Grün-Schwarz in Verantwortung
Ausgabe 6/2016
Ausgabe 6/2016
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6/2016<br />
ahn<br />
ärzte<br />
blatt<br />
Baden-<br />
Württemberg<br />
Informationen<br />
» aus mit der Informationen Zahn-, Mund- aus und der<br />
Kieferheilkunde<br />
Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />
LEITARTIKEL<br />
<strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong> <strong>in</strong><br />
<strong>Verantwortung</strong><br />
KOALITIONSVERTRAG<br />
Viele gut geme<strong>in</strong>te<br />
Absichtserklärungen<br />
BERUFSPOLITIK<br />
Interview mit Dr. Ute Maier<br />
zu den Vertragsergebnissen<br />
LZK-KLAUSURTAGUNG<br />
Akademisierung von<br />
Gesundheitsfachberufen
Abbildung: Giorgio de Chirico,Der große Metaphysiker, 1917, Privatsammlung, ©VGBild-Kunst, Bonn 2016|Gestaltung: KMS TEAM, München
Editorial 3<br />
Foto: dpa<br />
Foto: Potente<br />
» Titelthema. Stilecht präsentierte sich der alte<br />
und neue M<strong>in</strong>isterpräsident bei der Unterschrift<br />
zusammen mit se<strong>in</strong>em stellvertretenden M<strong>in</strong>isterpräsident<br />
und Innenm<strong>in</strong>ister, Thomas Strobl, zur passenden<br />
grün-weißen Krawatte mit grün-schwarzem<br />
Füllhalter für den grün-schwarzen Koalitionsvertrag.<br />
Für Baden-Württemberg hat somit e<strong>in</strong>e neue Zeitrechnung<br />
begonnen, mit e<strong>in</strong>er Koalition, die <strong>in</strong> Folge<br />
der Wahl zusammen 57,3 Prozent der Wähler h<strong>in</strong>ter<br />
sich versammeln konnte.<br />
Was kann aus dem Koalitionsvertrag der grünschwarzen<br />
Landesregierung herausgelesen werden?<br />
„Wir wollen e<strong>in</strong>e Gesundheitsversorgung und Pflege,<br />
die sich am Bedarf der Menschen orientiert.“ Dazu<br />
merkt die Autor<strong>in</strong> Dorothea Kallenberg an: „E<strong>in</strong> Koalitionsvertrag,<br />
der aus vielen solcher gut geme<strong>in</strong>ten<br />
Willenserklärungen besteht, ist e<strong>in</strong>e Sache, Regierungshandeln<br />
e<strong>in</strong>e andere.“ Nachdem das ZBW im<br />
Vorfeld der Landtagswahl den Parteien spezielle<br />
Wahlprüfste<strong>in</strong>e vorgelegt hat, ist es nun angebracht,<br />
im grün-schwarzen Koalitionsvertrag nach Spuren<br />
dieser Versprechen zu suchen. Lesen Sie mehr im<br />
Beitrag „Viele gut geme<strong>in</strong>te Absichtserklärungen“ auf<br />
Seite 10 ff. Darüber h<strong>in</strong>aus analysiert Ruth Schildhauer,<br />
Freie Journalist<strong>in</strong>, die Parteipolitik und fragt:<br />
„Der Versuch der etablierten Parteien, die AfD möglichst<br />
zu ignorieren, erwies sich nicht als zielführende<br />
Strategie. Haben Medien und Politik im Umgang<br />
mit der AfD Fehler gemacht?“ Mehr dazu auf Seite<br />
14 „Es gibt ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachen Lösungen“.<br />
» BZK Freiburg. Zum Ende der vierjährigen Amtsperiode<br />
der Vertreterversammlung und des Vorstandes<br />
der BZK Freiburg ließ Dr. Peter Riedel, Vorsitzender<br />
des Vorstandes, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Rede <strong>in</strong> Rust wichtige<br />
berufsrelevante Entscheidungen, Fakten, Herausforderungen<br />
und viele Themen mehr Revue passieren.<br />
„Erfolgreich im Dienste der Kollegenschaft“ ist der<br />
Beitrag auf Seite 26 überschrieben.<br />
» Vertragsverhandlungen. „Zahlreiche Sitzungen<br />
und verschlossene Türen im Zahnärztehaus <strong>in</strong><br />
diesem Frühjahr: Es war die Zeit der Vertragsverhandlungen.<br />
Die Vertragspartner – die <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />
ansässigen Krankenkassen und Krankenkassenverbände<br />
sowie die Verhandlungsdelegation<br />
der Kassenzahnärztlichen Vere<strong>in</strong>igung Baden-Württemberg<br />
mit Vorstandsvorsitzender Dr. Ute Maier,<br />
stellv. Vorstandsvorsitzenden Christian F<strong>in</strong>ster,<br />
Direktor Knuth Wolf und dem Leiter Referat Recht<br />
Tobias Meyer – analysierten das Leistungsgeschehen,<br />
leiteten Konsequenzen und Forderungen daraus<br />
ab, erzielten Agreements oder g<strong>in</strong>gen zunächst ohne<br />
ause<strong>in</strong>ander, um sich wieder zu e<strong>in</strong>er neuen Runde<br />
zu treffen. Aktuell s<strong>in</strong>d alle Verhandlungen für 2016<br />
abgeschlossen.“ Im ZBW-Interview „Hart aber fair“<br />
auf Seite 20 stellt sich Dr. Ute Maier den Fragen von<br />
ZBW-Redakteur Guido Reiter.<br />
» Kernkompetenz. „Eigenes Berufsbild und<br />
selbstständige Tätigkeit von Dentalhygieniker<strong>in</strong>nen,<br />
Duales Studium DH, Bachelor DH – vor dem<br />
H<strong>in</strong>tergrund der gegenwärtigen Debatten <strong>in</strong>nerhalb<br />
des Berufsstandes ist der LZK-Vorstand <strong>in</strong> Klausur<br />
gegangen, um sich mit den Auswirkungen und<br />
Konsequenzen der gegenwärtigen Entwicklungen<br />
um die Akademisierung der nichtzahnärztlichen Gesundheitsberufe<br />
für die Zukunft der zahnärztlichen<br />
Profession zu beschäftigen.“ Lesen Sie den Bericht<br />
der ZBW-Redakteur<strong>in</strong> Andrea Mader „Kern bleibt die<br />
praktische Kompetenz“ und den Kommentar „Hochschulstudium<br />
top, Berufsausbildung e<strong>in</strong> Flop?“ von<br />
Dr. Bernhard Jäger auf Seite 22 ff.<br />
» Wahlen. Die Vertreterversammlungen der KZV<br />
BW und der LZK BW werden <strong>in</strong> diesem Jahr neu gewählt.<br />
Der stv. Präsident der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg, Dr. Bernhard Jäger, und<br />
der Vorsitzende der Vertreterversammlung der KZV<br />
BW, Dr. Dr. Alexander Raff, appellieren <strong>in</strong> ihren Wahlaufrufen<br />
an die Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen, als Mitglieder<br />
der Kammer und der KZV Baden-Württemberg <strong>in</strong><br />
der Selbstverwaltung mitzuwirken: „<strong>in</strong>dem Sie wählen,<br />
entscheiden Sie sich für e<strong>in</strong>en lebendigen und<br />
schlagkräftigen Berufsstand (Seite 6 f.).<br />
» johannes.clausen@izz-onl<strong>in</strong>e.de<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016
4 Inhalt<br />
Leitartikel<br />
Berufspolitik<br />
9<br />
Johannes Clausen<br />
<strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong> <strong>in</strong> <strong>Verantwortung</strong><br />
7<br />
KZVBW:<br />
Sie haben die Wahl!<br />
Titelthema<br />
10<br />
Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung<br />
Viele gut geme<strong>in</strong>te Absichtserklärungen<br />
20<br />
Dr. Ute Maier zu Vertragsergebnissen<br />
„Hart aber fair“<br />
2011 2016<br />
CDU<br />
<strong>Grün</strong>e<br />
<strong>Grün</strong>e<br />
Andere<br />
Parteien<br />
FDP<br />
L<strong>in</strong>ke<br />
Erstwähler<br />
Zugezogene<br />
Nichtwähler<br />
SPD<br />
CDU<br />
AfD<br />
SPD<br />
FDP Andere<br />
Parteien<br />
L<strong>in</strong>ke<br />
Verstorbene<br />
Fortgezogene<br />
Nichtwähler<br />
14<br />
18<br />
Parteipolitik<br />
Es gibt ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachen Lösungen<br />
Baden-Württembergs neue Landesregierung<br />
Das Ländle <strong>in</strong> <strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong><br />
22<br />
Die Akademisierung nichtzahnärztlicher<br />
Gesundheitsfachberufe<br />
Kern bleibt die praktische Kompetenz<br />
Berufspolitik<br />
6<br />
Kammer:<br />
Gehen Sie zur Wahl!<br />
26<br />
Vertreterversammlung der BZK Freiburg <strong>in</strong> Rust<br />
Erfolgreich im Dienste der Kollegenschaft<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Inhalt<br />
5<br />
Fortbildung<br />
Kultur<br />
28<br />
Geme<strong>in</strong>sames Symposium bei der<br />
Bezirksärztekammer Nordbaden<br />
Fachübergreifendes zum Thema Parodontopathien<br />
Praxis<br />
34<br />
Der GOZ-Ausschuss der LZK <strong>in</strong>formiert<br />
Endodontologie und die GOZ<br />
41<br />
Candice Breitz im Kunstmuseum Stuttgart<br />
Die „Ponderosa“ als Metapher<br />
Personalia<br />
35<br />
Der Kammer-Ratgeber im Überblick – Teil 4<br />
PRAXIS-Handbuch – Schaltfläche<br />
„4. Verträge <strong>in</strong> der Zahnarztpraxis“<br />
Regionen<br />
48<br />
Nachruf<br />
Dieter Ernst Buchheimer<br />
Rubrik<br />
36<br />
Seniorenfeier der BZK Stuttgart<br />
Goldenes Jubiläum mit etwas Wehmut<br />
3 Editorial<br />
33 Buchtipp<br />
43 Namen und Nachrichten<br />
46 Term<strong>in</strong>e<br />
Internet<br />
47 Amtliche Mitteilungen<br />
49 Personalia<br />
52 Impressum<br />
52 Zu guter Letzt<br />
Kultur<br />
Besuchen Sie auch die ZBW-Website<br />
» www.zahnaerzteblatt.de<br />
Dort f<strong>in</strong>den Sie neben der Onl<strong>in</strong>e-Ausgabe des ZBW<br />
zusätzliche Informationen, Fotos, weiterführende<br />
L<strong>in</strong>ks sowie e<strong>in</strong> ZBW-Archiv ab dem Jahr 2006.<br />
Aktuelle Infos<br />
(dazu e<strong>in</strong>fach den QR-Code scannen)<br />
40<br />
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe zeigt Elger Esser<br />
Verwunschene Welt<br />
» „Studium statt Ausbildung:<br />
Die Kehrseite der Mission Abi“<br />
von Christian Füller auf Spiegel<br />
Onl<strong>in</strong>e, 17.05.2016.<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016
Gehen Sie zur Wahl!<br />
Liebe Kolleg<strong>in</strong>nen und<br />
Kollegen!<br />
Wir haben wieder e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e<br />
Wahl vor uns. Bei dieser Wahl<br />
dürfen wir alle mitbestimmen<br />
und wir dürfen etwas für unseren<br />
Berufsstand entscheiden.<br />
Selbstverständlich haben Sie<br />
die Freiheit, auf Ihr Wahlrecht<br />
zu verzichten. Ich darf Sie aber<br />
daran er<strong>in</strong>nern: Demokratie,<br />
Engagement für die Sache und<br />
Entscheidungsprozesse <strong>in</strong> unserer<br />
Profession passieren nicht<br />
e<strong>in</strong>fach, sie werden vielmehr<br />
gemacht – von uns.<br />
Demokratische Prozesse <strong>in</strong><br />
unseren Vertreterversammlungen<br />
<strong>in</strong> Bezirkszahnärztekammern<br />
und Landeszahnärztekammer<br />
resultieren aus geme<strong>in</strong>samem<br />
Handeln derer, die sich<br />
e<strong>in</strong>br<strong>in</strong>gen wollen. Beileibe ke<strong>in</strong><br />
Zufall wird es se<strong>in</strong>, wie viel<br />
Sachverstand und E<strong>in</strong>satz, wie<br />
viel Mut und Ehrlichkeit wir<br />
<strong>in</strong> der Standespolitik zukünftig<br />
vorf<strong>in</strong>den und erreichen: Es ist<br />
die Folge unserer Entscheidung<br />
bei der Wahl. Diejenigen Kolleg<strong>in</strong>nen<br />
und Kollegen, denen<br />
wir unsere Stimme bei der Wahl<br />
geben, werden unseren Berufsstand<br />
auch für die nächsten vier<br />
Jahre politisch gestalten. Durch<br />
Ihre Stimme können Sie bee<strong>in</strong>flussen,<br />
was zum Programm<br />
wird.<br />
Gerne möchte ich Sie ermutigen,<br />
mitzugestalten: Überlassen<br />
Sie unsere parlamentarische<br />
Strukturen <strong>in</strong> unserem Berufsstand<br />
bei der Wahl <strong>in</strong> die Bezirkszahnärztekammern<br />
und die<br />
Landeszahnärztekammer nicht<br />
der Beliebigkeit oder gar dem<br />
Verdruss. Unsere Profession lebt<br />
davon, dass wir e<strong>in</strong>e Stimme<br />
haben und diese Stimme auch<br />
bei der Wahl nutzen. Sie lebt<br />
davon, dass Zahnärzt<strong>in</strong>nen und<br />
Zahnärzte andere Kolleg<strong>in</strong>nen<br />
und Kollegen auf Zeit damit<br />
beauftragen, die berufspolitischen<br />
D<strong>in</strong>ge zu regeln oder neu<br />
zu gestalten. Und sie lebt davon,<br />
dass die Gewählten ihren Auftrag<br />
ernst nehmen und Sie mit<br />
Überzeugung vertreten. Wählen<br />
Sie Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen,<br />
die das „Ehrenamt“ ernst nehmen<br />
– nicht die „Ehre“, sondern<br />
das „Amt“ <strong>in</strong> den Vordergrund<br />
stellen; die Visionen, Ideen und<br />
Gestaltungswillen haben, den<br />
Berufsstand immer wieder neu<br />
auszurichten.<br />
Gleichwohl ist mir klar: Unsere<br />
demokratischen Strukturen<br />
mit unseren „Parlamenten“ s<strong>in</strong>d<br />
nicht perfekt. Ihre Entscheidungen<br />
und Ergebnisse überzeugen<br />
nicht jeden zu jeder Zeit.<br />
Aber sie s<strong>in</strong>d vital und offen<br />
für Veränderung, wenn wir die<br />
richtigen Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen<br />
wählen. Haben wir den<br />
Mut auch jungen Zahnärzt<strong>in</strong>nen<br />
und Zahnärzten die Stimme zu<br />
geben, vor allem auch Zahnärzt<strong>in</strong>nen,<br />
die <strong>in</strong> Zukunft die<br />
Mehrheit unseres Berufsstandes<br />
stellen werden. S<strong>in</strong>d wir auch<br />
<strong>in</strong> dieser H<strong>in</strong>sicht lernfähig und<br />
s<strong>in</strong>d wir uns alle bewusst, dass<br />
Sie durch Ihre Stimme und Ihre<br />
Wahl selbstbestimmt und eigenverantwortlich<br />
die Geschicke<br />
der Zahnärzteschaft und unsere<br />
Zukunft gestalten.<br />
Über 10.000 Zahnärzt<strong>in</strong>nen<br />
und Zahnärzte s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> diesem<br />
Jahr wahlberechtigt. Jede und jeder<br />
E<strong>in</strong>zelne <strong>in</strong> unserer Profession<br />
kann gewiss se<strong>in</strong>: Ihre Stimme<br />
hat bei der Wahl Gewicht<br />
und zwar genauso viel wie die<br />
Stimme anderer Kollegen oder<br />
Kolleg<strong>in</strong>nen, des Chefs oder die<br />
des Landeszahnärztepräsidenten.<br />
Denken Sie daran, dass wir<br />
alle die Wahl haben. Warten wir<br />
aber nicht ab oder schauen nur<br />
zu, sondern wirken wir mit! Indem<br />
Sie wählen, entscheiden Sie<br />
sich für e<strong>in</strong>en lebendigen und<br />
schlagkräftigen Berufsstand.<br />
Dr. Bernhard Jäger,<br />
stv. Präsident der LZK BW<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Sie haben die Wahl!<br />
Der Freiheit entsagen heißt se<strong>in</strong>er Eigenschaft als Mensch, den<br />
Menschenrechten, selbst se<strong>in</strong>er Pflicht entsagen. J.J. Rousseau<br />
E<strong>in</strong>em Freien Beruf anzugehören,<br />
bedeutet Verpflichtung zum<br />
E<strong>in</strong>satz für die Freiheit – und<br />
auch für die eigene Freiheit.<br />
Bedeutet E<strong>in</strong>satz gegen<br />
Zwang und Fremdbestimmung.<br />
Bedeutet Subsidiarität bzw.<br />
Selbstverwaltung vor staatlicher<br />
Bevormundung.<br />
Bedeutet sich selbst, Ziele zu<br />
setzen und die dazu notwendigen<br />
Mittel zu wählen.<br />
Bedeutet aufmerksam, se<strong>in</strong>e<br />
Chancen und Verpflichtungen<br />
wahrzunehmen <strong>in</strong> Selbstverantwortung.<br />
In e<strong>in</strong>em liberalen Staat tragen<br />
Freiberufler an vorderster<br />
Front <strong>Verantwortung</strong> für die<br />
Umsetzung der Bürgertugenden<br />
Rechtss<strong>in</strong>n, Gerechtigkeitss<strong>in</strong>n<br />
und Geme<strong>in</strong>s<strong>in</strong>n.<br />
Freiberufler s<strong>in</strong>d ke<strong>in</strong>e egoistischen<br />
Monaden, die nur<br />
ihr Selbst<strong>in</strong>teresse verfolgen.<br />
Freiberufler stiften ihre Identität<br />
durch Engagement im Geme<strong>in</strong>nützigen,<br />
<strong>in</strong> Verbänden, im<br />
Ehrenamt.<br />
Freiberufler müssen als<br />
Verbund freier Menschen ihre<br />
hohen Werte nach <strong>in</strong>nen dem<br />
eigenen Beruf und nach außen<br />
der Gesellschaft vermitteln.<br />
Ganz besonders <strong>in</strong> Zeiten, <strong>in</strong><br />
denen im geme<strong>in</strong>samen Europa<br />
zunehmend Gesellschaftsentwürfe<br />
aufleben, denen die<br />
Elemente freier Bürgertugenden<br />
immer fremder werden.<br />
Als Mitglied der KZV BW<br />
s<strong>in</strong>d Sie, liebe Kolleg<strong>in</strong>, lieber<br />
Kollege, e<strong>in</strong>er der Träger unseres<br />
Freien Berufes Zahnarzt.<br />
Nehmen Sie Ihre Chancen und<br />
Ihre Verpflichtung ernst und<br />
entwickeln Sie Ihr persönliches<br />
bürgerschaftliches Engagement<br />
<strong>in</strong> Europa, <strong>in</strong> Deutschland und<br />
<strong>in</strong> der Selbstverwaltung.<br />
E<strong>in</strong>es der vielen Engagements<br />
stellt die Wahl der Vertreterversammlung<br />
der KZV BW 2016<br />
dar. Wählen ist Bürgerrecht und<br />
Bürgerverpflichtung. Wählen<br />
Sie diejenigen Kollegen, deren<br />
ehrenamtliches Engagement<br />
dazu dienen wird, Zwang und<br />
Fremdbestimmung soweit als<br />
möglich vom Freien Beruf<br />
Zahnarzt fernzuhalten. Legitimieren<br />
Sie durch Ihre Stimme<br />
die Gewählten, steuern Sie<br />
durch Ihre Wahl den geme<strong>in</strong>samen<br />
Kurs und messen Sie<br />
die Gewählten am Erreichten.<br />
Demonstrieren Sie durch Ihre<br />
aktive Stimmabgabe die Bedeutung<br />
der Freien Berufe für<br />
e<strong>in</strong>e moderne freie Gesellschaft.<br />
Stärken Sie die Bedeutung der<br />
Selbstverwaltung <strong>in</strong> unserer<br />
modernen Gesellschaft.<br />
Nehmen Sie nicht billigend <strong>in</strong><br />
Kauf, dass der Staat die Gestalt<br />
des Freien Berufes Zahnarzt<br />
bis h<strong>in</strong> zur völligen Unkenntnis<br />
verändert.<br />
Ich bitte Sie deshalb bei Ihrer<br />
Berufsausübung immer mit<br />
daran zu denken, dass ohne die<br />
skizzierte geme<strong>in</strong>schaftliche<br />
selbstbewusste Geme<strong>in</strong>wohlorientierung<br />
das freie Berufsbild<br />
nicht mit Leben erfüllt und auf<br />
Dauer auch nicht am Leben<br />
erhalten werden kann.<br />
Dr. Dr. Alexander Raff ,<br />
Vorsitzender der<br />
Vertreterversammlung<br />
der KZV BW<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016<br />
Fotos: Fotolia
Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg<br />
Körperschaft des Öffentlichen Rechts<br />
Lorenzstraße 7, 76135 Karlsruhe, Fon 0721 9181-200, Fax 0721 9181-222, Email: fortbildung@za-karlsruhe.de<br />
Juni 2016<br />
Kurs Nr. 8426<br />
Der richtige Ton an der Rezeption!<br />
Referent<strong>in</strong>: Brigitte Kühn, Tutz<strong>in</strong>g<br />
Datum: 03.06.2016 Kurshonorar: 180 €<br />
Kurs Nr. 8353/16 Punkte<br />
endo 3: Die Revision endodontischer Behandlungen und<br />
endodontischer Chirurgie<br />
Referent: Dr. Andreas Bartols, M.A., Karlsruhe<br />
Datum: 03.-04.06.2016 Kurhonorar: 700 €<br />
Kurs Nr. 8413/16 Punkte<br />
Frontzahnästhetik <strong>in</strong> der Praxis: Komposit statt Keramik?<br />
Referent: Prof. Dr. Gabriel Krastl, Würzburg<br />
Datum : 17.-18.06.2016 Kurshonorar: 800 €<br />
Kurs Nr. 8382/13 Punkte<br />
<strong>in</strong>t 5: Craniomandibuläre Dysfunktion (CMD):<br />
Pathophysiologische Grundlagen, Diagnostik, Therapie<br />
Referenten: Prof. Dr. Alfons Hugger, Düsseldorf<br />
Prof. Dr. Hans-Jürgen Sch<strong>in</strong>dler, Karlsruhe<br />
Datum: 17.-18.06.2016 Kurshonorar: 550 €<br />
Kurs Nr. 8394<br />
Die perfekte Assistenz <strong>in</strong> der zahnärztlichen Chirurgie<br />
Referent<strong>in</strong>: Tamara Strobl, PM, Karlsruhe<br />
Datum: 17.06.2016 Kurshonorar: 300 €<br />
Juli 2016<br />
Kurs Nr. 8354/14 Punkte<br />
endo 4: Dentale Traumatologie und die Stiftversorgung<br />
Referenten: Prof. Dr. Michael Hülsmann, Gött<strong>in</strong>gen<br />
Prof. Dr. Thomas Wrbas, Freiburg<br />
Datum: 01.-02.07.2016 Kurshonorar: 650 €<br />
Kurs Nr. 8442/14 Punkte<br />
Update Parodontologie 2016<br />
Referenten: Prof. Dr. Christof Dörfer, Kiel<br />
Prof. Dr. Ulrich Schlagenhauf, Würzburg<br />
PD Dr. Dirk Ziebolz, Leipzig<br />
Datum: 01.-02.07.2016 Kurshonorar: 750 €<br />
Kurs Nr. 8490/8 Punkte<br />
Praxishygiene-Update Modul H1<br />
Referent: Dr. Carsten Ullrich, Mannheim<br />
Datum: 02.07.2016 Kurshonorar: 140 €<br />
Juli 2016<br />
Kurs Nr. 8440/32 Punkte<br />
Curriculum Alterszahnheilkunde<br />
Alte Menschen gut versorgen - Alterszahnheilkunde <strong>in</strong> der<br />
Praxis Teil I und II<br />
Referenten: Dr. Elmar Ludwig, Ulm<br />
Ulrich Pauls, M.A., Ahaus<br />
Datum: 08.-09. 07. 2016 Teil I und 11.-12.11.2016 Teil II<br />
Kurshonorar: 1000 € (e<strong>in</strong>e ZFA ist <strong>in</strong>begriffen)<br />
Kurs Nr. 6251/14 Punkte<br />
imp 6: Integration von chirurgischen und prothetischen<br />
Maßnahmen <strong>in</strong> der Implantologie<br />
Referenten: Dr. Jochen Klemke, M.A., Speyer<br />
Dr. Florian Troeger, M.A., Überl<strong>in</strong>gen<br />
Datum: 15.-16.07.2016 Kurshonorar: 650 €<br />
Kurs Nr. 8364/16 Punkte<br />
par 8: Parodontale Regeneration<br />
Referent: Prof. Dr. Axel Spahr, Sydney<br />
Datum: 15.-16.07.2016 Kurshonorar: 650 €<br />
September 2016<br />
Kurs Nr. 8423/16 Punkte<br />
Implantatgetragene Restaurationen bei Patienten mit hohem<br />
ästhetischem Anspruch<br />
Referent: Dr. Peter Randezhofer, München<br />
Datum: 16.-17.09.2016 Kurshonorar: 650 €<br />
Kurs Nr. 8508/8 Punkte<br />
Herbstkonferenz - Master‘s Day 2016<br />
„Was die Arbeit leichter macht“<br />
Datum: 23.09.2016<br />
Kurshonorar: 340 € für Zahnärzte,<br />
230 € für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Fachangestellte<br />
Veranstaltungsort: Kongresshaus Baden-Baden
Leitartikel 9<br />
<strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong> <strong>in</strong> <strong>Verantwortung</strong><br />
„Mit Märchen kenne ich mich aus als Wolf.“ Mit viel Optimismus und Überzeugung hatte Guido<br />
Wolf Ende letzten Jahres sowohl auf dem Landesparteitag <strong>in</strong> Rust als auch auf dem Bundesparteitag<br />
der CDU <strong>in</strong> Karlsruhe se<strong>in</strong> Märchenwissen <strong>in</strong> den Mittelpunkt se<strong>in</strong>er programmatischen<br />
Rede gestellt. Doch zum Leidwesen der CDU und ihres Spitzenkandidaten war ihnen e<strong>in</strong><br />
märchenhafter Erfolg nicht vergönnt. Nun ist es amtlich: <strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong> wird die Geschicke im<br />
prosperierenden Baden-Württemberg lenken und Guido Wolf wäre be<strong>in</strong>ahe Geschichte geblieben,<br />
hätte er nicht doch noch zum M<strong>in</strong>isterium der Justiz und für Europa greifen können.<br />
Bei ihrem Landesparteitag am 6. Mai <strong>in</strong> Ludwigsburg<br />
zeigte sich die CDU auf dem Weg der Erneuerung. Neben<br />
den Delegierten konnten auch e<strong>in</strong>fache Mitglieder<br />
ihre Redebeiträge loswerden. Und so merkte man, dass<br />
manche noch immer den goldenen schwarzen Zeiten<br />
nachtrauern. Strobls Rede war daher Balsam für die geschundenen<br />
Seelen, er konnte die Zuhörer argumentativ<br />
und emotional erreichen. Ke<strong>in</strong><br />
Herumeiern wegen der AfD,<br />
die auch <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />
zweistellige Ergebnisse<br />
errungen hat. Ke<strong>in</strong> Populismus<br />
à la Wolf, der sich kurz vor dem<br />
Wahltag wankelmütig zeigte<br />
und me<strong>in</strong>te, mit Distanz zu<br />
Merkel und ihrer Flüchtl<strong>in</strong>gspolitik<br />
bei der Wählerschaft<br />
punkten zu können.<br />
Gradl<strong>in</strong>igkeit und Glaubwürdigkeit<br />
des Spitzenkandidaten<br />
der <strong>Grün</strong>en ließen Wolf weit<br />
h<strong>in</strong>ter se<strong>in</strong>en Erwartungen zurückbleiben.<br />
Vertrauen, Glaubwürdigkeit<br />
und Kompetenz<br />
s<strong>in</strong>d Tugenden, die <strong>in</strong> der Mitte<br />
der Gesellschaft als wertvoll<br />
anerkannt werden. Ob vor diesem<br />
H<strong>in</strong>tergrund Rechtspopulisten<br />
<strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />
e<strong>in</strong>e Alternative darstellen?<br />
Der Beobachter hatte eher den<br />
E<strong>in</strong>druck, dass erst die Person,<br />
dann die Partei und erst dann,<br />
wenn überhaupt, der Mensch und das Land im Fokus<br />
stehen.<br />
Unser Grundgesetz macht deutlich, dass die Würde<br />
des Menschen unantastbar ist – und das gilt für alle<br />
Menschen. Die neue Koalition aus <strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong> weiß<br />
um diese Verpflichtung. Die M<strong>in</strong>isterien s<strong>in</strong>d gut besetzt,<br />
um der Heraus- und Anforderung zu begegnen.<br />
„Integration statt Ausgrenzung“ ist nicht nur e<strong>in</strong> Gebot<br />
christlicher Nächstenliebe, sondern lässt sich auch aus<br />
dem Grundgesetz ableiten. Ob Rechtspopulisten wissen,<br />
was im Grundgesetz steht oder was die christliche<br />
Botschaft ist? Die Werte unserer Verfassung stehen über<br />
allem: die Me<strong>in</strong>ungsfreiheit, die Trennung von Religion<br />
und Staat, die Gleichberechtigung von Mann und Frau,<br />
die pluralistische Demokratie und das strikte Ne<strong>in</strong> zu<br />
Antisemitismus und Rassismus.<br />
Gott sei Dank ist der Wähler nicht alternativlos. Mit<br />
CDU, SPD, FDP und Bündnis 90/Die <strong>Grün</strong>en gibt es<br />
starke politische Kräfte für<br />
Baden-Württemberg, für<br />
