des Chefs oder die<br />

des Landeszahnärztepräsidenten.<br />

Denken Sie daran, dass wir<br />

alle die Wahl haben. Warten wir<br />

aber nicht ab oder schauen nur<br />

zu, sondern wirken wir mit! Indem<br />

Sie wählen, entscheiden Sie<br />

sich für e<strong>in</strong>en lebendigen und<br />

schlagkräftigen Berufsstand.<br />

Dr. Bernhard Jäger,<br />

stv. Präsident der LZK BW<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Sie haben die Wahl!<br />

Der Freiheit entsagen heißt se<strong>in</strong>er Eigenschaft als Mensch, den<br />

Menschenrechten, selbst se<strong>in</strong>er Pflicht entsagen. J.J. Rousseau<br />

E<strong>in</strong>em Freien Beruf anzugehören,<br />

bedeutet Verpflichtung zum<br />

E<strong>in</strong>satz für die Freiheit – und<br />

auch für die eigene Freiheit.<br />

Bedeutet E<strong>in</strong>satz gegen<br />

Zwang und Fremdbestimmung.<br />

Bedeutet Subsidiarität bzw.<br />

Selbstverwaltung vor staatlicher<br />

Bevormundung.<br />

Bedeutet sich selbst, Ziele zu<br />

setzen und die dazu notwendigen<br />

Mittel zu wählen.<br />

Bedeutet aufmerksam, se<strong>in</strong>e<br />

Chancen und Verpflichtungen<br />

wahrzunehmen <strong>in</strong> Selbstverantwortung.<br />

In e<strong>in</strong>em liberalen Staat tragen<br />

Freiberufler an vorderster<br />

Front <strong>Verantwortung</strong> für die<br />

Umsetzung der Bürgertugenden<br />

Rechtss<strong>in</strong>n, Gerechtigkeitss<strong>in</strong>n<br />

und Geme<strong>in</strong>s<strong>in</strong>n.<br />

Freiberufler s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e egoistischen<br />

Monaden, die nur<br />

ihr Selbst<strong>in</strong>teresse verfolgen.<br />

Freiberufler stiften ihre Identität<br />

durch Engagement im Geme<strong>in</strong>nützigen,<br />

<strong>in</strong> Verbänden, im<br />

Ehrenamt.<br />

Freiberufler müssen als<br />

Verbund freier Menschen ihre<br />

hohen Werte nach <strong>in</strong>nen dem<br />

eigenen Beruf und nach außen<br />

der Gesellschaft vermitteln.<br />

Ganz besonders <strong>in</strong> Zeiten, <strong>in</strong><br />

denen im geme<strong>in</strong>samen Europa<br />

zunehmend Gesellschaftsentwürfe<br />

aufleben, denen die<br />

Elemente freier Bürgertugenden<br />

immer fremder werden.<br />

Als Mitglied der KZV BW<br />

s<strong>in</strong>d Sie, liebe Kolleg<strong>in</strong>, lieber<br />

Kollege, e<strong>in</strong>er der Träger unseres<br />

Freien Berufes Zahnarzt.<br />

Nehmen Sie Ihre Chancen und<br />

Ihre Verpflichtung ernst und<br />

entwickeln Sie Ihr persönliches<br />

bürgerschaftliches Engagement<br />

<strong>in</strong> Europa, <strong>in</strong> Deutschland und<br />

<strong>in</strong> der Selbstverwaltung.<br />

E<strong>in</strong>es der vielen Engagements<br />

stellt die Wahl der Vertreterversammlung<br />

der KZV BW 2016<br />

dar. Wählen ist Bürgerrecht und<br />

Bürgerverpflichtung. Wählen<br />

Sie diejenigen Kollegen, deren<br />

ehrenamtliches Engagement<br />

dazu dienen wird, Zwang und<br />

Fremdbestimmung soweit als<br />

möglich vom Freien Beruf<br />

Zahnarzt fernzuhalten. Legitimieren<br />

Sie durch Ihre Stimme<br />

die Gewählten, steuern Sie<br />

durch Ihre Wahl den geme<strong>in</strong>samen<br />

Kurs und messen Sie<br />

die Gewählten am Erreichten.<br />

Demonstrieren Sie durch Ihre<br />

aktive Stimmabgabe die Bedeutung<br />

der Freien Berufe für<br />

e<strong>in</strong>e moderne freie Gesellschaft.<br />

Stärken Sie die Bedeutung der<br />

Selbstverwaltung <strong>in</strong> unserer<br />

modernen Gesellschaft.<br />

Nehmen Sie nicht billigend <strong>in</strong><br />

Kauf, dass der Staat die Gestalt<br />

des Freien Berufes Zahnarzt<br />

bis h<strong>in</strong> zur völligen Unkenntnis<br />

verändert.<br />

Ich bitte Sie deshalb bei Ihrer<br />

Berufsausübung immer mit<br />

daran zu denken, dass ohne die<br />

skizzierte geme<strong>in</strong>schaftliche<br />

selbstbewusste Geme<strong>in</strong>wohlorientierung<br />

das freie Berufsbild<br />

nicht mit Leben erfüllt und auf<br />

Dauer auch nicht am Leben<br />

erhalten werden kann.<br />

Dr. Dr. Alexander Raff ,<br />

Vorsitzender der<br />

Vertreterversammlung<br />

der KZV BW<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016<br />

Fotos: Fotolia


Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

Körperschaft des Öffentlichen Rechts<br />

Lorenzstraße 7, 76135 Karlsruhe, Fon 0721 9181-200, Fax 0721 9181-222, Email: fortbildung@za-karlsruhe.de<br />

Juni 2016<br />

Kurs Nr. 8426<br />

Der richtige Ton an der Rezeption!<br />

Referent<strong>in</strong>: Brigitte Kühn, Tutz<strong>in</strong>g<br />

Datum: 03.06.2016 Kurshonorar: 180 €<br />

Kurs Nr. 8353/16 Punkte<br />

endo 3: Die Revision endodontischer Behandlungen und<br />

endodontischer Chirurgie<br />

Referent: Dr. Andreas Bartols, M.A., Karlsruhe<br />

Datum: 03.-04.06.2016 Kurhonorar: 700 €<br />

Kurs Nr. 8413/16 Punkte<br />

Frontzahnästhetik <strong>in</strong> der Praxis: Komposit statt Keramik?<br />

Referent: Prof. Dr. Gabriel Krastl, Würzburg<br />

Datum : 17.-18.06.2016 Kurshonorar: 800 €<br />

Kurs Nr. 8382/13 Punkte<br />

<strong>in</strong>t 5: Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD):<br />

Pathophysiologische Grundlagen, Diagnostik, Therapie<br />

Referenten: Prof. Dr. Alfons Hugger, Düsseldorf<br />

Prof. Dr. Hans-Jürgen Sch<strong>in</strong>dler, Karlsruhe<br />

Datum: 17.-18.06.2016 Kurshonorar: 550 €<br />

Kurs Nr. 8394<br />

Die perfekte Assistenz <strong>in</strong> der zahnärztlichen Chirurgie<br />

Referent<strong>in</strong>: Tamara Strobl, PM, Karlsruhe<br />

Datum: 17.06.2016 Kurshonorar: 300 €<br />

Juli 2016<br />

Kurs Nr. 8354/14 Punkte<br />

endo 4: Dentale Traumatologie und die Stiftversorgung<br />

Referenten: Prof. Dr. Michael Hülsmann, Gött<strong>in</strong>gen<br />

Prof. Dr. Thomas Wrbas, Freiburg<br />

Datum: 01.-02.07.2016 Kurshonorar: 650 €<br />

Kurs Nr. 8442/14 Punkte<br />

Update Parodontologie 2016<br />

Referenten: Prof. Dr. Christof Dörfer, Kiel<br />

Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf, Würzburg<br />

PD Dr. Dirk Ziebolz, Leipzig<br />

Datum: 01.-02.07.2016 Kurshonorar: 750 €<br />

Kurs Nr. 8490/8 Punkte<br />

Praxishygiene-Update Modul H1<br />

Referent: Dr. Carsten Ullrich, Mannheim<br />

Datum: 02.07.2016 Kurshonorar: 140 €<br />

Juli 2016<br />

Kurs Nr. 8440/32 Punkte<br />

Curriculum Alterszahnheilkunde<br />

Alte Menschen gut versorgen - Alterszahnheilkunde <strong>in</strong> der<br />

Praxis Teil I und II<br />

Referenten: Dr. Elmar Ludwig, Ulm<br />

Ulrich Pauls, M.A., Ahaus<br />

Datum: 08.-09. 07. 2016 Teil I und 11.-12.11.2016 Teil II<br />

Kurshonorar: 1000 € (e<strong>in</strong>e ZFA ist <strong>in</strong>begriffen)<br />

Kurs Nr. 6251/14 Punkte<br />

imp 6: Integration von chirurgischen und prothetischen<br />

Maßnahmen <strong>in</strong> der Implantologie<br />

Referenten: Dr. Jochen Klemke, M.A., Speyer<br />

Dr. Florian Troeger, M.A., Überl<strong>in</strong>gen<br />

Datum: 15.-16.07.2016 Kurshonorar: 650 €<br />

Kurs Nr. 8364/16 Punkte<br />

par 8: Parodontale Regeneration<br />

Referent: Prof. Dr. Axel Spahr, Sydney<br />

Datum: 15.-16.07.2016 Kurshonorar: 650 €<br />

September 2016<br />

Kurs Nr. 8423/16 Punkte<br />

Implantatgetragene Restaurationen bei Patienten mit hohem<br />

ästhetischem Anspruch<br />

Referent: Dr. Peter Randezhofer, München<br />

Datum: 16.-17.09.2016 Kurshonorar: 650 €<br />

Kurs Nr. 8508/8 Punkte<br />

Herbstkonferenz - Master‘s Day 2016<br />

„Was die Arbeit leichter macht“<br />

Datum: 23.09.2016<br />

Kurshonorar: 340 € für Zahnärzte,<br />

230 € für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Fachangestellte<br />

Veranstaltungsort: Kongresshaus Baden-Baden


Leitartikel 9<br />

<strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong> <strong>in</strong> <strong>Verantwortung</strong><br />

„Mit Märchen kenne ich mich aus als Wolf.“ Mit viel Optimismus und Überzeugung hatte Guido<br />

Wolf Ende letzten Jahres sowohl auf dem Landesparteitag <strong>in</strong> Rust als auch auf dem Bundesparteitag<br />

der CDU <strong>in</strong> Karlsruhe se<strong>in</strong> Märchenwissen <strong>in</strong> den Mittelpunkt se<strong>in</strong>er programmatischen<br />

Rede gestellt. Doch zum Leidwesen der CDU und ihres Spitzenkandidaten war ihnen e<strong>in</strong><br />

märchenhafter Erfolg nicht vergönnt. Nun ist es amtlich: <strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong> wird die Geschicke im<br />

prosperierenden Baden-Württemberg lenken und Guido Wolf wäre be<strong>in</strong>ahe Geschichte geblieben,<br />

hätte er nicht doch noch zum M<strong>in</strong>isterium der Justiz und für Europa greifen können.<br />

Bei ihrem Landesparteitag am 6. Mai <strong>in</strong> Ludwigsburg<br />

zeigte sich die CDU auf dem Weg der Erneuerung. Neben<br />

den Delegierten konnten auch e<strong>in</strong>fache Mitglieder<br />

ihre Redebeiträge loswerden. Und so merkte man, dass<br />

manche noch immer den goldenen schwarzen Zeiten<br />

nachtrauern. Strobls Rede war daher Balsam für die geschundenen<br />

Seelen, er konnte die Zuhörer argumentativ<br />

und emotional erreichen. Ke<strong>in</strong><br />

Herumeiern wegen der AfD,<br />

die auch <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />

zweistellige Ergebnisse<br />

errungen hat. Ke<strong>in</strong> Populismus<br />

à la Wolf, der sich kurz vor dem<br />

Wahltag wankelmütig zeigte<br />

und me<strong>in</strong>te, mit Distanz zu<br />

Merkel und ihrer Flüchtl<strong>in</strong>gspolitik<br />

bei der Wählerschaft<br />

punkten zu können.<br />

Gradl<strong>in</strong>igkeit und Glaubwürdigkeit<br />

des Spitzenkandidaten<br />

der <strong>Grün</strong>en ließen Wolf weit<br />

h<strong>in</strong>ter se<strong>in</strong>en Erwartungen zurückbleiben.<br />

Vertrauen, Glaubwürdigkeit<br />

und Kompetenz<br />

s<strong>in</strong>d Tugenden, die <strong>in</strong> der Mitte<br />

der Gesellschaft als wertvoll<br />

anerkannt werden. Ob vor diesem<br />

H<strong>in</strong>tergrund Rechtspopulisten<br />

<strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />

e<strong>in</strong>e Alternative darstellen?<br />

Der Beobachter hatte eher den<br />

E<strong>in</strong>druck, dass erst die Person,<br />

dann die Partei und erst dann,<br />

wenn überhaupt, der Mensch und das Land im Fokus<br />

stehen.<br />

Unser Grundgesetz macht deutlich, dass die Würde<br />

des Menschen unantastbar ist – und das gilt für alle<br />

Menschen. Die neue Koalition aus <strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong> weiß<br />

um diese Verpflichtung. Die M<strong>in</strong>isterien s<strong>in</strong>d gut besetzt,<br />

um der Heraus- und Anforderung zu begegnen.<br />

„Integration statt Ausgrenzung“ ist nicht nur e<strong>in</strong> Gebot<br />

christlicher Nächstenliebe, sondern lässt sich auch aus<br />

dem Grundgesetz ableiten. Ob Rechtspopulisten wissen,<br />

was im Grundgesetz steht oder was die christliche<br />

Botschaft ist? Die Werte unserer Verfassung stehen über<br />

allem: die Me<strong>in</strong>ungsfreiheit, die Trennung von Religion<br />

und Staat, die Gleichberechtigung von Mann und Frau,<br />

die pluralistische Demokratie und das strikte Ne<strong>in</strong> zu<br />

Antisemitismus und Rassismus.<br />

Gott sei Dank ist der Wähler nicht alternativlos. Mit<br />

CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die <strong>Grün</strong>en gibt es<br />

starke politische Kräfte für<br />

Baden-Württemberg, für<br />

Deutschland und nicht zuletzt<br />

für Europa – vielleicht e<strong>in</strong>es<br />

Tages für e<strong>in</strong>e Republik Europa<br />

ohne national-egoistische<br />

Strömungen wie sie zur Zeit<br />

zu konstatieren s<strong>in</strong>d.<br />

In Deutschland im Allgeme<strong>in</strong>en<br />

und <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />

im Besonderen sollte<br />

die Leistung wieder zählen,<br />

Umverteilung wie sie Nahles<br />

und Co. wollen, haben die<br />

Bürger nicht goutiert. Statt<br />

Umverteilung sollte der E<strong>in</strong>zelne<br />

gestärkt werden und<br />

Schwache sollen unser aller<br />

Solidarität haben.<br />

Die Zahnärzteschaft hat mit<br />

ihrem Engagement <strong>in</strong> gesellschaftlichen<br />

patienten- und<br />

kollegenorientierten Bereichen<br />

ihren Beitrag zu Demokratie<br />

und Allgeme<strong>in</strong>wohl geleistet<br />

– und sie wird dies auch<br />

weiterh<strong>in</strong> tun. Insofern ist der Rahmen, den der Koalitionsvertrag<br />

den Selbstverwaltungen der Ärzte- und<br />

Zahnärzteschaft <strong>in</strong> Baden-Württemberg e<strong>in</strong>räumt, e<strong>in</strong>e<br />

Chance, sich bei der Gestaltung der Gesundheits- und<br />

Sozialpolitik <strong>in</strong> bewährter Weise e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen als verlässlicher,<br />

kompetenter und glaubwürdiger Partner.<br />

Johannes Clausen<br />

Chefredakteur Zahnärzteblatt Baden-Württemberg<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016


10<br />

Titelthema<br />

Foto: dpa<br />

Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung<br />

Viele gut geme<strong>in</strong>te Absichtserklärungen<br />

„Wir wollen e<strong>in</strong>e Gesundheitsversorgung und Pflege, die sich am Bedarf<br />

der Menschen orientiert.“ E<strong>in</strong> Koalitionsvertrag, der aus vielen<br />

solcher gut geme<strong>in</strong>ten Willenserklärungen besteht, ist e<strong>in</strong>e Sache,<br />

Regierungshandeln e<strong>in</strong>e andere. Nachdem das ZBW im Vorfeld der<br />

Landtagswahl den Parteien spezielle Wahlprüfste<strong>in</strong>e vorgelegt hat, ist<br />

es nun angebracht, im grün-schwarzen Koalitionsvertrag nach Spuren<br />

dieser Versprechen zu suchen.<br />

Die grün-schwarze Landesregierung,<br />

die am 12. Mai 2016 im renovierten,<br />

nun lichtdurchfluteten<br />

Plenarsaal vereidigt wurde, muss<br />

die Transparenz ihres Handelns erst<br />

unter Beweis stellen. Dem Vernehmen<br />

nach gibt es außer dem veröffentlichten<br />

und von beiden Koalitionsparteien<br />

abgesegneten Vertrag<br />

noch zahlreiche Nebenabreden. Die<br />

bleiben geheim, denn sie dienen<br />

dazu, Ziele zu konkretisieren und<br />

deren Umsetzung zu erleichtern.<br />

Man könnte auch sagen, dass sie die<br />

nicht e<strong>in</strong>fache Koalitions- und Regierungsbildung<br />

wohl erst möglich<br />

gemacht haben. Im Moment kann<br />

man sich daher nur auf die „vielen<br />

schwarzen Buchstaben“ beziehen,<br />

die man im Koalitionsvertrag unter<br />

der Überschrift „Baden-Württemberg<br />

gestalten: Verlässlich, nachhaltig,<br />

<strong>in</strong>novativ“ f<strong>in</strong>det.<br />

Das Thema Gesundheitsversorgung<br />

ersche<strong>in</strong>t dort auf Seite 86 (von<br />

138 Seiten) unter dem Rubrum „qualitativ<br />

hochwertig, zuverlässig, sektorenübergreifend“.<br />

Als Ziel benennen<br />

die Koalitionspartner e<strong>in</strong>en gleichberechtigten<br />

und barrierefreien Zugang<br />

zu e<strong>in</strong>er „bedarfsorientierten Gesundheitsversorgung<br />

für alle“. Betont wird<br />

außerdem der Sicherstellungsauftrag<br />

der Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igung,<br />

vor allem, was die ambulante ärztliche<br />

Versorgung im ländlichen Raum<br />

angeht.<br />

Telemediz<strong>in</strong>. Weil sich aber schon<br />

heute Defizite bei der ärztlichen<br />

Versorgung <strong>in</strong> der Fläche abzeichnen,<br />

soll die fortschreitende Digitalisierung<br />

Möglichkeiten bieten, „die<br />

mediz<strong>in</strong>ische Versorgung der Bevölkerung,<br />

auch sektoren- und <strong>in</strong>stitutionsübergreifend<br />

zu verbessern und<br />

zu erleichtern“. Deshalb will man die<br />

Telemediz<strong>in</strong> im Rahmen von Modellprojekten<br />

erproben, um sie dann<br />

„zielführend und nachhaltig“ auszubauen.<br />

Natürlich unter Berücksichtigung<br />

aller datenschutzrechtlichen<br />

Kautelen. Das Wort „Datenschutz“<br />

kommt über 30 Mal im Koalitionsvertrag<br />

vor, auch <strong>in</strong> der weicheren<br />

Form des „gestaltenden Datenschutzes“.<br />

Unter anderem heißt es dazu:<br />

„Die europäische Datenschutzgrundverordnung<br />

werden wir zeitnah umsetzen<br />

und weitere Schritte prüfen,<br />

wie e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende Balance aus dem<br />

Schutz sensibler Daten und Innovationsförderung<br />

unterstützt werden und<br />

gel<strong>in</strong>gen kann.“<br />

Subsidiaritätspr<strong>in</strong>zip. Bei der<br />

Dase<strong>in</strong>svorsorge bzw. Gesundheitsversorgung<br />

wird die Hilfe zur Selbsthilfe<br />

besonders hervorgehoben. Leistungen<br />

der Dase<strong>in</strong>svorsorge sollen<br />

nach dem Subsidiaritätspr<strong>in</strong>zip dort<br />

geregelt werden, wo sie entstehen<br />

ZBW 6/2016<br />

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Titelthema 11<br />

und den Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern<br />

zugutekommen. „Wir verstehen unter<br />

Sozialpolitik die Hilfe zur Selbsthilfe<br />

– wo immer dies möglich ist. Wir<br />

wollen nicht entmündigen, sondern<br />

ermutigen und befähigen.“<br />

Morbi-RSA. Die drei Geberländer<br />

des Länderf<strong>in</strong>anzausgleichs (Hessen,<br />

Bayern und BW) sehen sich schon<br />

seit längerem auch bei den Zuweisungen<br />

aus dem Gesundheitsfonds<br />

benachteiligt. Schon die Vorgängerregierung<br />

forderte die E<strong>in</strong>führung<br />

e<strong>in</strong>es Regionalfaktors. Nun steht im<br />

neuen Koalitionsvertrag: „Der morbiditätsorientierte<br />

Risikostrukturausgleich<br />

soll als optimaler Verteilungsschlüssel<br />

die Gelder dorth<strong>in</strong> fließen<br />

lassen, wo sie vonnöten s<strong>in</strong>d. Auf<br />

Bundesebene werden wir uns daher<br />

dafür e<strong>in</strong>setzen, dass notwendige Änderungen<br />

beim Morbi-RSA vorgenommen<br />

werden, um e<strong>in</strong>en gerechten<br />

Ausgleich zwischen den Ländern<br />

herbeizuführen.“<br />

Gesundheitskonferenzen. Geblieben<br />

aus dem Erbteil der vergangenen<br />

Koalition s<strong>in</strong>d auch<br />

die Gesundheitskonferenzen, die,<br />

deutschlandweit e<strong>in</strong>zigartig, die<br />

Zusammensetzung und das Zusammenwirken<br />

verschiedener Gremien<br />

im Gesundheitsbereich auf Landesund<br />

kommunaler Ebene geregelt<br />

hatten. Im Wortlaut heißt es <strong>in</strong> der<br />

neuen Koalitionsvere<strong>in</strong>barung: „Gesundheitskonferenzen<br />

spielen e<strong>in</strong>e<br />

wichtige Rolle bei der Entwicklung<br />

passender Versorgungskonzepte für<br />

die jeweilige Region. Dabei ist uns<br />

wichtig, dass Konzepte <strong>in</strong> Abstimmung<br />

mit der Landesebene und nach<br />

Vorgaben des sektorenübergreifenden<br />

Landesausschusses entwickelt<br />

werden. Die Rolle der Kommunen<br />

wird bei der Entwicklung zukünftiger<br />

Versorgungsstrukturen gestärkt.“<br />

Geme<strong>in</strong>den, die vom demografischen<br />

Wandel besonders betroffen s<strong>in</strong>d, sollen<br />

mit e<strong>in</strong>em Demografiebonus bei<br />

ihren regionalen Strategien zur Dase<strong>in</strong>svorsorge<br />

f<strong>in</strong>anziell und strukturell<br />

unterstützt werden.<br />

Prävention. Früh e<strong>in</strong>setzende<br />

Hilfe und Prävention f<strong>in</strong>den ebenfalls<br />

ihren Niederschlag im Vertrag<br />

der Großkoalitionäre: „Die Gestaltung<br />

gesunder Lebenswelten ist für<br />

uns e<strong>in</strong> wichtiges Ziel. Prävention<br />

und Gesundheitsförderung spielen<br />

dabei von der Geburt bis zum Lebensende<br />

e<strong>in</strong>e zentrale Rolle für die<br />

Erhaltung des Gesundheitszustandes<br />

und die Verh<strong>in</strong>derung von Krankheiten.“<br />

Deshalb soll die „Präventionspolitik<br />

im Land im Rahmen des<br />

Landesausschusses für Prävention<br />

und Gesundheitsförderung“ strategisch<br />

koord<strong>in</strong>iert und die Arbeit des<br />

Ausschusses „<strong>in</strong>tensiv begleitet“<br />

werden.<br />

ÖGD. Die Stärkung des ÖGD als<br />

„neutraler und geme<strong>in</strong>wohlorientierter<br />

Akteur im Gesundheitsbereich“<br />

könnte für alle Anstrengungen im<br />

S<strong>in</strong>ne der Gruppenprophylaxe und<br />

der Jugendzahnpflege von Vorteil<br />

se<strong>in</strong>. Wortlaut: „Der öffentliche Gesundheitsdienst<br />

soll weiter gestärkt<br />

werden. Er soll „im S<strong>in</strong>ne der Dase<strong>in</strong>svorsorge<br />

verstärkt auch koord<strong>in</strong>ierende<br />

Aufgaben und e<strong>in</strong>e Steuerungsfunktion<br />

wahrnehmen. Dabei<br />

sollen Prävention und Versorgungsfragen<br />

zentrale Anliegen se<strong>in</strong>.“<br />

Pflegekammer. Um die Gesundheit<br />

und die Pflege der älteren Mitbürger,<br />

aber auch um die „Ressourcen<br />

von Senioren“ macht sich die<br />

neue Landesregierung besonders viel<br />

Gedanken: „Das Spektrum, das die<br />

Politik für Senioren abdeckt, ist daher<br />

weitaus vielfältiger und umfangreicher<br />

als der Bereich Gesundheit<br />

und Pflege.“ Dennoch will man e<strong>in</strong>e<br />

„hochwertige und nachhaltig bezahlbare<br />

Pflege“ sichern. Dazu könnte<br />

auch – die Zustimmung der Pflege-<br />

Verbände vorausgesetzt – die E<strong>in</strong>richtung<br />

e<strong>in</strong>er Pflegekammer e<strong>in</strong>en<br />

Beitrag leisten.<br />

Duale Ausbildung. Für die Zahnärzteschaft<br />

ist im H<strong>in</strong>blick auf ihre<br />

MitarbeiterInnen auch das Bekenntnis<br />

zur dualen Ausbildung von Interesse.<br />

„Wir wollen die duale Ausbil-<br />

Grafik: statistisches Landesamt BW/dpa<br />

Frauen und Männer<br />

<strong>in</strong> den Parlamenten<br />

Geme<strong>in</strong>deräte <strong>in</strong><br />

Baden-Württemberg<br />

Kreistage <strong>in</strong><br />

Baden-Württemberg<br />

Landtag<br />

Baden-Württemberg<br />

Deutscher<br />

Bundestag<br />

Europäisches<br />

Parlament<br />

Männer<br />

Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2016<br />

14.263<br />

18.753<br />

Sitze<br />

1.803<br />

2.228<br />

Sitze<br />

108<br />

143<br />

Sitze<br />

402<br />

631<br />

Sitze<br />

475<br />

751<br />

Sitze<br />

Frauen<br />

4.490<br />

76,1<br />

%<br />

80,9<br />

425 %<br />

35<br />

75,5<br />

63,2<br />

%<br />

63,7<br />

229 %<br />

276<br />

%<br />

23,9<br />

19,1<br />

24,5<br />

36,3<br />

36,8<br />

Statistik. Wie die Ergebnisse der<br />

Wahlstatistiken zeigen, s<strong>in</strong>d auch<br />

heute noch deutlich mehr Männer<br />

als Frauen <strong>in</strong> den Parlamenten<br />

vertreten. Trotz der im Vergleich<br />

zur vorangegangenen Landtagswahl<br />

(2011) gestiegenen Zahl von<br />

weiblichen Abgeordneten liegt<br />

der Frauenanteil im 16. Landtag<br />

von Baden Württemberg nur bei<br />

24,5 Prozent. Auch <strong>in</strong> anderen<br />

Parlamenten s<strong>in</strong>d Frauen nach<br />

wie vor stark unterrepräsentiert:<br />

In den Geme<strong>in</strong>deparlamenten des<br />

Landes liegt ihr Anteil bei knapp<br />

24 Prozent, <strong>in</strong> den Kreistagen<br />

lediglich bei rund 19 Prozent<br />

(Anteile jeweils laut endgültigem<br />

Wahlergebnis).<br />

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ZBW 6/2016


12<br />

Titelthema<br />

Mitglieder der Landesregierung.*<br />

dung als wichtigen Standortfaktor für<br />

die Wirtschaft und als Möglichkeit<br />

der Teilhabe junger Menschen an der<br />

Gesellschaft stärken“, heißt es dazu<br />

im Koalitionsvertrag. Zudem sollen<br />

Komb<strong>in</strong>ationsmodelle zwischen dualer<br />

Ausbildung und Studium gestärkt<br />

und die Möglichkeit zur Teilzeit- und<br />

Spätausbildung weiter ausgebaut<br />

werden. Interessant auch das Bekenntnis<br />

zu betriebs- und wohnortnahen<br />

Berufsschulen, um die Ausbildung<br />

nach dem Leitpr<strong>in</strong>zip „So viel<br />

Berufsschulunterricht vor Ort wie<br />

möglich“ <strong>in</strong> der Fläche zu gewährleisten.<br />

Akademisierung. Während man<br />

sonst auf Gleichwertigkeit beruflicher<br />

und akademischer Ausbildung setzt,<br />

wird bei den Gesundheitsberufen<br />

e<strong>in</strong>e Ausnahme gemacht. Neue Studiengänge<br />

will man nur bei den Gesundheitsfachberufen<br />

unterstützen –<br />

wohl im H<strong>in</strong>blick auf <strong>in</strong>terprofessionelle<br />

Zusammenarbeit. Interessant<br />

ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang auch<br />

folgende Sentenz: „Wir werden neue<br />

Formen der Zusammenarbeit im Gesundheitswesen<br />

anstoßen. Wir wollen<br />

mehr Handlungsautonomie für die<br />

Gesundheitsfachberufe und setzen<br />

uns deshalb im Bund für e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />

der Heilkundeübertragungsrichtl<strong>in</strong>ie<br />

e<strong>in</strong>.“<br />

Gesundheitsfachberufe. Auch<br />

will man die „Beratungsangebote<br />

für Wiedere<strong>in</strong>steiger <strong>in</strong> die Gesundheitsfachberufe<br />

ausbauen – wobei die<br />

Betonung wohl auf Beratung liegt.<br />

Insgesamt sollen Gesundheitsfachberufe<br />

aufgewertet werden und der<br />

„Auf- und Ausbau eigenständiger<br />

Forschung und Promotionsmöglichkeiten<br />

im Bereich der Pflegeberufe<br />

geschaffen werden, „um akademische<br />

Karrieren im Bereich Pflege zu<br />

ermöglichen“.<br />

Arbeitnehmerrechte. Familiengerechte<br />

Teilzeitmodelle und Arbeitssouveränität<br />

hat sich die grünschwarze<br />

Koalition ebenfalls auf die<br />

Fahnen geschrieben, auch Arbeitssicherheit<br />

steht hoch im Kurs. Auf etwas<br />

Bürokratieabbau könnte h<strong>in</strong>deuten,<br />

dass „Lösungen auf betrieblicher<br />

und überbetrieblicher Ebene für uns<br />

Vorrang vor gesetzlichen Regelungen“<br />

haben sollen.<br />

Foto: Staatsm<strong>in</strong>isterium BW<br />

Ernährung. Auch das Thema gesunde<br />

Ernährung spielt <strong>in</strong> der Koalitionsvere<strong>in</strong>barung<br />

e<strong>in</strong>e Rolle. Vor<br />

allem die gesunde Ernährung von<br />

K<strong>in</strong>dern ist „zentral“. Man plädiert<br />

daher für e<strong>in</strong>e „Ernährungserziehung<br />

unserer Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />

und die Versorgung mit frischem<br />

Obst, Gemüse und Milch“, was möglichst<br />

viele K<strong>in</strong>der nutzen sollen. Das<br />

Land wird im Rahmen des neu aufgestellten<br />

EU-Schulprogramms (ab<br />

August 2017) weiterh<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Beitrag<br />

leisten – bei der pädagogischen<br />

Begleitung mit den Aspekten gesunde<br />

Ernährung.<br />

Strahlenschutz. Der Strahlenschutz<br />

soll gebündelt werden, auch<br />

angesichts der „risikoorientierten<br />

Aufsicht <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong>“, sodass die<br />

