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Kammerwahl 2024

ZBW 05/06 2024

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ZBW<br />

ZAHNÄRZTEBLATT BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

5-6/<strong>2024</strong><br />

Titelthema<br />

Zahnärztliche Proteste<br />

in Baden-Württemberg<br />

Fortbildung<br />

Kindeswohlgefährdung in<br />

der Zahnarztpraxis<br />

„Wir müssen<br />

reden!“<br />

Diese Ausgabe enthält das neue


Zahnärztliche Versorgung<br />

akut bedroht!<br />

Wir beteiligen uns am zahnärztlichen Protest!<br />

Am<br />

wird in dieser Praxis<br />

nicht behandelt.<br />

Ein zahnärztlicher Notfalldienst ist organisiert. Infos unter Telefon 01801 116 116 (0,039 Euro/Minute)<br />

in Kooperation mit weiteren zahnärztlichen Verbänden


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

3_EDITORIAL<br />

„Wir müssen<br />

reden!“<br />

Liebe Kolleginnen<br />

und Kollegen,<br />

wir stehen vor einer entscheidenden<br />

Herausforderung, die<br />

die Qualität und Zugänglichkeit<br />

zahnärztlicher Versorgung bedroht. Um unsere<br />

Anliegen wirksam zu vertreten, benötigen wir<br />

Ihre aktive Unterstützung beim bevorstehenden<br />

Protesttag am 18. Juni.<br />

Foto: Adobe Stock / fizkes ; Armin Fischer<br />

Bitte tragen Sie dieses Datum in die beiden Poster<br />

ein, die dieser Zeitschriftenausgabe beiliegen und<br />

hängen Sie es gut sichtbar in Ihrer Praxis auf.<br />

Dies ist ein Aufruf, kollektiv unsere Praxen zu<br />

schließen und somit ein starkes Signal an die Politik<br />

zu senden. Ihr Engagement ist jetzt gefragt – zeigen<br />

Sie Haltung und treten Sie mit uns gemeinsam für<br />

den Erhalt unserer zahnmedizinischen Versorgung<br />

ein.<br />

Ihr Torsten Tomppert<br />

PROTESTTAG<br />

Am 18. Juni <strong>2024</strong> wird in Baden-Württemberg ein landesweiter<br />

Protesttag der Zahnärzteschaft stattfinden, der die<br />

aktuellen Herausforderungen im Bereich der ambulanten<br />

zahnärztlichen Versorgung thematisiert. Rahmenbedingungen<br />

wie die hohe Bürokratielast, Budgetierungseffekte,<br />

die Stagnation bei der Gebührenordnung für Zahnärzte<br />

(GOZ) sowie steigende Personal-, Energie- und Betriebskosten,<br />

werden als zunehmend ernsthafte Bedrohung<br />

wahrgenommen. Um auf diese Missstände aufmerksam zu<br />

machen, sind koordinierte Protestaktionen geplant, die eine<br />

breite Mobilisierung der zahnärztlichen Basis und eine<br />

sichtbare Präsenz im Land durch vielfältige lokale Aktionen<br />

vorsehen. Diese Initiative soll die öffentliche Aufmerksamkeit<br />

für die Anliegen der Zahnärzteschaft schärfen und die<br />

dringende Notwendigkeit von Veränderungen in der ambulanten<br />

zahnärztlichen Versorgung verdeutlichen (Seite 12 f.).<br />

DIGITALE KAMMERWAHL<br />

Die bevorstehende <strong>Kammerwahl</strong> markiert einen bedeutsamen<br />

Wendepunkt, denn erstmals wird in einer<br />

Landeszahnärztekammer online gewählt. Mit dieser Neuerung<br />

demonstriert die baden-württembergische Kammer<br />

vor allem ihre zeitgemäße und nachhaltige Ausrichtung.<br />

Ein weiteres zentrales Anliegen der Verantwortlichen besteht<br />

darin, insbesondere junge Kolleg*innen dazu zu ermutigen,<br />

ihr Wahlrecht aktiv auszuüben, denn eine höhere<br />

Wahlbeteiligung stärkt nicht nur das demokratische Fundament<br />

innerhalb der Kammer, sondern sendet auch ein<br />

deutliches Signal an die Politik: Unsere berufspolitische<br />

Selbstverwaltung funktioniert effektiv. Daher appelliert<br />

Dr. Torsten Tomppert, Präsident der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg. in seinem Leitartikel an alle über<br />

13.500 wahlberechtigten Kammermitglieder, ihre Stimme<br />

abzugeben. „Denn nur eine Kammer mit hoher Legitimationsbasis<br />

kann in der Öffentlichkeit als Sprachrohr des<br />

gesamten Berufsstandes aktiv und selbstbewusst auftreten<br />

und die freiberuflichen Interessen und Werte der gesamten<br />

Kollegenschaft klar, verständlich und mit einheitlicher<br />

Stimme artikulieren und durchsetzen.”<br />

KINDESWOHLGEFÄHRDUNG<br />

Im Kontext der COVID-19-Pandemie hat das Thema<br />

Kindeswohlgefährdung erneut verstärkte mediale Aufmerksamkeit<br />

erfahren. Nach Angaben des Statistischen<br />

Bundesamts steigt die jährliche Zahl gemeldeter Fälle von<br />

Kindeswohlgefährdung seit 2012 kontinuierlich an. Unser<br />

aktueller Fortbildungsbeitrag (S. 30 ff.) beleuchtet daher<br />

die Themenbereiche Kindeswohlgefährdung und Vernachlässigung<br />

im zahnmedizinischen Bereich und präsentiert<br />

mögliche Handlungsoptionen. Verfasst wurde der Artikel<br />

von Priv.-Doz. Dr. med. dent. habil. Julian Schmoeckel,<br />

Oberarzt/Zahnarzt der Abteilung für präventive Zahnmedizin<br />

und Kinderzahnheilkunde am ZZMK der Universitätsmedizin<br />

Greifswald, sowie von Dr. med. Natalie<br />

Stanislawski, Fachärztin für Rechtsmedizin am Brandenburgischen<br />

Landesinstitut für Rechtsmedizin in Potsdam.<br />

In der kommenden Ausgabe des ZBW wird der zweite Teil<br />

dieses Beitrags veröffentlicht.<br />

Cornelia Schwarz<br />

»<br />

.


4_INHALT<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

INHALT<br />

LEITARTIKEL<br />

BERUFSPOLITIK<br />

09_<strong>Kammerwahl</strong> <strong>2024</strong> und<br />

Protestaktionen<br />

Dr. Torsten Tomppert<br />

TITELTHEMA<br />

10_Zahnärztliche Proteste in Baden-Württemberg<br />

Praxissprechtag am 18. Juni – und was Sie dazu<br />

wissen müssen<br />

21_ „Weltweit erstes umfassendes KI-Gesetz“<br />

EU reguliert Einsatz von künstlicher Intelligenz<br />

22_Wirtschaftlichkeitsgebot: Beratung und Prüfung<br />

ZBW-Serie: Ausschüsse und Gremien in der KZV BW<br />

FORTBILDUNG<br />

14_Ein rundes Gesamtpaket<br />

Gespräch<br />

16_Einfacher, schneller, günstiger<br />

Statements<br />

26_ Anzeichen erkennen<br />

und dokumentieren<br />

Kindeswohlgefährdung<br />

in der Zahnarztpraxis<br />

(Teil 1)<br />

18_Erste Wahl<br />

Nachwuchs<br />

BERUFSPOLITIK<br />

19_Was lange währt,<br />

wird endlich gut?<br />

Reform der ambulanten<br />

Versorgung<br />

30_Pharmakologie für die Zahnarztpraxis<br />

ZFZ Online-Winter-Akademie <strong>2024</strong>


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

5_INHALT<br />

FORTBILDUNG<br />

PROPHYLAXE<br />

32_Erfolgsgeschichte in der<br />

zahnmedizinischen Bildung<br />

50 Jahre Zahnmedizinisches<br />

Fortbildungszentrum (ZFZ) Stuttgart<br />

39_Gemeinsam für die Gruppenprophylaxe<br />

LAGZ-Treffen der regionalen Geschäftsführungen<br />

AG Zahngesundheit<br />

KULTUR<br />

PRAXIS<br />

44_Festivalsommer verspricht musikalische Höhepunkte<br />

Klangvolle Vielfalt im Schwarzwald<br />

36_Begründungspflicht bei abweichender<br />

Vereinbarung?<br />

Der GOZ-Ausschuss informiert<br />

37_Rahmenvertragspartner<br />

Die Kammer – Ihr Partner<br />

03_Editorial<br />

INFORMATION UND SERVICES<br />

46_ Namen und<br />

Nachrichten<br />

48_Personalia<br />

57_Amtliche Mitteilungen<br />

62_Termine<br />

63_ Zu guter Letzt/<br />

Impressum<br />

KOMMUNIKATION<br />

Besuchen Sie auch die ZBW-Website. Neben der<br />

Online-Ausgabe des ZBW gibt es zusätzliche Informationen<br />

sowie ein ZBW-Archiv.<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

InformationszentrumZahnundMundgesundheit<br />

izz_bw<br />

izzbadenwuerttemberg<br />

38_Herausforderung Künstliche Intelligenz<br />

Gemeinsame Konferenz der Öffentlichkeitsbeauftragten<br />

Für den Druck des Zahnärzteblatts Baden-Württemberg<br />

(ZBW) wurden ausschließlich Materialien aus<br />

FSC-zertifizierten Wäldern und/oder Recyclingmaterial<br />

aus kontrollierten Quellen verwendet.


6 _PERSPEKTIVEN<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

PERSPEKTIVEN_7<br />

ROBUSTE ZÄHNE: NICHT IMMER BLÜTENWEISS<br />

Forscher des Max-Planck-Instituts für Festkörperforschung entdeckten, dass die Robustheit<br />

von Nutria- und Biberzähnen nicht mit ihrer karamellfarbenen Erscheinung zusammenhängt.<br />

Durch aufwändige Mikroskop-Aufnahmen wurde festgestellt, dass Eisenoxid zwar die Zähne<br />

verstärkt, aber nicht für ihre Farbe verantwortlich ist. Stattdessen lagern sich eisenhaltige<br />

Stoffe in winzigen Hohlräumen im Zahnschmelz an, was sie widerstandsfähiger gegen Mikroben-Säuren<br />

macht. Die Entdeckung könnte die Grundlage für zukünftige Innovationen in der<br />

Zahnpflege bilden, indem ähnliche Stoffe in Zahnpasta integriert werden, um menschliche<br />

Zähne widerstandsfähiger zu machen.<br />

Foto: Adobe Stock/Martin


Kursprogramm<br />

Juli – Oktober <strong>2024</strong><br />

Jetzt online<br />

anmelden unter<br />

fortbildung.kzvbw.de<br />

Sedierungsverfahren in der Zahnheilkunde<br />

Dr. Kai Höckl, Bad Krozingen, Dr. Lars Kremer, Freibrug,<br />

• 8 Fortbildungspunkte<br />

• Kurs-Nr.: 24FKZ30418<br />

• für Zahnärztinnen / Zahnärzte<br />

• € 485.-<br />

06.07.<strong>2024</strong><br />

Warum eigentlich Keramikimplantate?<br />

PD Dr. Stefan Röhling, München<br />

• 8 Fortbildungspunkte<br />

• Kurs-Nr.: 24FKZ30319<br />

• für Zahnärztinnen / Zahnärzte<br />

• € 395.-<br />

13.07.<strong>2024</strong><br />

ONLINE-Seminar: Seltene Erkrankungen in<br />

der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde<br />

PD Dr. Marcel Hanisch, München<br />

• 4 Fortbildungspunkte<br />

• Kurs-Nr.: 24FKZ30420<br />

• für Zahnärztinnen / Zahnärzte<br />

• € 175.-<br />

17.07.<strong>2024</strong><br />

Update Endodontie - Erfolgsparameter<br />

für die endodontische Behandlung in<br />

der täglichen Praxis<br />

Prof. Dr. Christian Gernhardt, Hallo<br />

• 8 Fortbildungspunkte<br />

• Kurs-Nr.: 24FKZ30721<br />

• für Zahnärztinnen / Zahnärzte<br />

• € 395.-<br />

20.07.<strong>2024</strong><br />

Die dentale Trickkiste - eine Schatzkiste voller<br />

Erfahrung. Ästhetik braucht Funktion.<br />

Dr. Wolfram Bücking, Wangen im Allgäu<br />

• 8 Fortbildungspunkte<br />

• Kurs-Nr.: 24FKZ30922<br />

• für Zahnärztinnen / Zahnärzte<br />

• € 325.-<br />

20.07.<strong>2024</strong><br />

Sportzahnmedizin<br />

Prof. Dr. Andreas Filippi, Basel<br />

• 8 Fortbildungspunkte<br />

• Kurs-Nr.: 24FKZ31023<br />

• für Zahnärztinnen / Zahnärzte<br />

• € 335.-<br />

14.9.<strong>2024</strong><br />

Medikamente in der Zahnarztpraxis<br />

Dr. Anne Bauersachs, Sonneberg<br />

• 6 Fortbildungspunkte<br />

• Kurs-Nr.: 24FKZ30424<br />

• für Zahnärztinnen / Zahnärzte<br />

• € 345.-<br />

21.9.<strong>2024</strong><br />

Steuertipps zum Jahresende für Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte<br />

Christian Paatsch, Rust<br />

• 4 Fortbildungspunkte<br />

• Kurs-Nr.: 24FKZ20225<br />

• für Zahnärztinnen / Zahnärzte<br />

• € 145.-<br />

11.10.<strong>2024</strong><br />

FFZ Fortbildungsforum<br />

Zahnärzte<br />

Merzhauser Straße 114-116<br />

79100 Freiburg<br />

Fon: 0761 4506-160/-161<br />

Fax: 0761 4506-460<br />

Mail: fobi-freiburg@kzvbw.de<br />

Web: www.ffz-fortbildung.de


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

9_LEITARTIKEL<br />

KAMMERWAHL <strong>2024</strong><br />

UND PROTESTAKTIONEN<br />

Mit Ablauf dieser Kammerperiode zum Ende des Jahres sind in den<br />

kommenden Wochen die berufsständischen „Kammerparlamente“ auf Bezirksund<br />

Landesebene neu zu wählen. Entscheiden Sie mit Ihrer Stimme darüber,<br />

wer die Interessen unserer Profession in den nächsten vier Jahren kompetent<br />

vertreten soll.<br />

Dr. Torsten Tomppert<br />

Vorsitzender der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg,<br />

Präsident der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg<br />

KAMMERWAHL DIGITAL<br />

Wir haben wieder eine <strong>Kammerwahl</strong> vor<br />

uns. Bundesweit ein Novum: Erstmalig<br />

wird in einer Landeszahnärztekammer<br />

online gewählt, das haben die Delegierten<br />

der LZK-Vertreterversammlung im<br />

letzten Juli beschlossen. Damit spart die<br />

Kammer nicht nur Kosten, sie zeigt sich<br />

auch zeitgemäß nachhaltig. Besonders<br />

wichtig ist aber unser Ziel, insbesondere<br />

junge Kolleginnen und Kollegen zu motivieren,<br />

von ihrem Wahlrecht aktiv Gebrauch<br />

zu machen, um damit eine höhere<br />

Wahlbeteiligung zu erreichen. Hierdurch<br />

wird intern nicht nur das demokratische<br />

Fundament für spätere Entscheidungen<br />

der zu wählenden Gremien<br />

gestärkt. Zugleich wird nach außen der<br />

Politik signalisiert, dass unsere berufspolitische<br />

Selbstverwaltung gut funktioniert.<br />

Deshalb appelliere ich an alle wahlberechtigten<br />

Kammermitglieder: Nutzen<br />

Sie Ihr digitales Stimmrecht! Denn<br />

nur eine Kammer mit hoher Legitimationsbasis<br />

kann in der Öffentlichkeit als<br />

Sprachrohr des gesamten Berufsstandes<br />

aktiv und selbstbewusst auftreten und<br />

die freiberuflichen Interessen und Werte<br />

der gesamten Kollegenschaft klar, verständlich<br />

und mit einheitlicher Stimme<br />

artikulieren und durchsetzen.<br />

SPIELRÄUME NUTZEN<br />

Gelebte Freiberuflichkeit heißt auch,<br />

dass wir selbst unsere körperschaftlichen<br />

Gestaltungsspielräume gut nutzen.<br />

In gesundheitspolitisch schwierigen<br />

Zeiten mit großen berufspolitischen<br />

Herausforderungen wird das Ehrenamt<br />

immer wichtiger. Deshalb wählen<br />

Sie diejenigen Kolleginnen und Kollegen,<br />

von denen Sie überzeugt sind,<br />

dass sie als Ihre standespolitischen Repräsentanten<br />

auf Zeit bereit sind, in hohem<br />

Maße Verantwortung für den Berufsstand<br />

zu übernehmen, die kritisch<br />

hinterfragen, zielorientiert handeln<br />

und konstruktive Lösungsvorschläge<br />

erarbeiten. Klar ist auch: Berufspolitik<br />

ist kein Wunschkonzert, sondern erfordert<br />

Visionen, Ideen, Gestaltungswillen<br />

und das dazugehörige Wissen, um den<br />

Berufstand immer wieder neu auszurichten.<br />

Das sind Grundvoraussetzungen,<br />

um als starke Interessenvertretung<br />

zukünftigen Herausforderungen gewachsen<br />

zu sein und von der Politik<br />

und den Krankenkassen als ernstzunehmende<br />

Gesprächs- und Verhandlungspartner<br />

wahrgenommen zu werden.<br />

HARTE BRETTER BOHREN<br />

Frei nach dem deutschen Soziologen<br />

Max Weber bedeutet Politik wie auch<br />

Standespolitik ein starkes, langsames<br />

Bohren harter Bretter mit Leidenschaft<br />

und Augenmaß zugleich. Unsere Strukturen<br />

sind nicht perfekt und unsere<br />

Entscheidungen und Ergebnisse überzeugen<br />

nicht jeden zu jeder Zeit. Aber<br />

wir sind vital und offen für Veränderungen,<br />

wobei neu gewählte, hoch motivierte<br />

Kolleginnen und Kollegen einen<br />

wertvollen Beitrag leisten können.<br />

PROTESTAKTIONEN<br />

Denn genau diese Stärke, diese Kompetenz<br />

und die vielfältigen Perspektiven<br />

unserer Kolleginnen und Kollegen werden<br />

wir bei den anstehenden Protestaktionen<br />

brauchen! In dieser ZBW-Ausgabe<br />

liefern wir Ihnen einen Überblick,<br />

was am ersten zahnärztlichen Protesttag<br />

– dem 18.6.<strong>2024</strong> – in Baden-Württemberg<br />

geplant ist und wie jede und<br />

jeder Einzelne dazu beitragen kann, unsere<br />

berufspolitischen Forderungen öffentlichkeitswirksam<br />

zu vertreten und<br />

an die Verantwortlichen in der Politik<br />

zu adressieren.<br />

Im Mittelpunkt unserer Proteste steht<br />

die Botschaft: Eine präventionsorientierte<br />

Ausrichtung der Zahnmedizin,<br />

wie sie in unseren Praxen seit Jahren<br />

praktiziert wird, ist entscheidend für<br />

den Spitzenplatz, den unser Land bei<br />

der Mundgesundheit international derzeit<br />

noch einnimmt. Dort den Rotstift<br />

anzusetzen, ist fatal für die gute Versorgung<br />

der Versicherten. Auch die ausufernde<br />

Bürokratiebelastung und der<br />

Personalmangel bedrohen die Versorgung<br />

unmittelbar.<br />

MACHEN SIE MIT!<br />

Es steht nicht weniger als die gute und<br />

flächendeckende zahnärztliche Versorgung<br />

auf dem Spiel. Auch die Politik<br />

muss wissen, dass Strukturen, die einmal<br />

weggebrochen sind, nicht so einfach<br />

wiederhergestellt werden können.<br />

Ich rufe Sie alle daher zur aktiven Teilnahme<br />

am 18.6. auf. Andere Berufsgruppen<br />

im Gesundheitswesen haben<br />

vorgeführt, wie wirksam geschlossene<br />

Praxen und Apotheken als Mittel des<br />

Protests sein können, um auf die unhaltbare<br />

Lage aufmerksam zu machen<br />

und öffentlich Druck zu erzeugen.<br />

Wenn wir mit großflächigen Aktionen<br />

zeigen wollen, dass die derzeitigen Rahmenbedingungen<br />

nicht akzeptabel<br />

sind, brauchen wir eine breite Beteiligung.<br />

Sprechen Sie mit Ihren Patientinnen<br />

und Patienten, laden Sie kommunalpolitisch<br />

Aktive zum Dialog ein und<br />

sensibilisieren Sie diese für die Probleme,<br />

denen die ambulante Versorgung<br />

derzeit ausgesetzt ist. Gerade jetzt gilt<br />

für uns Zahnärztinnen und Zahnärzte:<br />

Zusammenhalt macht stark! Daher bitte<br />

ich Sie: Machen Sie mit!


10_TITELTHEMA<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

„Wir müssen<br />

Praxissprechtag am 18. Juni – und was Sie dazu wissen müssen<br />

ZAHNÄRZTLICHE PROTESTE<br />

IN BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

reden!“<br />

Etwa 3.000 Zahnärztinnen und Zahnärzte haben an einer Online-<br />

Befragung der KZV BW teilgenommen: Eine überwältigende<br />

Mehrheit hat sich für die Durchführung von Protestaktionen<br />

ausgesprochen und die Bereitschaft zur eigenen<br />

Teilnahme erklärt. Vorausgegangen war ein entsprechender<br />

Beschluss der Vertreterversammlungen im Herbst<br />

2023. Nun soll der landesweite Protest erstmalig am 18.<br />

Juni im Rahmen von sogenannten Praxissprechtagen in die Öffentlichkeit<br />

getragen und die Forderungen des Berufsstands platziert werden. Hier<br />

liefern wir Ihnen die zentralen Infos zum 18. Juni <strong>2024</strong>.<br />

PROTESTE DER ZAHNÄRZTESCHAFT<br />

Sind Sie dafür, dass sich die Zahnärzteschaft durch gezielte Protestaktionen für ihre gemeinsamen berufspolitischen<br />

Anliegen (z. B.: Abschaffung der Budgetierung, Bürokratieabbau, etc.) stark machen soll?<br />

52: nein<br />

2864: ja<br />

Protestbereitschaft. 98 Prozent der befragten Zahnärztinnen und Zahnärzte haben sich bei der<br />

Umfrage der KZV BW für die Durchführung von Protestaktionen ausgesprochen.<br />

ja<br />

98,22 %<br />

nein<br />

1,78 %<br />

VERSORGUNG AKUT BEDROHT<br />

Warum zahnärztliche Proteste? Die aktuellen<br />

Rahmenbedingungen stellen für<br />

die ambulante zahnärztliche Versorgung<br />

eine zunehmend ernste Bedrohung<br />

dar. Verschiedene Probleme wie<br />

die hohe Bürokratielast, die Auswirkungen<br />

der Budgetierung und der Stillstand<br />

bei der GOZ sowie die steigenden<br />

Personal-, Energie- und Betriebskosten<br />

tragen dazu bei. Diese negative Entwicklung<br />

der Gesundheitspolitik darf<br />

nicht länger hingenommen werden. Daher<br />

sollen koordinierte Protestaktionen<br />

die Missstände öffentlich sichtbar machen.<br />

ERGEBNISSE DER BEFRAGUNG<br />

Die Online-Umfrage der KZV BW unter<br />

allen Vertragszahnärztinnen und<br />

-zahnärzten, die vom 20. Februar bis<br />

zum 1. März durchgeführt wurde, hat<br />

den enormen Unmut und die hohe Protestbereitschaft<br />

des Berufsstands eindrucksvoll<br />

bestätigt. Die Frage, ob die<br />

derzeitige Situation in der Praxis auf-<br />

grund der gegebenen aktuellen Rahmenbedingungen<br />

durch die Politik<br />

(Budgetierung, Bürokratie, …) schlechter<br />

als in der Vergangenheit sei, wurde<br />

von gut 96 Prozent bejaht. Über 98 Prozent<br />

befürworteten, dass sich die Zahnärzteschaft<br />

durch gezielte Protestaktionen<br />

für ihre gemeinsamen berufspolitischen<br />

Anliegen stark machen soll.<br />

Und immerhin 85 Prozent sprachen<br />

sich dafür aus, ihre Praxis einen Tag<br />

pro Quartal für die Behandlung zu<br />

schließen, um auf die unzumutbaren<br />

Rahmenbedingungen in der zahnärztlichen<br />

Versorgung aufmerksam zu machen.<br />

KONZEPT „PRAXISSPRECHTAG“<br />

KZV BW und LZK BW setzen bei den<br />

Protesten nicht auf maximale Lautstärke<br />

und Polarisierung, sondern auf<br />

Dialog und gute Argumente. Am 18.<br />

Juni, dem ersten „Praxissprechtag“,<br />

sollen die Praxen für zahnärztliche Behandlungen<br />

geschlossen werden.<br />

Stattdessen sollen die Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte mit den Patientinnen<br />

und Patienten über die Auswirkungen<br />

der aktuellen Gesundheitspolitik für<br />

die zahnärztliche Versorgung ins Gespräch<br />

kommen. Alle Kolleginnen und<br />

Kollegen können auf diese Weise dazu<br />

beitragen, möglichst viele Menschen<br />

von der dringend notwendigen Verbesserung<br />

der Rahmenbedingungen für<br />

die Zahnarztpraxen zu überzeugen.<br />

Ein zahnärztlicher Notdienst wird eingerichtet<br />

und über die Webseite der<br />

KZV BW und die bewährte Notdienstsuche<br />

kommuniziert.