Deutschland und nicht zuletzt<br />
für Europa – vielleicht e<strong>in</strong>es<br />
Tages für e<strong>in</strong>e Republik Europa<br />
ohne national-egoistische<br />
Strömungen wie sie zur Zeit<br />
zu konstatieren s<strong>in</strong>d.<br />
In Deutschland im Allgeme<strong>in</strong>en<br />
und <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />
im Besonderen sollte<br />
die Leistung wieder zählen,<br />
Umverteilung wie sie Nahles<br />
und Co. wollen, haben die<br />
Bürger nicht goutiert. Statt<br />
Umverteilung sollte der E<strong>in</strong>zelne<br />
gestärkt werden und<br />
Schwache sollen unser aller<br />
Solidarität haben.<br />
Die Zahnärzteschaft hat mit<br />
ihrem Engagement <strong>in</strong> gesellschaftlichen<br />
patienten- und<br />
kollegenorientierten Bereichen<br />
ihren Beitrag zu Demokratie<br />
und Allgeme<strong>in</strong>wohl geleistet<br />
– und sie wird dies auch<br />
weiterh<strong>in</strong> tun. Insofern ist der Rahmen, den der Koalitionsvertrag<br />
den Selbstverwaltungen der Ärzte- und<br />
Zahnärzteschaft <strong>in</strong> Baden-Württemberg e<strong>in</strong>räumt, e<strong>in</strong>e<br />
Chance, sich bei der Gestaltung der Gesundheits- und<br />
Sozialpolitik <strong>in</strong> bewährter Weise e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen als verlässlicher,<br />
kompetenter und glaubwürdiger Partner.<br />
Johannes Clausen<br />
Chefredakteur Zahnärzteblatt Baden-Württemberg<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016
10<br />
Titelthema<br />
Foto: dpa<br />
Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung<br />
Viele gut geme<strong>in</strong>te Absichtserklärungen<br />
„Wir wollen e<strong>in</strong>e Gesundheitsversorgung und Pflege, die sich am Bedarf<br />
der Menschen orientiert.“ E<strong>in</strong> Koalitionsvertrag, der aus vielen<br />
solcher gut geme<strong>in</strong>ten Willenserklärungen besteht, ist e<strong>in</strong>e Sache,<br />
Regierungshandeln e<strong>in</strong>e andere. Nachdem das ZBW im Vorfeld der<br />
Landtagswahl den Parteien spezielle Wahlprüfste<strong>in</strong>e vorgelegt hat, ist<br />
es nun angebracht, im grün-schwarzen Koalitionsvertrag nach Spuren<br />
dieser Versprechen zu suchen.<br />
Die grün-schwarze Landesregierung,<br />
die am 12. Mai 2016 im renovierten,<br />
nun lichtdurchfluteten<br />
Plenarsaal vereidigt wurde, muss<br />
die Transparenz ihres Handelns erst<br />
unter Beweis stellen. Dem Vernehmen<br />
nach gibt es außer dem veröffentlichten<br />
und von beiden Koalitionsparteien<br />
abgesegneten Vertrag<br />
noch zahlreiche Nebenabreden. Die<br />
bleiben geheim, denn sie dienen<br />
dazu, Ziele zu konkretisieren und<br />
deren Umsetzung zu erleichtern.<br />
Man könnte auch sagen, dass sie die<br />
nicht e<strong>in</strong>fache Koalitions- und Regierungsbildung<br />
wohl erst möglich<br />
gemacht haben. Im Moment kann<br />
man sich daher nur auf die „vielen<br />
schwarzen Buchstaben“ beziehen,<br />
die man im Koalitionsvertrag unter<br />
der Überschrift „Baden-Württemberg<br />
gestalten: Verlässlich, nachhaltig,<br />
<strong>in</strong>novativ“ f<strong>in</strong>det.<br />
Das Thema Gesundheitsversorgung<br />
ersche<strong>in</strong>t dort auf Seite 86 (von<br />
138 Seiten) unter dem Rubrum „qualitativ<br />
hochwertig, zuverlässig, sektorenübergreifend“.<br />
Als Ziel benennen<br />
die Koalitionspartner e<strong>in</strong>en gleichberechtigten<br />
und barrierefreien Zugang<br />
zu e<strong>in</strong>er „bedarfsorientierten Gesundheitsversorgung<br />
für alle“. Betont wird<br />
außerdem der Sicherstellungsauftrag<br />
der Kassenärztlichen Vere<strong>in</strong>igung,<br />
vor allem, was die ambulante ärztliche<br />
Versorgung im ländlichen Raum<br />
angeht.<br />
Telemediz<strong>in</strong>. Weil sich aber schon<br />
heute Defizite bei der ärztlichen<br />
Versorgung <strong>in</strong> der Fläche abzeichnen,<br />
soll die fortschreitende Digitalisierung<br />
Möglichkeiten bieten, „die<br />
mediz<strong>in</strong>ische Versorgung der Bevölkerung,<br />
auch sektoren- und <strong>in</strong>stitutionsübergreifend<br />
zu verbessern und<br />
zu erleichtern“. Deshalb will man die<br />
Telemediz<strong>in</strong> im Rahmen von Modellprojekten<br />
erproben, um sie dann<br />
„zielführend und nachhaltig“ auszubauen.<br />
Natürlich unter Berücksichtigung<br />
aller datenschutzrechtlichen<br />
Kautelen. Das Wort „Datenschutz“<br />
kommt über 30 Mal im Koalitionsvertrag<br />
vor, auch <strong>in</strong> der weicheren<br />
Form des „gestaltenden Datenschutzes“.<br />
Unter anderem heißt es dazu:<br />
„Die europäische Datenschutzgrundverordnung<br />
werden wir zeitnah umsetzen<br />
und weitere Schritte prüfen,<br />
wie e<strong>in</strong>e gel<strong>in</strong>gende Balance aus dem<br />
Schutz sensibler Daten und Innovationsförderung<br />
unterstützt werden und<br />
gel<strong>in</strong>gen kann.“<br />
Subsidiaritätspr<strong>in</strong>zip. Bei der<br />
Dase<strong>in</strong>svorsorge bzw. Gesundheitsversorgung<br />
wird die Hilfe zur Selbsthilfe<br />
besonders hervorgehoben. Leistungen<br />
der Dase<strong>in</strong>svorsorge sollen<br />
nach dem Subsidiaritätspr<strong>in</strong>zip dort<br />
geregelt werden, wo sie entstehen<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Titelthema 11<br />
und den Bürger<strong>in</strong>nen und Bürgern<br />
zugutekommen. „Wir verstehen unter<br />
Sozialpolitik die Hilfe zur Selbsthilfe<br />
– wo immer dies möglich ist. Wir<br />
wollen nicht entmündigen, sondern<br />
ermutigen und befähigen.“<br />
Morbi-RSA. Die drei Geberländer<br />
des Länderf<strong>in</strong>anzausgleichs (Hessen,<br />
Bayern und BW) sehen sich schon<br />
seit längerem auch bei den Zuweisungen<br />
aus dem Gesundheitsfonds<br />
benachteiligt. Schon die Vorgängerregierung<br />
forderte die E<strong>in</strong>führung<br />
e<strong>in</strong>es Regionalfaktors. Nun steht im<br />
neuen Koalitionsvertrag: „Der morbiditätsorientierte<br />
Risikostrukturausgleich<br />
soll als optimaler Verteilungsschlüssel<br />
die Gelder dorth<strong>in</strong> fließen<br />
lassen, wo sie vonnöten s<strong>in</strong>d. Auf<br />
Bundesebene werden wir uns daher<br />
dafür e<strong>in</strong>setzen, dass notwendige Änderungen<br />
beim Morbi-RSA vorgenommen<br />
werden, um e<strong>in</strong>en gerechten<br />
Ausgleich zwischen den Ländern<br />
herbeizuführen.“<br />
Gesundheitskonferenzen. Geblieben<br />
aus dem Erbteil der vergangenen<br />
Koalition s<strong>in</strong>d auch<br />
die Gesundheitskonferenzen, die,<br />
deutschlandweit e<strong>in</strong>zigartig, die<br />
Zusammensetzung und das Zusammenwirken<br />
verschiedener Gremien<br />
im Gesundheitsbereich auf Landesund<br />
kommunaler Ebene geregelt<br />
hatten. Im Wortlaut heißt es <strong>in</strong> der<br />
neuen Koalitionsvere<strong>in</strong>barung: „Gesundheitskonferenzen<br />
spielen e<strong>in</strong>e<br />
wichtige Rolle bei der Entwicklung<br />
passender Versorgungskonzepte für<br />
die jeweilige Region. Dabei ist uns<br />
wichtig, dass Konzepte <strong>in</strong> Abstimmung<br />
mit der Landesebene und nach<br />
Vorgaben des sektorenübergreifenden<br />
Landesausschusses entwickelt<br />
werden. Die Rolle der Kommunen<br />
wird bei der Entwicklung zukünftiger<br />
Versorgungsstrukturen gestärkt.“<br />
Geme<strong>in</strong>den, die vom demografischen<br />
Wandel besonders betroffen s<strong>in</strong>d, sollen<br />
mit e<strong>in</strong>em Demografiebonus bei<br />
ihren regionalen Strategien zur Dase<strong>in</strong>svorsorge<br />
f<strong>in</strong>anziell und strukturell<br />
unterstützt werden.<br />
Prävention. Früh e<strong>in</strong>setzende<br />
Hilfe und Prävention f<strong>in</strong>den ebenfalls<br />
ihren Niederschlag im Vertrag<br />
der Großkoalitionäre: „Die Gestaltung<br />
gesunder Lebenswelten ist für<br />
uns e<strong>in</strong> wichtiges Ziel. Prävention<br />
und Gesundheitsförderung spielen<br />
dabei von der Geburt bis zum Lebensende<br />
e<strong>in</strong>e zentrale Rolle für die<br />
Erhaltung des Gesundheitszustandes<br />
und die Verh<strong>in</strong>derung von Krankheiten.“<br />
Deshalb soll die „Präventionspolitik<br />
im Land im Rahmen des<br />
Landesausschusses für Prävention<br />
und Gesundheitsförderung“ strategisch<br />
koord<strong>in</strong>iert und die Arbeit des<br />
Ausschusses „<strong>in</strong>tensiv begleitet“<br />
werden.<br />
ÖGD. Die Stärkung des ÖGD als<br />
„neutraler und geme<strong>in</strong>wohlorientierter<br />
Akteur im Gesundheitsbereich“<br />
könnte für alle Anstrengungen im<br />
S<strong>in</strong>ne der Gruppenprophylaxe und<br />
der Jugendzahnpflege von Vorteil<br />
se<strong>in</strong>. Wortlaut: „Der öffentliche Gesundheitsdienst<br />
soll weiter gestärkt<br />
werden. Er soll „im S<strong>in</strong>ne der Dase<strong>in</strong>svorsorge<br />
verstärkt auch koord<strong>in</strong>ierende<br />
Aufgaben und e<strong>in</strong>e Steuerungsfunktion<br />
wahrnehmen. Dabei<br />
sollen Prävention und Versorgungsfragen<br />
zentrale Anliegen se<strong>in</strong>.“<br />
Pflegekammer. Um die Gesundheit<br />
und die Pflege der älteren Mitbürger,<br />
aber auch um die „Ressourcen<br />
von Senioren“ macht sich die<br />
neue Landesregierung besonders viel<br />
Gedanken: „Das Spektrum, das die<br />
Politik für Senioren abdeckt, ist daher<br />
weitaus vielfältiger und umfangreicher<br />
als der Bereich Gesundheit<br />
und Pflege.“ Dennoch will man e<strong>in</strong>e<br />
„hochwertige und nachhaltig bezahlbare<br />
Pflege“ sichern. Dazu könnte<br />
auch – die Zustimmung der Pflege-<br />
Verbände vorausgesetzt – die E<strong>in</strong>richtung<br />
e<strong>in</strong>er Pflegekammer e<strong>in</strong>en<br />
Beitrag leisten.<br />
Duale Ausbildung. Für die Zahnärzteschaft<br />
ist im H<strong>in</strong>blick auf ihre<br />
MitarbeiterInnen auch das Bekenntnis<br />
zur dualen Ausbildung von Interesse.<br />
„Wir wollen die duale Ausbil-<br />
Grafik: statistisches Landesamt BW/dpa<br />
Frauen und Männer<br />
<strong>in</strong> den Parlamenten<br />
Geme<strong>in</strong>deräte <strong>in</strong><br />
Baden-Württemberg<br />
Kreistage <strong>in</strong><br />
Baden-Württemberg<br />
Landtag<br />
Baden-Württemberg<br />
Deutscher<br />
Bundestag<br />
Europäisches<br />
Parlament<br />
Männer<br />
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg, Stuttgart, 2016<br />
14.263<br />
18.753<br />
Sitze<br />
1.803<br />
2.228<br />
Sitze<br />
108<br />
143<br />
Sitze<br />
402<br />
631<br />
Sitze<br />
475<br />
751<br />
Sitze<br />
Frauen<br />
4.490<br />
76,1<br />
%<br />
80,9<br />
425 %<br />
35<br />
75,5<br />
63,2<br />
%<br />
63,7<br />
229 %<br />
276<br />
%<br />
23,9<br />
19,1<br />
24,5<br />
36,3<br />
36,8<br />
Statistik. Wie die Ergebnisse der<br />
Wahlstatistiken zeigen, s<strong>in</strong>d auch<br />
heute noch deutlich mehr Männer<br />
als Frauen <strong>in</strong> den Parlamenten<br />
vertreten. Trotz der im Vergleich<br />
zur vorangegangenen Landtagswahl<br />
(2011) gestiegenen Zahl von<br />
weiblichen Abgeordneten liegt<br />
der Frauenanteil im 16. Landtag<br />
von Baden Württemberg nur bei<br />
24,5 Prozent. Auch <strong>in</strong> anderen<br />
Parlamenten s<strong>in</strong>d Frauen nach<br />
wie vor stark unterrepräsentiert:<br />
In den Geme<strong>in</strong>deparlamenten des<br />
Landes liegt ihr Anteil bei knapp<br />
24 Prozent, <strong>in</strong> den Kreistagen<br />
lediglich bei rund 19 Prozent<br />
(Anteile jeweils laut endgültigem<br />
Wahlergebnis).<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016
12<br />
Titelthema<br />
Mitglieder der Landesregierung.*<br />
dung als wichtigen Standortfaktor für<br />
die Wirtschaft und als Möglichkeit<br />
der Teilhabe junger Menschen an der<br />
Gesellschaft stärken“, heißt es dazu<br />
im Koalitionsvertrag. Zudem sollen<br />
Komb<strong>in</strong>ationsmodelle zwischen dualer<br />
Ausbildung und Studium gestärkt<br />
und die Möglichkeit zur Teilzeit- und<br />
Spätausbildung weiter ausgebaut<br />
werden. Interessant auch das Bekenntnis<br />
zu betriebs- und wohnortnahen<br />
Berufsschulen, um die Ausbildung<br />
nach dem Leitpr<strong>in</strong>zip „So viel<br />
Berufsschulunterricht vor Ort wie<br />
möglich“ <strong>in</strong> der Fläche zu gewährleisten.<br />
Akademisierung. Während man<br />
sonst auf Gleichwertigkeit beruflicher<br />
und akademischer Ausbildung setzt,<br />
wird bei den Gesundheitsberufen<br />
e<strong>in</strong>e Ausnahme gemacht. Neue Studiengänge<br />
will man nur bei den Gesundheitsfachberufen<br />
unterstützen –<br />
wohl im H<strong>in</strong>blick auf <strong>in</strong>terprofessionelle<br />
Zusammenarbeit. Interessant<br />
ist <strong>in</strong> diesem Zusammenhang auch<br />
folgende Sentenz: „Wir werden neue<br />
Formen der Zusammenarbeit im Gesundheitswesen<br />
anstoßen. Wir wollen<br />
mehr Handlungsautonomie für die<br />
Gesundheitsfachberufe und setzen<br />
uns deshalb im Bund für e<strong>in</strong>e Weiterentwicklung<br />
der Heilkundeübertragungsrichtl<strong>in</strong>ie<br />
e<strong>in</strong>.“<br />
Gesundheitsfachberufe. Auch<br />
will man die „Beratungsangebote<br />
für Wiedere<strong>in</strong>steiger <strong>in</strong> die Gesundheitsfachberufe<br />
ausbauen – wobei die<br />
Betonung wohl auf Beratung liegt.<br />
Insgesamt sollen Gesundheitsfachberufe<br />
aufgewertet werden und der<br />
„Auf- und Ausbau eigenständiger<br />
Forschung und Promotionsmöglichkeiten<br />
im Bereich der Pflegeberufe<br />
geschaffen werden, „um akademische<br />
Karrieren im Bereich Pflege zu<br />
ermöglichen“.<br />
Arbeitnehmerrechte. Familiengerechte<br />
Teilzeitmodelle und Arbeitssouveränität<br />
hat sich die grünschwarze<br />
Koalition ebenfalls auf die<br />
Fahnen geschrieben, auch Arbeitssicherheit<br />
steht hoch im Kurs. Auf etwas<br />
Bürokratieabbau könnte h<strong>in</strong>deuten,<br />
dass „Lösungen auf betrieblicher<br />
und überbetrieblicher Ebene für uns<br />
Vorrang vor gesetzlichen Regelungen“<br />
haben sollen.<br />
Foto: Staatsm<strong>in</strong>isterium BW<br />
Ernährung. Auch das Thema gesunde<br />
Ernährung spielt <strong>in</strong> der Koalitionsvere<strong>in</strong>barung<br />
e<strong>in</strong>e Rolle. Vor<br />
allem die gesunde Ernährung von<br />
K<strong>in</strong>dern ist „zentral“. Man plädiert<br />
daher für e<strong>in</strong>e „Ernährungserziehung<br />
unserer Schüler<strong>in</strong>nen und Schüler<br />
und die Versorgung mit frischem<br />
Obst, Gemüse und Milch“, was möglichst<br />
viele K<strong>in</strong>der nutzen sollen. Das<br />
Land wird im Rahmen des neu aufgestellten<br />
EU-Schulprogramms (ab<br />
August 2017) weiterh<strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Beitrag<br />
leisten – bei der pädagogischen<br />
Begleitung mit den Aspekten gesunde<br />
Ernährung.<br />
Strahlenschutz. Der Strahlenschutz<br />
soll gebündelt werden, auch<br />
angesichts der „risikoorientierten<br />
Aufsicht <strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong>“, sodass die<br />
Organisation <strong>in</strong> der Strahlenschutzüberwachung<br />
<strong>in</strong> der Hand e<strong>in</strong>es<br />
Ressorts sowie auf Ebene der Regierungspräsidien<br />
liegen soll.<br />
Mediz<strong>in</strong>produkte. Bei der Aufbereitung<br />
von Mediz<strong>in</strong>produkten <strong>in</strong><br />
der Zahnarztpraxis wird man sicher<br />
nicht von den bisherigen Regelungen<br />
abweichen, heißt es doch im Koalitionsvertrag,<br />
dass die „Sicherheit von<br />
Arzneimitteln und Mediz<strong>in</strong>produkten“<br />
wichtig ist. Daher will man die<br />
wirksame Überwachung der E<strong>in</strong>haltung<br />
gesetzlicher Vorgaben bei der<br />
Herstellung, beim Handel und bei der<br />
Anwendung stärken“.<br />
Integration. Das Sozialm<strong>in</strong>isterium<br />
ist breiter aufgestellt als bisher,<br />
es wird außer Sozialordnung, Familie,<br />
Frauen, Senioren und Gesundheit<br />
künftig auch das aufgelassene Ressort<br />
Integration umfassen. Das Thema<br />
Migration allerd<strong>in</strong>gs wurde dem<br />
Wirtschaftsm<strong>in</strong>isterium zugeordnet,<br />
der Fachbereich Arbeit ebenfalls. Zur<br />
Flüchtl<strong>in</strong>gspolitik unter dem Rubrum<br />
„Offenherzig und realistisch“ spricht<br />
man sich dafür aus, dass „e<strong>in</strong>e globale<br />
Flüchtl<strong>in</strong>gskrise zw<strong>in</strong>gend europäischer<br />
Lösungen“ bedarf. Im grünschwarzen<br />
Koalitionsvertrag heißt es:<br />
„Zentrales Ziel ist, dass die erforderlichen<br />
Asylentscheidungen während<br />
des Aufenthalts <strong>in</strong> den Erstaufnahmee<strong>in</strong>richtungen<br />
getroffen werden.<br />
Flüchtl<strong>in</strong>ge ohne Bleibeperspektive<br />
sollen nicht mehr <strong>in</strong> die Kommunen<br />
verteilt werden.“ D. Kallenberg<br />
*Dr. Susanne Eisenmann, M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Kultus, Jugend und Sport, Edith Sitzmann, M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für F<strong>in</strong>anzen, W<strong>in</strong>fried Kretschmann, M<strong>in</strong>isterpräsident, Thomas<br />
Strobl, Stellvertretender M<strong>in</strong>isterpräsident und M<strong>in</strong>ister für Inneres, Digitalisierung und Migration, Theresia Bauer, M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Wissenschaft, Forschung und<br />
Kunst (1. R. v. l.). Peter Hauk, M<strong>in</strong>ister für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Franz Untersteller, M<strong>in</strong>ister für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Dr.<br />
Nicole Hoffmeister-Kraut, M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau (2. R. v. l.). Dr. Gisela Splett, Staatssekretär<strong>in</strong> im M<strong>in</strong>isterium für F<strong>in</strong>anzen, Gisela<br />
Erler, Staatsrät<strong>in</strong> für Zivilgesellschaft und Bürgerbeteiligung, Guido Wolf, M<strong>in</strong>ister der Justiz und für Europa, Petra Olschowski, Staatssekretär<strong>in</strong> im M<strong>in</strong>isterium<br />
für Wissenschaft, Forschung und Kunst, W<strong>in</strong>fried Hermann, M<strong>in</strong>ister für Verkehr, Manfred Lucha, M<strong>in</strong>ister für Soziales und Integration (3. R. v. l.). Dr. Andre<br />
Baumann, Staatssekretär im M<strong>in</strong>isterium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft, Volker Schebesta, Staatssekretär im M<strong>in</strong>isterium für Kultus, Jugend und<br />
Sport, Bärbl Mielich, Staatssekretär<strong>in</strong> im M<strong>in</strong>isterium für Soziales und Integration, Katr<strong>in</strong> Schütz, Staatssekretär<strong>in</strong> im M<strong>in</strong>isterium für Wirtschaft, Arbeit und<br />
Wohnungsbau, (4. R. v. l.). Theresia Schopper, beamtete Staatssekretär<strong>in</strong>, Klaus-Peter Murawski, Staatsm<strong>in</strong>ister im Staatsm<strong>in</strong>isterium und Chef der Staatskanzlei,<br />
Friedl<strong>in</strong>de Gurr-Hirsch, Staatssekretär<strong>in</strong> im M<strong>in</strong>isterium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz (5. R. v. l.).<br />
ZBW 6/2016<br />
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Titelthema 13<br />
Neu im Kab<strong>in</strong>ett Kretschmann II<br />
Sozialm<strong>in</strong>ister Lucha<br />
Foto: Sozialm<strong>in</strong>isterium BW<br />
Se<strong>in</strong> M<strong>in</strong>isterium<br />
trägt<br />
nun den griffigeren<br />
Titel<br />
„M<strong>in</strong>isterium<br />
für Soziales<br />
und Integration“<br />
und<br />
ist für e<strong>in</strong>e<br />
breite Palette<br />
an sozial- und <strong>in</strong>tegrationspolitischen<br />
Themen verantwortlich,<br />
der Fachbereich Arbeit wurde<br />
dem Wirtschaftsm<strong>in</strong>isterium zugeordnet.<br />
Neuer Ressortchef und<br />
Nachfolger von Katr<strong>in</strong> Altpeter ist<br />
Manfred Lucha (55), der im Kreis<br />
Altött<strong>in</strong>g geboren wurde. Er gehörte<br />
zu den <strong>Grün</strong>dungsmitgliedern<br />
der bayerischen <strong>Grün</strong>en und<br />
ist <strong>in</strong>zwischen <strong>in</strong> Oberschwaben<br />
sozialisiert. 2016 hat er mit 33,1<br />
Prozent der Stimmen e<strong>in</strong> Direktmandat<br />
für den Wahlkreis Ravensburg<br />
errungen. Von 1998 bis<br />
2000 war er Mitglied im <strong>Grün</strong>en-<br />
Landesvorstand Baden-Württem-<br />
trischen Zentrums Paul<strong>in</strong>e 13 <strong>in</strong><br />
Friedrichshafen, außerdem Sprecher<br />
des geme<strong>in</strong>depsychiatrischen<br />
Verbundes Bodenseekreis<br />
und stellvertretender Bundesvorsitzender<br />
der Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
geme<strong>in</strong>depsychiatrischer<br />
Verbünde.<br />
Schon <strong>in</strong> der vergangenen Legislaturperiode<br />
war Lucha Obmann<br />
im Sozialausschuss des<br />
Landtages sowie Vorsitzender<br />
des Arbeitskreises Soziales und<br />
Mitglied der Enquetekommission<br />
„Pflege“. Der dem Realo-Flügel<br />
zugerechnete zweifache Vater<br />
lebt seit 30 Jahren mit se<strong>in</strong>er Familie<br />
<strong>in</strong> Ravensburg. Dort ist er<br />
seit 1994 im Geme<strong>in</strong>derat, seit<br />
vielen Jahren als Fraktionschef.<br />
Im Kreistag ist er Vize-Chef se<strong>in</strong>er<br />
Fraktion. Laut Wikipedia ist er<br />
auch Laienschauspieler und hat<br />
bereits mehrfach im „Bodensee-<br />
Tatort“ Nebenrollen übernommen.<br />
DK<br />
Foto: Sozialm<strong>in</strong>isterium BW<br />
Staatssekretär<strong>in</strong> Mielich<br />
Gute Kontakte<br />
der Zahnärzteschaft<br />
Baden-Württemberg<br />
bestehen<br />
seit<br />
Jahren zu<br />
der <strong>Grün</strong>en-<br />
Abgeordneten<br />
Bärbl<br />
Mielich, die nun als Staatssekretär<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>s Sozialm<strong>in</strong>isterium<br />
berufen wurde. So war sie<br />
zum Beispiel Mitte Februar zu<br />
Gast bei e<strong>in</strong>er der IZZ-Dialog-<br />
Begegnungen, bei der Dr. Jäger<br />
und Johannes Clausen<br />
u. a. die Themen zahnärztliche<br />
Versorgung von Flüchtl<strong>in</strong>gen,<br />
berg. Bei den Bundestagswahlen<br />
1990 und 1998 trat er als Direktkandidat<br />
der <strong>Grün</strong>en im Wahlkreis<br />
Ravensburg-Bodensee an, musste<br />
sich aber dem jeweiligen CDU-Kandidaten<br />
geschlagen geben. Für den<br />
Stuttgarter Landtag kandidierte er<br />
erstmals 1996. Im Jahr 2011 zog<br />
er mit e<strong>in</strong>em Zweitmandat <strong>in</strong> den<br />
Landtag e<strong>in</strong>. Mit Blick auf die Zusammenlegung<br />
von Sozial- und Integrationspolitik<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>em Ressort<br />
sagte Lucha bei se<strong>in</strong>er Amtse<strong>in</strong>führung:<br />
„Beide Bereiche bed<strong>in</strong>gen<br />
e<strong>in</strong>ander und gehören zusammen.“<br />
Gesundheit ist ke<strong>in</strong> neues Thema<br />
für den Ravensburger Abgeordneten,<br />
e<strong>in</strong> ehemaliger Chemiewerker,<br />
ausgebildeter Krankenpfleger und<br />
studierter Sozialarbeiter. Lucha<br />
holte 1992 die Fachhochschulreife<br />
nach und studierte <strong>in</strong> Ravensburg-<br />
We<strong>in</strong>garten Soziale Arbeit. 2005<br />
absolvierte er das Masterstudium<br />
„Management im Sozial- und Gesundheitswesen“.<br />
Er war fachlicher<br />
Leiter des geme<strong>in</strong>depsychia-<br />
Qualitätsmanagement <strong>in</strong> den<br />
Zahnarztpraxen, Patientenberatung<br />
und Zweitme<strong>in</strong>ung <strong>in</strong> Baden-<br />
Württemberg, Approbationsordnung<br />
sowie Landeszahnärztekammer<br />
als Approbationsbehörde<br />
ansprachen (siehe Beitrag „Dialog<br />
mit Abgeordneten“ <strong>in</strong> der Ausgabe<br />
5/2016 des Zahnärzteblattes, S.<br />
31 )<br />
Mielich, 1952 <strong>in</strong> Wuppertal geboren,<br />
gehört seit 2006 für den<br />
Wahlkreis 48 (Breisgau) dem<br />
Landtag an.<br />
In der vergangenen Legislaturperiode<br />
war sie gesundheitspolitische<br />
Sprecher<strong>in</strong> der <strong>Grün</strong>en im<br />
Landtag und Vorsitzende des Sozialausschusses.<br />
Die Diplom-Sozialpädagog<strong>in</strong><br />
und Familienmediator<strong>in</strong> ist verheiratet<br />
und Mutter dreier erwachsener<br />
K<strong>in</strong>der. Sie wurde<br />
im Herbst 1987 <strong>in</strong> den Kreistag<br />
des Landkreises Breisgau-<br />
Hochschwarzwald gewählt. Von<br />
Januar 1988 bis zu ihrer Wahl <strong>in</strong><br />
den Landtag 2006 war sie Vorsitzende<br />
der dortigen grünen<br />