Organisation <strong>in</strong> der Strahlenschutzüberwachung<br />

<strong>in</strong> der Hand e<strong>in</strong>es<br />

Ressorts sowie auf Ebene der Regierungspräsidien<br />

liegen soll.<br />

Mediz<strong>in</strong>produkte. Bei der Aufbereitung<br />

von Mediz<strong>in</strong>produkten <strong>in</strong><br />

der Zahnarztpraxis wird man sicher<br />

nicht von den bisherigen Regelungen<br />

abweichen, heißt es doch im Koalitionsvertrag,<br />

dass die „Sicherheit von<br />

Arzneimitteln und Mediz<strong>in</strong>produkten“<br />

wichtig ist. Daher will man die<br />

wirksame Überwachung der E<strong>in</strong>haltung<br />

gesetzlicher Vorgaben bei der<br />

Herstellung, beim Handel und bei der<br />

Anwendung stärken“.<br />

Integration. Das Sozialm<strong>in</strong>isterium<br />

ist breiter aufgestellt als bisher,<br />

es wird außer Sozialordnung, Familie,<br />

Frauen, Senioren und Gesundheit<br />

künftig auch das aufgelassene Ressort<br />

Integration umfassen. Das Thema<br />

Migration allerd<strong>in</strong>gs wurde dem<br />

Wirtschaftsm<strong>in</strong>isterium zugeordnet,<br />

der Fachbereich Arbeit ebenfalls. Zur<br />

Flüchtl<strong>in</strong>gspolitik unter dem Rubrum<br />

„Offenherzig und realistisch“ spricht<br />

man sich dafür aus, dass „e<strong>in</strong>e globale<br />

Flüchtl<strong>in</strong>gskrise zw<strong>in</strong>gend europäischer<br />

Lösungen“ bedarf. Im grünschwarzen<br />

Koalitionsvertrag heißt es:<br />

„Zentrales Ziel ist, dass die erforderlichen<br />

Asylentscheidungen während<br />

des Aufenthalts <strong>in</strong> den Erstaufnahmee<strong>in</strong>richtungen<br />

getroffen werden.<br />

Flüchtl<strong>in</strong>ge ohne Bleibeperspektive<br />

sollen nicht mehr <strong>in</strong> die Kommunen<br />

verteilt werden.“ D. Kallenberg<br />

*Dr. Susanne Eisenmann, M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Kultus, Jugend und Sport, Edith Sitzmann, M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für F<strong>in</strong>anzen, W<strong>in</strong>fried Kretschmann, M<strong>in</strong>isterpräsident, Thomas<br />

Strobl, Stellvertretender M<strong>in</strong>isterpräsident und M<strong>in</strong>ister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Theresia Bauer, M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Wissenschaft, Forschung und<br />

Kunst (1. R. v. l.). Peter Hauk, M<strong>in</strong>ister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Franz Untersteller, M<strong>in</strong>ister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Dr.<br />

Nicole Hoffmeister-Kraut, M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau (2. R. v. l.). Dr. Gisela Splett, Staatssekretär<strong>in</strong> im M<strong>in</strong>isterium für F<strong>in</strong>anzen, Gisela<br />

Erler, Staatsrät<strong>in</strong> für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Guido Wolf, M<strong>in</strong>ister der Justiz und für Europa, Petra Olschowski, Staatssekretär<strong>in</strong> im M<strong>in</strong>isterium<br />

für Wissenschaft, Forschung und Kunst, W<strong>in</strong>fried Hermann, M<strong>in</strong>ister für Verkehr, Manfred Lucha, M<strong>in</strong>ister für Soziales und Integration (3. R. v. l.). Dr. Andre<br />

Baumann, Staatssekretär im M<strong>in</strong>isterium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Volker Schebesta, Staatssekretär im M<strong>in</strong>isterium für Kultus, Jugend und<br />

Sport, Bärbl Mielich, Staatssekretär<strong>in</strong> im M<strong>in</strong>isterium für Soziales und Integration, Katr<strong>in</strong> Schütz, Staatssekretär<strong>in</strong> im M<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft, Arbeit und<br />

Wohnungsbau, (4. R. v. l.). Theresia Schopper, beamtete Staatssekretär<strong>in</strong>, Klaus-Peter Murawski, Staatsm<strong>in</strong>ister im Staatsm<strong>in</strong>isterium und Chef der Staatskanzlei,<br />

Friedl<strong>in</strong>de Gurr-Hirsch, Staatssekretär<strong>in</strong> im M<strong>in</strong>isterium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (5. R. v. l.).<br />

ZBW 6/2016<br />

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Titelthema 13<br />

Neu im Kab<strong>in</strong>ett Kretschmann II<br />

Sozialm<strong>in</strong>ister Lucha<br />

Foto: Sozialm<strong>in</strong>isterium BW<br />

Se<strong>in</strong> M<strong>in</strong>isterium<br />

trägt<br />

nun den griffigeren<br />

Titel<br />

„M<strong>in</strong>isterium<br />

für Soziales<br />

und Integration“<br />

und<br />

ist für e<strong>in</strong>e<br />

breite Palette<br />

an sozial- und <strong>in</strong>tegrationspolitischen<br />

Themen verantwortlich,<br />

der Fachbereich Arbeit wurde<br />

dem Wirtschaftsm<strong>in</strong>isterium zugeordnet.<br />

Neuer Ressortchef und<br />

Nachfolger von Katr<strong>in</strong> Altpeter ist<br />

Manfred Lucha (55), der im Kreis<br />

Altött<strong>in</strong>g geboren wurde. Er gehörte<br />

zu den <strong>Grün</strong>dungsmitgliedern<br />

der bayerischen <strong>Grün</strong>en und<br />

ist <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> Oberschwaben<br />

sozialisiert. 2016 hat er mit 33,1<br />

Prozent der Stimmen e<strong>in</strong> Direktmandat<br />

für den Wahlkreis Ravensburg<br />

errungen. Von 1998 bis<br />

2000 war er Mitglied im <strong>Grün</strong>en-<br />

Landesvorstand Baden-Württem-<br />

trischen Zentrums Paul<strong>in</strong>e 13 <strong>in</strong><br />

Friedrichshafen, außerdem Sprecher<br />

des geme<strong>in</strong>depsychiatrischen<br />

Verbundes Bodenseekreis<br />

und stellvertretender Bundesvorsitzender<br />

der Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

geme<strong>in</strong>depsychiatrischer<br />

Verbünde.<br />

Schon <strong>in</strong> der vergangenen Legislaturperiode<br />

war Lucha Obmann<br />

im Sozialausschuss des<br />

Landtages sowie Vorsitzender<br />

des Arbeitskreises Soziales und<br />

Mitglied der Enquetekommission<br />

„Pflege“. Der dem Realo-Flügel<br />

zugerechnete zweifache Vater<br />

lebt seit 30 Jahren mit se<strong>in</strong>er Familie<br />

<strong>in</strong> Ravensburg. Dort ist er<br />

seit 1994 im Geme<strong>in</strong>derat, seit<br />

vielen Jahren als Fraktionschef.<br />

Im Kreistag ist er Vize-Chef se<strong>in</strong>er<br />

Fraktion. Laut Wikipedia ist er<br />

auch Laienschauspieler und hat<br />

bereits mehrfach im „Bodensee-<br />

Tatort“ Nebenrollen übernommen.<br />

DK<br />

Foto: Sozialm<strong>in</strong>isterium BW<br />

Staatssekretär<strong>in</strong> Mielich<br />

Gute Kontakte<br />

der Zahnärzteschaft<br />

Baden-Württemberg<br />

bestehen<br />

seit<br />

Jahren zu<br />

der <strong>Grün</strong>en-<br />

Abgeordneten<br />

Bärbl<br />

Mielich, die nun als Staatssekretär<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>s Sozialm<strong>in</strong>isterium<br />

berufen wurde. So war sie<br />

zum Beispiel Mitte Februar zu<br />

Gast bei e<strong>in</strong>er der IZZ-Dialog-<br />

Begegnungen, bei der Dr. Jäger<br />

und Johannes Clausen<br />

u. a. die Themen zahnärztliche<br />

Versorgung von Flüchtl<strong>in</strong>gen,<br />

berg. Bei den Bundestagswahlen<br />

1990 und 1998 trat er als Direktkandidat<br />

der <strong>Grün</strong>en im Wahlkreis<br />

Ravensburg-Bodensee an, musste<br />

sich aber dem jeweiligen CDU-Kandidaten<br />

geschlagen geben. Für den<br />

Stuttgarter Landtag kandidierte er<br />

erstmals 1996. Im Jahr 2011 zog<br />

er mit e<strong>in</strong>em Zweitmandat <strong>in</strong> den<br />

Landtag e<strong>in</strong>. Mit Blick auf die Zusammenlegung<br />

von Sozial- und Integrationspolitik<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ressort<br />

sagte Lucha bei se<strong>in</strong>er Amtse<strong>in</strong>führung:<br />

„Beide Bereiche bed<strong>in</strong>gen<br />

e<strong>in</strong>ander und gehören zusammen.“<br />

Gesundheit ist ke<strong>in</strong> neues Thema<br />

für den Ravensburger Abgeordneten,<br />

e<strong>in</strong> ehemaliger Chemiewerker,<br />

ausgebildeter Krankenpfleger und<br />

studierter Sozialarbeiter. Lucha<br />

holte 1992 die Fachhochschulreife<br />

nach und studierte <strong>in</strong> Ravensburg-<br />

We<strong>in</strong>garten Soziale Arbeit. 2005<br />

absolvierte er das Masterstudium<br />

„Management im Sozial- und Gesundheitswesen“.<br />

Er war fachlicher<br />

Leiter des geme<strong>in</strong>depsychia-<br />

Qualitätsmanagement <strong>in</strong> den<br />

Zahnarztpraxen, Patientenberatung<br />

und Zweitme<strong>in</strong>ung <strong>in</strong> Baden-<br />

Württemberg, Approbationsordnung<br />

sowie Landeszahnärztekammer<br />

als Approbationsbehörde<br />

ansprachen (siehe Beitrag „Dialog<br />

mit Abgeordneten“ <strong>in</strong> der Ausgabe<br />

5/2016 des Zahnärzteblattes, S.<br />

31 )<br />

Mielich, 1952 <strong>in</strong> Wuppertal geboren,<br />

gehört seit 2006 für den<br />

Wahlkreis 48 (Breisgau) dem<br />

Landtag an.<br />

In der vergangenen Legislaturperiode<br />

war sie gesundheitspolitische<br />

Sprecher<strong>in</strong> der <strong>Grün</strong>en im<br />

Landtag und Vorsitzende des Sozialausschusses.<br />

Die Diplom-Sozialpädagog<strong>in</strong><br />

und Familienmediator<strong>in</strong> ist verheiratet<br />

und Mutter dreier erwachsener<br />

K<strong>in</strong>der. Sie wurde<br />

im Herbst 1987 <strong>in</strong> den Kreistag<br />

des Landkreises Breisgau-<br />

Hochschwarzwald gewählt. Von<br />

Januar 1988 bis zu ihrer Wahl <strong>in</strong><br />

den Landtag 2006 war sie Vorsitzende<br />

der dortigen grünen<br />

Kreistagsfraktion. Von 1996 bis<br />

2000 gehörte sie dem Landesvorstand<br />

der <strong>Grün</strong>en <strong>in</strong> Baden-<br />

Württemberg an. Seit 2000 ist<br />

sie Sprecher<strong>in</strong> der Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />

der <strong>Grün</strong>en<br />

für die Bereiche Arbeit, Soziales<br />

und Gesundheit.<br />

DK<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016


14<br />

Titelthema<br />

Parteipolitik<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachen Lösungen<br />

Die aktuelle Politik sche<strong>in</strong>t wieder mehr Deutsche vom Sofa zu locken:<br />

Mit 70,4 Prozent war die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl<br />

<strong>in</strong> Baden-Württemberg ungewöhnlich hoch. Auch <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

(70,4 Prozent) und <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt (61,1 Prozent) traten deutlich<br />

mehr Bürger zur Landtagswahl an als die letzten beiden Male. Doch<br />

ist das e<strong>in</strong> gutes Zeichen? Vor allem die überraschend erfolgreiche<br />

AfD brachte es fertig, frühere Nicht-Wähler zu mobilisieren (und noch<br />

mehr Wechselwähler zu gew<strong>in</strong>nen) – und das, obwohl die Medien fast<br />

unisono vor der Gefahr von Rechtsaußen warnten. Der Versuch der<br />

etablierten Parteien, die AfD möglichst zu ignorieren, erwies sich nicht<br />

als zielführende Strategie. Haben Medien und Politik im Umgang mit<br />

der AfD Fehler gemacht?<br />

Als der SWR im Januar die damaligen<br />

Landtagsparteien <strong>in</strong>formierte,<br />

dass man <strong>in</strong> der sog. „Elefantenrunde“<br />

im Vorfeld der Wahl<br />

nicht nur ihre eigenen Vertreter vor<br />

die Kamera holen wolle, sondern<br />

auch „Spitzenkandidaten der aussichtsreichen<br />

Parteien“, reagierte<br />

das Regierungslager postwen-<br />

dend: M<strong>in</strong>isterpräsident W<strong>in</strong>fried<br />

Kretschmann (<strong>Grün</strong>e) und se<strong>in</strong><br />

Stellvertreter Nils Schmid (SPD)<br />

kündigten an, e<strong>in</strong>er Runde mit der<br />

AfD (Alternative für Deutschland)<br />

auf jeden Fall fernzubleiben. Mit<br />

Rechtspopulisten setze man sich<br />

nicht an e<strong>in</strong>en Tisch, ließen sie<br />

wissen. Gegenüber der Badischen<br />

Zeitung erklärte Schmid: „Die<br />

AfD ist die Partei der geistigen<br />

Brandstifter. Geme<strong>in</strong>same Podien<br />

würden die Hetze, die prom<strong>in</strong>ente<br />

Vertreter dieser Partei auf allen<br />

Kanälen verbreiten, relativieren.“<br />

In Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz kam es zu<br />

e<strong>in</strong>er vergleichbaren Situation:<br />

Regierungschef<strong>in</strong> Malu Dreyer<br />

(SPD) lehnte die Teilnahme an<br />

der erweiterten „Elefantenrunde“<br />

mit dem H<strong>in</strong>weis auf das „hochproblematische<br />

Geschichts- und<br />

Menschenbild“ der AfD ab. „Diese<br />

Partei ist ke<strong>in</strong>e normale Partei.<br />

Es gibt ke<strong>in</strong>en Grund, sie <strong>in</strong> diese<br />

Runde e<strong>in</strong>zuladen“, so Dreyer.<br />

Um nicht „vor leeren Stühlen“ zu<br />

stehen, wie der SWR auf Twitter<br />

schrieb, erwog der Sender, <strong>in</strong> beiden<br />

Bundesländern auf die AfD zu<br />

verzichten. Doch es kam schließlich<br />

anders: Die Spitzenkandidaten<br />

von AfD und der L<strong>in</strong>ken wurden<br />

2011 2016<br />

CDU<br />

<strong>Grün</strong>e<br />

SPD<br />

CDU<br />

<strong>Grün</strong>e<br />

AfD<br />

Andere<br />

Parteien<br />

L<strong>in</strong>ke<br />

Erstwähler<br />

Zugezogene<br />

FDP<br />

SPD<br />

FDP<br />

Andere<br />

Parteien<br />

L<strong>in</strong>ke<br />

Verstorbene<br />

Fortgezogene<br />

Nichtwähler<br />

Nichtwähler<br />

Wählerwanderung. So änderte sich das Stimmverhalten bei der Landtagswahl 2016 im Vergleich zu 2011. Die <strong>in</strong>teraktive Grafik f<strong>in</strong>den<br />

Sie unter www.zeit.de/politik/deutschland/2016-03/waehlerwanderung-landtagswahlen-parteien-cdu-afd-nichtwaehler.<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Titelthema 15<br />

e<strong>in</strong>geladen, und während die rhe<strong>in</strong>land-pfälzische<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong><br />

hart blieb und an ihrer Stelle<br />

SPD-Landeschef Roger Lewentz<br />

<strong>in</strong> die TV-Debatte zog, entschlossen<br />

sich Kretschmann und Schmid,<br />

vielleicht nicht zuletzt unter dem<br />

Druck stetig steigender Umfragewerte<br />

für die AfD, zur Teilnahme.<br />

Erdrutschsieg. Ob die zögerliche<br />

Gesprächsbereitschaft die<br />

AfD tatsächlich „aufgewertet“ hat,<br />

wie im Vorfeld vermutet wurde,<br />

lässt sich nicht nachprüfen. Fakt<br />

ist aber, dass die AfD bei allen<br />

drei Landtagswahlen regelrecht<br />

abräumte. In Baden-Württemberg<br />

kam sie auf 15,1 Prozent: 809.564<br />

von 7.683.464 Wahlberechtigten<br />

gaben der AfD ihre Stimme. „Die<br />

Auswertung der Wählerwanderungen<br />

zeigt, dass besonders die Alternative<br />

für Deutschland viele Nicht-<br />

Wähler aktiviert hat“, konstatierte<br />

die Landeszentrale für politische<br />

Bildung Baden-Württemberg.<br />

Immerh<strong>in</strong> 209.000 frühere Nicht-<br />

Wähler stimmten am 13. März für<br />

die AfD. Deutlich weniger konnten<br />

die <strong>Grün</strong>en (129.000) und die<br />

FDP (43.000) neu für sich gew<strong>in</strong>nen.<br />

Dass die AfD auch <strong>in</strong> hohem<br />

Maße Wechselwähler mobilisierte<br />

(CDU: -190.000, SPD: -90.000,<br />

<strong>Grün</strong>e: -70.000), führte letztlich<br />

zu ihrem sensationellen E<strong>in</strong>zug<br />

<strong>in</strong>s Landesparlament: Drei Jahre<br />

nach <strong>Grün</strong>dung der Partei bildet<br />

die AfD mit 23 Abgeordneten die<br />

drittstärkste Fraktion im badenwürttembergischen<br />

Landtag – nach<br />

den <strong>Grün</strong>en (47) und der CDU<br />

(42), aber noch vor der SPD (19)<br />

und der FDP (12).<br />

Werbefläche. Mit ihrem E<strong>in</strong>zug<br />

<strong>in</strong>s Landesparlament hat sich<br />

die vieldiskutierte Frage erübrigt,<br />

ob man der AfD e<strong>in</strong>e Bühne<br />

bieten dürfe – der Landtag ist die<br />

beste Bühne, die sich der AfD-<br />

Fraktionsvorsitzende Prof. Dr.<br />

Jörg Meuthen wünschen kann.<br />

Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund dürfte<br />

es ihm nicht schwer fallen, die<br />

regelmäßigen Negativschlagzeilen<br />

der Medien zu verschmerzen,<br />

denen sich die Partei ausgesetzt<br />

sieht. Unter dem Titel „Meuthen<br />

hui, <strong>in</strong>nen pfui“ berichtete etwa<br />

CDU<br />

190.000<br />

(9,8 %)<br />

21.000 (1,1 %)<br />

7.000 (0,36 %)<br />

168.000 (8,6 %)<br />

64.000 (3,3 %)<br />

CDU. 1.944.000 Menschen wählten 2011 die CDU. 52Prozent davon blieben der Partei<br />

treu, 28Prozent wählten anders.<br />

Die neue und alte Opposition<br />

Die SPD im Südwesten leidet unter<br />

dem Kretschmann-Effekt: Jeden<br />

fünften früheren SPD-Wähler zog<br />

es <strong>in</strong> die Partei des Landesvaters.<br />

Im Vergleich zur Landtagswahl<br />

2011 blieben der SPD nur schmerzliche<br />

38 Prozent ihrer Wähler treu.<br />

„Nach der Landtagswahl geht es<br />

jetzt darum, das Wahlergebnis aufzuarbeiten<br />

und den Erneuerungsprozess<br />

der SPD Baden-Württemberg<br />

e<strong>in</strong>zuleiten“, erklärte der<br />

Landesverband. Noch <strong>in</strong> diesem<br />

Herbst sollen Neuwahlen des Landesvorstands<br />

stattf<strong>in</strong>den, um „mit<br />

neuer Kraft <strong>in</strong> die Bundestagswahl<br />

2017“ zu gehen. Die Bundes-SPD<br />

kann Unterstützung gebrauchen:<br />

Nach aktuellen Umfragewerten<br />

liegt sie im Bereich von 20 Prozent.<br />

Zwischenzeitlich f<strong>in</strong>det sich<br />

Landesvorsitzender Nils Schmid <strong>in</strong><br />

die Rolle der Opposition e<strong>in</strong>. Er kritisierte<br />

die neue Regierungsriege<br />

als „Schlafwagen-Koalition auf dem<br />

kle<strong>in</strong>sten geme<strong>in</strong>samen Nenner“.<br />

Die FDP, mit e<strong>in</strong>em Plus von drei<br />

168.000 (8,6 %)<br />

1.004.000 (52 %)<br />

33.000 (1,7 %)<br />

129.000 (6,6 %)<br />

160.000 (8,2 %)<br />

2011 2016<br />

<strong>Grün</strong>e<br />

CDU<br />

AfD<br />

SPD<br />

FDP<br />

Prozentpunkten auf der Gew<strong>in</strong>nerseite<br />

der Landtagswahl, hat bereits<br />

<strong>in</strong> den oppositionellen Rout<strong>in</strong>ebetrieb<br />

geschaltet und sich wieder<br />

der Sacharbeit gewidmet, zum Beispiel<br />

der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit<br />

grünen Konzepten: „Es ändert sich<br />

nichts an dieser blöds<strong>in</strong>nigen Politik,<br />

im w<strong>in</strong>därmsten Bundesland<br />

stur auf den Ausbau der W<strong>in</strong>dkraft<br />

zu setzen.“ Der Vorsitzende der<br />

Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich<br />

Rülke, hatte bereits im Wahlkampf<br />

e<strong>in</strong>e klare L<strong>in</strong>ie gezeigt und die Beteiligung<br />

an e<strong>in</strong>er Koalition unter<br />

Führung der <strong>Grün</strong>en ausgeschlossen.<br />

Ganz im S<strong>in</strong>ne des Bundesvorsitzenden<br />

Christian L<strong>in</strong>dner, der die<br />

Koalitionsbereitschaft von Inhalten<br />

abhängig machen möchte: „Wir haben<br />

auch <strong>Verantwortung</strong> für unsere<br />

Projekte und Pr<strong>in</strong>zipien“, so der<br />

FDP-Chef, „und werden nicht um<br />

jeden Preis regieren.“ Man habe<br />

se<strong>in</strong>e Lektion aus der Abstrafung<br />

bei der Bundestagswahl 2013 gelernt.<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016


16<br />

Titelthema<br />

SPD<br />

40.000<br />

(3,5 %)<br />

22.000 (1,9 %)<br />

16.000 (1,4 %)<br />

89.000 (7,7 %)<br />

66.000 (5,7 %)<br />

<strong>Grün</strong>e<br />

24.000 (2,0 %)<br />

18.000 (1,5 %)<br />

52.000 (4,3 %)<br />

43.000 (3,6 %)<br />

234.000 (20 %)<br />

46.000 (4,0 %)<br />

771.000 (64,0 %)<br />

90.000 (7,8 %)<br />

439.000 (38 %)<br />

110.000 (9,5 %)<br />

2011 2016<br />

2011 2016<br />

61.000 (5,1 %)<br />

70.000 (5,8 %)<br />

77.000 (6,4 %)<br />

33.000 (2,7 %)<br />

57.000 (4,7 %)<br />

<strong>Grün</strong>e<br />

CDU<br />

AfD<br />

SPD<br />

FDP<br />

SPD. 1.152.000 Menschen wählten 2011 die SPD. 38Prozent davon blieben der Partei<br />

treu, 39Prozent wählten anders.<br />

<strong>Grün</strong>e<br />

CDU<br />

AfD<br />

SPD<br />

FDP<br />

<strong>Grün</strong>e. 1.206.000 Menschen wählten 2011 die <strong>Grün</strong>en. 64 Prozent davon blieben der<br />