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

11_TITELTHEMA<br />

PATIENTENINFO IM VORFELD<br />

Je mehr Praxen für die Behandlung geschlossen<br />

sind, umso größer wird die<br />

öffentliche Wirkung unserer Proteste.<br />

In diesem Heft erhalten Sie zwei Plakate<br />

für Ihre Praxistür und/oder das<br />

Wartezimmer, mit denen Sie auf<br />

den Praxissprechtag aufmerksam<br />

machen können. Das weiße Feld<br />

ermöglicht es, das Datum selbst<br />

einzutragen, dieses bei Protesttagen<br />

in späteren Quartalen zu<br />

überkleben und die Plakate im<br />

Sinne des Ressourcenschutzes<br />

somit mehrfach zu verwenden.<br />

„SPRECHTAG“ STATT BEHANDLUNGSTAG<br />

Sind Sie dafür, Ihre Praxis einen Tag pro Quartal für die Behandlung zu schließen, um auf die unzumutbaren<br />

Rahmenbedingungen in der zahnärztlichen Versorgung aufmerksam zu machen?<br />

393: nein<br />

ja<br />

PRAXISGESPRÄCHE<br />

Die wichtigsten inhaltlichen<br />

Botschaften werden<br />

an diesem Tag durch<br />

zentral organisierte<br />

Gespräche der Vorstände<br />

von KZV und LZK mit Vertreter*innen<br />

der Politik kommuniziert.<br />

Diese Gespräche finden gezielt in Zahnarztpraxen<br />

in allen vier Bezirken des<br />

Landes statt und sollen sowohl die professionspolitische<br />

Perspektive als auch<br />

die unmittelbaren Erfahrungen aus<br />

dem Praxisalltag vermitteln. Die örtliche<br />

und regionale Presse wird zu diesen<br />

Terminen eingeladen.<br />

„GRASWURZEL-KAMPAGNE“<br />

Daneben basiert der kollektive Protest<br />

auf einer Mobilisierung der zahnärztlichen<br />

Basis und der Sichtbarkeit im<br />

Land durch viele verschiedene Aktionen<br />

vor Ort. Die Kreisvereinigungen<br />

haben daher die Möglichkeit, individuelle<br />

Protestformate umzusetzen. An<br />

den „Sprechtagen“ sind die unterschiedlichsten<br />

Protestformen und Beteiligungen<br />

möglich und auch erwünscht.<br />

Der gesundheitspolitische<br />

Dialog lässt sich sowohl in der eigenen<br />

Praxis als auch durch einen gemeinsamen<br />

Infostand auf dem Marktplatz<br />

führen. Mit Blick auf die Kommunikation<br />

über die regionalen Medien können<br />

sich Praxen zusammentun und in<br />

der örtlichen Tageszeitung per Anzeige<br />

die Gründe für den zahnärztlichen<br />

Protest vermitteln.<br />

Auch die sozialen Netzwerke wie<br />

Facebook oder Instagram können gezielt<br />

genutzt werden, um über die<br />

Hintergründe der Proteste und, ganz<br />

konkret, über Aktionen in der eigenen<br />

Praxis zu informieren. Die KZV BW<br />

stellt zudem Inhalte bereit, die einfach<br />

und schnell in den eigenen Kanälen<br />

geteilt werden können. Zudem<br />

können die Praxen wie auch die Pati-<br />

2225: ja<br />

Praxis geschlossen! 85 Prozent der Befragten befürworten es, die eigene Praxis einen Tag pro<br />

Quartal für die Behandlung zu schließen, um auf die unzumutbaren Rahmenbedingungen aufmerksam<br />

zu machen.<br />

ent*innen über ihre persönlichen Social-Media-Profile<br />

bekannte Gesundheitspolitiker<br />

wie Bundesgesundheitsminister<br />

Lauterbach oder Landessozialminister<br />

Lucha kontaktieren<br />

und inhaltliche Positionen aufgreifen.<br />

Abgestimmte Hashtags oder<br />

Elemente wie Zahn-Emojis schaffen<br />

Wiedererkennungswert.<br />

MITMACHEN!<br />

Um mit den zahnärztlichen Protesten<br />

bei der Politik Gehör zu finden, sind<br />

eine breite Mobilisierung des Berufsstands<br />

und ein langer Atem notwendig.<br />

Aus diesem Grund ist geplant, beginnend<br />

mit dem 18. Juni in jedem<br />

weiteren Quartal einen entsprechenden<br />

Praxisschließtag durchzuführen,<br />

um die Aufmerksamkeit für zahnärztliche<br />

Themen bis ins Bundestagswahljahr<br />

2025 zu tragen. Informationen zu<br />

den weiteren Protestaktionen werden<br />

jeweils zeitnah in den digitalen Aussendungen<br />

von KZV BW und LZK BW<br />

vermittelt.<br />

Dr. Holger Simon-Denoix<br />

INFO<br />

nein<br />

84,99 % 15,01 %<br />

BUNDESWEITE KAMPAGNE<br />

Parallel zur Planung<br />

des Praxissprechtags<br />

am 18. Juni stehen<br />

KZV BW und LZK<br />

BW in einem permanenten<br />

Kontakt mit den zahnärztlichen<br />

Körperschaften in Bund und<br />

Ländern. Auch in anderen Bundesländern<br />

werden Protestaktionen geplant,<br />

sodass die bundesweite Koordinierung<br />

zu einer verbesserten Wahrnehmung<br />

der Forderungen des Berufsstands<br />

beiträgt. Überdies wird auch in<br />

<strong>2024</strong> die bundesweite Kampagne<br />

„Zähne zeigen“ weitergeführt. Die<br />

Webseite www.zaehnezeigen.info<br />

wurde im Frühjahr <strong>2024</strong> überarbeitet<br />

und die Kampagne dadurch auf die<br />

Kernbotschaft der bedrohten zahnärztlichen<br />

Versorgung zugespitzt. Es<br />

ist weiterhin hilfreich, wenn sich Zahnärzt*innen<br />

mit einem persönlichen<br />

Statement und ihrem Bild öffentlich<br />

„Zähne gegen die Gesundheitspolitik<br />

zeigen“, wenn Sie Ihre Patientinnen<br />

und Patienten überzeugen, sich per E-<br />

Mail an ihre Politiker*innen zu wenden<br />

oder wenn örtliche Protestaktionen<br />

als Termin auf der Kampagnenseite<br />

www.zaehnezeigen.info eingestellt<br />

werden.<br />

Grafiken: KZV BW/IZZ


Diese kranke<br />

Gesundheitspolitik<br />

Die derzeitige Gesundheitspolitik gefährdet die Zahn- und<br />

Allgemeingesundheit in Deutschland. Zeigen Sie Zähne<br />

und unterstützen Sie uns mit Ihrer Stimme für eine bessere<br />

Gesundheitsversorgung.<br />

–Ihre Vertragszahnärztinnen und -zahnärzte in Deutschland<br />

Jetzt mitmachen:<br />

gegen diese Gesundheitspolitik


Landesverbandes<br />

Baden-Württemberg<br />

www.fvdz-bw.de<br />

LANDESVERSAMMLUNG<br />

DES LANDESVERBANDES<br />

BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

TERMIN:<br />

ORT:<br />

SAMSTAG, DEN 06. JULI <strong>2024</strong>, 9:30 UHR<br />

DENTAURUM GMBH & CO. KG, TURNSTR. 31, 75228 ISPRINGEN<br />

Sehr geehrte Frau Kollegin, sehr geehrter Herr Kollege,<br />

gemäß § 14 Abs. 2, 4 und 8 der Satzung laden wir hiermit alle Mitglieder des Freien Verbandes Deutscher Zahnärzte<br />

e.V. in Baden-Württemberg ganz herzlich ein zur Landesversammlung des Landesverbandes Baden-Württemberg.<br />

TAGESORDNUNG:<br />

1. Begrüßung<br />

2. Gastvortrag von N. N.<br />

3. Eröffnung der Sitzung gem. § 1 der<br />

Geschäftsordnung<br />

4. Regularien<br />

5. Fragestunde<br />

(Die Fragen dürfen sich nicht auf Punkte der<br />

Tagesordnung beziehen und müssen gemäß § 5<br />

der Geschäftsordnung mindestens 5 Tage vor der<br />

Sitzung der Landesversammlung in der Landesgeschäftsstelle<br />

schriftlich eingegangen sein.)<br />

6. Bericht des Landesvorsitzenden<br />

7. Diskussion<br />

8. Geschäftsbericht<br />

9. Bericht der Kassenprüfer<br />

10. Jahresrechnung 2023<br />

11. Entlastung des Landesvorstandes<br />

12. Haushaltsplan <strong>2024</strong><br />

13. Anträge<br />

Anträge, die die Tagesordnung verändern, sind<br />

zwei Wochen vor der Landesversammlung schriftlich<br />

beim Landesvorstand über die Landesgeschäftsstelle<br />

einzureichen.<br />

14. Verschiedenes<br />

Die Landesversammlung ist für Mitglieder des<br />

Freien Verbandes öffentlich. Rede- und stimmberechtigt<br />

sind nur die Delegierten.<br />

! Anmeldung über die Landesgeschäftsstelle<br />

(info@fvdz-bw.de) unbedingt erforderlich.<br />

Mit freundlichen Grüßen<br />

Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V.<br />

Landesverband Baden-Württemberg<br />

Dr. Joachim Härer<br />

Landesvorsitzender<br />

Freier Verband Deutscher Zahnärzte e.V., Landesverband Baden-Württemberg<br />

Albstadtweg 9 • 70567 Stuttgart • Tel.: (0711) 7 80 30 90 • Fax: (0711) 7 80 30 92 • E-Mail: info@fvdz-bw.de


14_TITELTHEMA<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

Gespräch<br />

EIN RUNDES GESAMTPAKET<br />

Am 22. Juli 2023 haben die Delegierten der LZK-Vertreterversammlung<br />

mit großer Mehrheit beschlossen, dass die nächsten <strong>Kammerwahl</strong>en für die<br />

Kammerperiode von 1.1.2025 bis 31.12.2029 als Online-Wahl durchgeführt<br />

werden. Die Landeszahnärztekammer ist damit die erste Länderkammer<br />

im Bundesgebiet, die online wählt. Wir haben mit dem stellvertretenden<br />

Präsidenten der Landeszahnärztekammer, Dr. Bert Bauder, über die Online-<br />

<strong>Kammerwahl</strong> gesprochen. In der Vertreterversammlung lagen den<br />

Delegierten drei Optionen für die Durchführung der 18. <strong>Kammerwahl</strong> vor:<br />

Briefwahl, Hybrid oder Online.<br />

»<br />

Wir vertrauen darauf,<br />

dass sich der berufspolitische<br />

Nachwuchs – mit dem<br />

Wissen aus den Erklärvideos –<br />

bei der Urwahl einbringt.«<br />

Dr. Bert Bauder,<br />

stellvertretender Präsident der LZK BW<br />

Was meinen Sie, war ausschlaggebend<br />

für diese Entscheidung der Vertreterversammlung?<br />

Wahlbeteiligung. „Es ist unser erklärtes Ziel, die Wahlbeteiligung zu steigern.“<br />

ZBW: Ist die Online-Wahl auch Ihre Präferenz?<br />

Dr. Bauder: Ich muss zugeben, dass ich<br />

ursprünglich die sogenannte „Hybrid-<br />

Wahl“, also die Wahl zwischen der klassischen<br />

Briefwahl und einer elektronischen<br />

Stimmabgabe präferiert habe. So<br />

war auch der Beschlussvorschlag des Vorstandes<br />

an die Vertreterversammlung.<br />

Die Delegierten der LZK-Vertreterversammlung<br />

haben sich aber mit großer<br />

Mehrheit für eine reine elektronische<br />

Wahl ausgesprochen und ich stehe nun<br />

voll hinter dieser Entscheidung und bewerbe<br />

sie aktiv.<br />

Foto: Andrea Mader<br />

Die Diskussion in der Vertreterversammlung<br />

hat gezeigt, dass neben den<br />

deutlich geringeren Kosten für eine Online-Wahl<br />

auch die Nachhaltigkeit eine<br />

Rolle gespielt hat, denn bei den klassischen<br />

Briefwahlen werden allen Kammermitgliedern<br />

– und das sind mittlerweile<br />

über 13.500 – schriftliche Wahlunterlagen<br />

zugesendet. Überdies war es erklärtes<br />

Ziel, die Wahlbeteiligung nochmals<br />

zu steigern, indem man mit einer<br />

Online-Wahl auch die jungen Kammermitglieder<br />

zum Wählen motiviert.<br />

Was versprechen Sie sich von der Durchführung<br />

der <strong>Kammerwahl</strong> als Online-<br />

Wahl?<br />

Wie bereits erwähnt, ist es Ziel, die<br />

Wahlbeteiligung zu steigern. Eine hohe<br />

Wahlbeteiligung spiegelt auch die berufspolitische<br />

Legitimation wider und<br />

verschafft dem Berufsstand gegenüber<br />

der Politik zudem ein deutlich höheres<br />

Standing.


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

15_TITELTHEMA<br />

Im Vergleich zu anderen Körperschaften<br />

von Freien Berufen haben wir Zahnärztinnen<br />

und Zahnärzte in Baden-Württemberg<br />

zwar schon eine recht hohe<br />

Wahlbeteiligung, aber mehr geht immer.<br />

Und wir hoffen, dass wir durch eine Online-Wahl<br />

auch jüngere Kolleginnen und<br />

Kollegen animieren, sich an dieser standespolitischen<br />

Wahl zu beteiligen.<br />

Die Kammer arbeitet für die Durchführung<br />

der Online-Wahl mit der Firma Polyas<br />

zusammen. Was hat sie von Polyas<br />

überzeugt?<br />

Die Firma Polyas ist ein sehr renommiertes,<br />

auf Online-Wahlen spezialisiertes<br />

und vom Bundesamt für Sicherheit<br />

in der Informationstechnik<br />

(BSI) zertifiziertes Dienstleistungsunternehmen.<br />

Sie haben schon unzählige<br />

Online-Wahlen von Körperschaften<br />

und anderen Vereinigungen mit<br />

Erfolg durchgeführt. Allein 85 Körperschaften<br />

des öffentlichen Rechts<br />

zählen zu ihren Kunden und nutzen<br />

deren Erfahrungen. Die Präsentation<br />

in der LZK-Vertreterversammlung war<br />

zudem sehr überzeugend.<br />

Sehen Sie auch Risiken bei der Online-<br />

Wahl?<br />

Überhaupt nicht. Wie zuvor erwähnt,<br />

handelt es sich bei Polyas um ein erfahrenes<br />

Unternehmen. Wir sind hier in<br />

guten Händen.<br />

Kammer und KZV haben aktuell Erklär-<br />

Infoclips produziert, die sich speziell an<br />

junge Zahnärztinnen und Zahnärzte<br />

richten. Glauben Sie, eine Online-Wahl<br />

spricht junge Kolleginnen und Kollegen<br />

eher an?<br />

Ich sehe das als ein schönes rundes Gesamtpaket.<br />

Die Videoclips zeigen dem<br />

beruflichen Nachwuchs, was die Kammer<br />

macht, auch für sie persönlich,<br />

wofür ihr Kammerbeitrag verwendet<br />

wird und was passieren würde, gäbe es<br />

die Kammer nicht. Mit den Videoclips<br />

rücken wir ins Bewusstsein der Jungen,<br />

dass die Kammer ein gutes sinnvolles<br />

System ist. Ich hoffe, wir haben sie<br />

dazu animiert, ihr demokratisches<br />

Mitspracherecht wahrzunehmen und<br />

ihre Stimme – räumlich und zeitlich<br />

unabhängig, theoretisch auch in der<br />

Eisdiele – über ihr Handy abzugeben.<br />

Wir vertrauen darauf, dass sich der berufspolitische<br />

Nachwuchs – mit dem<br />

Wissen aus den Erklärvideos – zunächst<br />

bei der Urwahl als Wählerin<br />

und Wähler einbringt und dann vielleicht<br />

auch Lust bekommt, ein Amt<br />

bei der Kammer zu übernehmen<br />

und an der Gestaltung des zahnärztlichen<br />

Berufsstands aktiv<br />

mitwirkt.<br />

Die Bezirkszahnärztekammern<br />

haben in den<br />

Wahlen zuvor immer<br />

die Urwahlen in ihren<br />

Bezirken durchgeführt.<br />

Wie läuft das künftig?<br />

Nach wie vor finden die Urwahlen<br />

in den jeweiligen<br />

Kammerbezirken statt – dieses<br />

Mal eben nur online. Die<br />

Bezirkswahlausschüsse haben<br />

für ihren Bezirk die Zeitpläne<br />

für die Durchführung der Wahl<br />

erstellt, die sich alle nach dem<br />

Rahmenzeitplan des Landeswahlausschusses<br />

richten.<br />

Getrennt nach Bezirken werden die<br />

Wählerlisten erstellt und die Kandidatinnen<br />

und Kandidaten auf dem<br />

Stimmzettel aufgelistet.<br />

Zeitgleich in allen Bezirken erhalten<br />

dann die Kammermitglieder die schriftliche<br />

Aufforderung, mit einem persönlichen<br />

Zugangscode innerhalb eines<br />

vorgegebenen Zeitraums ihre Stimme<br />

abzugeben.<br />

Die Wahlberechtigten in dem jeweiligen<br />

Bezirk können dann auch nur diese<br />

Personen aus ihrem Bezirk wählen,<br />

denn bei der Landeszahnärztekammer<br />

gibt es keine Landeswahl.<br />

Bis auf die händische Stimmenauszählung<br />

nach der Wahl haben die Bezirkswahlausschüsse<br />

also die gleichen Aufgaben<br />

wie bisher.<br />

INFO<br />

Das Gespräch führte Andrea Mader<br />

Weitere Informationen zur 18. <strong>Kammerwahl</strong><br />

finden Sie auf der LZK-<br />

Webseite unter:<br />

lzk-bw.de/kammerwahl<strong>2024</strong>


16_TITELTHEMA<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

Statements<br />

EINFACHER, SCHNELLER,<br />

GÜNSTIGER<br />

Ein Novum: Zum ersten Mal wählt eine Landeszahnärztekammer<br />

ihre berufsständische Vertretung online. Wir haben bei niedergelassenen<br />

Zahnärztinnen und Zahnärzten nachgefragt, wie die erstmalige Online-<br />

<strong>Kammerwahl</strong> ankommt. Wird das erklärte Ziel, die Wahlbeteiligung zu<br />

steigern, durch die Online-Wahl erreicht? Und wie sieht es mit der Bereitschaft,<br />

insbesondere auch der jüngeren Zahnärztinnen und Zahnärzte aus,<br />

berufspolitische Verantwortung zu übernehmen? Andrea Mader<br />

Dr. Luana Stogl, Karlsruhe<br />

„Die Online-Wahl finde ich super. Viel<br />

einfacher und schneller. Und ich bin mir<br />

sicher, die Wahlbeteiligung wird steigen, weil die Hürden<br />

geringer sind und man jetzt bequem von überall mit dem<br />

Handy wählen kann. Ich werde selbst kandidieren. Ich habe<br />

mich in die Kreiswahlliste aufnehmen lassen. Vor zwei<br />

Jahren war ich auch auf der Liste der KZV, bin aber leider<br />

nicht gewählt worden. Ich würde gerne berufspolitisch<br />

Verantwortung übernehmen und könnte mir gut eine<br />

Tätigkeit im GOZ-Bereich vorstellen.“<br />

Dr. Stefanie Stoll, Freiburg<br />

„Ich finde die Online-Wahl gut und<br />

zeitgemäß. Es muss weniger Post hin- und<br />

herversandt werden und auch das aufwendige Auszählen<br />

entfällt. Ich hoffe auch, dass es zu einer Steigerung der<br />

Wahlbeteiligung kommen wird. Ich werde auf jeden Fall<br />

online wählen.“<br />

Dr. Stoll hat bereits berufspolitisch Verantwortung übernommen<br />

und ist seit einigen Jahren ehrenamtlich als Senioren- und<br />

Behindertenbeauftragte der Landeszahnärztekammer für die<br />

Kreisvereinigung Freiburg tätig Darüber hinaus ist sie Mitglied<br />

der Vertreterversammlung der KZV BW.<br />

Tim Schwarz, Karlsruhe<br />

Dr. Markus Dirheimer, Ulm<br />

„Die <strong>Kammerwahl</strong>en ab diesem Jahr<br />

online durchzuführen ist eine gute Sache<br />

im Zuge der Digitalisierung, da dadurch Briefversand,<br />

umständliche Wahlunterlagen und viel Aufwand bei der<br />

Auszählung der Stimmen entfallen. Aber egal, ob per Post<br />

oder online – überhaupt zu wählen ist schlussendlich das<br />

Entscheidende und sollte für jeden eigentlich selbstverständlich<br />

sein, um den gewählten Vertretern auch einen<br />

entsprechenden Auftrag mitzugeben. Ob sich die Wahlbeteiligung<br />

durch das Online-Verfahren alleine deutlich erhöhen<br />

wird, bleibt abzuwarten. Dabei spielen vielleicht andere<br />

Dinge der Kammerarbeit eine wichtigere Rolle. Ich selbst bin<br />

als Arbeitgebervertreter im Prüfungsausschuss für die<br />

berufliche Aufstiegsfortbildung für die Kammer tätig.“<br />

„Es ist definitiv viel angenehmer, online<br />

zu wählen. Ich kann meine Stimme<br />

schnell über das Handy abgeben. Die Briefwahl ist nervig<br />

und ggf. verpasse ich dann noch den Wahltermin. Ich<br />

finde es sehr wichtig, dass für die älteren Kolleginnen und<br />

Kollegen seitens der Kammer viele Informationen zum Ablauf<br />

der Online-Wahl gegeben werden. Für uns Jüngere<br />

ist das selbsterklärend. Ich kann mir gut vorstellen, zu<br />

einem späteren Zeitpunkt selbst standespolitisch aktiv zu<br />

werden. Aber jetzt am Anfang meiner beruflichen Tätigkeit<br />

stehen die Zahnmedizin und Fort- und Weiterbildung im<br />

Vordergrund.“


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

17_TITELTHEMA<br />

Johannes Körner, Stuttgart<br />

„Ich habe gerade in der Kreisvereinigungsversammlung<br />

zum ersten Mal<br />

gehört, dass wir online wählen. Die Online-Wahl halte ich<br />

für ein modernes, zeitgemäßes Verfahren mit der Zielsetzung,<br />

die Wahlbeteiligung zu steigern. Ich habe mich<br />

gerade als Kandidat präsentiert. Ich bin in dieser Kammerperiode<br />

im Widerspruchsausschuss für Oralchirurgie der<br />

Landeszahnärztekammer als Mitglied aktiv und würde<br />

gerne in diesem Ausschuss weiterarbeiten.“<br />

Katharina Franke, Karlsruhe<br />

„Als GenZ finde ich die Online-Wahl<br />

absolut super und der Zeit angemessen.<br />

Ich bin Erstwählerin und werde auf jeden Fall wählen, vor<br />

allem wenn ich meine Stimme mit wenigen Klicks über<br />

mein Handy abgeben kann und nirgends hingehen muss.“<br />

Nicolas Schneider, Linkenheim-Hochstetten<br />

„Einfacher, schneller, günstiger… die<br />

Hürde ist durch die Online-Wahl jetzt viel<br />

niedriger. Ich werde auf jeden Fall online wählen. Momentan<br />

kann ich mir nicht vorstellen, ein Amt bei der Kammer<br />

zu übernehmen, obwohl ich mich gerne einbringe. Ich<br />

werde nächstes Jahr meine Praxis vergrößern und als<br />

Familienvater wäre ein Ehrenamt aktuell eine zu große<br />

Bürde für mich.“<br />

Irena Calic, Karlsbad-Ittersbach<br />

„Dass dieses Mal erstmals online<br />

gewählt wird, finde ich gut. Bei der letzten<br />

Wahl habe ich meinen Stimmzettel verlegt und habe mich<br />

furchtbar geärgert, dass ich nicht wählen konnte. Das kann<br />

dieses Mal definitiv nicht passieren. Es ist gut, dass wir<br />

papierlos werden – das passt in die Zeit.“<br />

Dr. Sabine Reith, Stuttgart<br />

„Ich muss gestehen, dass ich wahrscheinlich<br />

dieses Mal nicht gewählt hätte,<br />

wenn die Wahl wieder analog gewesen wäre. Dass wir jetzt<br />

digital wählen, finde ich einfach toll und ist mir viel lieber.<br />

Die Hürde zum Wählen ist geringer und ich bin mir sicher,<br />

dass die Wahlbeteiligung deutlich steigen wird. Nach<br />

32 Jahren berufspolitischem Engagement ziehe ich mich<br />

langsam zurück. Aber zu behaupten, dass für uns ältere<br />

Kolleginnen und Kollegen die Online-Wahl eine Überforderung<br />

ist, ist lächerlich. Online wählen ist kinderleicht.“<br />

Fotos: Andrea Mader<br />

Dr. Ellen Roth, Waldbronn<br />

„Ich habe immer gewählt, auch in den<br />

Jahren, als alles noch in Papierform<br />

vorlag. Wenn man schon wählen darf, sollte man das auch<br />

tun, finde ich. Mit der Online-Wahl jetzt wird alles viel<br />

einfacher und ist mit viel weniger Aufwand verbunden. Ich<br />

denke, die Online-Wahl wird sich positiv auf die Wahlbeteiligung<br />

auswirken, vor allem bei den jüngeren Kolleginnen<br />

und Kollegen, die ihre Stimme jetzt über das Handy<br />

abgeben können.“


18_TITELTHEMA<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

Nachwuchs<br />

ERSTE WAHL<br />

Die Kammermitglieder der Bezirke Freiburg, Karlsruhe, Stuttgart und<br />

Tübingen werden im Sommer <strong>2024</strong> zur 18. <strong>Kammerwahl</strong> aufgerufen.<br />

Bei dieser Wahl können sie die Delegierten der Vertreterversammlung<br />

auf Bezirksebene bestimmen. Unter den Wahlberechtigten sind<br />

wieder zahlreiche junge Wählerinnen und Wähler, die zum ersten Mal<br />

ihre Stimme abgeben werden. Wie sind sie beruflich aufgestellt? Was<br />

denken sie über ihre erste Wahl? Was motiviert sie, teilzunehmen? Wir<br />

haben den Zahnarzt und Erstwähler Philipp Ziegler befragt.<br />

ZBW: Warum ist Ihnen die <strong>Kammerwahl</strong><br />

wichtig bzw. was motiviert Sie,<br />

Ihre Stimme abzugeben?<br />

Philipp Ziegler: Mir ist wichtig, dass<br />

die Interessen der Zahnärzte von engagierten<br />

und motivierten Delegierten<br />

vertreten werden. Ich habe das Gefühl,<br />

wir als Zahnärzteschaft beschweren<br />

uns gerne über Umstände, ohne aktiv<br />

zu werden. Durch die Wahl einer starken<br />

Interessenvertretung können Veränderungen<br />

besser umgesetzt werden.<br />

Kammermitglieder können in diesem<br />

Jahr zum ersten Mal online wählen.<br />

Wie finden Sie das? Kommt Ihnen die<br />

Onlinewahl im Gegensatz zur Briefwahl<br />

entgegen?<br />

Ich finde die Umstellung auf eine Onlinewahl<br />

sehr begrüßenswert. Ich<br />

kann mir gut vorstellen, dass so die<br />

Hemmschwelle zu wählen sinkt. Die<br />

Online-Wahl stellt meiner Meinung<br />

nach einen wichtigen Schritt zu mehr<br />

Digitalisierung in unserer (Selbst-)<br />

Verwaltung dar.<br />

Wie nehmen Sie als Erstwähler Ihre<br />

berufliche Interessenvertretung wahr?<br />

Kennen Sie bereits Delegierte der Vertreterversammlung<br />

Ihrer BZK Karlsruhe?<br />

Die Kammer habe ich während der<br />

Assistenzzeit und als angestellter<br />

Zahnarzt, insbesondere an der Uniklinik,<br />

nur wenig wahrgenommen.<br />

Seit ich die Entscheidung getroffen<br />

habe, mich niederzulassen, habe ich<br />

mich natürlich sehr viel intensiver<br />

mit der Kammer und ihrer Arbeit beschäftigt.<br />

Persönlich kenne ich nur<br />

eine Delegierte der Vertreterversammlung,<br />

Frau Dr. Sonnenschein,<br />

als Oberärztin und Betreuerin meiner<br />

Doktorarbeit.<br />

Wie informieren Sie sich vor der <strong>Kammerwahl</strong>,<br />

um Ihre Wahlentscheidung<br />

treffen zu können? Welche Informationen<br />

benötigen Sie, um Ihre Wahlentscheidung<br />

treffen zu können?<br />

Ich habe am 8. April <strong>2024</strong> an der Kreisversammlung<br />

in Heidelberg teilgenommen,<br />

außerdem lese ich das Zahnärzteblatt<br />

BW. Für meine Wahlentscheidung<br />

wäre wichtig zu wissen,<br />

welche Ziele die jeweiligen Kandidaten<br />

für ihre Wahl haben und wo die<br />

inhaltlichen Schwerpunkte liegen.<br />

Welche beruflichen Wünsche und Ziele<br />

haben Sie und welche Erwartungen<br />

an Ihre berufliche Interessenvertretung<br />

ergeben sich daraus?<br />

Zunächst möchte ich mich in der eigenen<br />

Praxis etablieren und richtig in<br />

der Selbstständigkeit ankommen. Mir<br />

ist eine zeitgemäße und digitale Arbeitsweise<br />

sehr wichtig, daher wünsche<br />

ich mir auch von meiner Interessenvertretung,<br />

dass sie am „Puls der<br />

Zeit“ bleibt und digitaler und jünger<br />

wird.<br />

Könnten Sie sich vorstellen, selbst<br />

standespolitisch aktiv zu werden und<br />

sich bei einer <strong>Kammerwahl</strong> als Kandidat<br />

aufstellen zu lassen?<br />

Ich möchte mich erst mal auf meine eigene<br />

Praxis konzentrieren. In Zukunft<br />

kann ich mir aber durchaus vorstellen,<br />

standespolitisch aktiv zu werden.<br />

Die Fragen stellte Claudia Richter.<br />

ZUR PERSON<br />

Foto: privat<br />

Philipp Ziegler, 33, aus Heidelberg<br />

Studium: 2012 bis 2018 an der Universität<br />

Heidelberg, seit 1. Januar<br />

2019 approbiert<br />

Werdegang: Assistenzzeit seit<br />

2019 überwiegend an der Uniklinik<br />

in Heidelberg, Abteilung Kons,<br />

Sektion Parodontologie, dort auch<br />

Promotion und Fortbildung zum<br />

DG-Paro-Spezialisten.<br />

In der Zwischenzeit auch eine Station<br />

in einer allgemeinzahnärztlichen<br />

Praxis in Mannheim.<br />

Fortbildungen vor allem im Bereich Parodontologie<br />

und Implantologie, aber<br />

auch in der allgemeinen Zahnerhaltung<br />

durch die regelmäßigen internen<br />

Fortbildungen der Abteilung Kons.<br />

Jetzige Tätigkeit: Im April <strong>2024</strong><br />

Praxisübernahme in Weinheim in<br />

allgemeinzahnärztlicher Praxis mit<br />

Schwerpunkt Parodontologie &<br />

Zahnerhaltung, davor vier Monate<br />

bei dem abgebenden Zahnarzt in<br />

Teilzeit beschäftigt. Zusätzlich im<br />

Jahr <strong>2024</strong> parallel kleine Teilzeitstelle<br />

an der Uniklinik wegen Forschung/Lehre/Weiterbildung.