Kreistagsfraktion. Von 1996 bis<br />
2000 gehörte sie dem Landesvorstand<br />
der <strong>Grün</strong>en <strong>in</strong> Baden-<br />
Württemberg an. Seit 2000 ist<br />
sie Sprecher<strong>in</strong> der Bundesarbeitsgeme<strong>in</strong>schaft<br />
der <strong>Grün</strong>en<br />
für die Bereiche Arbeit, Soziales<br />
und Gesundheit.<br />
DK<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016
14<br />
Titelthema<br />
Parteipolitik<br />
Es gibt ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>fachen Lösungen<br />
Die aktuelle Politik sche<strong>in</strong>t wieder mehr Deutsche vom Sofa zu locken:<br />
Mit 70,4 Prozent war die Wahlbeteiligung bei der Landtagswahl<br />
<strong>in</strong> Baden-Württemberg ungewöhnlich hoch. Auch <strong>in</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
(70,4 Prozent) und <strong>in</strong> Sachsen-Anhalt (61,1 Prozent) traten deutlich<br />
mehr Bürger zur Landtagswahl an als die letzten beiden Male. Doch<br />
ist das e<strong>in</strong> gutes Zeichen? Vor allem die überraschend erfolgreiche<br />
AfD brachte es fertig, frühere Nicht-Wähler zu mobilisieren (und noch<br />
mehr Wechselwähler zu gew<strong>in</strong>nen) – und das, obwohl die Medien fast<br />
unisono vor der Gefahr von Rechtsaußen warnten. Der Versuch der<br />
etablierten Parteien, die AfD möglichst zu ignorieren, erwies sich nicht<br />
als zielführende Strategie. Haben Medien und Politik im Umgang mit<br />
der AfD Fehler gemacht?<br />
Als der SWR im Januar die damaligen<br />
Landtagsparteien <strong>in</strong>formierte,<br />
dass man <strong>in</strong> der sog. „Elefantenrunde“<br />
im Vorfeld der Wahl<br />
nicht nur ihre eigenen Vertreter vor<br />
die Kamera holen wolle, sondern<br />
auch „Spitzenkandidaten der aussichtsreichen<br />
Parteien“, reagierte<br />
das Regierungslager postwen-<br />
dend: M<strong>in</strong>isterpräsident W<strong>in</strong>fried<br />
Kretschmann (<strong>Grün</strong>e) und se<strong>in</strong><br />
Stellvertreter Nils Schmid (SPD)<br />
kündigten an, e<strong>in</strong>er Runde mit der<br />
AfD (Alternative für Deutschland)<br />
auf jeden Fall fernzubleiben. Mit<br />
Rechtspopulisten setze man sich<br />
nicht an e<strong>in</strong>en Tisch, ließen sie<br />
wissen. Gegenüber der Badischen<br />
Zeitung erklärte Schmid: „Die<br />
AfD ist die Partei der geistigen<br />
Brandstifter. Geme<strong>in</strong>same Podien<br />
würden die Hetze, die prom<strong>in</strong>ente<br />
Vertreter dieser Partei auf allen<br />
Kanälen verbreiten, relativieren.“<br />
In Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz kam es zu<br />
e<strong>in</strong>er vergleichbaren Situation:<br />
Regierungschef<strong>in</strong> Malu Dreyer<br />
(SPD) lehnte die Teilnahme an<br />
der erweiterten „Elefantenrunde“<br />
mit dem H<strong>in</strong>weis auf das „hochproblematische<br />
Geschichts- und<br />
Menschenbild“ der AfD ab. „Diese<br />
Partei ist ke<strong>in</strong>e normale Partei.<br />
Es gibt ke<strong>in</strong>en Grund, sie <strong>in</strong> diese<br />
Runde e<strong>in</strong>zuladen“, so Dreyer.<br />
Um nicht „vor leeren Stühlen“ zu<br />
stehen, wie der SWR auf Twitter<br />
schrieb, erwog der Sender, <strong>in</strong> beiden<br />
Bundesländern auf die AfD zu<br />
verzichten. Doch es kam schließlich<br />
anders: Die Spitzenkandidaten<br />
von AfD und der L<strong>in</strong>ken wurden<br />
2011 2016<br />
CDU<br />
<strong>Grün</strong>e<br />
SPD<br />
CDU<br />
<strong>Grün</strong>e<br />
AfD<br />
Andere<br />
Parteien<br />
L<strong>in</strong>ke<br />
Erstwähler<br />
Zugezogene<br />
FDP<br />
SPD<br />
FDP<br />
Andere<br />
Parteien<br />
L<strong>in</strong>ke<br />
Verstorbene<br />
Fortgezogene<br />
Nichtwähler<br />
Nichtwähler<br />
Wählerwanderung. So änderte sich das Stimmverhalten bei der Landtagswahl 2016 im Vergleich zu 2011. Die <strong>in</strong>teraktive Grafik f<strong>in</strong>den<br />
Sie unter www.zeit.de/politik/deutschland/2016-03/waehlerwanderung-landtagswahlen-parteien-cdu-afd-nichtwaehler.<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Titelthema 15<br />
e<strong>in</strong>geladen, und während die rhe<strong>in</strong>land-pfälzische<br />
M<strong>in</strong>isterpräsident<strong>in</strong><br />
hart blieb und an ihrer Stelle<br />
SPD-Landeschef Roger Lewentz<br />
<strong>in</strong> die TV-Debatte zog, entschlossen<br />
sich Kretschmann und Schmid,<br />
vielleicht nicht zuletzt unter dem<br />
Druck stetig steigender Umfragewerte<br />
für die AfD, zur Teilnahme.<br />
Erdrutschsieg. Ob die zögerliche<br />
Gesprächsbereitschaft die<br />
AfD tatsächlich „aufgewertet“ hat,<br />
wie im Vorfeld vermutet wurde,<br />
lässt sich nicht nachprüfen. Fakt<br />
ist aber, dass die AfD bei allen<br />
drei Landtagswahlen regelrecht<br />
abräumte. In Baden-Württemberg<br />
kam sie auf 15,1 Prozent: 809.564<br />
von 7.683.464 Wahlberechtigten<br />
gaben der AfD ihre Stimme. „Die<br />
Auswertung der Wählerwanderungen<br />
zeigt, dass besonders die Alternative<br />
für Deutschland viele Nicht-<br />
Wähler aktiviert hat“, konstatierte<br />
die Landeszentrale für politische<br />
Bildung Baden-Württemberg.<br />
Immerh<strong>in</strong> 209.000 frühere Nicht-<br />
Wähler stimmten am 13. März für<br />
die AfD. Deutlich weniger konnten<br />
die <strong>Grün</strong>en (129.000) und die<br />
FDP (43.000) neu für sich gew<strong>in</strong>nen.<br />
Dass die AfD auch <strong>in</strong> hohem<br />
Maße Wechselwähler mobilisierte<br />
(CDU: -190.000, SPD: -90.000,<br />
<strong>Grün</strong>e: -70.000), führte letztlich<br />
zu ihrem sensationellen E<strong>in</strong>zug<br />
<strong>in</strong>s Landesparlament: Drei Jahre<br />
nach <strong>Grün</strong>dung der Partei bildet<br />
die AfD mit 23 Abgeordneten die<br />
drittstärkste Fraktion im badenwürttembergischen<br />
Landtag – nach<br />
den <strong>Grün</strong>en (47) und der CDU<br />
(42), aber noch vor der SPD (19)<br />
und der FDP (12).<br />
Werbefläche. Mit ihrem E<strong>in</strong>zug<br />
<strong>in</strong>s Landesparlament hat sich<br />
die vieldiskutierte Frage erübrigt,<br />
ob man der AfD e<strong>in</strong>e Bühne<br />
bieten dürfe – der Landtag ist die<br />
beste Bühne, die sich der AfD-<br />
Fraktionsvorsitzende Prof. Dr.<br />
Jörg Meuthen wünschen kann.<br />
Vor diesem H<strong>in</strong>tergrund dürfte<br />
es ihm nicht schwer fallen, die<br />
regelmäßigen Negativschlagzeilen<br />
der Medien zu verschmerzen,<br />
denen sich die Partei ausgesetzt<br />
sieht. Unter dem Titel „Meuthen<br />
hui, <strong>in</strong>nen pfui“ berichtete etwa<br />
CDU<br />
190.000<br />
(9,8 %)<br />
21.000 (1,1 %)<br />
7.000 (0,36 %)<br />
168.000 (8,6 %)<br />
64.000 (3,3 %)<br />
CDU. 1.944.000 Menschen wählten 2011 die CDU. 52Prozent davon blieben der Partei<br />
treu, 28Prozent wählten anders.<br />
Die neue und alte Opposition<br />
Die SPD im Südwesten leidet unter<br />
dem Kretschmann-Effekt: Jeden<br />
fünften früheren SPD-Wähler zog<br />
es <strong>in</strong> die Partei des Landesvaters.<br />
Im Vergleich zur Landtagswahl<br />
2011 blieben der SPD nur schmerzliche<br />
38 Prozent ihrer Wähler treu.<br />
„Nach der Landtagswahl geht es<br />
jetzt darum, das Wahlergebnis aufzuarbeiten<br />
und den Erneuerungsprozess<br />
der SPD Baden-Württemberg<br />
e<strong>in</strong>zuleiten“, erklärte der<br />
Landesverband. Noch <strong>in</strong> diesem<br />
Herbst sollen Neuwahlen des Landesvorstands<br />
stattf<strong>in</strong>den, um „mit<br />
neuer Kraft <strong>in</strong> die Bundestagswahl<br />
2017“ zu gehen. Die Bundes-SPD<br />
kann Unterstützung gebrauchen:<br />
Nach aktuellen Umfragewerten<br />
liegt sie im Bereich von 20 Prozent.<br />
Zwischenzeitlich f<strong>in</strong>det sich<br />
Landesvorsitzender Nils Schmid <strong>in</strong><br />
die Rolle der Opposition e<strong>in</strong>. Er kritisierte<br />
die neue Regierungsriege<br />
als „Schlafwagen-Koalition auf dem<br />
kle<strong>in</strong>sten geme<strong>in</strong>samen Nenner“.<br />
Die FDP, mit e<strong>in</strong>em Plus von drei<br />
168.000 (8,6 %)<br />
1.004.000 (52 %)<br />
33.000 (1,7 %)<br />
129.000 (6,6 %)<br />
160.000 (8,2 %)<br />
2011 2016<br />
<strong>Grün</strong>e<br />
CDU<br />
AfD<br />
SPD<br />
FDP<br />
Prozentpunkten auf der Gew<strong>in</strong>nerseite<br />
der Landtagswahl, hat bereits<br />
<strong>in</strong> den oppositionellen Rout<strong>in</strong>ebetrieb<br />
geschaltet und sich wieder<br />
der Sacharbeit gewidmet, zum Beispiel<br />
der Ause<strong>in</strong>andersetzung mit<br />
grünen Konzepten: „Es ändert sich<br />
nichts an dieser blöds<strong>in</strong>nigen Politik,<br />
im w<strong>in</strong>därmsten Bundesland<br />
stur auf den Ausbau der W<strong>in</strong>dkraft<br />
zu setzen.“ Der Vorsitzende der<br />
Landtagsfraktion, Dr. Hans-Ulrich<br />
Rülke, hatte bereits im Wahlkampf<br />
e<strong>in</strong>e klare L<strong>in</strong>ie gezeigt und die Beteiligung<br />
an e<strong>in</strong>er Koalition unter<br />
Führung der <strong>Grün</strong>en ausgeschlossen.<br />
Ganz im S<strong>in</strong>ne des Bundesvorsitzenden<br />
Christian L<strong>in</strong>dner, der die<br />
Koalitionsbereitschaft von Inhalten<br />
abhängig machen möchte: „Wir haben<br />
auch <strong>Verantwortung</strong> für unsere<br />
Projekte und Pr<strong>in</strong>zipien“, so der<br />
FDP-Chef, „und werden nicht um<br />
jeden Preis regieren.“ Man habe<br />
se<strong>in</strong>e Lektion aus der Abstrafung<br />
bei der Bundestagswahl 2013 gelernt.<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016
16<br />
Titelthema<br />
SPD<br />
40.000<br />
(3,5 %)<br />
22.000 (1,9 %)<br />
16.000 (1,4 %)<br />
89.000 (7,7 %)<br />
66.000 (5,7 %)<br />
<strong>Grün</strong>e<br />
24.000 (2,0 %)<br />
18.000 (1,5 %)<br />
52.000 (4,3 %)<br />
43.000 (3,6 %)<br />
234.000 (20 %)<br />
46.000 (4,0 %)<br />
771.000 (64,0 %)<br />
90.000 (7,8 %)<br />
439.000 (38 %)<br />
110.000 (9,5 %)<br />
2011 2016<br />
2011 2016<br />
61.000 (5,1 %)<br />
70.000 (5,8 %)<br />
77.000 (6,4 %)<br />
33.000 (2,7 %)<br />
57.000 (4,7 %)<br />
<strong>Grün</strong>e<br />
CDU<br />
AfD<br />
SPD<br />
FDP<br />
SPD. 1.152.000 Menschen wählten 2011 die SPD. 38Prozent davon blieben der Partei<br />
treu, 39Prozent wählten anders.<br />
<strong>Grün</strong>e<br />
CDU<br />
AfD<br />
SPD<br />
FDP<br />
<strong>Grün</strong>e. 1.206.000 Menschen wählten 2011 die <strong>Grün</strong>en. 64 Prozent davon blieben der<br />
Partei treu, 23Prozent wählten anders.<br />
die Frankfurter Allgeme<strong>in</strong>e Zeitung<br />
Ende Februar über die badenwürttembergische<br />
AfD und „viele<br />
Kandidaten, die schrille Thesen<br />
verbreiten“. Dazu zählte das Blatt<br />
auch die stv. Sprecher<strong>in</strong> des Landesvorstandes<br />
und damalige Kandidat<strong>in</strong><br />
für den Ma<strong>in</strong>-Tauber-Kreis,<br />
Zahnärzt<strong>in</strong> Dr. Christ<strong>in</strong>a Baum.<br />
FAZ: „Sie hatte die grüne Flüchtl<strong>in</strong>gspolitik<br />
e<strong>in</strong>en ‚schleichenden<br />
Genozid‘ genannt und davor gewarnt,<br />
dass nach e<strong>in</strong>em ‚tausendjährigen<br />
R<strong>in</strong>gen‘ alle Frauen <strong>in</strong><br />
Deutschland die Burka tragen<br />
müssten.“ Baum sitzt <strong>in</strong>zwischen<br />
im Landtag, unweit von Parteikollege<br />
Dr.-Ing. Ra<strong>in</strong>er Balzer aus Bad<br />
Schönborn, den die FAZ u. a. mit<br />
dem Satz zitierte: „Die Indianer<br />
konnten die E<strong>in</strong>wanderung auch<br />
nicht stoppen, heute leben sie <strong>in</strong><br />
Reservaten.“<br />
Als weiteren Kandidaten „mit<br />
zweifelhaften Thesen“ listete die<br />
Frankfurter Allgeme<strong>in</strong>e den Arzt<br />
i. R. Dr. Wolfgang Gedeon aus S<strong>in</strong>gen<br />
auf, der behauptete, „die deutsche<br />
Politik ist von DDR-Kadern<br />
gekapert“. Er wurde schon 2015<br />
vom Nachrichtenmagaz<strong>in</strong> Spiegel<br />
porträtiert als e<strong>in</strong>er, „der vor e<strong>in</strong>er<br />
‚Zuwanderungs-Islamisierung‘<br />
warnte“ und mit den Worten zitiert:<br />
„Wenn Migranten nicht zur ‚kulturellen<br />
Assimilation‘ gezwungen<br />
würden, drohe Deutschland bald<br />
e<strong>in</strong> ‚politisch-kultureller Verdrängungsprozess‘.“<br />
Die Berichterstattung<br />
hat die Wähler nicht daran<br />
geh<strong>in</strong>dert, Gedeon <strong>in</strong> den Landtag<br />
zu befördern. Wie die FAZ stellte<br />
auch der Spiegel e<strong>in</strong>e Art Gruselkab<strong>in</strong>ett<br />
der AfD-Mitglieder vor –<br />
und bei dieser Gelegenheit wurden<br />
auch gleich ihre potenziellen Wähler<br />
<strong>in</strong> arroganter Spiegelmanier<br />
lächerlich gemacht: „Auch <strong>in</strong> den<br />
Teekränzchen westdeutscher bürgerlicher<br />
Kreise f<strong>in</strong>den klerikale,<br />
systemkritische und homophobe<br />
Töne Anklang. Hier liest man Akif<br />
Pir<strong>in</strong>çcis Buch ‚Deutschland von<br />
S<strong>in</strong>nen‘, ergötzt sich an den Tiraden<br />
über ‚grün-l<strong>in</strong>ks-versiffte‘ Intellektuelle<br />
und den ‚geisteskranken‘<br />
Islam.“<br />
Schuss nach h<strong>in</strong>ten. Vielleicht<br />
ist es gerade diese Arroganz, die<br />
viele Medien und Politiker mit ih-<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Titelthema 17<br />
rer Verweigerungshaltung an den<br />
Tag legen, die die AfD so erfolgreich<br />
macht. Zweifellos s<strong>in</strong>d <strong>in</strong> der<br />
AfD Gestalten vertreten, die ganz<br />
e<strong>in</strong>deutig außerhalb des demokratischen<br />
Spektrums stehen. Aber<br />
<strong>in</strong>nerhalb der bunten Truppe, die<br />
ihren Weg noch sucht, gibt es auch<br />
Wortführer, deren Ansichten und<br />
Ängste – ob abwegig oder nicht –<br />
viele Bürger durchaus teilen. Die<br />
Partei zu dämonisieren, spielt ihr<br />
<strong>in</strong> die Hände, wie der Publizist<br />
Wolfgang Bok feststellte: „Jede<br />
mediale Beleidigung und jede herablassende<br />
Äußerung derer, die<br />
e<strong>in</strong>e neue Konkurrenz fürchten<br />
oder sich zu den besseren Demokraten<br />
küren, führt eher zu e<strong>in</strong>er<br />
Trotzreaktion von Mitgliedern und<br />
Wählern: Jetzt erst recht!“<br />
Selbst Bundesjustizm<strong>in</strong>ister Heiko<br />
Maas (SPD), dem es nach eigenem<br />
Bekunden nicht leichtfällt,<br />
„der AfD irgendetwas Positives<br />
abzugew<strong>in</strong>nen“, forderte kürzlich<br />
im Spiegel: „Statt die AfD zu dämonisieren,<br />
müssen wir die <strong>in</strong>haltliche<br />
Ause<strong>in</strong>andersetzung mit ihr<br />
führen – getreu der Maxime: ‚Democracy<br />
is government by discussion‘.“<br />
Bis vor Kurzem sei das gar<br />
nicht so e<strong>in</strong>fach gewesen: „Es ist<br />
schwer, mit Menschen zu diskutieren,<br />
die Fakten ignorieren, überall<br />
‚Elitenbetrug‘ oder ‚Lügenpresse‘<br />
wittern und ihre Realität aus den<br />
Verschwörungszirkeln des Internets<br />
zusammenklauben. Jetzt aber<br />
hat die AfD ihr erstes Grundsatzprogramm<br />
beschlossen. Sie muss<br />
sich an ihren Worten festhalten<br />
lassen.“<br />
CDU<br />
SPD<br />
<strong>Grün</strong>e<br />
FDP<br />
190.000 (23 %)<br />
90.000 (11 %)<br />
70.000 (8,6 %)<br />
209.000 (26 %)<br />
2011<br />
AfD. 810.000 Menschen wählten bei der Landtagswahl 2016 die AfD.<br />
Die ernsthafte Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
empfehlen andere schon<br />
lange, so auch der Autor Boris<br />
Rosenkranz <strong>in</strong> uebermedien.de,<br />
der die grün-rote Verweigerung,<br />
an der SWR-Elefantenrunde teilzunehmen,<br />
damals wie folgt kommentierte:<br />
„Gerade e<strong>in</strong> öffentlicher<br />
Schlagabtausch böte die Möglichkeit,<br />
die Hetze, Unwahrheiten und<br />
Verdrehungen, die das rhetorische<br />
Fundament der AfD bilden, zu entblößen<br />
und diese Partei klug mit<br />
AfD<br />
151.000 (19 %)<br />
18.000 (2,2 %)<br />
22.000 (2,7 %)<br />
35.000 (4,3 %)<br />
25.000 (3,1 %)<br />
2016<br />
Fakten zu widerlegen – und zwar<br />
vor Fernsehpublikum. Das müsste<br />
man von Politikern erwarten können:<br />
Dass sie sich mit Gegnern<br />
ause<strong>in</strong>andersetzen, gerade mit solchen<br />
am rechten Rand. Das Wesen<br />
der Demokratie ist nun mal der<br />
offene Diskurs.“ Fazit: Politiker<br />
und Bürger müssen im Gespräch<br />
bleiben, mite<strong>in</strong>ander und untere<strong>in</strong>ander,<br />
auch wenn es schwerfällt.<br />
E<strong>in</strong>fachere Wege gibt es nicht.<br />
» schildhauer@meduco.de<br />
Quelle: Zeit Onl<strong>in</strong>e, Grafiken: dpa<br />
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ZBW 6/2016
18<br />
Titelthema<br />
Baden-Württembergs neue Landesregierung<br />
Das Ländle <strong>in</strong> <strong>Grün</strong>-<strong>Schwarz</strong><br />
Bei der Landtagswahl <strong>in</strong> Baden-Württemberg am 13. März 2016 haben die <strong>Grün</strong>en ihre Spitzenposition<br />
verteidigt und s<strong>in</strong>d als stärkste Partei mit 47 Sitzen im Parlament vertreten. Die Partei stellt mit W<strong>in</strong>fried<br />
Kretschmann erneut den M<strong>in</strong>isterpräsidenten. Neuer Juniorpartner ist nicht mehr die SPD, die nur noch auf<br />
19 Sitze kommt. Stattdessen rückt die CDU wieder <strong>in</strong> die Regierung, sie kommt auf 42 Parlamentssitze und<br />
stellt mit Thomas Strobl den stellvertretenden M<strong>in</strong>isterpräsidenten. Die FDP gewann im Vergleich zur Wahl im<br />
Jahr 2011 leicht und kommt auf 12 Sitze. Neu im Landesparlament ist die AfD, die auf 23 Sitze kommt. Das<br />
ZBW stellt das neue Parlament vor – das Regierungskab<strong>in</strong>ett und die Fraktionsführungen f<strong>in</strong>den Sie mit Foto.<br />
Daniel Lede Abal<br />
stv. Fraktionsvorsitzender<br />
Muhterem Aras<br />
Landtagspräsident<strong>in</strong><br />
Theresia Bauer<br />
M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für<br />
Wissenschaft, Forschung<br />
und Kunst<br />
Sandra Boser<br />
stv. Fraktionsvorsitzende<br />
Dr. Andre Baumann<br />
Staatssekretär im<br />
M<strong>in</strong>isterium für<br />
Umwelt<br />
W<strong>in</strong>fried Hermann<br />
M<strong>in</strong>ister für Verkehr<br />
W<strong>in</strong>fried<br />
Kretschmann<br />
M<strong>in</strong>isterpräsident<br />
Andrea L<strong>in</strong>dlohr<br />
stv. Fraktionsvorsitzende<br />
Manfred Lucha<br />
M<strong>in</strong>ister für Soziales<br />
und Integration<br />
Bärbl Mielich<br />
Staatssekretär<strong>in</strong> im<br />
M<strong>in</strong>isterium für Soziales<br />
und Integration<br />
Klaus-Peter<br />
Murawski<br />
Leiter der<br />
Staatskanzlei<br />
Thomas Poreski<br />
Sozialpolitischer<br />
Sprecher<br />
Volker Ratzmann<br />
Bevollmächtigter für<br />
Bundesangelegenheiten<br />
Andreas <strong>Schwarz</strong><br />
Fraktionsvorsitzender<br />
Edith Sitzmann<br />
M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für<br />
F<strong>in</strong>anzen<br />
Dr. Gisela Splett<br />
Staatssekretär<strong>in</strong><br />
im M<strong>in</strong>isterium für<br />
F<strong>in</strong>anzen<br />
Franz Untersteller<br />
M<strong>in</strong>ister für<br />
Umwelt, Klima und<br />
Energiewirtschaft<br />
Thekla Walker<br />
stv. Fraktionsvorsitzende<br />
Abgeordnete<br />
Bay, Susanne<br />
Bogner-Unden, Andrea<br />
Braun, Mart<strong>in</strong>a<br />
Böhlen, Beate<br />
Erikli, Nese<br />
Filius, Jürgen<br />
Frey, Josef<br />
Grath, Mart<strong>in</strong><br />
Hahn, Mart<strong>in</strong><br />
Halder, Wilhelm<br />
Häffner, Petra<br />
Katzenste<strong>in</strong>, Hermann<br />
Kern, Manfred<br />
Krebs, Petra<br />
Dr. Lehnig, Kirsten<br />
Lisbach, Bett<strong>in</strong>a<br />
Lösch, Brigitte<br />
Maier, Alexander<br />
Marwe<strong>in</strong>, Thomas<br />
Dr. Murschel, Bernd<br />
Niemann, Jutta<br />
Pix, Re<strong>in</strong>hold<br />
Raufelder, Wolfgang<br />
Renkonen, Daniel<br />
Dr. Rösler, Markus<br />
Saebel, Barbara<br />
Salomon, Alexander<br />
Schoch, Alexander<br />
<strong>Schwarz</strong>, Andrea<br />
Sckerl, Hans-Ulrich<br />
Seemann, Stefanie<br />
Walter, Jürgen<br />
Weh<strong>in</strong>ger, Dorothea<br />
ZBW 6/2016<br />
Dr. Susanne<br />
Eisenmann<br />
M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für Kultus,<br />
Jugend und Sport<br />
Peter Hauk<br />
M<strong>in</strong>ister für Ländlichen<br />
Raum und<br />
Verbraucherschutz<br />
Friedl<strong>in</strong>de Gurr - Hirsch<br />
Staatssekret. im<br />
M<strong>in</strong>isterium für<br />
Ländlichen Raum<br />
Dr. Nicole<br />
Hoffmeister-Kraut<br />
M<strong>in</strong>ister<strong>in</strong> für<br />
Wirtschaft<br />
Wilfried Klenk<br />
stv. Landtagspräsident<br />
W<strong>in</strong>fried Mack<br />
stv. Fraktionsvorsitzender
Titelthema 19<br />
Prof. Dr. Wolfgang<br />
Re<strong>in</strong>hart<br />
Fraktionsvorsitzender<br />
Karl-Wilhelm Röhm<br />
stv. Fraktionsvorsitzender<br />
Volker Schebesta<br />
Staatssekret. im<br />
M<strong>in</strong>ist. für Kultus,<br />
Jugend und Sport<br />
Katr<strong>in</strong> Schütz,<br />
Staatssekretär<strong>in</strong><br />
im M<strong>in</strong>isterium für<br />
Wirtschaft<br />
Thomas Strobl<br />
Stellvertretender MP<br />
und Innenm<strong>in</strong>ister<br />
Stefan Teufel<br />
Sozialpolitischer<br />
Sprecher<br />
Guido Wolf<br />
M<strong>in</strong>ister der Justiz<br />
und für Europa<br />
Abgeordnete<br />
Beck, Norbert<br />
Blenke, Thomas<br />
Deuschle, Andreas<br />
Epple, Konrad<br />
Felder, Sylvia<br />
Freiherr von Eyb, Arnulf<br />
Gentges, Marion<br />
Graml<strong>in</strong>g, Fabian<br />
Hockenberger, Ulli<br />
Kle<strong>in</strong>, Karl<br />
Kurtz, Sab<strong>in</strong>e<br />
Kößler, Joachim<br />
Dr. Lasotta, Bernhard<br />
Lorek, Siegfried<br />
Nemeth, Paul<br />
Neumann, Christ<strong>in</strong>e<br />
Paal, Claus<br />
Dr. Rapp, Patrick<br />
Razavi, Nicole<br />
Rombach, Karl<br />
Dr. Scheffold, Stefan<br />
Schre<strong>in</strong>er, Felix<br />
Dr. Schütte, Albrecht<br />
Stächele, Willi<br />
Wacker, Georg<br />
Wald, Tobias<br />
Zimmermann, Karl<br />
Ra<strong>in</strong>er Balzer<br />
stv. Fraktionsvorsitzender<br />
Prof. Dr. Jörg<br />
Meuthen<br />
Fraktionsvorsitzender<br />
Emil Sänze<br />
stv. Fraktionsvorsitzender<br />
Abgeordnete<br />
Dr. Baum, Christ<strong>in</strong>a<br />
Baron, Anton<br />
Berg, Lars Patrick<br />
Dr. Fiechtner, He<strong>in</strong>rich<br />
Dr. Gedeon, Wolfgang<br />
Gögel, Bernd<br />
Dr. Grimmer, Bernd<br />
Herre, Stefan<br />
Klos, Rüdiger<br />
Dr. Kuhn, He<strong>in</strong>rich<br />
Mart<strong>in</strong>, Claudia<br />
Dr. Merz, He<strong>in</strong>er<br />
Palka, Thomas Axel<br />
Dr. Podeswa, Ra<strong>in</strong>er<br />
Rottmann, Daniel<br />
Räpple, Stefan<br />
Stauch, Hans Peter<br />
Ste<strong>in</strong>, Udo<br />
Voigtmann, Klaus-Günther<br />
Wolle, Carola<br />
Sascha B<strong>in</strong>der<br />
stv. Fraktionsvorsitzender<br />
Abgeordnete<br />
Born, Daniel<br />
Drexler, Wolfgang<br />
Gall, Re<strong>in</strong>hold<br />
Gruber, Gernot<br />
Hofelich, Peter<br />
Kenner, Andreas<br />
Kle<strong>in</strong>böck, Gerhard<br />
Kopp, Ernst<br />
Nelius, Georg<br />
Dr. Stefan Fulst-Blei<br />
stv. Fraktionsvorsitzender<br />
Rolland, Gabi<br />
Dr. Schmid, Nils<br />
Stickelberger, Ra<strong>in</strong>er<br />
Dr. Weirauch, Boris<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
Jochen Haußmann<br />
stv. FV<br />
Dr. Timm Kern<br />
stv. Fraktionsvorsitzender<br />
Sozialpolitischer<br />
Sprecher<br />
Ra<strong>in</strong>er H<strong>in</strong>derer<br />
Sozialpolitischer<br />
Sprecher<br />
Dr. Hans-Ulrich Rülke<br />
Fraktionsvorsitzender<br />
Mart<strong>in</strong> Rivoir<br />
stv. Fraktionsvorsitzender<br />
Abgeordnete<br />
Dr. Aden, Gerhard<br />
Dr. Bull<strong>in</strong>ger, Friedrich<br />
Glück, Andreas<br />
Prof. Dr. Goll, Ulrich<br />
Hoher, Klaus<br />
Keck, Jürgen<br />
Reich-Gutjahr, Gabriele<br />
Prof. Dr. Schweickert, Erik<br />
We<strong>in</strong>mann, Nico<br />
Andreas Stoch<br />
Fraktionsvorsitzender<br />
ZBW 6/2016<br />
Bildnachweise: Michael Ehrhart, Fotostudio Stock-Müller Freiburg, Gudrun de Maddalena, Eric Danziger, Dennis Willliamson (12), Vertretung des Landes Baden-<br />
Württemberg beim Bund, Staatsm<strong>in</strong>isterium Baden-Württemberg, CDU Landesverband (12), M<strong>in</strong>isterium für Kultus, Jugend und Sport, SPD Landtagsfraktion (4),<br />
Sascha B<strong>in</strong>der, Sab<strong>in</strong>e Wölfle, FDP Landtagsfraktion (3), Prof. Dr. Jörg Meuthen, Emil Sänze, Ra<strong>in</strong>er Balzer.