Partei treu, 23Prozent wählten anders.<br />

die Frankfurter Allgeme<strong>in</strong>e Zeitung<br />

Ende Februar über die badenwürttembergische<br />

AfD und „viele<br />

Kandidaten, die schrille Thesen<br />

verbreiten“. Dazu zählte das Blatt<br />

auch die stv. Sprecher<strong>in</strong> des Landesvorstandes<br />

und damalige Kandidat<strong>in</strong><br />

für den Ma<strong>in</strong>-Tauber-Kreis,<br />

Zahnärzt<strong>in</strong> Dr. Christ<strong>in</strong>a Baum.<br />

FAZ: „Sie hatte die grüne Flüchtl<strong>in</strong>gspolitik<br />

e<strong>in</strong>en ‚schleichenden<br />

Genozid‘ genannt und davor gewarnt,<br />

dass nach e<strong>in</strong>em ‚tausendjährigen<br />

R<strong>in</strong>gen‘ alle Frauen <strong>in</strong><br />

Deutschland die Burka tragen<br />

müssten.“ Baum sitzt <strong>in</strong>zwischen<br />

im Landtag, unweit von Parteikollege<br />

Dr.-Ing. Ra<strong>in</strong>er Balzer aus Bad<br />

Schönborn, den die FAZ u. a. mit<br />

dem Satz zitierte: „Die Indianer<br />

konnten die E<strong>in</strong>wanderung auch<br />

nicht stoppen, heute leben sie <strong>in</strong><br />

Reservaten.“<br />

Als weiteren Kandidaten „mit<br />

zweifelhaften Thesen“ listete die<br />

Frankfurter Allgeme<strong>in</strong>e den Arzt<br />

i. R. Dr. Wolfgang Gedeon aus S<strong>in</strong>gen<br />

auf, der behauptete, „die deutsche<br />

Politik ist von DDR-Kadern<br />

gekapert“. Er wurde schon 2015<br />

vom Nachrichtenmagaz<strong>in</strong> Spiegel<br />

porträtiert als e<strong>in</strong>er, „der vor e<strong>in</strong>er<br />

‚Zuwanderungs-Islamisierung‘<br />

warnte“ und mit den Worten zitiert:<br />

„Wenn Migranten nicht zur ‚kulturellen<br />

Assimilation‘ gezwungen<br />

würden, drohe Deutschland bald<br />

e<strong>in</strong> ‚politisch-kultureller Verdrängungsprozess‘.“<br />

Die Berichterstattung<br />

hat die Wähler nicht daran<br />

geh<strong>in</strong>dert, Gedeon <strong>in</strong> den Landtag<br />

zu befördern. Wie die FAZ stellte<br />

auch der Spiegel e<strong>in</strong>e Art Gruselkab<strong>in</strong>ett<br />

der AfD-Mitglieder vor –<br />

und bei dieser Gelegenheit wurden<br />

auch gleich ihre potenziellen Wähler<br />

<strong>in</strong> arroganter Spiegelmanier<br />

lächerlich gemacht: „Auch <strong>in</strong> den<br />

Teekränzchen westdeutscher bürgerlicher<br />

Kreise f<strong>in</strong>den klerikale,<br />

systemkritische und homophobe<br />

Töne Anklang. Hier liest man Akif<br />

Pir<strong>in</strong>çcis Buch ‚Deutschland von<br />

S<strong>in</strong>nen‘, ergötzt sich an den Tiraden<br />

über ‚grün-l<strong>in</strong>ks-versiffte‘ Intellektuelle<br />

und den ‚geisteskranken‘<br />

Islam.“<br />

Schuss nach h<strong>in</strong>ten. Vielleicht<br />

ist es gerade diese Arroganz, die<br />

viele Medien und Politiker mit ih-<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Titelthema 17<br />

rer Verweigerungshaltung an den<br />

Tag legen, die die AfD so erfolgreich<br />

macht. Zweifellos s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />

AfD Gestalten vertreten, die ganz<br />

e<strong>in</strong>deutig außerhalb des demokratischen<br />

Spektrums stehen. Aber<br />

<strong>in</strong>nerhalb der bunten Truppe, die<br />

ihren Weg noch sucht, gibt es auch<br />

Wortführer, deren Ansichten und<br />

Ängste – ob abwegig oder nicht –<br />

viele Bürger durchaus teilen. Die<br />

Partei zu dämonisieren, spielt ihr<br />

<strong>in</strong> die Hände, wie der Publizist<br />

Wolfgang Bok feststellte: „Jede<br />

mediale Beleidigung und jede herablassende<br />

Äußerung derer, die<br />

e<strong>in</strong>e neue Konkurrenz fürchten<br />

oder sich zu den besseren Demokraten<br />

küren, führt eher zu e<strong>in</strong>er<br />

Trotzreaktion von Mitgliedern und<br />

Wählern: Jetzt erst recht!“<br />

Selbst Bundesjustizm<strong>in</strong>ister Heiko<br />

Maas (SPD), dem es nach eigenem<br />

Bekunden nicht leichtfällt,<br />

„der AfD irgendetwas Positives<br />

abzugew<strong>in</strong>nen“, forderte kürzlich<br />

im Spiegel: „Statt die AfD zu dämonisieren,<br />

müssen wir die <strong>in</strong>haltliche<br />

Ause<strong>in</strong>andersetzung mit ihr<br />

führen – getreu der Maxime: ‚Democracy<br />

is government by discussion‘.“<br />

Bis vor Kurzem sei das gar<br />

nicht so e<strong>in</strong>fach gewesen: „Es ist<br />

schwer, mit Menschen zu diskutieren,<br />

die Fakten ignorieren, überall<br />

‚Elitenbetrug‘ oder ‚Lügenpresse‘<br />

wittern und ihre Realität aus den<br />

Verschwörungszirkeln des Internets<br />

zusammenklauben. Jetzt aber<br />

hat die AfD ihr erstes Grundsatzprogramm<br />

beschlossen. Sie muss<br />

sich an ihren Worten festhalten<br />

lassen.“<br />

CDU<br />

SPD<br />

<strong>Grün</strong>e<br />

FDP<br />

190.000 (23 %)<br />

90.000 (11 %)<br />

70.000 (8,6 %)<br />

209.000 (26 %)<br />

2011<br />

AfD. 810.000 Menschen wählten bei der Landtagswahl 2016 die AfD.<br />

Die ernsthafte Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

empfehlen andere schon<br />

lange, so auch der Autor Boris<br />

Rosenkranz <strong>in</strong> uebermedien.de,<br />

der die grün-rote Verweigerung,<br />

an der SWR-Elefantenrunde teilzunehmen,<br />

damals wie folgt kommentierte:<br />

„Gerade e<strong>in</strong> öffentlicher<br />

Schlagabtausch böte die Möglichkeit,<br />

die Hetze, Unwahrheiten und<br />

Verdrehungen, die das rhetorische<br />

Fundament der AfD bilden, zu entblößen<br />

und diese Partei klug mit<br />

AfD<br />

151.000 (19 %)<br />

18.000 (2,2 %)<br />

22.000 (2,7 %)<br />

35.000 (4,3 %)<br />

25.000 (3,1 %)<br />

2016<br />

Fakten zu widerlegen – und zwar<br />

vor Fernsehpublikum. Das müsste<br />

man von Politikern erwarten können:<br />

Dass sie sich mit Gegnern<br />

ause<strong>in</strong>andersetzen, gerade mit solchen<br />

am rechten Rand. Das Wesen<br />

der Demokratie ist nun mal der<br />

offene Diskurs.“ Fazit: Politiker<br />

und Bürger müssen im Gespräch<br />

bleiben, mite<strong>in</strong>ander und untere<strong>in</strong>ander,<br />

auch wenn es schwerfällt.<br />

E<strong>in</strong>fachere Wege gibt es nicht.<br />

» schildhauer@meduco.de<br />

Quelle: Zeit Onl<strong>in</strong>e, Grafiken: dpa<br />

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ZBW 6/2016


18<br />

Titelthema<br />

Baden-Württembergs neue Landesregierung<br />

Das Ländle <strong>in</strong> <strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong><br />

Bei der Landtagswahl <strong>in</strong> Baden-Württemberg am 13. März 2016 haben die <strong>Grün</strong>en ihre Spitzenposition<br />

verteidigt und s<strong>in</strong>d als stärkste Partei mit 47 Sitzen im Parlament vertreten. Die Partei stellt mit W<strong>in</strong>fried<br />

Kretschmann erneut den M<strong>in</strong>isterpräsidenten. Neuer Juniorpartner ist nicht mehr die SPD, die nur noch auf<br />

19 Sitze kommt. Stattdessen rückt die CDU wieder <strong>in</strong> die Regierung, sie kommt auf 42 Parlamentssitze und<br />

stellt mit Thomas Strobl den stellvertretenden M<strong>in</strong>isterpräsidenten. Die FDP gewann im Vergleich zur Wahl im<br />

Jahr 2011 leicht und kommt auf 12 Sitze. Neu im Landesparlament ist die AfD, die auf 23 Sitze kommt. Das<br />

ZBW stellt das neue Parlament vor – das Regierungskab<strong>in</strong>ett und die Fraktionsführungen f<strong>in</strong>den Sie mit Foto.<br />

Daniel Lede Abal<br />

stv. Fraktionsvorsitzender<br />

Muhterem Aras<br />

Landtagspräsident<strong>in</strong><br />

Theresia Bauer<br />

M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für<br />

Wissenschaft, Forschung<br />

und Kunst<br />

Sandra Boser<br />

stv. Fraktionsvorsitzende<br />

Dr. Andre Baumann<br />

Staatssekretär im<br />

M<strong>in</strong>isterium für<br />

Umwelt<br />

W<strong>in</strong>fried Hermann<br />

M<strong>in</strong>ister für Verkehr<br />

W<strong>in</strong>fried<br />

Kretschmann<br />

M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

Andrea L<strong>in</strong>dlohr<br />

stv. Fraktionsvorsitzende<br />

Manfred Lucha<br />

M<strong>in</strong>ister für Soziales<br />

und Integration<br />

Bärbl Mielich<br />

Staatssekretär<strong>in</strong> im<br />

M<strong>in</strong>isterium für Soziales<br />

und Integration<br />

Klaus-Peter<br />

Murawski<br />

Leiter der<br />

Staatskanzlei<br />

Thomas Poreski<br />

Sozialpolitischer<br />

Sprecher<br />

Volker Ratzmann<br />

Bevollmächtigter für<br />

Bundesangelegenheiten<br />

Andreas <strong>Schwarz</strong><br />

Fraktionsvorsitzender<br />

Edith Sitzmann<br />

M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für<br />

F<strong>in</strong>anzen<br />

Dr. Gisela Splett<br />

Staatssekretär<strong>in</strong><br />

im M<strong>in</strong>isterium für<br />

F<strong>in</strong>anzen<br />

Franz Untersteller<br />

M<strong>in</strong>ister für<br />

Umwelt, Klima und<br />

Energiewirtschaft<br />

Thekla Walker<br />

stv. Fraktionsvorsitzende<br />

Abgeordnete<br />

Bay, Susanne<br />

Bogner-Unden, Andrea<br />

Braun, Mart<strong>in</strong>a<br />

Böhlen, Beate<br />

Erikli, Nese<br />

Filius, Jürgen<br />

Frey, Josef<br />

Grath, Mart<strong>in</strong><br />

Hahn, Mart<strong>in</strong><br />

Halder, Wilhelm<br />

Häffner, Petra<br />

Katzenste<strong>in</strong>, Hermann<br />

Kern, Manfred<br />

Krebs, Petra<br />

Dr. Lehnig, Kirsten<br />

Lisbach, Bett<strong>in</strong>a<br />

Lösch, Brigitte<br />

Maier, Alexander<br />

Marwe<strong>in</strong>, Thomas<br />

Dr. Murschel, Bernd<br />

Niemann, Jutta<br />

Pix, Re<strong>in</strong>hold<br />

Raufelder, Wolfgang<br />

Renkonen, Daniel<br />

Dr. Rösler, Markus<br />

Saebel, Barbara<br />

Salomon, Alexander<br />

Schoch, Alexander<br />

<strong>Schwarz</strong>, Andrea<br />

Sckerl, Hans-Ulrich<br />

Seemann, Stefanie<br />

Walter, Jürgen<br />

Weh<strong>in</strong>ger, Dorothea<br />

ZBW 6/2016<br />

Dr. Susanne<br />

Eisenmann<br />

M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Kultus,<br />

Jugend und Sport<br />

Peter Hauk<br />

M<strong>in</strong>ister für Ländlichen<br />

Raum und<br />

Verbraucherschutz<br />

Friedl<strong>in</strong>de Gurr - Hirsch<br />

Staatssekret. im<br />

M<strong>in</strong>isterium für<br />

Ländlichen Raum<br />

Dr. Nicole<br />

Hoffmeister-Kraut<br />

M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für<br />

Wirtschaft<br />

Wilfried Klenk<br />

stv. Landtagspräsident<br />

W<strong>in</strong>fried Mack<br />

stv. Fraktionsvorsitzender


Titelthema 19<br />

Prof. Dr. Wolfgang<br />

Re<strong>in</strong>hart<br />

Fraktionsvorsitzender<br />

Karl-Wilhelm Röhm<br />

stv. Fraktionsvorsitzender<br />

Volker Schebesta<br />

Staatssekret. im<br />

M<strong>in</strong>ist. für Kultus,<br />

Jugend und Sport<br />

Katr<strong>in</strong> Schütz,<br />

Staatssekretär<strong>in</strong><br />

im M<strong>in</strong>isterium für<br />

Wirtschaft<br />

Thomas Strobl<br />

Stellvertretender MP<br />

und Innenm<strong>in</strong>ister<br />

Stefan Teufel<br />

Sozialpolitischer<br />

Sprecher<br />

Guido Wolf<br />

M<strong>in</strong>ister der Justiz<br />

und für Europa<br />

Abgeordnete<br />

Beck, Norbert<br />

Blenke, Thomas<br />

Deuschle, Andreas<br />

Epple, Konrad<br />

Felder, Sylvia<br />

Freiherr von Eyb, Arnulf<br />

Gentges, Marion<br />

Graml<strong>in</strong>g, Fabian<br />

Hockenberger, Ulli<br />

Kle<strong>in</strong>, Karl<br />

Kurtz, Sab<strong>in</strong>e<br />

Kößler, Joachim<br />

Dr. Lasotta, Bernhard<br />

Lorek, Siegfried<br />

Nemeth, Paul<br />

Neumann, Christ<strong>in</strong>e<br />

Paal, Claus<br />

Dr. Rapp, Patrick<br />

Razavi, Nicole<br />

Rombach, Karl<br />

Dr. Scheffold, Stefan<br />

Schre<strong>in</strong>er, Felix<br />

Dr. Schütte, Albrecht<br />

Stächele, Willi<br />

Wacker, Georg<br />

Wald, Tobias<br />

Zimmermann, Karl<br />

Ra<strong>in</strong>er Balzer<br />

stv. Fraktionsvorsitzender<br />

Prof. Dr. Jörg<br />

Meuthen<br />

Fraktionsvorsitzender<br />

Emil Sänze<br />

stv. Fraktionsvorsitzender<br />

Abgeordnete<br />

Dr. Baum, Christ<strong>in</strong>a<br />

Baron, Anton<br />

Berg, Lars Patrick<br />

Dr. Fiechtner, He<strong>in</strong>rich<br />

Dr. Gedeon, Wolfgang<br />

Gögel, Bernd<br />

Dr. Grimmer, Bernd<br />

Herre, Stefan<br />

Klos, Rüdiger<br />

Dr. Kuhn, He<strong>in</strong>rich<br />

Mart<strong>in</strong>, Claudia<br />

Dr. Merz, He<strong>in</strong>er<br />

Palka, Thomas Axel<br />

Dr. Podeswa, Ra<strong>in</strong>er<br />

Rottmann, Daniel<br />

Räpple, Stefan<br />

Stauch, Hans Peter<br />

Ste<strong>in</strong>, Udo<br />

Voigtmann, Klaus-Günther<br />

Wolle, Carola<br />

Sascha B<strong>in</strong>der<br />

stv. Fraktionsvorsitzender<br />

Abgeordnete<br />

Born, Daniel<br />

Drexler, Wolfgang<br />

Gall, Re<strong>in</strong>hold<br />

Gruber, Gernot<br />

Hofelich, Peter<br />

Kenner, Andreas<br />

Kle<strong>in</strong>böck, Gerhard<br />

Kopp, Ernst<br />

Nelius, Georg<br />

Dr. Stefan Fulst-Blei<br />

stv. Fraktionsvorsitzender<br />

Rolland, Gabi<br />

Dr. Schmid, Nils<br />

Stickelberger, Ra<strong>in</strong>er<br />

Dr. Weirauch, Boris<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

Jochen Haußmann<br />

stv. FV<br />

Dr. Timm Kern<br />

stv. Fraktionsvorsitzender<br />

Sozialpolitischer<br />

Sprecher<br />

Ra<strong>in</strong>er H<strong>in</strong>derer<br />

Sozialpolitischer<br />

Sprecher<br />

Dr. Hans-Ulrich Rülke<br />

Fraktionsvorsitzender<br />

Mart<strong>in</strong> Rivoir<br />

stv. Fraktionsvorsitzender<br />

Abgeordnete<br />

Dr. Aden, Gerhard<br />

Dr. Bull<strong>in</strong>ger, Friedrich<br />

Glück, Andreas<br />

Prof. Dr. Goll, Ulrich<br />

Hoher, Klaus<br />

Keck, Jürgen<br />

Reich-Gutjahr, Gabriele<br />

Prof. Dr. Schweickert, Erik<br />

We<strong>in</strong>mann, Nico<br />

Andreas Stoch<br />

Fraktionsvorsitzender<br />

ZBW 6/2016<br />

Bildnachweise: Michael Ehrhart, Fotostudio Stock-Müller Freiburg, Gudrun de Maddalena, Eric Danziger, Dennis Willliamson (12), Vertretung des Landes Baden-<br />

Württemberg beim Bund, Staatsm<strong>in</strong>isterium Baden-Württemberg, CDU Landesverband (12), M<strong>in</strong>isterium für Kultus, Jugend und Sport, SPD Landtagsfraktion (4),<br />

Sascha B<strong>in</strong>der, Sab<strong>in</strong>e Wölfle, FDP Landtagsfraktion (3), Prof. Dr. Jörg Meuthen, Emil Sänze, Ra<strong>in</strong>er Balzer.


20<br />

Berufspolitik<br />

Interview mit Dr. Ute Maier zu den Vertragsergebnissen<br />

„Hart aber fair“<br />

Zahlreiche Sitzungen und verschlossene Türen im Zahnärztehaus <strong>in</strong><br />

diesem Frühjahr: Es war die Zeit der Vertragsverhandlungen. Die Vertragspartner<br />

– die <strong>in</strong> Baden-Württemberg ansässigen Krankenkassen<br />

und Krankenkassenverbände sowie die Verhandlungsdelegation der<br />

KZV BW mit Vorstandsvorsitzender Dr. Ute Maier, stellv. Vorstandsvorsitzendem<br />

Christian F<strong>in</strong>ster, Direktor Knuth Wolf und dem Leiter Referat<br />

Recht Tobias Meyer – analysierten das Leistungsgeschehen, leiteten<br />

Konsequenzen und Forderungen daraus ab, erzielten Agreements oder<br />

g<strong>in</strong>gen zunächst ohne ause<strong>in</strong>ander, um sich wieder zu e<strong>in</strong>er neuen Runde<br />

zu treffen. Aktuell s<strong>in</strong>d alle Verhandlungen für 2016 abgeschlossen.<br />

Wie also ist es gelaufen? Fragen dazu an Dr. Ute Maier.<br />

Verhandlungen. „Wir konnten mit allen Vertragspartnern e<strong>in</strong> gutes Ergebnis auf dem<br />

Verhandlungsweg erzielen. Die Punktwerte wurden zwischen 2,95 Prozent und 4 Prozent<br />

gesteigert“, erläuterte Dr. Ute Maier.<br />

ZBW: Frau Dr. Maier, die Vertragsverhandlungen,<br />

die Erzielung sehr<br />

guter Ergebnisse und somit Vergütungen<br />

für die Leistungen der Vertragszahnärzt<strong>in</strong>nen<br />

und Vertragszahnärzte<br />

ist e<strong>in</strong> Kernbereich der<br />

KZV. Was haben Sie 2016 realisieren<br />

können?<br />

Dr. Ute Maier: Das Wichtigste zuerst:<br />

Wir konnten mit allen Vertragspartnern<br />

e<strong>in</strong> Ergebnis auf dem Verhandlungsweg<br />

erzielen. Aufwändige und<br />

im Ergebnis nicht immer für alle<br />

Seiten zufriedenstellende Schiedsamtverhandlungen<br />

konnten somit<br />

vermieden und frühzeitig Planungssicherheit<br />

für die Kolleg<strong>in</strong>nen und<br />

Kollegen erreicht werden. Das war<br />

nicht selbstverständlich, standen<br />

wir doch bei den Verhandlungen mit<br />

dem vdek kurz vor dem Scheitern.<br />

Zudem konnten die Punktwerte je<br />

nach Leistungsbereich zwischen<br />

2,95 Prozent und 4 Prozent gesteigert<br />

und die Ausgabenvolum<strong>in</strong>a erneut<br />

an den Leistungsbedarf angepasst<br />

werden.<br />

Was war Ihnen wichtig, als Verhandlungspositionen<br />

für die Zahnärzte<br />

und verbunden auch mit der<br />

Notwendigkeit der besseren Honorierung<br />

e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen?<br />

Wichtig war uns vor allem, die gestiegenen<br />

Aufwendungen für Personal­<br />

und Sachkosten sowie die<br />

Kostensteigerungen für Hygienemaßnahmen<br />

und Qualitätsmanagement<br />

mit <strong>in</strong> die Forderungen<br />

e<strong>in</strong>zupreisen. Das ist gelungen.<br />

Fotos: KZV BW<br />

Des Weiteren verfolgten wir das<br />

Ziel, die Überschreitungen der Ausgabenvolum<strong>in</strong>a<br />

weiter zu m<strong>in</strong>imieren<br />

und die Notfalldienstleistungen<br />

extrabudgetär zu stellen.<br />

Es war zwischenzeitlich zu vernehmen,<br />

dass diese Verhandlungsrunde<br />

e<strong>in</strong>e der schwierigeren war. Woran<br />

lag das?<br />

Das lag e<strong>in</strong>erseits an der z. T.<br />

schwierigen f<strong>in</strong>anziellen Situation<br />

e<strong>in</strong>zelner Krankenkassen,<br />

dem harten Wettbewerb unter<br />

den Krankenkassen um den Beitragssatz,<br />

aber auch an Vorgaben<br />

der Aufsicht – dem Bundesversicherungsamt<br />

(BVA) – für nicht <strong>in</strong><br />

Baden­Württemberg ansässige<br />

Krankenkassen, und <strong>in</strong>sbesondere<br />

bei den Ersatzkassen an den Vorgaben<br />

von deren Bundesebene. Die<br />

Handlungsspielräume der Landesverbände<br />

der Ersatzkassen werden<br />

durch „Berl<strong>in</strong>er“ Vorgaben immer<br />

mehr e<strong>in</strong>geschränkt. Im Gegensatz<br />

zu früher, als die Ersatzkassen <strong>in</strong><br />

Baden­Württemberg noch Punktwertvorreiter<br />

waren, hat sich dies<br />

seit 2013 kont<strong>in</strong>uierlich verändert<br />

mit der Folge, dass die niedrigsten<br />

Punktwerte nun von den Ersatzkassen<br />

– mit Ausnahme der TK – vergütet<br />

werden.<br />

Wenn Sie jetzt z. B. mit der Forderung<br />

e<strong>in</strong>er 5-Prozent-Steigerung<br />

<strong>in</strong> die Verhandlung gehen und<br />

versuchen würden, diese durchzudrücken,<br />

eventuell auch vor dem<br />

Schiedsamt – wäre das klug, könnte<br />

das erfolgreich se<strong>in</strong>?<br />

Diese Frage stellen wir uns jedes<br />

Jahr aufs Neue. Wobei e<strong>in</strong>e Forderung<br />

von fünf Prozent viel mit<br />

Wunschdenken und wenig mit der<br />

Realität zu tun hätte. E<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong><br />

andere Bundesländer zeigt, dass<br />

der Gang vor das Schiedsamt vielleicht<br />

e<strong>in</strong>mal erfolgreich se<strong>in</strong> kann.<br />

Allerd<strong>in</strong>gs leiden <strong>in</strong> der Regel die<br />

Ergebnisse <strong>in</strong> den Folgejahren. Und<br />

aus me<strong>in</strong>er Sicht ist es immer bes­<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Berufspolitik 21<br />

ser, mit den Vertragspartnern geme<strong>in</strong>same<br />

Lösungen zu f<strong>in</strong>den als<br />

diese mit wechselndem Erfolg vom<br />

Schiedsamt zu erhalten. Langfristig<br />

zahlt sich m. E. die vertragspartnerschaftliche<br />

Lösung auf jeden Fall<br />

für die Kollegenschaft aus. Nicht<br />

umsonst hat sich der „Baden-Württembergische<br />

Weg“ als geflügeltes<br />

Wort bis auf Bundesebene durchgesprochen.<br />

Wie erreichen Sie es zusammen<br />

mit den Vertragspartnern, bei ause<strong>in</strong>anderliegenden<br />

Positionen wieder<br />

auf e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Weg<br />

e<strong>in</strong>zuschwenken und e<strong>in</strong> Ergebnis<br />

auf dem Verhandlungswege zu erreichen?<br />

Letztendlich ist es e<strong>in</strong> Geben und<br />

Nehmen. Und es braucht Verhandlungspartner<br />

auf beiden Seiten, die<br />

offen mite<strong>in</strong>ander sprechen, an geme<strong>in</strong>samen<br />

Lösungen <strong>in</strong>teressiert,<br />

pragmatisch und verlässlich s<strong>in</strong>d<br />

und jeweils auch Verständnis für<br />

die andere Seite aufbr<strong>in</strong>gen. Wer<br />

immer nur mit dem Kopf durch die<br />

Wand will, wird nicht reüssieren.<br />

Gute, nachvollziehbare Argumente<br />

und mit realistischen Zahlen untermauerte<br />

Forderungen s<strong>in</strong>d das<br />

A und O. Stammtischparolen dagegen<br />

br<strong>in</strong>gen ke<strong>in</strong>e Seite weiter.<br />

Der „Baden-Württembergische<br />

Weg“ ist als Begriff, als Kennzeichen<br />

der Vertragspartnerschaft<br />

hier im Land und auch als Auftrag<br />

be<strong>in</strong>ahe schon legendär. Was<br />

macht ihn aus, wie kommt er konkret<br />

zum Tragen?<br />

Der „Baden-Württembergische<br />

Weg“ steht für e<strong>in</strong>en fairen Umgang<br />

mite<strong>in</strong>ander und dem Interesse auf<br />

beiden Seiten, bei Differenzen dennoch<br />

vertragspartnerschaftliche Lösungen<br />

zu f<strong>in</strong>den. Und er steht auch<br />

dafür, dass neue Wege zum Nutzen<br />

der Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />

beschritten und die Spielräume,<br />

die das System e<strong>in</strong>räumt, genutzt<br />

werden. So s<strong>in</strong>d z. B. AOK BW und<br />

LKK dieses Jahr unserer Forderung<br />

nach extrabudgetärer Vergütung<br />

der Notdienstleistungen gefolgt.<br />

Aber auch früher gab es Regelungen,<br />

die bundesweit Signale gesetzt<br />

und Nachahmung gefunden haben.<br />

Bereits seit 2007 haben wir uns<br />

geme<strong>in</strong>sam mit der AOK BW für<br />

die Versorgung von pflegebedürftigen<br />

Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

stark gemacht und die Früherkennungsuntersuchung<br />

bei Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern<br />

wurde 2013 zuerst <strong>in</strong> Baden-<br />

Württemberg mit der Barmer GEK<br />

vere<strong>in</strong>bart. Inzwischen wurde diese<br />

Früherkennungsuntersuchung sogar<br />

gesetzlich verankert.<br />

Wenn Sie Ihre Vertragspolitik und<br />

die Zielsetzung auf e<strong>in</strong>en Nenner<br />

br<strong>in</strong>gen müssten, welcher wäre<br />

das?<br />

„Hart aber fair“ zum Wohle der Patient<strong>in</strong>nen<br />

und Patienten, aber auch<br />

der Zahnärzt<strong>in</strong>nen und Zahnärzte.<br />

Welchen konkreten Benefit hat<br />

davon die Vertragszahnärzt<strong>in</strong>, der<br />

Vertragszahnarzt – auch rückblickend?<br />

Die Zahnärzteschaft hat und hatte<br />

sicherlich e<strong>in</strong>en f<strong>in</strong>anziellen Benefit.<br />

Die frühzeitigen Abschlüsse bewirken<br />

zudem Planungssicherheit<br />

und es herrscht aufgrund der e<strong>in</strong>vernehmlichen<br />

Lösungen „Ruhe an<br />

der Front“.<br />

Welche Versorgungsthemen stehen<br />

weiter auf der Agenda?<br />

In den nächsten Jahren werden<br />

uns auf Landesebene sicherlich<br />

die Sicherstellung der Behandlung<br />

von pflegebedürftigen Menschen<br />

und Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />

sowie die Behandlung von Flüchtl<strong>in</strong>gen<br />

fordern. Man darf gespannt<br />

Lösungen. „Aus me<strong>in</strong>er<br />

Sicht ist es immer<br />

besser, mit den Vertragspartnern<br />

geme<strong>in</strong>same<br />

Lösungen zu f<strong>in</strong>den, als<br />

diese mit wechselndem<br />

Erfolg vom Schiedsamt<br />

zu erhalten“.<br />

se<strong>in</strong>, wie sich die neue Regierung<br />

zur elektronischen Gesundheitskarte<br />

für diesen Personenkreis<br />

positioniert und wie gerade auch<br />

bei Flüchtl<strong>in</strong>gen mit dem Thema<br />

Prophylaxe umgegangen wird. In<br />

Abhängigkeit davon werden vertragliche<br />

Lösungen notwendig werden.<br />

Und es gibt im Bereich Parodontologie<br />

noch e<strong>in</strong>iges zu tun. Nicht umsonst<br />

steht dieses Thema derzeit<br />

beim Geme<strong>in</strong>samen Bundesausschuss<br />

auf der Agenda. Des Weiteren<br />

werden uns der demografische<br />

Wandel und die Veränderungen im<br />

Berufsstand selbst mit zunehmender<br />

Bildung von Mehrbehandlerpraxen<br />

sowie der Forderung nach<br />

Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf<br />

beschäftigen.<br />

Wann laufen die nächsten Gespräche<br />

an? Welche Erwartungen<br />

haben Sie <strong>in</strong> die weiteren Verhandlungsrunden?<br />

Die nächsten Gespräche werden<br />

voraussichtlich erst Ende des Jahres<br />

oder sogar erst zu Beg<strong>in</strong>n des<br />

nächsten Jahres stattf<strong>in</strong>den. Dabei<br />

wird § 85 SGB V mit Berücksichtigung<br />

u. a. der Kosten- und Versorgungsstruktur<br />

e<strong>in</strong>e noch stärkere<br />

Rolle spielen als bisher. Insbesondere<br />

bei den Ersatzkassen wird sich<br />

zudem die Frage stellen, <strong>in</strong>wiefern<br />

regionale Spielräume e<strong>in</strong>geräumt<br />

oder aber bundese<strong>in</strong>heitliche Vorgaben,<br />

die die regionalen Besonderheiten<br />

nicht berücksichtigen, als<br />

zw<strong>in</strong>gend umzusetzen postuliert<br />

werden.<br />

Vielen Dank für das Gespräch!<br />

» guido.reiter@kzvbw.de<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016


22<br />

Berufspolitik<br />

Die Akademisierung nichtzahnärztlicher Gesundheitsfachberufe<br />

Kern bleibt die praktische Kompetenz<br />

Eigenes Berufsbild und selbstständige Tätigkeit von Dentalhygieniker<strong>in</strong>nen,<br />

