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KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Inhalt <strong>dieser</strong> <strong>Ausgabe</strong><br />
Attraktive Seiten von Marburg stärker betonen 2<br />
Spenden für die Flutopfer 3<br />
Projekt zu Gefahren im Straßenverkehr 4<br />
Suchtpräventionstag in Marburg 5<br />
10. Schulmeisterschaften in Fachpraxis 6<br />
Bundesjugendschreiben 2005: KSM stellen eine Bundes- und fünf Landessiegerinnen 6<br />
Energiesparen „erwirtschaftet“ neue Tische und Stühle für die Pausenhalle 8<br />
Information für Marburger PKA-Schülerinnen 8<br />
Zeitungsprojekt der Berufsfachschulklasse 10 BF 03 mit der Oberhessischen Presse 10<br />
Für die Laptop-Klasse an den KSM gehört das Surfen im Internet zum Schulalltag 18<br />
Immel Datentechnik macht Schule 19<br />
KSM-Schulprogramm liegt in evaluierter Fassung vor 20<br />
Wieder SAP-Kurse im Schuljahr 2005/2006 21<br />
Verpackungsübungen: Erfolgreiche Kooperation mit Grone und der Bundeswehr in Stadtallendorf 21<br />
Auftaktveranstaltung der HeLP-Regionalstellen Marburg und Gießen an den KSM 22<br />
Tagebuch der Skifahrt der Klasse 12 FO 01 23<br />
Finnen begreifen Bildung als Wert 25<br />
Auszeichnung für KSM-Lehrkräfte Gottfried Melnyk und Uwe Eller 26<br />
Studienfahrt der 11 IT 01 nach München 2004 – Ozapft is 27<br />
Praxistage für Auszubildende im Außenhandel 30<br />
Besuch der JVA in Schwalmstadt 31<br />
Siegfried Groß neuer Fachpraxiskoordinator 33<br />
Kaufmännische Schulen informierten über Ausbildungsmöglichkeiten 34<br />
BeSo-Projekt an den KSM 35<br />
4. Fachtagung „Schule & Gesundheit“ 35<br />
Hessisches Netzwerk Schule & Gesundheit an den KSM 36<br />
Jugendliche vor ungewisser Zukunft 37<br />
Gesundheitskaufleute beenden erstmals in Marburg ihre Ausbildung 40<br />
Kaufmännische Schulen verabschieden erfolgreiche Schülerinnen und Schüler 41<br />
Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte verabschiedet 42<br />
„Steuerfachangestellte haben gute Chancen auf eine Arbeitsstelle“ 43<br />
„Außenhändler“ aus Hessen beenden in Marburg ihre Ausbildung 44<br />
Kommen und Gehen ... 44<br />
„MERCI – MILLE FOIS!“ (1000 x Dank!) 47<br />
Nachruf 47<br />
??? 48<br />
Impressum<br />
Seite<br />
Herausgeber: Schulleitung der KSM - Leopold-Lucas-Straße 20 - 35037 Marburg (Lahn) - � 06421 201-710 -<br />
� 06421 201-427 - � ksm@marburg-schulen.de - � www.ksm-mr.de<br />
„KiK“-Redaktion: Dr. Peter Blackert - Kerstin Fischer - Siegfried Groß - Regina Schöpe-Hellwig - � redaktionkik@ksm-mr.de<br />
� Auflage: 1.300 Stück � Titelbild und Gestaltung: Erika Berg - Klaus Laaser - Gottfried Melnyk �<br />
Schlussredaktion und Layout: Siegfried Groß � Druck: Druckerei der Universitätsstadt Marburg<br />
1
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Attraktive Seiten von Marburg stärker betonen<br />
Berufsschüler analysieren das Kaufverhalten in Marburg –<br />
Magistrat lehnt Projekt in Montabaur ab<br />
Wirtschaft aktuell: Schüler haben eine Erhebung<br />
zum Kaufverhalten in Marburg erstellt,<br />
und der Magistrat reagiert auf Entwicklungen<br />
außerhalb der Stadt. In seiner Sitzung am<br />
13. Dezember 2004 hat sich der Magistrat mit<br />