20<br />
Berufspolitik<br />
Interview mit Dr. Ute Maier zu den Vertragsergebnissen<br />
„Hart aber fair“<br />
Zahlreiche Sitzungen und verschlossene Türen im Zahnärztehaus <strong>in</strong><br />
diesem Frühjahr: Es war die Zeit der Vertragsverhandlungen. Die Vertragspartner<br />
– die <strong>in</strong> Baden-Württemberg ansässigen Krankenkassen<br />
und Krankenkassenverbände sowie die Verhandlungsdelegation der<br />
KZV BW mit Vorstandsvorsitzender Dr. Ute Maier, stellv. Vorstandsvorsitzendem<br />
Christian F<strong>in</strong>ster, Direktor Knuth Wolf und dem Leiter Referat<br />
Recht Tobias Meyer – analysierten das Leistungsgeschehen, leiteten<br />
Konsequenzen und Forderungen daraus ab, erzielten Agreements oder<br />
g<strong>in</strong>gen zunächst ohne ause<strong>in</strong>ander, um sich wieder zu e<strong>in</strong>er neuen Runde<br />
zu treffen. Aktuell s<strong>in</strong>d alle Verhandlungen für 2016 abgeschlossen.<br />
Wie also ist es gelaufen? Fragen dazu an Dr. Ute Maier.<br />
Verhandlungen. „Wir konnten mit allen Vertragspartnern e<strong>in</strong> gutes Ergebnis auf dem<br />
Verhandlungsweg erzielen. Die Punktwerte wurden zwischen 2,95 Prozent und 4 Prozent<br />
gesteigert“, erläuterte Dr. Ute Maier.<br />
ZBW: Frau Dr. Maier, die Vertragsverhandlungen,<br />
die Erzielung sehr<br />
guter Ergebnisse und somit Vergütungen<br />
für die Leistungen der Vertragszahnärzt<strong>in</strong>nen<br />
und Vertragszahnärzte<br />
ist e<strong>in</strong> Kernbereich der<br />
KZV. Was haben Sie 2016 realisieren<br />
können?<br />
Dr. Ute Maier: Das Wichtigste zuerst:<br />
Wir konnten mit allen Vertragspartnern<br />
e<strong>in</strong> Ergebnis auf dem Verhandlungsweg<br />
erzielen. Aufwändige und<br />
im Ergebnis nicht immer für alle<br />
Seiten zufriedenstellende Schiedsamtverhandlungen<br />
konnten somit<br />
vermieden und frühzeitig Planungssicherheit<br />
für die Kolleg<strong>in</strong>nen und<br />
Kollegen erreicht werden. Das war<br />
nicht selbstverständlich, standen<br />
wir doch bei den Verhandlungen mit<br />
dem vdek kurz vor dem Scheitern.<br />
Zudem konnten die Punktwerte je<br />
nach Leistungsbereich zwischen<br />
2,95 Prozent und 4 Prozent gesteigert<br />
und die Ausgabenvolum<strong>in</strong>a erneut<br />
an den Leistungsbedarf angepasst<br />
werden.<br />
Was war Ihnen wichtig, als Verhandlungspositionen<br />
für die Zahnärzte<br />
und verbunden auch mit der<br />
Notwendigkeit der besseren Honorierung<br />
e<strong>in</strong>zubr<strong>in</strong>gen?<br />
Wichtig war uns vor allem, die gestiegenen<br />
Aufwendungen für Personal<br />
und Sachkosten sowie die<br />
Kostensteigerungen für Hygienemaßnahmen<br />
und Qualitätsmanagement<br />
mit <strong>in</strong> die Forderungen<br />
e<strong>in</strong>zupreisen. Das ist gelungen.<br />
Fotos: KZV BW<br />
Des Weiteren verfolgten wir das<br />
Ziel, die Überschreitungen der Ausgabenvolum<strong>in</strong>a<br />
weiter zu m<strong>in</strong>imieren<br />
und die Notfalldienstleistungen<br />
extrabudgetär zu stellen.<br />
Es war zwischenzeitlich zu vernehmen,<br />
dass diese Verhandlungsrunde<br />
e<strong>in</strong>e der schwierigeren war. Woran<br />
lag das?<br />
Das lag e<strong>in</strong>erseits an der z. T.<br />
schwierigen f<strong>in</strong>anziellen Situation<br />
e<strong>in</strong>zelner Krankenkassen,<br />
dem harten Wettbewerb unter<br />
den Krankenkassen um den Beitragssatz,<br />
aber auch an Vorgaben<br />
der Aufsicht – dem Bundesversicherungsamt<br />
(BVA) – für nicht <strong>in</strong><br />
BadenWürttemberg ansässige<br />
Krankenkassen, und <strong>in</strong>sbesondere<br />
bei den Ersatzkassen an den Vorgaben<br />
von deren Bundesebene. Die<br />
Handlungsspielräume der Landesverbände<br />
der Ersatzkassen werden<br />
durch „Berl<strong>in</strong>er“ Vorgaben immer<br />
mehr e<strong>in</strong>geschränkt. Im Gegensatz<br />
zu früher, als die Ersatzkassen <strong>in</strong><br />
BadenWürttemberg noch Punktwertvorreiter<br />
waren, hat sich dies<br />
seit 2013 kont<strong>in</strong>uierlich verändert<br />
mit der Folge, dass die niedrigsten<br />
Punktwerte nun von den Ersatzkassen<br />
– mit Ausnahme der TK – vergütet<br />
werden.<br />
Wenn Sie jetzt z. B. mit der Forderung<br />
e<strong>in</strong>er 5-Prozent-Steigerung<br />
<strong>in</strong> die Verhandlung gehen und<br />
versuchen würden, diese durchzudrücken,<br />
eventuell auch vor dem<br />
Schiedsamt – wäre das klug, könnte<br />
das erfolgreich se<strong>in</strong>?<br />
Diese Frage stellen wir uns jedes<br />
Jahr aufs Neue. Wobei e<strong>in</strong>e Forderung<br />
von fünf Prozent viel mit<br />
Wunschdenken und wenig mit der<br />
Realität zu tun hätte. E<strong>in</strong> Blick <strong>in</strong><br />
andere Bundesländer zeigt, dass<br />
der Gang vor das Schiedsamt vielleicht<br />
e<strong>in</strong>mal erfolgreich se<strong>in</strong> kann.<br />
Allerd<strong>in</strong>gs leiden <strong>in</strong> der Regel die<br />
Ergebnisse <strong>in</strong> den Folgejahren. Und<br />
aus me<strong>in</strong>er Sicht ist es immer bes<br />
ZBW 6/2016<br />
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Berufspolitik 21<br />
ser, mit den Vertragspartnern geme<strong>in</strong>same<br />
Lösungen zu f<strong>in</strong>den als<br />
diese mit wechselndem Erfolg vom<br />
Schiedsamt zu erhalten. Langfristig<br />
zahlt sich m. E. die vertragspartnerschaftliche<br />
Lösung auf jeden Fall<br />
für die Kollegenschaft aus. Nicht<br />
umsonst hat sich der „Baden-Württembergische<br />
Weg“ als geflügeltes<br />
Wort bis auf Bundesebene durchgesprochen.<br />
Wie erreichen Sie es zusammen<br />
mit den Vertragspartnern, bei ause<strong>in</strong>anderliegenden<br />
Positionen wieder<br />
auf e<strong>in</strong>en geme<strong>in</strong>samen Weg<br />
e<strong>in</strong>zuschwenken und e<strong>in</strong> Ergebnis<br />
auf dem Verhandlungswege zu erreichen?<br />
Letztendlich ist es e<strong>in</strong> Geben und<br />
Nehmen. Und es braucht Verhandlungspartner<br />
auf beiden Seiten, die<br />
offen mite<strong>in</strong>ander sprechen, an geme<strong>in</strong>samen<br />
Lösungen <strong>in</strong>teressiert,<br />
pragmatisch und verlässlich s<strong>in</strong>d<br />
und jeweils auch Verständnis für<br />
die andere Seite aufbr<strong>in</strong>gen. Wer<br />
immer nur mit dem Kopf durch die<br />
Wand will, wird nicht reüssieren.<br />
Gute, nachvollziehbare Argumente<br />
und mit realistischen Zahlen untermauerte<br />
Forderungen s<strong>in</strong>d das<br />
A und O. Stammtischparolen dagegen<br />
br<strong>in</strong>gen ke<strong>in</strong>e Seite weiter.<br />
Der „Baden-Württembergische<br />
Weg“ ist als Begriff, als Kennzeichen<br />
der Vertragspartnerschaft<br />
hier im Land und auch als Auftrag<br />
be<strong>in</strong>ahe schon legendär. Was<br />
macht ihn aus, wie kommt er konkret<br />
zum Tragen?<br />
Der „Baden-Württembergische<br />
Weg“ steht für e<strong>in</strong>en fairen Umgang<br />
mite<strong>in</strong>ander und dem Interesse auf<br />
beiden Seiten, bei Differenzen dennoch<br />
vertragspartnerschaftliche Lösungen<br />
zu f<strong>in</strong>den. Und er steht auch<br />
dafür, dass neue Wege zum Nutzen<br />
der Patient<strong>in</strong>nen und Patienten<br />
beschritten und die Spielräume,<br />
die das System e<strong>in</strong>räumt, genutzt<br />
werden. So s<strong>in</strong>d z. B. AOK BW und<br />
LKK dieses Jahr unserer Forderung<br />
nach extrabudgetärer Vergütung<br />
der Notdienstleistungen gefolgt.<br />
Aber auch früher gab es Regelungen,<br />
die bundesweit Signale gesetzt<br />
und Nachahmung gefunden haben.<br />
Bereits seit 2007 haben wir uns<br />
geme<strong>in</strong>sam mit der AOK BW für<br />
die Versorgung von pflegebedürftigen<br />
Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />
stark gemacht und die Früherkennungsuntersuchung<br />
bei Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern<br />
wurde 2013 zuerst <strong>in</strong> Baden-<br />
Württemberg mit der Barmer GEK<br />
vere<strong>in</strong>bart. Inzwischen wurde diese<br />
Früherkennungsuntersuchung sogar<br />
gesetzlich verankert.<br />
Wenn Sie Ihre Vertragspolitik und<br />
die Zielsetzung auf e<strong>in</strong>en Nenner<br />
br<strong>in</strong>gen müssten, welcher wäre<br />
das?<br />
„Hart aber fair“ zum Wohle der Patient<strong>in</strong>nen<br />
und Patienten, aber auch<br />
der Zahnärzt<strong>in</strong>nen und Zahnärzte.<br />
Welchen konkreten Benefit hat<br />
davon die Vertragszahnärzt<strong>in</strong>, der<br />
Vertragszahnarzt – auch rückblickend?<br />
Die Zahnärzteschaft hat und hatte<br />
sicherlich e<strong>in</strong>en f<strong>in</strong>anziellen Benefit.<br />
Die frühzeitigen Abschlüsse bewirken<br />
zudem Planungssicherheit<br />
und es herrscht aufgrund der e<strong>in</strong>vernehmlichen<br />
Lösungen „Ruhe an<br />
der Front“.<br />
Welche Versorgungsthemen stehen<br />
weiter auf der Agenda?<br />
In den nächsten Jahren werden<br />
uns auf Landesebene sicherlich<br />
die Sicherstellung der Behandlung<br />
von pflegebedürftigen Menschen<br />
und Menschen mit Beh<strong>in</strong>derungen<br />
sowie die Behandlung von Flüchtl<strong>in</strong>gen<br />
fordern. Man darf gespannt<br />
Lösungen. „Aus me<strong>in</strong>er<br />
Sicht ist es immer<br />
besser, mit den Vertragspartnern<br />
geme<strong>in</strong>same<br />
Lösungen zu f<strong>in</strong>den, als<br />
diese mit wechselndem<br />
Erfolg vom Schiedsamt<br />
zu erhalten“.<br />
se<strong>in</strong>, wie sich die neue Regierung<br />
zur elektronischen Gesundheitskarte<br />
für diesen Personenkreis<br />
positioniert und wie gerade auch<br />
bei Flüchtl<strong>in</strong>gen mit dem Thema<br />
Prophylaxe umgegangen wird. In<br />
Abhängigkeit davon werden vertragliche<br />
Lösungen notwendig werden.<br />
Und es gibt im Bereich Parodontologie<br />
noch e<strong>in</strong>iges zu tun. Nicht umsonst<br />
steht dieses Thema derzeit<br />
beim Geme<strong>in</strong>samen Bundesausschuss<br />
auf der Agenda. Des Weiteren<br />
werden uns der demografische<br />
Wandel und die Veränderungen im<br />
Berufsstand selbst mit zunehmender<br />
Bildung von Mehrbehandlerpraxen<br />
sowie der Forderung nach<br />
Vere<strong>in</strong>barkeit von Familie und Beruf<br />
beschäftigen.<br />
Wann laufen die nächsten Gespräche<br />
an? Welche Erwartungen<br />
haben Sie <strong>in</strong> die weiteren Verhandlungsrunden?<br />
Die nächsten Gespräche werden<br />
voraussichtlich erst Ende des Jahres<br />
oder sogar erst zu Beg<strong>in</strong>n des<br />
nächsten Jahres stattf<strong>in</strong>den. Dabei<br />
wird § 85 SGB V mit Berücksichtigung<br />
u. a. der Kosten- und Versorgungsstruktur<br />
e<strong>in</strong>e noch stärkere<br />
Rolle spielen als bisher. Insbesondere<br />
bei den Ersatzkassen wird sich<br />
zudem die Frage stellen, <strong>in</strong>wiefern<br />
regionale Spielräume e<strong>in</strong>geräumt<br />
oder aber bundese<strong>in</strong>heitliche Vorgaben,<br />
die die regionalen Besonderheiten<br />
nicht berücksichtigen, als<br />
zw<strong>in</strong>gend umzusetzen postuliert<br />
werden.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
» guido.reiter@kzvbw.de<br />
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ZBW 6/2016
22<br />
Berufspolitik<br />
Die Akademisierung nichtzahnärztlicher Gesundheitsfachberufe<br />
Kern bleibt die praktische Kompetenz<br />
Eigenes Berufsbild und selbstständige Tätigkeit von Dentalhygieniker<strong>in</strong>nen,<br />
Duales Studium DH, Bachelor DH – vor dem H<strong>in</strong>tergrund der<br />
gegenwärtigen Debatten <strong>in</strong>nerhalb des Berufsstandes ist der LZK-Vorstand<br />
<strong>in</strong> Klausur gegangen, um sich mit den Auswirkungen und Konsequenzen<br />
der gegenwärtigen Entwicklungen um die Akademisierung<br />
der nichtzahnärztlichen Gesundheitsberufe für die Zukunft der zahnärztlichen<br />
Profession zu beschäftigen. „Eruieren und Abwägen“ sollte<br />
nach den Worten des stv. Präsidenten, Dr. Bernhard Jäger zunächst<br />
an erster Stelle stehen – „Gestalten folgt als nächster Schritt“.<br />
Zukunftsstrategie. Auf Basis der Fachvorträge von Prof. Dr. Michael Dick, Prof. Dr.<br />
Julian Nida-Rümel<strong>in</strong> und Dr. Sebastian Ziller (v. l.) beschäftigte sich der LZK-Vorstand<br />
mit der Akademisierung bei der Aufstiegsfortbildung zur DH.<br />
Unbestritten steht die zahnärztliche<br />
Profession, was das Praxispersonal<br />
betrifft, vor großen Herausforderungen.<br />
Qualifizierte zahnmediz<strong>in</strong>ische<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen müssen<br />
auch zukünftig für die Praxen gewonnen<br />
werden, als Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
<strong>in</strong> der Praxis gehalten und<br />
weiter qualifiziert werden. Hierzu<br />
haben die Zahnärztekammern und<br />
<strong>in</strong>sbesondere die Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg <strong>in</strong><br />
der Vergangenheit richtungsweisende<br />
Perspektiven mit der Aufstiegsfortbildung<br />
eröffnet.<br />
Doch s<strong>in</strong>d diese Maßnahmen im<br />
H<strong>in</strong>blick auf das Praxispersonal<br />
ausreichend, um auch zukünftig<br />
e<strong>in</strong>e flächendeckende und qualitativ<br />
hochwertige zahnärztliche<br />
Versorgung zu gewährleisten?<br />
Oder bedarf es e<strong>in</strong>er Akademisierung<br />
der nicht zahnärztlichen<br />
Gesundheitsberufe? Wie kann die<br />
Attraktivität des Berufsbildes der<br />
ZFA generell erhöht werden? Wie<br />
soll der Berufsstand dem Anspruch<br />
vonseiten der Dentalhygieniker<strong>in</strong>nen<br />
nach e<strong>in</strong>em selbstständigen<br />
Berufsbild begegnen und welche<br />
Probleme h<strong>in</strong>sichtlich der Haftung<br />
s<strong>in</strong>d hiermit für Zahnärzte ebenso<br />
wie für Patienten verbunden? Und<br />
was würde passieren, wenn das<br />
Zahnheilkundegesetz zur Ausweitung<br />
der Delegationsmöglichkeiten<br />
aufgrund von europäischen Vorgaben<br />
tatsächlich geändert werden<br />
müsste?<br />
Um diese offenen Fragen zu beantworten,<br />
machte sich der Vorstand<br />
zunächst mit e<strong>in</strong>igen Daten<br />
Foto: Forschner<br />
und Fakten der komplexen Materie<br />
durch drei kompetente Fachvorträge<br />
vertraut.<br />
Akademisierungswahn. Schon<br />
der Buchtitel „Der Akademisierungswahn<br />
– zur Krise der beruflichen<br />
und akademischen Bildung“<br />
lässt ke<strong>in</strong>en Zweifel, dass Prof. Dr.<br />
Julian Nida-Rümel<strong>in</strong>, Philosophieprofessor<br />
und Kulturstaatssekretär a.<br />
D., der Ansicht ist, dass die deutsche<br />
Bildungspolitik auf dem Holzweg<br />
ist: Zu viele Akademiker – gelockt<br />
mit höheren Verdiensten und mehr<br />
gesellschaftlicher Anerkennung,<br />
f<strong>in</strong>den ke<strong>in</strong>en adäquaten Job und<br />
s<strong>in</strong>d unterwertig beschäftigt. Wie<br />
20 Prozent der Architekten, die nun<br />
als Technische Zeichner arbeiten.<br />
Inzwischen spricht die BIBB-Studie<br />
von e<strong>in</strong>em Überhang von 1,6 Millionen<br />
Akademikern. Wobei diese<br />
hohe Quote nur deshalb erreicht<br />
wird, weil Standards an den Hochschulen<br />
abgesenkt werden, so Nida-<br />
Rümel<strong>in</strong>. Und die Hochschullehrer<br />
werden nur deshalb genötigt, die<br />
Standards abzusenken, um die hohe<br />
Abbrecherquote zu verschleiern, die<br />
eigentlich als deutliches Warnsignal<br />
der bildungspolitischen Fehlsteuerung<br />
zu werten wären.<br />
Auf der anderen Seite werde<br />
das e<strong>in</strong>stige Aushängeschild „Duales<br />
Ausbildungssystem“, um das<br />
Deutschland <strong>in</strong> der ganzen Welt<br />
beneidet wird und das zahlreiche<br />
Nachahmer weltweit gefunden hat,<br />
vernachlässigt und noch viel schlimmer,<br />
das Duale System gilt letztlich<br />
nur noch als Auffangbecken für gescheiterte<br />
Akademiker.<br />
Mit transparentem Zahlenwerk<br />
untermauerte Prof. Nida-Rümel<strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>e These, wonach der ökonomische<br />
Erfolg e<strong>in</strong>es Landes weder im<br />
Zusammenhang steht noch bed<strong>in</strong>gt<br />
wird durch e<strong>in</strong>e hohe Akademisierungsquote.<br />
Im Gegenteil: In jenen<br />
Ländern, die wie beispielsweise<br />
Großbritannien e<strong>in</strong>e hohe Akademikerquote<br />
aufweisen, ist die Jugendarbeitslosigkeit<br />
besonders hoch.<br />
Dem nicht genug, spricht Prof.<br />
ZBW 6/2016<br />
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Berufspolitik 23<br />
Nida-Rümel<strong>in</strong> von e<strong>in</strong>er weiteren<br />
Krise, e<strong>in</strong>er Doppelkrise: Die sich<br />
als humboldtsches Bildungsideal<br />
bewährte Idee der E<strong>in</strong>heit von Forschung<br />
und Lehre an den Universitäten<br />
werde mehr und mehr abgewertet.<br />
Man imitiere unreflektiert<br />
das wissenschaftsferne US-Ausbildungssystem.<br />
In den USA studieren<br />
83 Prozent der Studierenden<br />
an Hochschulstandorten, an denen<br />
ke<strong>in</strong>e Forschung betrieben wird.<br />
„Noch ist es nicht zu spät“, Prof. Nida-Rümel<strong>in</strong><br />
zeigte Perspektiven für<br />
e<strong>in</strong>e Korrektur des e<strong>in</strong>geschlagenen<br />
Weges auf. Es gebe effektive Stellschrauben,<br />
über die nicht alle<strong>in</strong> der<br />
Staat, sondern auch die Wirtschaft,<br />
die Gewerkschaften und vor allem<br />
diejenigen verfügten, die die Bildung<br />
durch eigene Berufspraxis und<br />
Lebensentscheidungen tragen: Die<br />
Lehrenden und die Lernenden!<br />
Bollwerk Zahnheilkundegesetz.<br />
Dem Leiter der Abteilung Gesundheitsförderung<br />
und Prävention<br />
der BZÄK, Dr. Sebastian Ziller fiel<br />
die Aufgabe zu, die gegenwärtigen<br />
bildungspolitischen Entwicklungen<br />
im Kontext des Berufsstandes zu<br />
verorten bzw. konkret <strong>in</strong> Bezug zur<br />
Dentalhygieniker<strong>in</strong> zu setzen. Und<br />
er begann mit statistischen Kennzahlen:<br />
Im Jahr 2014 waren 70.740<br />
Zahnärzte behandelnd tätig, darunter<br />
53.176 <strong>in</strong> eigener Praxis. Im Durchschnitt<br />
waren pro Praxis 3,9 ZFAs<br />
ohne und mit Zusatzqualifikationen<br />
tätig, <strong>in</strong>sgesamt etwa 211.000 ZFAs<br />
und Azubis. 2014 wurden 716 Prüfungen<br />
zur ZMV, 767 zur ZMP, 280<br />
zur ZMF und 82 zur DH vor den<br />
Kammern abgelegt.<br />
Was die nichtzahnärztlichen Gesundheitsfachberufe<br />
betrifft, gibt<br />
es derzeit auf EU-Ebene drei Entwicklungen,<br />
die den Weg <strong>in</strong> Richtung<br />
e<strong>in</strong>er Akademisierung bzw. zu<br />
e<strong>in</strong>em selbstständigen Berufsbild<br />
ebnen könnten. Dies s<strong>in</strong>d zum e<strong>in</strong>en<br />
Bestrebungen nach e<strong>in</strong>em „Geme<strong>in</strong>samen<br />
Ausbildungsrahmen“ und<br />
e<strong>in</strong>er „Geme<strong>in</strong>samen Ausbildungsprüfung“,<br />
wobei für das Pilotprojekt<br />
nun Ingenieure gewählt wurden. Im<br />
Rahmen des sogenannten EU-Transparenzprozesses<br />
wurde die DH zudem<br />
als e<strong>in</strong> Referenzberuf aus dem<br />
Gesundheitssektor für die vertiefte<br />
gegenseitige Evaluation nationaler<br />
Regulierungsvorgaben ausgewählt.<br />
Und schließlich hat die praxisHochschule<br />
Köln e<strong>in</strong>e Onl<strong>in</strong>e-Petition für<br />
e<strong>in</strong>e geschützte Berufsbezeichnung<br />
der DH e<strong>in</strong>gebracht, die das geforderte<br />
Quorum allerd<strong>in</strong>gs deutlich<br />
verfehlt hat. Die Gefahr auf europäischer<br />
Ebene sche<strong>in</strong>t demnach<br />
überschaubar. Bislang wird e<strong>in</strong> Bachelor<br />
DH mit e<strong>in</strong>em dreijährigen<br />
universitären Grundstudium nur im<br />
österreichischen Krems angeboten,<br />
was umso beachtlicher ist, da es <strong>in</strong><br />
Österreich überhaupt ke<strong>in</strong>e Dentalhygieniker<br />
gibt.<br />
Eher auf nationaler Ebene deuten<br />
sich Entwicklungen an, die e<strong>in</strong>er<br />
Verselbständigung des Berufsbildes<br />
Vorschub leisten: Die praxisHochschule<br />
Köln bietet bereits e<strong>in</strong> duales<br />
Studienangebot für Dentalhygiene<br />
an, an den Universitäten Witten-<br />
Herdecke, Marburg und Würzburg<br />
werden derzeit Überlegungen angestellt.<br />
Die Akademisierung der nichtärztlichen<br />
Gesundheitsfachberufe<br />
wird <strong>in</strong>sbesondere <strong>in</strong> der Pflege gefördert<br />
sowie allgeme<strong>in</strong> arztentlastende<br />
Strukturen, Stichwort AGnES,<br />
von der Politik aus Kostengründen<br />
befördert werden. Insgesamt nimmt<br />
der E<strong>in</strong>fluss des Staates durch die<br />
Sozialgesetzgebung zu.<br />
Als Worst-Case-Szenario entwarf<br />
Ziller die „Assoziationskette DH<br />
2020“: Eigenes Berufsbild, Kammerverantwortung<br />
geht verloren und<br />
die DH arbeitet selbständig und mit<br />
eigener Liquidationsmöglichkeit <strong>in</strong><br />
Konkurrenz zum Zahnarzt.<br />
Akademische Wissensbasis. Im<br />
letzten Fachvortrag beleuchtete Prof.<br />
Dr. Michael Dick, Professor für Betriebspädagogik<br />
an der Otto-von-<br />
Guericke-Universität Magdeburg,<br />
die H<strong>in</strong>tergründe der Professionsentwicklung<br />
<strong>in</strong> den Gesundheitsberufen.<br />
Es gibt drei berufliche Leistungssysteme:<br />
die Marktbeziehung,<br />
die Machtbeziehung und die Hilfebeziehung,<br />
dem die zahnärztliche<br />
Profession zuzurechnen ist, weil<br />
die Hilfebeziehung im Vordergrund<br />
der beruflichen Tätigkeit steht. Basis<br />
des beruflichen Handelns ist<br />
Vertrauen. Vertrauen werde <strong>in</strong> die<br />
Profession gesetzt, so Dick, weil sie<br />
nicht dem Eigen<strong>in</strong>teresse, sondern<br />
dem Geme<strong>in</strong>wohl verpflichtet sei.<br />
Neben der helfenden Beziehung und<br />
dem Geme<strong>in</strong>wohlbezug kristallisierte<br />
Dick als wesentliche Merkmale<br />
e<strong>in</strong>er Profession e<strong>in</strong>e eigene akademische<br />
Wissensbasis, die Fähigkeit<br />
zu Krisenbewältigung und e<strong>in</strong> Fallverstehen<br />
heraus. Diese fünf Merkmale<br />
e<strong>in</strong>er Profession überprüfte<br />
Prof. Dick für die ‚Profession DH‘<br />
und vermerkte nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>deutiges<br />
Häkchen beim Merkmal helfende<br />
Beziehung. Mit E<strong>in</strong>schränkung könne<br />
man noch Tendenzen für die Fähigkeit<br />
zur Krisenbewältigung und<br />
zum Fallverstehen erkennen. Der<br />
Geme<strong>in</strong>wohlbezug sowie die eigene<br />
akademische Wissensbasis fehle<br />
dem Beruf Dentalhygieniker jedoch<br />
gänzlich.<br />
Verschiedene Perspektiven.<br />
Auf der Basis der drei Fachvorträge<br />
von Prof. Nida-Rümel<strong>in</strong>, Dr. Ziller<br />
und Prof. Dick beschäftigte sich der<br />
LZK-Vorstand aus der Perspektive<br />
der niedergelassenen Zahnärzte, aus<br />
der Sicht der Patienten und der Beschäftigten<br />
sowie des Gesundheitssystems<br />
mit den Chancen und Risiken<br />
der Akademisierung der derzeitigen<br />
Aufstiegsfortbildung zur DH.<br />
Die Risiken der Entwicklung liegen<br />
vor allem <strong>in</strong> der Perspektive<br />
e<strong>in</strong>er selbstständigen Tätigkeit der<br />
DH, die den Zahnarzt substituiert.<br />
Risiken für die Patientensicherheit<br />
ergeben sich aus der Teilung von<br />
Aufgaben und Verantwortlichkeiten<br />
sowie der Abkoppelung e<strong>in</strong>facher<br />
Behandlungen von komplexen. Der<br />
Blick auf den Patienten würde fragmentiert.<br />
Getrennte Zuständigkeiten<br />
und divergierende Botschaften<br />
an den Patienten s<strong>in</strong>d denkbar und<br />
würden zu e<strong>in</strong>em schwer wiederherstellbaren<br />
Vertrauensverlust <strong>in</strong><br />
das System führen. Wenn zusätzliche<br />
Praxen als kle<strong>in</strong>e Unternehmen<br />
Studium statt Ausbildung<br />
„Studium statt<br />
Ausbildung: Die<br />
Kehrseite der<br />
Mission Abi“ von<br />
Christian Füller auf<br />
Spiegel Onl<strong>in</strong>e, 17.05.2016.<br />
http://www.spiegel.de/schulspiegel/studium-statt-ausbildungdie-qualifikations-revolutiona-1090674.html<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016
24<br />
Berufspolitik<br />
entstehen, ergeben sich neue Kosten<br />
und unternehmerische Risiken. Die<br />
Abfederung dieser Risiken durch<br />
neue Geschäftsmodelle könnte die<br />
Ökonomisierung der Zahnmediz<strong>in</strong><br />
verstärken.<br />
Die akademisierte DH als Teil der<br />
zahnärztlichen Praxis h<strong>in</strong>gegen bietet<br />
auch Chancen. Der Patient hätte<br />
nach wie vor e<strong>in</strong>e Anlaufstelle, an<br />
der er als ganze Person bekannt ist<br />
und betreut wird. Es wäre e<strong>in</strong>facher,<br />
e<strong>in</strong>heitliche Behandlungskonzepte<br />
anzubieten. Jede Behandlungsoption,<br />
gerade die e<strong>in</strong>fachen, würde<br />
mit Blick auf die Gesamtsituation<br />
und mögliche Folgen bewertet. Die<br />
Zahnärzteschaft gewänne mit der<br />
akademisierten DH e<strong>in</strong> attraktives<br />
Berufsbild, <strong>in</strong>teressante Laufbahnstufen<br />
und neue Impulse für die<br />
Praxisorganisation. Der Berufsstand<br />
bietet diese Laufbahnen und<br />
Fortbildungen bereits heute durch<br />
die Kammern an. Die formale Anerkennung<br />
der kammereigenen<br />
Fortbildung auf Bachelor-Niveau<br />
im europäischen Qualifikationsrahmen<br />
wäre e<strong>in</strong>e Option. Wichtig<br />
ist, dass e<strong>in</strong>e Akademisierung nicht<br />
zw<strong>in</strong>gend e<strong>in</strong>e Verwissenschaftlichung<br />
darstellt. Viele Bachelor-<br />
Studiengänge, gerade auch <strong>in</strong> der<br />
dualen Variante, orientieren sich<br />
an neuen Berufsbildern und praktischen<br />
Kompetenzen und nicht an<br />
e<strong>in</strong>em umfassenden akademischen<br />
Bildungsbegriff. Egal, an welcher<br />
Institution angeboten, der Kern der<br />
zahnmediz<strong>in</strong>ischen Assistenzberufe<br />
bleibt die praktische Kompetenz.<br />
» mader@lzk-bw.de<br />
mit Auszügen aus dem Ergebnisprotokoll<br />
des Moderators<br />
Prof. Dr. Michael Dick<br />
Der frühere Staatsm<strong>in</strong>ister Nida-<br />
Rümel<strong>in</strong> warnt schon länger vor e<strong>in</strong>em<br />
„Akademisierungswahn“. Im<br />
Streit über die Wertschätzung für<br />
e<strong>in</strong> Hochschulstudium und die berufliche<br />
Ausbildung <strong>in</strong> Deutschland<br />
legte er jetzt <strong>in</strong> der Klausurtagung<br />
nach. „Man darf den Leuten nicht<br />
den Kopf verdrehen mit völlig absurden<br />
Botschaften wie ‚Wer studiert,<br />
verdient im Lauf se<strong>in</strong>es Lebens e<strong>in</strong>e<br />
Million Euro mehr‘. Junge Menschen<br />
denken dann, sie bräuchten nur e<strong>in</strong><br />
Studium aufzunehmen und hätten<br />
schon e<strong>in</strong>e Art Lottogew<strong>in</strong>n“. Man<br />
kann sich ja viele Szenarien <strong>in</strong> der<br />
beruflichen Fortbildungslandschaft<br />
und <strong>in</strong> der Aufstiegsfortbildung<br />
vorstellen. Kommentar<br />
Denken ist ja nicht<br />
verboten und Denkmodelle<br />
s<strong>in</strong>d wichtig.<br />
Können sie doch <strong>in</strong> der<br />
Schublade liegen und<br />
je Bedarf hervorgeholt<br />
werden. Die Bachelor<br />
DH ist Fakt. Ebenso wie die DH Professional!<br />
Beide s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e Tatsache,<br />
die nicht wegdiskutiert werden kann.<br />
Aber brauchen wir <strong>in</strong> unserer Profession<br />
bei unseren Mitarbeitern e<strong>in</strong>e<br />
akademische Weiterbildung, sprich<br />
e<strong>in</strong> Hochschulstudium? Wir wissen,<br />
dass nach der ersten Euphorie an<br />
der „Hochschule <strong>in</strong> Köln“ die Zahlen<br />
drastisch zurückgehen.<br />
Der LZK-Vorstand g<strong>in</strong>g im April <strong>in</strong><br />
e<strong>in</strong>e Klausurtagung, um sich mit der<br />
„Akademisierung nichtzahnärztlicher<br />
Gesundheitsfachberufe“ und deren<br />
Auswirkungen und Konsequenzen für<br />
die Zukunft der zahnärztlichen Profession<br />
zu beschäftigen. Wir wollten<br />
e<strong>in</strong>en ersten Schritt unternehmen,<br />
wobei Eruieren und Abwägen an erster<br />
Stelle stand, Gestalten als nächster<br />
Schritt folgen sollte. Gerade was<br />
Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter betrifft,<br />
steht die zahnärztliche Profession<br />
zukünftig vor großen Herausforderungen:<br />
An erster Stelle steht qualifiziertes<br />
Personal, das s<strong>in</strong>d immerh<strong>in</strong><br />
98 % aller Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und<br />
Mitarbeiter, auch zukünftig für die<br />
Praxis zu f<strong>in</strong>den, <strong>in</strong> der Praxis zu halten<br />
und weiter zu qualifizieren. Das<br />
Letztere ist uns e<strong>in</strong>drücklich durch<br />
unsere Fortbildungs<strong>in</strong>itiative <strong>in</strong> BW<br />
gelungen. Die Herausforderungen<br />
der Zukunft haben wir angenommen.<br />
Richtungsweisende Perspektiven im<br />
Hochschulstudium top,<br />
Berufsausbildung e<strong>in</strong> Flop?<br />
Umgang mit der Gestaltung der Aufstiegsfortbildung<br />