Duales Studium DH, Bachelor DH – vor dem H<strong>in</strong>tergrund der<br />

gegenwärtigen Debatten <strong>in</strong>nerhalb des Berufsstandes ist der LZK-Vorstand<br />

<strong>in</strong> Klausur gegangen, um sich mit den Auswirkungen und Konsequenzen<br />

der gegenwärtigen Entwicklungen um die Akademisierung<br />

der nichtzahnärztlichen Gesundheitsberufe für die Zukunft der zahnärztlichen<br />

Profession zu beschäftigen. „Eruieren und Abwägen“ sollte<br />

nach den Worten des stv. Präsidenten, Dr. Bernhard Jäger zunächst<br />

an erster Stelle stehen – „Gestalten folgt als nächster Schritt“.<br />

Zukunftsstrategie. Auf Basis der Fachvorträge von Prof. Dr. Michael Dick, Prof. Dr.<br />

Julian Nida-Rümel<strong>in</strong> und Dr. Sebastian Ziller (v. l.) beschäftigte sich der LZK-Vorstand<br />

mit der Akademisierung bei der Aufstiegsfortbildung zur DH.<br />

Unbestritten steht die zahnärztliche<br />

Profession, was das Praxispersonal<br />

betrifft, vor großen Herausforderungen.<br />

Qualifizierte zahnmediz<strong>in</strong>ische<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen müssen<br />

auch zukünftig für die Praxen gewonnen<br />

werden, als Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

<strong>in</strong> der Praxis gehalten und<br />

weiter qualifiziert werden. Hierzu<br />

haben die Zahnärztekammern und<br />

<strong>in</strong>sbesondere die Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg <strong>in</strong><br />

der Vergangenheit richtungsweisende<br />

Perspektiven mit der Aufstiegsfortbildung<br />

eröffnet.<br />

Doch s<strong>in</strong>d diese Maßnahmen im<br />

H<strong>in</strong>blick auf das Praxispersonal<br />

ausreichend, um auch zukünftig<br />

e<strong>in</strong>e flächendeckende und qualitativ<br />

hochwertige zahnärztliche<br />

Versorgung zu gewährleisten?<br />

Oder bedarf es e<strong>in</strong>er Akademisierung<br />

der nicht zahnärztlichen<br />

Gesundheitsberufe? Wie kann die<br />

Attraktivität des Berufsbildes der<br />

ZFA generell erhöht werden? Wie<br />

soll der Berufsstand dem Anspruch<br />

vonseiten der Dentalhygieniker<strong>in</strong>nen<br />

nach e<strong>in</strong>em selbstständigen<br />

Berufsbild begegnen und welche<br />

Probleme h<strong>in</strong>sichtlich der Haftung<br />

s<strong>in</strong>d hiermit für Zahnärzte ebenso<br />

wie für Patienten verbunden? Und<br />

was würde passieren, wenn das<br />

Zahnheilkundegesetz zur Ausweitung<br />

der Delegationsmöglichkeiten<br />

aufgrund von europäischen Vorgaben<br />

tatsächlich geändert werden<br />

müsste?<br />

Um diese offenen Fragen zu beantworten,<br />

machte sich der Vorstand<br />

zunächst mit e<strong>in</strong>igen Daten<br />

Foto: Forschner<br />

und Fakten der komplexen Materie<br />

durch drei kompetente Fachvorträge<br />

vertraut.<br />

Akademisierungswahn. Schon<br />

der Buchtitel „Der Akademisierungswahn<br />

– zur Krise der beruflichen<br />

und akademischen Bildung“<br />

lässt ke<strong>in</strong>en Zweifel, dass Prof. Dr.<br />

Julian Nida-Rümel<strong>in</strong>, Philosophieprofessor<br />

und Kulturstaatssekretär a.<br />

D., der Ansicht ist, dass die deutsche<br />

Bildungspolitik auf dem Holzweg<br />

ist: Zu viele Akademiker – gelockt<br />

mit höheren Verdiensten und mehr<br />

gesellschaftlicher Anerkennung,<br />

f<strong>in</strong>den ke<strong>in</strong>en adäquaten Job und<br />

s<strong>in</strong>d unterwertig beschäftigt. Wie<br />

20 Prozent der Architekten, die nun<br />

als Technische Zeichner arbeiten.<br />

Inzwischen spricht die BIBB-Studie<br />

von e<strong>in</strong>em Überhang von 1,6 Millionen<br />

Akademikern. Wobei diese<br />

hohe Quote nur deshalb erreicht<br />

wird, weil Standards an den Hochschulen<br />

abgesenkt werden, so Nida-<br />

Rümel<strong>in</strong>. Und die Hochschullehrer<br />

werden nur deshalb genötigt, die<br />

Standards abzusenken, um die hohe<br />

Abbrecherquote zu verschleiern, die<br />

eigentlich als deutliches Warnsignal<br />

der bildungspolitischen Fehlsteuerung<br />

zu werten wären.<br />

Auf der anderen Seite werde<br />

das e<strong>in</strong>stige Aushängeschild „Duales<br />

Ausbildungssystem“, um das<br />

Deutschland <strong>in</strong> der ganzen Welt<br />

beneidet wird und das zahlreiche<br />

Nachahmer weltweit gefunden hat,<br />

vernachlässigt und noch viel schlimmer,<br />

das Duale System gilt letztlich<br />

nur noch als Auffangbecken für gescheiterte<br />

Akademiker.<br />

Mit transparentem Zahlenwerk<br />

untermauerte Prof. Nida-Rümel<strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>e These, wonach der ökonomische<br />

Erfolg e<strong>in</strong>es Landes weder im<br />

Zusammenhang steht noch bed<strong>in</strong>gt<br />

wird durch e<strong>in</strong>e hohe Akademisierungsquote.<br />

Im Gegenteil: In jenen<br />

Ländern, die wie beispielsweise<br />

Großbritannien e<strong>in</strong>e hohe Akademikerquote<br />

aufweisen, ist die Jugendarbeitslosigkeit<br />

besonders hoch.<br />

Dem nicht genug, spricht Prof.<br />

ZBW 6/2016<br />

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Berufspolitik 23<br />

Nida-Rümel<strong>in</strong> von e<strong>in</strong>er weiteren<br />

Krise, e<strong>in</strong>er Doppelkrise: Die sich<br />

als humboldtsches Bildungsideal<br />

bewährte Idee der E<strong>in</strong>heit von Forschung<br />

und Lehre an den Universitäten<br />

werde mehr und mehr abgewertet.<br />

Man imitiere unreflektiert<br />

das wissenschaftsferne US-Ausbildungssystem.<br />

In den USA studieren<br />

83 Prozent der Studierenden<br />

an Hochschulstandorten, an denen<br />

ke<strong>in</strong>e Forschung betrieben wird.<br />

„Noch ist es nicht zu spät“, Prof. Nida-Rümel<strong>in</strong><br />

zeigte Perspektiven für<br />

e<strong>in</strong>e Korrektur des e<strong>in</strong>geschlagenen<br />

Weges auf. Es gebe effektive Stellschrauben,<br />

über die nicht alle<strong>in</strong> der<br />

Staat, sondern auch die Wirtschaft,<br />

die Gewerkschaften und vor allem<br />

diejenigen verfügten, die die Bildung<br />

durch eigene Berufspraxis und<br />

Lebensentscheidungen tragen: Die<br />

Lehrenden und die Lernenden!<br />

Bollwerk Zahnheilkundegesetz.<br />

Dem Leiter der Abteilung Gesundheitsförderung<br />

und Prävention<br />

der BZÄK, Dr. Sebastian Ziller fiel<br />

die Aufgabe zu, die gegenwärtigen<br />

bildungspolitischen Entwicklungen<br />

im Kontext des Berufsstandes zu<br />

verorten bzw. konkret <strong>in</strong> Bezug zur<br />

Dentalhygieniker<strong>in</strong> zu setzen. Und<br />

er begann mit statistischen Kennzahlen:<br />

Im Jahr 2014 waren 70.740<br />

Zahnärzte behandelnd tätig, darunter<br />

53.176 <strong>in</strong> eigener Praxis. Im Durchschnitt<br />

waren pro Praxis 3,9 ZFAs<br />

ohne und mit Zusatzqualifikationen<br />

tätig, <strong>in</strong>sgesamt etwa 211.000 ZFAs<br />

und Azubis. 2014 wurden 716 Prüfungen<br />

zur ZMV, 767 zur ZMP, 280<br />

zur ZMF und 82 zur DH vor den<br />

Kammern abgelegt.<br />

Was die nichtzahnärztlichen Gesundheitsfachberufe<br />

betrifft, gibt<br />

es derzeit auf EU-Ebene drei Entwicklungen,<br />

die den Weg <strong>in</strong> Richtung<br />

e<strong>in</strong>er Akademisierung bzw. zu<br />

e<strong>in</strong>em selbstständigen Berufsbild<br />

ebnen könnten. Dies s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en<br />

Bestrebungen nach e<strong>in</strong>em „Geme<strong>in</strong>samen<br />

Ausbildungsrahmen“ und<br />

e<strong>in</strong>er „Geme<strong>in</strong>samen Ausbildungsprüfung“,<br />

wobei für das Pilotprojekt<br />

nun Ingenieure gewählt wurden. Im<br />

Rahmen des sogenannten EU-Transparenzprozesses<br />

wurde die DH zudem<br />

als e<strong>in</strong> Referenzberuf aus dem<br />

Gesundheitssektor für die vertiefte<br />

gegenseitige Evaluation nationaler<br />

Regulierungsvorgaben ausgewählt.<br />

Und schließlich hat die praxisHochschule<br />

Köln e<strong>in</strong>e Onl<strong>in</strong>e-Petition für<br />

e<strong>in</strong>e geschützte Berufsbezeichnung<br />

der DH e<strong>in</strong>gebracht, die das geforderte<br />

Quorum allerd<strong>in</strong>gs deutlich<br />

verfehlt hat. Die Gefahr auf europäischer<br />

Ebene sche<strong>in</strong>t demnach<br />

überschaubar. Bislang wird e<strong>in</strong> Bachelor<br />

DH mit e<strong>in</strong>em dreijährigen<br />

universitären Grundstudium nur im<br />

österreichischen Krems angeboten,<br />

was umso beachtlicher ist, da es <strong>in</strong><br />

Österreich überhaupt ke<strong>in</strong>e Dentalhygieniker<br />

gibt.<br />

Eher auf nationaler Ebene deuten<br />

sich Entwicklungen an, die e<strong>in</strong>er<br />

Verselbständigung des Berufsbildes<br />

Vorschub leisten: Die praxisHochschule<br />

Köln bietet bereits e<strong>in</strong> duales<br />

Studienangebot für Dentalhygiene<br />

an, an den Universitäten Witten-<br />

Herdecke, Marburg und Würzburg<br />

werden derzeit Überlegungen angestellt.<br />

Die Akademisierung der nichtärztlichen<br />

Gesundheitsfachberufe<br />

wird <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Pflege gefördert<br />

sowie allgeme<strong>in</strong> arztentlastende<br />

Strukturen, Stichwort AGnES,<br />

von der Politik aus Kostengründen<br />

befördert werden. Insgesamt nimmt<br />

der E<strong>in</strong>fluss des Staates durch die<br />

Sozialgesetzgebung zu.<br />

Als Worst-Case-Szenario entwarf<br />

Ziller die „Assoziationskette DH<br />

2020“: Eigenes Berufsbild, Kammerverantwortung<br />

geht verloren und<br />

die DH arbeitet selbständig und mit<br />

eigener Liquidationsmöglichkeit <strong>in</strong><br />

Konkurrenz zum Zahnarzt.<br />

Akademische Wissensbasis. Im<br />

letzten Fachvortrag beleuchtete Prof.<br />

Dr. Michael Dick, Professor für Betriebspädagogik<br />

an der Otto-von-<br />

Guericke-Universität Magdeburg,<br />

die H<strong>in</strong>tergründe der Professionsentwicklung<br />

<strong>in</strong> den Gesundheitsberufen.<br />

Es gibt drei berufliche Leistungssysteme:<br />

die Marktbeziehung,<br />

die Machtbeziehung und die Hilfebeziehung,<br />

dem die zahnärztliche<br />

Profession zuzurechnen ist, weil<br />

die Hilfebeziehung im Vordergrund<br />

der beruflichen Tätigkeit steht. Basis<br />

des beruflichen Handelns ist<br />

Vertrauen. Vertrauen werde <strong>in</strong> die<br />

Profession gesetzt, so Dick, weil sie<br />

nicht dem Eigen<strong>in</strong>teresse, sondern<br />

dem Geme<strong>in</strong>wohl verpflichtet sei.<br />

Neben der helfenden Beziehung und<br />

dem Geme<strong>in</strong>wohlbezug kristallisierte<br />

Dick als wesentliche Merkmale<br />

e<strong>in</strong>er Profession e<strong>in</strong>e eigene akademische<br />

Wissensbasis, die Fähigkeit<br />

zu Krisenbewältigung und e<strong>in</strong> Fallverstehen<br />

heraus. Diese fünf Merkmale<br />

e<strong>in</strong>er Profession überprüfte<br />

Prof. Dick für die ‚Profession DH‘<br />

und vermerkte nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiges<br />

Häkchen beim Merkmal helfende<br />

Beziehung. Mit E<strong>in</strong>schränkung könne<br />

man noch Tendenzen für die Fähigkeit<br />

zur Krisenbewältigung und<br />

zum Fallverstehen erkennen. Der<br />

Geme<strong>in</strong>wohlbezug sowie die eigene<br />

akademische Wissensbasis fehle<br />

dem Beruf Dentalhygieniker jedoch<br />

gänzlich.<br />

Verschiedene Perspektiven.<br />

Auf der Basis der drei Fachvorträge<br />

von Prof. Nida-Rümel<strong>in</strong>, Dr. Ziller<br />

und Prof. Dick beschäftigte sich der<br />

LZK-Vorstand aus der Perspektive<br />

der niedergelassenen Zahnärzte, aus<br />

der Sicht der Patienten und der Beschäftigten<br />

sowie des Gesundheitssystems<br />

mit den Chancen und Risiken<br />

der Akademisierung der derzeitigen<br />

Aufstiegsfortbildung zur DH.<br />

Die Risiken der Entwicklung liegen<br />

vor allem <strong>in</strong> der Perspektive<br />

e<strong>in</strong>er selbstständigen Tätigkeit der<br />

DH, die den Zahnarzt substituiert.<br />

Risiken für die Patientensicherheit<br />

ergeben sich aus der Teilung von<br />

Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />

sowie der Abkoppelung e<strong>in</strong>facher<br />

Behandlungen von komplexen. Der<br />

Blick auf den Patienten würde fragmentiert.<br />

Getrennte Zuständigkeiten<br />

und divergierende Botschaften<br />

an den Patienten s<strong>in</strong>d denkbar und<br />

würden zu e<strong>in</strong>em schwer wiederherstellbaren<br />

Vertrauensverlust <strong>in</strong><br />

das System führen. Wenn zusätzliche<br />

Praxen als kle<strong>in</strong>e Unternehmen<br />

Studium statt Ausbildung<br />

„Studium statt<br />

Ausbildung: Die<br />

Kehrseite der<br />

Mission Abi“ von<br />

Christian Füller auf<br />

Spiegel Onl<strong>in</strong>e, 17.05.2016.<br />

http://www.spiegel.de/schulspiegel/studium-statt-ausbildungdie-qualifikations-revolutiona-1090674.html<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016


24<br />

Berufspolitik<br />

entstehen, ergeben sich neue Kosten<br />

und unternehmerische Risiken. Die<br />

Abfederung dieser Risiken durch<br />

neue Geschäftsmodelle könnte die<br />

Ökonomisierung der Zahnmediz<strong>in</strong><br />

verstärken.<br />

Die akademisierte DH als Teil der<br />

zahnärztlichen Praxis h<strong>in</strong>gegen bietet<br />

auch Chancen. Der Patient hätte<br />

nach wie vor e<strong>in</strong>e Anlaufstelle, an<br />

der er als ganze Person bekannt ist<br />

und betreut wird. Es wäre e<strong>in</strong>facher,<br />

e<strong>in</strong>heitliche Behandlungskonzepte<br />

anzubieten. Jede Behandlungsoption,<br />

gerade die e<strong>in</strong>fachen, würde<br />

mit Blick auf die Gesamtsituation<br />

und mögliche Folgen bewertet. Die<br />

Zahnärzteschaft gewänne mit der<br />

akademisierten DH e<strong>in</strong> attraktives<br />

Berufsbild, <strong>in</strong>teressante Laufbahnstufen<br />

und neue Impulse für die<br />

Praxisorganisation. Der Berufsstand<br />

bietet diese Laufbahnen und<br />

Fortbildungen bereits heute durch<br />

die Kammern an. Die formale Anerkennung<br />

der kammereigenen<br />

Fortbildung auf Bachelor-Niveau<br />

im europäischen Qualifikationsrahmen<br />

wäre e<strong>in</strong>e Option. Wichtig<br />

ist, dass e<strong>in</strong>e Akademisierung nicht<br />

zw<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>e Verwissenschaftlichung<br />

darstellt. Viele Bachelor-<br />

Studiengänge, gerade auch <strong>in</strong> der<br />

dualen Variante, orientieren sich<br />

an neuen Berufsbildern und praktischen<br />

Kompetenzen und nicht an<br />

e<strong>in</strong>em umfassenden akademischen<br />

Bildungsbegriff. Egal, an welcher<br />

Institution angeboten, der Kern der<br />

zahnmediz<strong>in</strong>ischen Assistenzberufe<br />

bleibt die praktische Kompetenz.<br />

» mader@lzk-bw.de<br />

mit Auszügen aus dem Ergebnisprotokoll<br />

des Moderators<br />

Prof. Dr. Michael Dick<br />

Der frühere Staatsm<strong>in</strong>ister Nida-<br />

Rümel<strong>in</strong> warnt schon länger vor e<strong>in</strong>em<br />

„Akademisierungswahn“. Im<br />

Streit über die Wertschätzung für<br />

e<strong>in</strong> Hochschulstudium und die berufliche<br />

Ausbildung <strong>in</strong> Deutschland<br />

legte er jetzt <strong>in</strong> der Klausurtagung<br />

nach. „Man darf den Leuten nicht<br />

den Kopf verdrehen mit völlig absurden<br />

Botschaften wie ‚Wer studiert,<br />

verdient im Lauf se<strong>in</strong>es Lebens e<strong>in</strong>e<br />

Million Euro mehr‘. Junge Menschen<br />

denken dann, sie bräuchten nur e<strong>in</strong><br />

Studium aufzunehmen und hätten<br />

schon e<strong>in</strong>e Art Lottogew<strong>in</strong>n“. Man<br />

kann sich ja viele Szenarien <strong>in</strong> der<br />

beruflichen Fortbildungslandschaft<br />

und <strong>in</strong> der Aufstiegsfortbildung<br />

vorstellen. Kommentar<br />

Denken ist ja nicht<br />

verboten und Denkmodelle<br />

s<strong>in</strong>d wichtig.<br />

Können sie doch <strong>in</strong> der<br />

Schublade liegen und<br />

je Bedarf hervorgeholt<br />

werden. Die Bachelor<br />

DH ist Fakt. Ebenso wie die DH Professional!<br />

Beide s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Tatsache,<br />

die nicht wegdiskutiert werden kann.<br />

Aber brauchen wir <strong>in</strong> unserer Profession<br />

bei unseren Mitarbeitern e<strong>in</strong>e<br />

akademische Weiterbildung, sprich<br />

e<strong>in</strong> Hochschulstudium? Wir wissen,<br />

dass nach der ersten Euphorie an<br />

der „Hochschule <strong>in</strong> Köln“ die Zahlen<br />

drastisch zurückgehen.<br />

Der LZK-Vorstand g<strong>in</strong>g im April <strong>in</strong><br />

e<strong>in</strong>e Klausurtagung, um sich mit der<br />

„Akademisierung nichtzahnärztlicher<br />

Gesundheitsfachberufe“ und deren<br />

Auswirkungen und Konsequenzen für<br />

die Zukunft der zahnärztlichen Profession<br />

zu beschäftigen. Wir wollten<br />

e<strong>in</strong>en ersten Schritt unternehmen,<br />

wobei Eruieren und Abwägen an erster<br />

Stelle stand, Gestalten als nächster<br />

Schritt folgen sollte. Gerade was<br />

Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter betrifft,<br />

steht die zahnärztliche Profession<br />

zukünftig vor großen Herausforderungen:<br />

An erster Stelle steht qualifiziertes<br />

Personal, das s<strong>in</strong>d immerh<strong>in</strong><br />

98 % aller Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />

Mitarbeiter, auch zukünftig für die<br />

Praxis zu f<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> der Praxis zu halten<br />

und weiter zu qualifizieren. Das<br />

Letztere ist uns e<strong>in</strong>drücklich durch<br />

unsere Fortbildungs<strong>in</strong>itiative <strong>in</strong> BW<br />

gelungen. Die Herausforderungen<br />

der Zukunft haben wir angenommen.<br />

Richtungsweisende Perspektiven im<br />

Hochschulstudium top,<br />

Berufsausbildung e<strong>in</strong> Flop?<br />

Umgang mit der Gestaltung der Aufstiegsfortbildung<br />

wurden vor über 20<br />

Jahren von der ZFA über die ZMP/<br />

ZMF bis zur DH aus der Taufe gehoben.<br />

Als e<strong>in</strong>en weiteren Schritt <strong>in</strong> die<br />

richtige Richtung beschloss die LZK<br />

VV letztes Jahr die „DH Professional“,<br />

als Gegengewicht zur Bachelor DH.<br />

Der Markt regelt Angebot und Nachfrage,<br />

aber auch das Gehalt! Mit ihrer<br />

Fortbildung von Mitarbeitern und ihren<br />

Möglichkeiten zur Aufstiegsfortbildung<br />

hat die LZK mit ihren Gremien<br />

und den Entscheidungen <strong>in</strong> der VV<br />

<strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten Geschichte<br />

geschrieben. Hier s<strong>in</strong>d und waren<br />

wir für viele andere Kammern Vorbild.<br />

Dadurch stärkten und stärken<br />

wir sowohl die Duale Ausbildung als<br />

auch die Duale Aufstiegsfortbildung.<br />

In Baden-Württemberg gibt es zum<br />

Beispiel über 2.000 ZMPs.<br />

Brauchen wir vor diesem H<strong>in</strong>tergrund<br />

wirklich e<strong>in</strong>e Akademisierung<br />

der Heilhilfsberufe, um zukünftig<br />

e<strong>in</strong>e flächendeckende und qualitativ<br />

hochwertige zahnärztliche Versorgung<br />

zu gewährleisten? E<strong>in</strong>e viel<br />

wichtigere Frage ist für mich: Welche<br />

Rahmenbed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d zu schaffen,<br />

um die Attraktivität des ZFA-<br />

Berufs zu erhöhen? Der Nutzwert<br />

e<strong>in</strong>er akademischen Qualifizierung à<br />

la Bachelor DH für den Praxisalltag<br />

ist relativ ger<strong>in</strong>g! Doch bleiben noch<br />

e<strong>in</strong>ige Fragen offen: Wie<br />

ist dem Anspruch von<br />

Seiten der DHs nach<br />

e<strong>in</strong>em selbstständigen<br />

Berufsbild und der Substitution<br />

zahnärztlicher<br />

Tätigkeiten zu begegnen?<br />

Welche Probleme<br />

h<strong>in</strong>sichtlich Haftungsund<br />

Qualitätsfragen s<strong>in</strong>d damit für<br />

Patienten wie Zahnärzte verbunden?<br />

In se<strong>in</strong>em Buch „Der Akademisierungswahn:<br />

Zur Krise beruflicher und<br />

akademischer Bildung“ hatte Nida-<br />

Rümel<strong>in</strong> unter anderem scharf kritisiert,<br />

deutsche Bildungspolitik vernachlässige<br />

die berufliche Bildung.<br />

„Laut Studien sei hierzulande bis<br />

2030 mit e<strong>in</strong>er Lücke von über vier<br />

Millionen nichtakademischen Fachkräften<br />

zu rechnen.“ Dem ehemaligen<br />

Kulturstaatsm<strong>in</strong>ister stimmen<br />

zahlreiche Bildungspolitiker, Arbeitsmarktexperten<br />

sowie e<strong>in</strong> Großteil<br />

der Wirtschaft und der Wissenschaft<br />

zu. Dem ist nichts h<strong>in</strong>zuzufügen!<br />

Dr. Bernhard Jäger<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


FORTBILDUNGSFORUM<br />

E<strong>in</strong>e Initiative der Zahnärzt<strong>in</strong>nen und Zahnärzte <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />

Kursprogramm Juni 2016<br />

Vollkeramische Kronen und Brücken – Was ist reif für die Praxis?<br />

Prof. Dr. Matthias Kern, Kiel<br />

Kurs-Nr. 16FKZ30914 € 595,– (für Zahnärzt<strong>in</strong>nen / Zahnärzte)<br />

14 Fortbildungspunkte<br />

Mythos Motivationsgespräche – Coach<strong>in</strong>g statt Beratung für PZR- und PAR-Patienten<br />

Dipl.-Germ. Kar<strong>in</strong> Namianowski, Wasserburg<br />

Kurs-Nr. 16FKM20117 € 295,– (für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Fachangestellte)<br />

Prophylaxe für Implantatpatienten<br />

Iris Karcher, Freiburg<br />

Kurs-Nr.: 16FKM31218 € 95,– (für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Fachangestellte)<br />

Herausnehmbarer Zahnersatz – Auslaufmodell oder echte Alternative?<br />

Prof. Dr. Bernd Wöstmann, Gießen<br />

Kurs-Nr. 16FKZ30915 € 395,– (für Zahnärzt<strong>in</strong>nen / Zahnärzte)<br />

7 Fortbildungspunkte<br />

Aktuelle Entwicklungen <strong>in</strong> der Parodontologie und ihre Konsequenzen für die Therapie<br />

Prof. Dr. Christof Dörfer, Kiel<br />

Kurs-Nr. 16FKZ31116 € 395,– (für Zahnärzt<strong>in</strong>nen / Zahnärzte)<br />

8 Fortbildungspunkte<br />

Damon-System-Kurs<br />

Dr. Knut Thedens, Bremen<br />

Kurs-Nr. 16FKZ30217 € 795,– (für Zahnärzt<strong>in</strong>nen / Zahnärzte)<br />

18 Fortbildungspunkte<br />

Praktisch fitter <strong>in</strong> der Prophylaxe – E<strong>in</strong> Refresher-Kurs für Prophylaxehelfer<strong>in</strong>nen,<br />

ZMP´s und ZMF´s<br />

Christ<strong>in</strong>a Bregenhorn, Freiburg<br />

Iris Karcher, Freiburg<br />

Kurs-Nr. 16FKM31219 € 195,– (für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Fachangestellte)<br />

Lachgas <strong>in</strong> aller Munde: Update für konservierende und chirurgische Zahnheilkunde<br />

Prof. Dr. Christian H. Splieth, Greifswald<br />

Kurs-Nr.: 16FKZ39918 € 265,– (für Zahnärzt<strong>in</strong>nen / Zahnärzte)<br />

5 Fortbildungspunkte<br />

Strukturierte Fortbildung Parodontologie, Teil 1-3<br />

Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger, Freiburg<br />

Kurs-Nr.: 16FKZ40301 € 3.400,– (für Zahnärzt<strong>in</strong>nen / Zahnärzte)<br />

101 Fortbildungspunkte<br />

Juni<br />

10./11.<br />

Juni<br />

17.<br />

Juni<br />

17.<br />

Juni<br />

18.<br />

Juni<br />

18.<br />

Juni<br />

24./25.<br />

Juni<br />

24.<br />

Juni<br />

29.<br />

23.11.-26.11.2016<br />

25.01.-28.01.2017<br />

10.02.-11.02.2017<br />

Infos: Fortbildungsforum Freiburg, Merzhauser Straße 114 –116, 79100 Freiburg<br />