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

19_BERUFSPOLITIK<br />

Reform der ambulanten Versorgung<br />

WAS LANGE WÄHRT,<br />

WIRD ENDLICH GUT?<br />

Erst die Krankenhausreform, nun die Reform der ambulanten Versorgung: Anfang<br />

April ist der lange angekündigte Entwurf des Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes,<br />

kurz GVSG, bekannt geworden. Doch was steckt hinter diesem sperrigen<br />

Namen? Was plant das Bundesgesundheitsministerium und welche Auswirkungen<br />

hat das Gesetz auf die ambulante Versorgung?<br />

Reform. Bei der Reform der ambulanten Versorgung nimmt das Bundesgesundheitsministerium<br />

die kommunale Versorgung in den Fokus. Kommunen sollen mehr Kompetenzen bei der<br />

Gesundheitsversorgung erhalten.<br />

Schon in der ersten Hälfte seiner Amtszeit<br />

hatte Bundesgesundheitsminister<br />

Lauterbach Gesetze zur ambulanten<br />

Versorgung angekündigt – Anfang April<br />

ist ein Entwurf des auch unter dem<br />

Namen „Versorgungsgesetz I“ bekannten<br />

Gesetzes öffentlich geworden. Bis<br />

Redaktionsschluss dieser Ausgabe befand<br />

sich der Entwurf des GVSG noch<br />

in der Ressortabstimmung innerhalb<br />

der Bundesregierung. Viel Zeit bleibt<br />

dem Gesundheitsminister nicht mehr:<br />

Themen, die innerhalb der ersten Jahreshälfte<br />

<strong>2024</strong> nicht im Kabinett verabschiedet<br />

wurden, schaffen es laut Beobachter*innen<br />

womöglich nicht mehr<br />

rein und wieder raus aus dem parlamentarischen<br />

Verfahren. Denn: Spätestens<br />

im Herbst kommenden Jahres wird gewählt<br />

und alle drei Regierungsparteien<br />

werden versuchen, sich von den anderen<br />

abzugrenzen und ihr eigenes Profil für<br />

den anstehenden Wahlkampf zu schärfen.<br />

Foto: Shutterstock.com/Oatawa<br />

ZENTRALE VORHABEN<br />

Der ursprüngliche Gesetzesentwurf<br />

zielte vor allem auf die Versorgung in<br />

der Kommune und in ländlichen Räumen<br />

ab. Im Gesetzesentwurf von Ende<br />

März hieß es noch: „nicht überall in<br />

Deutschland haben Menschen die gleichen<br />

Chancen, ihre Ansprüche auf Beratung,<br />

auf Vermittlung von Angeboten<br />

der Prävention und der medizinischen<br />

Versorgung sowie auf unbürokratische<br />

Hilfe bei der Klärung sozialversicherungsrechtlicher<br />

Fragestellungen<br />

zu verwirklichen“. Die Idee, den<br />

Kommunen mehr Instrumente an die<br />

Hand zu geben, um auf „vor Ort bestehende<br />

Bedarfe im Hinblick auf die Gesundheitsversorgung“<br />

reagieren zu<br />

können, ist offenbar Sparvorgaben aus<br />

dem Finanzministerium zum Opfer<br />

gefallen. Dies betrifft im Koalitionsvertrag<br />

festgehaltene Vorhaben wie die Eröffnung<br />

von Gesundheitskiosken in<br />

sozial benachteiligten Kommunen<br />

oder Stadtteilen sowie die Bildung von<br />

Gesundheitsregionen oder Primärversorgungszentren.<br />

Im aktuellen Entwurf<br />

finden sich diese Projekte des<br />

BMG nicht mehr.<br />

UND DIE ZAHNÄRZTESCHAFT?<br />

Fachärzt*innen und Allgemeinmediziner*innen<br />

haben sich seit Langem für<br />

die Aufhebung des Budgets eingesetzt –<br />

zum Teil mit Erfolg: „Die Leistungen<br />

der allgemeinen hausärztlichen Versorgung<br />

werden von mengenbegrenzenden<br />

oder honorarmindernden Maßnahmen<br />

ausgenommen (Endbudgetierung)“<br />

heißt es sich im kurz vor Redaktionsschluss<br />

bekannt gewordenen Gesetzesentwurf.<br />

Dass hier lediglich der hausärztliche<br />

Bereich genannt wird, ist aus<br />

Sicht der KZV BW völlig unzureichend.<br />

Zahnarztpraxen sehen sich mit denselben<br />

strukturellen Herausforderungen<br />

wie Hausarztpraxen konfrontiert. Die<br />

KZV BW stellt immer wieder klar, dass<br />

die Budgetierung vertragszahnärztlicher<br />

Leistungen zu Lasten der Versorgung<br />

geht. Nachweislich ist der zahnärztliche<br />

Anteil an den GKV-Ausgaben<br />

seit Jahren kontinuierlich auf sechs Prozent<br />

gesungen. Der präventionsorientierte<br />

Ansatz der Zahnärzt*innen spart<br />

der GKV ein Vielfaches an Folgekosten


20_BERUFSPOLITIK<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

für kurative Behandlungen. Zwar stellte<br />

Lauterbach die Entbudgetierung weiterer<br />

Facharztgruppen immer wieder in<br />

Aussicht, Konkretes findet sich im Entwurf<br />

dazu jedoch nichts.<br />

BAGATELLGRENZE<br />

Im Bereich der Wirtschaftlichkeitsprüfung<br />

soll bei (zahn-)ärztlich verordneten<br />

Leistungen Bürokratie abgebaut<br />

werden: „Durch die Vorgabe zur<br />

Festlegung einer Geringfügigkeitsgrenze<br />

werden Vertragsärztinnen und<br />

Vertragsärzte entlastet und Bürokratie<br />

abgebaut“, geht aus dem Gesetzentwurf<br />

hervor. Die Regelung zielt jedoch<br />

ausschließlich auf (zahn-)ärztlich verordnete<br />

Leistungen (Arznei- und Heilmittel)<br />

und nicht auf das gesamte<br />

Spektrum der Wirtschaftlichkeitsprüfungen<br />

ab. Insofern kann nur von einem<br />

kleinen Schritt in die richtige<br />

Richtung gesprochen werden. Eine<br />

umfassendere Entlastung der (Zahn-)<br />

ärzteschaft bleibt damit weiterhin aus.<br />

Für eine spürbare Entlastung bleibt<br />

der Gesetzgeber der (Zahn-)ärzteschaft<br />

eine breitere Anwendungsregelung<br />

schuldig.<br />

Nicht zuletzt beinhaltet der Entwurf<br />

auch erweiterte Prüfrechte für den<br />

Bundesrechnungshof (lesen Sie dazu<br />

auch den unten stehenden Kommentar<br />

des stellv. Vorstandsvorsitzenden<br />

der KZV BW, Ass. jur. Christian Finster).<br />

Eine Regulierung von investorengetragenen<br />

MVZ – eine zentrale Forderung<br />

der Zahnärzteschaft – bleibt der<br />

Gesetzentwurf dagegen nach wie vor<br />

schuldig. Laut Arbeitsplanung des<br />

BMG ist die „Weiterentwicklung der<br />

Regelungen zu medizinischen Versorgungszentren“<br />

in einem weiteren Versorgungsgesetz<br />

II vorgesehen, das<br />

nach Abschluss des Versorgungsgesetzes<br />

I (dem GVSG), vorgelegt werden<br />

soll. Ob und wann ein solches Gesetz<br />

in dieser Legislaturperiode zum Abschluss<br />

kommt, bleibt einstweilen abzuwarten.<br />

Alexander Messmer<br />

Ass. jur. Christian Finster,<br />

stellv. Vorsitzender des Vorstands der KZV BW<br />

KOMMENTAR<br />

FINANZKONTROLLE<br />

IM GESUNDHEITSBEREICH:<br />

ZU WELCHEM PREIS?<br />

Bürokratie wird nicht selten als<br />

Synonym für Verwaltung benutzt und<br />

ist in aller Regel negativ besetzt. Ein<br />

gewisses Maß an Bürokratie wird aber<br />

notwendig sein, um sich zu organisieren.<br />

Sie darf jedoch keinesfalls zum<br />

Selbstzweck werden und die Erledigung<br />

der eigentlichen Aufgaben<br />

lähmen. Auch wenn der Gesetzgeber<br />

dieses grundsätzliche Problem<br />

mittlerweile erkannt hat und mit<br />

Gesetzesvorstößen wie dem Bürokratieentlastungsgesetz<br />

IV Entlastungen<br />

schaffen will, werden an anderer Stelle<br />

gleichzeitig Regelungen geplant, deren<br />

es eigentlich gar nicht bedarf und die<br />

den Steuerzahler viel Geld kosten<br />

dürften.<br />

2022 hat der Rechnungsprüfungsausschuss<br />

des Bundestages die Einführung<br />

von Prüfrechten für den Bundesrechnungshof<br />

gegenüber der KZBV und<br />

den KZVen gefordert. Der seit Kurzem<br />

vorliegende Referentenentwurf des<br />

Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetzes<br />

soll dies dadurch umsetzen, dass<br />

dem Bundesrechnungshof „im Interesse<br />

einer wirksamen Finanzkontrolle im<br />

Gesundheitswesen Prüfrechte auch<br />

gegenüber den Kassenärztlichen<br />

Vereinigungen […] eingeräumt“ wird.<br />

Doch was ist das Ziel dieser Aufgabenzuweisung?<br />

Laut Gesetzesbegründung<br />

soll die Finanzkontrolle im Gesundheitsbereich<br />

gestärkt werden. Finanzielle<br />

Transparenz und Kontrolle im<br />

Gesundheitssystem sollen erhöht<br />

werden. Mit anderen Worten: Man<br />

traut der Selbstverwaltung trotz<br />

gesetzlicher Verpflichtungen auf<br />

Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit und<br />

der bereits bestehenden mannigfaltigen<br />

Kontrollmechanismen, von<br />

gesetzlich vorgeschriebenen Prüfungen<br />

der Vertragszahnärzteschaft bis hin zur<br />

Installation von verwaltungsinternen<br />

Instrumenten wie Compliance-Managementsystemen,<br />

nicht über den Weg.<br />

Der Normenkontrollrat Baden-Württemberg<br />

stellte hierzu bereits 2021<br />

fest, dass übermäßiges Misstrauen<br />

zwischen dem Staat, seinen Ebenen<br />

sowie Bürgerinnen und Bürgern und<br />

Unternehmen zu zahlreichen Berichtsund<br />

Nachweispflichten führt, die<br />

wegen hoher Bürokratiekosten nicht<br />

im Verhältnis zu den damit verfolgten<br />

Zielen stehen. Aber anstatt Bürokratie<br />

abzubauen, wird es nun als erfolgversprechender<br />

angesehen, dem Bundesrechnungshof,<br />

immerhin mit über<br />

1.000 Beschäftigten und einem<br />

Budget von 187 Mio. EUR ausgestattet,<br />

die zuvor genannte Aufgabe der<br />

Überprüfung zu übertragen. Während<br />

man sich hiervon eine Finanzkontrolle<br />

erhofft, entsteht durch die Aufgabenzuweisung<br />

beim Bundesrechnungshof<br />

aber auch nach Einschätzung des<br />

Gesetzesentwurfs ein „aktuell nicht<br />

bezifferbarer, kontinuierlicher Erfüllungsaufwand“.<br />

Und damit nicht genug, wird hierbei<br />

völlig ausgeblendet, dass bereits<br />

engmaschige Prüfstrukturen bei KZBV<br />

und KZVen vorhanden sind. So übt<br />

beispielsweise das Ministerium für<br />

Soziales, Gesundheit und Integration<br />

Baden-Württemberg die Rechtsaufsicht<br />

über die KZV BW aus und wacht<br />

damit auch über die Einhaltung des<br />

Grundsatzes der Wirtschaftlichkeit und<br />

Sparsamkeit. Doppelstrukturen durch<br />

zusätzliche Prüfung schaffen einen<br />

unverhältnismäßig hohen Bürokratieaufwand<br />

und lösen zusätzliche Kosten<br />

aus. Die hierfür eingesetzten Gelder<br />

könnten in der Versorgung sicherlich<br />

sinnvoll verwendet werden. Ein Sieg für<br />

die Bürokratie, ein Rückschlag dagegen<br />

für die Versicherten. Wollen wir das<br />

wirklich?


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

21_BERUFSPOLITIK<br />

EU reguliert Einsatz von künstlicher Intelligenz<br />

„WELTWEIT ERSTES<br />

UMFASSENDES KI-GESETZ“<br />

„Sicher, transparent, nachvollziehbar, nicht diskriminierend und umweltfreundlich“:<br />

Diese Anforderungen formulierte das Europäische Parlament (EU) mit dem neuen<br />

und offenbar auch weltweit ersten Gesetz zum Einsatz der künstlichen Intelligenz<br />

(KI). Ziel ist es, innerhalb der digitalen EU-Strategie „bessere Bedingungen für die<br />

Entwicklung und Nutzung dieser innovativen Technologie zu schaffen“. Der EU-<br />

Gesetzgeber dazu weiter: „KI-Systeme sollten von Menschen und nicht von der<br />

Automatisierung überwacht werden, um schädliche Ergebnisse zu verhindern.“<br />

Erstes KI-Gesetz. Das Europäische Parlament hat das neue und offenbar auch weltweit erste Gesetz<br />

für den Einsatz von künstlicher Intelligenz (KI) beschlossen. Damit will man den Umgang der<br />

Technologie sicherer gestalten.<br />

RISIKOBASIERTER ANSATZ<br />

Die EU hat mit dem neuen KI-Gesetz<br />

einen risikobasierten Ansatz gewählt.<br />

Die festgelegten Vorschriften „legen<br />

Verpflichtungen für Anbieter und Nutzer<br />

fest, die sich nach dem Risiko, das<br />

von dem KI-System ausgeht, richten“.<br />

Und weiter: „Obwohl viele KI-Systeme<br />

ein minimales Risiko darstellen, müssen<br />

sie bewertet werden.“ Die Nutzerinnen<br />

und Nutzer müssten demnach erkennen<br />

können, dass Inhalte KI-generiert<br />

seien.<br />

Ein KI-System stelle laut EU dann ein<br />

sog. „unannehmbares Risiko“ dar, wenn<br />

es als Bedrohung für Menschen gelte<br />

und somit verboten werden müsse. Diese<br />

Risiken sind der EU-Generaldirektion<br />

(Artikel vom 13. März <strong>2024</strong>) zufolge:<br />

Foto: pixabay.com/GerdAltmann<br />

• „kognitive Verhaltensmanipulation<br />

von Personen oder bestimmten gefährdeten<br />

Gruppen, zum Beispiel<br />

sprachgesteuertes Spielzeug, das gefährliches<br />

Verhalten bei Kindern fördert<br />

• soziales Scoring: Klassifizierung von<br />

Menschen auf der Grundlage von Verhalten,<br />

sozioökonomischem Status<br />

und persönlichen Merkmalen<br />

• biometrische Identifizierung und Kategorisierung<br />

natürlicher Personen<br />

• biometrische Echtzeit-Fernidentifizierungssysteme,<br />

zum Beispiel Gesichtserkennung“<br />

HOCHRISKANTE SYSTEME<br />

Wie die EU feststellt, gelten KI-Systeme<br />

als „hochriskant“, wenn sie ein Risiko<br />

für die Gesundheit und Sicherheit oder<br />

für „die Grundrechte natürlicher Personen“<br />

darstellen. Diese werden in zwei<br />

Kategorien eingestellt (s. gleiche EU-<br />

Quelle):<br />

1. KI-Systeme, die in Produkten verwendet<br />

werden, die unter die Produktsicherheitsvorschriften<br />

der EU<br />

fallen. Dazu gehören Spielzeug, Luftfahrt,<br />

Fahrzeuge, medizinische Geräte<br />

und Aufzüge.<br />

2. KI-Systeme, die in spezifische Bereiche<br />

fallen und die in einer EU-Datenbank<br />

registriert werden müssen:<br />

»<br />

Wir sollten auch nicht glauben, dass<br />

unsere Arbeit jetzt endet mit diesem Gesetz.<br />

Nein, ich glaube, sie beginnt erst.«<br />

Axel Voss, Mitglied des Europäischen Parlaments,<br />

Fraktion der Europäischen Volkspartei (EVP)


22_BERUFSPOLITIK<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

• Verwaltung und Betrieb von kritischen<br />

Infrastrukturen<br />

• allgemeine und berufliche Bildung<br />

• Beschäftigung, Verwaltung der Arbeitnehmer<br />

und Zugang zur<br />

Selbstständigkeit<br />

• Zugang zu und Inanspruchnahme<br />

von wesentlichen privaten und<br />

öffentlichen Diensten und Leistungen<br />

• Strafverfolgung<br />

• Verwaltung von Migration, Asyl<br />

und Grenzkontrollen<br />

• Unterstützung bei der Auslegung<br />

und Anwendung von Gesetzen<br />

„Alle KI-Systeme mit hohem Risiko werden<br />

vor dem Inverkehrbringen und während<br />

ihres gesamten Lebenszyklus bewertet“,<br />

so die EU-Gesetzgebung. Die<br />

Bürger hätten das Recht, bei den zuständigen<br />

nationalen Behörden Beschwerden<br />

über KI-Systeme einzureichen.<br />

WEITERE SCHRITTE<br />

Der Gesetzestext wird auf einer der<br />

nächsten Plenartagungen der EU<br />

„förmlich angenommen werden“ und<br />

nach dem Inkrafttreten 24 Monate in<br />

vollem Umfang anwendbar sein, aber<br />

einige Teile werden schon früher anwendbar<br />

sein: Das Verbot von KI-Systemen,<br />

die unannehmbare Risiken darstellen,<br />

wird sechs Monate nach Inkrafttreten<br />

gelten (s. gleiche EU-Quelle):<br />

• „die Verhaltenskodizes werden neun<br />

Monate nach Inkrafttreten gelten<br />

• Vorschriften für KI-Systeme mit allgemeinem<br />

Verwendungszweck, die<br />

den Transparenzanforderungen genügen<br />

müssen, gelten zwölf Monate<br />

nach Inkrafttreten“<br />

Systeme mit hohem Risiko würden<br />

„mehr Zeit haben, um die Anforderungen<br />

zu erfüllen“. Die sie betreffenden<br />

Verpflichtungen würden 36<br />

Monate nach dem Inkrafttreten gelten.<br />

Guido Reiter<br />

INFO<br />

Das KI-Gesetz geht auf einen Vorschlag<br />

der EU-Kommission aus dem<br />

Jahr 2021 zurück. Systeme, die als<br />

besonders risikoreich gelten und<br />

beispielsweise in kritischen Infrastrukturen<br />

oder im Bildungs- und<br />

Gesundheitswesen eingesetzt werden,<br />

müssen demnach strenge Anforderungen<br />

erfüllen.<br />

Quelle: beck-aktuell<br />

ZBW-Serie: Ausschüsse und Gremien in der KZV BW<br />

WIRTSCHAFTLICHKEITSGEBOT:<br />

BERATUNG UND PRÜFUNG<br />

In unserer ZBW-Serie zu den Ausschüssen und Gremien des zahnärztlichen Ehrenamts<br />

in Baden-Württemberg stellen wir aktuell die gemeinsame Prüfungsstelle und<br />

als zweite Verwaltungsinstanz den Beschwerdeausschuss vor. Die Krankenkassen und<br />

die Kassenzahnärztliche Vereinigung prüfen die Wirtschaftlichkeit der vertragszahnärztlichen<br />

Versorgung durch Beratungen und Prüfungen. Die Vertreterversammlung<br />

hat hierzu Prüfungsreferent*innen in den vier Regierungsbezirken bestellt. Wir stellen<br />

die wesentlichen Aufgaben und die zahnärztlichen Mitglieder im Porträt vor.<br />

Die Wirtschaftlichkeitsprüfung hat<br />

ihre Verankerung an verschiedenen<br />

Stellen im SGB V und ist in weiten<br />

Teilen an die Selbstverwaltung übergeben.<br />

Was wirtschaftlich ist, oder<br />

aber nicht, wird im Bereich der KZV<br />

Baden-Württemberg im Vergleich mit<br />

der so genannten „Durchschnittspraxis“<br />

ermittelt. Zahlreiche angestellte<br />

Mitarbeiter*innen sowie ehrenamtlich<br />

tätige Zahnärzt*innen<br />

stellen sich Quartal für Quartal dieser<br />

Herausforderung, auch in Zeiten<br />

einer derzeit strengen Vergütungsobergrenze<br />

zu entscheiden, ob das<br />

Überschreiten eines Durchschnittswertes<br />

tatsächlich einer Unwirtschaftlichkeit<br />

entspricht und ob deswegen<br />

eine Honorarrückforderung<br />

erfolgen muss.<br />

Gerade auf Seiten der ehrenamtlich<br />

tätigen Kolleg*innen ist dabei Kollegialität<br />

und Engagement gefordert.<br />

Das hat viel mit individuellem Umgang<br />

mit dem Einzelfall und wenig<br />

mit Weichspülen zu tun, denn Kollegialität<br />

ist gefordert, nicht nur gegenüber<br />

den zu Prüfenden, sondern auch<br />

gegenüber der Gesamtkollegenschaft.<br />

Wir setzen auf umfassende Informations-<br />

und Beratungsmöglichkeiten.<br />

Dazu gehört die Neugestaltung der<br />

Homepage, mit Anforderungsmöglichkeit<br />

für die eigene Statistik.<br />

Es gilt nach wie vor der Grundsatz<br />

„Beratung vor Prüfung“.<br />

Bindeglied und Ansprechpersonen<br />

der Prüfungsstelle und der Beratungszahnärzt*innen,<br />

der Beschwerdeausschüsse,<br />

der Kollegschaft und<br />

des Vorstands der KZV Baden-Württemberg<br />

sind die Prüfreferent*inen<br />

der Bezirke Freiburg, Karlsruhe, Tübingen<br />

und Stuttgart.