wurden vor über 20<br />
Jahren von der ZFA über die ZMP/<br />
ZMF bis zur DH aus der Taufe gehoben.<br />
Als e<strong>in</strong>en weiteren Schritt <strong>in</strong> die<br />
richtige Richtung beschloss die LZK<br />
VV letztes Jahr die „DH Professional“,<br />
als Gegengewicht zur Bachelor DH.<br />
Der Markt regelt Angebot und Nachfrage,<br />
aber auch das Gehalt! Mit ihrer<br />
Fortbildung von Mitarbeitern und ihren<br />
Möglichkeiten zur Aufstiegsfortbildung<br />
hat die LZK mit ihren Gremien<br />
und den Entscheidungen <strong>in</strong> der VV<br />
<strong>in</strong> den letzten Jahrzehnten Geschichte<br />
geschrieben. Hier s<strong>in</strong>d und waren<br />
wir für viele andere Kammern Vorbild.<br />
Dadurch stärkten und stärken<br />
wir sowohl die Duale Ausbildung als<br />
auch die Duale Aufstiegsfortbildung.<br />
In Baden-Württemberg gibt es zum<br />
Beispiel über 2.000 ZMPs.<br />
Brauchen wir vor diesem H<strong>in</strong>tergrund<br />
wirklich e<strong>in</strong>e Akademisierung<br />
der Heilhilfsberufe, um zukünftig<br />
e<strong>in</strong>e flächendeckende und qualitativ<br />
hochwertige zahnärztliche Versorgung<br />
zu gewährleisten? E<strong>in</strong>e viel<br />
wichtigere Frage ist für mich: Welche<br />
Rahmenbed<strong>in</strong>gungen s<strong>in</strong>d zu schaffen,<br />
um die Attraktivität des ZFA-<br />
Berufs zu erhöhen? Der Nutzwert<br />
e<strong>in</strong>er akademischen Qualifizierung à<br />
la Bachelor DH für den Praxisalltag<br />
ist relativ ger<strong>in</strong>g! Doch bleiben noch<br />
e<strong>in</strong>ige Fragen offen: Wie<br />
ist dem Anspruch von<br />
Seiten der DHs nach<br />
e<strong>in</strong>em selbstständigen<br />
Berufsbild und der Substitution<br />
zahnärztlicher<br />
Tätigkeiten zu begegnen?<br />
Welche Probleme<br />
h<strong>in</strong>sichtlich Haftungsund<br />
Qualitätsfragen s<strong>in</strong>d damit für<br />
Patienten wie Zahnärzte verbunden?<br />
In se<strong>in</strong>em Buch „Der Akademisierungswahn:<br />
Zur Krise beruflicher und<br />
akademischer Bildung“ hatte Nida-<br />
Rümel<strong>in</strong> unter anderem scharf kritisiert,<br />
deutsche Bildungspolitik vernachlässige<br />
die berufliche Bildung.<br />
„Laut Studien sei hierzulande bis<br />
2030 mit e<strong>in</strong>er Lücke von über vier<br />
Millionen nichtakademischen Fachkräften<br />
zu rechnen.“ Dem ehemaligen<br />
Kulturstaatsm<strong>in</strong>ister stimmen<br />
zahlreiche Bildungspolitiker, Arbeitsmarktexperten<br />
sowie e<strong>in</strong> Großteil<br />
der Wirtschaft und der Wissenschaft<br />
zu. Dem ist nichts h<strong>in</strong>zuzufügen!<br />
Dr. Bernhard Jäger<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
FORTBILDUNGSFORUM<br />
E<strong>in</strong>e Initiative der Zahnärzt<strong>in</strong>nen und Zahnärzte <strong>in</strong> Baden-Württemberg<br />
Kursprogramm Juni 2016<br />
Vollkeramische Kronen und Brücken – Was ist reif für die Praxis?<br />
Prof. Dr. Matthias Kern, Kiel<br />
Kurs-Nr. 16FKZ30914 € 595,– (für Zahnärzt<strong>in</strong>nen / Zahnärzte)<br />
14 Fortbildungspunkte<br />
Mythos Motivationsgespräche – Coach<strong>in</strong>g statt Beratung für PZR- und PAR-Patienten<br />
Dipl.-Germ. Kar<strong>in</strong> Namianowski, Wasserburg<br />
Kurs-Nr. 16FKM20117 € 295,– (für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Fachangestellte)<br />
Prophylaxe für Implantatpatienten<br />
Iris Karcher, Freiburg<br />
Kurs-Nr.: 16FKM31218 € 95,– (für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Fachangestellte)<br />
Herausnehmbarer Zahnersatz – Auslaufmodell oder echte Alternative?<br />
Prof. Dr. Bernd Wöstmann, Gießen<br />
Kurs-Nr. 16FKZ30915 € 395,– (für Zahnärzt<strong>in</strong>nen / Zahnärzte)<br />
7 Fortbildungspunkte<br />
Aktuelle Entwicklungen <strong>in</strong> der Parodontologie und ihre Konsequenzen für die Therapie<br />
Prof. Dr. Christof Dörfer, Kiel<br />
Kurs-Nr. 16FKZ31116 € 395,– (für Zahnärzt<strong>in</strong>nen / Zahnärzte)<br />
8 Fortbildungspunkte<br />
Damon-System-Kurs<br />
Dr. Knut Thedens, Bremen<br />
Kurs-Nr. 16FKZ30217 € 795,– (für Zahnärzt<strong>in</strong>nen / Zahnärzte)<br />
18 Fortbildungspunkte<br />
Praktisch fitter <strong>in</strong> der Prophylaxe – E<strong>in</strong> Refresher-Kurs für Prophylaxehelfer<strong>in</strong>nen,<br />
ZMP´s und ZMF´s<br />
Christ<strong>in</strong>a Bregenhorn, Freiburg<br />
Iris Karcher, Freiburg<br />
Kurs-Nr. 16FKM31219 € 195,– (für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Fachangestellte)<br />
Lachgas <strong>in</strong> aller Munde: Update für konservierende und chirurgische Zahnheilkunde<br />
Prof. Dr. Christian H. Splieth, Greifswald<br />
Kurs-Nr.: 16FKZ39918 € 265,– (für Zahnärzt<strong>in</strong>nen / Zahnärzte)<br />
5 Fortbildungspunkte<br />
Strukturierte Fortbildung Parodontologie, Teil 1-3<br />
Wissenschaftliche Leitung: Prof. Dr. Petra Ratka-Krüger, Freiburg<br />
Kurs-Nr.: 16FKZ40301 € 3.400,– (für Zahnärzt<strong>in</strong>nen / Zahnärzte)<br />
101 Fortbildungspunkte<br />
Juni<br />
10./11.<br />
Juni<br />
17.<br />
Juni<br />
17.<br />
Juni<br />
18.<br />
Juni<br />
18.<br />
Juni<br />
24./25.<br />
Juni<br />
24.<br />
Juni<br />
29.<br />
23.11.-26.11.2016<br />
25.01.-28.01.2017<br />
10.02.-11.02.2017<br />
Infos: Fortbildungsforum Freiburg, Merzhauser Straße 114 –116, 79100 Freiburg<br />
Telefon 07 61 45 06 -1 60 oder -1 61, Telefax 07 61 45 06-4 60<br />
www.ffz-fortbildung.de
26<br />
Berufspolitik<br />
Vertreterversammlung der BZK Freiburg <strong>in</strong> Rust<br />
Erfolgreich im Dienste der Kollegenschaft<br />
Zum Ende der vierjährigen Amtsperiode der Vertreterversammlung<br />
und des Vorstandes der BZK Freiburg ließ Dr. Peter Riedel, Vorsitzender<br />
des Vorstandes, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er Rede <strong>in</strong> Rust wichtige berufsrelevante<br />
Entscheidungen, Fakten, Herausforderungen und viele<br />
Themen mehr Revue passieren.<br />
GOZ – drei Buchstaben, die für den<br />
Berufsstand ebenso wie der BEMA<br />
der gesetzlichen Krankenversicherung<br />
existenziell s<strong>in</strong>d. 2012 wurde<br />
nach über zwanzig Jahren die neue<br />
GOZ <strong>in</strong> Kraft gesetzt. Das war der<br />
Startschuss, um <strong>in</strong> „neun Großveranstaltungen<br />
der BZK Freiburg<br />
1400 Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen<br />
und über 2500 Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
über die wichtigsten Neuerungen<br />
zu <strong>in</strong>formieren“, führte Dr. Peter<br />
Riedel aus. Weitere Themen, die die<br />
BZK Freiburg und die Kollegenschaft<br />
engagiert behandelten und<br />
mit Politikern diskutierten, drehten<br />
sich um das Patientenrechtegesetz.<br />
Dr. Peter Riedel: „E<strong>in</strong> Gesetz, das<br />
letztendlich bestimmt nicht dazu<br />
geführt hat, das <strong>in</strong>dividuelle Vertrauensverhältnis<br />
zwischen Arzt<br />
und Patient zu stärken.“ Darüber<br />
h<strong>in</strong>aus sprach er das von Bündnis<br />
90/Die <strong>Grün</strong>en propagierte Projekt<br />
Bürgerversicherung an. Zur Er<strong>in</strong>nerung:<br />
KZV BW und LZK BW,<br />
vertreten durch die Vorsitzende<br />
Dr. Ute Maier und den Präsidenten,<br />
Dr. Udo Lenke, hatten im Vorfeld<br />
der Bundestagswahl <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Landespressekonferenz<br />
<strong>in</strong> Stuttgart<br />
im September 2013 zusammen mit<br />
dem Vorsitzenden des Beamtenbundes<br />
Baden-Württemberg, Volker<br />
Stich, vor den Konsequenzen<br />
der E<strong>in</strong>führung e<strong>in</strong>er Bürgerversicherung<br />
gewarnt (ZBW 12/2013).<br />
Weitere Themen der Amtsperiode:<br />
Altersgrenze beim Notdienst. „Hier<br />
konnten sich die südbadischen<br />
Delegierten im Land leider nicht<br />
durchsetzen – die Grenze ist <strong>in</strong> der<br />
Vertreterversammlung von Kammer<br />
und KZV gefallen“, er<strong>in</strong>nerte<br />
Dr. Peter Riedel an die Entscheidung.<br />
Freiberuflichkeit. E<strong>in</strong> Thema,<br />
das Dr. Peter Riedel besonders am<br />
Herzen liegt: die Freiberuflichkeit.<br />
Dabei sieht er die Produktion von<br />
uns<strong>in</strong>nigen Reglementierungen und<br />
die nach wie vor nicht angemessene<br />
Honorierung der Leistungen<br />
als e<strong>in</strong>e weitere Gefährdung der<br />
Freiberuflichkeit an. Die gesamte<br />
Rede mit se<strong>in</strong>en bemerkenswerten<br />
Statements u. a. zum LZK-Strategiepapier,<br />
zur neuen Aufstiegsfortbildung,<br />
die auf der Fortbildung zur<br />
Zahnmediz<strong>in</strong>ischen Verwaltungsassistent<strong>in</strong><br />
(ZMV) aufbaut, die<br />
GOÄ-Reformbestrebungen usw.<br />
hier im ZBW abzubilden, ließe den<br />
Rahmen sprengen.<br />
Dr. Norbert Struß, stv. Vorsitzender<br />
des Vorstandes der BZK Freiburg,<br />
<strong>in</strong>formierte über die große<br />
Resonanz bei der Kollegenschaft,<br />
die die Informationsvorträge „Praxisbegehung<br />
– was nun?“ besuchten.<br />
Wer Dr. Norbert Struß kennt,<br />
weiß, dass er mit größter Akribie<br />
und Sachkenntnis den Vertreter<strong>in</strong>nen<br />
und Vertretern e<strong>in</strong>en umfassenden<br />
Bericht zum Thema Hygiene,<br />
Mediz<strong>in</strong>-Produkte-Aufbereitung,<br />
QM-Richtl<strong>in</strong>ien und anderen Themen<br />
vorstellte. Weiter stellte Dr.<br />
Georg Bach, Gutachterreferent,<br />
<strong>in</strong> bewährter Weise eloquent und<br />
transparent Fakten und Daten zum<br />
Gutachterwesen vor. Vorstandsmitglied<br />
Dr. Mart<strong>in</strong> Haas berichtete<br />
über die sehr gut angenommenen<br />
Angebote der Berufskundevorlesung,<br />
die Infoabende für Studierende<br />
und über das geme<strong>in</strong>same Pro-<br />
Amtszeit. Dr. Peter Riedel sprach <strong>in</strong> se<strong>in</strong>er<br />
Rede wichtige berufsrelevante Themen<br />
und Entscheidungen an.<br />
Geschlossen. Die Vertreter<strong>in</strong>nen und Vertreter diskutierten engagiert und stimmten<br />
für die vorgelegten Anträge.<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Berufspolitik 27<br />
Tête-à-Tête. Wissenschaft und Praxis - relevante Themen für die<br />
Fortbildung: Prof. Dr. Elmar Hellwig (l.) und Dr. Norbert Struß.<br />
Vorstand. Von rechts: Dr. Mart<strong>in</strong> Haas, Dr. Georg Bach, Dr. Frank<br />
Schuh, Versammlungsleiter, Dr. Peter Riedel, Dr. Norbert Struß und<br />
Prof. Dr. Elmar Hellwig.<br />
Fotos: Rita Eckste<strong>in</strong><br />
jekt zwischen BZK Freiburg und<br />
Department für Zahn-, Mund- und<br />
Kieferheilkunde der Universität<br />
Freiburg.<br />
Diskussion. Rust – das neue Synonym<br />
für außergewöhnliche Fortbildung.<br />
Außergewöhnlich waren<br />
auch die Teilnehmerzahlen, die der<br />
Fortbildungsreferent, Prof. Dr. Elmar<br />
Hellwig, der Kollegenschaft<br />
mitteilen konnte. Über 800 Zahnärzt<strong>in</strong>nen<br />
und Zahnärzte und über 800<br />
Zahnmediz<strong>in</strong>ische Fachangestellte<br />
besuchten das breit gefächerte Fortbildungsangebot<br />
mit Precongress<br />
und Spezialpodium Kieferorthopädie.<br />
E<strong>in</strong> Erfolg, den auch zahlreiche<br />
Referent<strong>in</strong>nen und Referenten<br />
während ihrer Vorträge staunend<br />
anmerkten: Prof. Dr. Wahl: „Ich<br />
habe noch nie vor über 800 ZFAs<br />
im Rahmen e<strong>in</strong>er Bezirks-Fortbildungstagung<br />
referiert.“ Das Thema<br />
„F<strong>in</strong>den und b<strong>in</strong>den von Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
und Mitarbeitern <strong>in</strong> der<br />
Zahnarztpraxis“ stellt die Kammerfortbildungse<strong>in</strong>richtung<br />
vor große<br />
Herausforderungen. Dr. Peter Riedel:<br />
„Unsere Aufstiegsfortbildungen<br />
s<strong>in</strong>d zwar gut, aber zu viele e<strong>in</strong>es<br />
Schuljahrgangs wollen studieren.“<br />
Weiter betonte er: „Deswegen müssen<br />
wir auch diejenigen erreichen,<br />
die Abitur haben und studieren<br />
wollen.“ Dr. Klaus Sebastian: „Die<br />
Kammer muss auch <strong>in</strong> ihrem Portfolio<br />
etwas haben, gerade weil andere<br />
Mitbewerber auf dem Markt s<strong>in</strong>d.“<br />
Dr. Peter Riedel plädierte daher dafür,<br />
dass den Mitarbeiter<strong>in</strong>nen, die<br />
studieren wollen, e<strong>in</strong> Abschluss ermöglicht<br />
werden sollte. Dafür böte<br />
sich e<strong>in</strong> duales Studium an. Er er<strong>in</strong>nerte<br />
daran, dass das duale Studium<br />
„ursprünglich aus Baden-Württemberg<br />
kommt“ und „mittlerweile zu<br />
e<strong>in</strong>er Erfolgsgeschichte“ geworden<br />
sei. „Insbesondere auch, weil die<br />
meisten Studien<strong>in</strong>teressenten – und<br />
was ich mir für unsere Mitarbeiter<strong>in</strong>nen<br />
ebenfalls vorstellen kann –<br />
zeitgleich zum Bachelor-Studium<br />
an der Hochschule e<strong>in</strong>e Ausbildung<br />
<strong>in</strong> der Zahnarztpraxis absolvieren.“<br />
Die Ausbildung sei dabei <strong>in</strong> das<br />
Studium <strong>in</strong>tegriert. „Somit hätten<br />
wir den jungen und ehrgeizigen<br />
Abiturient<strong>in</strong>nen und Abiturienten<br />
e<strong>in</strong>e Perspektive geboten, Studium<br />
und Praxis mite<strong>in</strong>ander zu verb<strong>in</strong>den<br />
und damit für uns die Chance<br />
eröffnet, diese zu b<strong>in</strong>den.“ Insofern<br />
war es nur konsequent, dass der<br />
Vorstand der Vertreterversammlung<br />
e<strong>in</strong>en Antrag vorlegte, der den Vorstand<br />
der LZK auffordert „Modelle<br />
für e<strong>in</strong> ausbildungs<strong>in</strong>tegrierendes<br />
Studium DH zu entwickeln.“ Der<br />
Antrag wurde e<strong>in</strong>stimmig angenommen.<br />
Am 21. September tritt zum letzten<br />
Male die „alte“ Vertreterversammlung<br />
zusammen. Gleichzeitig<br />
konstituiert sich die neue Vertreterversammlung,<br />
die dann den<br />
neuen Vorstand der BZK Freiburg<br />
für die neue vierjährige Amtsperiode<br />
ab dem 1. Januar 2017 wählt.<br />
Das ZBW wird darüber berichten.<br />
» johannes.clausen@izz-onl<strong>in</strong>e.de<br />
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ZBW 6/2016
28<br />
Fortbildung<br />
Geme<strong>in</strong>sames Symposium bei der Bezirksärztekammer Nordbaden<br />
Fachübergreifendes zum Thema Parodontopathien<br />
Im neuen Gebäude der Bezirksärztekammer Nordbaden, Ende<br />
Februar bezogen, fand am 30. April 2016 e<strong>in</strong> geme<strong>in</strong>sames Symposium<br />
der Bezirksärztekammer Nordbaden und der BZK Karlsruhe<br />
statt. Rund 150 Teilnehmer wohnten der Premiere <strong>in</strong> Karlsruhe<br />
bei, die mit namhaften Referenten aus dem ärztlichen und zahnärztlichen<br />
Bereich aufwarten konnte.<br />
Zufriedene Mienen. Die <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Fortbildung war e<strong>in</strong> voller Erfolg stellten Prof.<br />
Dr. Dr. Christof Hofele (r.) und Dr. Herbert Zeuner (l.) sowie die Gastgeber <strong>in</strong> der Bäk<br />
Nordbaden übere<strong>in</strong>stimmend fest.<br />
Die Begrüßung im vollen Saal des<br />
hochmodernen Hauses an der Karlsruher<br />
Zimmerstraße nahmen Dr.<br />
Herbert Zeuner, Präsident der Bezirksärztekammer<br />
Nordbaden, und<br />
Dr. Bernhard Jäger vor. Der Vizepräsident<br />
der LZK BW vertrat den<br />
aus Krankheitsgründen abwesenden<br />
Dr. Norbert Engel, den er als spiritus<br />
rector des fachübergreifenden<br />
Symposiums bezeichnete. Prof. Dr.<br />
Dr. Christof Hofele, Vizepräsident<br />
der Bezirksärztekammer Nordbaden,<br />
hatte die wissenschaftliche Leitung<br />
der Veranstaltung <strong>in</strong>ne.<br />
Erfahrung zählt. Dr. Jäger wies<br />
auf die Unterschiede zwischen Ärzte-<br />
und Zahnärzteschaft h<strong>in</strong>: Nur<br />
knapp 40 Prozent der Ärzt<strong>in</strong>nen und<br />
Ärzte s<strong>in</strong>d niedergelassen, dagegen<br />
93 Prozent der Zahnärzte. Das erklärt<br />
manch unterschiedliche Sichtweise<br />
<strong>in</strong> der Standespolitik. Die geme<strong>in</strong>same<br />
Schnittmenge im praktischen<br />
Alltag wird durch die Fürsorge für<br />
den Patienten gebildet, zum Beispiel<br />
bei der Versorgung Multimorbider,<br />
bei der Ärzte und Zahnärzte <strong>in</strong> regem<br />
Austausch stehen müssen. Dabei<br />
stellt sich auch die Frage nach<br />
dem Stellenwert des auf ärztlicher<br />
Erfahrung beruhenden <strong>in</strong>dividuellen<br />
Urteils.<br />
Somatische Folgen. Um Wissenschaft<br />
und Erfahrung <strong>in</strong> der<br />
fachübergreifenden Behandlung <strong>in</strong><br />
E<strong>in</strong>klang zu br<strong>in</strong>gen, war diese Fortbildungsveranstaltung<br />
gedacht, bei<br />
der neben der Zahnheilkunde die<br />
Kardiologie, die HNO-Heilkunde<br />
und die Gynäkologie e<strong>in</strong>e Hauptrolle<br />
spielten. Alle Diszipl<strong>in</strong>en waren<br />
sich e<strong>in</strong>ig dar<strong>in</strong>, dass die Zahngesundheit<br />
immens wichtig für die<br />
gesamtgesundheitliche Situation ist.<br />
Von zahnärztlicher Seite vertrat dies<br />
der Kieler Direktor der Kl<strong>in</strong>ik für<br />
Zahnerhaltungskunde und Parodontologie<br />
Prof. Dr. Christof Dörfer. Er<br />
zeigte zuerst die Risikofaktoren für<br />
Parodontitis auf, erklärte dann die<br />
Studienlage und die „Fernwirkung<br />
der Parodontitis“, die sich u. a. <strong>in</strong><br />
erhöhten Gesamt-Cholesterol- und<br />
LDL-Cholesterol-Werten, e<strong>in</strong>er erhöhten<br />
Leukozytenzahl nach supra-<br />
Foto: Kallenberg<br />
g<strong>in</strong>givaler Kürettage sowie weiteren<br />
auffallenden Laborparametern zeigt.<br />
Darüber h<strong>in</strong>aus machte er aber auch<br />
klar, dass Parodontitis e<strong>in</strong>e eigenständige<br />
und behandelbare Erkrankung<br />
ist, potenzielle Verb<strong>in</strong>dungen<br />
zu anderen Erkrankungen sollen für<br />
die Indikation zur Behandlung nur<br />
von untergeordneter Bedeutung se<strong>in</strong>.<br />
Herz<strong>in</strong>farkt-Risiko erhöht. Den<br />
Wechselwirkungen zwischen Kardiologie<br />
und Parodontopathien<br />
wandte sich der Ärztliche Direktor<br />
der Kl<strong>in</strong>ik für Kardiologie, Angiologie<br />
und Pneumologie der Universität<br />
Heidelberg zu. Prof. Dr. med.<br />
Hugo A. Katus stellte u. a. die große<br />
schwedische Studie Parokrank vor,<br />
nach der das Herz<strong>in</strong>farkt-Risiko bei<br />
Parodontitis um 28 Prozent erhöht<br />
ist. Auch die Beobachtung, dass man<br />
im oralen Biofilm und im Ballonkatheter,<br />
der zur Dilatation oder im<br />
Rahmen e<strong>in</strong>er Koronarangiografie<br />
e<strong>in</strong>gesetzt wird, übere<strong>in</strong>stimmende<br />
Bakterienarten f<strong>in</strong>det, sollte zum verstärkten<br />
Nachdenken anregen.<br />
Immunlage entscheidend. E<strong>in</strong><br />
<strong>in</strong>tensives Erforschen der Zusammenhänge<br />
forderte auch Prof. Dr. Dr.<br />
Peter K. Pl<strong>in</strong>kert, Direktor der HNO-<br />
Kl<strong>in</strong>ik der Uni Heidelberg. Dass aufgrund<br />
der anatomischen Nähe Parodontopathien<br />
starken E<strong>in</strong>fluss auf<br />
Erkrankungen der Kieferhöhle und<br />
der Speicheldrüse haben, machte er<br />
deutlich. Welche Auswirkungen e<strong>in</strong>e<br />
dentogene nekrotisierende Fasciitis<br />
im Halsbereich haben kann, zeigten<br />
se<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>drucksvollen Bilder. Mit<br />
imponierenden Zahlen wartete Dr.<br />
Bett<strong>in</strong>a Schlehe auf, Oberärzt<strong>in</strong> der<br />
Universitätsfrauenkl<strong>in</strong>ik <strong>in</strong> Heidelberg.<br />
Sie bestätigte, dass das Risiko<br />
e<strong>in</strong>er Frühgeburt und e<strong>in</strong> niedrigeres<br />
Geburtsgewicht eng mit dem oralen<br />
Keimspektrum korreliert s<strong>in</strong>d. Das<br />
liegt u. a. daran, dass die Immunabwehr<br />
der Mutter wegen der zirkulierenden<br />
fetalen Antigene unterdrückt<br />
ist. Damit lässt sich auch e<strong>in</strong>e größere<br />
Häufigkeit von Präeklampsien bei<br />
Parodontitis erklären. D. Kallenberg<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Freitag, 16. September 2016, Konzil Konstanz, Oberer Saal<br />
Zeit Thema Referent<strong>in</strong>/Referent<br />
09:00 – 09:30 Uhr Begrüßung, Eröffnung der Tagung Dr. Wilfried Forschner, Biberach –<br />
Vorsitzender der Bezirkszahnärztekammer<br />
Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Grußworte<br />
Uli Burchardt – Oberbürgermeister der<br />
Stadt Konstanz<br />
E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Tagungsthemen Prof. Dr. Bernd Haller, Ulm –<br />
Fortbildungsreferent der<br />
Bezirkszahnärztekammer Tüb<strong>in</strong>gen<br />
09:30 – 10:15 Uhr Mundgesundheitsbezogene Lebensqualität bei K<strong>in</strong>dern und<br />
Jugendlichen – e<strong>in</strong> neuer Ansatz für die Zahnmediz<strong>in</strong>?<br />
10:15 –10:45 Uhr Pause, Besuch der Dentalausstellung<br />
10:45 –11:30 Uhr Frühk<strong>in</strong>dliche Karies – Ursachen, Prävention und<br />
praxisbezogene Therapieansätze<br />
11:35 –12:20 Uhr Schmerzausschaltung bei K<strong>in</strong>dern:<br />
Lokalanästhesie, Sedierung, ITN<br />
12:20 –14:00 Uhr Mittagspause, Besuch der Dentalausstellung<br />
14:00 – 14:45 Uhr Molaren-Inzisiven-Hypom<strong>in</strong>eralisation -<br />
E<strong>in</strong>e Herausforderung für die zahnärztliche Praxis<br />
14:50 – 15:35 Uhr Restaurative Versorgung von Milchzähnen –<br />
Von der Füllung bis zur konfektionierten Krone<br />
15:35 –16:10 Uhr Pause, Besuch der Dentalausstellung<br />
Univ.-Prof. Dr. Katr<strong>in</strong> Bekes, Wien<br />
Priv.-Doz. Dr. Jan Kühnisch, München<br />
Dr. Uta Salomon, Friedrichshafen<br />
Univ.-Prof. Dr. Katr<strong>in</strong> Bekes, Wien<br />
Prof. Dr. Christian Splieth, Greifswald<br />
16:10 - 16:55 Uhr Die ausgedehnte Kompositrestauration – Wo s<strong>in</strong>d die Grenzen? Priv.-Doz. Dr. Diana Wolff, Heidelberg<br />
17:00 - 17:45 Uhr Der besondere Vortrag:<br />
Erziehung heute - S<strong>in</strong>d wir am Ende des<br />
Selbstverständlichen angelangt?<br />
19:30 Uhr Sektempfang – Konzil Konstanz<br />
20:00 Uhr Abendprogramm – Konzil Konstanz<br />
Samstag, 17. September 2016, Konzil Konstanz, Oberer Saal<br />
Josef Kraus, Ergold<strong>in</strong>g<br />
Zeit Thema Referent<strong>in</strong>/Referent<br />
09:00 – 09:45 Uhr Ke<strong>in</strong>e Angst vor der Behandlung von K<strong>in</strong>dern ZÄ Barbara Beckers-L<strong>in</strong>gener, Sankt August<strong>in</strong><br />
09:50 – 10:35 Uhr Zahntrauma – Was tun bei Dislokationsverletzungen und<br />
Wurzelfrakturen?<br />
10:35 –11:00 Uhr Pause, Besuch der Dentalausstellung<br />
Prof. Dr. Roland Weiger, Basel<br />
11:00 –11:45 Uhr Zahntrauma - Problemzone Avulsion Prof. Dr. Kurt Ebeleseder, Graz<br />
11:50 - 12:35 Uhr Guided Endo obliterierter Zähne –<br />
E<strong>in</strong>e Alternative zum Implantat nach Trauma<br />
51. Bodenseetagung der<br />
Bezirkszahnärztekammer Tüb<strong>in</strong>gen<br />
am 16. und 17. September 2016 <strong>in</strong> Konstanz<br />
Thema: K<strong>in</strong>derzahnheilkunde und Dentales Trauma<br />
Programm für Zahnärzt<strong>in</strong>nen und Zahnärzte<br />
Priv.-Doz. Dr. Sebastian Kühl, Basel<br />
12:35 - 12:45 Uhr Verabschiedung Prof. Dr. Bernd Haller, Ulm<br />
Dr. Wilfried Forschner, Biberach<br />
Fotos: Fotolia / Collage LZK BW
Freitag, 16. September 2016, Konzil Konstanz, Unterer Saal<br />
Thema: Praxisalltag<br />
Programm für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />
Zeit Thema Referent<strong>in</strong>/Referent<br />
09:30 – 10:15 Uhr Begrüßung / Ehrungen<br />
E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> das Tagungsthema<br />
Dr. Bernd Stoll, Albstadt<br />
10:15 – 10:45 Uhr Die <strong>in</strong>itiale Caries - Diagnostik Prof. Dr. Elmar Hellwig, Freiburg<br />
10:45 – 11:15 Uhr Kaffeepause<br />
11:15 – 12:30 Uhr Die <strong>in</strong>itiale Caries - Prävention und Therapie Prof. Dr. Elmar Hellwig, Freiburg<br />
12:30 – 14:00 Uhr Mittagspause, Besuch der Dentalausstellung<br />
14:00 – 15:15 Uhr Update K<strong>in</strong>derzahnheilkunde Dr. Uta Salomon, Friedrichshafen<br />
15:15 – 15:45 Uhr Kaffeepause<br />
15:45 – 17:00 Uhr Zahntrauma bei K<strong>in</strong>dern und Jugendlichen Prof. Dr. Roland Weiger, Basel<br />
19:30 Uhr Sektempfang – Konzil Konstanz<br />
20:00 Uhr Abendprogramm – Konzil Konstanz<br />
Samstag, 17. September 2016, Konzil Konstanz, Unterer Saal<br />
Zeit Thema Referent<strong>in</strong>/Referent<br />
09:00 – 09:45 Uhr Infektionsrisiken und Infektionsprävention<br />
bei der zahnärztlichen Behandlung<br />
09:45 – 10:30 Uhr Mythos (Patienten-) Motivation –<br />
Der Schlüssel zum Erfolg ?!<br />
10:30 – 11:00 Uhr Kaffeepause<br />
11:00 – 12:30 Uhr Auf den Spuren von Jules Verne:<br />
In 80 M<strong>in</strong>uten durchs QM<br />
Dr. Hannes W<strong>in</strong>terer, Radolfzell<br />
Thorsten Beck, Stuttgart<br />
Stephanie Weitz, Bürstadt<br />
12:30 Uhr Verabschiedung der Teilnehmer/<strong>in</strong>nen Dr. Bernd Stoll, Albstadt<br />
Freitag, 16. September 2016, Konzil Konstanz, Speichersaal, Sem<strong>in</strong>ar für Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />
Zeit Thema Referent<br />
14:00 – 15:30 Uhr Aktualisierungskurs - „Kenntnisse im Strahlenschutz nach<br />
RöV“ für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />
15:30 – 15:45 Uhr Kaffeepause<br />
15:45 – 18:00 Uhr Fortsetzung des Sem<strong>in</strong>ars Aktualisierungskurs -<br />
„Kenntnisse im Strahlenschutz nach RöV“<br />
für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />
Samstag, 17. September 2016, Hotel Halm, Konstanz, Sem<strong>in</strong>ar für Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />
Zeit Thema Referent<br />
09:00 – 10:15 Uhr KFO–Abrechnungssem<strong>in</strong>ar<br />
Das Sem<strong>in</strong>ar richtet sich an die verantwortlichen Praxismitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />
für die Abrechnung. Strittige Themen zwischen<br />
den Praxen und den Kostenerstattern sollen vorgestellt und<br />
diskutiert werden.<br />
10:15 – 10:45 Uhr Kaffeepause<br />
45. Tagung für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />
am 16. und 17. September 2016 <strong>in</strong> Konstanz<br />
Dr. Ra<strong>in</strong>er Früh, Reutl<strong>in</strong>gen<br />
Dr. Ra<strong>in</strong>er Früh, Reutl<strong>in</strong>gen<br />
Dr. Wolfgang <strong>Grün</strong>er, Karlsruhe<br />
10:45 – 12:00 Uhr Fortsetzung des KFO–Abrechnungssem<strong>in</strong>ars Dr. Wolfgang <strong>Grün</strong>er, Karlsruhe
Anmeldung Zahnärzte/<strong>in</strong>nen<br />
Achtung – Neu: Ab diesem Jahr Anmeldung auch onl<strong>in</strong>e<br />
unter www.bodenseetagung.eu möglich!<br />
Anmeldung zur 51. Bodenseetagung der Bezirkszahnärztekammer Tüb<strong>in</strong>gen<br />
am 16. und 17. September 2016 <strong>in</strong> Konstanz<br />
Wissenschaftliche Vorträge<br />
Anzahl Namen der Teilnehmer/<strong>in</strong>nen E<strong>in</strong>zelgebühr Gesamtbetrag<br />
____Karten Für niedergelassene und angestellte Zahnärzte/<strong>in</strong>nen 150,00 € €<br />
Name, Vorname, E-Mail-Adresse: (bitte angeben)<br />
………………………………………………………………………......................<br />
………………………………………………………………………......................<br />
………………………………………………………………………......................<br />
____Karten Für Assistenten/<strong>in</strong>nen<br />
100,00 € €<br />
Name, Vorname, E-Mail-Adresse: (bitte angeben)<br />
……………………………………………………………………….......................<br />
……………………………………………………………………….......................<br />
……………………………………………………………………….......................<br />
Anmeldung zum Festlichen Abend am 16.09.2016<br />
<strong>in</strong>cl. Unterhaltungsprogramm und Abendessen (Getränke s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong>kludiert)<br />
Anzahl E<strong>in</strong>zelgebühr Gesamtbetrag<br />
____Karten 60,00 € €<br />
□<br />
□<br />
Ich bitte um Abbuchung von me<strong>in</strong>em Honorarkonto bei der KZV Baden-Württemberg - Bezirksdirektion Tüb<strong>in</strong>gen.<br />
Me<strong>in</strong>e Abrechnungsnummer lautet: __________________<br />
Ich überweise den Betrag auf Ihr Konto bei der Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart<br />
IBAN: DE23 6005 0101 7477 5035 35, BIC: SOLA DE ST 600.<br />
Nach Zahlungse<strong>in</strong>gang der Teilnehmergebühr erfolgt die Zusendung der Anmeldebestätigung.<br />
Bitte beachten Sie: Die Teilnehmerkarte wird Ihnen im Tagungsbüro vor Ort ausgehändigt.<br />
Absender/Praxisstempel<br />
__________________<br />
Datum<br />
___________________________<br />
Unterschrift<br />
Die Anmeldung ist möglich<br />
• per Onl<strong>in</strong>e Anmeldung unter www.bodenseetagung.eu<br />
• per E-Mail an <strong>in</strong>fo@bzk-tueb<strong>in</strong>gen.de<br />
• per Fax 07071 911-209 oder 07071 911-233<br />
• per Post an die Bezirkszahnärztekammer Tüb<strong>in</strong>gen, Bismarckstraße 96, 72072 Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Hotelunterkunft<br />
E<strong>in</strong> begrenztes Zimmerkont<strong>in</strong>gent können wir Ihnen unter www.konstanz-tourismus.de/themen/tagungen/51-bodenseetagung-bzk-tueb<strong>in</strong>gen<br />
zur Verfügung stellen. Weitere Unterkunftsanfragen richten Sie bitte an die Tourist-Information Konstanz GmbH, Fischmarkt 2, 78462 Konstanz,<br />
Telefon: 07531 1330-24, www.konstanz-tourismus.de.