Telefon 07 61 45 06 -1 60 oder -1 61, Telefax 07 61 45 06-4 60<br />

www.ffz-fortbildung.de


26<br />

Berufspolitik<br />

Vertreterversammlung der BZK Freiburg <strong>in</strong> Rust<br />

Erfolgreich im Dienste der Kollegenschaft<br />

Zum Ende der vierjährigen Amtsperiode der Vertreterversammlung<br />

und des Vorstandes der BZK Freiburg ließ Dr. Peter Riedel, Vorsitzender<br />

des Vorstandes, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Rede <strong>in</strong> Rust wichtige berufsrelevante<br />

Entscheidungen, Fakten, Herausforderungen und viele<br />

Themen mehr Revue passieren.<br />

GOZ – drei Buchstaben, die für den<br />

Berufsstand ebenso wie der BEMA<br />

der gesetzlichen Krankenversicherung<br />

existenziell s<strong>in</strong>d. 2012 wurde<br />

nach über zwanzig Jahren die neue<br />

GOZ <strong>in</strong> Kraft gesetzt. Das war der<br />

Startschuss, um <strong>in</strong> „neun Großveranstaltungen<br />

der BZK Freiburg<br />

1400 Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen<br />

und über 2500 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

über die wichtigsten Neuerungen<br />

zu <strong>in</strong>formieren“, führte Dr. Peter<br />

Riedel aus. Weitere Themen, die die<br />

BZK Freiburg und die Kollegenschaft<br />

engagiert behandelten und<br />

mit Politikern diskutierten, drehten<br />

sich um das Patientenrechtegesetz.<br />

Dr. Peter Riedel: „E<strong>in</strong> Gesetz, das<br />

letztendlich bestimmt nicht dazu<br />

geführt hat, das <strong>in</strong>dividuelle Vertrauensverhältnis<br />

zwischen Arzt<br />

und Patient zu stärken.“ Darüber<br />

h<strong>in</strong>aus sprach er das von Bündnis<br />

90/Die <strong>Grün</strong>en propagierte Projekt<br />

Bürgerversicherung an. Zur Er<strong>in</strong>nerung:<br />

KZV BW und LZK BW,<br />

vertreten durch die Vorsitzende<br />

Dr. Ute Maier und den Präsidenten,<br />

Dr. Udo Lenke, hatten im Vorfeld<br />

der Bundestagswahl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Landespressekonferenz<br />

<strong>in</strong> Stuttgart<br />

im September 2013 zusammen mit<br />

dem Vorsitzenden des Beamtenbundes<br />

Baden-Württemberg, Volker<br />

Stich, vor den Konsequenzen<br />

der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er Bürgerversicherung<br />

gewarnt (ZBW 12/2013).<br />

Weitere Themen der Amtsperiode:<br />

Altersgrenze beim Notdienst. „Hier<br />

konnten sich die südbadischen<br />

Delegierten im Land leider nicht<br />

durchsetzen – die Grenze ist <strong>in</strong> der<br />

Vertreterversammlung von Kammer<br />

und KZV gefallen“, er<strong>in</strong>nerte<br />

Dr. Peter Riedel an die Entscheidung.<br />

Freiberuflichkeit. E<strong>in</strong> Thema,<br />

das Dr. Peter Riedel besonders am<br />

Herzen liegt: die Freiberuflichkeit.<br />

Dabei sieht er die Produktion von<br />

uns<strong>in</strong>nigen Reglementierungen und<br />

die nach wie vor nicht angemessene<br />

Honorierung der Leistungen<br />

als e<strong>in</strong>e weitere Gefährdung der<br />

Freiberuflichkeit an. Die gesamte<br />

Rede mit se<strong>in</strong>en bemerkenswerten<br />

Statements u. a. zum LZK-Strategiepapier,<br />

zur neuen Aufstiegsfortbildung,<br />

die auf der Fortbildung zur<br />

Zahnmediz<strong>in</strong>ischen Verwaltungsassistent<strong>in</strong><br />

(ZMV) aufbaut, die<br />

GOÄ-Reformbestrebungen usw.<br />

hier im ZBW abzubilden, ließe den<br />

Rahmen sprengen.<br />

Dr. Norbert Struß, stv. Vorsitzender<br />

des Vorstandes der BZK Freiburg,<br />

<strong>in</strong>formierte über die große<br />

Resonanz bei der Kollegenschaft,<br />

die die Informationsvorträge „Praxisbegehung<br />

– was nun?“ besuchten.<br />

Wer Dr. Norbert Struß kennt,<br />

weiß, dass er mit größter Akribie<br />

und Sachkenntnis den Vertreter<strong>in</strong>nen<br />

und Vertretern e<strong>in</strong>en umfassenden<br />

Bericht zum Thema Hygiene,<br />

Mediz<strong>in</strong>-Produkte-Aufbereitung,<br />

QM-Richtl<strong>in</strong>ien und anderen Themen<br />

vorstellte. Weiter stellte Dr.<br />

Georg Bach, Gutachterreferent,<br />

<strong>in</strong> bewährter Weise eloquent und<br />

transparent Fakten und Daten zum<br />

Gutachterwesen vor. Vorstandsmitglied<br />

Dr. Mart<strong>in</strong> Haas berichtete<br />

über die sehr gut angenommenen<br />

Angebote der Berufskundevorlesung,<br />

die Infoabende für Studierende<br />

und über das geme<strong>in</strong>same Pro-<br />

Amtszeit. Dr. Peter Riedel sprach <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />

Rede wichtige berufsrelevante Themen<br />

und Entscheidungen an.<br />

Geschlossen. Die Vertreter<strong>in</strong>nen und Vertreter diskutierten engagiert und stimmten<br />

für die vorgelegten Anträge.<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Berufspolitik 27<br />

Tête-à-Tête. Wissenschaft und Praxis - relevante Themen für die<br />

Fortbildung: Prof. Dr. Elmar Hellwig (l.) und Dr. Norbert Struß.<br />

Vorstand. Von rechts: Dr. Mart<strong>in</strong> Haas, Dr. Georg Bach, Dr. Frank<br />

Schuh, Versammlungsleiter, Dr. Peter Riedel, Dr. Norbert Struß und<br />

Prof. Dr. Elmar Hellwig.<br />

Fotos: Rita Eckste<strong>in</strong><br />

jekt zwischen BZK Freiburg und<br />

Department für Zahn-, Mund- und<br />

Kieferheilkunde der Universität<br />

Freiburg.<br />

Diskussion. Rust – das neue Synonym<br />

für außergewöhnliche Fortbildung.<br />

Außergewöhnlich waren<br />

auch die Teilnehmerzahlen, die der<br />

Fortbildungsreferent, Prof. Dr. Elmar<br />

Hellwig, der Kollegenschaft<br />

mitteilen konnte. Über 800 Zahnärzt<strong>in</strong>nen<br />

und Zahnärzte und über 800<br />

Zahnmediz<strong>in</strong>ische Fachangestellte<br />

besuchten das breit gefächerte Fortbildungsangebot<br />

mit Precongress<br />

und Spezialpodium Kieferorthopädie.<br />

E<strong>in</strong> Erfolg, den auch zahlreiche<br />

Referent<strong>in</strong>nen und Referenten<br />

während ihrer Vorträge staunend<br />

anmerkten: Prof. Dr. Wahl: „Ich<br />

habe noch nie vor über 800 ZFAs<br />

im Rahmen e<strong>in</strong>er Bezirks-Fortbildungstagung<br />

referiert.“ Das Thema<br />

„F<strong>in</strong>den und b<strong>in</strong>den von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

und Mitarbeitern <strong>in</strong> der<br />

Zahnarztpraxis“ stellt die Kammerfortbildungse<strong>in</strong>richtung<br />

vor große<br />

Herausforderungen. Dr. Peter Riedel:<br />

„Unsere Aufstiegsfortbildungen<br />

s<strong>in</strong>d zwar gut, aber zu viele e<strong>in</strong>es<br />

Schuljahrgangs wollen studieren.“<br />

Weiter betonte er: „Deswegen müssen<br />

wir auch diejenigen erreichen,<br />

die Abitur haben und studieren<br />

wollen.“ Dr. Klaus Sebastian: „Die<br />

Kammer muss auch <strong>in</strong> ihrem Portfolio<br />

etwas haben, gerade weil andere<br />

Mitbewerber auf dem Markt s<strong>in</strong>d.“<br />

Dr. Peter Riedel plädierte daher dafür,<br />

dass den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen, die<br />

studieren wollen, e<strong>in</strong> Abschluss ermöglicht<br />

werden sollte. Dafür böte<br />

sich e<strong>in</strong> duales Studium an. Er er<strong>in</strong>nerte<br />

daran, dass das duale Studium<br />

„ursprünglich aus Baden-Württemberg<br />

kommt“ und „mittlerweile zu<br />

e<strong>in</strong>er Erfolgsgeschichte“ geworden<br />

sei. „Insbesondere auch, weil die<br />

meisten Studien<strong>in</strong>teressenten – und<br />

was ich mir für unsere Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />

ebenfalls vorstellen kann –<br />

zeitgleich zum Bachelor-Studium<br />

an der Hochschule e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />

<strong>in</strong> der Zahnarztpraxis absolvieren.“<br />

Die Ausbildung sei dabei <strong>in</strong> das<br />

Studium <strong>in</strong>tegriert. „Somit hätten<br />

wir den jungen und ehrgeizigen<br />

Abiturient<strong>in</strong>nen und Abiturienten<br />

e<strong>in</strong>e Perspektive geboten, Studium<br />

und Praxis mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den<br />

und damit für uns die Chance<br />

eröffnet, diese zu b<strong>in</strong>den.“ Insofern<br />

war es nur konsequent, dass der<br />

Vorstand der Vertreterversammlung<br />

e<strong>in</strong>en Antrag vorlegte, der den Vorstand<br />

der LZK auffordert „Modelle<br />

für e<strong>in</strong> ausbildungs<strong>in</strong>tegrierendes<br />

Studium DH zu entwickeln.“ Der<br />

Antrag wurde e<strong>in</strong>stimmig angenommen.<br />

Am 21. September tritt zum letzten<br />

Male die „alte“ Vertreterversammlung<br />

zusammen. Gleichzeitig<br />

konstituiert sich die neue Vertreterversammlung,<br />

die dann den<br />

neuen Vorstand der BZK Freiburg<br />

für die neue vierjährige Amtsperiode<br />

ab dem 1. Januar 2017 wählt.<br />

Das ZBW wird darüber berichten.<br />

» johannes.clausen@izz-onl<strong>in</strong>e.de<br />

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ZBW 6/2016


28<br />

Fortbildung<br />

Geme<strong>in</strong>sames Symposium bei der Bezirksärztekammer Nordbaden<br />

Fachübergreifendes zum Thema Parodontopathien<br />

Im neuen Gebäude der Bezirksärztekammer Nordbaden, Ende<br />

Februar bezogen, fand am 30. April 2016 e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Symposium<br />

der Bezirksärztekammer Nordbaden und der BZK Karlsruhe<br />

statt. Rund 150 Teilnehmer wohnten der Premiere <strong>in</strong> Karlsruhe<br />

bei, die mit namhaften Referenten aus dem ärztlichen und zahnärztlichen<br />

Bereich aufwarten konnte.<br />

Zufriedene Mienen. Die <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Fortbildung war e<strong>in</strong> voller Erfolg stellten Prof.<br />

Dr. Dr. Christof Hofele (r.) und Dr. Herbert Zeuner (l.) sowie die Gastgeber <strong>in</strong> der Bäk<br />

Nordbaden übere<strong>in</strong>stimmend fest.<br />

Die Begrüßung im vollen Saal des<br />

hochmodernen Hauses an der Karlsruher<br />

Zimmerstraße nahmen Dr.<br />

Herbert Zeuner, Präsident der Bezirksärztekammer<br />

Nordbaden, und<br />

Dr. Bernhard Jäger vor. Der Vizepräsident<br />

der LZK BW vertrat den<br />

aus Krankheitsgründen abwesenden<br />

Dr. Norbert Engel, den er als spiritus<br />

rector des fachübergreifenden<br />

Symposiums bezeichnete. Prof. Dr.<br />

Dr. Christof Hofele, Vizepräsident<br />

der Bezirksärztekammer Nordbaden,<br />

hatte die wissenschaftliche Leitung<br />

der Veranstaltung <strong>in</strong>ne.<br />

Erfahrung zählt. Dr. Jäger wies<br />

auf die Unterschiede zwischen Ärzte-<br />

und Zahnärzteschaft h<strong>in</strong>: Nur<br />

knapp 40 Prozent der Ärzt<strong>in</strong>nen und<br />

Ärzte s<strong>in</strong>d niedergelassen, dagegen<br />

93 Prozent der Zahnärzte. Das erklärt<br />

manch unterschiedliche Sichtweise<br />

<strong>in</strong> der Standespolitik. Die geme<strong>in</strong>same<br />

Schnittmenge im praktischen<br />

Alltag wird durch die Fürsorge für<br />

den Patienten gebildet, zum Beispiel<br />

bei der Versorgung Multimorbider,<br />

bei der Ärzte und Zahnärzte <strong>in</strong> regem<br />

Austausch stehen müssen. Dabei<br />

stellt sich auch die Frage nach<br />

dem Stellenwert des auf ärztlicher<br />

Erfahrung beruhenden <strong>in</strong>dividuellen<br />

Urteils.<br />

Somatische Folgen. Um Wissenschaft<br />

und Erfahrung <strong>in</strong> der<br />

fachübergreifenden Behandlung <strong>in</strong><br />

E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen, war diese Fortbildungsveranstaltung<br />

gedacht, bei<br />

der neben der Zahnheilkunde die<br />

Kardiologie, die HNO-Heilkunde<br />

und die Gynäkologie e<strong>in</strong>e Hauptrolle<br />

spielten. Alle Diszipl<strong>in</strong>en waren<br />

sich e<strong>in</strong>ig dar<strong>in</strong>, dass die Zahngesundheit<br />

immens wichtig für die<br />

gesamtgesundheitliche Situation ist.<br />

Von zahnärztlicher Seite vertrat dies<br />

der Kieler Direktor der Kl<strong>in</strong>ik für<br />

Zahnerhaltungskunde und Parodontologie<br />

Prof. Dr. Christof Dörfer. Er<br />

zeigte zuerst die Risikofaktoren für<br />

Parodontitis auf, erklärte dann die<br />

Studienlage und die „Fernwirkung<br />

der Parodontitis“, die sich u. a. <strong>in</strong><br />

erhöhten Gesamt-Cholesterol- und<br />

LDL-Cholesterol-Werten, e<strong>in</strong>er erhöhten<br />

Leukozytenzahl nach supra-<br />

Foto: Kallenberg<br />

g<strong>in</strong>givaler Kürettage sowie weiteren<br />

auffallenden Laborparametern zeigt.<br />

Darüber h<strong>in</strong>aus machte er aber auch<br />

klar, dass Parodontitis e<strong>in</strong>e eigenständige<br />

und behandelbare Erkrankung<br />

ist, potenzielle Verb<strong>in</strong>dungen<br />

zu anderen Erkrankungen sollen für<br />

die Indikation zur Behandlung nur<br />

von untergeordneter Bedeutung se<strong>in</strong>.<br />

Herz<strong>in</strong>farkt-Risiko erhöht. Den<br />

Wechselwirkungen zwischen Kardiologie<br />

und Parodontopathien<br />

wandte sich der Ärztliche Direktor<br />

der Kl<strong>in</strong>ik für Kardiologie, Angiologie<br />

und Pneumologie der Universität<br />

Heidelberg zu. Prof. Dr. med.<br />

Hugo A. Katus stellte u. a. die große<br />

schwedische Studie Parokrank vor,<br />

nach der das Herz<strong>in</strong>farkt-Risiko bei<br />

Parodontitis um 28 Prozent erhöht<br />

ist. Auch die Beobachtung, dass man<br />

im oralen Biofilm und im Ballonkatheter,<br />

der zur Dilatation oder im<br />

Rahmen e<strong>in</strong>er Koronarangiografie<br />

e<strong>in</strong>gesetzt wird, übere<strong>in</strong>stimmende<br />

Bakterienarten f<strong>in</strong>det, sollte zum verstärkten<br />

Nachdenken anregen.<br />

Immunlage entscheidend. E<strong>in</strong><br />

<strong>in</strong>tensives Erforschen der Zusammenhänge<br />

forderte auch Prof. Dr. Dr.<br />

Peter K. Pl<strong>in</strong>kert, Direktor der HNO-<br />

Kl<strong>in</strong>ik der Uni Heidelberg. Dass aufgrund<br />

der anatomischen Nähe Parodontopathien<br />

starken E<strong>in</strong>fluss auf<br />

Erkrankungen der Kieferhöhle und<br />

der Speicheldrüse haben, machte er<br />

deutlich. Welche Auswirkungen e<strong>in</strong>e<br />

dentogene nekrotisierende Fasciitis<br />

im Halsbereich haben kann, zeigten<br />

se<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>drucksvollen Bilder. Mit<br />

imponierenden Zahlen wartete Dr.<br />

Bett<strong>in</strong>a Schlehe auf, Oberärzt<strong>in</strong> der<br />

Universitätsfrauenkl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> Heidelberg.<br />

Sie bestätigte, dass das Risiko<br />

e<strong>in</strong>er Frühgeburt und e<strong>in</strong> niedrigeres<br />

Geburtsgewicht eng mit dem oralen<br />

Keimspektrum korreliert s<strong>in</strong>d. Das<br />

liegt u. a. daran, dass die Immunabwehr<br />

der Mutter wegen der zirkulierenden<br />

fetalen Antigene unterdrückt<br />

ist. Damit lässt sich auch e<strong>in</strong>e größere<br />

Häufigkeit von Präeklampsien bei<br />

Parodontitis erklären. D. Kallenberg<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Freitag, 16. September 2016, Konzil Konstanz, Oberer Saal<br />

Zeit Thema Referent<strong>in</strong>/Referent<br />

09:00 – 09:30 Uhr Begrüßung, Eröffnung der Tagung Dr. Wilfried Forschner, Biberach –<br />

Vorsitzender der Bezirkszahnärztekammer<br />

Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Grußworte<br />

Uli Burchardt – Oberbürgermeister der<br />

Stadt Konstanz<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Tagungsthemen Prof. Dr. Bernd Haller, Ulm –<br />

Fortbildungsreferent der<br />

Bezirkszahnärztekammer Tüb<strong>in</strong>gen<br />

09:30 – 10:15 Uhr Mundgesundheitsbezogene Lebensqualität bei K<strong>in</strong>dern und<br />

Jugendlichen – e<strong>in</strong> neuer Ansatz für die Zahnmediz<strong>in</strong>?<br />

10:15 –10:45 Uhr Pause, Besuch der Dentalausstellung<br />

10:45 –11:30 Uhr Frühk<strong>in</strong>dliche Karies – Ursachen, Prävention und<br />

praxisbezogene Therapieansätze<br />

11:35 –12:20 Uhr Schmerzausschaltung bei K<strong>in</strong>dern:<br />

Lokalanästhesie, Sedierung, ITN<br />

12:20 –14:00 Uhr Mittagspause, Besuch der Dentalausstellung<br />

14:00 – 14:45 Uhr Molaren-Inzisiven-Hypom<strong>in</strong>eralisation -<br />

E<strong>in</strong>e Herausforderung für die zahnärztliche Praxis<br />

14:50 – 15:35 Uhr Restaurative Versorgung von Milchzähnen –<br />

Von der Füllung bis zur konfektionierten Krone<br />

15:35 –16:10 Uhr Pause, Besuch der Dentalausstellung<br />

Univ.-Prof. Dr. Katr<strong>in</strong> Bekes, Wien<br />

Priv.-Doz. Dr. Jan Kühnisch, München<br />

Dr. Uta Salomon, Friedrichshafen<br />

Univ.-Prof. Dr. Katr<strong>in</strong> Bekes, Wien<br />

Prof. Dr. Christian Splieth, Greifswald<br />

16:10 - 16:55 Uhr Die ausgedehnte Kompositrestauration – Wo s<strong>in</strong>d die Grenzen? Priv.-Doz. Dr. Diana Wolff, Heidelberg<br />

17:00 - 17:45 Uhr Der besondere Vortrag:<br />

Erziehung heute - S<strong>in</strong>d wir am Ende des<br />

Selbstverständlichen angelangt?<br />

19:30 Uhr Sektempfang – Konzil Konstanz<br />

20:00 Uhr Abendprogramm – Konzil Konstanz<br />

Samstag, 17. September 2016, Konzil Konstanz, Oberer Saal<br />

Josef Kraus, Ergold<strong>in</strong>g<br />

Zeit Thema Referent<strong>in</strong>/Referent<br />

09:00 – 09:45 Uhr Ke<strong>in</strong>e Angst vor der Behandlung von K<strong>in</strong>dern ZÄ Barbara Beckers-L<strong>in</strong>gener, Sankt August<strong>in</strong><br />

09:50 – 10:35 Uhr Zahntrauma – Was tun bei Dislokationsverletzungen und<br />

Wurzelfrakturen?<br />

10:35 –11:00 Uhr Pause, Besuch der Dentalausstellung<br />

Prof. Dr. Roland Weiger, Basel<br />

11:00 –11:45 Uhr Zahntrauma - Problemzone Avulsion Prof. Dr. Kurt Ebeleseder, Graz<br />

11:50 - 12:35 Uhr Guided Endo obliterierter Zähne –<br />

E<strong>in</strong>e Alternative zum Implantat nach Trauma<br />

51. Bodenseetagung der<br />

Bezirkszahnärztekammer Tüb<strong>in</strong>gen<br />

am 16. und 17. September 2016 <strong>in</strong> Konstanz<br />

Thema: K<strong>in</strong>derzahnheilkunde und Dentales Trauma<br />

Programm für Zahnärzt<strong>in</strong>nen und Zahnärzte<br />

Priv.-Doz. Dr. Sebastian Kühl, Basel<br />

12:35 - 12:45 Uhr Verabschiedung Prof. Dr. Bernd Haller, Ulm<br />

Dr. Wilfried Forschner, Biberach<br />

Fotos: Fotolia / Collage LZK BW


Freitag, 16. September 2016, Konzil Konstanz, Unterer Saal<br />

Thema: Praxisalltag<br />

Programm für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

Zeit Thema Referent<strong>in</strong>/Referent<br />

09:30 – 10:15 Uhr Begrüßung / Ehrungen<br />

E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Tagungsthema<br />

Dr. Bernd Stoll, Albstadt<br />

10:15 – 10:45 Uhr Die <strong>in</strong>itiale Caries - Diagnostik Prof. Dr. Elmar Hellwig, Freiburg<br />

10:45 – 11:15 Uhr Kaffeepause<br />

11:15 – 12:30 Uhr Die <strong>in</strong>itiale Caries - Prävention und Therapie Prof. Dr. Elmar Hellwig, Freiburg<br />

12:30 – 14:00 Uhr Mittagspause, Besuch der Dentalausstellung<br />

14:00 – 15:15 Uhr Update K<strong>in</strong>derzahnheilkunde Dr. Uta Salomon, Friedrichshafen<br />

15:15 – 15:45 Uhr Kaffeepause<br />

15:45 – 17:00 Uhr Zahntrauma bei K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen Prof. Dr. Roland Weiger, Basel<br />

19:30 Uhr Sektempfang – Konzil Konstanz<br />

20:00 Uhr Abendprogramm – Konzil Konstanz<br />

Samstag, 17. September 2016, Konzil Konstanz, Unterer Saal<br />

Zeit Thema Referent<strong>in</strong>/Referent<br />

09:00 – 09:45 Uhr Infektionsrisiken und Infektionsprävention<br />

bei der zahnärztlichen Behandlung<br />

09:45 – 10:30 Uhr Mythos (Patienten-) Motivation –<br />

Der Schlüssel zum Erfolg ?!<br />

10:30 – 11:00 Uhr Kaffeepause<br />

11:00 – 12:30 Uhr Auf den Spuren von Jules Verne:<br />

In 80 M<strong>in</strong>uten durchs QM<br />

Dr. Hannes W<strong>in</strong>terer, Radolfzell<br />

Thorsten Beck, Stuttgart<br />

Stephanie Weitz, Bürstadt<br />

12:30 Uhr Verabschiedung der Teilnehmer/<strong>in</strong>nen Dr. Bernd Stoll, Albstadt<br />

Freitag, 16. September 2016, Konzil Konstanz, Speichersaal, Sem<strong>in</strong>ar für Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

Zeit Thema Referent<br />

14:00 – 15:30 Uhr Aktualisierungskurs - „Kenntnisse im Strahlenschutz nach<br />

RöV“ für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

15:30 – 15:45 Uhr Kaffeepause<br />

15:45 – 18:00 Uhr Fortsetzung des Sem<strong>in</strong>ars Aktualisierungskurs -<br />

„Kenntnisse im Strahlenschutz nach RöV“<br />

für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

Samstag, 17. September 2016, Hotel Halm, Konstanz, Sem<strong>in</strong>ar für Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

Zeit Thema Referent<br />

09:00 – 10:15 Uhr KFO–Abrechnungssem<strong>in</strong>ar<br />

Das Sem<strong>in</strong>ar richtet sich an die verantwortlichen Praxismitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

für die Abrechnung. Strittige Themen zwischen<br />

den Praxen und den Kostenerstattern sollen vorgestellt und<br />

diskutiert werden.<br />

10:15 – 10:45 Uhr Kaffeepause<br />

45. Tagung für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

am 16. und 17. September 2016 <strong>in</strong> Konstanz<br />

Dr. Ra<strong>in</strong>er Früh, Reutl<strong>in</strong>gen<br />

Dr. Ra<strong>in</strong>er Früh, Reutl<strong>in</strong>gen<br />

Dr. Wolfgang <strong>Grün</strong>er, Karlsruhe<br />

10:45 – 12:00 Uhr Fortsetzung des KFO–Abrechnungssem<strong>in</strong>ars Dr. Wolfgang <strong>Grün</strong>er, Karlsruhe


Anmeldung Zahnärzte/<strong>in</strong>nen<br />

Achtung – Neu: Ab diesem Jahr Anmeldung auch onl<strong>in</strong>e<br />

unter www.bodenseetagung.eu möglich!<br />

Anmeldung zur 51. Bodenseetagung der Bezirkszahnärztekammer Tüb<strong>in</strong>gen<br />

am 16. und 17. September 2016 <strong>in</strong> Konstanz<br />

Wissenschaftliche Vorträge<br />

Anzahl Namen der Teilnehmer/<strong>in</strong>nen E<strong>in</strong>zelgebühr Gesamtbetrag<br />

____Karten Für niedergelassene und angestellte Zahnärzte/<strong>in</strong>nen 150,00 € €<br />

Name, Vorname, E-Mail-Adresse: (bitte angeben)<br />

………………………………………………………………………......................<br />

………………………………………………………………………......................<br />

………………………………………………………………………......................<br />

____Karten Für Assistenten/<strong>in</strong>nen<br />

100,00 € €<br />

Name, Vorname, E-Mail-Adresse: (bitte angeben)<br />

……………………………………………………………………….......................<br />

……………………………………………………………………….......................<br />

……………………………………………………………………….......................<br />

Anmeldung zum Festlichen Abend am 16.09.2016<br />

<strong>in</strong>cl. Unterhaltungsprogramm und Abendessen (Getränke s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong>kludiert)<br />

Anzahl E<strong>in</strong>zelgebühr Gesamtbetrag<br />

____Karten 60,00 € €<br />

□<br />

□<br />

Ich bitte um Abbuchung von me<strong>in</strong>em Honorarkonto bei der KZV Baden-Württemberg - Bezirksdirektion Tüb<strong>in</strong>gen.<br />

Me<strong>in</strong>e Abrechnungsnummer lautet: __________________<br />

Ich überweise den Betrag auf Ihr Konto bei der Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart<br />

IBAN: DE23 6005 0101 7477 5035 35, BIC: SOLA DE ST 600.<br />

Nach Zahlungse<strong>in</strong>gang der Teilnehmergebühr erfolgt die Zusendung der Anmeldebestätigung.<br />

Bitte beachten Sie: Die Teilnehmerkarte wird Ihnen im Tagungsbüro vor Ort ausgehändigt.<br />

Absender/Praxisstempel<br />

__________________<br />

Datum<br />

___________________________<br />

Unterschrift<br />

Die Anmeldung ist möglich<br />

• per Onl<strong>in</strong>e Anmeldung unter www.bodenseetagung.eu<br />

• per E-Mail an <strong>in</strong>fo@bzk-tueb<strong>in</strong>gen.de<br />

• per Fax 07071 911-209 oder 07071 911-233<br />

• per Post an die Bezirkszahnärztekammer Tüb<strong>in</strong>gen, Bismarckstraße 96, 72072 Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Hotelunterkunft<br />

E<strong>in</strong> begrenztes Zimmerkont<strong>in</strong>gent können wir Ihnen unter www.konstanz-tourismus.de/themen/tagungen/51-bodenseetagung-bzk-tueb<strong>in</strong>gen<br />

zur Verfügung stellen. Weitere Unterkunftsanfragen richten Sie bitte an die Tourist-Information Konstanz GmbH, Fischmarkt 2, 78462 Konstanz,<br />

Telefon: 07531 1330-24, www.konstanz-tourismus.de.