Fotos: Martn Stollberg<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

23_BERUFSPOLITIK<br />

Die gemeinsame Prüfungsstelle (tagt: zweimal jährlich)<br />

Aufgaben der Prüfungsstelle (nach § 2<br />

der Prüfvereinbarung):<br />

• Entscheidung über die Wirtschaftlichkeit<br />

der Behandlungsleistungen<br />

und Verordnungen von Amts wegen auf<br />

Antrag der KZV BW, der Krankenkassen<br />

• Zuziehung zahnärztlicher Berater*innen<br />

• Unterstützung des Beschwerdeausschusses<br />

• eigenverantwortliche Aufgabenwahrnehmung<br />

Zahnärztliche Berater*innen sind:<br />

• vom Beirat bestellt<br />

• von der Prüfungsstelle beauftragt<br />

Aufgaben der zahnärztlichen Berater*innen<br />

sind:<br />

• Durchführung von Beratungsgesprächen<br />

• Aufklärung von Sachverhalten im<br />

Prüfverfahren<br />

Neutrale*r Sachverständige*r: Nach §<br />

18 Abs. 1 Satz 3 der Prüfvereinbarung<br />

kann bei Bedarf ein*e neutrale*r Sachverständige*r<br />

hinzugezogen werden.<br />

Der bzw die regelmäßig in die Aufgaben<br />

einbezogene neutrale Sachverständige<br />

ist (in Baden-Württemberg) ein*e<br />

ehemalige*r Vertragszahnärzt*in.<br />

Extern*e Sachverständige*r: Bei besonderen<br />

Fragestellungen kann darüber<br />

hinaus ein*e externe*r Sachverständige*r<br />

hinzugezogen werden.<br />

Der gemeinsame Beschwerdeausschuss (tagt: zweimal jährlich)<br />

Der Beschwerdeausschuss<br />

• wird von der KZV BW und den Krankenkassen<br />

gemeinsam gebildet<br />

• ist ein paritätisch besetztes Gremium<br />

• nimmt seine Aufgaben eigenverantwortlich<br />

wahr<br />

• entscheidet in regionalen Kammern<br />

über die Widersprüche gegen die<br />

Entscheidungen der Prüfungsstelle<br />

Der Beschwerdeausschuss setzt sich<br />

zusammen aus:<br />

• einer*m unparteiischen Vorsitzenden<br />

• mindestens zwei Vertreter*innen der<br />

Krankenkassen<br />

• mindestens zwei Vertreter*innen der<br />

Vertragszahnärzteschaft<br />

• Widerspruchsfrist: ein Monat nach<br />

Zustellung des Prüfbescheids<br />

Gegen die Entscheidungen des Beschwerdeausschusses<br />

steht der Klageweg<br />

zum Sozialgericht offen. Die Klage<br />

muss innerhalb eines Monats beim<br />

Sozialgericht eingereicht werden.<br />

Guido Reiter<br />

FREIBURG<br />

KARLSRUHE<br />

Dr. Stefanie Stoll, Freiburg<br />

Mitglied der Vertreterversammlung der KZV BW<br />

Vorstandsreferentin für das Prüfwesen<br />

ZA Thorsten Albers, Heidelberg<br />

Vorstandsreferent für das Prüfwesen<br />

Foto: privat<br />

STUTTGART<br />

TÜBINGEN<br />

Fotos: Martn Stollberg<br />

Dr. Uwe Rieger, Waiblingen<br />

Mitglied der Vertreterversammlung der KZV BW<br />

Vorsitzender der Bezirksgruppe Stuttgart<br />

Vorstandsreferent für das Prüfwesen<br />

Mitglied des Landesbeirats<br />

Vertreter in der Vertreterversammlung der KZBV<br />

Mitglied des Satzungsausschusses<br />

Dr. Stephan Große-Sender, Tübingen<br />

Vorstandsreferent für das Prüfwesen<br />

Foto: privat


Akademie<br />

Fortbildungsangebot<br />

Curricula <strong>2024</strong><br />

Curriculum Oralchirurgie Basics<br />

5 Module | 86 Punkte<br />

07.06.<strong>2024</strong> - 19.10.<strong>2024</strong><br />

2.920 € (inkl. Abschlussseminar)<br />

Curriculum Dysfunktion und Schmerz<br />

9 Module | 107 Punkte<br />

14.06.<strong>2024</strong> - 17.01.2025<br />

5.260 € (inkl. Abschlussseminar)<br />

Curriculum Funktionelle und Restaurative<br />

Rehabilitation<br />

7 Module | 103 Punkte<br />

14.06.<strong>2024</strong> - 29.11.<strong>2024</strong><br />

4.660 € (inkl. Abschlussseminar)<br />

Online-Seminare Zahnärzte/-innen<br />

Kurs Nr. 7168 | 6 Punkte<br />

Online | Das kieferorthopädische Planungsgutachten<br />

Referent: Dr. Wolfgang Grüner<br />

08.06.<strong>2024</strong> | 09:00 - 14:00 Uhr | Kursgebühr: 260 €<br />

Kurs Nr. 9630 | 2 Punkte<br />

Online | Parodontale Entzündungsprävention:<br />

Sind Antiseptika noch zeitgemäß?<br />

Referent: Prof. Dr. Dirk Ziebolz, M.Sc.<br />

17.09.<strong>2024</strong> | 19:00 - 20:30 Uhr | Kursgebühr: 99 €<br />

Kurs Nr. 9632 | 3 Punkte<br />

Online | Zahnhalskaries, die neue Volkskrankheit?<br />

Patientenindividuelle Präventions- und Therapiekonzepte<br />

Referent: Prof. Dr. Diana Wolff<br />

24.09.<strong>2024</strong> | 18:30 - 20:30 Uhr | Kursgebühr: 119 €<br />

Kurs Nr. 9629 | 2 Punkte<br />

Online | Schlafstörungen aus zahnärztlicher Sicht<br />

Referent: Dr. (F) Horst Kares<br />

15.10.<strong>2024</strong> | 18:30 - 20:30 Uhr | Kursgebühr: 99 €<br />

Einzelkurse Zahnärzte/-innen<br />

Kurs Nr. 6331 | 18 Punkte<br />

Einzelkurs | Integration von chirurgischen und prothetischen<br />

Maßnahmen in der Implantologie<br />

Referenten: Dr. Jochen Klemke, M.A.,<br />

Dr. Florian Troeger, M.A.<br />

14.-15.06.<strong>2024</strong> | Kursgebühr: 770 €<br />

Kurs Nr. 9541 | 6 Punkte<br />

Einzelkurs | Befundevaluation und UPT –<br />

Parodontitis in Schach halten! Wie lange kann<br />

das gut gehen?<br />

Referent: Prof. Dr. Peter Eickholz<br />

15.06.<strong>2024</strong> | Kursgebühr: 385 €<br />

Kurs Nr. 9529 | 8 Punkte<br />

Einzelkurs | Traumatologie der bleibenden Dentition<br />

bei Kindern und Jugendlichen: Therapie in der Praxis<br />

Referent: Prof. Dr. Gabriel Krastl<br />

28.06.<strong>2024</strong> | Kursgebühr: 560 €<br />

Kurs Nr. 6332 | 18 Punkte<br />

Einzelkurs | Augmentative Verfahren bei der<br />

Implantation<br />

Referent: Prof. Dr. Michael Korsch, M.A., M.Sc., B.Sc.<br />

05.-06.07.<strong>2024</strong> | Kursgebühr: 880 €<br />

Kurs Nr. 9555 | 18 Punkte<br />

Einzelkurs | Frontzahnästhetik in der Praxis:<br />

Komposit statt Keramik?<br />

Referent: Prof. Dr. Gabriel Krastl<br />

12.-13.07.<strong>2024</strong> | Kursgebühr: 880 €<br />

Kurs Nr. 9567 | 17 Punkte<br />

Einzelkurs | Traumatologie, Mundschleimhauterkrankungen<br />

und Betreuung von Patienten mit Karzinomen<br />

im Kopf-Hals-Bereich<br />

Referenten: Prof. Dr. Dr. (H) Anton Dunsche, u. a.<br />

19.-20.07.<strong>2024</strong> | Kursgebühr: 880 €<br />

Kurs Nr. 9603 | 8 Punkte<br />

Einzelkurs | Trauma und Zahnverlust im wachsenden<br />

Kiefer – was tun?<br />

Referent: Prof. Dr. Andreas Filippi<br />

06.09.<strong>2024</strong> | Kursgebühr: 560 €<br />

Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe | Lorenzstraße 7 | 76135 Karlsruhe | Fon +49 721 9181-200 | Fax + 49 721 9181-222 | fortbildung@za-karlsruhe.de<br />

Eine Einrichtung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg | Körperschaft des öffentlichen Rechts


ZFA<br />

Kurs Nr. 5844<br />

Aufstiegsfortbildung | Gruppen- und Individualprophylaxe<br />

Referentinnen: Nadja Pfister, ZMF, u. a.<br />

Datum: 24.07.<strong>2024</strong> - 07.08.<strong>2024</strong> | 2 Module<br />

Kursgebühr: 1.050 € (inkl. 100 € Prüfungsgebühr)<br />

Kurs Nr. 1199<br />

Aufstiegsfortbildung | Herstellung von Provisorien<br />

und Situationsabformungen<br />

Referentinnen: Veronica Leo, ZMP, PM, u. a.<br />

Datum: 04.09.<strong>2024</strong> - 07.09.<strong>2024</strong><br />

Kursgebühr: 620 € (inkl. 100 € Prüfungsgebühr)<br />

Kurs Nr. 9579<br />

Einzelkurs | Die Rezeption - das Herz der Praxis!<br />

Referentin: Brigitte Kühn, ZMV<br />

Datum: 14.06.<strong>2024</strong><br />

Kursgebühr: 285 €<br />

Kurs Nr. 9580<br />

Einzelkurs | Willkommen am Telefon – der erste<br />

Eindruck zählt<br />

Referentin: Brigitte Kühn, ZMV<br />

Datum: 15.06.<strong>2024</strong><br />

Kursgebühr: 285 €<br />

Team-Kurse<br />

jeweils 9 Punkte<br />

Online | Hygienemodule der Landeszahnärztekammer BW<br />

08.06.<strong>2024</strong> 9521 Modul H1<br />

22.06.<strong>2024</strong> 9522 Modul H2<br />

06.07.<strong>2024</strong> 9523 Modul H3<br />

26.10.<strong>2024</strong> 9524 Modul H1<br />

09.11.<strong>2024</strong> 9525 Modul H2<br />

23.11.<strong>2024</strong> 9526 Modul H3<br />

Referenten: Dr. Carsten Ullrich | Dieter Gaukel, M.A.<br />

Kursgebühr: jeweils 190 €<br />

3 Module zusammen für 510 €, statt 570 €<br />

Kurs Nr. 9612 | 2 Punkte<br />

Online | Perfekte Abrechnung in der Chirurgie<br />

Referentin: Anne-Katrin Fensterer-Lamott, ZMF<br />

19.06.<strong>2024</strong> | 16:00 - 17:30 Uhr<br />

Kursgebühr: ZÄ/ZA 99 € | ZFA 49 €<br />

Kurs Nr. 9613 | 2 Punkte<br />

Online | Perfekte Abrechnung in der Implantolgie<br />

Referentin: Alexandra Pedersen<br />

11.09.<strong>2024</strong> | 16:00 - 17:30 Uhr<br />

Kursgebühr: ZÄ/ZA 99 € | ZFA 49 €<br />

Save the DATE<br />

Karlsruher Konferenz<br />

Programm für<br />

Zahnärzte/-innen<br />

und ZFA<br />

mit begleitender<br />

Industrieausstellung<br />

Digitale Zahnmedizin 2030: Von Innovation bis Präzision<br />

– „Heute gestalten wir die Zukunft für ein gesundes Lächeln“<br />

07. November <strong>2024</strong> | Pre-Congress in der Akademie<br />

08. November <strong>2024</strong> | Karlsruher Konferenz im Schloss Ettlingen<br />

© Stadt Ettlingen<br />

Akademie für Zahnärztliche Fortbildung Karlsruhe | Lorenzstraße 7 | 76135 Karlsruhe | Fon +49 721 9181-200 | Fax + 49 721 9181-222 | fortbildung@za-karlsruhe.de<br />

Eine Einrichtung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg | Körperschaft des öffentlichen Rechts


26_FORTBILDUNG<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

Kindeswohlgefährdung in der Zahnarztpraxis (Teil 1)<br />

ANZEICHEN<br />

ERKENNEN UND<br />

DOKUMENTIEREN<br />

Im Zuge der COVID-19-Pandemie<br />

ist das Thema Kindeswohlgefährdung<br />

insbesondere medial<br />

wieder verstärkt in den Fokus<br />

gerückt. Laut Angaben des<br />

statistischen Bundesamts steigt<br />

die Anzahl jährlich gemeldeter<br />

Fälle mit Kindeswohlgefährdung<br />

seit 2012 an (Abb. 1). In diesem<br />

Beitrag sollen daher die Themenbereiche<br />

der Kindeswohlgefährdung<br />

und Vernachlässigung, die<br />

im zahnmedizinischen Bereich<br />

beobachtbar sind, beleuchtet und<br />

mögliche Handlungsoptionen<br />

aufgezeigt werden.<br />

Foto: Adobe Stock/mario beauregard<br />

Ob die höheren Zahlen hier im direkten Zusammenhang<br />

zu der COVID-19-Pandemie bzw. auch zu<br />

den Maßnahmen für die Eindämmung der Ausbreitung<br />

des Virus wie Kita- und Schulschließungen sowie Kontaktbeschränkungen<br />

etc. zurückzuführen sind, ist nicht ganz einfach<br />

auszumachen. Problem bleibt in diesem Bereich natürlich<br />

die große Dunkelziffer an Fällen und auch Effekte höherer<br />

Aufmerksamkeit, die eine höhere Detektionsrate zur Folge<br />

haben, ohne dass die tatsächliche Anzahl angestiegen ist.<br />

Während der COVID-19-Pandemie stieg jedoch die Zahl der<br />

akuten (eindeutigen) Fälle von Kindeswohlgefährdung mit<br />

zehn Prozent vergleichsweise stark an, was auf einen Zusammenhang<br />

mit der Pandemie hindeuten könnte.<br />

Die Anzahl jährlich gemeldeter Fälle von Kindeswohlgefährdungen<br />

in Deutschland liegt im Jahr 2022 in etwa in der Größenordnung<br />

der Anzahl der Zahnärztinnen und Zahnärzte<br />

hierzulande, sodass im Mittel davon auszugehen ist, dass Sie<br />

wahrscheinlich beinahe jährlich in einer Allgemeinzahnarztpraxis<br />

(bemerkt oder auch unbemerkt) mit einem offiziellen<br />

Fall von Kindeswohlgefährdung konfrontiert werden, in spezialisierten<br />

Kinderzahnheilkundepraxen sicherlich häufiger.<br />

GESETZLICHE GRUNDLAGE<br />

Kinder sind auf mehreren Ebenen besonders schutzbedürftig.<br />

Für das Kindeswohl spielen dabei neben zahlreichen anderen<br />

Faktoren der familiäre Lebensraum, angemessener Umgang<br />

und Reaktion auf kindliche Bedürfnisse und vor allem das<br />

Recht auf körperliche Unversehrtheit (BGB, § 1631, Abs. 2)<br />

eine bedeutende Rolle. Eine Kindeswohlgefährdung kann unter<br />

anderem in Form von Vernachlässigung und körperlicher<br />

Gewalt gegen das Kind vorliegen. Aufgrund besonders tragischer<br />

Fälle schwerster Kindeswohlgefährdung, die die dringende<br />

Notwendigkeit einer Verbesserung des Kinderschutzes<br />

offenlegten, ist das Bundeskinderschutzgesetz am 1. Januar<br />

2012 in Kraft getreten (https://www.bmfsfj.de/bmfsfj/aktuelles/alle-meldungen/gesetz-zur-staerkung-eines-aktivenschutzes-von-kindern-und-jugendlichen-bundeskinderschutzgesetz--78126).<br />

Ziel des Gesetzes ist ein deutlich verbesserter<br />

Kinderschutz in Deutschland. Mit dem Kinder- und<br />

Jugendstärkungsgesetz (KJSG), welches seit Juni 2021 in Kraft<br />

ist, wurde der Kinderschutz nochmals weiterentwickelt<br />

(https://www.fachstelle-kinderschutz.de/files/00_home/Aktuelles/bgbl121s1444_79699.pdf).<br />

DEFINITION UND FORMEN<br />

Das Kindeswohl umschreibt das gesamte Wohlergehen eines<br />

Kindes bzw. Jugendlichen inklusive seiner gesunden Entwicklung<br />

und beinhaltet u. a. die Versorgung, Fürsorge, Geborgenheit,<br />

Schutz, Wertschätzung und Akzeptanz sowie<br />

Förderung des Kindes. Es werden verschiedene Formen der<br />

Kindeswohlgefährdung unterschieden. Dabei ist vor allem<br />

bezüglich auftretender Verletzungen zu beachten, dass mitunter<br />

fließende Übergänge zwischen „kurz nicht aufgepasst“,<br />

„Nerven verlieren“ und „vorsätzlich erbrachter Ver-


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

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27_FORTBILDUNG<br />

ENTWICKLUNG DER KINDESWOHLGEFÄHRDUNGEN<br />

akute und latente Fälle<br />

500<br />

400<br />

300<br />

200<br />

100<br />

0<br />

2012 2013 2014 2015 2016 2017 2018 2019 2020 2021 2022<br />

KWG je 100.000 der minderjährigen Bevölkerung (Bevölkerungsdurchschnitt) KWG (Anzahl)<br />

2012 ohne Hamburg<br />

1<br />

70000<br />

60000<br />

50000<br />

40000<br />

30000<br />

20000<br />

10000<br />

0<br />

Quelle: Statistisches Bundesamt (destatis) <strong>2024</strong><br />

Statistik. Die Anzahl jährlich gemeldeter Fälle mit Kindeswohlgefährdung in Deutschland von 2012 bis 2022.<br />

letzungen“ vorliegen. Als Formen werden unterschieden:<br />

körperliche Gewalt, körperliche und seelische Vernachlässigung,<br />

sexueller Missbrauch und auch die seelische Misshandlung.<br />

Für den Zahnarzt sind sicherlich die körperliche<br />

Gewalt und auch körperliche Vernachlässigung am „leichtesten“<br />

zu erkennen, da sie z. B. in Kombination mit Zahnunfällen<br />

auftreten oder als schwere Form der ECC (Early<br />

Childhood Caries) in Erscheinung treten.<br />

ANZEICHEN BEI „ZAHNUNFÄLLEN“<br />

Frontzahntraumata sind aufgrund ihrer Häufigkeit, ca.<br />

50 Prozent der Kinder mit Trauma im Milchgebiss und über<br />

30 Prozent im bleibenden Gebiss, ein bedeutungsvoller Teilaspekt<br />

in der Zahnarztpraxis. Die tatsächliche Prävalenz insbesondere<br />

fürs Milchgebiss liegt wahrscheinlich eher bei 100<br />

Prozent, da (fast) alle Kinder beim Laufenlernen, Spielen<br />

oder (Lauf)Radfahren irgendwann stürzen und der Kopf-<br />

Gesichtsbereich bzw. die Zähne betroffen sind, ohne dass<br />

dies wohl zahnärztlich erfasst wird.<br />

Ein wichtiges Anzeichen für eine Kindeswohlgefährdung sind<br />

neben Art und Lokalisation sichtbarer Verletzungen Diskrepanzen<br />

zwischen der „Unfall“-Anamnese, also der Entstehungsgeschichte,<br />

und dem Befund. Bei Unfällen entstehen<br />

meist stumpfe Traumata durch Stürze, Gegenrennen oder<br />

Fotos: Schmoeckel/Stanislawski<br />

2a<br />

2b<br />

Anamneseklärung. Frontzahntrauma<br />

im Milchgebiss bei<br />

einem 5-jährigen Kind mit<br />

Verletzung der Oberlippe (a).<br />

Eine Abklärung, ob die Anamnese<br />

zur Art der Verletzung<br />

passt, ist dabei essenziell.<br />

Vom Befund her ist, abhängig<br />

von den konkreten Umständen,<br />

ein heftiger Anprall- oder<br />

Sturzmechanismus problemlos<br />

möglich, aber auch eine Fremdeinwirkung,<br />

z. B. durch<br />

Schlag (mit einem Gegenstand<br />

oder Faust) auf den<br />

Mund (b), nicht grundsätzlich<br />

auszuschließen.


28_FORTBILDUNG<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

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Foto: Schmoeckel/Stanislawski<br />

3 4<br />

Foto: Schmoeckel/Stanislawski<br />

Schlageinwirkung. Diese striemenförmigen Abdrücke (Hauteinoder<br />

Unterblutungen) im Gesicht bzw. insbesondere an den Wangen<br />

sind Verletzungen durch stumpfe Einwirkungen. Diese sind<br />

typisch für heftige Schläge („Ohrfeigen“) mit der flachen Hand und<br />

nicht auf einen Unfall zurückzuführen.<br />

Spuren von Gewalt. Streifenmusterartig konturiertes Hämatom<br />

am Oberarm nach Gewalteinwirkung mit einem entsprechend<br />

geformten Gegenstand (Cave: Beschaffenheit der getragenen<br />

Bekleidung; Textilstruktur). Benachbart sind weitere Hämatome<br />

wie von Griffen (Griff- oder Fixierungsverletzungen) zu sehen.<br />

Anprallen an stumpfe Gegenstände. Dabei sind meist Hämatome,<br />

aber auch Abschürfungen und Quetsch-Risswunden<br />

(umgangssprachlich „Platzwunde“) zu beobachten (Abb. 2a).<br />

Bei Misshandlungen entstehen meist Verletzungen, die durch<br />

stumpfe Einwirkungen bedingt sind, jedoch vor allem durch<br />

Schläge, Tritte oder auch durch ein „Fallenlassen“ des Kindes<br />

(Abb. 3). Dies kann mitunter zu hinweisgebenden Verletzungen<br />

an typischerweise betroffenen Körperpartien wie beispielsweise<br />

Wangen (Abb. 3), Ohrregion oder üblicherweise<br />

bekleideten Körperpartien (Rumpf, Gesäß) führen. Unter<br />

Umständen können zusätzlich Abwehrverletzungen, besonders<br />

an Händen und Unterarmen (Streckseiten der Arme),<br />

aber auch den Beinen, vorliegen. Auch geformte oder speziell<br />

konturierte Verletzungen geben wichtige Anhaltspunkte auf<br />

eine Misshandlung (Abb. 3, 4). Das Vorhandensein von Petechien<br />

(punktförmige, flohstichartige Blutungen) im Bereich<br />

Foto: Schmoeckel/Stanislawski<br />

5<br />

Strangulation. Petechien<br />

(punktförmige, flohstichartige<br />

Blutungen) wie hier<br />

im Bereich der Lid- und<br />

Lidbindehaut der Augen<br />

stellen einen klärungsbedürftigen<br />

Hinweis auf<br />

eine komprimierende<br />

Gewalteinwirkung gegen<br />

den Hals (Strangulation<br />

durch Würgen oder<br />

Drosseln) dar.<br />

des Kopfes, hier vor allem der Lid- und Lidbindehaut der Augen<br />

(Abb. 5) sowie der Mundschleimhaut, stellt einen weiteren<br />

relevanten Befund dar, der Hinweis auf eine komprimierende<br />

Gewalteinwirkung gegen den Hals wie durch Würgen<br />

oder Drosseln sein kann und daher immer klärungsbedürftig<br />

ist. Diffuse Verletzungen am Hals (Abb. 6a) bzw. Nacken<br />

(Abb. 6b) in Form von frisch imponierenden Hautein- oder<br />

unterblutungen sowie Hautrötungen Kindern, sind potenziell<br />

auch in der Zahnarztpraxis erkennbar. Sie weisen auf ein<br />

mögliches Würgen oder ein festes und grobes Greifen oder Packen<br />

am Hals hin und sind daher klärungsbedürftig. Die genaue<br />

Beschaffenheit von Halshautverletzungen (z. B. temporäre<br />

Hautrötungen, Unterblutungen, Schürfungen) nach<br />

komprimierender Gewalt gegen den Hals (Würgen; Drosseln<br />

mit einem um den Hals gelegten Gegenstand) hängt von Art<br />

und Intensität der Gewalteinwirkung ab, auch die Dauer der<br />

Erkennbarkeit entsprechender Befunde resultiert daraus.<br />

Hinweisgebende Verletzungen, etwa Würgemale, können mitunter<br />

sehr diskret sein. Getragene Bekleidung oder um den<br />

Hals getragener Schmuck kann einen zusätzlichen Einfluss<br />

auf das resultierende Verletzungsbild haben. Darüber hinaus<br />

ist im Falle einer Halskompression (und auch Brustkorbkompression)<br />

zwingend das Vorhandensein von Petechien (s. Abb.<br />

5) zu überprüfen und zu dokumentieren (auch Negativbefunde!).<br />

Petechien im Kontext mit einer Halskompression treten<br />

(intensitätsabhängig) in der Gesichtshaut, der Lid- und Lidbindehaut,<br />

Lippenschleimhaut und Hinterohrregion auf. Petechien<br />

stellen sehr flüchtige Befunde dar, die (intensitätsabhängig)<br />

bereits nach einzelnen Tagen nicht mehr nachweisbar<br />

sein müssen.<br />

DOKUMENTATION<br />

Bei jedem Zahnunfall ist somit eine systematische<br />

Dokumentation (z. B. DGZMK Traumabogen: https://www.<br />

dgzmk.de/formulare-fuer-ihre-praxis) inklusive Fotos sehr<br />

empfehlenswert, auch um Anhaltspunkte für Kindeswohlgefährdungen<br />

auszuschließen oder zu dokumentieren. Hierbei<br />

ist insbesondere auf Begleitverletzungen zu achten und da-


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

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29_FORTBILDUNG<br />

Fotos: Schmoeckel/Stanislawski<br />

6a<br />

6b<br />

Würgen. Diese diffusen Verletzungen am Hals<br />

(a) bzw. Nacken (b) hier in Form von frisch<br />

imponierenden Hautein- oder Unterblutungen<br />

sowie Hautrötungen bei zwei unterschiedlichen<br />

Kindern sind potenziell auch in der Zahnarztpraxis<br />

erkennbar. Sie weisen auf ein mögliches<br />

Würgen oder ein festes und grobes Greifen<br />

oder Packen am Hals hin und sind daher<br />

klärungsbedürftig.<br />

bei die Lokalisationen von Verletzungen zu erfassen, um<br />

stoß- und sturztypische bzw. stoß- und sturzuntypische Lokalisationen<br />

voneinander abzugrenzen (Abb. 7, Schemazeichnung)<br />

oder in Relation zur Anamnese zu setzen. Zum<br />

Beispiel ist es wichtig zu eruieren, ob entsprechende Verletzungen<br />

durch einen Unfall plausibel erklärt werden können<br />

oder doch eine Misshandlung ursächlich in Betracht kommt.<br />

Priv.-Doz. Dr. med. dent. habil. Julian Schmoeckel<br />

Universitätsmedizin Greifswald<br />

Dr. med. Natalie Stanislawski<br />

Brandenburgisches Landesinstitut für Rechtsmedizin, Potsdam<br />

7<br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

0711 222966-14<br />

info@zahnaerzteblatt.de<br />

Priv.-Doz. Dr. med. dent. habil.<br />

Julian Schmoeckel<br />

Oberarzt/Zahnarzt, Abteilung präventive<br />

Zahnmedizin und Kinderzahnheilkunde,<br />

ZZMK, Universitätsmedizin Greifswald<br />

Grafik mit freundlicher Genehmigung: H. Hadid<br />

Typische Verletzungsbefunde.<br />

Schematische<br />

Gegenüberstellung der<br />

typischen Lokalisationen<br />

von Verletzungsbefunden<br />

(wie Hämatomen)<br />

bei Unfällen<br />

(GELB – Stoß- und<br />

sturztypische<br />

Lokalisationen) und bei<br />

körperlicher Gewalt<br />

(ROT – stoß- und<br />

sturzuntypische<br />

Lokalisationen).<br />

Dr. med. Natalie Stanislawski<br />

Fachärztin für Rechtsmedizin,<br />

Brandenburgisches Landesinstitut für<br />

Rechtsmedizin, Potsdam


30_FORTBILDUNG<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

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ZFZ Online-Winter-Akademie <strong>2024</strong><br />

PHARMAKOLOGIE FÜR DIE<br />

ZAHNARZTPRAXIS<br />

Bei der Winter-Akademie des Zahnmedizinischen Fortbildungszentrums Stuttgart<br />

(ZFZ) drehte sich im Frühjahr <strong>2024</strong> alles um Patientinnen und Patienten, die<br />

aufgrund von Herzerkrankungen, Diabetes, Depressionen, Tumorerkrankungen,<br />

Parkinson oder Rheuma medikamentös eingestellt sind. Unter dem Motto „Update<br />

Pharmakologie für die Zahnarztpraxis“ lieferte die Fortbildungsveranstaltung<br />

aktuelle Informationen über relevante Medikamente, die bei der zahnärztlichen<br />