Anmeldung Zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />
Achtung – Neu: Ab diesem Jahr Anmeldung auch onl<strong>in</strong>e<br />
unter www.bodenseetagung.eu möglich!<br />
Anmeldung zur 45. Fortbildungsveranstaltung für Zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<strong>in</strong>nen<br />
am 16. und 17. September 2016 <strong>in</strong> Konstanz<br />
Anzahl Namen der Teilnehmer/<strong>in</strong>nen E<strong>in</strong>zelgebühr Gesamtbetrag<br />
____Karten Name, Vorname, E-Mail-Adresse, Straße, Ort: (bitte angeben)<br />
……………………………………………………………………........................<br />
80,00 € €<br />
……………………………………………………………………........................<br />
Anmeldung zu den Sem<strong>in</strong>aren<br />
Anzahl Namen der Teilnehmer/<strong>in</strong>nen E<strong>in</strong>zelgebühr Gesamtbetrag<br />
______Karten<br />
Für Aktualisierungskurs<br />
Kenntnisse<br />
Strahlenschutz<br />
für ZFA<br />
16.09.2016<br />
Name, Vorname, E-Mail-Adresse, Geb.-Datum,<br />
Straße, Ort: (bitte angeben)<br />
……………………………………………………………………………………………………<br />
……………………………..……………………………………………………………………<br />
…………………………………………………………………..................................<br />
49,00 € €<br />
_____Karten<br />
Für Sem<strong>in</strong>ar<br />
KFO-Abrechnung<br />
am<br />
17.09.2016<br />
Name, Vorname, E-Mail-Adresse, Geb.-Datum,<br />
Straße, Ort: (bitte angeben)<br />
……………………………………………………………………...........................<br />
……………………………………………………………………...........................<br />
……………………………………………………………………...........................<br />
Anmeldung zum Festlichen Abend am 16.09.2016<br />
<strong>in</strong>cl. Unterhaltungsprogramm und Abendessen (Getränke s<strong>in</strong>d nicht <strong>in</strong>kludiert)<br />
Anzahl E<strong>in</strong>zelgebühr Gesamtbetrag<br />
____Karten 60,00 € €<br />
90,00 € €<br />
□<br />
□<br />
Ich bitte um Abbuchung von me<strong>in</strong>em Honorarkonto bei der KZV Baden-Württemberg - Bezirksdirektion Tüb<strong>in</strong>gen.<br />
Me<strong>in</strong>e Abrechnungsnummer lautet: __________________<br />
Ich überweise den Betrag auf Ihr Konto bei der Landesbank Baden-Württemberg, Stuttgart<br />
IBAN: DE23 6005 0101 7477 5035 35, BIC: SOLA DE ST 600.<br />
Nach Zahlungse<strong>in</strong>gang der Teilnehmergebühr erfolgt die Zusendung der Anmeldebestätigung.<br />
Bitte beachten Sie: Die Teilnehmerkarte wird Ihnen im Tagungsbüro vor Ort ausgehändigt.<br />
Absender/Praxisstempel<br />
__________________<br />
Datum<br />
___________________________________<br />
Unterschrift<br />
Die Anmeldung ist möglich<br />
• per Onl<strong>in</strong>e Anmeldung unter www.bodenseetagung.eu<br />
• per E-Mail an <strong>in</strong>fo@bzk-tueb<strong>in</strong>gen.de<br />
• per Fax 07071 911-209 oder 07071 911-233<br />
• per Post an die Bezirkszahnärztekammer Tüb<strong>in</strong>gen, Bismarckstraße 96, 72072 Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Hotelunterkunft<br />
E<strong>in</strong> begrenztes Zimmerkont<strong>in</strong>gent können wir Ihnen unter www.konstanz-tourismus.de/themen/tagungen/51-bodenseetagung-bzk-tueb<strong>in</strong>gen<br />
zur Verfügung stellen. Weitere Unterkunftsanfragen richten Sie bitte an die Tourist-Information Konstanz GmbH, Fischmarkt 2, 78462 Konstanz,<br />
Telefon: 07531 1330-24, www.konstanz-tourismus.de.
Buchtipp<br />
FVDZ 33<br />
Teleskopprothetik<br />
Das stark reduzierte<br />
Restgebiss<br />
Mit dem Friktionsteleskop steht für<br />
das stark reduzierte Restgebiss e<strong>in</strong><br />
komfortables und sicheres Verb<strong>in</strong>dungselement<br />
zur Verfügung. Gute<br />
Voraussetzungen dafür bieten das<br />
E<strong>in</strong>halten der kl<strong>in</strong>ischen Behandlungsstandards<br />
und e<strong>in</strong> konsequent<br />
praktiziertes Recall. Dieses Buch liefert<br />
e<strong>in</strong>en Überblick zur Anwendung<br />
von Teleskopen im stark reduzierten<br />
Restgebiss. Nach Grundlagen zum<br />
Prothesendesign wird das Vorgehen<br />
bei der Anfertigung von Teleskopprothesen<br />
aus Gold und NEM Schritt<br />
für Schritt beschrieben und anhand<br />
<strong>in</strong>dividueller Patientenfälle illustriert.<br />
DieAutoren widmen sich <strong>in</strong>tensiv der<br />
Patientenaufklärung und Nachsorge,<br />
beschreiben Komplikationen sowie<br />
deren Vermeidung bzw. Lösung.<br />
Neue Erkenntnisse zur Langzeitbewährung,<br />
besonders die Entwicklung<br />
der Pfeilermobilität, E<strong>in</strong>schätzung<br />
verschiedener Prognosefaktoren und<br />
Nachsorgeaufwand ergänzen die<br />
Darstellungen und machen das Buch<br />
zu e<strong>in</strong>em wegweisenden Begleiter <strong>in</strong><br />
Labor und Praxis.<br />
IZZ<br />
Viola Szentpétery, Jürgen Setz<br />
Das stark reduzierte Restgebiss<br />
Versorgung mit Teleskopprothetik<br />
Qu<strong>in</strong>tessenz Verlags-GmbH<br />
1. Auflage 2015<br />
ISBN 978-3-86867-258-9<br />
98 Euro<br />
Term<strong>in</strong>: Samstag, den 09. Juli 2016, 9.30 Uhr,<br />
Ort: DENTAURUM GmbH & Co. KG, Turnstraße 31,<br />
75228 Ispr<strong>in</strong>gen<br />
Dr. Joachim Härer<br />
Landesvorsitzender<br />
Tagesordnung:<br />
1. Begrüßung<br />
2. Gastvortrag: „Und führe mich<br />
nicht <strong>in</strong> Versuchung – Korruption<br />
im Gesundheitswesen“<br />
Referenten:<br />
- Prof. Dr. iur. Thomas<br />
Ratajczak, S<strong>in</strong>delf<strong>in</strong>gen<br />
- Thomas Hochste<strong>in</strong>,<br />
Erster Staatsanwalt,<br />
Staatsanwaltschaft<br />
Stuttgart<br />
3. Eröffnung der Sitzung gem. § 1<br />
der Geschäftsordnung<br />
4. Regularien<br />
5. Fragestunde<br />
(Die Fragen dürfen sich nicht<br />
auf Punkte der Tagesordnung<br />
beziehen und müssen gemäß<br />
§ 5 der Geschäftsordnung m<strong>in</strong>destens<br />
5 Tage vor der Sitzung<br />
der Landesversammlung <strong>in</strong> der<br />
Landesgeschäftsstelle, Albstadtweg<br />
9, 70567 Stuttgart,<br />
schriftlich e<strong>in</strong>gegangen se<strong>in</strong>.)<br />
6. Bericht des Landesvorsitzenden<br />
7. Diskussion<br />
8. Geschäftsbericht<br />
9. Bericht der Kassenprüfer<br />
10. Entlastung des Landesvorstandes<br />
11. Anträge<br />
Anträge, die die Tagesordnung<br />
verändern, s<strong>in</strong>d zwei Wochen vor<br />
der Landesversammlung schriftlich<br />
beim Landesvorstand über<br />
die Landesgeschäftsstelle e<strong>in</strong>zureichen.<br />
12. Verschiedenes<br />
Freier Verband Deutscher Zahnärzte e. V. Tel. (0711) 780 30 90<br />
Landesverband Baden-Württemberg Fax: (0711) 780 30 92<br />
Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart<br />
E-Mail: <strong>in</strong>fo@fvdz-bw.de<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016
34<br />
Praxis<br />
Der GOZ-Ausschuss der LZK <strong>in</strong>formiert<br />
Endodontologie und die GOZ<br />
Der Verordnungsgeber hat die GOZ 2012 mit dem verme<strong>in</strong>tlichen<br />
Anspruch, alle Leistungen abgebildet zu haben, verabschiedet.<br />
Gerade bei den Wurzelkanalbehandlungen zeigt sich, dass dieser<br />
Anspruch nicht erfüllt wurde. Am Beispiel e<strong>in</strong>er typischen endodontischen<br />
Behandlung sollen die wichtigsten Leistungen und ihre<br />
gebührenrechtliche Erfassung erläutert werden.<br />
Die Geb.-Nr. 2040 GOZ beschreibt<br />
die absolute Trockenlegung des<br />
Behandlungsgebietes mittels e<strong>in</strong>es<br />
Kofferdams. Für die Berechnung<br />
der Gebührennummer ist nicht die<br />
Anzahl und/oder Lage der behandelten<br />
Zähne, sondern die Ausdehnung<br />
des gelegten Spanngummis<br />
entscheidend. Das Auftragen von<br />
G<strong>in</strong>givaprotektoren („flüssiger Kofferdam“)<br />
als selbständige Leistung<br />
ohne orig<strong>in</strong>ären Kofferdam ist analog<br />
zu berechnen.<br />
Trepanation. Die Geb.-Nr. 2390<br />
GOZ beschreibt die „Trepanation<br />
e<strong>in</strong>es Zahnes als selbständige Leistung“.<br />
E<strong>in</strong>e selbständige Leistung<br />
erfordert bekanntermaßen nicht<br />
e<strong>in</strong>e alle<strong>in</strong>ige Leistung. Der Verwaltungsgerichtshof<br />
sah dies anders<br />
und hat mit Urteil vom 04.04.2014<br />
(AZ 2 S 78/14) e<strong>in</strong>e Berechnung<br />
neben endodontischen Leistungen<br />
abgelehnt. Das AG Dortmund hat<br />
am 31.8.2015 h<strong>in</strong>gegen entschieden,<br />
dass die Trepanation als selbständige<br />
Leistung neben Geb.-Nr.<br />
2360 GOZ berechnungsfähig ist.<br />
Für die Anwendung der Gebührenordnung<br />
ist ausschließlich der Verordnungstext<br />
maßgeblich. Weder<br />
im Kapitel C noch <strong>in</strong> der Legende<br />
zur Geb.-Nr. 2390 GOZ existieren<br />
Abrechnungse<strong>in</strong>schränkungen,<br />
nach der die Geb.-Nr. 2390 GOZ<br />
nicht mit weiteren endodontischen<br />
Maßnahmen <strong>in</strong> derselben Sitzung<br />
am gleichen Zahn berechnungsfähig<br />
sei. Aus diesem Grund hebt sowohl<br />
der GOZ-Kommentar der BZÄK als<br />
auch der GOZ-Kommentar der LZK<br />
BW ausdrücklich darauf ab, dass<br />
die Geb.-Nr. 2390 entweder alle<strong>in</strong>e<br />
oder auch neben weiteren, endodontischen<br />
Leistungen berechnungsfähig<br />
ist.<br />
Bei der Exstirpation der vitalen<br />
Pulpa erfolgt die Berechnung über<br />
die Geb.-Nr. 2360 GOZ. Die „Entfernung<br />
nekrotischen Pulpengewebes“<br />
vor der Aufbereitung des<br />
Wurzelkanals bei pulpentoten Zähnen<br />
stellt e<strong>in</strong>e selbständige Leistung<br />
dar und wird gemäß § 6 Abs.1 GOZ<br />
analog berechnet. Die Festlegung<br />
der Arbeitslänge für die Aufbereitung<br />
des Wurzelkanals mittels elektrometrischer<br />
Widerstandsmessung<br />
kann pro Kanal höchstens 2 Mal<br />
je Sitzung nach der Geb.-Nr. 2400<br />
GOZ berechnet werden.<br />
Wurzelkanalaufbereitung. Die<br />
Geb.-Nr. 2410 GOZ wird für die Kanalaufbereitung<br />
(auch retrograd), je<br />
Kanal gegebenenfalls <strong>in</strong> mehreren<br />
Sitzungen angesetzt. Die Wurzelkanalaufbereitung<br />
besteht aus der<br />
mechanischen Erweiterung und Re<strong>in</strong>igung<br />
des Wurzelkanals mit dem<br />
Ziel der Reduktion von Bakterien<br />
durch Substanzabtrag mittels unterschiedlicher<br />
Verfahren. Die Berechnung<br />
erfolgt je Kanal ggf. mehrfach<br />
je Wurzel. Ist zur Aufbereitung e<strong>in</strong>e<br />
weitere Sitzung erforderlich, kann<br />
dies nur bei Vorliegen anatomischer<br />
Besonderheiten erneut berechnet<br />
werden und ist bei Rechnungslegung<br />
zu begründen.<br />
Bei der Verwendung endodontischer<br />
Nickel-Titan-Instrumente im<br />
E<strong>in</strong>malverbrauch <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit<br />
Maßnahmen nach der Geb.-Nr. 2410<br />
GOZ s<strong>in</strong>d diese Instrumente gemäß<br />
Abrechnungsbestimmung zum Kapitel<br />
C der GOZ gesondert berechnungsfähig.<br />
Zusätzliche Maßnahmen zur Dekontam<strong>in</strong>ation<br />
e<strong>in</strong>es aufbereiteten<br />
Wurzelkanals mittels Komb<strong>in</strong>ation<br />
aus elektrophysikalischen und chemischen<br />
Verfahren werden mit der<br />
Geb.-Nr. 2420 GOZ je Kanal und<br />
Sitzung honoriert. Dabei erfolgt die<br />
Des<strong>in</strong>fektion zum Beispiel mit Hilfe<br />
von <strong>in</strong> Ultraschallschw<strong>in</strong>gung<br />
versetzter Kanal<strong>in</strong>strumente <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit Spüllösungen. Der Zuschlag<br />
für das Anwenden e<strong>in</strong>es OP-<br />
Mikroskops (GOZ 0110) kann nur<br />
bei den dort benannten Leistungen<br />
berechnet werden.<br />
Gleiches gilt für den Zuschlag für<br />
e<strong>in</strong>en Laser (GOZ 0120). Selbständige<br />
mikroendodontische Leistungen<br />
unter Verwendung e<strong>in</strong>es Lasers<br />
s<strong>in</strong>d nicht beschrieben und deshalb<br />
analog zu liquidieren.<br />
Die Leistung „Füllung e<strong>in</strong>es<br />
Wurzelkanals“ nach der Geb.-Nr.<br />
2440 GOZ be<strong>in</strong>haltet das Füllen des<br />
Wurzelkanals mittels entsprechender<br />
plastischer und/oder konfektionierter<br />
Wurzelfüllmaterialien (z. B.<br />
Sealer, Guttaperchaspitzen). Bei e<strong>in</strong>er<br />
dent<strong>in</strong>adhäsiven Verankerung<br />
der Wurzelfüllung im Kanal ist die<br />
Geb.-Nr. 2197 GOZ zusätzlich berechnungsfähig.<br />
Der zusätzliche Aufwand bei speziellen<br />
Kondensationstechniken ist<br />
über die Wahl des Steigerungsfaktors<br />
zu regeln. Alle mediz<strong>in</strong>isch notwendigen<br />
selbständigen Leistungen,<br />
die <strong>in</strong> der GOZ nicht abgebildet s<strong>in</strong>d,<br />
werden nach § 6 Abs. 1 GOZ analog<br />
berechnet. Hierzu zählen zum Beispiel<br />
• die photodynamische Therapie,<br />
wie z. B. Helbo oder PACT nach<br />
Wurzelkanalaufbereitung<br />
• die Entfernung e<strong>in</strong>er vorhandenen<br />
Wurzelkanalfüllung (Revision)<br />
• der präendodontische Aufbau<br />
• Verschluss, z. B. Via falsa oder offener<br />
Apex (Apexifiktion) mittels<br />
MTA<br />
• Auff<strong>in</strong>den oderAusschluss zusätzlicher<br />
Kanalstrukturen, Auff<strong>in</strong>den<br />
oder Ausschluss von Rissen, Frakturen<br />
der Zahnhartsubstanz, Perforationen<br />
mittels OP-Mikroskop.<br />
Der temporäre speicheldichte Verschluss<br />
e<strong>in</strong>er Kavität wird nach der<br />
Geb.-Nr. 2020 GOZ berechnet.<br />
Autorenteam des<br />
GOZ-Ausschusses der LZK BW<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Praxis 35<br />
Der Kammer-Ratgeber im Überblick – Teil 4<br />
PRAXIS-Handbuch – Schaltfläche<br />
„4. Verträge <strong>in</strong> der Zahnarztpraxis“<br />
Das PRAXIS-Handbuch der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg ist nicht nur e<strong>in</strong> umfangreiches Nachschlagewerk<br />
für die Zahnarztpraxis, sondern bietet auch viele Muster-Dokumente an. Über die Schaltfläche „4. Verträge <strong>in</strong><br />
der Zahnarztpraxis“ des PRAXIS-Handbuchs können z. B. Muster-Arbeitsverträge und Muster-Praxisverträge an die<br />
Personal- und Praxisgegebenheiten angepasst werden oder die von der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
angebotenen Rahmenverträge e<strong>in</strong>gesehen und <strong>in</strong> Anspruch genommen werden. Im vierten Teil unseres Ratgebers stellen<br />
wir die Schaltfläche „4. Verträge <strong>in</strong> der Zahnarztpraxis“ des PRAXIS-Handbuchs vor.<br />
Grafik: LZK BW<br />
Wo f<strong>in</strong>de/erhalte ich das PRAXIS-Handbuch?<br />
• Onl<strong>in</strong>e über www.lzkbw.de<br />
• Als CD-ROM per Post bzw. als Download-L<strong>in</strong>k über<br />
die Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg.<br />
Die Schaltfläche „4. Verträge <strong>in</strong> der Zahnarztpraxis“<br />
im Überblick:<br />
Über die Schaltfläche „4. Verträge <strong>in</strong> der Zahnarztpraxis“<br />
werden für die Zahnarztpraxis folgende Dokumente<br />
zur Verfügung gestellt:<br />
4.1 Arbeitsverträge Hier f<strong>in</strong>den Sie Muster-Arbeitsverträge<br />
z. B. für angestellte Zahnärzte, Entlastungsassistenten,<br />
Vorbereitungsassistenten, Weiterbildungsassistenten,<br />
zahnmediz<strong>in</strong>ische Mitarbeiter/<br />
<strong>in</strong>nen, Zahntechniker, ger<strong>in</strong>gfügig Beschäftigte und<br />
ungelerntes Personal. Des Weiteren ist hier e<strong>in</strong><br />
Muster-Berufsausbildungsvertrag für zahnmediz<strong>in</strong>ische<br />
Fachangestellte <strong>in</strong>kl. Anlage und Merkblatt, die<br />
Muster-Vere<strong>in</strong>barung über die Durchführung e<strong>in</strong>es<br />
Praktikums sowie e<strong>in</strong> Muster-Aufhebungsvertrag bereitgestellt.<br />
4.2 Praxisverträge Hier f<strong>in</strong>den Sie Muster-Praxisverträge<br />
z. B. für e<strong>in</strong>e Apparate-(Geräte-)Geme<strong>in</strong>schaft,<br />
e<strong>in</strong>e Laborgeme<strong>in</strong>schaft, e<strong>in</strong>en Partnerschaftsver-<br />
trag unter Zahnärzten, e<strong>in</strong>en Partnerschaftsvertrag<br />
zwischen Zahnärzten und anderen Freien Berufen,<br />
e<strong>in</strong>e Praxisgeme<strong>in</strong>schaft, e<strong>in</strong>e Praxisübernahme <strong>in</strong>kl.<br />
e<strong>in</strong>em Muster-Praxismietvertrag und e<strong>in</strong>em Mustervertrag<br />
für e<strong>in</strong>e Berufsausübungsgeme<strong>in</strong>schaft <strong>in</strong><br />
Form e<strong>in</strong>er Geme<strong>in</strong>schaftspraxis.<br />
4.3 Rahmenverträge Hier f<strong>in</strong>den Sie die von der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg für<br />
ihre Kammermitglieder angebotenen Rahmenverträge<br />
<strong>in</strong> den folgenden Bereichen: Anmietung von Fahrzeugen<br />
(mit der Firma Avis), Anmietung von Fahrzeugen<br />
(mit der Firma Enterprise), Entsorgung der anfallenden<br />
Abfall- und Reststoffe (mit der Firma Herter),<br />
Validierung der Aufbereitungsprozesse (mit der Firma<br />
ValiTech) und Wasseruntersuchung von Behandlungse<strong>in</strong>heiten<br />
(mit dem Labor für Umwelthygiene/LUH).<br />
4.4 Sonstige Verträge Hier f<strong>in</strong>den Sie e<strong>in</strong>e Mustervere<strong>in</strong>barung<br />
über die Rückerstattung von Fortbildungskosten,<br />
e<strong>in</strong>e Mustervere<strong>in</strong>barung über e<strong>in</strong>e<br />
Ratenzahlung, e<strong>in</strong>e Mustervere<strong>in</strong>barung über e<strong>in</strong> Abtretungsverbot<br />
zahnärztlicher Honorarforderungen,<br />
e<strong>in</strong>e Mustervere<strong>in</strong>barung mit e<strong>in</strong>er Praxisvertretung<br />
und e<strong>in</strong>e Mustervorauszahlungsvere<strong>in</strong>barung für Privatpatienten.<br />
Ihre LZK-Geschäftsstelle<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016
36<br />
Regionen<br />
Seniorenfeier der BZK Stuttgart<br />
Goldenes Jubiläum mit etwas Wehmut<br />
Die BZK Stuttgart pflegt auch Jahre nach dem E<strong>in</strong>tritt ihrer Mitglieder<br />
<strong>in</strong> den Ruhestand e<strong>in</strong>e treue Verbundenheit zu ihnen. Wie<br />
schon <strong>in</strong> den Jahren zuvor ehrte die Bezirkszahnärztekammer<br />
Zahnärzt<strong>in</strong>nen und Zahnärzte, deren Approbation 50 Jahre zurückliegt.<br />
E<strong>in</strong>geladen waren auch wieder die Geehrten der vergangenen<br />
Jahre. E<strong>in</strong>e persönliche Ehrung bekamen diesmal elf Zahnärzt<strong>in</strong>nen<br />
und Zahnärzte.<br />
Würdevoll. Die Geehrten auf der Seniorenfeier der BZK Stuttgart posierten im Hotel<br />
Graf Zeppel<strong>in</strong> <strong>in</strong> Stuttgart für e<strong>in</strong> Gruppenfoto.<br />
E<strong>in</strong> wenig wehmütig war Dr. Renate<br />
Lüllwitz-Hoch, als sie im<br />
Hotel Graf Zeppel<strong>in</strong> <strong>in</strong> Stuttgart<br />
zum Mikrofon griff, um die Senioren<br />
bei ihrer Feier zu begrüßen.<br />
„Nach 16 Jahren ist das die letzte<br />
Seniorenfeier, durch die wir führen“,<br />
sagte sie und wies darauf h<strong>in</strong>,<br />
dass sie als stellvertretende Vorsitzende<br />
der BZK Stuttgart ebenso<br />
nicht mehr zur kommenden Wahl<br />
antreten wird, wie der erste Vorsitzende,<br />
Dr. Konrad Bühler. „Bei<br />
Helmut Kohl hat man damals gesagt:<br />
16 Jahre s<strong>in</strong>d genug, und das<br />
ist bei uns sicher auch nicht viel<br />
anders“, sagte Dr. Lüllwitz-Hoch<br />
und bekam dafür Applaus und die<br />
ersten Lacher aus dem Publikum.<br />
Nun führte sie geme<strong>in</strong>sam mit Dr.<br />
Bühler zum letzten Mal charmant<br />
und humorvoll durch den Nachmittag.<br />
110 Senioren waren zur<br />
Feier gekommen. Elf von ihnen<br />
ließen sich für das 50. Jubiläum<br />
ihrer Approbation ehren. Traditionell<br />
trug Dr. Lüllwitz-Hoch zu Beg<strong>in</strong>n<br />
der Veranstaltung e<strong>in</strong> Maiengedicht<br />
vor. Mit „F<strong>in</strong>k und Frosch“<br />
von Wilhelm Busch stimmte sie<br />
auf die Gespräche während des<br />
Mittagessens e<strong>in</strong>.<br />
Foto: Ignatzi<br />
Blick zurück. Danach g<strong>in</strong>gen<br />
die Vorsitzenden der BZK zur<br />
nächsten Tradition der Seniorenfeier<br />
über: E<strong>in</strong>e Reise <strong>in</strong> das Jahr<br />
der Approbation der Geehrten, das<br />
Jahr 1966. Indira Gandhi wurde<br />
etwa <strong>in</strong> diesem Jahr zur ersten Premierm<strong>in</strong>ister<strong>in</strong><br />
Indiens gewählt.<br />
Besonders emotional wurden die<br />
Senior<strong>in</strong>nen und Senioren, als die<br />
beiden Moderatoren der Veranstaltung<br />
Musikstücke aus dem Jahr<br />
1966 vorspielten. „Yellow Submar<strong>in</strong>e“<br />
untermalte die Er<strong>in</strong>nerung an<br />
den letzten Auftritt der Beatles <strong>in</strong><br />
diesem Jahr. Zeitgleich g<strong>in</strong>g aber<br />
e<strong>in</strong> neuer Stern am Musikhimmel<br />
auf. Liza M<strong>in</strong>nelli führte „Cabaret“<br />
erstmals auf. Ins Träumen gerieten<br />
die Ruheständler besonders,<br />
als Frank S<strong>in</strong>atras „Strangers <strong>in</strong><br />
the night“ aus den Lautsprechern<br />
klang. Doch nicht nur kulturell hatte<br />
das Jahr 1966 e<strong>in</strong>iges zu bieten.<br />
Auch sportlich war das Fußball-<br />
WM-Jahr aus deutscher Sicht mit<br />
e<strong>in</strong>em Höhepunkt versehen. Das<br />
WM-F<strong>in</strong>ale von Wembley sollte<br />
wegen des berühmten Wembley-<br />
Tors und dem daraus resultierenden<br />
Weltmeistertitel der Engländer<br />
im F<strong>in</strong>ale gegen Deutschland<br />
jedoch bis heute nicht sehr positiv<br />
<strong>in</strong> Er<strong>in</strong>nerung bleiben. Und auch<br />
hier klang Musik aus den Lautsprechern.<br />
Franz Beckenbauer<br />
sang „Gute Freunde“ – zur Erheiterung<br />
der Senioren, die dem Kaiser<br />
unzureichendes Gesangstalent<br />
attestierten. Zum Abschied g<strong>in</strong>g es<br />
natürlich auch nicht ohne Musik.<br />
Abschied. Zur bekannten Titelmelodie<br />
des Karl-May-Films<br />
„W<strong>in</strong>netou“ verabschiedeten sich<br />
Dr. Renate Lüllwitz-Hoch und Dr.<br />
Konrad Bühler w<strong>in</strong>kend und Arm<br />
<strong>in</strong> Arm von ihren Gästen, ehe sie<br />
sich den Jubilaren zuwandten.<br />
Folgende elf Zahnärzt<strong>in</strong>nen und<br />
Zahnärzte, die vor 50 Jahren ihre<br />
Approbation als Zahnmediz<strong>in</strong>er<br />
erhalten hatten, wurden mit e<strong>in</strong>er<br />
Urkunde und Blumen geehrt:<br />
ZA Eng<strong>in</strong> Coruh, Marbach, Dr./<br />
Univ. Budapest Andreas Gossler,<br />
Neckarsulm, Dr. Roland<br />
Handwerker, Boxberg, Dr. Axel<br />
He<strong>in</strong>icke, Stuttgart, Dr. Wolfgang<br />
He<strong>in</strong>ig, Wernau, Dr. Karl<br />
Dieter Held, Lauffen, MU. Dr./<br />
Karls-Univ. Prag Eva Holanda,<br />
Essl<strong>in</strong>gen, Dr. Leonhard Holz<strong>in</strong>ger,<br />
Stuttgart, Dr. Harald Mayer,<br />
Beilste<strong>in</strong>, ZÄ Gülbahar Mutlu,<br />
Remseck, Dr. Bruno Sorg, We<strong>in</strong>stadt.<br />
Am Ende blieb e<strong>in</strong>e schöne<br />
Veranstaltung im Gedächtnis, auf<br />
deren Fortführung sich alle Beteiligten<br />
schon freuen. „Ich hoffe,<br />
dass auch der neue Vorstand diese<br />
schöne Tradition fortsetzen wird“,<br />
wünscht sich Dr. Lüllwitz-Hoch.<br />
» christian.ignatzi@izz-onl<strong>in</strong>e.de<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
SOMMERAKADEMIE 2016<br />
JAHRESTAGUNG DGKiZ 2016<br />
30. Juni – 2. Juli 2016<br />
Forum Ludwigsburg<br />
Für Zahnärzt<strong>in</strong>nen/Zahnärzte und<br />
Praxismitarbeiter/-<strong>in</strong>nen<br />
Fortbildungspunkte<br />
BZÄK<br />
/ KZBV<br />
/ DGZMK<br />
Kann Prophylaxe schädlich se<strong>in</strong>?<br />
„Zuviel des Guten?“<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />
Zahnmediz<strong>in</strong>isches FortbildungsZentrum Stuttgart
„Zuviel des Guten“?<br />
Kann Prophylaxe schädlich se<strong>in</strong>?<br />