Anmeldung Zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

Achtung – Neu: Ab diesem Jahr Anmeldung auch onl<strong>in</strong>e<br />

unter www.bodenseetagung.eu möglich!<br />

Anmeldung zur 45. Fortbildungsveranstaltung für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />

am 16. und 17. September 2016 <strong>in</strong> Konstanz<br />

Anzahl Namen der Teilnehmer/<strong>in</strong>nen E<strong>in</strong>zelgebühr Gesamtbetrag<br />

____Karten Name, Vorname, E-Mail-Adresse, Straße, Ort: (bitte angeben)<br />

……………………………………………………………………........................<br />

80,00 € €<br />

……………………………………………………………………........................<br />

Anmeldung zu den Sem<strong>in</strong>aren<br />

Anzahl Namen der Teilnehmer/<strong>in</strong>nen E<strong>in</strong>zelgebühr Gesamtbetrag<br />

______Karten<br />

Für Aktualisierungskurs<br />

Kenntnisse<br />

Strahlenschutz<br />

für ZFA<br />

16.09.2016<br />

Name, Vorname, E-Mail-Adresse, Geb.-Datum,<br />

Straße, Ort: (bitte angeben)<br />

……………………………………………………………………………………………………<br />

……………………………..……………………………………………………………………<br />

…………………………………………………………………..................................<br />

49,00 € €<br />

_____Karten<br />

Für Sem<strong>in</strong>ar<br />

KFO-Abrechnung<br />

am<br />

17.09.2016<br />

Name, Vorname, E-Mail-Adresse, Geb.-Datum,<br />

Straße, Ort: (bitte angeben)<br />

……………………………………………………………………...........................<br />

……………………………………………………………………...........................<br />

……………………………………………………………………...........................<br />

Anmeldung zum Festlichen Abend am 16.09.2016<br />

<strong>in</strong>cl. Unterhaltungsprogramm und Abendessen (Getränke s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong>kludiert)<br />

Anzahl E<strong>in</strong>zelgebühr Gesamtbetrag<br />

____Karten 60,00 € €<br />

90,00 € €<br />

□<br />

□<br />

Ich bitte um Abbuchung von me<strong>in</strong>em Honorarkonto bei der KZV Baden-Württemberg - Bezirksdirektion Tüb<strong>in</strong>gen.<br />

Me<strong>in</strong>e Abrechnungsnummer lautet: __________________<br />

Ich überweise den Betrag auf Ihr Konto bei der Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart<br />

IBAN: DE23 6005 0101 7477 5035 35, BIC: SOLA DE ST 600.<br />

Nach Zahlungse<strong>in</strong>gang der Teilnehmergebühr erfolgt die Zusendung der Anmeldebestätigung.<br />

Bitte beachten Sie: Die Teilnehmerkarte wird Ihnen im Tagungsbüro vor Ort ausgehändigt.<br />

Absender/Praxisstempel<br />

__________________<br />

Datum<br />

___________________________________<br />

Unterschrift<br />

Die Anmeldung ist möglich<br />

• per Onl<strong>in</strong>e Anmeldung unter www.bodenseetagung.eu<br />

• per E-Mail an <strong>in</strong>fo@bzk-tueb<strong>in</strong>gen.de<br />

• per Fax 07071 911-209 oder 07071 911-233<br />

• per Post an die Bezirkszahnärztekammer Tüb<strong>in</strong>gen, Bismarckstraße 96, 72072 Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Hotelunterkunft<br />

E<strong>in</strong> begrenztes Zimmerkont<strong>in</strong>gent können wir Ihnen unter www.konstanz-tourismus.de/themen/tagungen/51-bodenseetagung-bzk-tueb<strong>in</strong>gen<br />

zur Verfügung stellen. Weitere Unterkunftsanfragen richten Sie bitte an die Tourist-Information Konstanz GmbH, Fischmarkt 2, 78462 Konstanz,<br />

Telefon: 07531 1330-24, www.konstanz-tourismus.de.


Buchtipp<br />

FVDZ 33<br />

Teleskopprothetik<br />

Das stark reduzierte<br />

Restgebiss<br />

Mit dem Friktionsteleskop steht für<br />

das stark reduzierte Restgebiss e<strong>in</strong><br />

komfortables und sicheres Verb<strong>in</strong>dungselement<br />

zur Verfügung. Gute<br />

Voraussetzungen dafür bieten das<br />

E<strong>in</strong>halten der kl<strong>in</strong>ischen Behandlungsstandards<br />

und e<strong>in</strong> konsequent<br />

praktiziertes Recall. Dieses Buch liefert<br />

e<strong>in</strong>en Überblick zur Anwendung<br />

von Teleskopen im stark reduzierten<br />

Restgebiss. Nach Grundlagen zum<br />

Prothesendesign wird das Vorgehen<br />

bei der Anfertigung von Teleskopprothesen<br />

aus Gold und NEM Schritt<br />

für Schritt beschrieben und anhand<br />

<strong>in</strong>dividueller Patientenfälle illustriert.<br />

DieAutoren widmen sich <strong>in</strong>tensiv der<br />

Patientenaufklärung und Nachsorge,<br />

beschreiben Komplikationen sowie<br />

deren Vermeidung bzw. Lösung.<br />

Neue Erkenntnisse zur Langzeitbewährung,<br />

besonders die Entwicklung<br />

der Pfeilermobilität, E<strong>in</strong>schätzung<br />

verschiedener Prognosefaktoren und<br />

Nachsorgeaufwand ergänzen die<br />

Darstellungen und machen das Buch<br />

zu e<strong>in</strong>em wegweisenden Begleiter <strong>in</strong><br />

Labor und Praxis.<br />

IZZ<br />

Viola Szentpétery, Jürgen Setz<br />

Das stark reduzierte Restgebiss<br />

Versorgung mit Teleskopprothetik<br />

Qu<strong>in</strong>tessenz Verlags-GmbH<br />

1. Auflage 2015<br />

ISBN 978-3-86867-258-9<br />

98 Euro<br />

Term<strong>in</strong>: Samstag, den 09. Juli 2016, 9.30 Uhr,<br />

Ort: DENTAURUM GmbH & Co. KG, Turnstraße 31,<br />

75228 Ispr<strong>in</strong>gen<br />

Dr. Joachim Härer<br />

Landesvorsitzender<br />

Tagesordnung:<br />

1. Begrüßung<br />

2. Gastvortrag: „Und führe mich<br />

nicht <strong>in</strong> Versuchung – Korruption<br />

im Gesundheitswesen“<br />

Referenten:<br />

- Prof. Dr. iur. Thomas<br />

Ratajczak, S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gen<br />

- Thomas Hochste<strong>in</strong>,<br />

Erster Staatsanwalt,<br />

Staatsanwaltschaft<br />

Stuttgart<br />

3. Eröffnung der Sitzung gem. § 1<br />

der Geschäftsordnung<br />

4. Regularien<br />

5. Fragestunde<br />

(Die Fragen dürfen sich nicht<br />

auf Punkte der Tagesordnung<br />

beziehen und müssen gemäß<br />

§ 5 der Geschäftsordnung m<strong>in</strong>destens<br />

5 Tage vor der Sitzung<br />

der Landesversammlung <strong>in</strong> der<br />

Landesgeschäftsstelle, Albstadtweg<br />

9, 70567 Stuttgart,<br />

schriftlich e<strong>in</strong>gegangen se<strong>in</strong>.)<br />

6. Bericht des Landesvorsitzenden<br />

7. Diskussion<br />

8. Geschäftsbericht<br />

9. Bericht der Kassenprüfer<br />

10. Entlastung des Landesvorstandes<br />

11. Anträge<br />

Anträge, die die Tagesordnung<br />

verändern, s<strong>in</strong>d zwei Wochen vor<br />

der Landesversammlung schriftlich<br />

beim Landesvorstand über<br />

die Landesgeschäftsstelle e<strong>in</strong>zureichen.<br />

12. Verschiedenes<br />

Freier Verband Deutscher Zahnärzte e. V. Tel. (0711) 780 30 90<br />

Landesverband Baden-Württemberg Fax: (0711) 780 30 92<br />

Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@fvdz-bw.de<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016


34<br />

Praxis<br />

Der GOZ-Ausschuss der LZK <strong>in</strong>formiert<br />

Endodontologie und die GOZ<br />

Der Verordnungsgeber hat die GOZ 2012 mit dem verme<strong>in</strong>tlichen<br />

Anspruch, alle Leistungen abgebildet zu haben, verabschiedet.<br />

Gerade bei den Wurzelkanalbehandlungen zeigt sich, dass dieser<br />

Anspruch nicht erfüllt wurde. Am Beispiel e<strong>in</strong>er typischen endodontischen<br />

Behandlung sollen die wichtigsten Leistungen und ihre<br />

gebührenrechtliche Erfassung erläutert werden.<br />

Die Geb.-Nr. 2040 GOZ beschreibt<br />

die absolute Trockenlegung des<br />

Behandlungsgebietes mittels e<strong>in</strong>es<br />

Kofferdams. Für die Berechnung<br />

der Gebührennummer ist nicht die<br />

Anzahl und/oder Lage der behandelten<br />

Zähne, sondern die Ausdehnung<br />

des gelegten Spanngummis<br />

entscheidend. Das Auftragen von<br />

G<strong>in</strong>givaprotektoren („flüssiger Kofferdam“)<br />

als selbständige Leistung<br />

ohne orig<strong>in</strong>ären Kofferdam ist analog<br />

zu berechnen.<br />

Trepanation. Die Geb.-Nr. 2390<br />

GOZ beschreibt die „Trepanation<br />

e<strong>in</strong>es Zahnes als selbständige Leistung“.<br />

E<strong>in</strong>e selbständige Leistung<br />

erfordert bekanntermaßen nicht<br />

e<strong>in</strong>e alle<strong>in</strong>ige Leistung. Der Verwaltungsgerichtshof<br />

sah dies anders<br />

und hat mit Urteil vom 04.04.2014<br />

(AZ 2 S 78/14) e<strong>in</strong>e Berechnung<br />

neben endodontischen Leistungen<br />

abgelehnt. Das AG Dortmund hat<br />

am 31.8.2015 h<strong>in</strong>gegen entschieden,<br />

dass die Trepanation als selbständige<br />

Leistung neben Geb.-Nr.<br />

2360 GOZ berechnungsfähig ist.<br />

Für die Anwendung der Gebührenordnung<br />

ist ausschließlich der Verordnungstext<br />

maßgeblich. Weder<br />

im Kapitel C noch <strong>in</strong> der Legende<br />

zur Geb.-Nr. 2390 GOZ existieren<br />

Abrechnungse<strong>in</strong>schränkungen,<br />

nach der die Geb.-Nr. 2390 GOZ<br />

nicht mit weiteren endodontischen<br />

Maßnahmen <strong>in</strong> derselben Sitzung<br />

am gleichen Zahn berechnungsfähig<br />

sei. Aus diesem Grund hebt sowohl<br />

der GOZ-Kommentar der BZÄK als<br />

auch der GOZ-Kommentar der LZK<br />

BW ausdrücklich darauf ab, dass<br />

die Geb.-Nr. 2390 entweder alle<strong>in</strong>e<br />

oder auch neben weiteren, endodontischen<br />

Leistungen berechnungsfähig<br />

ist.<br />

Bei der Exstirpation der vitalen<br />

Pulpa erfolgt die Berechnung über<br />

die Geb.-Nr. 2360 GOZ. Die „Entfernung<br />

nekrotischen Pulpengewebes“<br />

vor der Aufbereitung des<br />

Wurzelkanals bei pulpentoten Zähnen<br />

stellt e<strong>in</strong>e selbständige Leistung<br />

dar und wird gemäß § 6 Abs.1 GOZ<br />

analog berechnet. Die Festlegung<br />

der Arbeitslänge für die Aufbereitung<br />

des Wurzelkanals mittels elektrometrischer<br />

Widerstandsmessung<br />

kann pro Kanal höchstens 2 Mal<br />

je Sitzung nach der Geb.-Nr. 2400<br />

GOZ berechnet werden.<br />

Wurzelkanalaufbereitung. Die<br />

Geb.-Nr. 2410 GOZ wird für die Kanalaufbereitung<br />

(auch retrograd), je<br />

Kanal gegebenenfalls <strong>in</strong> mehreren<br />

Sitzungen angesetzt. Die Wurzelkanalaufbereitung<br />

besteht aus der<br />

mechanischen Erweiterung und Re<strong>in</strong>igung<br />

des Wurzelkanals mit dem<br />

Ziel der Reduktion von Bakterien<br />

durch Substanzabtrag mittels unterschiedlicher<br />

Verfahren. Die Berechnung<br />

erfolgt je Kanal ggf. mehrfach<br />

je Wurzel. Ist zur Aufbereitung e<strong>in</strong>e<br />

weitere Sitzung erforderlich, kann<br />

dies nur bei Vorliegen anatomischer<br />

Besonderheiten erneut berechnet<br />

werden und ist bei Rechnungslegung<br />

zu begründen.<br />

Bei der Verwendung endodontischer<br />

Nickel-Titan-Instrumente im<br />

E<strong>in</strong>malverbrauch <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />

Maßnahmen nach der Geb.-Nr. 2410<br />

GOZ s<strong>in</strong>d diese Instrumente gemäß<br />

Abrechnungsbestimmung zum Kapitel<br />

C der GOZ gesondert berechnungsfähig.<br />

Zusätzliche Maßnahmen zur Dekontam<strong>in</strong>ation<br />

e<strong>in</strong>es aufbereiteten<br />

Wurzelkanals mittels Komb<strong>in</strong>ation<br />

aus elektrophysikalischen und chemischen<br />

Verfahren werden mit der<br />

Geb.-Nr. 2420 GOZ je Kanal und<br />

Sitzung honoriert. Dabei erfolgt die<br />

Des<strong>in</strong>fektion zum Beispiel mit Hilfe<br />

von <strong>in</strong> Ultraschallschw<strong>in</strong>gung<br />

versetzter Kanal<strong>in</strong>strumente <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit Spüllösungen. Der Zuschlag<br />

für das Anwenden e<strong>in</strong>es OP-<br />

Mikroskops (GOZ 0110) kann nur<br />

bei den dort benannten Leistungen<br />

berechnet werden.<br />

Gleiches gilt für den Zuschlag für<br />

e<strong>in</strong>en Laser (GOZ 0120). Selbständige<br />

mikroendodontische Leistungen<br />

unter Verwendung e<strong>in</strong>es Lasers<br />

s<strong>in</strong>d nicht beschrieben und deshalb<br />

analog zu liquidieren.<br />

Die Leistung „Füllung e<strong>in</strong>es<br />

Wurzelkanals“ nach der Geb.-Nr.<br />

2440 GOZ be<strong>in</strong>haltet das Füllen des<br />

Wurzelkanals mittels entsprechender<br />

plastischer und/oder konfektionierter<br />

Wurzelfüllmaterialien (z. B.<br />

Sealer, Guttaperchaspitzen). Bei e<strong>in</strong>er<br />

dent<strong>in</strong>adhäsiven Verankerung<br />

der Wurzelfüllung im Kanal ist die<br />

Geb.-Nr. 2197 GOZ zusätzlich berechnungsfähig.<br />

Der zusätzliche Aufwand bei speziellen<br />

Kondensationstechniken ist<br />

über die Wahl des Steigerungsfaktors<br />

zu regeln. Alle mediz<strong>in</strong>isch notwendigen<br />

selbständigen Leistungen,<br />

die <strong>in</strong> der GOZ nicht abgebildet s<strong>in</strong>d,<br />

werden nach § 6 Abs. 1 GOZ analog<br />

berechnet. Hierzu zählen zum Beispiel<br />

• die photodynamische Therapie,<br />

wie z. B. Helbo oder PACT nach<br />

Wurzelkanalaufbereitung<br />

• die Entfernung e<strong>in</strong>er vorhandenen<br />

Wurzelkanalfüllung (Revision)<br />

• der präendodontische Aufbau<br />

• Verschluss, z. B. Via falsa oder offener<br />

Apex (Apexifiktion) mittels<br />

MTA<br />

• Auff<strong>in</strong>den oderAusschluss zusätzlicher<br />

Kanalstrukturen, Auff<strong>in</strong>den<br />

oder Ausschluss von Rissen, Frakturen<br />

der Zahnhartsubstanz, Perforationen<br />

mittels OP-Mikroskop.<br />

Der temporäre speicheldichte Verschluss<br />

e<strong>in</strong>er Kavität wird nach der<br />

Geb.-Nr. 2020 GOZ berechnet.<br />

Autorenteam des<br />

GOZ-Ausschusses der LZK BW<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Praxis 35<br />

Der Kammer-Ratgeber im Überblick – Teil 4<br />

PRAXIS-Handbuch – Schaltfläche<br />

„4. Verträge <strong>in</strong> der Zahnarztpraxis“<br />

Das PRAXIS-Handbuch der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg ist nicht nur e<strong>in</strong> umfangreiches Nachschlagewerk<br />

für die Zahnarztpraxis, sondern bietet auch viele Muster-Dokumente an. Über die Schaltfläche „4. Verträge <strong>in</strong><br />

der Zahnarztpraxis“ des PRAXIS-Handbuchs können z. B. Muster-Arbeitsverträge und Muster-Praxisverträge an die<br />

Personal- und Praxisgegebenheiten angepasst werden oder die von der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

angebotenen Rahmenverträge e<strong>in</strong>gesehen und <strong>in</strong> Anspruch genommen werden. Im vierten Teil unseres Ratgebers stellen<br />

wir die Schaltfläche „4. Verträge <strong>in</strong> der Zahnarztpraxis“ des PRAXIS-Handbuchs vor.<br />

Grafik: LZK BW<br />

Wo f<strong>in</strong>de/erhalte ich das PRAXIS-Handbuch?<br />

• Onl<strong>in</strong>e über www.lzkbw.de<br />

• Als CD-ROM per Post bzw. als Download-L<strong>in</strong>k über<br />

die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg.<br />

Die Schaltfläche „4. Verträge <strong>in</strong> der Zahnarztpraxis“<br />

im Überblick:<br />

Über die Schaltfläche „4. Verträge <strong>in</strong> der Zahnarztpraxis“<br />

werden für die Zahnarztpraxis folgende Dokumente<br />

zur Verfügung gestellt:<br />

4.1 Arbeitsverträge Hier f<strong>in</strong>den Sie Muster-Arbeitsverträge<br />

z. B. für angestellte Zahnärzte, Entlastungsassistenten,<br />

Vorbereitungsassistenten, Weiterbildungsassistenten,<br />

zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<br />

<strong>in</strong>nen, Zahntechniker, ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigte und<br />

ungelerntes Personal. Des Weiteren ist hier e<strong>in</strong><br />

Muster-Berufsausbildungsvertrag für zahnmediz<strong>in</strong>ische<br />

Fachangestellte <strong>in</strong>kl. Anlage und Merkblatt, die<br />

Muster-Vere<strong>in</strong>barung über die Durchführung e<strong>in</strong>es<br />

Praktikums sowie e<strong>in</strong> Muster-Aufhebungsvertrag bereitgestellt.<br />

4.2 Praxisverträge Hier f<strong>in</strong>den Sie Muster-Praxisverträge<br />

z. B. für e<strong>in</strong>e Apparate-(Geräte-)Geme<strong>in</strong>schaft,<br />

e<strong>in</strong>e Laborgeme<strong>in</strong>schaft, e<strong>in</strong>en Partnerschaftsver-<br />

trag unter Zahnärzten, e<strong>in</strong>en Partnerschaftsvertrag<br />

zwischen Zahnärzten und anderen Freien Berufen,<br />

e<strong>in</strong>e Praxisgeme<strong>in</strong>schaft, e<strong>in</strong>e Praxisübernahme <strong>in</strong>kl.<br />

e<strong>in</strong>em Muster-Praxismietvertrag und e<strong>in</strong>em Mustervertrag<br />

für e<strong>in</strong>e Berufsausübungsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong><br />

Form e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>schaftspraxis.<br />

4.3 Rahmenverträge Hier f<strong>in</strong>den Sie die von der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg für<br />

ihre Kammermitglieder angebotenen Rahmenverträge<br />

<strong>in</strong> den folgenden Bereichen: Anmietung von Fahrzeugen<br />

(mit der Firma Avis), Anmietung von Fahrzeugen<br />

(mit der Firma Enterprise), Entsorgung der anfallenden<br />

Abfall- und Reststoffe (mit der Firma Herter),<br />

Validierung der Aufbereitungsprozesse (mit der Firma<br />

ValiTech) und Wasseruntersuchung von Behandlungse<strong>in</strong>heiten<br />

(mit dem Labor für Umwelthygiene/LUH).<br />

4.4 Sonstige Verträge Hier f<strong>in</strong>den Sie e<strong>in</strong>e Mustervere<strong>in</strong>barung<br />

über die Rückerstattung von Fortbildungskosten,<br />

e<strong>in</strong>e Mustervere<strong>in</strong>barung über e<strong>in</strong>e<br />

Ratenzahlung, e<strong>in</strong>e Mustervere<strong>in</strong>barung über e<strong>in</strong> Abtretungsverbot<br />

zahnärztlicher Honorarforderungen,<br />

e<strong>in</strong>e Mustervere<strong>in</strong>barung mit e<strong>in</strong>er Praxisvertretung<br />

und e<strong>in</strong>e Mustervorauszahlungsvere<strong>in</strong>barung für Privatpatienten.<br />

Ihre LZK-Geschäftsstelle<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016


36<br />

Regionen<br />

Seniorenfeier der BZK Stuttgart<br />

Goldenes Jubiläum mit etwas Wehmut<br />

Die BZK Stuttgart pflegt auch Jahre nach dem E<strong>in</strong>tritt ihrer Mitglieder<br />

<strong>in</strong> den Ruhestand e<strong>in</strong>e treue Verbundenheit zu ihnen. Wie<br />

schon <strong>in</strong> den Jahren zuvor ehrte die Bezirkszahnärztekammer<br />

Zahnärzt<strong>in</strong>nen und Zahnärzte, deren Approbation 50 Jahre zurückliegt.<br />

E<strong>in</strong>geladen waren auch wieder die Geehrten der vergangenen<br />

Jahre. E<strong>in</strong>e persönliche Ehrung bekamen diesmal elf Zahnärzt<strong>in</strong>nen<br />

und Zahnärzte.<br />

Würdevoll. Die Geehrten auf der Seniorenfeier der BZK Stuttgart posierten im Hotel<br />

Graf Zeppel<strong>in</strong> <strong>in</strong> Stuttgart für e<strong>in</strong> Gruppenfoto.<br />

E<strong>in</strong> wenig wehmütig war Dr. Renate<br />

Lüllwitz-Hoch, als sie im<br />

Hotel Graf Zeppel<strong>in</strong> <strong>in</strong> Stuttgart<br />

zum Mikrofon griff, um die Senioren<br />

bei ihrer Feier zu begrüßen.<br />

„Nach 16 Jahren ist das die letzte<br />

Seniorenfeier, durch die wir führen“,<br />

sagte sie und wies darauf h<strong>in</strong>,<br />

dass sie als stellvertretende Vorsitzende<br />

der BZK Stuttgart ebenso<br />

nicht mehr zur kommenden Wahl<br />

antreten wird, wie der erste Vorsitzende,<br />

Dr. Konrad Bühler. „Bei<br />

Helmut Kohl hat man damals gesagt:<br />

16 Jahre s<strong>in</strong>d genug, und das<br />

ist bei uns sicher auch nicht viel<br />

anders“, sagte Dr. Lüllwitz-Hoch<br />

und bekam dafür Applaus und die<br />

ersten Lacher aus dem Publikum.<br />

Nun führte sie geme<strong>in</strong>sam mit Dr.<br />

Bühler zum letzten Mal charmant<br />

und humorvoll durch den Nachmittag.<br />

110 Senioren waren zur<br />

Feier gekommen. Elf von ihnen<br />

ließen sich für das 50. Jubiläum<br />

ihrer Approbation ehren. Traditionell<br />

trug Dr. Lüllwitz-Hoch zu Beg<strong>in</strong>n<br />

der Veranstaltung e<strong>in</strong> Maiengedicht<br />

vor. Mit „F<strong>in</strong>k und Frosch“<br />

von Wilhelm Busch stimmte sie<br />

auf die Gespräche während des<br />

Mittagessens e<strong>in</strong>.<br />

Foto: Ignatzi<br />

Blick zurück. Danach g<strong>in</strong>gen<br />

die Vorsitzenden der BZK zur<br />

nächsten Tradition der Seniorenfeier<br />

über: E<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong> das Jahr<br />

der Approbation der Geehrten, das<br />

Jahr 1966. Indira Gandhi wurde<br />

etwa <strong>in</strong> diesem Jahr zur ersten Premierm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />

Indiens gewählt.<br />

Besonders emotional wurden die<br />

Senior<strong>in</strong>nen und Senioren, als die<br />

beiden Moderatoren der Veranstaltung<br />

Musikstücke aus dem Jahr<br />

1966 vorspielten. „Yellow Submar<strong>in</strong>e“<br />

untermalte die Er<strong>in</strong>nerung an<br />

den letzten Auftritt der Beatles <strong>in</strong><br />

diesem Jahr. Zeitgleich g<strong>in</strong>g aber<br />

e<strong>in</strong> neuer Stern am Musikhimmel<br />

auf. Liza M<strong>in</strong>nelli führte „Cabaret“<br />

erstmals auf. Ins Träumen gerieten<br />

die Ruheständler besonders,<br />

als Frank S<strong>in</strong>atras „Strangers <strong>in</strong><br />

the night“ aus den Lautsprechern<br />

klang. Doch nicht nur kulturell hatte<br />

das Jahr 1966 e<strong>in</strong>iges zu bieten.<br />

Auch sportlich war das Fußball-<br />

WM-Jahr aus deutscher Sicht mit<br />

e<strong>in</strong>em Höhepunkt versehen. Das<br />

WM-F<strong>in</strong>ale von Wembley sollte<br />

wegen des berühmten Wembley-<br />

Tors und dem daraus resultierenden<br />

Weltmeistertitel der Engländer<br />

im F<strong>in</strong>ale gegen Deutschland<br />

jedoch bis heute nicht sehr positiv<br />

<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung bleiben. Und auch<br />

hier klang Musik aus den Lautsprechern.<br />

Franz Beckenbauer<br />

sang „Gute Freunde“ – zur Erheiterung<br />

der Senioren, die dem Kaiser<br />

unzureichendes Gesangstalent<br />

attestierten. Zum Abschied g<strong>in</strong>g es<br />

natürlich auch nicht ohne Musik.<br />

Abschied. Zur bekannten Titelmelodie<br />

des Karl-May-Films<br />

„W<strong>in</strong>netou“ verabschiedeten sich<br />

Dr. Renate Lüllwitz-Hoch und Dr.<br />

Konrad Bühler w<strong>in</strong>kend und Arm<br />

<strong>in</strong> Arm von ihren Gästen, ehe sie<br />

sich den Jubilaren zuwandten.<br />

Folgende elf Zahnärzt<strong>in</strong>nen und<br />

Zahnärzte, die vor 50 Jahren ihre<br />

Approbation als Zahnmediz<strong>in</strong>er<br />

erhalten hatten, wurden mit e<strong>in</strong>er<br />

Urkunde und Blumen geehrt:<br />

ZA Eng<strong>in</strong> Coruh, Marbach, Dr./<br />

Univ. Budapest Andreas Gossler,<br />

Neckarsulm, Dr. Roland<br />

Handwerker, Boxberg, Dr. Axel<br />

He<strong>in</strong>icke, Stuttgart, Dr. Wolfgang<br />

He<strong>in</strong>ig, Wernau, Dr. Karl<br />

Dieter Held, Lauffen, MU. Dr./<br />

Karls-Univ. Prag Eva Holanda,<br />

Essl<strong>in</strong>gen, Dr. Leonhard Holz<strong>in</strong>ger,<br />

Stuttgart, Dr. Harald Mayer,<br />

Beilste<strong>in</strong>, ZÄ Gülbahar Mutlu,<br />

Remseck, Dr. Bruno Sorg, We<strong>in</strong>stadt.<br />

Am Ende blieb e<strong>in</strong>e schöne<br />

Veranstaltung im Gedächtnis, auf<br />

deren Fortführung sich alle Beteiligten<br />

schon freuen. „Ich hoffe,<br />

dass auch der neue Vorstand diese<br />

schöne Tradition fortsetzen wird“,<br />

wünscht sich Dr. Lüllwitz-Hoch.<br />

» christian.ignatzi@izz-onl<strong>in</strong>e.de<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