Behandlung berücksichtigt werden müssen.<br />

Live-Diskussion. Die Fragen der Teilnehmenden wurden von den Referentinnen und Referenten der Winter-Akademie<br />

beantwortet (von oben nach unten und von links nach rechts): Prof. Dr. Ralf Gilsbach, PD Dr.<br />

Yvonne Wagner, Prof. Dr. Baptist Gallwitz, PD Dr. Dr. Frank Hallig, Prof. Dr. Dr. Thorsten Reichert, Dr. Catherine<br />

Kempf, Prof. Dr. Bela Szabo und Prof. Dr. Thomas Herdegen.<br />

Die ZFZ Winter-Akademie wurde wie<br />

bereits 2021 als reine Online-Veranstaltung<br />

ausgerichtet. Sie lief an vier<br />

Terminen von Ende Januar bis Ende<br />

Februar und konnte bis Ende März<br />

<strong>2024</strong> im On-Demand-Bereich des ZFZ<br />

abgerufen werden. Insgesamt bot die<br />

Veranstaltungsreihe sieben praxisorientierte<br />

Vorträge, eine abschließende<br />

Live-Diskussion sowie drei Bonusvorträge.<br />

Die Direktorin des ZFZ, PD Dr.<br />

Yvonne Wagner, freute sich in diesem<br />

Jahr über die Rekordteilnehmerzahl<br />

von 875 Teilnehmenden. Die Erfahrungen<br />

aus den vergangenen Jahren<br />

zeigten, dass im Winter eine zeitlich<br />

unabhängig durchführbare Fortbildung<br />

stark nachgefragt wird, auch weil<br />

sie kein Infektionsrisiko birgt.<br />

Fotos: ZFZ Stuttgart<br />

ARZNEIMITTELWIRKUNGEN<br />

Patientinnen und Patienten nehmen<br />

aktuell im Schnitt sechs verschiedene<br />

Medikamente ein. Dr. Catherine Kempf,<br />

Fachärztin für Anästhesiologie aus<br />

München, machte in ihrem Vortrag mit<br />

dem Titel: „Was ich sehe, ist UAW? –<br />

Unerwünschte Arzneimittelwirkungen<br />

der Patienten-Medikamente“ deutlich,<br />

wie unverzichtbar die Medikamentenanamnese<br />

in der Zahnarztpraxis ist, um<br />

die ursächlichen Erkrankungen zu erkennen<br />

und mögliche Wechselwirkungen<br />

zu vermeiden. Viele<br />

orale Befunde können als mögliche<br />

Nebenwirkung von Arzneimitteln<br />

entstehen, so z. B.<br />

Xerostomie, Blutungen, Stomatitis,<br />

Gingivitis, Glossitis,<br />

Knochenabbau. Somit ist es<br />

sinnvoll, bei Befunden im<br />

Mund immer auch an unerwünschte<br />

Arzneimittelwirkungen<br />

zu denken. Dr. Kempf stellte<br />

dazu verschiedene Medikamente<br />

und ihre Nebenwirkungen<br />

vor. Zur Anamnese gehört<br />

auch immer eine ausführliche<br />

Medikamenten-Anamnese.<br />

NEUROLOGISCHE<br />

ERKRANKUNGEN<br />

Prof. Dr. Thomas Herdegen,<br />

Universität Kiel, berichtete<br />

über das Thema „Neurologische<br />

Erkrankungen – Schlaganfall/Depressionen/Parkinson<br />

u. a.: Was ist für den Zahnarzt<br />

relevant? Eine pharmakologische<br />

Übersicht“. Viele ältere Patientinnen<br />

und Patienten in der Zahnarztpraxis<br />

haben neurologische oder neuropsychiatrische<br />

Erkrankungen, die meist<br />

mit einer ausgeprägten Polypharmakologie<br />

und einer Sensitivität für Nebenwirkungen<br />

einhergehen. Prof. Herdegen<br />

empfahl, die Medikation bei zahnärztlichen<br />

pharmakologischen Verordnungen<br />

zu berücksichtigen, um Arzneimittelinteraktionen<br />

zu minimieren oder<br />

ganz zu vermeiden. Zusätzlich machte<br />

er auf weitere krankheitsbedingte Einschränkungen<br />

aufmerksam, die sich auf<br />

die Compliance der Patientinnen und<br />

Patienten beim Besuch in der Zahnarztpraxis<br />

auswirken. Bei der Parkinson-


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

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31_FORTBILDUNG<br />

Krankheit muss man beispielsweise mit<br />

einer erhöhten Schmerzempfindlichkeit<br />

oder mit Schluckstörungen durch<br />

Hypersalivation rechnen. Eine Depression<br />

kann zu kognitiven Einschränkungen,<br />

ungesunder Ernährung und Motivationsproblemen<br />

bei der Mundpflege<br />

führen.<br />

MULTIMORBIDITÄT<br />

In Deutschland leiden etwa 40 Prozent<br />

der gesetzlich Versicherten unter drei<br />

oder mehr chronischen Krankheiten.<br />

Viele von ihnen nehmen fünf und mehr<br />

Medikamente regelmäßig sein. Über diese<br />

Multimorbidität, die zu einer Polypharmazie<br />

führt, referierte PD Dr. Dr.<br />

Frank Halling, Gesundheitszentrum<br />

Fulda, in seinem Vortrag „Multimorbide<br />

Patienten – was ist für die Zahnarztpraxis<br />

relevant?“. Zwei Drittel aller Patientinnen<br />

und Patienten mit mindestens<br />

einer Vorerkrankung sind älter als 60<br />

Jahre. PD Dr. Halling machte deutlich,<br />

dass es von großer Bedeutung ist, die individuelle<br />

gesundheitliche Situation<br />

dieser Patienten korrekt zu erfassen und<br />

die Behandlungsstrategie daran auszurichten,<br />

so z. B. bei Patientinnen und Patienten,<br />

die Antikoagulantien einnehmen.<br />

Zudem stellte er einige Grundregeln<br />

für die Behandlung von multimorbiden<br />

Risikopatienten vor: Erkennen<br />

von Risikofaktoren, Abschätzen des Risikos,<br />

evtl. Rücksprache mit dem Hausarzt,<br />

Wartezeiten minimieren, risikoadaptierte<br />

Lagerung der Patientin bzw. des<br />

Patienten, Praxisteam muss außerdem<br />

für den Notfall vorbereitet sein.<br />

ANALGETIKA UND ANTIBIOTIKA<br />

Prof. Dr. Ralf Gilsbach, Universität Heidelberg,<br />

widmete sich dem Thema „Analgetika,<br />

Antibiotika – was ist für die<br />

Zahnarztpraxis relevant?“ Antibiotika<br />

und Analgetika gehören zu den meist<br />

verordneten Medikamenten in der<br />

Zahnarztpraxis und werden sowohl prophylaktisch<br />

als auch therapeutisch eingesetzt.<br />

Prof. Dr. Gilsbach stellte in seinem<br />

Vortrag die wichtigsten Pharmaka<br />

beider Arzneigruppen vor und machte<br />

auf die Indikationen, Kontraindikationen,<br />

Wechselwirkungen und Wirkmechanismen<br />

aufmerksam. Zudem gab er<br />

Hinweise, welche Substanzen bevorzugt<br />

bei welcher Patientengruppe verabreicht<br />

werden sollen. Therapie und Wahl der<br />

Medikamente sind in jedem Fall patientenspezifisch<br />

in Relation zu Nutzen und<br />

Nebenwirkungen abzuwägen.<br />

DIABETES<br />

Da in Deutschland über 8,5 Mio. Menschen<br />

an Diabetes erkrankt sind und<br />

eine Dunkelziffer von etwa 2 Mio. unerkannter<br />

Diabetesfälle hinzukommt,<br />

widmete sich Prof. Dr. Baptist Gallwitz,<br />

Universität Tübingen, in seinem<br />

Vortrag „Patienten mit Diabetes – was<br />

ist für die Zahnarztpraxis relevant?“<br />

dieser besonderen Personengruppe. Er<br />

übermittelte zuerst die Grundlagen<br />

der Diabeteserkennung, der Diabetesbehandlung<br />

und der Behandlung von<br />

Diabeteskomplikationen. Anschließend<br />

zeigte er auf, welche diabetischen<br />

Folge- und Begleiterkrankungen insbesondere<br />

im zahnmedizinischen Bereich<br />

zu erwarten sind. Parodontitis<br />

ist die häufigste mit Diabetes assoziierte<br />

Erkrankung mit unmittelbaren<br />

Wechselwirkungen auf die Ausprägung<br />

der Entzündung und Stoffwechsellage.<br />

Menschen mit Diabetes haben<br />

auch mehr Zahnverlust. Prof. Baptist<br />

empfahl eine interdisziplinäre Zusammenarbeit<br />

von Zahnmedizinern und<br />

Allgemeinärzten, Diabetologen und Internisten,<br />

um Menschen mit Diabetes<br />

optimal versorgen zu können.<br />

CANNABIS<br />

Aufgrund der Cannabislegalisierung<br />

zum 1. April <strong>2024</strong> und der Tendenz,<br />

Cannabis als Medikament zu etablieren,<br />

beleuchtete Prof. Dr. Bela Szabo, Universität<br />

Freiburg, diese Pflanze näher und<br />

stellte in seinem Vortrag die Frage: „Cannabis:<br />

Harmlose Droge oder gefährliche<br />

Droge oder nützliches Medikament?“<br />

Prof. Szabo zeigte zunächst die Wirkungsweise<br />

der vielen Inhaltsstoffe von<br />

Cannabis auf und kam zu dem Schluss,<br />

dass Cannabis aus diesem Grund ein<br />

suboptimales Medikament sei. Es ist<br />

auch keine harmlose Droge mehr, da die<br />

Cannabisproduzenten den THC-Gehalt<br />

der Pflanze von ehemals zwei Prozent in<br />

den letzten Jahren auf bis zu 24 Prozent<br />

steigern konnten. Zudem kommen im<br />

menschlichen Körper die Cannabinoidrezeptoren<br />

überall mit hoher Dichte vor,<br />

sodass ein selektiver therapeutischer Effekt<br />

ausgeschlossen ist. So kann z. B.<br />

THC in einer Hirnregion eine therapeutische<br />

Wirkung auslösen, in einer anderen<br />

Hirnregion aber mehrere Nebenwirkungen<br />

triggern. Prof. Szabo kritisierte<br />

zudem, dass medizinischer Cannabis<br />

das gesetzlich vorgeschriebene Verfahren<br />

für die Zulassung eines neuen Medikaments<br />

nicht durchlief und keine verbindlichen<br />

Informationen zum Gebrauch<br />

festgelegt wurden.<br />

Rekord. Die ZFZ-Leiterin PD Dr. Yvonne Wagner<br />

freute sich, dass die ZFZ Winter-Akademie in<br />

diesem Jahr mit 875 Teilnehmenden so viel Interesse<br />

geweckt hat wie nie zuvor.<br />

ANAMNESE<br />

Im Vortrag „Achtung Anamnese: Tumorerkrankung,<br />

Osteoporose, Rheuma,<br />

Bisphosphonate – was ist wirklich relevant<br />

für die tägliche Praxis?“ ging Prof.<br />

Dr. Dr. Torsten E. Reichert, Universität<br />

Regensburg, auf die erwähnten Grunderkrankungen<br />

und die dafür eingesetzten<br />

Medikamente ein und stellte praxisnah<br />

die verbundenen Konsequenzen für<br />

die zahnmedizinische Behandlung heraus.<br />

Er machte deutlich, wie wichtig die<br />

Anamnese zur Erfassung der Grundleiden<br />

und eingenommenen Medikamente<br />

der Patientinnen und Patienten ist. Erst<br />

auf Basis dieses Wissens können Zahnärztin<br />

oder Zahnarzt die richtige Entscheidung<br />

für eine möglichst komplikationsfreie<br />

zahnmedizinische Therapie,<br />

insbesondere bei zahnärztlich-chirurgischen<br />

Maßnahmen treffen.<br />

LIVEDISKUSSION UND BONUS<br />

Die Teilnehmenden der Winter-Akademie<br />

konnten zu jedem Vortrag ihre Fragen<br />

einreichen, die am letzten Tag der<br />

Online-Veranstaltung im Rahmen einer<br />

umfangreichen Live-Diskussion von<br />

den jeweiligen Referentinnen und Referenten<br />

beantwortet wurden. Zusätzlich<br />

rundeten drei Bonus-Vorträge passend<br />

zum Thema Pharmakologie den On-<br />

Demand-Bereich ab: „Update Lokalanästhesie:<br />

Differenzierter Einsatz von Lokalanästhetikum,<br />

Vasokonstriktor und<br />

Technik“ von Prof. Dr. Dr. Monika<br />

Daubländer, Mainz, „Patienten unter<br />

medikamentöser Blutgerinnung in der<br />

zahnärztlichen Praxis“ von Prof. Dr. Dr.<br />

Peer W. Kämmerer, Universität Mainz,<br />

sowie „Der kardiale Risiko-Patient in<br />

der Zahnarztpraxis: Risiko reduzieren,<br />

Komplikationen vermeiden!“ von Dr.<br />

Catherine Kempf, München.<br />

Claudia Richter


32_FORTBILDUNG<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

50 Jahre Zahnmedizinisches Fortbildungszentrum (ZFZ) Stuttgart<br />

ERFOLGSGESCHICHTE IN DER<br />

ZAHNMEDIZINISCHEN BILDUNG<br />

Das Zahnmedizinische Fortbildungszentrum (ZFZ) Stuttgart blickt auf eine reiche und<br />

bedeutsame Geschichte zurück. Bereits in seinen Anfängen zeigte es sich als wegweisende<br />

Institution. Entstanden ist es aus der Fusion zweier eigenständiger Fortbildungseinrichtungen:<br />

dem Fortbildungszentrum für Zahnärzte in Stuttgart und dem renommierten<br />

Institut für Zahnmedizinische Fachhelferinnen in Tübingen (ZMF-Institut).<br />

Jubiläumsstimmung. Das Team des Zahnmedizinischen Fortbildungszentrums Stuttgart feiert<br />

50 Jahre Engagement und Exzellenz in der Zahngesundheit.<br />

Das Institut für Zahnmedizinische<br />

Fachhelferinnen (ZMF-Institut) wurde<br />

im Jahr 1974 in Tübingen gegründet.<br />

Seine Entstehung markierte einen Meilenstein<br />

in der deutschen Zahnmedizin,<br />

da es sich um die erste Aufstiegsfortbildung<br />

für Zahnarzthelferinnen überhaupt<br />

handelte. Diese wegweisende Initiative<br />

erforderte eine bis dato einzigartige<br />

Zusammenarbeit zwischen Kammer,<br />

Hochschule und Politik. Unter der<br />

federführenden Leitung von Dr. Herbert<br />

Veigel, damals Präsident des Bundesverbands<br />

der Deutschen Zahnärzte<br />

e. V., und Prof. Dr. Willi Schulte, Direktor<br />

der Poliklinik für Zahnärztliche<br />

Chirurgie und Parodontologie der Universität<br />

Tübingen, wurden Fortbildungs-<br />

und Prüfungsordnungen entwickelt,<br />

die schließlich von der damaligen<br />

baden-württembergischen Gesundheitsministerin<br />

Annemarie Griesinger<br />

genehmigt wurden. Diese Zusammenarbeit<br />

legte den Grundstein für eine innovative<br />

Entwicklung in der zahnmedizinischen<br />

Bildung.<br />

ZFZ-ZMF-INSTITUT<br />

Im Jahr 1980 erfolgte die Fusion des Instituts<br />

mit dem Fortbildungszentrum<br />

für Zahnärzte aus Stuttgart, was zur<br />

Gründung des ZFZ-ZMF-Instituts<br />

führte. Ursprünglich entstand das Fortbildungszentrum<br />

für Zahnärzte Stuttgart<br />

auf Initiative der damals noch eigenständigen<br />

KZV Stuttgart im Jahr<br />

Fotos: C. Schwarz/IZZ<br />

1956 und wurde Mitte der 1970er Jahre<br />

von der Landeszahnärztekammer (LZK)<br />

übernommen. Beide Einrichtungen<br />

fanden im Stuttgarter Herdweg ein Zuhause.<br />

Unter der Direktion von Dr. Dieter<br />

Schatz lag der Fokus zunächst auf der<br />

Fortbildung von Mitarbeiterinnen im<br />

zahnmedizinischen Bereich. Dabei wurden<br />

neue Konzepte entwickelt und umgesetzt,<br />

einschließlich der wegweisenden<br />

Ausbildung zur Prophylaxehelferin,<br />

die 1983 einen weiteren Meilenstein<br />

markierte. In diesem Jahr wurde die<br />

Fortbildungsregelung für Zahnarzthelferinnen<br />

verabschiedet, die ihnen den<br />

fachkundigen Nachweis in Gruppenund<br />

Individualprophylaxe sowie Herstellung<br />

von Situationsabdrücken und<br />

Provisorien ermöglichte. Diese Maßnahme<br />

steigerte die Ausbildungskapazität<br />

auf 200 Zahnmedizinische Fachassistentinnen<br />

(ZMF) und Prophylaxehelferinnen<br />

pro Jahr.<br />

NEUE ÄRA<br />

Im Jahr 1992 übernahm Prof. Dr. Johannes<br />

Einwag die Leitung des Instituts.<br />

Dieser Schritt wurde von einer Frage von<br />

Prof. Schulte an Prof. Einwag eingeleitet,<br />

ob er sich ein Leben außerhalb der Universität<br />

vorstellen könne. Prof. Einwags<br />

schlagfertige Antwort, in der er die Gegenfrage<br />

stellte, welche Möglichkeiten er<br />

dabei habe, markierte den Beginn einer<br />

neuen Ära für die Einrichtung. In den<br />

folgenden Jahren schöpfte Prof. Einwag<br />

diese Möglichkeiten voll aus, um das<br />

Zentrum weiterzuentwickeln.<br />

Einwag erweiterte das Fortbildungsangebot<br />

und führte innovative Module<br />

ein, darunter die Kieferorthopädie, Fissurenversiegelung<br />

und Praxisverwaltung.<br />

Zusätzlich wurden spezielle Fortbildungen<br />

für Dentalhygieniker*innen<br />

und zahnmedizinische Verwaltungshelfer*innen<br />

implementiert. Diese strate-


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

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33_FORTBILDUNG<br />

Innovation. Der neu gestaltete Phantomraum markiert<br />

einen wesentlichen Schritt in der Verbesserung der Einrichtung.<br />

Fokus. Aufmerksame Zuhörerinnen nehmen wertvolles<br />

Wissen bei einer Fortbildung im ZFZ auf.<br />

gischen Schritte festigten das ZMF-ZFZ<br />

als führenden Anbieter in der zahnmedizinischen<br />

Fortbildung und positionierten<br />

es als Vorreiter auf diesem Gebiet.<br />

In den folgenden Jahren erneuerte<br />

das Institut kontinuierlich seine Angebote<br />

für die Zahnärzteschaft und führte<br />

eine Vielzahl von Intensivkursen, Großveranstaltungen<br />

und strukturierten<br />

Fortbildungsprogrammen zu verschiedenen<br />

Fachgebieten ein.<br />

PILOTPROJEKT<br />

Im Jahr 1994 wurde das ZFZ-ZMF zum<br />

Pilotprojekt für die gesamte Bundesrepublik<br />

und führte erfolgreich eine Fortbildung<br />

zur Dentalhygieniker*in durch.<br />

Zwei Jahre später erfolgte die Umbenennung<br />

in Zahnmedizinisches Fortbildungszentrum<br />

(ZFZ) Stuttgart, gefolgt<br />

von umfangreichen Umbauarbeiten im<br />

Jahr 1998 und 2008, um den steigenden<br />

Bedarf an Fortbildungskapazitäten zu<br />

decken. So entstanden zwei Hörsäle, ein<br />

Seminarraum und zwei Phantomräume<br />

mit 28 Arbeitsplätzen sowie ein Kursraum<br />

mit sechs Behandlungseinheiten.<br />

Im Jahr 2008/2009 wurde zudem mit<br />

der Online-Präsenz-Fortbildung ein<br />

neues Fortbildungsformat in den Bereichen<br />

Implantologie, Parodontologie sowie<br />

Prophylaxe eingeführt. Das Kursangebot<br />

wurde stark ausgebaut und viele<br />

neue Fortbildungsinnovationen wurden<br />

geschaffen, wie z. B. Blended-Learning-Formate<br />

und Live-Webinare. Zwischen<br />

2008 und 2020 konnte das ZFZ<br />

die Teilnehmerzahlen verdoppeln und<br />

es wurden jährlich rund 250.000 Fortbildungsstunden<br />

durch das ZFZ organisiert.<br />

In diesen Jahren erlebten jährlich<br />

bis zu 1000 Personen die Sommer-<br />

Akademie und 600 Teilnehmende die<br />

Winter-Akademie.<br />

INNOVATION<br />

Im Jahr 2021 übernahm PD Dr. Yvonne<br />

Wagner die Leitung des ZFZ und stand<br />

vor der Herausforderung, die Tradition<br />

und Innovation fortzusetzen, die das<br />

ZFZ zu einem Eckpfeiler der zahnmedizinischen<br />

Fortbildung gemacht hat.<br />

Beginnend 2019 und verstärkt ab 2021<br />

wurden weitere wegweisende Veränderungen<br />

im ZFZ vorgenommen. Eine<br />

Lernmittelplattform, der ZFZ-Online-<br />

Campus, speziell auf Bedürfnisse der<br />

Teilnehmer*innen und Kurse zugeschnitten,<br />

wurde konzipiert und ab<br />

2021 für alle On-Demand-Kurse eingesetzt.<br />

Mittlerweile konnten bereits über<br />

50 Kurse On-Demand gebucht werden<br />

und es wurden bereits über 1000 Kurse<br />

vom Online-Campus gebucht. Seit <strong>2024</strong><br />

werden nahezu alle Kurse der Strukturierten<br />

Fortbildung für Zahnärzt*innen<br />

und der Aufstiegsfortbildungen für<br />

ZFA über die Lernmittelplattform<br />

durchgeführt und organisiert.<br />

Das ZFZ wurde, ausgelöst durch die Coronapandemie,<br />

der erste Veranstalter<br />

von Online-Kongressen. Bereits im Oktober<br />

2020 wurden die „Dental-6-Days“<br />

als sechstägiger Live-Kongress per<br />

Livestream an über 600 Zahnärzt*innen<br />

präsentiert. Gleichzeitig wurde die traditionelle<br />

Präsenzveranstaltung der Winter-Akademie<br />

als Onlinekongress etabliert.<br />

Im Frühjahr <strong>2024</strong> nahmen über<br />

900 Zahnärzt*innen aus dem gesamten<br />

deutschsprachigen Raum teil. Ein weiterer<br />

Meilenstein des ZFZ Stuttgart.<br />

2022 wurden Umbauten sowohl in der<br />

Zahnarztpraxis als auch im Phantomraum<br />

des ZFZ durchgeführt, die einen<br />

wesentlichen Schritt zur Modernisierung<br />

und Verbesserung der Einrichtung<br />

darstellten. Im Jahr 2023 führte das<br />

ZFZ unter der Leitung von PD Dr.<br />

Yvonne Wagner und Stephan Krutsch<br />

(Geschäftsleitung) zusätzliche Umbaumaßnahmen<br />

durch, um die Infrastruktur<br />

zu optimieren. Dabei wurde besonderer<br />

Wert auf neueste Standards gelegt.<br />

Dies umfasste die Neugestaltung<br />

des kleineren Phantomraums, die Umwandlung<br />

der Behandlungsräume in<br />

Behandlungsboxen für praktische Fortbildungen<br />

sowie die Modernisierung<br />

der gesamten Einrichtung, um ein optimales<br />

Lernumfeld zu schaffen.<br />

„Wer bei uns einen Kurs absolviert, wird<br />

gefordert und gefördert“, bringt PD Dr.<br />

Wagner das Leitbild des ZFZ prägnant<br />

auf den Punkt. Dabei unterstreicht sie<br />

die Flexibilität und Individualität der<br />

Lernmöglichkeiten, bei denen die Teilnehmer*innen<br />

entsprechend ihrem<br />

Wissensstand und Lerntyp zwischen<br />

Präsenz, Online oder On-Demand sowie<br />

Kombinationsangeboten wählen<br />

können. Geschäftsführer Stephan<br />

Krutsch ergänzt: „Wir möchten spezifische<br />

Angebote machen, die eine individuelle<br />

Auswahl entsprechend den eigenen<br />

Bedürfnissen ermöglichen.“ Vor<br />

dem Hintergrund des zunehmenden<br />

Wettbewerbs auf dem Fortbildungsmarkt<br />

legt die ZFZ-Leitung deshalb<br />

auch besonderen Wert darauf, dass die<br />

Teilnehmer*innen aus einem vielfältigen<br />

Angebot wählen können, das ihren<br />

individuellen Vorlieben entspricht.<br />

Die Innovation, die einst das Fundament<br />

des ehemaligen ZMF-Instituts legte,<br />

hat die Entwicklungsgeschichte maßgeblich<br />

geprägt. Heute zählt das ZFZ zu<br />

den führenden zahnmedizinischen<br />

Fortbildungsanbietern Deutschlands<br />

und verzeichnet jährlich über 4.500 Teilnehmer*innen,<br />

die das breit gefächerte<br />

Fortbildungsangebot nutzen.<br />

Cornelia Schwarz


JAHRE<br />

JAHRE<br />

ZFZ<br />

DH<br />

5. & 6. JULI <strong>2024</strong><br />

Stark in die Zukunft:<br />

Unser Team. Unsere Praxis.<br />

Unser Erfolg.<br />

Jetzt anmelden:<br />

sommer-akademie.zfz-stuttgart.de<br />

11 Vorträge<br />

12 Fortbildungs-<br />

punkte<br />

Große 2-tägige<br />

Veranstaltung im<br />

Forum Ludwigsburg<br />

11 Vorträge und<br />

Workshops für<br />

Präsenzteilnehmer<br />

Alle Vorträge im<br />

Livestream + On-Demand<br />

für Online-Teilnehmer


HERZLICHE EINLADUNG ZUR SOMMER-AKADEMIE <strong>2024</strong><br />

Melden Sie sich jetzt an und erleben Sie ein vielfältiges Programm für das gesamte Praxisteam.<br />

Ihre Gastgeberin PD Dr. Yvonne Wagner (Direktorin) und das Fortbildungsteam des ZFZ freuen sich auf Sie.<br />

HIGHLIGHTS<br />

+ Alle 11 Vorträge in Präsenz oder im Livestream für Online-Teilnehmer<br />

+ alle Vorträge inkl. Diskussionen On-Demand bis 31.08.<strong>2024</strong> abrufbar<br />

+ Verleihung des Deutschen Preises für Dentalhygiene <strong>2024</strong><br />

+ 12 Fortbildungspunkte<br />

Nur für Präsenzteilnehmer in Ludwigsburg<br />

+ Große Dentalausstellung<br />

+ Auswahl aus vielen Workshops<br />

+ Tolle Verpflegung, köstliches BBQ, Livemusik und ein spannendes Rahmenprogramm<br />

