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KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Es soll keine Diskriminierung<br />
geben.“ Das ist auch Sevcan<br />
Sogukcesme wichtig: „Ich wünsche<br />
mir in Zukunft Akzeptanz<br />
für die Frauen, die ein Kopftuch<br />
tragen“, sagt sie, denn „es gibt<br />
Religionsfreiheit. Das Kopftuch<br />
soll nicht verboten werden, weil<br />
man ja niemanden damit negativ<br />
beeinflussen will.“<br />
„Es gibt keinen Zwang in der<br />
Religion“, sagt Prof. Ursula<br />
Spuler-Stegemann (65), die an<br />
der Philipps-Universität Marburg<br />
Turkologie lehrt und anerkannte<br />
Islamexpertin ist. In den<br />
Textstellen des Koran, die<br />
meist als Beleg für die Pflicht<br />
zum Kopftuchtragen genannt<br />
werden (Sure 33, Vers 53 und<br />
Sure 33, Vers 59), steht nicht,<br />
dass Frauen zwingend ein<br />
Kopftuch tragen müssen, erläutert<br />
sie. Deshalb steht für sie<br />
fest: „Es ist keine Sünde, kein<br />
Kopftuch zu tragen.“<br />
Das Kopftuch kann ein politisches<br />
Symbol sein, muss es<br />
aber nicht, erklärt Prof. Spuler-<br />
Stegemann. Lehrerinnen sollten<br />
auf jeden Fall kein Kopftuch<br />
tragen, denn sie arbeiten für ihr<br />
Bundesland, vertreten also den<br />
deutschen Staat und sie sind<br />
ein Vorbild für die Schüler, betont<br />
sie.<br />
Demgegenüber ist es aus ihrer<br />
Sicht egal, ob Schülerinnen ein<br />
Zeitungsprojekt mit der OP<br />
Kopftuch tragen oder nicht. Die<br />
jungen Frauen sollen frei entscheiden,<br />
was sie aufgrund ihres<br />
Glaubens tun wollen.<br />
Schlimm findet sie es allerdings,<br />
wenn junge Frauen von<br />
den Eltern gezwungen werden,<br />
ein Kopftuch zu tragen. Sie<br />
selbst macht keinen Unterschied<br />
zwischen Frauen mit<br />
oder ohne Kopftuch, sie „mag<br />
die einen wie die anderen“, erklärt<br />
sie.<br />
Auch für Hodscha Emin Karaca<br />
(40), der in der Moschee in<br />
Stadtallendorf Islam lehrt, steht<br />
fest: „Es gibt keinen Zwang im<br />
Islam. Die Propheten haben<br />
uns belehrt und gezeigt, was<br />
Gott von uns erwartet. Die Propheten<br />
haben niemanden dazu<br />
gezwungen zu glauben.“<br />
Er sagt, dass muslimische<br />
Frauen laut Koran ein Kopftuch<br />
tragen sollten, „weil in unserem<br />
Glauben Gott uns das als Vorschrift<br />
gegeben hat.“ Er beruft<br />
sich dabei auf Sure 24, Vers 31<br />
und auf Sure 33, Vers 59 im<br />
Koran. Dort steht: „Und sprich<br />
zu den gläubigen Frauen, dass<br />
sie ihre Blicke niederschlagen<br />
und ihre Scham hüten und dass<br />
sie nicht ihre Reize zur Schau<br />
tragen, es sei denn, was außen<br />
ist, und dass sie ihren Schleier<br />
über ihren Busen schlagen …“<br />
(Sure 24, Vers 31) und „O Prophet,<br />
sprich zu deinen Gattin-<br />
Voller Einsatz und gute Stimmung<br />
Fußballturnier der Berufsfachschulklassen an den KSM<br />
nen und deinen Töchtern und<br />
den Weibern der Gläubigen,<br />
dass sie sich in ihren Überwurf<br />
verhüllen. So werden sie eher<br />
erkannt [als anständige Frauen]<br />
und werden nicht verletzt. Und<br />
Allah ist verzeihend und barmherzig.“<br />
(Sure 33, Vers 59)<br />
Emin Karaca würde deshalb allen<br />
moslemischen Frauen empfehlen<br />
ein Kopftuch zu tragen.<br />
„Und die Aufgabe von Prophet<br />
Hz. Muhammed war, uns Menschen<br />
über den Islam zu belehren<br />
und uns den richtigen Weg<br />
zu zeigen“, erklärt er noch dazu.<br />
Er sagt: „Man sündigt, wenn<br />
man weiß, dass es verboten ist<br />
kein Kopftuch zu tragen und es<br />
trotzdem macht.“ Deshalb sollen<br />
Eltern ihre Töchter dazu erziehen<br />
ein Kopftuch zu tragen.<br />
Ein politisches Symbol ist das<br />
Kopftuch für ihn auf keinen Fall,<br />
weil es ja schon seit der Zeit<br />
des Propheten Hz. Muhammad<br />
getragen wird. „Man wird mit<br />
dem Islam hier und auch im<br />
Jenseits glücklich, wenn man<br />
ihn befolgt“, sagt Emin Karaca<br />
abschließend.<br />
Filiz Yalvac und<br />
Hülya Tunbul<br />
(Klasse 10 BF 03)<br />
Fußball auf hohem Niveau wurde bei dem Fußballturnier der Berufsfachschulklassen 10 und 11 und des Berufsgrundbildungsjahres<br />
an den Kaufmännischen Schulen in der Sporthalle am Georg-Gassmann-Stadion geboten.<br />
Sechs Klassenmannschaften der Kaufmännischen Schulen Marburg stellten sich für das Turnier bereit, einige<br />
gaben sich klangvolle Namen wie „Players“ und „Internationale BF 02“. Schon als alle Mannschaften zur Eröffnung<br />
mit Musik in echten Mannschaftstrikots antraten, kam Stimmung auf in den Fanblöcken auf der Tribüne.<br />
Alle gaben in den schnellen 15-Minuten-Spielen in der Vorrunde und im Halbfinale ihr Letztes ohne unfair zu werden.<br />
Fetzige Musik kündigte jedes Spielende an. „Man hatte Spaß, es war spannend und wir konnten unsere<br />
Klasse gut unterstützen“, sagt Marleen Seipp (17), die sich am Ende über den Sieg ihrer Klasse freuen konnte.<br />
Die Mädchen blieben nicht beim lautstarken Anfeuern ihrer Jungenmannschaft, sondern stellten spontan selbst<br />
zwei Mädchen„mann“schaften auf. Nach hartem Kampf ging das Spiel erst nach einem 7-Meter-Schießen 4 : 0 für<br />
das Team von „Flori“ gegen „Filiz“ aus. Dann folgte das Endspiel. „Das Endspiel war am besten und es war professionell“,<br />
meint Hava Durgut (17). Es ging 1 : 0 für die Klasse 11 BF 03 gegen die Internationale BF 02 aus.<br />
Dritte und damit beste Mannschaft unter den Jüngeren wurde Klasse 10 BF 03.<br />
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