SOMMERAKADEMIE 2016<br />

JAHRESTAGUNG DGKiZ 2016<br />

30. Juni – 2. Juli 2016<br />

Forum Ludwigsburg<br />

Für Zahnärzt<strong>in</strong>nen/Zahnärzte und<br />

Praxismitarbeiter/-<strong>in</strong>nen<br />

Fortbildungspunkte<br />

BZÄK<br />

/ KZBV<br />

/ DGZMK<br />

Kann Prophylaxe schädlich se<strong>in</strong>?<br />

„Zuviel des Guten?“<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

Zahnmediz<strong>in</strong>isches FortbildungsZentrum Stuttgart


„Zuviel des Guten“?<br />

Kann Prophylaxe schädlich se<strong>in</strong>?<br />

Liebe Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen,<br />

liebe Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter,<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />

Zahnmediz<strong>in</strong>isches FortbildungsZentrum Stuttgart<br />

Kann denn Liebe Sünde se<strong>in</strong> ...?<br />

Zarah Leanders Evergreen stand Pate beim Titel der diesjährigen Sommer-Akademie.<br />

Kann Prophylaxe Sünde se<strong>in</strong> ...?<br />

So stark wollte ich es dann aber doch nicht formulieren! Geblieben ist schließlich:<br />

Kann Prophylaxe schädlich se<strong>in</strong>? Gibt es e<strong>in</strong> „Zuviel des Guten“?<br />

E<strong>in</strong> auch <strong>in</strong> dieser Formulierung immer noch provokantes Thema.<br />

Selten habe ich bei der Vorbereitung e<strong>in</strong>er Fortbildung derartig nachdenkliche Momente erfahren,<br />

habe das Pro und Kontra so alltäglicher und liebgewordener Gewohnheiten wie z. B. von Körperhygiene,<br />

gesunder Ernährung, Fluoridierungsmaßnahmen reflektiert. Am Ende stand e<strong>in</strong> Programm,<br />

von dem alle Teilnehmer nicht nur beruflich, sondern auch privat extrem profitieren werden! Wir<br />

erwarten beispielsweise Antworten auf die folgenden Fragen:<br />

Zu viel Hygiene? Zu viel Bewegung? Zu viel bio? Zu viel digital?<br />

oder<br />

Kann die Zahnbürste zur Waffe werden? Brauchen wir noch Fluorid?<br />

und sogar<br />

Was können Erwachsene von K<strong>in</strong>dern/der Maus lernen?<br />

Die Sommer-Akademie 2016 f<strong>in</strong>det unter außergewöhnlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen statt: Es handelt<br />

sich um e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaftstagung mit der Deutschen Gesellschaft für K<strong>in</strong>derzahnheilkunde<br />

<strong>in</strong> Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie.<br />

Aus diesem Grund haben wir den Zeitplan der Sommer-Akademie ergänzt um e<strong>in</strong>en wissenschaftlichen<br />

Programmteil am Freitagvormittag – K<strong>in</strong>derzahnheilkunde meets Kieferorthopädie –<br />

ohne Erhöhung der Tagungsgebühren! Erstmalig haben wir e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derbetreuung e<strong>in</strong>gerichtet.<br />

Zuviel des Guten? Das müssen Sie selbst vor Ort entscheiden!<br />

Ich freue mich auf e<strong>in</strong> Wiedersehen bei e<strong>in</strong>em rauschenden Sommerfest mit vielen Überraschungen.<br />

Herzlichst, Ihr<br />

Johannes E<strong>in</strong>wag


SOMMERAKADEMIE 2016<br />

JAHRESTAGUNG DGKIZ 2016<br />

<strong>in</strong> Kooperation mit der DGKFO<br />

30. Juni – 2. Juli 2016 · Forum Ludwigsburg<br />

Workshops der Jahrestagung DGKiZ<br />

Donnerstag, 30. Juni 2016<br />

Mehr Infos und e<strong>in</strong>fach onl<strong>in</strong>e buchen auf www.zfz-stuttgart.de<br />

Fortbildungspunkte<br />

BZÄK<br />

Für Zahnärzt<strong>in</strong>nen/Zahnärzte und<br />

/ KZBV<br />

/ DGZMK<br />

Praxismitarbeiter/-<strong>in</strong>nen<br />

K<strong>in</strong>derzahnheilkunde meets Kieferorthopädie<br />

Freitag, 1. Juli 2016<br />

08.30 – 09.00 Begrüßung und Impulsreferat zum Thema E<strong>in</strong>wag, Krämer<br />

09.00 – 09.30 Aufgabe der K<strong>in</strong>derzahnheilkunde – von der Primärdiagnostik bis zur KFO-Therapie Steffen<br />

09.30 – 10.15 KFO-Aufgabe 1: Wie wichtig ist Funktion (Myofunktionelle Therapie, Logopädie) Proff<br />

10.45 – 11.15 KFO-Aufgabe 2: Frühk<strong>in</strong>dliche Kieferorthopädie (Altersgruppe 0 – 6) Korbmacher-Ste<strong>in</strong>er<br />

11.15 – 12.00 KFO-Aufgabe 3: Überwachung und Steuerung der Gebissentwicklung – worauf Lux<br />

sollte man <strong>in</strong> den verschiedenen Entwicklungsphasen achten? (Altersgruppe 6 – 18)<br />

Kann Prophylaxe schädlich se<strong>in</strong>? Gibt es e<strong>in</strong> „Zuviel des Guten“?<br />

Freitag, 1. Juli 2016<br />

13.30 – 14.00 Begrüßung und Eröffnung E<strong>in</strong>wag, Bühler, Krämer<br />

14.00 – 14.45 Zu viel Hygiene? Niehues<br />

14.45 – 15.30 Zu viel bio? Pollmer<br />

16.15 – 17.00 Zu viel Bewegung? Beneke<br />

17.00 – 18.00 Zu viel digital? Spitzer<br />

18.00 – 18.45 Mitgliederversammlung der DGKiZ<br />

18.00 – 23.00 Abendprogramm<br />

Samstag, 2. Juli 2016<br />

09.00 – 09.15 Begrüßung und Eröffnung E<strong>in</strong>wag, Krämer<br />

09.15 – 10.00 E<strong>in</strong> sauberer Zahn bleibt gesund? – „Wenn die Zahnbürste zur Waffe wird ...“ Dörfer<br />

10.00 – 10.45 „Vorsicht Schmelzfresser“ – „Ernährungstipps und Zahngesundheit“ Lussi<br />

11.30 – 12.15 „Wozu noch Fluorid oder CHX, wenn die Karies fast besiegt ist?“ Hellwig<br />

12.15 – 13.00 Was Erwachsene von K<strong>in</strong>dern/der Maus lernen können ... Biemann<br />

13.00 Verabschiedung E<strong>in</strong>wag, Krämer<br />

Jetzt anmelden auf zfz-stuttgart.de<br />

Mehr Infos: Ina Brunner, 0711/2271655, i.brunner@zfz-stuttgart.de


40<br />

Kultur<br />

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe zeigt Elger Esser<br />

Verwunschene Welt<br />

Anlässlich der Verleihung des Oskar-Schlemmer-Preises 2016, des<br />

Großen Staatspreises für Bildende Kunst des Landes Baden-Württemberg<br />

an Elger Esser, zeigt die Kunsthalle e<strong>in</strong>e Ausstellung mit acht<br />

fotografischen Zyklen des 1967 <strong>in</strong> Stuttgart geborenen Künstlers.<br />

Île Sa<strong>in</strong>te Marguerite, 2005. Elger Esser übersetzt die Ansichten von Landschaften <strong>in</strong><br />

das Medium der Fotografie, bewahrt aber zugleich kunsthistorische Rem<strong>in</strong>iszenzen an<br />

gemalte italienische Veduten, deutsche Maler der Romantik und Pioniere französischer<br />

Landschaftsfotografie aus der Zeit um 1900.<br />

Elger Esser war Student und Meisterschüler<br />

von Bernd Becher an der<br />

Düsseldorfer Kunstakademie. Se<strong>in</strong>e<br />

Position entwickelte sich <strong>in</strong> den<br />

neunziger Jahren im Umfeld der<br />

Becher-Klasse und damit im Wirkungsraum<br />

der vitalen Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit der dokumentierenden<br />

und klassifizierenden Praxis von<br />

Bernd und Hilla Becher. Doch Elger<br />

Essers Bilder widersetzen sich der<br />

Abbildfunktion des fotografischen<br />

Mediums, sie konterkarieren das digitale<br />

Bilderuniversum, das e<strong>in</strong>ige<br />

der Becher-Schüler <strong>in</strong> ihren Werken<br />

kommentieren.<br />

Schöpferische Kunst. Elger Esser<br />

<strong>in</strong>terpretiert Fotografie als freie<br />

schöpferische Kunst. Se<strong>in</strong>e sorgfältig<br />

komponierten Bilder stehen<br />

im Spannungsfeld von spezifischen<br />

Traditionen der Malerei und des fotografischen<br />

Piktorialismus. Vor der<br />

Kontrastfolie der heutigen Medienpraxis<br />

machen sie Aussagen über<br />

das Entstehen von Bildern, über Zeit,<br />

Gedächtnis und Er<strong>in</strong>nerung. Elger<br />

Essers Aufnahmen von Landschaften,<br />

leerstehenden, teilweise dem<br />

Verfall oder Vergessen preisgegebenen<br />

historischen Bauten, die er vor<br />

allem <strong>in</strong> Frankreich ausf<strong>in</strong>dig macht,<br />

<strong>in</strong>szenieren den Blick nicht nur<br />

durch Komposition, die Wahl des<br />

Ausschnitts und des Standpunkts.<br />

Sie erzeugen Atmosphären des Er<strong>in</strong>nerns<br />

vor allem auch über e<strong>in</strong> breites<br />

Repertoire fotografischer Strategien.<br />

Zu ihnen gehören Langzeitbelichtungen,<br />

Unschärfe, farbliche<br />

Verfremdungen und Retuschen, der<br />

experimentelle E<strong>in</strong>satz ungewöhnlicher<br />

Materialien als Bildträger (zum<br />

Beispiel versilberter Metallplatten)<br />

und alter Druckverfahren (wie jenes<br />

der Heliogravüre).<br />

Kollektives Bildgedächtnis.<br />

Esser spürt den Ablagerungen im<br />

kollektiven Bildgedächtnis nach,<br />

wenn er berühmte kunsthistorische<br />

Topografien wie die Küstenregionen<br />

der Bretagne oder Claude Monets<br />

Foto: © Elger Esser<br />

Garten <strong>in</strong> Giverny zum Gegenstand<br />

se<strong>in</strong>er Aufnahmen macht. Auch<br />

Motive der Medien- und Kommunikationskultur<br />

des 19. und frühen<br />

20. Jahrhunderts nimmt er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e<br />

Arbeit auf, <strong>in</strong>dem er etwa Details<br />

alter französischer Postkarten stark<br />

vergrößert zum Bild macht, so dass<br />

sich deren Raster <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e an den<br />

Po<strong>in</strong>tillismus er<strong>in</strong>nernde Auflösung<br />

verwandelt. Nie geht es dem Künstler<br />

um das Momenthafte e<strong>in</strong>er Situation,<br />

sondern immer um dauerhafte<br />

und bedeutungsvolle Bildkonstruktionen.<br />

Entschleunigung. Elger Essers<br />

Kunst ist e<strong>in</strong> Produkt des späten 20.<br />

und des beg<strong>in</strong>nenden 21. Jahrhunderts,<br />

aber se<strong>in</strong>e Bilder sprechen nur<br />

<strong>in</strong>direkt von der Epoche ihrer Entstehung.<br />

Sie handeln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em grundlegenden<br />

S<strong>in</strong>n von Fotografie und<br />

Zeitlichkeit. Jedes se<strong>in</strong>er Werke, die<br />

auch als Elemente e<strong>in</strong>er Serie immer<br />

für sich stehen, trägt latent den<br />

Konflikt zwischen unterschiedlichen<br />

Zeitordnungen <strong>in</strong> sich aus: zwischen<br />

dem Zeitmodus der beschleunigten<br />

Gegenwart, die gerade <strong>in</strong> den<br />

Medien der Bilderzeugung immer<br />

schneller von Problem zu Lösung<br />

fortschreitet, und e<strong>in</strong>er er<strong>in</strong>nernden<br />

Entschleunigung, die der Zeitmodus<br />

des kulturellen Gedächtnisses ist.<br />

Kunsthalle Karlsruhe/IZZ<br />

Info<br />

Elger Esser. Zeitigen<br />

bis 10. Juli 2016<br />

Öffnungszeiten<br />

Täglich außer montags<br />

10 bis 18 Uhr<br />

E<strong>in</strong>tritt<br />

Erwachsene 12 Euro,<br />

ermäßigt 9 Euro<br />

Staatliche Kunsthalle Karlsruhe<br />

Hans-Thoma-Straße 2-6<br />

76133 Karlsruhe<br />

Tel. 0721/926 26 96<br />

www.kunsthalle-karlsruhe.de<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Kultur 41<br />

Candice Breitz im Kunstmuseum Stuttgart<br />

Die „Ponderosa“ als Metapher<br />

Das Kunstmuseum Stuttgart präsentiert mit „Candice Breitz:<br />

Ponderosa“ erstmals <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>en retrospektiven Überblick<br />

zum facettenreichen Werk der 1972 <strong>in</strong> Johannesburg geborenen<br />

Künstler<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> lebt. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />

mit den komplexen Prozessen, die den Menschen <strong>in</strong><br />

se<strong>in</strong>em jeweiligen sozialen und kulturellen Kontext prägen.<br />

lung im Erdgeschoss. Dort ist die<br />

Mehrkanal-Video<strong>in</strong>stallation „Alien<br />

(Ten Songs from Beyond)“<br />

aus dem Jahr 2002 zu sehen, <strong>in</strong><br />

der Breitz Immigranten gefilmt<br />

hat, die bekannte deutsche Lieder<br />

s<strong>in</strong>gen. Allerd<strong>in</strong>gs fällt auf, dass<br />

ihr Gesang nicht zum Bild passt:<br />

Tatsächlich hat die Künstler<strong>in</strong> die<br />

Stücke zunächst von deutschen<br />

Muttersprachlern aufgenommen<br />

und die Tonspur anschließend<br />

unter die Sequenzen mit den Immigranten<br />

gelegt. Durch diesen<br />

Verfremdungseffekt offenbart sich<br />

das komplexe Verhältnis von Herkunft,<br />

Identität und Sprache. Die<br />

ausgewählten Lieder transportieren<br />

vielfach e<strong>in</strong> Heimatgefühl, das<br />

möglicherweise von den gefilmten<br />

Personen nicht empfunden werden<br />

kann. „Alien“ ist e<strong>in</strong>e frühe Arbeit<br />

zum Thema Migration.<br />

Foto: © Candice Breitz<br />

Love Story. Die<br />

Hollywoodschauspieler<strong>in</strong><br />

Julianne<br />

Moore (oben) <strong>in</strong>terviewt<br />

<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Video<strong>in</strong>stallation<br />

Mamy<br />

Maloba Langa.<br />

Eigens produziert. Inhaltlich<br />

korrespondiert sie mit der Video<strong>in</strong>stallation<br />

„Love Story“ (2016), die<br />

die Ausstellung im dritten Stock<br />

des Kubus beschließt. Breitz hat<br />

diese Installation eigens für „Ponderosa“<br />

neu entwickelt. Sie zeigt<br />

die Hollywood-Schauspieler Alec<br />

Baldw<strong>in</strong> und Julianne Moore.<br />

Kunstmuseum Stuttgart/IZZ<br />

Anhand von fünfzehn oftmals<br />

raumfüllenden Installationen<br />

spannt die Ausstellung e<strong>in</strong>en Bogen<br />

von den Neunzigerjahren bis heute<br />

und zeichnet so die Entwicklung<br />

von Breitz’ Schaffen nach. Dabei<br />

liegt der Schwerpunkt auf Arbeiten,<br />

die sich mit der Wirkung von Popmusik<br />

und Hollywoodfilmen auf<br />

ihr Publikum beschäftigen. Fragen<br />

der Persönlichkeitsbildung, Identität<br />

und Identifikation s<strong>in</strong>d hierbei<br />

von zentraler Bedeutung und stellen<br />

zudem die <strong>in</strong>haltliche Verb<strong>in</strong>dung<br />

aller ausgewählter Arbeiten<br />

dar. Diese thematische Setzung<br />

spiegelt sich auch im Ausstellungstitel<br />

wider: Er verweist mit „Pon-<br />

derosa“ auf die fiktive Ranch <strong>in</strong> der<br />

US-amerikanischen Westernserie<br />

„Bonanza“, die zwischen 1959 und<br />

1973 für das Fernsehen gedreht<br />

wurde. Rückblickend war die Serie<br />

für Breitz e<strong>in</strong>e erste Begegnung<br />

mit den Utopien und Fantasien, die<br />

von der populären Massenkultur<br />

entworfen werden. Der nostalgische<br />

Ort Ponderosa steht vor diesem<br />

H<strong>in</strong>tergrund als Metapher für<br />

die unerfüllbaren Versprechen, die<br />

wesentlich für die Anziehungskraft<br />

und den Erfolg von Produktionen<br />

der Unterhaltungs<strong>in</strong>dustrie s<strong>in</strong>d.<br />

Videokunst. Die Ausstellung<br />

beg<strong>in</strong>nt im Bereich der Samm-<br />

Info<br />

Candice Breitz<br />

Ponderosa<br />

bis 28. August 2016<br />

Öffnungszeiten<br />

Di bis So 10 bis18 Uhr<br />

Fr bis 21 Uhr<br />

E<strong>in</strong>tritt<br />

11 Euro, ermäßigt 8 Euro<br />

Kunstmuseum Stuttgart<br />

Kle<strong>in</strong>er Schlossplatz 1<br />

70173 Stuttgart<br />

Tel.: 0711-216 196 00<br />

www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016


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„Es ist schön zu erfahren,<br />

dass man den Menschen<br />

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Straße, Hausnummer<br />

PLZ, Ort<br />

✁<br />

E-Mail


Namen und Nachrichten 43<br />

Landesgesundheitsgesetz<br />

Konstituierende Sitzungen<br />

zweier Ausschüsse<br />

Am 21. April 2016 konstituierte<br />

sich der im Rahmen des Landesgesundheitsgesetzes<br />

<strong>in</strong>s Leben gerufene<br />

Landesausschuss Gesundheitsförderung<br />

und Prävention. Als Vertreter<br />

der Landeszahnärztekammer<br />

wird der stv. Präsident Dr. Bernhard<br />

Jäger im Ausschuss vertreten se<strong>in</strong>.<br />

Für die Kassenzahnärztliche Vere<strong>in</strong>igung<br />

gehört die Vorsitzende des<br />

Vorstandes, Dr. Ute Maier, dem<br />

Ausschuss als Vertreter<strong>in</strong> an.<br />

Der Landesausschuss für Gesundheitsförderung<br />

und Prävention<br />

befasst sich mit landesweiten Strategien<br />

und Programmen zur Gesundheitsförderung<br />

und Prävention und<br />

erarbeitet entsprechende Empfehlungen.<br />

Zunächst war e<strong>in</strong>e Beteiligung<br />

der Zahnärzteschaft im Ausschuss<br />

nicht vorgesehen, obwohl die Zahnärzteschaft<br />

seit 25 Jahren als e<strong>in</strong>zige<br />

Gruppe im Gesundheitswesen Erfolge<br />

<strong>in</strong> der Prävention vorweisen<br />

kann.<br />

Am 31. Mai 2016 stand die Konstituierung<br />

e<strong>in</strong>es weiteren im Rahmen<br />

des Landesgesundheitsgesetzes<br />

vorgesehenen Ausschusses an: Der<br />

Sektorenübergreifende Landesausschuss.<br />

Der Sektoren-übergreifende<br />

Landesausschuss kann Empfehlungen<br />

zur gesundheitlichen Versorgung<br />

und Entwicklung mediz<strong>in</strong>ischer<br />

Versorgungsstrukturen und<br />

<strong>in</strong>sbesondere zu sektorenübergreifenden<br />

Versorgungsfragen abgeben.<br />

Sowohl KZV BW als auch LZK<br />

BW s<strong>in</strong>d wiederum durch Dr. Ute<br />

Maier und Dr. Bernhard Jäger im<br />

Ausschuss vertreten. IZZ<br />

Früherkennung<br />

Gelbes Heft enthält<br />

Verweise zum Zahnarzt<br />

Die vertragszahnärztliche Vorsorge<br />

für K<strong>in</strong>der bis zum 6. Lebensjahr<br />

wird von Juli 2016 an nachhaltig<br />

gefördert. Das sogenannte Gelbe<br />

Heft (K<strong>in</strong>deruntersuchungsheft)<br />

enthält künftig sechs rechtsverb<strong>in</strong>dliche<br />

Verweise vom K<strong>in</strong>derarzt<br />

zum Zahnarzt für K<strong>in</strong>der vom 6.<br />

bis zum 64. Lebensmonat <strong>in</strong> Form<br />

von Ankreuzfeldern. E<strong>in</strong>en entsprechenden<br />

Beschluss hat die KZBV<br />

im Geme<strong>in</strong>samen Bundesausschuss<br />

(G-BA) erwirkt, dem wichtigsten<br />

Beschlussgremium der Gesetzlichen<br />

Krankenversicherung.<br />

Eltern erhalten das Gelbe Heft <strong>in</strong><br />

der Regel auf der Entb<strong>in</strong>dungsstation<br />

oder vom K<strong>in</strong>derarzt. Bereits im<br />

vergangenen Jahr hatte der G-BA <strong>in</strong><br />

der neugefassten K<strong>in</strong>derrichtl<strong>in</strong>ie<br />

auf Initiative der KZBV e<strong>in</strong>e stärkere<br />

Vernetzung von K<strong>in</strong>der- und<br />

Zahnärzten verankert und damit<br />

die Voraussetzung für die heutige<br />

Entscheidung und für die Verbesserung<br />

zahnärztlicher Prävention bei<br />

Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern geschaffen.<br />

Das Gelbe Heft ist Bestandteil der<br />

K<strong>in</strong>derrichtl<strong>in</strong>ie. Die Umsetzung<br />

e<strong>in</strong>er engeren und systematischeren<br />

Zusammenarbeit von K<strong>in</strong>der- und<br />

Zahnärzten ist e<strong>in</strong>e der Kernforderungen<br />

des Versorgungskonzeptes<br />

„Frühk<strong>in</strong>dliche Karies vermeiden“,<br />

das von BZÄK und KZBV erarbeitet<br />

wurde.<br />

IZZ/KZBV<br />

Zitat<br />

„Kulturelle und religiöse<br />

Toleranz gehört zu unserem<br />

Kulturgut, zu unseren<br />

Genen.“<br />

Baden-Württembergs M<strong>in</strong>isterpräsident<br />

W<strong>in</strong>fried Kretschmann <strong>in</strong> der<br />

FAZ am 12. Mai 2016.<br />

Foto: Dennis Williamson<br />

Internationaler Wissenschaftspreis<br />

Dr. Dr. Fabian Duttenhöfer<br />

ausgezeichnet<br />

Dr. Dr. Fabian Duttenhöfer, Arzt an<br />

der Kl<strong>in</strong>ik für Mund-, Kiefer- und<br />

Gesichtschirurgie des Universitätskl<strong>in</strong>ikums<br />

Freiburg, darf sich<br />

über e<strong>in</strong>e besondere Auszeichnung<br />

freuen. Er hat Ende April auf dem<br />

International Osteology Symposium<br />

<strong>in</strong> Monaco den mit 1000 Euro<br />

dotierten ersten Preis erhalten. Dr.<br />

Duttenhöfer forscht auf dem Gebiet<br />

der Knochenneubildung und erhielt<br />

den Preis für se<strong>in</strong>e Grundlagenforschung.<br />

Die Rekonstruktion und prothetische<br />

Rehabilitation von Patienten<br />

mit ausgedehnten knöchernen Defekten<br />

des Mittelgesichts sowie des<br />

Ober- und Unterkiefers s<strong>in</strong>d nach<br />

wie vor e<strong>in</strong>e kl<strong>in</strong>ische Herausforderung.<br />

Tissue Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g auf Basis<br />

<strong>in</strong>dividuell gefertigter Knochenersatzmaterialien<br />

stellt heute e<strong>in</strong>e potenzielle<br />

Alternative zum Goldstandard<br />

autologer Knochentransplantate<br />

dar. Dennoch zählt die <strong>in</strong>itiale<br />

Neovaskularisation nach wie vor zu<br />

den wichtigsten limitierenden Faktoren<br />

dieser Implantate.<br />

Dr. Duttenhöfer entwickelte e<strong>in</strong>e<br />

CAD/CAM-Methode, mit der künstliches<br />

Trägermaterial besonders<br />

schnell mit Knochenzellen besiedelt<br />

und mit Blutgefäßen versorgt<br />

wird (BoneBox). Das Verfahren<br />

könnte später zur Behandlung von<br />

Patienten mit ausgedehnten Knochendefekten<br />

oder Knochenrückbildung,<br />

wie beispielsweise bei der<br />

ausgedehnten Alveolarfortsatzatrophie,<br />

dienen.<br />

FD/ZBW<br />

Foto: privat<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016


44<br />

Namen und Nachrichten<br />

Kostenstrukturerhebung der KZBV<br />

Unterstützung gefragt<br />

Ohne solide Datengrundlage s<strong>in</strong>d<br />

sie heute kaum noch denkbar: die<br />

Verankerung berufspolitischer<br />

Forderungen der Zahnärzteschaft<br />

<strong>in</strong> der Politik und die Gestaltung<br />

attraktiver Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />

für die zahnärztliche Berufsausübung.<br />

Auch für das Jahr 2015<br />

führt die Kassenzahnärztliche<br />

Bundesvere<strong>in</strong>igung (KZBV) deshalb<br />

wieder e<strong>in</strong>e bundesweite Kostenstrukturerhebung<br />

<strong>in</strong> den Praxen<br />

durch, um zuverlässige Aussagen<br />

über die wirtschaftliche Entwicklung<br />

des Berufsstandes treffen zu<br />

können.<br />

Von Juni an werden die Fragebögen<br />

für die Erhebung der notwendigen<br />

Daten von den KZVen an<br />

e<strong>in</strong>e repräsentative Auswahl von<br />

Zahnarztpraxen verschickt. Die<br />

Teilnahme ist natürlich freiwillig.<br />

Die KZBV ist aber auf die Mitarbeit<br />

der Praxen angewiesen. Nur<br />

e<strong>in</strong> breiter Rücklauf an Fragebögen<br />

sichert e<strong>in</strong>e solide und aussagefähige<br />

Datenbasis. Der Vorstand<br />

der KZBV bittet daher alle angeschriebenen<br />

Praxen, den Fragebogen<br />

auszufüllen und an die KZBV<br />

zurückzusenden. Namen und Anschriften<br />

der nach dem Zufallspr<strong>in</strong>zip<br />

ausgewählten Zahnärzt<strong>in</strong>nen<br />

und Zahnärzte werden nicht<br />

gespeichert, die Rücksendung der<br />

Bögen erfolgt ohne Angabe des<br />

Absenders. Somit s<strong>in</strong>d die jeweiligen<br />

E<strong>in</strong>zeldaten anonymisiert und<br />

werden entsprechend den datenschutzrechtlichen<br />

Bestimmungen<br />

verarbeitet.<br />

E<strong>in</strong> umfassender Rücklauf ist<br />

wichtig, damit aktuelle, valide Daten<br />

zur Struktur und Entwicklung<br />

der Kosten <strong>in</strong> den Praxen generiert<br />

werden können. Die Kostenstrukturerhebung<br />

liefert wichtige<br />

Informationen, zum Beispiel auch<br />

für die Gestaltung von Verträgen<br />

mit den Krankenkassen auf Ebene<br />

der KZVen. Die Teilnahme an der<br />

Erhebung dient also letztlich jedem<br />

e<strong>in</strong>zelnen Zahnarzt.<br />

KZBV<br />

Die Entwicklung des Rentenniveaus<br />

Prognose ohne und mit E<strong>in</strong>beziehung der Selbstständigen<br />

(grüne Bürgerversicherung) <strong>in</strong> Prozent des letzten E<strong>in</strong>kommens<br />

grüner Vorschlag<br />

47,8<br />

48,8<br />

48,4<br />

49,9<br />

46,4<br />

47,8<br />

45,0<br />

46,3<br />

42,8<br />

43,9<br />

42,1 43,0<br />

2015 2020 2025 2030 2035 2040<br />

Rechenspiele. Die <strong>Grün</strong>en haben e<strong>in</strong> vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) durchgeführtes Gutachten präsentiert.<br />

Das Ergebnis laut der Partei: Die Rentenversicherung sei besser als ihr Ruf. Mit e<strong>in</strong>igen Korrekturen ließen sich Rentenniveau und<br />

Beitragssatz über das Jahr 2030 h<strong>in</strong>aus stabilisieren. Die Schrauben, an denen die <strong>Grün</strong>en dazu gern drehen würden, s<strong>in</strong>d vor allem<br />

zwei: Zum e<strong>in</strong>en kommt die Öko-Partei auf bessere Werte, wenn man davon ausgeht, dass die Erwerbsbeteiligung der Frauen steigt<br />

und vollständig mit den Männern gleichzieht. Viel bedeutender für die im Gutachten besseren Zahlen ist aber die Berechnung nach der<br />

grünen Bürgerversicherung. In dem Fall würden alle Selbstständigen, die nicht über e<strong>in</strong>e verpflichtende Alterssicherung verfügen, <strong>in</strong> die<br />