+ ... und zum Feiern gibt es in diesem Jahr so einiges! Lassen Sie sich überraschen.<br />

PROGRAMM<br />

5. JULI <strong>2024</strong><br />

9 – 9.45 Uhr: Sylvia Gabel<br />

Ist der Schlüssel zum Fachkraftwandel das Team? Mein Team?<br />

9.45 – 10.15 Uhr: Dr. Jochen Eble<br />

Ein starkes Team – der Schlüssel für zukünftige Herausforderungen<br />

10.45 – 11.15 Uhr: Dr. Hendrik Putze<br />

Der Einfluss der Digitalisierung auf die Arbeit der ZFA<br />

11.15 – 12.15 Uhr: Prof. Dr. Georg Conrads<br />

Das Mikrobiom der Mundhöhle – Translation neuester Erkenntnisse für die Prophylaxe<br />

oder 9 – 12 Uhr: Auswahl aus 6 Workshops<br />

13 – 14.05 Uhr: Philip Keil<br />

Crash oder Punktlandung? Das Team macht den Unterschied!<br />

14.05 – 14.50 Uhr: Prof. Dr. Michelle Alicia Ommerborn<br />

Ist Karies noch eine Volkskrankheit?<br />

Präsenzveranstaltung<br />

im Forum Ludwigsburg<br />

oder als Live-Stream<br />

und On-Demand<br />

Freitag, 5. Juli <strong>2024</strong><br />

9–12 Uhr: Vorprogramm<br />

oder Workshops *<br />

13–18.15 Uhr: Vorträge<br />

18.30–23 Uhr: Abendprogramm<br />

mit BBQ *<br />

Samstag, 6. Juli <strong>2024</strong><br />

9–13 Uhr: Vorträge<br />

* nur für Präsenzteilnehmer<br />

Sommer‐Akademie<br />

Präsenz 5./6. Juli <strong>2024</strong>:<br />

Inklusive Vorprogramm oder<br />

Workshop (Workshop nach<br />

Verfügbarkeit)<br />

Mitarbeiter: 299 €<br />

Mitarbeiter Mitglied<br />

DGDH, GPZ: 269 €<br />

Zahnarzt: 399 €<br />

Zahnarzt Mitglied GPZ,<br />

Vorbereitungsassistent:<br />

369 €<br />

Praxen ab 4 Personen<br />

erhalten 20% Rabatt<br />

Sommer-Akademie Online<br />

und On-Demand<br />

Mitarbeiter: 349 €<br />

Mitarbeiter Mitglied<br />

DGDH, GPZ: 319 €<br />

Zahnarzt: 479 €<br />

Zahnarzt Mitglied GPZ,<br />

Vorbereitungsassistent:<br />

449 €<br />

Jetzt online anmelden:<br />

sommer-akademie.zfz-stuttgart.de/<br />

15.30 – 16.15 Uhr: Dr. Elmar Ludwig<br />

Der alternde Patient in der Zahnarztpraxis – mehr Chancen als Risiken!<br />

6. JULI <strong>2024</strong><br />

17.15 – 18.15 Uhr: Urs Meier<br />

Du bist die Entscheidung<br />

9 – 10 Uhr: Prof. Dr. Torsten Remmerbach<br />

Potentiell maligne und andere wichtige Veränderungen der Mundhöhle<br />

Anmeldeschluss<br />

Präsenz: 3. Juli <strong>2024</strong><br />

Online: 4. Juli <strong>2024</strong><br />

0711 22 716-38<br />

kurs@zfz-stuttgart.de<br />

12 Fortbildungspunkte<br />

10 – 10.45 Uhr: Prof. Dr. Petra Gierthmühlen<br />

Digitale Planung in der Restaurativen Zahnheilkunde: Was ist heute möglich?<br />

11.30 – 12.30 Uhr: Christian Henze<br />

Gesunde Ernährung: Die Dosis macht das Gift! – Finden Sie die richtige Balance<br />

im Ernährungsdschungel!<br />

Zahnmedizinisches FortbildungsZentrum Stuttgart<br />

Eine Einrichtung der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg Körperschaft des öffentlichen Rechts


36_PRAXIS<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

Der GOZ-Ausschuss informiert<br />

BEGRÜNDUNGSPFLICHT BEI<br />

ABWEICHENDER VEREINBARUNG?<br />

Eine abweichende Vereinbarung muss nicht begründet werden. Doch warum<br />

kommt es immer wieder zu dieser Annahme? Welche Begründungspflichten<br />

könnten gemeint sein?<br />

Abweichende Vereinbarung. Honorarvereinbarungen werden getroffen, um hochwertige zahnärztliche<br />

Leistungen zu einem angemessenen Preis-Leistungs-Verhältnis zu erbringen.<br />

Es gibt Schreiben von Kostenerstattern,<br />

dass auch mit dem üblichen Gebührenrahmen<br />

bis 3,5-Fachsatz eine<br />

ordentliche Zahnheilkunde möglich<br />

ist und es nicht nachvollziehbar sei,<br />

wozu eine individuelle Honorarvereinbarung<br />

erfolgt. Antworttext eines Kostenerstatters:<br />

„Honorarvereinbarungen<br />

gemäß § 2 Abs.1 und 2 GOZ sind<br />

das gute Recht eines jeden Zahnarztes,<br />

jedoch muss dies nachvollziehbar begründet<br />

werden. Dass die vergleichbare<br />

Leistung aus dem BEMA im Einzelvergleich<br />

höher bewertet ist, ist jedenfalls<br />

keine nachvollziehbare Begründung<br />

für eine Erstattungspflicht…“<br />

Dass ein Zusammenhang zwischen betriebswirtschaftlichen<br />

Notwendigkeiten<br />

bei Erbringung von qualitativ<br />

hochwertigen Leistungen besteht,<br />

kann nicht ernsthaft bestritten werden.<br />

Andere Schreiben wollen im Vorfeld<br />

einer durchzuführenden Behandlung<br />

wissen, worin die „Besonderheit“<br />

des Behandlungsfalles liegt, die eine<br />

abweichende Honorarvereinbarung<br />

rechtfertige.<br />

§ 1 GOZ bindet die Zahnärzte bei der<br />

Festlegung zahnärztlicher Gebühren<br />

zwingend an die Bestimmungen der<br />

GOZ.<br />

Im darauffolgenden § 2 GOZ ist die abweichende<br />

Vereinbarung deshalb unmittelbar<br />

nach den Ausführungen der<br />

GOZ zur berufsmäßigen Ausübung der<br />

Zahnheilkunde aufgeführt, weil sie ein<br />

Beleg der Freiberuflichkeit unseres Berufes,<br />

der alleinigen fachlichen Verantwortung<br />

gegenüber dem Patienten und<br />

ein Zeichen der Professionalität ist.<br />

APPELL<br />

Kalkulieren Sie betriebswirtschaftlich<br />

nach benötigtem Zeitaufwand eine qualitativ<br />

hochwertig zu erbringende zahnärztliche<br />

Leistung.<br />

Kalkulieren Sie eine GOZ-Leistung<br />

nicht unter BEMA-Niveau. Der Steigerungssatz<br />

kann grundsätzlich innerhalb<br />

oder oberhalb des Gebührenrahmens<br />

des § 5 liegen.<br />

Der Abschluss einer abweichenden Vereinbarung<br />

befreit zunächst von der Begründungspflicht<br />

(Bsp. LG Mannheim<br />

vom 30.01.2009 Az.: 1 S 141/05).<br />

Eine Begründungspflicht bei einer abweichenden<br />

Vereinbarung gibt es nur<br />

nach § 10 GOZ (3): Soweit im Fall einer<br />

abweichenden Vereinbarung nach § 2<br />

Foto: Adobe Stock/Drazen<br />

GOZ auch ohne die getroffene Vereinbarung<br />

ein Überschreiten der in Satz 1<br />

genannten Steigerungssätze gerechtfertigt<br />

gewesen wäre, ist das Überschreiten<br />

auf Verlangen des Zahlungspflichtigen<br />

schriftlich zu begründen…<br />

BEGRÜNDUNGSPFLICHT<br />

Im Zusammenhang mit den gesetzlichen<br />

Anforderungen des § 2 GOZ stellte<br />

das OLG Köln, 14.01.2020 (Az.: 9 U<br />

39/19) unlängst fest, dass die Überschreitung<br />

des 2,3-fachen Satzes in den<br />

Rechnungen nicht begründet werden<br />

muss. § 10 Abs. 3 Satz 1 GOZ beschränke<br />

die Begründungspflicht nur auf<br />

zahnärztliche Vergütungen, die unter<br />

Berücksichtigung der in § 5 GOZ enthaltenen<br />

Regelungen nach dem Gebührenverzeichnis<br />

abgerechnet würden.<br />

Honorarvereinbarungen im Sinne von<br />

§ 2 GOZ würden von der Begründungspflicht<br />

aber gerade nicht erfasst<br />

FAZIT<br />

Honorarvereinbarungen werden geschlossen,<br />

um hochwertige zahnärztliche<br />

Leistungen mit einer Gebührenhöhe<br />

zu berechnen, die ein adäquates<br />

Preis-Leistungs-Verhältnis abbildet.<br />

Durch Fehlentwicklungen in der GOZ<br />

ist das adäquate Preis-Leistungs-Verhältnis<br />

aktuell oftmals nur durch eine<br />

Honorarvereinbarung, die deutlich über<br />

dem 3,5-fachen Faktor liegt, zu erzielen.<br />

Wenn hierbei die Angemessenheit von<br />

Seiten der Kostenerstatter in Frage gestellt<br />

wird, so ist es deren Aufgabe, die<br />

gewähnte Unangemessenheit auf den<br />

individuellen Fall bezogen glaubhaft<br />

nachzuweisen und nicht generell mit<br />

einem immer gleichen Textbaustein unbegründet<br />

in Frage zu stellen. Die Angemessenheit<br />

einer frei vereinbarten Honorarhöhe<br />

wird tatsächlich wohl nur<br />

durch einen zahnmedizinischen Sachverständigen<br />

zu bewerten sein!<br />

Autorenteam<br />

des GOZ-Ausschusses der LZK BW


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

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37_PRAXIS<br />

Die Kammer – Ihr Partner<br />

RAHMENVERTRAGSPARTNER<br />

Foto: AdobeStock/Coloures-Pic<br />

Die Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg bietet ihren Mitgliedern<br />

einige Rahmenvertragspartner aus verschiedenen<br />

Dienstleistungsbereichen<br />

an. Im Themenbereich der Praxisführung<br />

stehen beispielhaft Rahmenvertragspartner<br />

für die folgenden Dienstleistungen<br />

bereit: Entsorgung der anfallenden<br />

Praxis-Abfälle, Durchführung<br />

der Validierung der Aufbereitungsprozesse,<br />

Durchführung der mikrobiologischen<br />

Wasseruntersuchung an den Behandlungseinheiten<br />

und Prüfung der<br />

Elektrogeräte. Die Rahmenverträge für<br />

die Praxisbewertung, die Klimaneutralität<br />

und für die Anmietung von Fahrzeugen<br />

runden das Serviceangebot für die<br />

Zahnärzteschaft ab. Die Inanspruchnahme<br />

dieser Rahmenverträge ist ausschließlich<br />

den Kammermitgliedern<br />

vorbehalten, die von den vergünstigten<br />

Konditionen profitieren können.<br />

PRAXISFÜHRUNG<br />

Die Firma Herter Service und Recycling<br />

GmbH ist seit Jahrzehnten Partner für<br />

die fach- und sachgerechte Entsorgung<br />

der in den Zahnarztpraxen anfallenden<br />

Abfall- und Reststoffe. Die Validierung<br />

der Aufbereitungsprozesse in der Praxis<br />

kann über den Rahmenvertrag mit der<br />

Firma Valitech GmbH & Co. KG beauftragt<br />

werden. Suchen Sie ein Dienstleistungsunternehmen<br />

für die mikrobiologische<br />

Wasseruntersuchung an den Behandlungseinheiten,<br />

dann stehen Ihnen<br />

über die Landeszahnärztekammer<br />

die folgenden drei Vertragspartner zur<br />

Verfügung: Labor für Umwelthygiene<br />

(LUH), Firma Valitech GmbH & Co. KG<br />

und biocheck Hygienetechnisches Labor<br />

GmbH. Die Prüfung der Elektrogeräte<br />

in der Zahnarztpraxis kann als Vertragspartner<br />

die Firma OMS Prüfservice<br />

GmbH übernehmen. Über die Firma<br />

Fokus Zukunft GmbH & Co. KG<br />

kann die Zahnarztpraxis ihre CO 2<br />

-<br />

Emissionsberechnung (Carbon Footprint)<br />

durchführen, hieraus die Vermeidung<br />

und Reduzierung von CO 2<br />

-Emissionen<br />

ableiten und die verbleibenden<br />

CO 2<br />

-Emissonen ausgleichen (Kompensation).<br />

PRAXISBEWERTUNG<br />

Wird aktuell die Abgabe der Praxis oder<br />

eine Praxisübernahme geplant, dann<br />

stehen für die Praxisbewertung zwei<br />

Rahmenvertragspartner der Landeszahnärztekammer<br />

zur Verfügung: Das<br />

Sachverständigeninstitut Prof. Dr.<br />

Wolfgang Merk, Ulm, und die Partnerschaftsgesellschaft<br />

Pfeffer & Boos, Rastatt.<br />

MIETFAHRZEUGE<br />

Auch für die Anmietung von Fahrzeugen<br />

bietet die Landeszahnärztekammer<br />

mit der Autovermietung Enterprise einen<br />

Rahmenvertrag an. Dieser steht den<br />

Kammermitgliedern und dem Praxispersonal<br />

offen. Die Preiskonditionen<br />

sind gültig sowohl für dienstliche Anlässe<br />

als auch für Privatreisen in<br />

Deutschland.<br />

HOMEPAGE<br />

Wo finde ich die Rahmenverträge der<br />

LZK BW? Die vorgestellten Rahmenverträge<br />

finden Sie über die Webseite<br />

der LZK BW im geschlossenen Mitgliederbereich<br />

unter https://lzk-bw.de<br />

(über den Hauptbereich „Zahnärzte“<br />

und dann in die Rubrik „Praxisführung<br />

- Rahmenverträge“). Um die Rahmenverträge<br />

und die Konditionen einsehen<br />

zu können, müssen Sie sich anmelden.<br />

Sollten Sie als Mitglied der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg noch keine Zugangsdaten<br />

zu unserem Mitgliederbereich haben,<br />

können Sie diese direkt über die<br />

Webseite beantragen (Klick auf „Zum<br />

Registrierungsformular“). Daneben<br />

sind einzelne Rahmenverträge sowie<br />

dazugehörige Informationen und Unterlagen<br />

(z. B. Bestellformulare) auch<br />

über das PRAXIS-Handbuch abrufbar<br />

(https://phb.lzk-bw.de/html/4.3.html).<br />

Ihre<br />

LZK-Geschäftsstelle


38_KOMMUNIKATION<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

Gemeinsame Konferenz der Öffentlichkeitsbeauftragten<br />

HERAUSFORDERUNG<br />

KÜNSTLICHE INTELLIGENZ<br />

Öffentlichkeitsarbeit in eigener Sache ist für die Zahnärzteschaft sehr wichtig,<br />

besonders mit Blick auf politische Forderungen. Die Fachabteilungen für Kommunikation<br />

von BZÄK, KZBV und der Körperschaften der Länder tauschen sich hierzu<br />

ständig aus. Mitte April führte die BZÄK die jährliche Gemeinsame Konferenz der<br />

Öffentlichkeitsbeauftragten (GeKo) in Frankfurt/Main durch. Rund 70 Kommunikatorinnen<br />

und Kommunikatoren waren aus ganz Deutschland angereist und nutzten<br />

das Treffen zum Austausch über aktuelle gemeinsame Themen.<br />

Gut oder böse? Gespannt verfolgten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Gemeinsamen<br />

Konferenz der Öffentlichkeitsbeauftragten die Vorträge zum Thema Künstliche Intelligenz.<br />

Künstliche Intelligenz (KI) ist für Kommunikatoren<br />

und Medienschaffende<br />

ein hochaktuelles Thema. Mit dem<br />

Motto „Medienwelt im Wandel – Journalismus<br />

und PR im Zeitalter von Bots,<br />

KI und Desinformation“ hatten die Veranstalter<br />

deshalb einen Nerv getroffen.<br />

Schon längst werden Teile der journalistischen<br />

Arbeit von KI übernommen,<br />

etwa die Zusammenfassung von Spielen<br />

in der Sportberichterstattung oder die<br />

Gestaltung von Bildern und Filmen. Allerdings<br />

sind wichtige (vor allem auch<br />

rechtliche) Fragen zum Einsatz von KI<br />

noch ungeklärt – mit ein Grund dafür,<br />

dass sich viele Teilnehmerinnen und<br />

Teilnehmer der GeKo beruflich noch<br />

nicht mit dem Thema befasst hatten.<br />

KI – FLUCH ODER SEGEN?<br />

Drei Experten verschiedener Fachrichtungen<br />

machten die Anwesenden mit<br />

der Welt der KI und ihren vielfältigen beruflichen<br />

Nutzungsmöglichkeiten bekannt.<br />

Demnach sind zumindest Teile<br />

der Kommunikationsarbeit gut automatisierbar:<br />

Texte, Bilder und Videos können<br />

nach exakten Vorgaben generiert<br />

und ausgegeben werden, sogar mit kostenfreien<br />

Tools. Aber auch das Durchsuchen<br />

hochgeladener Dateien und die<br />

Protokollierung ganzer Sitzungen sind<br />

automatisiert bereits auf hohem Niveau<br />

möglich. Voraussetzung dafür ist die Bereitschaft,<br />

sich intensiv mit dem Design<br />

von Befehlen („Prompts“) zu beschäftigen.<br />

Hilfreich ist außerdem eine gewisse<br />

Frustrationstoleranz, denn alle Referenten<br />

berichteten von ersten unbefriedigenden<br />

Ergebnissen. Dabei gelten Bilder<br />

von Kühen mit verunstalteten Eutern als<br />

harmlos. Kritisch wird es jedoch, wenn<br />

Foto: Kerstin Sigle<br />

die KI beginnt, Ergebnisse zu „halluzinieren“<br />

– beispielsweise in Texten Fakten<br />

mit Erfundenem zu vermischen. Nachdrücklich<br />

wurde deshalb empfohlen,<br />

sich nicht unkritisch auf KI-Produkte zu<br />

verlassen. Diese können aber auch gut<br />

als Anregung genutzt werden, quasi als<br />

Basis für die weitere Arbeit. Der rechtssichere<br />

Umgang mit KI-Produkten<br />

(Stichwort Urheberrecht) ist allerdings<br />

unklar, vermutlich auch noch längere<br />

Zeit. Nach diesen interessanten Vorträgen<br />

bestand Einigkeit unter den Anwesenden:<br />

Die Frage ist nicht mehr ob, sondern<br />

wann KI in der Kommunikationsarbeit<br />

ihren festen Platz einnimmt.<br />

BERUFSPOLITISCHE THEMEN<br />

Im Mittelpunkt des zweiten Tages standen<br />

die Themen der Zahnärzteschaft.<br />

Präsentiert wurde der aktuelle Stand der<br />

6. Deutschen Mundgesundheitsstudie<br />

(DMS 6) sowie unter dem Titel „Generation<br />

TikTok – mit Influencern zum Ausbildungsvertrag“<br />

die neue Ausbildungskampagne<br />

der BZÄK. Vor dem Ende der<br />

sehr gelungenen Konferenz bot die „Länderstunde“<br />

Raum für einen bunten Themenmix,<br />

der sich südwärts voranarbeitete:<br />

Nach der GOZ-Kampagne der ZÄK<br />

Westfalen-Lippe folgten Informationen<br />

der KZV Hessen zum Patientenratgeber<br />

Parodontitis zur Unterstützung der<br />

bundesweiten Kampagne ZÄHNE ZEI-<br />

GEN sowie die Vorstellung des neuen Instagram-Kanals<br />

MissionZFA der Bayerischen<br />

LZK. Den Schlusspunkt setzten<br />

Dr. Holger Simon-Denoix (KZV BW)<br />

und Kerstin Sigle (LZK BW), die für die<br />

Zahnärzteschaft Baden-Württemberg<br />

das gemeinsame Projekt „Info-Clips für<br />

junge Zahnärzt*innen“ vorstellten (siehe<br />

hierzu auch ZBW 4/<strong>2024</strong>).<br />

Kerstin Sigle


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

39_PROPHYLAXE<br />

LAGZ-Treffen der regionalen Geschäftsführungen AG Zahngesundheit<br />

GEMEINSAM FÜR DIE<br />

GRUPPENPROPHYLAXE<br />

Die Landesarbeitsgemeinschaft für Zahngesundheit Baden-Württemberg e. V.<br />

(LAGZ) lud Anfang März <strong>2024</strong> die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer<br />

der regionalen Arbeitsgemeinschaften Zahngesundheit zu einem gemeinsamen<br />

Treffen in den Hospitalhof Stuttgart. Hier wurden Neuerungen der LAGZ zur<br />

Unterstützung der regionalen gruppenprophylaktischen Arbeit kommuniziert. Das<br />

Zusammentreffen diente darüber hinaus dem Austausch untereinander und stärkte<br />

die Motivation.<br />

Gemeinschaft. Die Geschäftsführerinnen und Geschäftsführer der regionalen AGs nutzen das von<br />

der LAGZ organisierte Zusammentreffen, um sich auszutauschen und zu motivieren.<br />

Um die Gruppenprophylaxe in Baden-<br />

Württemberg erfolgreich flächendeckend<br />

sicherstellen zu können, benötigt<br />

es regelmäßiger Aktualisierungen, Anpassungen<br />

und Hilfestellungen mit<br />

dem Ziel, die Arbeit vor Ort zu verbessern.<br />

Die LAGZ nimmt als Dachverband<br />

die Rolle des Katalysators ein und<br />

unterstützt die regionalen Arbeitsgemeinschaften<br />

nach Kräften. LAGZ-Geschäftsführerin<br />

Carolin Möller-Scheib<br />

ist es ein großes Anliegen, die entscheidenden<br />

Akteure der regionalen Arbeitsgemeinschaften<br />

Zahngesundheit regelmäßig<br />

zusammenzubringen. Gerade<br />

der Austausch untereinander hilft, Problemfelder<br />

aufzuzeigen, für die die<br />

LAGZ-Geschäftsstelle dann Lösungen<br />

ausarbeitet, um sie allen AGs zur Verfügung<br />

zu stellen.<br />

HINWEISGEBERKANAL<br />

Die Rechtsanwältin und Wirtschaftsmediatorin<br />

Susanne Janthur informierte<br />

in einem Impulsvortrag über<br />

das im Juli 2023 in Kraft getretene<br />

Hinweisgeberschutzgesetz (HinSchG)<br />

und erläuterte, was das für die Mitarbeitenden<br />

in der Gruppenprophylaxe<br />

bedeutet. Ein Hinweisgeber ist eine<br />

Person, die im Zusammenhang mit ihrer<br />

beruflichen Tätigkeit Informationen<br />

über Verstöße erlangt hat und diese<br />

melden möchte. Hinweisgeber riskierten<br />

für solche Offenbarungen oft<br />

negative Konsequenzen. Da das Aufdecken<br />

von Missständen aber wichtig für<br />

das Rechtssystem und die Gesellschaft<br />

ist, wurde das Hinweisgeberschutzgesetz<br />

verabschiedet, um Whistleblower<br />

zu schützen.<br />

Die LAGZ hat mit Beginn des Jahres<br />

<strong>2024</strong> für alle Mitarbeitenden und im<br />

Rahmen ihrer beruflichen Tätigkeit<br />

im Zusammenhang mit der LAGZ stehenden<br />

Personen ein Hinweisgeberportal<br />

nach dem Hinweisgeberschutzgesetz<br />

eingerichtet. Das Portal ist im<br />

Footer (Fußzeile) unter dem Begriff<br />

Hinweisgeberschutz über die LAGZ-<br />

Webseite erreichbar. Es dient zur Abgabe<br />

von Hinweisen, die Missstände<br />

Foto: Claudia Richter<br />

betreffen, vor allem jene, die Rechtsverstöße<br />

darstellen. Alle abgegebenen<br />

Meldungen werden von den Meldestellenbeauftragten<br />

vertraulich und mit<br />

entsprechendem Schutz der Identität<br />

behandelt. Meldungen können in<br />

Textform oder mündlich abgegeben<br />

werden. Mit dem Hinweisgeberkanal<br />

möchte die LAGZ einen weiteren<br />

Schritt in Richtung Transparenz und<br />

Offenheit gehen und ihre Unternehmenskultur<br />

stärken.<br />

AKTION MÄUSEZÄHNCHEN<br />

Die LAGZ empfahl den regionalen Arbeitsgemeinschaften<br />

Zahngesundheit,<br />

sich dem Projekt „Aktion Mäusezähnchen“<br />

der Arbeitsgemeinschaft Zahngesundheit<br />

für die Stadt Heidelberg und<br />

den Rhein-Neckar-Kreis anzuschließen.<br />

Es dürfen dabei alle Infos und Materialien,<br />

die für das Projekt erstellt wurden,<br />

genutzt werden. Das bei der regionalen<br />

AG seit drei Jahren etablierte Konzept<br />

wurde 2022 mit dem Wrigley-Prophylaxe-Preis<br />

ausgezeichnet. Sibylle Wilcek<br />

von der AG Rhein-Neckar-Kreis stellte<br />

im Hospitalhof das Projekt vor, das speziell<br />

auf die Gruppe der unter Dreijährigen<br />

ausgerichtet ist. Mit der Teilnahme<br />

an der Aktion Mäusezähnchen erhalten<br />

Kitas und Eltern einerseits eine intensive<br />

Betreuung und Schulung durch die<br />

Fachkräfte der AG. Die Kitas müssen<br />

aber andererseits die festgelegten Bausteine<br />

zur Gesunderhaltung der Kinderzähne<br />

aktiv verfolgen, z. B. nur zuckerfreie<br />

Getränke zulassen, Trinken aus Bechern<br />

fördern, zuckerfreie Mahlzeiten<br />

am Vormittag einhalten, Lutschgewohnheiten<br />

abgewöhnen sowie eine<br />

tägliche Zahnpflege durchführen. Teilnehmende<br />

Kitas erhalten eine entsprechende<br />

Zertifizierung.<br />

Claudia Richter


Foto: Giacomo1970<br />

59. BODENSEETAGUNG DER<br />

BEZIRKSZAHNÄRZTEKAMMER TÜBINGEN<br />

Freitag, 13. und Samstag, 14. September <strong>2024</strong> in Lindau<br />

Thema: Zahnmedizin im Wandel – Was kommt? Was bleibt? Was kann weg?<br />

Programm für Zahnärzt*innen<br />

FREITAG, 13. SEPTEMBER <strong>2024</strong>, INSELHALLE LINDAU<br />

Zeit Thema Referent*in<br />

09:00 – 09:30 Uhr Begrüßung, Eröffnung der Tagung Dr. Markus Steybe, Friedrichshafen<br />