einem Vorhaben der Stadt Montabaur in<br />
Rheinland-Pfalz beschäftigt. Die Verbandsgemeinde<br />
plant, in der Nähe ihres neuen ICE-<br />
Bahnhofs ein Factory-Outlet-Center (FOC)<br />
einzurichten. FOC sind eine Ansammlung von<br />
Fabrikläden, in denen Markenprodukte zu stark<br />
reduzierten Preisen angeboten werden.<br />
Montabaur liegt zwar nicht gerade im Einzugsbereich<br />
von Marburg, so dass spürbare Auswirkungen<br />
auf die Marburger Innenstadt eher<br />
unwahrscheinlich sind. Der Magistrat lehnt das<br />
Vorhaben trotzdem entschieden ab. „Aus<br />
grundsätzlichen Überlegungen heraus“, betont<br />
Oberbürgermeister Dietrich Möller. Die Stadt<br />
habe erreicht, weitere Ansiedlungen von großflächigem<br />
Einzelhandel zu unterbinden, so<br />
Möller. Zur Stärkung der mittelhessischen Oberzentren,<br />
zu denen Marburg ja gehöre, sei<br />
es deshalb notwendig, wachsam zu beobachten,<br />
was in der Region insgesamt passiere.<br />
Marburg und weitere im Einzugsbereich von<br />
Montabaur liegende Städte der Planungsregi-<br />
2<br />
on Mittelhessen wurden vom Regierungspräsidium<br />
Gießen als „Betroffene“ gehört. Alle lehnen<br />
das Vorhaben ab. Das Raumordnungsverfahren<br />
sei noch nicht abgeschlossen, sagt<br />
Edmund Schaaf, Bürgermeister der Verbandsgemeinde<br />
Montabaur, auf Anfrage der OP. Die<br />
Entscheidung treffe die Landesplanungsbehörde<br />
in Rheinland-Pfalz. Für die Entwicklung<br />
Montabaurs sei das FOC von Bedeutung. Den<br />
Protest aus Marburg und den anderen Städten<br />
wollte er nicht kommentieren.<br />
Mit dem Marburger Handel haben sich Schülerinnen<br />
und Schüler der Kaufmännischen Schulen<br />
befasst. Die Jugendlichen der Berufsschulklasse<br />
10 IT 01 sind Informatikkaufleute, IT-<br />
Systemkaufleute, IT-Systemelektroniker und<br />
Fachinformatiker. Aus dem Unterrichtsstoff<br />
„Markt und Kundenorientierung“ haben sie eine<br />
umfassende Datenerhebung zum Kaufverhalten<br />
in Marburg gemacht, die sie am Montag im<br />
Rathaus Oberbürgermeister Dietrich Möller<br />
vorstellten. Stadt, Einzelhandelsverband, Hotel-<br />
und Gaststättenverband sowie Hausbesitzer<br />
sind in Marburg ja gerade dabei, das Projekt<br />
MarBID auf den Weg zu bringen. Ziel ist,<br />
die Attraktivität und Kundennähe einzelner<br />
Distrikte zu verbessern.<br />
Die 23 Berufsschüler haben Passanten in<br />
Wehrda, Cappel, in der Oberstadt sowie in der<br />
Bahnhofs-, Gutenberg- und Universitätsstraße<br />
befragt und die Ergebnisse anschaulich aufgearbeitet.<br />
Die jungen Leute machen auch Vorschläge,<br />
was ihrer Meinung nach getan werden<br />
sollte, um Kunden zu gewinnen und zu<br />
halten.<br />
• Marburg sollte seine attraktive Innenstadt<br />
viel besser herausstreichen und in der<br />
Stadt mehr Veranstaltungen anbieten.<br />
• Das Parkleitsystem muss verbessert werden.<br />
• Es fehlen Info-Tafeln am Bahnhof für Kunden,<br />
die mit der Bahn anreisen.<br />
• Der Handel sollte in Qualität und Quantität<br />
der Mitarbeiter investieren.<br />
Quelle: Brigitte Bohnke,<br />
Oberhessische Presse vom 16.12.2004
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Spenden für die Flutopfer<br />