Liebe Kolleg<strong>in</strong>nen und Kollegen,<br />
liebe Mitarbeiter<strong>in</strong>nen und Mitarbeiter,<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Körperschaft des öffentlichen Rechts<br />
Zahnmediz<strong>in</strong>isches FortbildungsZentrum Stuttgart<br />
Kann denn Liebe Sünde se<strong>in</strong> ...?<br />
Zarah Leanders Evergreen stand Pate beim Titel der diesjährigen Sommer-Akademie.<br />
Kann Prophylaxe Sünde se<strong>in</strong> ...?<br />
So stark wollte ich es dann aber doch nicht formulieren! Geblieben ist schließlich:<br />
Kann Prophylaxe schädlich se<strong>in</strong>? Gibt es e<strong>in</strong> „Zuviel des Guten“?<br />
E<strong>in</strong> auch <strong>in</strong> dieser Formulierung immer noch provokantes Thema.<br />
Selten habe ich bei der Vorbereitung e<strong>in</strong>er Fortbildung derartig nachdenkliche Momente erfahren,<br />
habe das Pro und Kontra so alltäglicher und liebgewordener Gewohnheiten wie z. B. von Körperhygiene,<br />
gesunder Ernährung, Fluoridierungsmaßnahmen reflektiert. Am Ende stand e<strong>in</strong> Programm,<br />
von dem alle Teilnehmer nicht nur beruflich, sondern auch privat extrem profitieren werden! Wir<br />
erwarten beispielsweise Antworten auf die folgenden Fragen:<br />
Zu viel Hygiene? Zu viel Bewegung? Zu viel bio? Zu viel digital?<br />
oder<br />
Kann die Zahnbürste zur Waffe werden? Brauchen wir noch Fluorid?<br />
und sogar<br />
Was können Erwachsene von K<strong>in</strong>dern/der Maus lernen?<br />
Die Sommer-Akademie 2016 f<strong>in</strong>det unter außergewöhnlichen Rahmenbed<strong>in</strong>gungen statt: Es handelt<br />
sich um e<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>schaftstagung mit der Deutschen Gesellschaft für K<strong>in</strong>derzahnheilkunde<br />
<strong>in</strong> Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Kieferorthopädie.<br />
Aus diesem Grund haben wir den Zeitplan der Sommer-Akademie ergänzt um e<strong>in</strong>en wissenschaftlichen<br />
Programmteil am Freitagvormittag – K<strong>in</strong>derzahnheilkunde meets Kieferorthopädie –<br />
ohne Erhöhung der Tagungsgebühren! Erstmalig haben wir e<strong>in</strong>e K<strong>in</strong>derbetreuung e<strong>in</strong>gerichtet.<br />
Zuviel des Guten? Das müssen Sie selbst vor Ort entscheiden!<br />
Ich freue mich auf e<strong>in</strong> Wiedersehen bei e<strong>in</strong>em rauschenden Sommerfest mit vielen Überraschungen.<br />
Herzlichst, Ihr<br />
Johannes E<strong>in</strong>wag
SOMMERAKADEMIE 2016<br />
JAHRESTAGUNG DGKIZ 2016<br />
<strong>in</strong> Kooperation mit der DGKFO<br />
30. Juni – 2. Juli 2016 · Forum Ludwigsburg<br />
Workshops der Jahrestagung DGKiZ<br />
Donnerstag, 30. Juni 2016<br />
Mehr Infos und e<strong>in</strong>fach onl<strong>in</strong>e buchen auf www.zfz-stuttgart.de<br />
Fortbildungspunkte<br />
BZÄK<br />
Für Zahnärzt<strong>in</strong>nen/Zahnärzte und<br />
/ KZBV<br />
/ DGZMK<br />
Praxismitarbeiter/-<strong>in</strong>nen<br />
K<strong>in</strong>derzahnheilkunde meets Kieferorthopädie<br />
Freitag, 1. Juli 2016<br />
08.30 – 09.00 Begrüßung und Impulsreferat zum Thema E<strong>in</strong>wag, Krämer<br />
09.00 – 09.30 Aufgabe der K<strong>in</strong>derzahnheilkunde – von der Primärdiagnostik bis zur KFO-Therapie Steffen<br />
09.30 – 10.15 KFO-Aufgabe 1: Wie wichtig ist Funktion (Myofunktionelle Therapie, Logopädie) Proff<br />
10.45 – 11.15 KFO-Aufgabe 2: Frühk<strong>in</strong>dliche Kieferorthopädie (Altersgruppe 0 – 6) Korbmacher-Ste<strong>in</strong>er<br />
11.15 – 12.00 KFO-Aufgabe 3: Überwachung und Steuerung der Gebissentwicklung – worauf Lux<br />
sollte man <strong>in</strong> den verschiedenen Entwicklungsphasen achten? (Altersgruppe 6 – 18)<br />
Kann Prophylaxe schädlich se<strong>in</strong>? Gibt es e<strong>in</strong> „Zuviel des Guten“?<br />
Freitag, 1. Juli 2016<br />
13.30 – 14.00 Begrüßung und Eröffnung E<strong>in</strong>wag, Bühler, Krämer<br />
14.00 – 14.45 Zu viel Hygiene? Niehues<br />
14.45 – 15.30 Zu viel bio? Pollmer<br />
16.15 – 17.00 Zu viel Bewegung? Beneke<br />
17.00 – 18.00 Zu viel digital? Spitzer<br />
18.00 – 18.45 Mitgliederversammlung der DGKiZ<br />
18.00 – 23.00 Abendprogramm<br />
Samstag, 2. Juli 2016<br />
09.00 – 09.15 Begrüßung und Eröffnung E<strong>in</strong>wag, Krämer<br />
09.15 – 10.00 E<strong>in</strong> sauberer Zahn bleibt gesund? – „Wenn die Zahnbürste zur Waffe wird ...“ Dörfer<br />
10.00 – 10.45 „Vorsicht Schmelzfresser“ – „Ernährungstipps und Zahngesundheit“ Lussi<br />
11.30 – 12.15 „Wozu noch Fluorid oder CHX, wenn die Karies fast besiegt ist?“ Hellwig<br />
12.15 – 13.00 Was Erwachsene von K<strong>in</strong>dern/der Maus lernen können ... Biemann<br />
13.00 Verabschiedung E<strong>in</strong>wag, Krämer<br />
Jetzt anmelden auf zfz-stuttgart.de<br />
Mehr Infos: Ina Brunner, 0711/2271655, i.brunner@zfz-stuttgart.de
40<br />
Kultur<br />
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe zeigt Elger Esser<br />
Verwunschene Welt<br />
Anlässlich der Verleihung des Oskar-Schlemmer-Preises 2016, des<br />
Großen Staatspreises für Bildende Kunst des Landes Baden-Württemberg<br />
an Elger Esser, zeigt die Kunsthalle e<strong>in</strong>e Ausstellung mit acht<br />
fotografischen Zyklen des 1967 <strong>in</strong> Stuttgart geborenen Künstlers.<br />
Île Sa<strong>in</strong>te Marguerite, 2005. Elger Esser übersetzt die Ansichten von Landschaften <strong>in</strong><br />
das Medium der Fotografie, bewahrt aber zugleich kunsthistorische Rem<strong>in</strong>iszenzen an<br />
gemalte italienische Veduten, deutsche Maler der Romantik und Pioniere französischer<br />
Landschaftsfotografie aus der Zeit um 1900.<br />
Elger Esser war Student und Meisterschüler<br />
von Bernd Becher an der<br />
Düsseldorfer Kunstakademie. Se<strong>in</strong>e<br />
Position entwickelte sich <strong>in</strong> den<br />
neunziger Jahren im Umfeld der<br />
Becher-Klasse und damit im Wirkungsraum<br />
der vitalen Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit der dokumentierenden<br />
und klassifizierenden Praxis von<br />
Bernd und Hilla Becher. Doch Elger<br />
Essers Bilder widersetzen sich der<br />
Abbildfunktion des fotografischen<br />
Mediums, sie konterkarieren das digitale<br />
Bilderuniversum, das e<strong>in</strong>ige<br />
der Becher-Schüler <strong>in</strong> ihren Werken<br />
kommentieren.<br />
Schöpferische Kunst. Elger Esser<br />
<strong>in</strong>terpretiert Fotografie als freie<br />
schöpferische Kunst. Se<strong>in</strong>e sorgfältig<br />
komponierten Bilder stehen<br />
im Spannungsfeld von spezifischen<br />
Traditionen der Malerei und des fotografischen<br />
Piktorialismus. Vor der<br />
Kontrastfolie der heutigen Medienpraxis<br />
machen sie Aussagen über<br />
das Entstehen von Bildern, über Zeit,<br />
Gedächtnis und Er<strong>in</strong>nerung. Elger<br />
Essers Aufnahmen von Landschaften,<br />
leerstehenden, teilweise dem<br />
Verfall oder Vergessen preisgegebenen<br />
historischen Bauten, die er vor<br />
allem <strong>in</strong> Frankreich ausf<strong>in</strong>dig macht,<br />
<strong>in</strong>szenieren den Blick nicht nur<br />
durch Komposition, die Wahl des<br />
Ausschnitts und des Standpunkts.<br />
Sie erzeugen Atmosphären des Er<strong>in</strong>nerns<br />
vor allem auch über e<strong>in</strong> breites<br />
Repertoire fotografischer Strategien.<br />
Zu ihnen gehören Langzeitbelichtungen,<br />
Unschärfe, farbliche<br />
Verfremdungen und Retuschen, der<br />
experimentelle E<strong>in</strong>satz ungewöhnlicher<br />
Materialien als Bildträger (zum<br />
Beispiel versilberter Metallplatten)<br />
und alter Druckverfahren (wie jenes<br />
der Heliogravüre).<br />
Kollektives Bildgedächtnis.<br />
Esser spürt den Ablagerungen im<br />
kollektiven Bildgedächtnis nach,<br />
wenn er berühmte kunsthistorische<br />
Topografien wie die Küstenregionen<br />
der Bretagne oder Claude Monets<br />
Foto: © Elger Esser<br />
Garten <strong>in</strong> Giverny zum Gegenstand<br />
se<strong>in</strong>er Aufnahmen macht. Auch<br />
Motive der Medien- und Kommunikationskultur<br />
des 19. und frühen<br />
20. Jahrhunderts nimmt er <strong>in</strong> se<strong>in</strong>e<br />
Arbeit auf, <strong>in</strong>dem er etwa Details<br />
alter französischer Postkarten stark<br />
vergrößert zum Bild macht, so dass<br />
sich deren Raster <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e an den<br />
Po<strong>in</strong>tillismus er<strong>in</strong>nernde Auflösung<br />
verwandelt. Nie geht es dem Künstler<br />
um das Momenthafte e<strong>in</strong>er Situation,<br />
sondern immer um dauerhafte<br />
und bedeutungsvolle Bildkonstruktionen.<br />
Entschleunigung. Elger Essers<br />
Kunst ist e<strong>in</strong> Produkt des späten 20.<br />
und des beg<strong>in</strong>nenden 21. Jahrhunderts,<br />
aber se<strong>in</strong>e Bilder sprechen nur<br />
<strong>in</strong>direkt von der Epoche ihrer Entstehung.<br />
Sie handeln <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em grundlegenden<br />
S<strong>in</strong>n von Fotografie und<br />
Zeitlichkeit. Jedes se<strong>in</strong>er Werke, die<br />
auch als Elemente e<strong>in</strong>er Serie immer<br />
für sich stehen, trägt latent den<br />
Konflikt zwischen unterschiedlichen<br />
Zeitordnungen <strong>in</strong> sich aus: zwischen<br />
dem Zeitmodus der beschleunigten<br />
Gegenwart, die gerade <strong>in</strong> den<br />
Medien der Bilderzeugung immer<br />
schneller von Problem zu Lösung<br />
fortschreitet, und e<strong>in</strong>er er<strong>in</strong>nernden<br />
Entschleunigung, die der Zeitmodus<br />
des kulturellen Gedächtnisses ist.<br />
Kunsthalle Karlsruhe/IZZ<br />
Info<br />
Elger Esser. Zeitigen<br />
bis 10. Juli 2016<br />
Öffnungszeiten<br />
Täglich außer montags<br />
10 bis 18 Uhr<br />
E<strong>in</strong>tritt<br />
Erwachsene 12 Euro,<br />
ermäßigt 9 Euro<br />
Staatliche Kunsthalle Karlsruhe<br />
Hans-Thoma-Straße 2-6<br />
76133 Karlsruhe<br />
Tel. 0721/926 26 96<br />
www.kunsthalle-karlsruhe.de<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Kultur 41<br />
Candice Breitz im Kunstmuseum Stuttgart<br />
Die „Ponderosa“ als Metapher<br />
Das Kunstmuseum Stuttgart präsentiert mit „Candice Breitz:<br />
Ponderosa“ erstmals <strong>in</strong> Deutschland e<strong>in</strong>en retrospektiven Überblick<br />
zum facettenreichen Werk der 1972 <strong>in</strong> Johannesburg geborenen<br />
Künstler<strong>in</strong>, die <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> lebt. Im Mittelpunkt ihrer Arbeit steht die Ause<strong>in</strong>andersetzung<br />
mit den komplexen Prozessen, die den Menschen <strong>in</strong><br />
se<strong>in</strong>em jeweiligen sozialen und kulturellen Kontext prägen.<br />
lung im Erdgeschoss. Dort ist die<br />
Mehrkanal-Video<strong>in</strong>stallation „Alien<br />
(Ten Songs from Beyond)“<br />
aus dem Jahr 2002 zu sehen, <strong>in</strong><br />
der Breitz Immigranten gefilmt<br />
hat, die bekannte deutsche Lieder<br />
s<strong>in</strong>gen. Allerd<strong>in</strong>gs fällt auf, dass<br />
ihr Gesang nicht zum Bild passt:<br />
Tatsächlich hat die Künstler<strong>in</strong> die<br />
Stücke zunächst von deutschen<br />
Muttersprachlern aufgenommen<br />
und die Tonspur anschließend<br />
unter die Sequenzen mit den Immigranten<br />
gelegt. Durch diesen<br />
Verfremdungseffekt offenbart sich<br />
das komplexe Verhältnis von Herkunft,<br />
Identität und Sprache. Die<br />
ausgewählten Lieder transportieren<br />
vielfach e<strong>in</strong> Heimatgefühl, das<br />
möglicherweise von den gefilmten<br />
Personen nicht empfunden werden<br />
kann. „Alien“ ist e<strong>in</strong>e frühe Arbeit<br />
zum Thema Migration.<br />
Foto: © Candice Breitz<br />
Love Story. Die<br />
Hollywoodschauspieler<strong>in</strong><br />
Julianne<br />
Moore (oben) <strong>in</strong>terviewt<br />
<strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Video<strong>in</strong>stallation<br />
Mamy<br />
Maloba Langa.<br />
Eigens produziert. Inhaltlich<br />
korrespondiert sie mit der Video<strong>in</strong>stallation<br />
„Love Story“ (2016), die<br />
die Ausstellung im dritten Stock<br />
des Kubus beschließt. Breitz hat<br />
diese Installation eigens für „Ponderosa“<br />
neu entwickelt. Sie zeigt<br />
die Hollywood-Schauspieler Alec<br />
Baldw<strong>in</strong> und Julianne Moore.<br />
Kunstmuseum Stuttgart/IZZ<br />
Anhand von fünfzehn oftmals<br />
raumfüllenden Installationen<br />
spannt die Ausstellung e<strong>in</strong>en Bogen<br />
von den Neunzigerjahren bis heute<br />
und zeichnet so die Entwicklung<br />
von Breitz’ Schaffen nach. Dabei<br />
liegt der Schwerpunkt auf Arbeiten,<br />
die sich mit der Wirkung von Popmusik<br />
und Hollywoodfilmen auf<br />
ihr Publikum beschäftigen. Fragen<br />
der Persönlichkeitsbildung, Identität<br />
und Identifikation s<strong>in</strong>d hierbei<br />
von zentraler Bedeutung und stellen<br />
zudem die <strong>in</strong>haltliche Verb<strong>in</strong>dung<br />
aller ausgewählter Arbeiten<br />
dar. Diese thematische Setzung<br />
spiegelt sich auch im Ausstellungstitel<br />
wider: Er verweist mit „Pon-<br />
derosa“ auf die fiktive Ranch <strong>in</strong> der<br />
US-amerikanischen Westernserie<br />
„Bonanza“, die zwischen 1959 und<br />
1973 für das Fernsehen gedreht<br />
wurde. Rückblickend war die Serie<br />
für Breitz e<strong>in</strong>e erste Begegnung<br />
mit den Utopien und Fantasien, die<br />
von der populären Massenkultur<br />
entworfen werden. Der nostalgische<br />
Ort Ponderosa steht vor diesem<br />
H<strong>in</strong>tergrund als Metapher für<br />
die unerfüllbaren Versprechen, die<br />
wesentlich für die Anziehungskraft<br />
und den Erfolg von Produktionen<br />
der Unterhaltungs<strong>in</strong>dustrie s<strong>in</strong>d.<br />
Videokunst. Die Ausstellung<br />
beg<strong>in</strong>nt im Bereich der Samm-<br />
Info<br />
Candice Breitz<br />
Ponderosa<br />
bis 28. August 2016<br />
Öffnungszeiten<br />
Di bis So 10 bis18 Uhr<br />
Fr bis 21 Uhr<br />
E<strong>in</strong>tritt<br />
11 Euro, ermäßigt 8 Euro<br />
Kunstmuseum Stuttgart<br />
Kle<strong>in</strong>er Schlossplatz 1<br />
70173 Stuttgart<br />
Tel.: 0711-216 196 00<br />
www.kunstmuseum-stuttgart.de<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016
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„Es ist schön zu erfahren,<br />
dass man den Menschen<br />
als Arzt direkt und effektiv<br />
helfen kann.“<br />
Oliver Ostermeyer<br />
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über e<strong>in</strong>e Projektpatenschaft<br />
Name, Vorname<br />
Straße, Hausnummer<br />
PLZ, Ort<br />
✁<br />
Namen und Nachrichten 43<br />
Landesgesundheitsgesetz<br />
Konstituierende Sitzungen<br />
zweier Ausschüsse<br />
Am 21. April 2016 konstituierte<br />
sich der im Rahmen des Landesgesundheitsgesetzes<br />
<strong>in</strong>s Leben gerufene<br />
Landesausschuss Gesundheitsförderung<br />
und Prävention. Als Vertreter<br />
der Landeszahnärztekammer<br />
wird der stv. Präsident Dr. Bernhard<br />
Jäger im Ausschuss vertreten se<strong>in</strong>.<br />
Für die Kassenzahnärztliche Vere<strong>in</strong>igung<br />
gehört die Vorsitzende des<br />
Vorstandes, Dr. Ute Maier, dem<br />
Ausschuss als Vertreter<strong>in</strong> an.<br />
Der Landesausschuss für Gesundheitsförderung<br />
und Prävention<br />
befasst sich mit landesweiten Strategien<br />
und Programmen zur Gesundheitsförderung<br />
und Prävention und<br />
erarbeitet entsprechende Empfehlungen.<br />
Zunächst war e<strong>in</strong>e Beteiligung<br />
der Zahnärzteschaft im Ausschuss<br />
nicht vorgesehen, obwohl die Zahnärzteschaft<br />
seit 25 Jahren als e<strong>in</strong>zige<br />
Gruppe im Gesundheitswesen Erfolge<br />
<strong>in</strong> der Prävention vorweisen<br />
kann.<br />
Am 31. Mai 2016 stand die Konstituierung<br />
e<strong>in</strong>es weiteren im Rahmen<br />
des Landesgesundheitsgesetzes<br />
vorgesehenen Ausschusses an: Der<br />
Sektorenübergreifende Landesausschuss.<br />
Der Sektoren-übergreifende<br />
Landesausschuss kann Empfehlungen<br />
zur gesundheitlichen Versorgung<br />
und Entwicklung mediz<strong>in</strong>ischer<br />
Versorgungsstrukturen und<br />
<strong>in</strong>sbesondere zu sektorenübergreifenden<br />
Versorgungsfragen abgeben.<br />
Sowohl KZV BW als auch LZK<br />
BW s<strong>in</strong>d wiederum durch Dr. Ute<br />
Maier und Dr. Bernhard Jäger im<br />
Ausschuss vertreten. IZZ<br />
Früherkennung<br />
Gelbes Heft enthält<br />
Verweise zum Zahnarzt<br />
Die vertragszahnärztliche Vorsorge<br />
für K<strong>in</strong>der bis zum 6. Lebensjahr<br />
wird von Juli 2016 an nachhaltig<br />
gefördert. Das sogenannte Gelbe<br />
Heft (K<strong>in</strong>deruntersuchungsheft)<br />
enthält künftig sechs rechtsverb<strong>in</strong>dliche<br />
Verweise vom K<strong>in</strong>derarzt<br />
zum Zahnarzt für K<strong>in</strong>der vom 6.<br />
bis zum 64. Lebensmonat <strong>in</strong> Form<br />
von Ankreuzfeldern. E<strong>in</strong>en entsprechenden<br />
Beschluss hat die KZBV<br />
im Geme<strong>in</strong>samen Bundesausschuss<br />
(G-BA) erwirkt, dem wichtigsten<br />
Beschlussgremium der Gesetzlichen<br />
Krankenversicherung.<br />
Eltern erhalten das Gelbe Heft <strong>in</strong><br />
der Regel auf der Entb<strong>in</strong>dungsstation<br />
oder vom K<strong>in</strong>derarzt. Bereits im<br />
vergangenen Jahr hatte der G-BA <strong>in</strong><br />
der neugefassten K<strong>in</strong>derrichtl<strong>in</strong>ie<br />
auf Initiative der KZBV e<strong>in</strong>e stärkere<br />
Vernetzung von K<strong>in</strong>der- und<br />
Zahnärzten verankert und damit<br />
die Voraussetzung für die heutige<br />
Entscheidung und für die Verbesserung<br />
zahnärztlicher Prävention bei<br />
Kle<strong>in</strong>k<strong>in</strong>dern geschaffen.<br />
Das Gelbe Heft ist Bestandteil der<br />
K<strong>in</strong>derrichtl<strong>in</strong>ie. Die Umsetzung<br />
e<strong>in</strong>er engeren und systematischeren<br />
Zusammenarbeit von K<strong>in</strong>der- und<br />
Zahnärzten ist e<strong>in</strong>e der Kernforderungen<br />
des Versorgungskonzeptes<br />
„Frühk<strong>in</strong>dliche Karies vermeiden“,<br />
das von BZÄK und KZBV erarbeitet<br />
wurde.<br />
IZZ/KZBV<br />
Zitat<br />
„Kulturelle und religiöse<br />
Toleranz gehört zu unserem<br />
Kulturgut, zu unseren<br />
Genen.“<br />
Baden-Württembergs M<strong>in</strong>isterpräsident<br />
W<strong>in</strong>fried Kretschmann <strong>in</strong> der<br />
FAZ am 12. Mai 2016.<br />
Foto: Dennis Williamson<br />
Internationaler Wissenschaftspreis<br />
Dr. Dr. Fabian Duttenhöfer<br />
ausgezeichnet<br />
Dr. Dr. Fabian Duttenhöfer, Arzt an<br />
der Kl<strong>in</strong>ik für Mund-, Kiefer- und<br />
Gesichtschirurgie des Universitätskl<strong>in</strong>ikums<br />
Freiburg, darf sich<br />
über e<strong>in</strong>e besondere Auszeichnung<br />
freuen. Er hat Ende April auf dem<br />
International Osteology Symposium<br />
<strong>in</strong> Monaco den mit 1000 Euro<br />
dotierten ersten Preis erhalten. Dr.<br />
Duttenhöfer forscht auf dem Gebiet<br />
der Knochenneubildung und erhielt<br />
den Preis für se<strong>in</strong>e Grundlagenforschung.<br />
Die Rekonstruktion und prothetische<br />
Rehabilitation von Patienten<br />
mit ausgedehnten knöchernen Defekten<br />
des Mittelgesichts sowie des<br />
Ober- und Unterkiefers s<strong>in</strong>d nach<br />
wie vor e<strong>in</strong>e kl<strong>in</strong>ische Herausforderung.<br />
Tissue Eng<strong>in</strong>eer<strong>in</strong>g auf Basis<br />
<strong>in</strong>dividuell gefertigter Knochenersatzmaterialien<br />
stellt heute e<strong>in</strong>e potenzielle<br />
Alternative zum Goldstandard<br />
autologer Knochentransplantate<br />
dar. Dennoch zählt die <strong>in</strong>itiale<br />
Neovaskularisation nach wie vor zu<br />
den wichtigsten limitierenden Faktoren<br />
dieser Implantate.<br />
Dr. Duttenhöfer entwickelte e<strong>in</strong>e<br />
CAD/CAM-Methode, mit der künstliches<br />
Trägermaterial besonders<br />
schnell mit Knochenzellen besiedelt<br />
und mit Blutgefäßen versorgt<br />
wird (BoneBox). Das Verfahren<br />
könnte später zur Behandlung von<br />
Patienten mit ausgedehnten Knochendefekten<br />
oder Knochenrückbildung,<br />
wie beispielsweise bei der<br />
ausgedehnten Alveolarfortsatzatrophie,<br />
dienen.<br />
FD/ZBW<br />
Foto: privat<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016
44<br />
Namen und Nachrichten<br />
Kostenstrukturerhebung der KZBV<br />
Unterstützung gefragt<br />
Ohne solide Datengrundlage s<strong>in</strong>d<br />
sie heute kaum noch denkbar: die<br />
Verankerung berufspolitischer<br />
Forderungen der Zahnärzteschaft<br />
<strong>in</strong> der Politik und die Gestaltung<br />
attraktiver Rahmenbed<strong>in</strong>gungen<br />
für die zahnärztliche Berufsausübung.<br />
Auch für das Jahr 2015<br />
führt die Kassenzahnärztliche<br />
Bundesvere<strong>in</strong>igung (KZBV) deshalb<br />
wieder e<strong>in</strong>e bundesweite Kostenstrukturerhebung<br />
<strong>in</strong> den Praxen<br />
durch, um zuverlässige Aussagen<br />
über die wirtschaftliche Entwicklung<br />
des Berufsstandes treffen zu<br />
können.<br />
Von Juni an werden die Fragebögen<br />
für die Erhebung der notwendigen<br />
Daten von den KZVen an<br />
e<strong>in</strong>e repräsentative Auswahl von<br />
Zahnarztpraxen verschickt. Die<br />
Teilnahme ist natürlich freiwillig.<br />
Die KZBV ist aber auf die Mitarbeit<br />
der Praxen angewiesen. Nur<br />
e<strong>in</strong> breiter Rücklauf an Fragebögen<br />
sichert e<strong>in</strong>e solide und aussagefähige<br />
Datenbasis. Der Vorstand<br />
der KZBV bittet daher alle angeschriebenen<br />
Praxen, den Fragebogen<br />
auszufüllen und an die KZBV<br />
zurückzusenden. Namen und Anschriften<br />
der nach dem Zufallspr<strong>in</strong>zip<br />
ausgewählten Zahnärzt<strong>in</strong>nen<br />
und Zahnärzte werden nicht<br />
gespeichert, die Rücksendung der<br />
Bögen erfolgt ohne Angabe des<br />
Absenders. Somit s<strong>in</strong>d die jeweiligen<br />
E<strong>in</strong>zeldaten anonymisiert und<br />
werden entsprechend den datenschutzrechtlichen<br />
Bestimmungen<br />
verarbeitet.<br />
E<strong>in</strong> umfassender Rücklauf ist<br />
wichtig, damit aktuelle, valide Daten<br />
zur Struktur und Entwicklung<br />
der Kosten <strong>in</strong> den Praxen generiert<br />
werden können. Die Kostenstrukturerhebung<br />
liefert wichtige<br />
Informationen, zum Beispiel auch<br />
für die Gestaltung von Verträgen<br />
mit den Krankenkassen auf Ebene<br />
der KZVen. Die Teilnahme an der<br />
Erhebung dient also letztlich jedem<br />
e<strong>in</strong>zelnen Zahnarzt.<br />
KZBV<br />
Die Entwicklung des Rentenniveaus<br />
Prognose ohne und mit E<strong>in</strong>beziehung der Selbstständigen<br />
(grüne Bürgerversicherung) <strong>in</strong> Prozent des letzten E<strong>in</strong>kommens<br />
grüner Vorschlag<br />
47,8<br />
48,8<br />
48,4<br />
49,9<br />
46,4<br />
47,8<br />
45,0<br />
46,3<br />
42,8<br />
43,9<br />
42,1 43,0<br />
2015 2020 2025 2030 2035 2040<br />
Rechenspiele. Die <strong>Grün</strong>en haben e<strong>in</strong> vom Deutschen Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) durchgeführtes Gutachten präsentiert.<br />
Das Ergebnis laut der Partei: Die Rentenversicherung sei besser als ihr Ruf. Mit e<strong>in</strong>igen Korrekturen ließen sich Rentenniveau und<br />
Beitragssatz über das Jahr 2030 h<strong>in</strong>aus stabilisieren. Die Schrauben, an denen die <strong>Grün</strong>en dazu gern drehen würden, s<strong>in</strong>d vor allem<br />
zwei: Zum e<strong>in</strong>en kommt die Öko-Partei auf bessere Werte, wenn man davon ausgeht, dass die Erwerbsbeteiligung der Frauen steigt<br />
