06.04.2023 Aufrufe

Die Wirtschaft Köln - Ausgabe 02 / 23

Mehr Wissen, besser entscheiden, erfolgreich unternehmen: Die Wirtschaft Köln bietet Ihnen mit exklusiven Einblicken in Branchen, Märkte und Betriebe acht Mal jährlich einen spannenden Mix aus aktuellen Nachrichten der Kölner Wirtschaft, Unternehmensportraits und Interviews mit Entscheidern der Region.

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| Branchen & Betriebe | Sonderthema Mobilität & Logistik<br />

DER RHEIN WIRD<br />

UNTERTUNNELT<br />

<strong>Die</strong> sogenannte Rheinspange soll einmal den Rhein unterqueren<br />

und die A 59 mit der A 555 verbinden<br />

Fast jeden Tag Staus rund um <strong>Köln</strong>. Schuld sind nicht zuletzt die maroden Rheinbrücken.<br />

<strong>Die</strong> Eckdaten, die das ambitionierte Projekt der Verbindung beider Rheinseiten durch<br />

eine Tunnellösung beschreiben, sind nicht ohne. <strong>Die</strong> neue Trasse soll knapp acht Kilometer<br />

lang werden, die Länge des Tunnels beträgt ca. drei Kilometer. <strong>Die</strong> voraussichtliche<br />

Bauzeit wird momentan mit acht Jahren angegeben, die Kostenschätzung<br />

liegt zurzeit bei 1,145 Milliarden Euro. Man muss kein Prophet sein, um zu sehen,<br />

dass man am Ende einer deutlich längeren Bauzeit auch viel mehr Geld als geplant<br />

ausgegeben haben wird.<br />

<strong>Die</strong> Notwendigkeit der<br />

Rheinspange<br />

<strong>Die</strong> IHK <strong>Köln</strong> sieht in der zusätzlichen<br />

Rheinquerung einen wichtigen Pfeiler, um<br />

das gesamte Verkehrsnetz in der Region zu<br />

entlasten, die Vernetzung mit Schiene und<br />

Wasserstraße zu stärken und die Erreichbarkeit<br />

von Unternehmen zu verbessern.<br />

<strong>02</strong>651 96200<br />

STAHL<br />

HALLEN<br />

Andre -Michels.de<br />

Momentan sind zahlreiche Rheinbrücken –<br />

nicht nur die im Raum <strong>Köln</strong> – an ihrer maximalen<br />

Lebensdauer angelangt. Sie müssen<br />

neu gebaut werden wie die Autobahnbrücke<br />

in Leverkusen oder – wie die Mülheimer<br />

Brücke – umfangreich saniert werden.<br />

Das bedeutet, dass noch über lange Jahre<br />

Engpässe vorhanden sind. Insofern kommt<br />

die neue Rheinspange, die in der Höhe von<br />

Spich an der A 59 abzweigt, zur rechten Zeit.<br />

<strong>Die</strong> neue Strecke mit der Bezeichnung A 553<br />

führt nördlich von Niederkassel in den Tunnel<br />

und schließt dann südlich von Wesseling<br />

an die A 555 an.<br />

Steigende Pendler- und<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sverkehre<br />

Zahlreiche Gründe sprechen für den Bau<br />

der neuen Autobahn. In der Region <strong>Köln</strong>/<br />

Bonn wird bis 2040 ein Bevölkerungszuwachs<br />

um bis zu 270.000 Einwohner prognostiziert,<br />

daraus resultieren steigende<br />

Pendler- und <strong>Wirtschaft</strong>sverkehre. <strong>Die</strong><br />

Rheinspange verbessert den Anschluss an<br />

Symbolfoto: Stockhausen – stock.adobe.com<br />

das europäische Fernstraßennetz für die<br />

geplanten Gewerbegebiete, nicht zuletzt in<br />

dem vom Strukturwandel stark betroffenen<br />

Rheinischen Revier.<br />

Linksrheinisch gibt es starke Knotenpunkte<br />

für den Schienengüterverkehr und die<br />

Binnenschifffahrt, wie das Terminal Eifeltor<br />

und die <strong>Köln</strong>er Häfen. Hier wird die<br />

Rheinspange benötigt, um die Verknüpfung<br />

von Unternehmen im rechtsrheinischen<br />

<strong>Wirtschaft</strong>sraum mit diesen beiden<br />

umweltfreundlichen Verkehrsträgern zu<br />

verbessern. Vielen Unternehmen und Beschäftigten<br />

würde die Rheinspange eine erhebliche<br />

Zeitersparnis bringen, in der Verkehrsuntersuchung<br />

der Autobahn GmbH<br />

wurde eine eingesparte Reisezeit von 1,3<br />

Mio. Kfz-Stunden pro Jahr errechnet.<br />

Auch Bonner Rheinbrücke<br />

muss abgerissen werden<br />

Der Flughafen <strong>Köln</strong>/Bonn und das kommende<br />

Stadtentwicklungsprojekt Deutzer Hafen<br />

werden durch die Rheinspange besser an<br />

das überregionale Netz angebunden. <strong>Die</strong><br />

Rheinspange ist eine dringend notwendige<br />

Entlastung für die Rodenkirchener Brücke<br />

im Norden (ca. 135.000 Fahrzeuge pro<br />

Tag) und die Friedrich-Ebert-Brücke (ca.<br />

25.000 Fahrzeuge pro Tag) im Süden. <strong>Die</strong>s<br />

gilt umso mehr, als beide Brücken in absehbarer<br />

Zeit abgerissen und Ersatzneubauten<br />

weichen müssen. <strong>Die</strong> entsprechenden Neubauten<br />

hat die Autobahn GmbH des Bundes<br />

bereits Ende 2<strong>02</strong>1 angekündigt. Wie sehr regionale<br />

Unternehmen von der Sperrung einer<br />

Autobahnbrücke betroffen sein können,<br />

zeigt der Fall der Talbrücke Rahmede auf<br />

der Sauerlandlinie A 45.<br />

<strong>Die</strong> Autobahn GmbH Rheinland hat dem Dialogforum<br />

zum Projekt „Rheinspange 553“<br />

die Vorzugsvariante für die geplante Autobahnquerung<br />

zwischen <strong>Köln</strong> und Bonn vorgestellt:<br />

<strong>Die</strong> Planung fokussiert sich auf die<br />

im weiteren Projektverlauf sogenannte Variante<br />

6aT. <strong>Die</strong> Vorzugsvariante ist das Ergebnis<br />

eines fachlichen Abwägungsprozesses,<br />

bei dem die zwölf vertieft untersuchten<br />

Varianten mit Blick auf die Zielfelder „Umwelt“,<br />

„Verkehr“, „Verkehrsanlage“ und<br />

„<strong>Wirtschaft</strong>lichkeit“ verglichen wurden. In<br />

der Gesamtabwägung schnitt die Variante<br />

6aT dabei am besten ab. Als Tunnelvariante<br />

vermeidet sie insbesondere viele Konflikte<br />

mit Menschen und Natur. So hat sie weder<br />

schwerwiegende Eingriffe in Wohn- und Gewerbegebiete<br />

zur Folge, noch durchschneidet<br />

sie Fauna-Flora-Habitat- oder Wasserschutzgebiete.<br />

W<br />

Heribert Eiden<br />

20 www.diewirtschaft-koeln.de

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