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planet toys_April_2023

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TITELSTORY<br />

17<br />

S.B.: Was für eine Art von Überprüfung erwarten<br />

Sie denn? Wir räumen ein, dass wir mit<br />

bestimmten Aussagen einiger Mitbewerber<br />

wirklich zu kämpfen haben. Was passiert schon,<br />

wenn das Versprechen, wenn das Versprechen<br />

„100 % Einsatz nachhaltiger Materialien<br />

bis 2030“ nicht erreicht wird? Ziele sind wichtig,<br />

aber im stillen Kämmerlein zu entwickeln,<br />

macht keinen Sinn. Um wirklich Veränderungen<br />

zu schaffen, braucht es die Anstrengungen<br />

von sämtlichen marktführenden Spielwarenherstellern.<br />

Genau aus diesem Grund arbeiten<br />

wir seit 2020 mit den anderen großen Namen<br />

wie IKEA, Università degli Studi di Milano-Bicocca<br />

und Amorim zusammen an einer gemeinsamen,<br />

ganzheitlichen Lösung.<br />

Was sind Ihre nächsten Maßnahmen, um beim<br />

Thema Nachhaltigkeit noch besser zu werden?<br />

S.B.: Der Einsatz neuer Materialien, Recycling,<br />

biobasiert und/oder biologisch abbaubar wird<br />

uns in der Branche auch die nächsten Jahre<br />

beschäftigen. Weiter auf der Liste stehen Themen,<br />

die wahrscheinlich in der gesamten Spielwarenbranche<br />

und darüber hinaus zu finden<br />

sind: Lieferketten überdenken, interne Prozesse<br />

überprüfen und smarter gestalten, CO 2 -Emissionen<br />

ausgleichen und Expertisen und Gemeinschaften<br />

aufbauen zum Austausch von Ideen<br />

für Spiele und Lerninhalte für Endkonsumenten.<br />

Mit Korko brachten Sie ein Spielzeug auf den<br />

Markt, das aus 100 % naturbelassenem Kork<br />

besteht. Nach einem Jahr – wie schlägt sich<br />

die Marke?<br />

S.B.: Korko muss gesehen und erlebt werden.<br />

In irgendeiner Form kennt jeder von uns Kork,<br />

aber niemand weiß so richtig, woher Kork eigentlich<br />

kommt. Zu verstehen, dass wir aus<br />

der Rinde des Baumes das Korkspielzeug herstellen<br />

können, hat für viele AHA!-Momente<br />

gesorgt. Das haben wir durch die Spielwarenmesse<br />

in Nürnberg ganz deutlich gespürt. Der<br />

Andrang war gewaltig und wir waren wohl eine<br />

der erfolgreichsten Marken auf dem gesamten<br />

Toynamics Messestand.<br />

Mit „Green Planet Explorers“ legen Sie<br />

eine neue Produktfamilie aus Bambus<br />

vor, die Kinder spielerisch an Nachhaltigkeit,<br />

Umweltschutz und Ökologie<br />

heranführen will. Laufen wir nicht Gefahr,<br />

Spielen im Sinne einer gut gemeinten<br />

Sache zu instrumentalisieren?<br />

S.B.: Falls dem so wäre, was ich definitiv nicht<br />

so sehe: Was ist falsch daran, unsere Kinder<br />

mit dem notwendigen Werkzeug und Wissen<br />

für ihre Zukunft auszustatten? Spielen bedeutet<br />

für die Hape Gruppe schon immer Love,<br />

play, learn. Daran halten wir fest. So sehe ich<br />

es mehr als zeitgemäß, dass ein Puppenhaus<br />

eine Solaranlage besitzt, wenn auch die Eltern<br />

eine Solaranlage auf ihr Dach bauen. Die Kinder<br />

werden in jedem Fall damit groß und wir passen<br />

unser Spielzeug auf den Stand der Zeit an.<br />

Der „inhärente Mehrwert“ von Holzspielwaren<br />

könnte an Bedeutung verlieren, weil<br />

der Konsument Nachhaltigkeit einfach erwartet.<br />

Was heißt das für die Marke Hape,<br />

Frau Baumert?<br />

S.B.: „Tue Gutes und rede darüber“<br />

ist der Titel des über 50 Jahre alten<br />

Buches von Georg-Volkmar Graf<br />

Zedtwitz-Arnim. Das haben wir in der<br />

Vergangenheit auf jeden Fall nicht<br />

getan. Lebt man Nachhaltigkeit als<br />

eine Selbstverständlichkeit, vergisst<br />

man offensichtlich darüber zu sprechen.<br />

Hier haben wir auf jeden Fall<br />

noch Entwicklungspotenzial, und<br />

Sie hören demnächst häufiger von<br />

uns. Nachhaltigkeit wird wie Qualität<br />

zum Basismerkmal. Das stimmt<br />

und es war uns von Anfang an bewusst. Wir<br />

müssen nach Alternativen suchen und neue,<br />

unkonventionelle Wege gehen. Vielleicht wird<br />

man in Zukunft Spielzeug für gewisse Entwicklungsstadien<br />

der Kinder mieten können. Zurzeit<br />

ist es doch so, ist die Laufente kaputt, wird<br />

einfach eine neue gekauft. Das Holz des abgebrochenen<br />

Stocks ist wahrscheinlich 30 Jahre<br />

gewachsen und hat auf einmal binnen Sekunden<br />

keinen Wert mehr. Das muss aufhören.<br />

Frau Baumert, vielen Dank für das Gespräch.<br />

ANGENEHM: Bowlen mal ganz<br />

ohne Lärm und daher besonders<br />

für Innenräume geeignet.<br />

DOPPELTER SPASS: Korko<br />

– von Natur aus umweltfreundlich<br />

und ein besonders<br />

leichtes Baumaterial.<br />

DURCHDACHT: Dank der<br />

unterschiedlichen Formen<br />

macht das Spielen mit Korko<br />

besonders viel Spaß.<br />

Toynamics;<br />

toynamics.com

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