und vollständig mit den Männern gleichzieht. Viel bedeutender für die im Gutachten besseren Zahlen ist aber die Berechnung nach der<br />
grünen Bürgerversicherung. In dem Fall würden alle Selbstständigen, die nicht über e<strong>in</strong>e verpflichtende Alterssicherung verfügen, <strong>in</strong> die<br />
Rentenversicherung e<strong>in</strong>bezogen werden. Durch diese Erweiterung des Versichertenkreises um 2,3 Millionen Beitragszahler kommt das<br />
Gutachten auf e<strong>in</strong> Rentenniveau von 43 Prozent im Jahr 2040 – statt 42,1.<br />
Grafik: dpa<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Namen und Nachrichten 45<br />
Paracelsus-Medaille<br />
Auszeichnung für<br />
Prof. Dr. Kolkmann<br />
Der langjährige Präsident und heutige<br />
Ehrenpräsident der Landesärztekammer<br />
Baden-Württemberg hat<br />
beim Deutschen Ärztetag <strong>in</strong> Hamburg<br />
die höchste Auszeichnung der<br />
Bundesärztekammer erhalten. Der<br />
gebürtige Sterkrader lebt <strong>in</strong> Nürt<strong>in</strong>gen<br />
und arbeitet als Praxisvertreter<br />
<strong>in</strong> Wesel. In der Laudatio heißt<br />
es: „Die deutschen Ärzt<strong>in</strong>nen und<br />
Ärzte ehren <strong>in</strong> Prof. Dr. med. habil.<br />
Friedrich-Wilhelm Kolkmann<br />
e<strong>in</strong>en Arzt, der sich während se<strong>in</strong>es<br />
ganzen Berufslebens für die Qualitätssicherung<br />
und das Qualitätsmanagement<br />
<strong>in</strong> der Mediz<strong>in</strong> e<strong>in</strong>gesetzt<br />
hat.“<br />
Friedrich-Wilhelm Kolkmann<br />
kam am 30. August 1936 <strong>in</strong> Oberhausen-Sterkrade<br />
zur Welt. Nach<br />
se<strong>in</strong>em Abitur am staatlichen Gymnasium<br />
<strong>in</strong> Oberhausen 1956 studierte<br />
er zwei Semester evangelische<br />
Theologie <strong>in</strong> Wuppertal und Gött<strong>in</strong>gen,<br />
ehe er sich <strong>in</strong> Gött<strong>in</strong>gen für<br />
das Mediz<strong>in</strong>studium e<strong>in</strong>schrieb. In<br />
Kiel legte er 1963 das mediz<strong>in</strong>ische<br />
Staatsexamen ab, im selben Jahr<br />
wurde er zum Dr. med. promoviert.<br />
1971 erhielt er die Anerkennung als<br />
Facharzt für Pathologie, drei Jahre<br />
später wurde er zum außerplanmäßigen<br />
Professor ernannt. Von<br />
1973 bis 1991 war er Chefarzt des<br />
Instituts für Pathologie am Kreiskrankenhaus<br />
Nürt<strong>in</strong>gen, das er mit<br />
aufgebaut hat. Der Zeit als Chefarzt<br />
schloss sich se<strong>in</strong>e Tätigkeit<br />
als niedergelassener Pathologe an.<br />
Von 1992 bis zu se<strong>in</strong>em Ruhestand<br />
im Jahr 2003 arbeitete er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er<br />
unter se<strong>in</strong>er Leitung begründeten<br />
Geme<strong>in</strong>schaftspraxis für Histologie<br />
und Zytologie.<br />
1983 wurde er zum Vizepräsidenten<br />
der Landesärztekammer<br />
Baden-Württemberg gewählt, und<br />
schließlich bekleidete er von 1991<br />
bis 2003 über drei Wahlperioden<br />
das Präsidentenamt. Prof. Kolkmann<br />
hat die heutigen Qualitätssicherungsverfahren<br />
entscheidend<br />
mitgeprägt. Für se<strong>in</strong> vielfältiges<br />
berufs- und gesundheitspolitisches<br />
Wirken wurde Prof. Kolkmann<br />
2001 mit dem Verdienstorden der<br />
Bundesrepublik Deutschland am<br />
Bande ausgezeichnet. BÄK/ZBW<br />
Zitat<br />
„Mich hat die Niederlage<br />
viel gelehrt. Wenn man<br />
aus solchen Tälern herauskommt,<br />
ist man gereifter.<br />
Und gelassener. Ich<br />
glaube, ich werde Politik<br />
jetzt anders machen.“<br />
Julia Klöckner, unterlegene Spitzenkandidat<strong>in</strong><br />
der CDU bei der Wahl <strong>in</strong><br />
Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz.<br />
Foto: CDU Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz<br />
Anzeige<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016
46<br />
Term<strong>in</strong>e<br />
» Zahnärztlicher Arbeitskreis für Praxisführung und Fortbildung e. V. (Z.A.P.F. e. V.)<br />
Wo?<br />
Zahnärztehaus<br />
Stuttgart<br />
Albstadtweg 9<br />
70567 Stuttgart<br />
Montag, 6. Juni 2016<br />
Referent:<br />
Gebühr:<br />
Aktuelle Konzepte <strong>in</strong> der Endodontie<br />
ZA Thomas Senghaas, Hamburg<br />
Mitglieder: 0,00 Euro<br />
Nicht-Mitglieder: 50,00 Euro<br />
Fortbildungspunkte: 3<br />
Information und<br />
Anmeldung:<br />
Z.A.P.F. e.V.<br />
Margit Giese<br />
Großer Lückenweg 13<br />
75175 Pforzheim<br />
Tel. 0700-9273 5877<br />
Fax. 0700-9273 3291<br />
Mail: kurse@zapf.org<br />
Internet: www.zapf.org<br />
» Dentimed GmbH - Qualitätsverbund <strong>in</strong> Nord-Württemberg<br />
Wo?<br />
Sportstudio <strong>in</strong> der<br />
Mercedes-Benz-Arena<br />
des VfB Stuttgart<br />
Mercedesstraße 87<br />
70372 Stuttgart<br />
Donnerstag, 16. Juni 2016<br />
19.00 Uhr bis ca. 21.00 Uhr<br />
Referent:<br />
Gebühr:<br />
Die 20 häufigsten Fehler beim adhäsiven Kleben<br />
Prof. Dr. Claus-Peter Ernst, Ma<strong>in</strong>z<br />
Mitglieder: 75,- Euro<br />
Nicht-Mitglieder: 175,- Euro<br />
Fortbildungspunkte: 3<br />
Information und<br />
Anmeldung:<br />
Dentimed GmbH<br />
Engstlatter Weg 14<br />
70567 Stuttgart<br />
Tel. 0711-48 99 236 Mi. 9-12 Uhr<br />
Fax 0711-48 99 237<br />
Mail: <strong>in</strong>fo@dentimed.org<br />
Internet: www.dentimed.org<br />
» 8. Symposium des ZfZ (Zahnärzte für Zahnärzte e. V.)<br />
Wo?<br />
Hotel-Restaurant<br />
Molkenkur<br />
Kl<strong>in</strong>genteichstraße 31<br />
69117 Heidelberg<br />
Samstag, 25. Juni 2016<br />
9 bis 18 Uhr<br />
Referenten:<br />
Der Zahnarzt als Generalist<br />
Prof. Dr. Till Dammaschke, Münster<br />
PD Dr. Dr. Peer Kämmerer, Rostock<br />
Dr. Maximilian Blume, Ma<strong>in</strong>z<br />
Es f<strong>in</strong>det e<strong>in</strong> separates Helfer<strong>in</strong>nenprogramm statt.<br />
Fortbildungspunkte: 8<br />
Information und<br />
Anmeldung:<br />
ZfZ<br />
Praxis Dr. Chr. Schröder<br />
Poststr. 6<br />
69115 Heidelberg<br />
Tel: (06221) 21 26 7<br />
Fax: (06221) 16 74 25<br />
E-Mail: im-dialog@zfz-hd.de<br />
Internet: www.zfz-heidelberg.de<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
Amtliche Mitteilungen 47<br />
Verlust von<br />
Zahnarztausweisen<br />
Die Ausweise von<br />
Ute Mössner<br />
Erw<strong>in</strong>str. 31<br />
79102 Freiburg<br />
Geb. 20.10.1962<br />
Iris Walser<br />
Karl-Erb-R<strong>in</strong>g 9<br />
88213 Ravensburg<br />
Geb. 16.09.1985<br />
Ausweis: 27.11.2013<br />
Jan Wojciech Martynowski<br />
Neufelser Str. 13<br />
74676 Niedernhall<br />
Geb. 15.02.1979<br />
Ausweis: 8.4.2014<br />
wurden verloren, gestohlen beziehungsweise<br />
nicht zurückgegeben<br />
und werden für ungültig erklärt.<br />
Landeszahnärztekammer Baden-<br />
Württemberg mit den Bezirkszahnärztekammern<br />
BZK Freiburg<br />
Merzhauser Str. 114-116<br />
79100 Freiburg<br />
Tel.: (07 61) 45 06-0<br />
Fax: (07 61) 45 06-450<br />
BZK Karlsruhe<br />
Joseph-Meyer-Str. 8 – 10<br />
68167 Mannheim<br />
Tel.: (06 21) 3 80 00-0<br />
Fax: (06 21) 3 80 00-1 70<br />
BZK Stuttgart<br />
Albstadtweg 9<br />
70567 Stuttgart<br />
Tel.: (07 11) 78 77-0<br />
Fax: (07 11) 78 77-238<br />
BZK Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Bismarckstr. 96<br />
72072 Tüb<strong>in</strong>gen<br />
Tel.: (0 70 71) 9 11-0<br />
Fax: (0 70 71) 9 11-209/233<br />
Anzeige<br />
www.zahnaerzteblatt.de<br />
ZBW 6/2016
48<br />
Personalia<br />
Nachruf<br />
Dieter Ernst Buchheimer<br />
E<strong>in</strong>e große Trauergeme<strong>in</strong>de nahm<br />
Abschied von Dieter Buchheimer,<br />
der im Alter von 81 Jahren am<br />
19.4.2016 nach längerer, schwerer<br />
Krankheit <strong>in</strong> Weil am Rhe<strong>in</strong> verstarb.<br />
Das Zitat der<br />
Traueranzeige:<br />
„Was e<strong>in</strong> Mensch<br />
an Gutem <strong>in</strong> die<br />
Welt h<strong>in</strong>ausgibt,<br />
geht nicht verloren“,<br />
charakterisiert<br />
se<strong>in</strong> Leben.<br />
In eigener Praxis<br />
von 1963 bis 2000<br />
niedergelassen <strong>in</strong><br />
Weil-Friedl<strong>in</strong>gen<br />
prägte er als Fasnächtler,<br />
Feuerwehrmann,<br />
Kirchengeme<strong>in</strong>derat<br />
und Kommunalpolitiker<br />
der Freien<br />
Wähler Weiler<br />
Zeitgeschichte.<br />
Die Gesellschaft<br />
ehrte se<strong>in</strong>en außerordentlichen, uneigennützigen<br />
E<strong>in</strong>satz im Dienste<br />
der Allgeme<strong>in</strong>heit 2006 mit dem<br />
Bundesverdienstkreuz am Bande.<br />
Schon 10 Jahre früher erhielt<br />
1996 Dieter Buchheimer für Verdienste<br />
um den zahnärztlichen Be-<br />
rufsstand die Ehrennadel der Deutschen<br />
Zahnärzteschaft. Seit 1973<br />
setzte er sich bei der KZV Freiburg<br />
und der BZK Freiburg <strong>in</strong> den Vertreterversammlungen<br />
und diversen<br />
Ausschüssen für die südbadische<br />
E<strong>in</strong>er von uns. In der ZBW-Ausgabe 2/2008 erschien unter der Rubrik E<strong>in</strong>er<br />
von uns e<strong>in</strong>e Würdigung Dieter Buchheimers.<br />
Kollegenschaft e<strong>in</strong>. Als Mitglied<br />
der Vertreterversammlung der<br />
Baden-Württembergischen Versorgungsanstalt<br />
für Ärzte, Zahnärzte<br />
und Tierärzte war er von 1994 bis<br />
2006 auch Mitglied des Verwaltungsrates<br />
der VA.<br />
Se<strong>in</strong>e große Erfahrung als Kommunalpolitiker,<br />
se<strong>in</strong> großes Archiv<br />
und se<strong>in</strong>e akribische Vorarbeit für<br />
Entscheidungen prägten auch se<strong>in</strong><br />
Wirken von 1989 bis 1996 als Vorsitzender<br />
des F<strong>in</strong>anzausschusses der<br />
KZV Freiburg. Mit<br />
diesen Fähigkeiten<br />
bereitete er mit dem<br />
damaligen Vorstand<br />
der KZV Freiburg<br />
den Bau des heutigen<br />
Zahnärztehauses<br />
Freiburg vor.<br />
Nach vielen Sitzungen,<br />
langen und hitzigen<br />
Diskussionen<br />
stellte er schließlich<br />
<strong>in</strong> der Vertreterversammlung<br />
den Antrag<br />
für den Bau des<br />
Zahnärztehauses<br />
Foto: Piontek<br />
mit e<strong>in</strong>em Fortbildungs<strong>in</strong>stitut.<br />
Lieber Dieter wir<br />
nehmen <strong>in</strong> Liebe<br />
Abschied, wir danken<br />
Dir für De<strong>in</strong> Wirken im Großen<br />
und Kle<strong>in</strong>en und De<strong>in</strong>er Frau<br />
Marlis Buchheimer-Kramer für<br />
die Unterstützung De<strong>in</strong>es Tuns im<br />
H<strong>in</strong>tergrund.<br />
Dr. Anto<strong>in</strong>ette Röttele,<br />
Weil am Rhe<strong>in</strong><br />
Anzeige<br />
Erste Hilfe.<br />
Selbsthilfe.<br />
Wer sich selbst ernähren kann,<br />
führt e<strong>in</strong> Leben <strong>in</strong> Würde.<br />
brot-fuer-die-welt.de/selbsthilfe<br />
ZBW 6/2016<br />
www.zahnaerzteblatt.de
52<br />
Zu guter Letzt<br />
Die Zustimmung für Angela Merkel<br />
und ihre Politik vom ersten Quartal<br />
2015 bis zum ersten Quartal 2016<br />
Die Zustimmung für Angela Merkel und ihre Politik vom<br />
ersten Quartal 2015 bis zum ersten Quartal 2016<br />
60% 59 59<br />
<strong>in</strong>sgesamt<br />
57 West*<br />
Ost<br />
Bayern<br />
50%<br />
48<br />
40%<br />
60<br />
*ohne Bayern<br />
1. Quartal 2015 1. Quartal 2016<br />
47<br />
4343<br />
Die Idee der Demokratie im Vergleich<br />
zu anderen Staatsformen f<strong>in</strong>den sehr<br />
gut oder gut:<br />
Die Idee der Demokratie im Vergleich zu anderen<br />
Staatsformen f<strong>in</strong>den sehr gut oder gut:<br />
2008 2016<br />
95%<br />
95%<br />
93%<br />
<strong>in</strong>sgesamt<br />
West<br />
Ost<br />
88%<br />
89%<br />
81%<br />
Grafiken: Stern/Picture Press<br />
Zustimmung für Demokratie s<strong>in</strong>kt. Mit der Staatsform Demokratie identifiziert sich immer noch e<strong>in</strong>e überwältigende Mehrheit der Bundesbürger<br />
- aber die Zustimmung ist zurückgegangen, vor allem im Osten der Republik. Besonders gravierend: Immerh<strong>in</strong> fast e<strong>in</strong> Drittel (28<br />
Prozent) der AfD-Anhänger hält die Idee der Demokratie für weniger gut oder sogar schlecht. Die Werte der AfD selbst stiegen vor allem im<br />
Osten: seit der Bundestagswahl 2013 um über zehn Prozentpunkte. In Bayern, wo die CSU um Horst Seehofer Stimmung gegen Angela Merkels<br />
Flüchtl<strong>in</strong>gspolitik machte, legte die AfD um fast sieben Prozentpunkte zu. In der gleichen Zeit brach die CSU dort um 8,3 Prozentpunkte<br />
e<strong>in</strong>. Das ist deutlicher als im Rest des Landes, wo die großen Parteien ebenfalls an Zustimmung verloren - die Union hatte 2013 bundesweit<br />
noch 41,5 Prozent, die SPD 25,7. Im Verlauf des vergangenen Jahres litt auch der Popularitätswert der Kanzler<strong>in</strong> - im Osten verlor sie 14<br />
Prozentpunkte und <strong>in</strong> Bayern sogar 17.<br />
Impressum<br />
Herausgeber:<br />
Dr. Udo Lenke, Präsident der Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg (LZK BW), und Dr. Ute Maier,<br />
Vorsitzende des Vorstands der Kassenzahnärztlichen<br />
Vere<strong>in</strong>igung Baden-Württemberg (KZV BW), für das<br />
Informationszentrum Zahngesundheit Baden-Württemberg<br />
– e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>richtung der LZK BW und KZV BW.<br />
Redaktion:<br />
Johannes Clausen, HC (ChR, verantw.)<br />
Informationszentrum Zahngesundheit<br />
Baden-Württemberg<br />
Telefon: 0711/222 966-10<br />
E-Mail: johannes.clausen@izz-onl<strong>in</strong>e.de<br />
Andrea Mader (am),<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
Telefon: 0711/228 45-29<br />
E-Mail: mader@lzk-bw.de<br />
Guido Reiter (gr),<br />
Kassenzahnärztliche Vere<strong>in</strong>igung Baden-Württemberg<br />
Telefon: 0711/78 77-220<br />
E-Mail: guido.reiter@kzvbw.de<br />
Redaktionsassistenz: Gabriele Billischek<br />
Layout: Gabriele Billischek, Sandra Limley-Kurz<br />
Anschrift der Redaktion:<br />
Informationszentrum Zahngesundheit Baden-<br />
Württemberg, Königstraße 26, 70173 Stuttgart<br />
Telefon: 0711/222 966-14<br />
Telefax: 0711/222 966-21<br />
E-Mail: <strong>in</strong>fo@zahnaerzteblatt.de<br />
Autoren dieser Ausgabe: Johannes Clausen,<br />
Christian Ignatzi, Dr. Bernhard Jäger, Dorothea<br />
Kallenberg, Andrea Mader, Dr. Dr. Alexander<br />
Raff, Guido Reiter, Dr. Anto<strong>in</strong>ette Röttele, Ruth<br />
Schildhauer.<br />
Titelseite: Foto: Landtag von Baden-Württemberg<br />
Verantwortlich für Amtliche Mitteilungen der<br />
Kassenzahnärztlichen Vere<strong>in</strong>igung<br />
Baden-Württemberg (KZV BW):<br />
Dr. Ute Maier, Vorsitzende des Vorstands der<br />
Kassenzahnärztlichen Vere<strong>in</strong>igung Baden-<br />
Württemberg (KZV BW), KdöR<br />
Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart<br />
Verantwortlich für Amtliche Mitteilungen der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />
(LZK BW):<br />
Dr. Udo Lenke, Präsident der<br />
Landeszahnärztekammer<br />
Baden-Württemberg (LZK BW), KdöR<br />
Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart<br />
H<strong>in</strong>weise: Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe<br />
gekürzt zu veröffentlichen. E<strong>in</strong> Anspruch auf<br />
Veröffentlichung besteht nicht. Bei E<strong>in</strong>sendungen an<br />
die Redaktion wird der vollen oder auszugsweisen<br />
Veröffentlichung zugestimmt.Unaufgefordert<br />
e<strong>in</strong>gegangene Fortbildungsmanus-kripte können<br />
nicht veröffentlicht werden, da die Redaktion<br />
nur mit wissenschaftlichen Autoren vere<strong>in</strong>barte<br />
Fortbildungsbeiträge veröffentlicht. Alle Rechte an<br />
dem Druckerzeugnis, <strong>in</strong>sbesondere Titel-, Namensund<br />
Nutzungsrechte etc., stehen ausschließlich den<br />
Herausgebern zu. Mit Annahme des Manuskripts<br />
zur Publikation erwerben die Herausgeber das<br />
ausschließliche Nutzungsrecht, das die Erstellung von<br />
Fort- und Sonderdrucken, auch für Auftraggeber aus<br />
der Industrie, das E<strong>in</strong>stellen des ZBW <strong>in</strong>s Internet,<br />
die Übersetzung <strong>in</strong> andere Sprachen, die Erteilung<br />
von Abdruckgenehmigungen für Teile, Abbildungen<br />
oder die gesamte Arbeit an andere Verlage sowie<br />
Nachdrucke <strong>in</strong> Medien der Herausgeber, die<br />
fotomechanische sowie elektronische Vervielfältigung<br />
und die Wiederverwendung von Abbildungen umfasst.<br />
Dabei ist die Quelle anzugeben. Änderungen und<br />
H<strong>in</strong>zufügungen zu Orig<strong>in</strong>alpublikationen bedürfen der<br />
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Re<strong>in</strong>er Hoffmann<br />
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Redaktion.<br />
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E<strong>in</strong>zelverkaufspreis <strong>in</strong>kl. MwSt. € 7,50.<br />
Bestellungen werden vom Verlag entgegengenommen.<br />
Die Kündigungsfrist für Abonnements beträgt 6 Wochen<br />
zum Ende des Bezugszeitraumes. Für die Mitglieder der<br />
Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg ist der<br />
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Hans Peter Berk, Johannes Werle, Stephan Marzen<br />
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Fax: 02 11/505-10 02 499<br />
E-Mail: kundenmagaz<strong>in</strong>e@rhe<strong>in</strong>ische-post.de<br />
Internet: www.rp-media.de<br />
ZBW 6/2016<br />
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Produktanzeigen 53<br />
Presse<strong>in</strong>formationen<br />
5 Jahre Protilab <strong>in</strong> Deutschland – Qualität mit TÜV-Siegel<br />
„Lösungen <strong>in</strong> höchster Qualität für jede Indikation<br />
und das zu unschlagbaren Preisen für jeden<br />
Geldbeutel – genau auf die Bedürfnisse der Patienten<br />
angepasst.“<br />
Laut aktueller Pressemeldung konnte sich<br />
Protilab, e<strong>in</strong>es der führenden Importzahnersatzlabore<br />
<strong>in</strong> Europa, mit diesem Konzept seit<br />
mittlerweile 5 Jahren <strong>in</strong> Deutschland erfolgreich<br />
etablieren. Mit Protilab als zukünftigem Partner<br />
ist die Zahnarztpraxis <strong>in</strong> vielerlei H<strong>in</strong>sicht auf<br />
der sicheren Seite: Zum 5. Geburtstag auf dem<br />
deutschen Markt hat das Labor se<strong>in</strong>en Partnern<br />
und auch sich selbst e<strong>in</strong> schönes Geschenk<br />
gemacht: Die Protilab GmbH ist e<strong>in</strong>es der<br />
deutschlandweit ersten Unternehmen, das für<br />
se<strong>in</strong> Managementsystem die ISO-9001:2015-<br />
Qualifikation des TÜV Hessen erhalten hat!<br />
Der E<strong>in</strong>klang zwischen progressiven Ideen und<br />
optimalen Prozessen, Eigenschaften, die Protilab<br />
auszeichnen, spiegelt sich auch <strong>in</strong> den<br />
Produkten wider.<br />
So schwärmen viele Behandler und Patienten<br />
von den hauchfe<strong>in</strong>en easyfit Veneers. Die<br />
filigranen Hochleistungsglaskeramikschalen<br />
verbergen sogar kle<strong>in</strong>ste Makel wie Schmelzsprünge<br />
oder dauerhafte Verfärbungen, und<br />
machen den Weg frei für e<strong>in</strong> unbeschwertes<br />
Lachen. Auch ungleich stehende Zähne werden<br />
mit m<strong>in</strong>imalem Aufwand <strong>in</strong> kürzester Zeit<br />
korrigiert. Das kommt e<strong>in</strong>em bekannt vor? Ja,<br />
doch wie immer optimiert Protilab dabei die<br />
bewährte Technik für Behandler und Patienten:<br />
Deshalb reicht e<strong>in</strong> simples Anrauen der Zähne,<br />
das wiederum nur e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>traligamentäre Betäubung<br />
mit sich br<strong>in</strong>gt, um die easyfit Veneers zu<br />
befestigen. Verbunden mit dem Variol<strong>in</strong>k-Esthetic-Kompositkleber<br />
von Ivoclar Vivadent wird die<br />
E<strong>in</strong>setzzeit erheblich reduziert. Kostbare Zeit<br />
und mühsame Sitzungen werden gespart. Das<br />
Material ist frei von Am<strong>in</strong>en, biokompatibel und<br />
somit auch für Allergiker geeignet. Durch die<br />
neuesten 3D-Techniken werden die easyfit Veneers<br />
maßangefertigt, sodass sie exakt mit der<br />
Präparationsgrenze abschließen und somit e<strong>in</strong>e<br />
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Elektrische Zahnbürsten: Schalltechnologie auf dem Vormarsch<br />
Philips Sonicare – Deutschlands beliebteste Schallzahnbürste 1<br />
Laut GfK hat sich das Marktvolumen<br />
der elektrischen Zahnbürsten <strong>in</strong> den<br />
letzten fünf Jahren mehr als verdoppelt.<br />
2 Klare Gew<strong>in</strong>ner s<strong>in</strong>d die Schallzahnbürsten<br />
– sie s<strong>in</strong>d der Treiber<br />
des Marktwachstums und machen<br />
<strong>in</strong>zwischen fast die Hälfte des Gesamtmarktes<br />
der elektrischen Zahnbürsten aus. 2 Für das Segment<br />
der Schallzahnbürsten steht vor allem e<strong>in</strong>e<br />
Marke: Philips Sonicare. Nicht nur die objektiven<br />
Marktdaten bestätigen e<strong>in</strong>en stark wachsenden<br />
Trend für die Philips Sonicare. Auch für mehr als<br />
die Hälfte aller deutschen Zahnarztpraxen gehört<br />
die beliebte Schallzahnbürste mittlerweile<br />
zur festen Patientenempfehlung – Tendenz steigend.<br />
3<br />
Hervorragende Re<strong>in</strong>igungsleistung –<br />
Ke<strong>in</strong>e andere gibt e<strong>in</strong> glatteres Gefühl<br />
stet wurden. 4 re<strong>in</strong>igen, und sorgt so für das perfekt saubere<br />
Sowohl Zahnmediz<strong>in</strong>er als auch Konsumenten<br />
s<strong>in</strong>d überzeugt und begeistert<br />
vom e<strong>in</strong>malig glatten, sauberen Gefühl<br />
auf den Zähnen nach der Re<strong>in</strong>igung<br />
mit e<strong>in</strong>er Philips Sonicare. Auch die<br />
Stiftung Warentest attestiert der beliebten<br />
wissenschaftlich untermauert<br />
Erreicht wird die e<strong>in</strong>malige Re<strong>in</strong>igungsleistung<br />
durch die patentierte Schalltechnologie <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung<br />
mit <strong>in</strong>novativen, hocheffektiven Bürstenköpfen.<br />
Durch den Schallmotorantrieb erreichen<br />
die Borstenspitzen <strong>in</strong> hoher Geschw<strong>in</strong>digkeit e<strong>in</strong>e<br />
Schallzahnbürste Philips Frequenz von 31.000 Bewegungen pro M<strong>in</strong>ute.<br />
Sonicare DiamondClean u. a. e<strong>in</strong>e<br />
„sehr gute Re<strong>in</strong>igungsleistung“<br />
und zählt diese mit e<strong>in</strong>er Gesamtnote<br />
von 1,6 zu den<br />
besten elektrischen Zahnbürsten,<br />
die bisher gete-<br />
Zusätzlich schw<strong>in</strong>gen die Bürstenköpfe seitwärts<br />
ebenfalls mit 31.000 Bewegungen pro M<strong>in</strong>ute.<br />
Durch diese e<strong>in</strong>malige, präzise Komb<strong>in</strong>ation aus<br />
Bewegung der Borstenspitzen und des Bürstenkopfes<br />
ist die Philips Sonicare <strong>in</strong> der Lage, selbst<br />
schwer erreichbare Stellen im Mund effektiv zu<br />
Mundgefühl.<br />
Mit mehr als 100 Studien ist die Effektivität der<br />
gleichzeitig schonenden Re<strong>in</strong>igungswirkung<br />
der Philips Sonicare Schallzahnbürsten wissenschaftlich<br />
umfassend belegt. 5<br />
Quellen:<br />
1<br />
Marktforschungs<strong>in</strong>stitut 2015, Abverkäufe und Umsatz<br />
2<br />
GfK 2016, Zahnpflege – Gesamtmarkt Deutschland<br />
3<br />
Umfrage des Institutes Research Priorities im Auftrag der Philips<br />
GmbH: Jährliche Ermittlung des Empfehlungsverhaltens<br />
von Zahnärzten und Praxismitarbeitern <strong>in</strong> Deutschland, Dez.<br />
2015, n=307<br />
4<br />
test 4/2013, Seite 24 und test 3/2016, Seite 28 – im Test war<br />
die Philips Sonicare DiamondClean<br />
5<br />
E<strong>in</strong>e Auswahl aller Studien fasst die Broschüre „Die Wissenschaft<br />
h<strong>in</strong>ter Philips Sonicare“ zusammen. Anforderbar direkt<br />
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