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„Sachsen sind an den Schnittstellen stark“ - Wirtschaftsjournal

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Politik<br />

Letztes Wort vom Investor<br />

Wirtschaftsförderung Sachsen im St<strong>an</strong>dortwettstreit – mit Erfolg<br />

Sachsen ist weiterhin ein begehrter und attraktiver<br />

Wirtschaftsst<strong>an</strong>dort. Mit 21 Neu<strong>an</strong>siedlungen<br />

oder Unternehmenserweiterungen, Investitionen<br />

von rund 350 Millionen Euro und 1537 neu geschaffenen<br />

Arbeitsplätzen fällt die Bil<strong>an</strong>z der Wirtschaftsförderung<br />

Sachsen für das Jahr 2011 sehr<br />

positiv aus. Dabei stieg die Investitionssumme im<br />

Vergleich zu 2010 um 46 Prozent, die St<strong>an</strong>dortnachfragen<br />

um 14 Prozent und die Anzahl der geschaffenen<br />

Arbeitsplätze um 545.<br />

„Ich <strong>den</strong>ke, das zeigt: Viele Investoren fühlen sich in<br />

Sachsen gut betreut und aufgehoben“, freute sich Peter<br />

Nothnagel, Geschäftsführer der WFS.<br />

Bekräftigen konnten dies zwei Unternehmer, die im letzten<br />

Jahr in Sachsen Fuß gefasst haben. „Wir haben weltweit<br />

gesucht und es blieben nur Dres<strong>den</strong> und Singapur in<br />

der engeren Auswahl“, sagte Alex<strong>an</strong>der Lösung, Geschäftsführer<br />

der Azzurro Semiconducters AG, die 2003 gegründet<br />

wor<strong>den</strong> war und ihren ursprünglichen Sitz in Magdeburg<br />

hat. Das Unternehmen entwickelt und produziert in<br />

einem weltweit einzigartigen Verfahren Galliumnitrid-Wafer<br />

auf Siliziumsubstraten. Benötigt wer<strong>den</strong> die Wafer zur Herstellung<br />

kostengünstiger Leuchtdio<strong>den</strong> und neuer, energie -<br />

effizienter Elemente für die Leistungselektronik. Den Ausschlag<br />

für Dres<strong>den</strong> gab unter <strong>an</strong>derem das exzellente Fachkräfte<strong>an</strong>gebot<br />

im Bereich der Halbleiterindustrie sowie ein<br />

interess<strong>an</strong>ter Hightech-Campus, dessen Gebäude und Infrastruktur<br />

ein moderates Wachstum zulassen, wie Alex<strong>an</strong>der<br />

Lösing erklärte. Knapp 20 Millionen Euro will sein Unternehmen<br />

am St<strong>an</strong>dort investieren und bis 2015 von derzeit<br />

40 auf rund 200 Mitarbeiter wachsen. Zugleich lobte er die<br />

unkomplizierte und unbürokratische Zusammenarbeit sowohl<br />

mit der WFS als auch mit <strong>den</strong> städtischen Behör<strong>den</strong>, vom<br />

Bauamt bis zum Umweltamt.<br />

Die gute Zusammenarbeit mit der WFS würdigte auch<br />

Dieter Althaus, ehemaliger Thüringischer Ministerpräsi<strong>den</strong>t<br />

und jetzt Vizepräsi<strong>den</strong>t beim österreichisch-k<strong>an</strong>adischen<br />

Automobilzulieferer Magna. Der Konzern errichtet in Meer<strong>an</strong>e<br />

eine Fabrik zur Herstellung von Stoßfängern und inves -<br />

tiert rund 48 Millionen Euro in <strong>den</strong> St<strong>an</strong>dort. Etwa 230 neue<br />

Arbeitsplätze <strong>sind</strong> in der Region damit verbun<strong>den</strong>. Einen<br />

Vergleich zwischen sächsischer und thüringischer Wirtschaftsförderung<br />

wollte Dieter Althaus nicht ziehen. Einen<br />

direkten Konkurrenzkampf zwischen <strong>den</strong> Ländern scheue<br />

m<strong>an</strong>, sagte Peter Nothnagel, doch wenn ein Investor nur<br />

42 <strong>Wirtschaftsjournal</strong> | April 2012<br />

einen Funken Interesse erkennen lasse, sei die WFS auf dem<br />

Posten. „Den St<strong>an</strong>dort bestimmt letztendlich der Investor!“,<br />

stellte er klar.<br />

Neben der Fokussierung auf die Bereiche Ansiedlung und<br />

Unternehmenserweiterungen gehört auch der Ausbau internationaler<br />

Absatzmöglichkeiten zum Konzept der WFS. Dabei<br />

wur<strong>den</strong> im letzten Jahr fast 1100 Unternehmen mit 69 Projekten<br />

betreut. Mit ihrem Sachsen-Live-St<strong>an</strong>d war die WFS<br />

auf 12 internationalen Leitmessen präsent. „Das fördert<br />

auch das Networking der sächsischen Firmen unterein<strong>an</strong>der“,<br />

ist sich der WFS-Chef sicher. „Wir haben die Möglichkeit<br />

zum gemeinsamen Messeauftritt schon oft genutzt<br />

und waren sehr zufrie<strong>den</strong>“, bestätigte Eckhard Schöbel,<br />

Geschäftsführer der AIS Automation Dres<strong>den</strong> GmbH. Sein<br />

Unternehmen gehört zu <strong>den</strong> weltweit führen<strong>den</strong> Anbietern<br />

von Softwarelösungen für die industrielle Automatisierung<br />

in vielen unterschiedlichen Industriezweigen. „Im Jahr 2011<br />

waren wir mit der WFS auf der Semicon West, der größten<br />

Halbleitermesse der USA, und konnten dort <strong>den</strong> Abschluss<br />

für die Installation eines Fertigungsleitsystems bei einem<br />

großen amerik<strong>an</strong>ischen Solarhersteller feiern“, berichtete<br />

Eckhard Schöbel stolz.<br />

„Für 2012 rechnen wir mit einer ähnlich positiven Entwicklung“,<br />

stellte Peter Nothnagel für die WFS in Aussicht.<br />

Er rechne mit einer ähnlich hohen Zahl von Ansiedlungsprojekten<br />

wie 2011, vier seien bereits realisiert.<br />

Simone Pflug<br />

WFS-Geschäftsführer Peter Nothnagel,<br />

Wirtschaftsminister Sven Morlok,<br />

Magna-Vizepräsi<strong>den</strong>t Dieter Althaus,<br />

AIS-Geschäftsführer Eckhard Schöbel<br />

und Azzurro-Geschäftsführer Alex<strong>an</strong>der<br />

Lösing (von links) freuen sich über eine<br />

attraktiven Wirtschaftsst<strong>an</strong>dort Sachsen.<br />

Foto: WFS<br />

Hintergrund<br />

Die Wirtschaftsförderung Sachsen<br />

GmbH beschäftigt rund 50 Mitarbeiter.<br />

Sie betreibt St<strong>an</strong>dortwerbung,<br />

berät Investoren und unterstützt<br />

sächsische Unternehmen<br />

bei ihren Exportbestrebungen.<br />

Ihre Arbeit richtet die WFS nach<br />

<strong>den</strong> sächssichen Kernbr<strong>an</strong>chen<br />

Automobil, Mikroelektronik,<br />

Maschinenbau, Energie und<br />

Umwelt sowie Biotechnologie<br />

aus.<br />

wirtschaftsjournal.de/id12044201

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