Vorsitzender der BZK Tübingen<br />

Grußwort der Stadt Lindau<br />

Einführung in die Tagungsthemen<br />

09:30 – 10:15 Uhr Restaurative Zahnerhaltung: Was hat sich bewährt?<br />

Was ist überholt? Was wird kommen?<br />

Dr. Claudia Alfons<br />

Oberbürgermeisterin der Stadt Lindau<br />

Prof. Dr. Bernd Haller, Ulm<br />

Fortbildungsreferent der BZK Tübingen<br />

Prof. Dr. Olga Polydorou,<br />

Freiburg<br />

10:15 – 10:45 Uhr Pause, Besuch der Dentalausstellung<br />

10:45 – 11:30 Uhr Künstliche Intelligenz in der Zahnmedizin –<br />

Perspektiven und Herausforderungen<br />

11:35 – 12:20 Uhr Was kommt, was bleibt, was kann weg in der oralen<br />

Kieferchirurgie?<br />

12:20 – 14:00 Uhr Mittagspause/Mittagstisch in der Inselhalle/Besuch der<br />

Dentalausstellung<br />

14:00 – 14:45 Uhr Update Kinderzahnheilkunde: Was hat sich bewährt?<br />

Was ist überholt? Was wird kommen?<br />

14:50 – 15:35 Uhr Sie kamen, blieben und sind nicht mehr wegzudenken –<br />

Minischrauben zur skelettalen Verankerung in der KFO<br />

15:35 – 16:10 Uhr Pause, Besuch der Dentalausstellung<br />

16:10 – 16:55 Uhr Endodontologie und dentale Traumatologie:<br />

Gestern, heute, morgen<br />

17:00 – 17:45 Uhr Der besondere Vortrag:<br />

Über Vertrauen in Künstliche Intelligenz<br />

19:30 Uhr Bodensee.ABEND<br />

Empfang und Abendessen, Inselhalle, Lindau<br />

Dr. Sascha Herbst,<br />

München<br />

Prof. Dr. Dr. Bernd Lethaus,<br />

Tübingen<br />

Prof. Dr. Katrin Bekes,<br />

Wien<br />

Prof. Dr. Dr. Bernd Lapatki,<br />

Ulm<br />

Prof. Dr. Roland Weiger,<br />

Basel<br />

Prof. Dr. Christian Montag,<br />

Köln<br />

SAMSTAG, 14. SEPTEMBER <strong>2024</strong>, INSELHALLE LINDAU<br />

Zeit Thema Referent*in<br />

09:00 – 09:45 Uhr Prävention von Karies und Erosionen – Was gilt noch?<br />

Was ist überholt? Wohin geht die Reise?<br />

09:50 – 10:35 Uhr Festsitzender Zahnersatz – Was kommt? Was bleibt?<br />

Was kann weg?<br />

10:35 – 11:00 Uhr Pause, Besuch der Dentalausstellung<br />

11:00 – 11:45 Uhr Funktionsstörungen: Mythen, Fakten, evidenzbasierte<br />

Therapiekonzepte<br />

Prof. Dr. Adrian Lussi,<br />

Bern<br />

Prof. Dr. Sebastian Schwindling,<br />

Innsbruck<br />

Prof. Dr. Marc Schmitter,<br />

Würzburg<br />

11:50 – 12:35 Uhr Was kommt, was bleibt, was kann weg in der Implantologie? Prof. Dr. Dr. Bilal Al-Nawas,<br />

Mainz<br />

12:35 – 12:45 Uhr Verabschiedung Prof. Dr. Bernd Haller, Ulm<br />

Dr. Markus Steybe, Friedrichshafen


Foto: AdobeStock/fottoo<br />

53. TAGUNG FÜR ZAHNMEDIZINISCHE<br />

MITARBEITERINNEN UND MITARBEITER<br />

Freitag, 13. und Samstag, 14. September <strong>2024</strong> in Lindau<br />

Thema: Zahnmedizin im Wandel – Was kommt? Was bleibt? Was kann weg?<br />

Programm für Zahnmedizinische Mitarbeiter*innen<br />

Ikons: AdobeStock/K3star, HN Works


ALLGEMEINE INFORMATIONEN<br />

ANMELDUNG<br />

Bitte melden Sie sich online unter www.bodenseetagung.eu an.<br />

TAGUNGSGEBÜHREN<br />

Alle Tagungsgebühren berechtigen zur Teilnahme an beiden Veranstaltungstagen.<br />

Tageskarten werden nicht angeboten.<br />

Bodenseetagung für Zahnärzt*innen<br />

EUR 225,00 pro Zahnarzt/Zahnärztin<br />

EUR 160,00 pro Assistent/Assistentin<br />

Tagung für Zahnmedizinische Mitarbeiter*innen<br />

EUR 100,00 pro Zahnmedizinische Mitarbeiter*in<br />

In der Tagungsgebühr enthalten ist bei den Zahnärzt*innen, Assistent*innen sowie Zahnmedizinische Mitarbeiter*innen ein<br />

Mittagstisch in der Mittagspause am Freitag, 13.09.<strong>2024</strong> in der Inselhalle Lindau.<br />

Aktualisierungskurs am 13.09.<strong>2024</strong> – Kenntnisse im Strahlenschutz nach StrlSchV EUR 79,00<br />

Seminar am Samstag, 14.09.<strong>2024</strong> – Thema Paragraph 2 GOZ EUR 95,00<br />

Bodensee.ABEND<br />

EUR 100,00 inkl. 19 % MwSt.<br />

Darin enthalten ist ein Abendessen<br />

und Getränke.<br />

Eine Rückvergütung bei Nichtteilnahme ist bei sämtlichen Veranstaltungen ausgeschlossen.<br />

Ihre Anmeldungen sind verbindlich. Stornierungen sind nur schriftlich und bis zum 23.08.<strong>2024</strong> möglich. Bitte beachten Sie<br />

unsere AGB unter www.bodenseetagung.eu/impressum/agb/<br />

TEILNEHMERKARTEN UND TEILNAHMEBESCHEINIGUNGEN<br />

Nach Zahlungseingang der Teilnehmergebühr erfolgt die Zusendung der Anmeldebestätigung per E-Mail.<br />

Bitte beachten Sie: Die Teilnehmerkarte erhalten Sie vor Ort im jeweiligen Tagungsbüro.<br />

Die Teilnahmebescheinigung erhalten Sie nach der Tagung per E-Mail.


TEILNAHMEMÖGLICHKEIT<br />

AN DER 59. BODENSEETAGUNG UND 53. TAGUNG FÜR ZAHNMEDIZINISCHE MITARBEITER*INNEN<br />

In diesem Jahr werden beide Tagungen nur Live vor Ort angeboten.<br />

FORTBILDUNGSPUNKTE<br />

Für die Tagung erhalten Sie 12 Fortbildungspunkte.<br />

Die 60. Bodenseetagung findet am 19. und 20. September 2025 statt.<br />

FOTO- UND FILMAUFNAHMEN<br />

Wir möchten Sie darauf hinweisen, dass während der Vorträge Film- und Fotoaufnahmen gefertigt werden. Diese Aufnahmen<br />

sind unter Umständen mit der bildlichen Darstellung von anwesenden Personen verbunden.<br />

TAGUNGSBÜRO<br />

Unser Tagungsbüro für die<br />

Zahnärzt*innen befindet sich in der<br />

Inselhalle Lindau<br />

Zwanzigerstraße 10<br />

88131 Lindau<br />

Unser Tagungsbüro für die<br />

Zahnmedizinischen Mitarbeiter*innen<br />

befindet sich im<br />

Stadttheater Lindau<br />

Fischergasse 37<br />

88131 Lindau<br />

Öffnungszeiten<br />

Freitag, 13. September <strong>2024</strong>,<br />

08:30 Uhr bis 17:45 Uhr<br />

Samstag, 14. September <strong>2024</strong>,<br />

08:30 Uhr bis 12:45 Uhr<br />

Öffnungszeiten<br />

Freitag, 13. September <strong>2024</strong>,<br />

08:30 Uhr bis 16:45 Uhr<br />

Samstag, 14. September <strong>2024</strong>,<br />

08:30 Uhr bis 12:30 Uhr<br />

BODENSEE.ABEND<br />

Der Bodensee.ABEND am Freitag, 13. September <strong>2024</strong>, findet statt in der Inselhalle Lindau,<br />

Zwanzigerstraße 10, 88131 Lindau.<br />

INFORMATIONEN<br />

Bezirkszahnärztekammer Tübingen<br />

Bismarckstraße 96<br />

72072 Tübingen<br />

Telefon: +49 7071 911-0 E-Mail: info@bzk-tuebingen.de<br />

HOTELUNTERKUNFT<br />

Bei Übernachtungen hilft Ihnen die Lindau Tourismus und Kongress GmbH gerne weiter,<br />

die Sie wie folgt kontaktieren können:<br />

Lindau Tourismus und Kongress GmbH, Lennart-Bernadotte-Haus,<br />

Alfred-Nobel-Platz 1, 88131 Lindau im Bodensee<br />

Tel.: +49 8382 8899900, Fax: +49 8382 8899888, E-Mail: reservierung@lindau-tourismus.de<br />

Online-Zimmerbuchungen sind ebenfalls möglich unter: booking.lindau-tourismus.de


44_KULTUR<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

Klangvolle Vielfalt im Schwarzwald<br />

FESTIVALSOMMER VERSPRICHT<br />

MUSIKALISCHE HÖHEPUNKTE<br />

Willkommen zu einer musikalischen Entdeckungsreise durch den Schwarzwald! Die Konzerterlebnisse<br />

in dieser malerischen Region sind so vielfältig wie die Landschaft selbst,<br />

die eine atemberaubende Kulisse für Konzerte aller Art bietet. Von klassischer Musik über<br />

elektronische Klänge bis hin zu Rock und Pop – diesen Sommer gibt es bei zahlreichen<br />

Festivals für jeden Geschmack etwas zu erleben. Neben dem legendären „Das Fest“ in<br />

Karlsruhe (Foto) gehören auch „Sea You“ am Tunisee, das 40. Zelt-Musik-Festival (ZMF)<br />

in Freiburg, „Stimmen“ in Lörrach, die Hofkonzerte im Dreisamtal und das „Fools Garden“-<br />

Festival in Pforzheim zum 33-jährigen Bandjubiläum zu den Highlights.<br />

Foto: Jürgen Franke<br />

Foto: muensterplatzkonzerte-freiburg<br />

Freiburg Live Festival. Vor der einzigartigen Kulisse des<br />

Freiburger Münsters findet in diesem Jahr zum zweiten Mal<br />

das Freiburg Live Festival statt. In einer unvergleichlichen<br />

Atmosphäre im Herzen der Innenstadt erwartet die Besucher*innen<br />

ein abwechslungsreiches Live-Musikangebot. Pop<br />

vom Feinsten versprechen Ronan Keating (4. Juni) und<br />

Montez (7. Juni). Am 5. Juni trifft Parov Stelar, der Pionier des<br />

Electro Swing, auf die Techno Marching Band MEUTE.<br />

Klassische Musik gibt es vom Philharmonischen Orchester<br />

Freiburg mit Orffs „Carmina Burana“ (6. Juni) und vom<br />

Freiburger Barockorchester, unter anderem mit Vivaldis „Vier<br />

Jahreszeiten“ (9. Juni). Gleich drei Künstler präsentiert das<br />

Elektro-Festival Sea You on Tour am 8. Juni – mit dabei sind<br />

Produzent Fritz Kalkbrenner, der britische DJ James Hype<br />

und das Trio Klangphonics, das eine spannende Mischung aus<br />

Deep House und melodischem Techno liefert (4. bis 9. Juni<br />

<strong>2024</strong>, www.muensterplatzkonzerte-freiburg.de).


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

45_KULTUR<br />

Pinot-and-Rock-Festival. Die Verbindung von mitreißender<br />

Livemusik, guten Weinen und regionaler Kulinarik hat sich das<br />

neue Festival Pinot and Rock in Breisach auf die Fahnen geschrieben.<br />

Der musikalische Fokus liegt auf den Genres Pop,<br />

Hard Rock und Folk-Pop. Besucher*innen dürfen sich unter<br />

anderem auf Peter Fox, Alli Neumann und Black Sea Dahu<br />

(4. Juli), Die Fantastischen Vier und Milky Chance (5. Juli), die<br />

Scorpions und Alice Cooper (6. Juli) sowie Sarah Connor, Nico<br />

Santos und Joris (7. Juli) freuen. Das Festivalgelände liegt direkt<br />

am Rheinufer vor der historischen Stadtmauer Breisachs.<br />

Zwei Bühnen sorgen für Unterhaltung, erstklassige Kulinarik<br />

servieren die auf dem Gelände verteilten Foodtrucks (4. bis 7.<br />

Juli <strong>2024</strong>, www.pinotandrock.com).<br />

Foto: Patrick Gray/KabikPhotoGroup.com<br />

Foto: Kur und Bäder GmbH Bad Krozingen<br />

Open Air im Park. Im Sommer heißt es in Bad Krozingen<br />

wieder „Bühne frei“ für das Open Air im Park. Der Kurpark<br />

bietet das perfekte Ambiente für unvergessliche Konzerte.<br />

Den Auftakt macht am 13. und 14. Juli das Lichterfest, bei<br />

dem Tausende Kerzen, Lampions und Bambuslaternen den<br />

Kurpark erleuchten. Neben den Pop-Legenden „The<br />

Hooters“ (27. Juli) dürfen sich Besucher*innen auf ein<br />

vielfältiges Programm freuen, darunter Klassik mit dem<br />

Freiburger Barockorchester (17. Juli), Jazz mit dem<br />

Wolfgang Haffner Trio (18. Juli) und die Schlagergala mit<br />

Beatrice Egli und Reiner Kirsten (25. Juli). Die Singer-<br />

Songwriterin Leony wird am 26. Juli auftreten (13. Juli bis<br />

2. August <strong>2024</strong>, www.open-air-im-park.de).<br />

Rossini in Wildbad. Das Opern- und Musikfestival Rossini in<br />

Wildbad wurde 1989 ins Leben gerufen, um an den Kuraufenthalt<br />

des italienischen Opernkomponisten Gioacchino<br />

Rossini im Jahr 1856 zu erinnern. Seitdem hat sich dieser<br />

idyllische Kurort im Nordschwarzwald fest als Treffpunkt für<br />

Liebhaber von Rossinis Werken etabliert. Jahr für Jahr strömt<br />

im Juli ein internationales Publikum nach Bad Wildbad, um die<br />

Klänge klassischer Musik zu genießen. Das Eröffnungskonzert<br />

am 18. Juli findet hoch über den Schwarzwaldtannen auf dem<br />

Turm des Baumwipfelpfades statt. Auf dem Programm stehen<br />

Rossinis letzte, musikalisch sublime Komödie „Le Comte Ory“<br />

und seine Oper „L‘italiana in Algeri“. Ein besonderes Erlebnis<br />

ist das Konzert mitten im Hochwald auf dem Sommerberg am<br />

28. Juli, das gleichzeitig den Abschluss des Festivals markiert<br />

(18. bis 28. Juli <strong>2024</strong>, www.rossini-in-wildbad.de).<br />

Gabriele Billischek<br />

Foto: Touristik Bad Wildbad


46_NAMEN UND NACHRICHTEN<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

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Dienstjubiläum bei der LZK BW<br />

10 JAHRE IM<br />

PERSONALWESEN<br />

Charité<br />

BESTE EUROPÄISCHE KLINIK<br />

Die Charité – Universitätsmedizin Berlin hat im<br />

aktuellen internationalen Ranking von Newsweek<br />

den sechsten Platz erreicht und sich erneut unter den<br />

besten zehn Kliniken positioniert. Zugleich ist die<br />

Berliner Universitätsmedizin die beste europäische<br />

Klinik. Das Ranking, das von der US-amerikanischen<br />

Wochenzeitung Newsweek in Zusammenarbeit mit<br />

dem Datenportal Statista erstellt wird, vergleicht<br />

weltweit die besten 2.400 Krankenhäuser aus 30<br />

Ländern. Diese jährliche Rangliste spiegelt das<br />

internationale Ansehen einer Klinik sowie die<br />

Vernetzung ihrer medizinischen Fachkräfte wider. Die<br />

Spitzenposition weltweit belegt die US-amerikanische<br />

Mayo Clinic. Von den europäischen Häusern sind die<br />

Charité auf Platz 6, das Stockholmer Karolinska<br />

Universitetssjukhuset auf Platz 7, das Hôpital<br />

Universitaire Pitié Salpêtrière in Paris auf Platz 8 und<br />

das Universitätsspital Zürich auf Platz 10 unter den<br />

Top Ten vertreten. Die Rangliste wird seit 2019<br />

erstellt und basiert auf ärztlichen Empfehlungen,<br />

Umfragen zur Patientenzufriedenheit sowie medizinischen<br />

Leistungskennzahlen zur Behandlungsqualität<br />

und zu Hygienemaßnahmen. Newsweek/IZZ<br />

Foto: Charité/ Wiebke Peitz<br />

Die Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

gratulierte Anfang März<br />

<strong>2024</strong> Anita Haugstätter<br />

zum 10-jährigen Dienstjubiläum.<br />

Der Direktor der LZK<br />

BW, Axel Maag, ehrte sie in<br />

der LZK-Geschäftsstelle für<br />

ihren Einsatz als Sachbearbeiterin<br />

in der Abteilung Personalwesen und<br />

wünschte ihr für die weitere Kammertätigkeit<br />

alles Gute. Anita Haugstätter kam am 1. März 2014 zur<br />

LZK BW und unterstützt seither den Leiter des Personalwesens<br />

Ralf Kraft unter anderem bei Personalangelegenheiten und bei<br />

der Lohn- und Gehaltsabrechnung.<br />

Claudia Richter<br />

Foto: Claudia Richter<br />

53 Prozent<br />

der im Jahr 2022 verkauften Fahrräder waren<br />

mit Batterieantrieb ausgestattet, was einen<br />

historischen Wendepunkt für die Fahrradbranche<br />

in Deutschland markiert, da erstmals mehr<br />

E-Bikes als herkömmliche Fahrräder verkauft wurden.<br />

Zweirad-Industrie-Verband (ZIV)<br />

Poliklinik für Zahnerhaltung in Tübingen<br />

NEUE ÄRZTLICHE DIREKTORIN<br />

Foto: Beate Armbruster/Universitätsklinikum Tübingen<br />

Seit 1. April ist Prof. Dr.<br />

Marcella Esteves Oliveira<br />

Ärztliche Direktorin der<br />

Abteilung Poliklinik für<br />

Zahnerhaltung an der<br />

Universitätsklinik für Zahn-,<br />

Mund- und Kieferheilkunde.<br />

Die Medizinische Fakultät<br />

der Universität Tübingen hat<br />

sie zudem auf den Lehrstuhl<br />

der W3-Professur für<br />

Zahnerhaltung berufen.<br />

Zuvor war Esteves Oliveira Ärztliche Direktorin der<br />

Poliklinik für Zahnerhaltungskunde und Endodontologie<br />

am Universitätsklinikum Gießen. Ihr besonderes<br />

Interesse gilt der präventiven und restaurativen<br />

Zahnerhaltung sowie der Behandlung von Karies und<br />

Parodontitis.<br />

Universitätsklinikum Tübingen/IZZ<br />

Foto: vivalyitc


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

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47_NAMEN UND NACHRICHTEN<br />

»<br />

Selbst nach einem Atomkrieg<br />

wäre die Erde bewohnbarer als<br />

der Mars. Selbst wenn wir nichts<br />

gegen den Klimawandel unternehmen<br />

würden, gäbe es<br />

Sauerstoff – anders als auf<br />

dem Mars, soweit wir wissen.«<br />

Foto: pixabay/janeb13<br />

Barack Obama,<br />

ehemaliger US-Präsident<br />

ChatGPT<br />

ERSTES GERICHTSURTEIL<br />

Das Verwaltungsgericht München hat ein wegweisendes Urteil zum<br />

Einsatz von ChatGPT an Hochschulen gefällt. Die TU München wies<br />

einen Bewerber ab, der im Eignungstest mutmaßlich KI eingesetzt hatte,<br />

und das Verwaltungsgericht bestätigte diese Entscheidung. Der Bewerber<br />

für einen Masterstudiengang<br />

hatte einen Essay<br />

in fehlerfreiem Englisch<br />

eingereicht, was im<br />

Eignungsverfahren<br />

Verdacht erregte, da die<br />

Essays eigenständig<br />

verfasst sein müssen.<br />

Noch im Vorjahr war<br />

derselbe Student mit<br />

einem deutlich schlechteren<br />

Essay im Bewerbungsverfahren<br />

gescheitert.<br />

Die eingesetzte Überprüfungssoftware<br />

markierte 45 Prozent des Textes. Infolgedessen wurde<br />

der Essay von zwei Prüfern genauer untersucht, die feststellten, dass sich<br />

der Text in Umfang, Struktur, Inhaltstiefe, Stil und Rechtschreibung<br />

deutlich von den Arbeiten der Mitbewerbenden unterschied. Schließlich<br />

entschied die TU, die Probe aufs Exempel zu machen und die Aufgabe<br />

selbst von ChatGPT lösen zu lassen. Das Ergebnis wies auffällige<br />

Ähnlichkeiten zum Essay des Bewerbers auf. Der Student klagte wegen<br />

Benachteiligung und argumentierte, die Universität könne für ihren<br />

Verdacht keine Beweise vorlegen. Zudem wies er darauf hin, dass<br />

wissenschaftliche Quellen angegeben worden seien, wozu ChatGPT noch<br />

gar nicht in der Lage sei. Das Verwaltungsgericht beurteilte die Indizien<br />

der Universität allerdings als ausreichend. Wie er den herausragenden<br />

Essay hatte schreiben können, wäre durch den Bewerber nicht schlüssig<br />

erklärt worden.<br />

VG München/IZZ<br />

Foto: pixabay/Pix1861<br />

Grafik: dpa-Infografik


56_PERSONALIA<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

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BZK Stuttgart feierte Approbationsjubiläum<br />

50 JAHRE ENGAGEMENT<br />

Seit Langem hegt die Bezirkszahnärztekammer Stuttgart (BZK) eine bemerkenswerte<br />

Tradition: Einmal jährlich lädt sie die Altersjubilar*innen des Regierungsbezirks<br />

zu einem feierlichen Empfang ins Stuttgarter Steigenberger Graf Zeppelin ein. Dort<br />

werden diejenigen geehrt, die seit einem halben Jahrhundert ihre Approbation<br />

innehaben. Doch dieser Zusammenkunft liegt mehr zugrunde als bloße Ehrung – sie<br />

bietet Raum für lebendigen Austausch und das Wiederaufleben von Erinnerungen.<br />

Ehrung. Genau 47 zu Ehrende wurden durch den BZK-Vorstand Dr. Eberhard Montigel (2. v. l.) und Dr. Florentine Carow-Lippenberger (r.) sowie die BZK-<br />

Geschäftsführung Katrin Sump (l.) eingeladen. 13 davon nahmen ihre Ehrung vor Ort entgegen: Dr. Helmut Schönberg, Dr. Ulrich Götz, Dr. Hanns-<br />

Ekkehard Luther, Dr. Thomas Walther, Dr. Gisela Walther, Diplom-Medizinerin Elfriede Koch, Dr. Karl-Heinz Wagner, ZA Thomas Treppschuh, Dr. Ellenor<br />

Kübler, Dr. Gernot Lüllwitz, Dr. Renate Lüllwitz-Hoch, Dr. Waldemar Roth sowie Doctor-Medic/IMF Jasi Beata Zillmann (v. l.).<br />