Rentenversicherung e<strong>in</strong>bezogen werden. Durch diese Erweiterung des Versichertenkreises um 2,3 Millionen Beitragszahler kommt das<br />

Gutachten auf e<strong>in</strong> Rentenniveau von 43 Prozent im Jahr 2040 – statt 42,1.<br />

Grafik: dpa<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Namen und Nachrichten 45<br />

Paracelsus-Medaille<br />

Auszeichnung für<br />

Prof. Dr. Kolkmann<br />

Der langjährige Präsident und heutige<br />

Ehrenpräsident der Landesärztekammer<br />

Baden-Württemberg hat<br />

beim Deutschen Ärztetag <strong>in</strong> Hamburg<br />

die höchste Auszeichnung der<br />

Bundesärztekammer erhalten. Der<br />

gebürtige Sterkrader lebt <strong>in</strong> Nürt<strong>in</strong>gen<br />

und arbeitet als Praxisvertreter<br />

<strong>in</strong> Wesel. In der Laudatio heißt<br />

es: „Die deutschen Ärzt<strong>in</strong>nen und<br />

Ärzte ehren <strong>in</strong> Prof. Dr. med. habil.<br />

Friedrich-Wilhelm Kolkmann<br />

e<strong>in</strong>en Arzt, der sich während se<strong>in</strong>es<br />

ganzen Berufslebens für die Qualitätssicherung<br />

und das Qualitätsmanagement<br />

<strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gesetzt<br />

hat.“<br />

Friedrich-Wilhelm Kolkmann<br />

kam am 30. August 1936 <strong>in</strong> Oberhausen-Sterkrade<br />

zur Welt. Nach<br />

se<strong>in</strong>em Abitur am staatlichen Gymnasium<br />

<strong>in</strong> Oberhausen 1956 studierte<br />

er zwei Semester evangelische<br />

Theologie <strong>in</strong> Wuppertal und Gött<strong>in</strong>gen,<br />

ehe er sich <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen für<br />

das Mediz<strong>in</strong>studium e<strong>in</strong>schrieb. In<br />

Kiel legte er 1963 das mediz<strong>in</strong>ische<br />

Staatsexamen ab, im selben Jahr<br />

wurde er zum Dr. med. promoviert.<br />

1971 erhielt er die Anerkennung als<br />

Facharzt für Pathologie, drei Jahre<br />

später wurde er zum außerplanmäßigen<br />

Professor ernannt. Von<br />

1973 bis 1991 war er Chefarzt des<br />

Instituts für Pathologie am Kreiskrankenhaus<br />

Nürt<strong>in</strong>gen, das er mit<br />

aufgebaut hat. Der Zeit als Chefarzt<br />

schloss sich se<strong>in</strong>e Tätigkeit<br />

als niedergelassener Pathologe an.<br />

Von 1992 bis zu se<strong>in</strong>em Ruhestand<br />

im Jahr 2003 arbeitete er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />

unter se<strong>in</strong>er Leitung begründeten<br />

Geme<strong>in</strong>schaftspraxis für Histologie<br />

und Zytologie.<br />

1983 wurde er zum Vizepräsidenten<br />

der Landesärztekammer<br />

Baden-Württemberg gewählt, und<br />

schließlich bekleidete er von 1991<br />

bis 2003 über drei Wahlperioden<br />

das Präsidentenamt. Prof. Kolkmann<br />

hat die heutigen Qualitätssicherungsverfahren<br />

entscheidend<br />

mitgeprägt. Für se<strong>in</strong> vielfältiges<br />

berufs- und gesundheitspolitisches<br />

Wirken wurde Prof. Kolkmann<br />

2001 mit dem Verdienstorden der<br />

Bundesrepublik Deutschland am<br />

Bande ausgezeichnet. BÄK/ZBW<br />

Zitat<br />

„Mich hat die Niederlage<br />

viel gelehrt. Wenn man<br />

aus solchen Tälern herauskommt,<br />

ist man gereifter.<br />

Und gelassener. Ich<br />

glaube, ich werde Politik<br />

jetzt anders machen.“<br />

Julia Klöckner, unterlegene Spitzenkandidat<strong>in</strong><br />

der CDU bei der Wahl <strong>in</strong><br />

Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz.<br />

Foto: CDU Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />

Anzeige<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016


46<br />

Term<strong>in</strong>e<br />

» Zahnärztlicher Arbeitskreis für Praxisführung und Fortbildung e. V. (Z.A.P.F. e. V.)<br />

Wo?<br />

Zahnärztehaus<br />

Stuttgart<br />

Albstadtweg 9<br />

70567 Stuttgart<br />

Montag, 6. Juni 2016<br />

Referent:<br />

Gebühr:<br />

Aktuelle Konzepte <strong>in</strong> der Endodontie<br />

ZA Thomas Senghaas, Hamburg<br />

Mitglieder: 0,00 Euro<br />

Nicht-Mitglieder: 50,00 Euro<br />

Fortbildungspunkte: 3<br />

Information und<br />

Anmeldung:<br />

Z.A.P.F. e.V.<br />

Margit Giese<br />

Großer Lückenweg 13<br />

75175 Pforzheim<br />

Tel. 0700-9273 5877<br />

Fax. 0700-9273 3291<br />

Mail: kurse@zapf.org<br />

Internet: www.zapf.org<br />

» Dentimed GmbH - Qualitätsverbund <strong>in</strong> Nord-Württemberg<br />

Wo?<br />

Sportstudio <strong>in</strong> der<br />

Mercedes-Benz-Arena<br />

des VfB Stuttgart<br />

Mercedesstraße 87<br />

70372 Stuttgart<br />

Donnerstag, 16. Juni 2016<br />

19.00 Uhr bis ca. 21.00 Uhr<br />

Referent:<br />

Gebühr:<br />

Die 20 häufigsten Fehler beim adhäsiven Kleben<br />

Prof. Dr. Claus-Peter Ernst, Ma<strong>in</strong>z<br />

Mitglieder: 75,- Euro<br />

Nicht-Mitglieder: 175,- Euro<br />

Fortbildungspunkte: 3<br />

Information und<br />

Anmeldung:<br />

Dentimed GmbH<br />

Engstlatter Weg 14<br />

70567 Stuttgart<br />

Tel. 0711-48 99 236 Mi. 9-12 Uhr<br />

Fax 0711-48 99 237<br />

Mail: <strong>in</strong>fo@dentimed.org<br />

Internet: www.dentimed.org<br />

» 8. Symposium des ZfZ (Zahnärzte für Zahnärzte e. V.)<br />

Wo?<br />

Hotel-Restaurant<br />

Molkenkur<br />

Kl<strong>in</strong>genteichstraße 31<br />

69117 Heidelberg<br />

Samstag, 25. Juni 2016<br />

9 bis 18 Uhr<br />

Referenten:<br />

Der Zahnarzt als Generalist<br />

Prof. Dr. Till Dammaschke, Münster<br />

PD Dr. Dr. Peer Kämmerer, Rostock<br />

Dr. Maximilian Blume, Ma<strong>in</strong>z<br />

Es f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> separates Helfer<strong>in</strong>nenprogramm statt.<br />

Fortbildungspunkte: 8<br />

Information und<br />

Anmeldung:<br />

ZfZ<br />

Praxis Dr. Chr. Schröder<br />

Poststr. 6<br />

69115 Heidelberg<br />

Tel: (06221) 21 26 7<br />

Fax: (06221) 16 74 25<br />

E-Mail: im-dialog@zfz-hd.de<br />

Internet: www.zfz-heidelberg.de<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


Amtliche Mitteilungen 47<br />

Verlust von<br />

Zahnarztausweisen<br />

Die Ausweise von<br />

Ute Mössner<br />

Erw<strong>in</strong>str. 31<br />

79102 Freiburg<br />

Geb. 20.10.1962<br />

Iris Walser<br />

Karl-Erb-R<strong>in</strong>g 9<br />

88213 Ravensburg<br />

Geb. 16.09.1985<br />

Ausweis: 27.11.2013<br />

Jan Wojciech Martynowski<br />

Neufelser Str. 13<br />

74676 Niedernhall<br />

Geb. 15.02.1979<br />

Ausweis: 8.4.2014<br />

wurden verloren, gestohlen beziehungsweise<br />

nicht zurückgegeben<br />

und werden für ungültig erklärt.<br />

Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg mit den Bezirkszahnärztekammern<br />

BZK Freiburg<br />

Merzhauser Str. 114-116<br />

79100 Freiburg<br />

Tel.: (07 61) 45 06-0<br />

Fax: (07 61) 45 06-450<br />

BZK Karlsruhe<br />

Joseph-Meyer-Str. 8 – 10<br />

68167 Mannheim<br />

Tel.: (06 21) 3 80 00-0<br />

Fax: (06 21) 3 80 00-1 70<br />

BZK Stuttgart<br />

Albstadtweg 9<br />

70567 Stuttgart<br />

Tel.: (07 11) 78 77-0<br />

Fax: (07 11) 78 77-238<br />

BZK Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Bismarckstr. 96<br />

72072 Tüb<strong>in</strong>gen<br />

Tel.: (0 70 71) 9 11-0<br />

Fax: (0 70 71) 9 11-209/233<br />

Anzeige<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZBW 6/2016


48<br />

Personalia<br />

Nachruf<br />

Dieter Ernst Buchheimer<br />

E<strong>in</strong>e große Trauergeme<strong>in</strong>de nahm<br />

Abschied von Dieter Buchheimer,<br />

der im Alter von 81 Jahren am<br />

19.4.2016 nach längerer, schwerer<br />

Krankheit <strong>in</strong> Weil am Rhe<strong>in</strong> verstarb.<br />

Das Zitat der<br />

Traueranzeige:<br />

„Was e<strong>in</strong> Mensch<br />

an Gutem <strong>in</strong> die<br />

Welt h<strong>in</strong>ausgibt,<br />

geht nicht verloren“,<br />

charakterisiert<br />

se<strong>in</strong> Leben.<br />

In eigener Praxis<br />

von 1963 bis 2000<br />

niedergelassen <strong>in</strong><br />

Weil-Friedl<strong>in</strong>gen<br />

prägte er als Fasnächtler,<br />

Feuerwehrmann,<br />

Kirchengeme<strong>in</strong>derat<br />

und Kommunalpolitiker<br />

der Freien<br />

Wähler Weiler<br />

Zeitgeschichte.<br />

Die Gesellschaft<br />

ehrte se<strong>in</strong>en außerordentlichen, uneigennützigen<br />

E<strong>in</strong>satz im Dienste<br />

der Allgeme<strong>in</strong>heit 2006 mit dem<br />

Bundesverdienstkreuz am Bande.<br />

Schon 10 Jahre früher erhielt<br />

1996 Dieter Buchheimer für Verdienste<br />

um den zahnärztlichen Be-<br />

rufsstand die Ehrennadel der Deutschen<br />

Zahnärzteschaft. Seit 1973<br />

setzte er sich bei der KZV Freiburg<br />

und der BZK Freiburg <strong>in</strong> den Vertreterversammlungen<br />

und diversen<br />

Ausschüssen für die südbadische<br />

E<strong>in</strong>er von uns. In der ZBW-Ausgabe 2/2008 erschien unter der Rubrik E<strong>in</strong>er<br />

von uns e<strong>in</strong>e Würdigung Dieter Buchheimers.<br />

Kollegenschaft e<strong>in</strong>. Als Mitglied<br />

der Vertreterversammlung der<br />

Baden-Württembergischen Versorgungsanstalt<br />

für Ärzte, Zahnärzte<br />

und Tierärzte war er von 1994 bis<br />

2006 auch Mitglied des Verwaltungsrates<br />

der VA.<br />

Se<strong>in</strong>e große Erfahrung als Kommunalpolitiker,<br />

se<strong>in</strong> großes Archiv<br />

und se<strong>in</strong>e akribische Vorarbeit für<br />

Entscheidungen prägten auch se<strong>in</strong><br />

Wirken von 1989 bis 1996 als Vorsitzender<br />

des F<strong>in</strong>anzausschusses der<br />

KZV Freiburg. Mit<br />

diesen Fähigkeiten<br />

bereitete er mit dem<br />

damaligen Vorstand<br />

der KZV Freiburg<br />

den Bau des heutigen<br />

Zahnärztehauses<br />

Freiburg vor.<br />

Nach vielen Sitzungen,<br />

langen und hitzigen<br />

Diskussionen<br />

stellte er schließlich<br />

<strong>in</strong> der Vertreterversammlung<br />

den Antrag<br />

für den Bau des<br />

Zahnärztehauses<br />

Foto: Piontek<br />

mit e<strong>in</strong>em Fortbildungs<strong>in</strong>stitut.<br />

Lieber Dieter wir<br />

nehmen <strong>in</strong> Liebe<br />

Abschied, wir danken<br />

Dir für De<strong>in</strong> Wirken im Großen<br />

und Kle<strong>in</strong>en und De<strong>in</strong>er Frau<br />

Marlis Buchheimer-Kramer für<br />

die Unterstützung De<strong>in</strong>es Tuns im<br />

H<strong>in</strong>tergrund.<br />

Dr. Anto<strong>in</strong>ette Röttele,<br />

Weil am Rhe<strong>in</strong><br />

Anzeige<br />

Erste Hilfe.<br />

Selbsthilfe.<br />

Wer sich selbst ernähren kann,<br />

führt e<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong> Würde.<br />

brot-fuer-die-welt.de/selbsthilfe<br />

ZBW 6/2016<br />

www.zahnaerzteblatt.de


52<br />

Zu guter Letzt<br />

Die Zustimmung für Angela Merkel<br />

und ihre Politik vom ersten Quartal<br />

2015 bis zum ersten Quartal 2016<br />

Die Zustimmung für Angela Merkel und ihre Politik vom<br />

ersten Quartal 2015 bis zum ersten Quartal 2016<br />

60% 59 59<br />

<strong>in</strong>sgesamt<br />

57 West*<br />

Ost<br />

Bayern<br />

50%<br />

48<br />

40%<br />

60<br />

*ohne Bayern<br />

1. Quartal 2015 1. Quartal 2016<br />

47<br />

4343<br />

Die Idee der Demokratie im Vergleich<br />

zu anderen Staatsformen f<strong>in</strong>den sehr<br />

gut oder gut:<br />

Die Idee der Demokratie im Vergleich zu anderen<br />

Staatsformen f<strong>in</strong>den sehr gut oder gut:<br />

2008 2016<br />

95%<br />

95%<br />

93%<br />

<strong>in</strong>sgesamt<br />

West<br />

Ost<br />

88%<br />

89%<br />

81%<br />

Grafiken: Stern/Picture Press<br />

Zustimmung für Demokratie s<strong>in</strong>kt. Mit der Staatsform Demokratie identifiziert sich immer noch e<strong>in</strong>e überwältigende Mehrheit der Bundesbürger<br />

- aber die Zustimmung ist zurückgegangen, vor allem im Osten der Republik. Besonders gravierend: Immerh<strong>in</strong> fast e<strong>in</strong> Drittel (28<br />

Prozent) der AfD-Anhänger hält die Idee der Demokratie für weniger gut oder sogar schlecht. Die Werte der AfD selbst stiegen vor allem im<br />

Osten: seit der Bundestagswahl 2013 um über zehn Prozentpunkte. In Bayern, wo die CSU um Horst Seehofer Stimmung gegen Angela Merkels<br />

Flüchtl<strong>in</strong>gspolitik machte, legte die AfD um fast sieben Prozentpunkte zu. In der gleichen Zeit brach die CSU dort um 8,3 Prozentpunkte<br />

e<strong>in</strong>. Das ist deutlicher als im Rest des Landes, wo die großen Parteien ebenfalls an Zustimmung verloren - die Union hatte 2013 bundesweit<br />

noch 41,5 Prozent, die SPD 25,7. Im Verlauf des vergangenen Jahres litt auch der Popularitätswert der Kanzler<strong>in</strong> - im Osten verlor sie 14<br />

Prozentpunkte und <strong>in</strong> Bayern sogar 17.<br />

Impressum<br />

Herausgeber:<br />

Dr. Udo Lenke, Präsident der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg (LZK BW), und Dr. Ute Maier,<br />

Vorsitzende des Vorstands der Kassenzahnärztlichen<br />

Vere<strong>in</strong>igung Baden-Württemberg (KZV BW), für das<br />

Informationszentrum Zahngesundheit Baden-Württemberg<br />

– e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung der LZK BW und KZV BW.<br />

Redaktion:<br />

Johannes Clausen, HC (ChR, verantw.)<br />

Informationszentrum Zahngesundheit<br />

Baden-Württemberg<br />

Telefon: 0711/222 966-10<br />

E-Mail: johannes.clausen@izz-onl<strong>in</strong>e.de<br />

Andrea Mader (am),<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

Telefon: 0711/228 45-29<br />

E-Mail: mader@lzk-bw.de<br />

Guido Reiter (gr),<br />

Kassenzahnärztliche Vere<strong>in</strong>igung Baden-Württemberg<br />

Telefon: 0711/78 77-220<br />

E-Mail: guido.reiter@kzvbw.de<br />

Redaktionsassistenz: Gabriele Billischek<br />

Layout: Gabriele Billischek, Sandra Limley-Kurz<br />

Anschrift der Redaktion:<br />

Informationszentrum Zahngesundheit Baden-<br />

Württemberg, Königstraße 26, 70173 Stuttgart<br />

Telefon: 0711/222 966-14<br />

Telefax: 0711/222 966-21<br />

E-Mail: <strong>in</strong>fo@zahnaerzteblatt.de<br />

Autoren dieser Ausgabe: Johannes Clausen,<br />

Christian Ignatzi, Dr. Bernhard Jäger, Dorothea<br />

Kallenberg, Andrea Mader, Dr. Dr. Alexander<br />

Raff, Guido Reiter, Dr. Anto<strong>in</strong>ette Röttele, Ruth<br />

Schildhauer.<br />

Titelseite: Foto: Landtag von Baden-Württemberg<br />

Verantwortlich für Amtliche Mitteilungen der<br />

Kassenzahnärztlichen Vere<strong>in</strong>igung<br />

Baden-Württemberg (KZV BW):<br />

Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstands der<br />

Kassenzahnärztlichen Vere<strong>in</strong>igung Baden-<br />

Württemberg (KZV BW), KdöR<br />

Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart<br />

Verantwortlich für Amtliche Mitteilungen der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

(LZK BW):<br />

Dr. Udo Lenke, Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg (LZK BW), KdöR<br />

Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart<br />

H<strong>in</strong>weise: Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe<br />

gekürzt zu veröffentlichen. E<strong>in</strong> Anspruch auf<br />

Veröffentlichung besteht nicht. Bei E<strong>in</strong>sendungen an<br />

die Redaktion wird der vollen oder auszugsweisen<br />

Veröffentlichung zugestimmt.Unaufgefordert<br />

e<strong>in</strong>gegangene Fortbildungsmanus-kripte können<br />

nicht veröffentlicht werden, da die Redaktion<br />

nur mit wissenschaftlichen Autoren vere<strong>in</strong>barte<br />

Fortbildungsbeiträge veröffentlicht. Alle Rechte an<br />

dem Druckerzeugnis, <strong>in</strong>sbesondere Titel-, Namensund<br />

Nutzungsrechte etc., stehen ausschließlich den<br />

Herausgebern zu. Mit Annahme des Manuskripts<br />

zur Publikation erwerben die Herausgeber das<br />

ausschließliche Nutzungsrecht, das die Erstellung von<br />

Fort- und Sonderdrucken, auch für Auftraggeber aus<br />

der Industrie, das E<strong>in</strong>stellen des ZBW <strong>in</strong>s Internet,<br />

die Übersetzung <strong>in</strong> andere Sprachen, die Erteilung<br />

von Abdruckgenehmigungen für Teile, Abbildungen<br />

oder die gesamte Arbeit an andere Verlage sowie<br />

Nachdrucke <strong>in</strong> Medien der Herausgeber, die<br />

fotomechanische sowie elektronische Vervielfältigung<br />

und die Wiederverwendung von Abbildungen umfasst.<br />

Dabei ist die Quelle anzugeben. Änderungen und<br />

H<strong>in</strong>zufügungen zu Orig<strong>in</strong>alpublikationen bedürfen der<br />

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Verantwortlich für den Anzeigenteil:<br />

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E-Mail: hoffmann@rp-media.de<br />

Die Seite Produkt<strong>in</strong>formationen fällt <strong>in</strong> den<br />

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Redaktion.<br />

Bezugspreis:<br />

Jahresabonnement <strong>in</strong>kl. MwSt. € 90,–,<br />

E<strong>in</strong>zelverkaufspreis <strong>in</strong>kl. MwSt. € 7,50.<br />

Bestellungen werden vom Verlag entgegengenommen.<br />

Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt 6 Wochen<br />

zum Ende des Bezugszeitraumes. Für die Mitglieder der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg ist der<br />

Bezugspreis mit dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

Verlag und Herstellung:<br />

Rhe<strong>in</strong>ische Post Verlagsgesellschaft mbH<br />

Geschäftsführer: Dr. Karl Hans Arnold, Patrick Ludwig,<br />

Hans Peter Berk, Johannes Werle, Stephan Marzen<br />

Zülpicher Str. 10<br />

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Telefon: 02 11/505-24 99<br />

Fax: 02 11/505-10 02 499<br />

E-Mail: kundenmagaz<strong>in</strong>e@rhe<strong>in</strong>ische-post.de<br />

Internet: www.rp-media.de<br />

ZBW 6/2016<br />

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Produktanzeigen 53<br />

Presse<strong>in</strong>formationen<br />

5 Jahre Protilab <strong>in</strong> Deutschland – Qualität mit TÜV-Siegel<br />

„Lösungen <strong>in</strong> höchster Qualität für jede Indikation<br />

und das zu unschlagbaren Preisen für jeden<br />

Geldbeutel – genau auf die Bedürfnisse der Patienten<br />

angepasst.“<br />

Laut aktueller Pressemeldung konnte sich<br />

Protilab, e<strong>in</strong>es der führenden Importzahnersatzlabore<br />

<strong>in</strong> Europa, mit diesem Konzept seit<br />

mittlerweile 5 Jahren <strong>in</strong> Deutschland erfolgreich<br />

etablieren. Mit Protilab als zukünftigem Partner<br />

ist die Zahnarztpraxis <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht auf<br />

der sicheren Seite: Zum 5. Geburtstag auf dem<br />

deutschen Markt hat das Labor se<strong>in</strong>en Partnern<br />

und auch sich selbst e<strong>in</strong> schönes Geschenk<br />

gemacht: Die Protilab GmbH ist e<strong>in</strong>es der<br />

deutschlandweit ersten Unternehmen, das für<br />

se<strong>in</strong> Managementsystem die ISO-9001:2015-<br />

Qualifikation des TÜV Hessen erhalten hat!<br />

Der E<strong>in</strong>klang zwischen progressiven Ideen und<br />

optimalen Prozessen, Eigenschaften, die Protilab<br />

auszeichnen, spiegelt sich auch <strong>in</strong> den<br />

Produkten wider.<br />

So schwärmen viele Behandler und Patienten<br />

von den hauchfe<strong>in</strong>en easyfit Veneers. Die<br />

filigranen Hochleistungsglaskeramikschalen<br />

verbergen sogar kle<strong>in</strong>ste Makel wie Schmelzsprünge<br />

oder dauerhafte Verfärbungen, und<br />

machen den Weg frei für e<strong>in</strong> unbeschwertes<br />

Lachen. Auch ungleich stehende Zähne werden<br />

mit m<strong>in</strong>imalem Aufwand <strong>in</strong> kürzester Zeit<br />

korrigiert. Das kommt e<strong>in</strong>em bekannt vor? Ja,<br />

doch wie immer optimiert Protilab dabei die<br />

bewährte Technik für Behandler und Patienten:<br />

Deshalb reicht e<strong>in</strong> simples Anrauen der Zähne,<br />

das wiederum nur e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>traligamentäre Betäubung<br />

mit sich br<strong>in</strong>gt, um die easyfit Veneers zu<br />

befestigen. Verbunden mit dem Variol<strong>in</strong>k-Esthetic-Kompositkleber<br />

von Ivoclar Vivadent wird die<br />

E<strong>in</strong>setzzeit erheblich reduziert. Kostbare Zeit<br />

und mühsame Sitzungen werden gespart. Das<br />

Material ist frei von Am<strong>in</strong>en, biokompatibel und<br />

somit auch für Allergiker geeignet. Durch die<br />

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TÜV Hessen<br />

Elektrische Zahnbürsten: Schalltechnologie auf dem Vormarsch<br />

Philips Sonicare – Deutschlands beliebteste Schallzahnbürste 1<br />

Laut GfK hat sich das Marktvolumen<br />

der elektrischen Zahnbürsten <strong>in</strong> den<br />

letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt.<br />

2 Klare Gew<strong>in</strong>ner s<strong>in</strong>d die Schallzahnbürsten<br />

– sie s<strong>in</strong>d der Treiber<br />

des Marktwachstums und machen<br />

<strong>in</strong>zwischen fast die Hälfte des Gesamtmarktes<br />

der elektrischen Zahnbürsten aus. 2 Für das Segment<br />

der Schallzahnbürsten steht vor allem e<strong>in</strong>e<br />

Marke: Philips Sonicare. Nicht nur die objektiven<br />

Marktdaten bestätigen e<strong>in</strong>en stark wachsenden<br />

Trend für die Philips Sonicare. Auch für mehr als<br />

die Hälfte aller deutschen Zahnarztpraxen gehört<br />

die beliebte Schallzahnbürste mittlerweile<br />

zur festen Patientenempfehlung – Tendenz steigend.<br />

3<br />

Hervorragende Re<strong>in</strong>igungsleistung –<br />

Ke<strong>in</strong>e andere gibt e<strong>in</strong> glatteres Gefühl<br />

stet wurden. 4 re<strong>in</strong>igen, und sorgt so für das perfekt saubere<br />

Sowohl Zahnmediz<strong>in</strong>er als auch Konsumenten<br />

s<strong>in</strong>d überzeugt und begeistert<br />

vom e<strong>in</strong>malig glatten, sauberen Gefühl<br />

auf den Zähnen nach der Re<strong>in</strong>igung<br />

mit e<strong>in</strong>er Philips Sonicare. Auch die<br />

Stiftung Warentest attestiert der beliebten<br />

wissenschaftlich untermauert<br />

Erreicht wird die e<strong>in</strong>malige Re<strong>in</strong>igungsleistung<br />

durch die patentierte Schalltechnologie <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />

mit <strong>in</strong>novativen, hocheffektiven Bürstenköpfen.<br />

Durch den Schallmotorantrieb erreichen<br />

die Borstenspitzen <strong>in</strong> hoher Geschw<strong>in</strong>digkeit e<strong>in</strong>e<br />

Schallzahnbürste Philips Frequenz von 31.000 Bewegungen pro M<strong>in</strong>ute.<br />

Sonicare DiamondClean u. a. e<strong>in</strong>e<br />

„sehr gute Re<strong>in</strong>igungsleistung“<br />

und zählt diese mit e<strong>in</strong>er Gesamtnote<br />

von 1,6 zu den<br />

besten elektrischen Zahnbürsten,<br />

die bisher gete-<br />

Zusätzlich schw<strong>in</strong>gen die Bürstenköpfe seitwärts<br />

ebenfalls mit 31.000 Bewegungen pro M<strong>in</strong>ute.<br />

Durch diese e<strong>in</strong>malige, präzise Komb<strong>in</strong>ation aus<br />

Bewegung der Borstenspitzen und des Bürstenkopfes<br />

ist die Philips Sonicare <strong>in</strong> der Lage, selbst<br />

schwer erreichbare Stellen im Mund effektiv zu<br />

Mundgefühl.<br />

Mit mehr als 100 Studien ist die Effektivität der<br />

gleichzeitig schonenden Re<strong>in</strong>igungswirkung<br />

der Philips Sonicare Schallzahnbürsten wissenschaftlich<br />

umfassend belegt. 5<br />

Quellen:<br />

1<br />

Marktforschungs<strong>in</strong>stitut 2015, Abverkäufe und Umsatz<br />

2<br />

GfK 2016, Zahnpflege – Gesamtmarkt Deutschland<br />

3<br />

Umfrage des Institutes Research Priorities im Auftrag der Philips<br />

GmbH: Jährliche Ermittlung des Empfehlungsverhaltens<br />

von Zahnärzten und Praxismitarbeitern <strong>in</strong> Deutschland, Dez.<br />

2015, n=307<br />

4<br />

test 4/2013, Seite 24 und test 3/2016, Seite 28 – im Test war<br />

die Philips Sonicare DiamondClean<br />

5<br />

E<strong>in</strong>e Auswahl aller Studien fasst die Broschüre „Die Wissenschaft<br />

h<strong>in</strong>ter Philips Sonicare“ zusammen. Anforderbar direkt<br />

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