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KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Zeitungsprojekt mit der OP<br />
Microcars – ein rollendes Sicherheitsrisiko<br />
Befragung von Experten zum neuen Klasse-S-Führerschein und zu Microcars<br />
Anfang Februar kam der neue<br />
Klasse-S-Führerschein für<br />
16-Jährige heraus. Mit dem<br />
neuen Führerschein kamen<br />
auch die Microcars. Damit<br />
stellt sich die Frage: Wie sicher<br />
sind sie? Schüler interviewten<br />
Experten.<br />
Der neue Führerschein Klasse<br />
S gilt seit dem 01.02.2005, weil<br />
es ihn auch in anderen Ländern<br />
der Europäischen Union gibt.<br />
Damit dürfen 16-Jährige Mini-<br />
Autos, Quads und Trikes fahren.<br />
Er kostet rund 600-900 Euro,<br />
schätzt Karl Lieb (Stadtallendorf),<br />
Vorsitzender des hessischen<br />
Fahrlehrerverbandes.<br />
Man muss mindestens 14 Unterrichtsstunden<br />
je 90 Minuten<br />
Theorie lernen. Die praktische<br />
Prüfung dauert 30 Minuten und<br />
die theoretische Prüfung ist<br />
vorgeschrieben, erläutert Lieb.<br />
Das Microcar, das man mit einem<br />
Klasse-S-Führerschein<br />
fahren darf, darf höchstens 45<br />
km/h fahren. Das Leergewicht<br />
darf nicht mehr als 350 kg<br />
betragen. Kritisch sieht Lieb die<br />
Sicherheit des Leichtkraftfahrzeugs.<br />
Es hat Platz für zwei<br />
Personen. Außerdem verbraucht<br />
der Wagen 3,5 bis 5,5<br />
Liter. Das Microcar besitzt keinen<br />
Airbag, wie auch Verkehrsberater<br />
Alexandro Melus<br />
vom Fachbereich Verkehr und<br />
Technik des ADAC Hessen-<br />
Thüringen bestätigte. Laut Melus<br />
haben die Minicars beim Sicherheitstest<br />
des ADAC total<br />
versagt. So drang der Motor bei<br />
einem Frontal-Crashtest bis<br />
zum Fahrer vor und quetschte<br />
den Körper des Dummys ein.<br />
Ein echter Mensch auf dem<br />
Fahrersitz wäre sehr schwer<br />
verletzt worden. Auch stellte<br />
sich bei den Tests des ADAC<br />
heraus, dass der Kraftstoff<br />
schnell aus dem Tank dringt,<br />
dies kann zu einer starken Explosion<br />
führen. Deshalb würde<br />
Alexandro Melus seinen eigenen<br />
Kindern auf keinen Fall erlauben,<br />
mit den Minicars zu<br />
fahren: „Viel zu gefährlich!“,<br />
lautet sein Urteil.<br />
Klaus-Uwe Becker, Leiter des<br />
regionalen Verkehrsdienstes in<br />
Cölbe, sieht ein weiteres Problem<br />
in der „Mentalität der Jugendlichen“:<br />
„Die Jugendlichen<br />
werden versuchen schneller zu<br />
fahren, so wie sie es bei Mopeds<br />
und Rollern machen“, befürchtet<br />
er, auch wenn man Minicars<br />
nicht so leicht tunen<br />
kann. Er spricht aus Erfahrung:<br />
Oft hat er schon getunte Roller<br />
angehalten, die 60 – 80 km/h<br />
fuhren. Spitzenwert waren geeichte<br />
96 km/h. Das erhöhte<br />
Unfallrisiko dabei „ist den meisten<br />
Jugendlichen nicht bewusst<br />
oder sie nehmen es in Kauf“, so<br />
sein Eindruck. Bisher gibt es<br />
laut Karl Lieb noch kaum Nach-<br />
Mit HIV leben – ein „Leben wie jedes andere“?<br />
Schülerinnen befragen Betroffene und Experten<br />
fragen von Jugendlichen nach<br />
dem „S“-Führerschein.<br />
Auch bei einer Befragung von<br />
Schülern unter 18 Jahren kam<br />
heraus, dass die meisten Jugendlichen<br />
keinen Klasse-S-<br />
Führerschein haben wollen. Sie<br />
wollen lieber gleich den richtigen<br />
PKW-Führerschein machen.<br />
„Der Klasse-S-Führerschein<br />
ist sinnlos, weil man mit<br />
18 Jahren sowieso den anderen<br />
Führerschein machen<br />
kann“, findet Julia Geistert (16).<br />
Auch ein Microcar würden nur<br />
wenige kaufen, auch wenn einige<br />
gerne eins hätten, damit<br />
sie überall hinfahren können,<br />
ohne den Bus zu nehmen.<br />
„Dann muss ich nicht im Winter<br />
in der Kälte laufen und außerdem<br />
kann man auch private<br />
Sachen erledigen, zum Beispiel<br />
einen Großeinkauf“, sagt Anand<br />
Mehra (17). Der Berufsfachschüler<br />
ist sich aber wie die<br />
meisten Schüler sicher, dass<br />
seine Eltern ihm vom „S“-<br />
Führerschein und vom Minicar<br />
abraten würden: „Sie würden<br />
sagen: „Behalte das Geld für<br />
den PKW-Schein und außerdem<br />
ist es zu gefährlich“, meint<br />
er.<br />
Uwe Kraft, Phillip Feisel,<br />
Fabian Schuhmacher und<br />
Andreas Althaus<br />
(Klasse 10 BF 03)<br />
Was ist AIDS? Wie steckt man sich an? Wie schützt man sich vor AIDS? Wie lebt man, wenn man sich mit<br />
dem HI-Virus infiziert hat? Schülerinnen befragten Fachleute von der AIDS-Hilfe und von Pro Familia und<br />
interviewten eine Betroffene.<br />
Interview mit der HIV-infizierten Marburgerin Anna Schröder (56, Name geändert)<br />
OP: Wie geht es Ihnen mit dem HI-Virus?<br />
Anna S.: „Am Anfang dachte ich, es ist alles egal, ich werde eh bald sterben. Nur eine Frage der Zeit. Nach einer<br />
Zeit, als ich dann bei Beratungsgesprächen war, stellte ich alles um und stellte fest, dass es doch gar nicht so<br />
schlimm ist. Es ist ein Leben wie jedes andere, nur dass ich HIV habe.“<br />
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