Foto: Cornelia Schwarz/IZZ<br />

Im prächtig geschmückten Bankettsaal<br />

des Steigenberger Graf Zeppelin<br />

Hotels Stuttgart versammelten sich<br />

rund 130 Gäste. Zwischen den festlich<br />

gedeckten Tischen tauschten sie lebhaft<br />

Anekdoten aus ihrer aktiven Zeit<br />

aus, holten gemeinsame Momente zurück<br />

in die Gegenwart und genossen<br />

vor allem das Zusammensein. Die<br />

BZK Stuttgart ermöglichte dieses besondere<br />

Treffen, das einmal im Jahr<br />

zum 50-jährigen Approbationsjubiläum<br />

stattfindet und auch diejenigen<br />

einschließt, die bereits zuvor geehrt<br />

wurden.<br />

MEILENSTEINE<br />

Gemeinsam mit dem Vorsitzenden der<br />

BZK Stuttgart, Dr. Eberhard Montigel,<br />

und Vorstandsmitglied Dr. Florentine<br />

Carow-Lippenberger hieß die neue Geschäftsführerin<br />

Katrin Sump, seit dem<br />

1. Januar <strong>2024</strong> im Amt, die Jubilare*innen<br />

und alle anderen geladenen Gäste<br />

willkommen. Die feierliche Zeremonie<br />

begann mit einem gemeinsamen Mittagessen,<br />

gefolgt von der Verleihung<br />

der Auszeichnungen.<br />

Als diese Gruppe von Zahnärzt*innen<br />

1974 ihre Approbation erhielt, war die<br />

Zahnmedizin weit von den heutigen<br />

Technologien und Behandlungsmethoden<br />

entfernt. „Auch von den Hygieneverordnungen“,<br />

bemerkte einer der<br />

Jubilare mit einem Augenzwinkern.<br />

Rückblickend haben die Anwesenden<br />

gemeinsam viele Veränderungen erlebtund<br />

Großes bewirkt.<br />

ANERKENNUNG<br />

Dr. Eberhard Montigel und Dr. Florentine<br />

Carow-Lippenberger würdigten<br />

diese Leistung anerkennend. Jede*r Jubilar*in<br />

erhielt persönliche Worte, einen<br />

wunderschönen Blumenstrauß<br />

und vor allem eine Anerkennungsurkunde.<br />

Die Bezirkszahnärztekammer<br />

dankte im Namen der gesamten Zahnärzteschaft<br />

für die mehr als 50-jährige<br />

Berufszugehörigkeit und die Verdienste<br />

um die Gesundheit der Bevölkerung.<br />

RÜCKBLICK<br />

Die Feierlichkeiten bildeten einen angemessenen<br />

Rahmen für die Anerkennung<br />

der enormen Leistungen der Altersjubilar*innen.<br />

Unterhaltsam bot<br />

das Führungsteam der BZK einen gelungenen<br />

Rückblick auf prägnante Ereignisse<br />

des Jahres 1974 dar, indem Dr.<br />

Eberhard Montigel und Dr. Florentine<br />

Carow-Lippenberger abwechselnd an<br />

bedeutsame Meilensteine und Ereignisse<br />

dieses Jahres, als die Geehrten<br />

ihre Approbation erhielten, erinnerten.<br />

Begleitet wurde diese Zeitreise von musikalischen<br />

Hits aus dieser Ära, präsentiert<br />

von Katrin Sump, was zu spontanem<br />

Mitsingen und für beste Stimmung<br />

sorgte.<br />

Cornelia Schwarz


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

57_AMTLICHE MITTEILUNGEN<br />

EINLADUNG ZUR VERTRETERVER-<br />

SAMMLUNG DER KZV BW<br />

Die Vertreterversammlung der KZV<br />

BW findet statt am Freitag, den<br />

28.06.<strong>2024</strong>, ab 15 Uhr mit Fortsetzung<br />

am Samstag, den 29.06.<strong>2024</strong>, ab 9 Uhr<br />

im Hotel Krønasår, Tagungsraum Vineta,<br />

Roland-Mack-Ring 3, 77977 Rust.<br />

Die VV ist für die Mitglieder der KZV<br />

BW öffentlich. Sofern eine Teilnahme<br />

gewünscht ist, wird um formlose Anmeldung<br />

bei der KZV BW (Hauptverwaltung)<br />

an info@kzvbw.de gebeten.<br />

Dr. Dr. Alexander Raff<br />

Vorsitzender der Vertreterversammlung<br />

EINLADUNG ZUR<br />

VERTRETERVERSAMMLUNG<br />

Die Vertreterversammlung der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

findet statt am Samstag, 20.<br />

Juli <strong>2024</strong>, 10:00 Uhr bis 16:00 Uhr im<br />

Maritim Hotel Stuttgart.<br />

Die Tagesordnung wid auf Anforderung<br />

übermittelt. Die Kammermitglieder<br />

werden hiermit zur Vertreterversammlung<br />

eingeladen. Im Fall einer<br />

Teilnahme wird eine vorherige Anmeldung<br />

bei der LZK-Geschäftsstelle<br />

aus organisatorischen Gründen (E-Mail<br />

falk@lzk-bw.de) erbeten.<br />

Für den Fall, dass o. g. Vertreterversammlung<br />

beschlussunfähig ist, wird<br />

bereits heute zu einer 2. Vertreterversammlung<br />

über dieselben Gegenstände<br />

eingeladen. Diese findet statt<br />

am Samstag, 20. Juli <strong>2024</strong>, 10:30 bis<br />

16:30 Uhr im Maritim Hotel Stuttgart.<br />

Dr. Torsten Tomppert, Präsident<br />

VERSORGUNGSANTEILSABHÄNGI-<br />

GE GRÜNDUNGSBEFUGNIS VON<br />

KRANKENHÄUSERN BEZÜGLICH<br />

Z-MVZ GEMÄSS § 95 ABS. 1B SGB V<br />

Der § 95 Abs. 1b SGB V beinhaltet<br />

eine spezielle Regelung zur Gründung<br />

zahnärztlicher MVZ – sogenannte<br />

Zahnarzt-MVZ (Z-MVZ) – durch Krankenhäuser.<br />

Deren Gründungsbefugnis<br />

für Z-MVZ ist von der Wahrung bestimmter<br />

Versorgungsanteile abhängig,<br />

die durch die von einem Krankenhaus<br />

gegründeten, beziehungsweise betriebenen<br />

Z-MVZ nur noch maximal<br />

erreicht werden dürfen. Diese Anteile<br />

richten sich prozentual gestaffelt nach<br />

dem Versorgungsgrad des jeweiligen<br />

Planungsbereiches:<br />

In grundsätzlich bedarfsgerecht versorgten<br />

Planungsbereichen (entspricht<br />

einem Versorgungsgrad von 50 % bis<br />

110 %) beträgt der zulässige Versorgungsanteil<br />

eines Krankenhauses beziehungsweise<br />

„seiner“ Z-MVZ in dem<br />

betreffenden Planungsbereich maximal<br />

10 %, mindestens jedoch fünf Z-MVZ-<br />

Sitze/Zahnarztstellen in Planungsbereichen<br />

mit einem Versorgungsgrad<br />

zwischen 50 % und 99,9 %.<br />

In unterversorgten Planungsbereichen<br />

(entspricht einem Versorgungsgrad<br />

von unter 50 %) erhöht sich der zulässige<br />

Versorgungsanteil auf maximal<br />

20 %.<br />

In überversorgten Planungsbereichen<br />

(entspricht einem Versorgungsgrad<br />

ab 110 %) reduziert sich der zulässige<br />

Versorgungsanteil auf maximal 5 %.<br />

Die Begrenzung auf bestimmte Versorgungsanteile<br />

gilt entsprechend auch<br />

für die Erweiterung bereits bestehender<br />

Z-MVZ, so dass auch hier der<br />

maximal zulässige Versorgungsanteil<br />

des betreffenden Krankenhauses nicht<br />

überschritten werden darf.<br />

Auf die MVZ-Gründungsbefugnis von<br />

Vertragszahnärztinnen und Vertragszahnärzten<br />

bezieht sich die Neuregelung<br />

hingegen nicht.<br />

Gemäß § 95 Abs. 1b Sätze 5,6 SGB<br />

V haben die Kassenzahnärztlichen<br />

Vereinigungen jährlich umfassende<br />

und vergleichbare Übersichten zum<br />

allgemeinen bedarfsgerechten Versorgungsgrad<br />

und zum Stand der<br />

vertragszahnärztlichen Versorgung zu<br />

erstellen und zu veröffentlichen.<br />

KZV BW


58_AMTLICHE MITTEILUNGEN<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

Übersicht nach § 95 Abs. 1b Satz 5 SGB V<br />

zum allgemeinen bedarfsgerechten Versorgungsgrad und zum Stand der vertragszahnärztlichen Versorgung<br />

Veröffentlichung der KZV Baden-Württemberg zum Stichtag 31.12.2023 Bezirksdirektion Freiburg<br />

Stand Zahnärzte: 31.12.2023, Stand Einwohner: 30.06.2023 (Zahnärztliche Versorgung) / 31.12.2022 (Kieferorthopädische Versorgung)<br />

Zahnärztliche Versorgung<br />

1 2 3<br />

Planungsbereich allg. bedarfsgerechter Versorgungsgrad Stand der vertragszahnärztl. Versorgung<br />

Stadtkreis Freiburg 184,4 106,3<br />

Gundelfingen/Breisach 70,8 95,3<br />

Titisee-Neustadt 25,7 75,9<br />

Müllheim 65,4 99,7<br />

Emmendingen 77,2 110,6<br />

Waldkirch 25,1 95,6<br />

Lahr 71,8 103,5<br />

Wolfach 31,9 80,6<br />

Offenburg 60,7 93,2<br />

Achern 57,9 96,2<br />

Kehl 41,6 90,6<br />

Oberndorf/Schramberg 50,9 81,5<br />

Rottweil 34,1 112,3<br />

Donaueschingen 27,8 77,3<br />

Furtwangen 23,0 67,0<br />

Villingen-Schwenningen 79,0 100,0<br />

Spaichingen-Trossingen 39,2 72,2<br />

Tuttlingen 47,3 89,2<br />

Konstanz 58,6 136,2<br />

Radolfzell/Stockach 47,6 123,3<br />

Singen 68,5 121,6<br />

Lörrach 81,5 105,0<br />

Rheinfelden 30,6 147,7<br />

Schopfheim 27,1 64,9<br />

Bad Säckingen 44,9 110,7<br />

Waldshut-Tiengen 58,7 121,1<br />

Kieferorthopädische Versorgung<br />

1 2 3<br />

Planungsbereich allg. bedarfsgerechter Versorgungsgrad Stand der vertragszahnärztl. Versorgung<br />

Stadtkreis Freiburg 9,5 268,4<br />

Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald 12,0 115,0<br />

Landkreis Emmendingen 7,6 264,5<br />

Landkreis Ortenaukreis 19,6 129,6<br />

Landkreis Rottweil 6,5 104,6<br />

Landkreis Schwarzwald-Baar-Kreis 9,5 118,9<br />

Landkreis Tuttlingen 6,9 88,4<br />

Landkreis Konstanz 12,3 211,4<br />

Landkreis Lörrach 10,5 143,8<br />

Landkreis Waldshut 7,7 139,0


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

59_AMTLICHE MITTEILUNGEN<br />

Veröffentlichung der KZV Baden-Württemberg zum Stichtag 31.12.2023 Bezirksdirektion Karlsruhe<br />

Stand Zahnärzte: 31.12.2023, Stand Einwohner: 30.06.2023 (Zahnärztliche Versorgung) / 31.12.2022 (Kieferorthopädische Versorgung)<br />

Zahnärztliche Versorgung<br />

1 2 3<br />

Planungsbereich allg. bedarfsgerechter Versorgungsgrad Stand der vertragszahnärztl. Versorgung<br />

Baden-Baden 34,1 136,4<br />

Heidelberg 127,4 108,6<br />

Karlsruhe 241,2 90,3<br />

Mannheim 246,4 98,1<br />

Pforzheim 100,3 89,3<br />

Stadt-Calw 14,5 111,0<br />

Stadt-Nagold 13,8 167,4<br />

Calw-Land 68,9 53,4<br />

Stadt Mühlacker 15,8 96,8<br />

Enzkreis-Land 105,0 65,1<br />

Stadt-Freudenstadt 14,4 116,7<br />

Stadt-Horb 15,3 51,6<br />

Freudenstadt-Land 42,6 54,7<br />

Stadt-Bretten 17,9 114,0<br />

Stadt-Bruchsal 27,9 119,4<br />

Stadt-Ettlingen 23,6 180,1<br />

Karlsruhe Land 201,8 80,2<br />

Stadt-Buchen 10,8 161,1<br />

Stadt-Mosbach 15,7 165,0<br />

NOK-Land 60,3 81,9<br />

Stadt-Bühl 17,3 131,2<br />

Stadt-Gaggenau 18,0 71,1<br />

Stadt-Rastatt 30,7 80,1<br />

Rastatt-Land 74,1 79,4<br />

Stadt-Leimen 16,2 98,8<br />

Stadt-Schwetzingen 13,0 158,5<br />

Stadt-Sinsheim 21,9 105,0<br />

Stadt-Weinheim 27,0 145,9<br />

Stadt-Wiesloch 16,1 149,1<br />

RNK-Land 236,7 101,8<br />

Kieferorthopädische Versorgung<br />

1 2 3<br />

Planungsbereich allg. bedarfsgerechter Versorgungsgrad Stand der vertragszahnärztl. Versorgung<br />

Baden-Baden 2,2 250,0<br />

Heidelberg 6,0 245,0<br />

Karlsruhe 11,2 206,3<br />

Mannheim 12,6 181,7<br />

Pforzheim 6,0 216,7<br />

Calw 7,2 75,0<br />

Enzkreis 9,0 47,8<br />

Freudenstadt 5,3 64,2<br />

Karlsruhe 19,5 89,2<br />

Neckar-Odenwald-Kreis 6,1 62,3<br />

Rastatt 9,9 111,1<br />

Rhein-Neckar-Kreis 24,0 164,2


60_AMTLICHE MITTEILUNGEN<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

Veröffentlichung der KZV Baden-Württemberg zum Stichtag 31.12.2023 Bezirksdirektion Stuttgart<br />

Stand Zahnärzte: 31.12.2023, Stand Einwohner: 30.06.2023 (Zahnärztliche Versorgung) / 31.12.2022 (Kieferorthopädische Versorgung)<br />

Zahnärztliche Versorgung<br />

1 2 3<br />

Planungsbereich allg. bedarfsgerechter Versorgungsgrad Stand der vertragszahnärztl. Versorgung<br />

Stuttgart-Mitte 147,5 153,8<br />

S-Feuerbach/S-Zuffenhausen 110,6 70,3<br />

S-Bad Cannstatt 104,0 69,2<br />

S-Vaihingen/S-Degerloch 114,9 86,5<br />

Böblingen/Sindelfingen 136,8 106,2<br />

Herrenberg 38,0 83,7<br />

Leonberg 63,5 89,1<br />

Esslingen 94,5 113,0<br />

Plochingen 57,2 83,7<br />

Kirchheim/Teck 51,1 112,1<br />

Nürtingen 67,9 93,7<br />

Filderstadt/Leinfelden-Echterdingen 51,8 111,8<br />

Göppingen 84,3 96,0<br />

Geislingen 35,8 75,7<br />

Eislingen/Donzdorf/Süssen 36,3 131,4<br />

Ludwigsburg 178,9 111,3<br />

Bietigheim-Bissingen 77,6 88,7<br />

Marbach 72,4 65,3<br />

Waiblingen 127,0 105,7<br />

Backnang 63,3 88,5<br />

Schorndorf 67,5 108,3<br />

Heilbronn 100,7 100,3<br />

Brackenheim/Eppingen 68,7 79,5<br />

Neckarsulm 89,0 83,9<br />

Weinsberg 53,5 86,9<br />

Künzelsau 33,6 64,3<br />

Öhringen 35,1 97,7<br />

Schwäbisch Hall 67,5 86,7<br />

Crailsheim 53,9 97,0<br />

Tauberbischofsheim 26,2 102,7<br />

Bad Mergentheim 34,9 85,1<br />

Wertheim 19,2 116,7<br />

Heidenheim 52,9 98,1<br />

Giengen 27,8 78,4<br />

Aalen 78,8 95,1<br />

Ellwangen 30,4 78,0<br />

Schwäbisch Gmünd 81,3 108,4<br />

Kieferorthopädische Versorgung<br />

1 2 3<br />

Planungsbereich allg. bedarfsgerechter Versorgungsgrad Stand der vertragszahnärztl. Versorgung<br />

Stadtkreis Stuttgart 24,1 173,4<br />

Landkreis Böblingen 18,4 145,1<br />

Landkreis Esslingen 23,3 132,6<br />

Landkreis Göppingen 11,4 121,9<br />

Landkreis Ludwigsburg 24,9 136,9<br />

Landkreis Rems-Murr 19,0 132,6<br />

Stadtkreis Heilbronn 5,8 156,9<br />

Landkreis Heilbronn 16,0 162,5<br />

Landkreis Hohenlohe 5,1 68,6<br />

Landkreis Schwäbisch Hall 9,3 65,6<br />

Landkreis Main-Tauber 5,6 196,4<br />

Landkreis Heidenheim 5,9 106,8<br />

Landkreis Ostalb 14,0 160,7


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

61_AMTLICHE MITTEILUNGEN<br />

Veröffentlichung der KZV Baden-Württemberg zum Stichtag 31.12.2023 Bezirksdirektion Tübingen<br />

Stand Zahnärzte: 31.12.2023, Stand Einwohner: 30.06.2023 (Zahnärztliche Versorgung) / 31.12.2022 (Kieferorthopädische Versorgung)<br />

Zahnärztliche Versorgung<br />

1 2 3<br />

Planungsbereich allg. bedarfsgerechter Versorgungsgrad Stand der vertragszahnärztl. Versorgung<br />

Reutlingen 110,6 109,0<br />

Metzingen/Münsingen 63,5 90,6<br />

Tübingen 105,4 108,6<br />

Rottenburg 33,5 86,9<br />

Albstadt 44,0 92,7<br />

Balingen 34,6 99,1<br />

Hechingen 36,7 85,6<br />

Stadtkreis Ulm 101,1 121,9<br />

Alb-Donau-Nord 62,6 90,7<br />

Alb-Donau-Süd 58,4 86,0<br />

Biberach/Laupheim 99,4 84,7<br />

Riedlingen 24,1 80,1<br />

Friedrichshafen 93,0 124,0<br />

Überlingen 40,2 101,7<br />

Ravensburg/Weingarten/Bad Waldsee 102,1 118,3<br />

Wangen/Leutkirch 64,9 91,8<br />

Sigmaringen/Pfullendorf 62,6 76,2<br />

Bad Saulgau 24,7 109,7<br />

Kieferorthopädische Versorgung<br />

1 2 3<br />

Planungsbereich allg. bedarfsgerechter Versorgungsgrad Stand der vertragszahnärztl. Versorgung<br />

Kreis Reutlingen 13,0 137,7<br />

Kreis Tübingen 9,9 180,8<br />

Zollernalbkreis 8,3 71,1<br />

Stadtkreis Ulm 5,3 139,6<br />

Alb-Donau-Kreis 9,5 94,7<br />

Kreis Biberach 9,8 112,2<br />

Bodenseekreis 9,5 171,6<br />

Kreis Ravensburg 13,0 136,9<br />

Kreis Sigmaringen 5,9 103,4<br />

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62_AMTLICHE MITTEILUNGEN<br />

ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

ZFA-SOMMER-ABSCHLUSS-<br />

PRÜFUNG NACH DER ALTEN<br />

PRÜFUNGSORDNUNG<br />

Die schriftliche Abschlussprüfung für<br />

Zahnmedizinische Fachangestellte<br />

wird landeseinheitlich durchgeführt<br />

und findet für alle Kammerbereiche an<br />

folgenden Terminen statt:<br />

Montag, 13. Mai <strong>2024</strong><br />

08:30 – 09:30 Uhr:<br />

Wirtschafts- und Sozialkunde<br />

10:00 – 11:45 Uhr:<br />

Teil 1 (Behandlungsassistenz, Abrechnungswesen;<br />

schwerpunktmäßig Lernfelder<br />

1-8)<br />

Dienstag, 14. Mai <strong>2024</strong><br />

08:30 – 10:45 Uhr:<br />

Teil 2 (Behandlungsassistenz, Abrechnungswesen,<br />

Praxisorganisation und<br />

-verwaltung; schwerpunktmäßig Lernfelder<br />

9-13)<br />

11:45 – 12:15 Uhr:<br />

Röntgenklausur (Erwerb Kenntnisse<br />

Strahlenschutz)<br />

Mittwoch, 15. Mai <strong>2024</strong><br />

08:30 – 09:30 Uhr:<br />

Gemeinschaftskunde<br />

10:00 – 12:00 Uhr:<br />

Deutsch<br />

GESTRECKTE SOMMER-<br />

ABSCHLUSSPRÜFUNG TEIL II (GAP II)<br />

FÜR ZFA NACH DER NEUEN<br />

PRÜFUNGSORDNUNG<br />

Die gestreckte schriftliche Abschlussprüfung<br />

Teil II (GAP II) für Zahnmedizinische<br />

Fachangestellte wird landeseinheitlich<br />

durchgeführt und findet<br />

für alle Kammerbereiche an folgenden<br />

Terminen statt:<br />

Montag, 13. Mai <strong>2024</strong><br />

08:30 – 09:30 Uhr:<br />

Wirtschafts- und Sozialkunde<br />

10:00 – 11:00 Uhr:<br />

Organisieren der Verwaltungsprozesse<br />

und Abrechnen von Leistungen<br />

Teil: Organisieren der Verwaltungsprozesse<br />

11:45 – 12:15 Uhr:<br />

Röntgenklausur (Erwerb Kenntnisse<br />

Strahlenschutz)<br />

Dienstag, 14. Mai <strong>2024</strong><br />

08:30 – 09:30 Uhr:<br />

(1. Durchgang)<br />

Organisieren der Verwaltungsprozesse<br />

und Abrechnen von Leistungen (PC-<br />

Prüfung)<br />

Teil: Abrechnen von Leistungen<br />

10:15 – 11:15 Uhr:<br />

(2. Durchgang)<br />

11:45 – 12:15 Uhr:<br />

Röntgenklausur (Erwerb Kenntnisse<br />

Strahlenschutz)<br />

Mittwoch, 15. Mai <strong>2024</strong><br />

08:30 – 09:30 Uhr:<br />

Gemeinschaftskunde<br />

10:00 – 12:00 Uhr:<br />

Deutsch<br />

Die Termine der mündlichen Abschlussprüfung<br />

werden von den einzelnen<br />

Bezirkszahnärztekammern durch<br />

Kammerrundschreiben mitgeteilt.<br />

Dr. Torsten Tomppert,<br />

Präsident<br />

TERMINE<br />

FREIER VERBAND DEUTSCHER ZAHNÄRZTE E. V., LANDESVERBAND BADEN-WÜRTTEMBERG<br />

Führungswechsel in der Zahnarztpraxis –<br />

Das sollten Sie bei der Praxisabgabe bzw. -übernahme wissen!<br />

Samstag, den 09.11.<strong>2024</strong>,08:30 bis ca. 16:30 Uhr<br />

Referenten: mehrere Referenten/-innen aus den Bereichen Finanzen,<br />

Recht, Steuer und Versicherung<br />

Ort: Kassenzahnärztliche Vereinigung BW, VV-Saal, Stuttgart, Albstadtweg 9,<br />

70567 Stuttgart-Möhringen<br />

Teilnahmegebühr (inklusive Pausensnack):<br />

Mitglieder: 100 Euro<br />

Nichtmitglieder: 200 Euro<br />

Fortbildungspunkte: 7 Punkte<br />

Information und Anmeldung:<br />

Freier Verband<br />

Deutscher Zahnärzte e.V.<br />

Albstadtweg 9<br />

70567 Stuttgart<br />

Tel. 0711-780 30 90<br />

Fax. 0711-780 30 92<br />

Mail: info@fvdz-bw.de<br />

Internet: www.fvdz-bw.de


ZBW_5-6/<strong>2024</strong><br />

www.zahnaerzteblatt.de<br />

63_ZU GUTER LETZT<br />

Karikatur: picture alliance/dieKLEINERT/Ralf Boehme<br />

IMPRESSUM<br />

IMPRESSUM<br />

_Herausgeber:<br />

Dr. Torsten Tomppert, Präsident der<br />

Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg (LZK BW),<br />

Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart,<br />

und Vorsitzender des Vorstands der<br />

Kassenzahnärztlichen Vereinigung<br />

Baden-Württemberg (KZV BW),<br />

Albstadtweg 9, 70567 Stuttgart,<br />

für das Informationszentrum<br />

Zahn- und Mundgesundheit Baden-<br />

Württemberg<br />

Eine Einrichtung der KZV BW und LZK BW<br />

_Redaktion:<br />

Cornelia Schwarz (cos) (ChR, verantw.)<br />

E-Mail: cornelia.schwarz@izzbw.de<br />

Telefon: 0711/222 966-10<br />

Gabriele Billischek (Bi),<br />

E-Mail: gabriele.billischek@izzbw.de<br />

Telefon: 0711/222 966-14<br />

Andrea Mader (am),<br />

Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg<br />

Telefon: 0711/228 45-29<br />

E-Mail: mader@lzk-bw.de<br />

Dr. Holger Simon-Denoix (hsd),<br />

Kassenzahnärztliche Vereinigung<br />

Baden-Württemberg<br />

Telefon: 0711/78 77-229<br />

E-Mail: holger.simon-denoix@kzvbw.de<br />

_Anschrift der Redaktion:<br />

Informationszentrum Zahn- und<br />

Mundgesundheit Baden-Württemberg<br />

Heßbrühlstr. 7, 70565 Stuttgart<br />

Telefon: 0711/222 966-14<br />

Telefax: 0711/222 966-21<br />

E-Mail: info@zahnaerzteblatt.de<br />

_Redaktionsassistenz:<br />

Gabriele Billischek<br />

_Layout:<br />

Armin Fischer, Gabriele Billischek<br />

_Autoren*innen dieser Ausgabe:<br />

Gabriele Billischek, Jenny Dusche,<br />

Andrea Mader, Alexander Messmer,<br />

Guido Reiter, Claudia Richter, PD Dr.<br />

Julian Schmoeckel, Cornelia Schwarz,<br />

Kerstin Sigle, Dr. Holger Simon-Denoix,<br />

Dr. Natalie Stanislawski, Dr. Torsten<br />

Tomppert.<br />

_Titelseite:<br />

Abbildung: Adobe Stock /fizkes ;<br />

Armin Fischer<br />

_Rubrik Titelthema:<br />

Abbildungen: Adobe Stock/LanaSham;<br />

Armin Fischer<br />

_Verantwortlich für Amtliche<br />

Mitteilungen der Kassenzahnärztlichen<br />

Vereinigung Baden-Württemberg<br />

(KZV BW):<br />

Dr. Torsten Tomppert, Vorsitzender des<br />

Vorstands der Kassenzahnärztlichen<br />

Vereinigung Baden-Württemberg<br />

(KZV BW), KdöR<br />

_Verantwortlich für Amtliche<br />

Mitteilungen der Landeszahnärztekammer<br />

Baden-Württemberg<br />

(LZK BW):<br />

Dr. Torsten Tomppert, Präsident<br />

der Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg (LZK BW), KdöR<br />

_Hinweise:<br />

Die Redaktion behält sich vor,<br />

Leserbriefe gekürzt zu veröffentlichen.<br />

Ein Anspruch auf Veröffentlichung<br />

besteht nicht. Bei Einsendungen an<br />

die Redaktion wird der vollen oder<br />

auszugsweisen Veröffentlichung<br />

zugestimmt.Unaufgefordert<br />

eingegangene Fortbildungsmanuskripte<br />

können nicht veröffentlicht<br />

werden, da die Redaktion nur mit<br />

wissenschaftlichen Autoren vereinbarte<br />

Fort bildungsbeiträge veröffentlicht.<br />

Alle Rechte an dem Druckerzeugnis,<br />

insbesondere Titel-, Namens- und<br />

Nutzungsrechte etc., stehen<br />

ausschließlich den Herausgebern zu.<br />

Mit Annahme des Manuskripts zur<br />

Publikation erwerben die Herausgeber<br />

das aus schließliche Nutzungsrecht,<br />

das die Erstellung von Fort- und<br />

Sonderdrucken, auch für Auftraggeber<br />

aus der Industrie, das Einstellen des<br />

ZBW ins Internet, die Übersetzung in<br />

andere Sprachen, die Erteilung von<br />

Abdruckgenehmigungen für Teile,<br />

Abbildungen oder die gesamte Arbeit<br />

an andere Verlage sowie Nachdrucke<br />

in Medien der Herausgeber, die<br />

fotomechanische sowie elektronische<br />

Vervielfältigung und die Wiederverwendung<br />

von Abbildungen umfasst.<br />

Dabei ist die Quelle anzugeben.<br />

Änderungen und Hinzufügungen<br />

zu Originalpublikationen bedürfen<br />

der Zustimmung des Autors und der<br />

Herausgeber.<br />

Bei Änderungen der Lieferanschrift<br />

(Umzug, Privatadresse) wenden Sie sich<br />

bitte an die Mitgliederverwaltung Ihrer<br />

zuständigen Bezirkszahnärztekammer<br />

_Bezugspreis:<br />

Jahresabonnement inkl. MwSt. € 60,-<br />

Einzelverkaufspreis inkl. MwSt. € 7,50<br />

Bestellungen werden von der W.<br />

Kohlhammer Druckerei GmbH +<br />

Co. KG entgegengenommen. Die<br />

Kündigungsfrist für Abonnements<br />

beträgt 6 Wochen zum Ende des<br />

Bezugszeitraumes. Für die Mitglieder<br />

der Landeszahnärztekammer Baden-<br />

Württemberg ist der Bezugspreis mit<br />

dem Mitgliedsbeitrag abgegolten.<br />

_Druck:<br />

W. Kohlhammer Druckerei GmbH + Co. KG<br />

Augsburger Straße 722, 70329 Stuttgart<br />

Fridger Koltermann, Tel. 0711 3272-140<br />

E-Mail: fridger.koltermann@<br />

kohlhammerdruck.de<br />

www.kohlhammerdruck.de<br />

ISSN: 0340-3017


alte<br />

meister<br />

in der sammlung<br />

würth<br />

Johanniterkirche, Schwäbisch Hall | Täglich 11–17 Uhr<br />

Eintritt frei | www.kunst.wuerth.com []

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