Durch die aktuellen Ereignisse in Südostasien kamen wir, die Klasse 10 BU 03, auf die Idee, die Flutopfer<br />
mit einer Spende zu unterstützen. Die Idee bestand darin, Waffeln und Kuchen zu backen und<br />
diese am 25. Januar 2005 in der Pausenhalle der KSM zu verkaufen. Wir besorgten via Internet verschiedene<br />
Waffelrezepte, um viele Geschmacksrichtungen anbieten zu können.<br />
Der Waffelverkauf kam bei den Schülern und Lehrern sehr gut an, so dass wir noch zusätzlichen Teig<br />
herstellen mussten. Über die eifrige Resonanz waren wir sehr überrascht und freuten uns sehr, dass<br />
einige auch aus freien Stücken gespendet haben. Bei <strong>dieser</strong> Spendenaktion kamen ca. 210,00 € zusammen,<br />
welche wir an die „Aktion Deutschland hilft“ gespendet haben. Wir bedanken uns hiermit bei<br />
allen Schülern und Lehrern für ihre Unterstützung.<br />
Das Foto zeigt die Klasse 10 BU 03: 1. Reihe sitzend/stehend: Silke Debelius, Eduard Litt, Nicole Altenhof,<br />
Vanessa Seibel, Stefan Hallenberger; 2. Reihe stehend: Sonja Vaupel, Jenniffer Theiß, Irina Maschinski,<br />
Claudia Mietkiewicz, Deborah Farci, Sarah Weber, Christina Hämer, Daniela Irle, Marina Seel; 3. Reihe stehend:<br />
Barbara Novak, Jennifer Thmuser, Nils Grundwald. Nicht auf dem Foto sind Tanja Barth, Valentina Daudrich,<br />
Lena Wagner und Lukas Rogaczewski. - Foto: privat<br />
Heute schon gesurft?<br />
Die Internet-Seiten der Kaufmännischen Schulen Marburg<br />
halten für Sie ein aktuelles und umfangreiches<br />
Informationsangebot bereit!<br />
�www.ksm-mr.de<br />
3
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Projekt zu Gefahren im Straßenverkehr<br />
Wenn Pillen und Promille mit am Steuer sitzen<br />
Sie sind die Zielgruppe - diejenigen, die für die<br />
meisten Unfälle im bundesdeutschen Straßenverkehr<br />
verantwortlich sind. Und trotzdem<br />
scheint das Thema weit weg zu sein. Auch für<br />
die 24 Schüler der Kaufmännischen Schulen in<br />
Marburg ist der fast sechsstündige Workshop<br />
reine Theorie. Dennoch versucht Polizeioberkommissar<br />
Marco Bärtl aufzuklären und die<br />
Jugendlichen ihr Verhalten analysieren zu lassen.<br />
Aktion „Junge Fahrer“ heißt des Projekt,<br />
mit dem die Marburger Polizei und die Berufsschule<br />
jeden Monat eine Klasse ganztägig zum<br />
Unterricht auf die Wache schicken.<br />
Sie sind zwischen 16 und 20 Jahre alt, die<br />
Schüler der Klasse 11 BW. Noch fährt der<br />
Großteil mit dem Bus, einige haben schon den<br />
Führerschein und alle sollen nun lernen, wie<br />
gefährlich der Straßenverkehr ist. Doch hat Polizist<br />
Bärtl einen schweren Stand. Für die meisten<br />
seiner Zuhörer bedeutet der mobile Untersatz<br />
ein großes Stück Freiheit, den es zu genießen<br />
gilt.<br />
Die Problematik ändert sich auch nicht, als es<br />
um Alkoholgenuss und Drogenkonsum geht.<br />
Immerhin geben 50 Prozent der Klasse in einem<br />
geheimen Test zu, schon einmal mit Drogen<br />
in Kontakt gekommen zu sein. Für Bärtl<br />
noch ein gutes Ergebnis in <strong>dieser</strong> Altersstufe.<br />
Sein Unterricht beschränkt sich natürlich auf<br />
die Theorie. Er versucht mit Zahlen und Fakten<br />
zu beeindrucken.<br />
Mehr aber gehen den Schülern die gezeigten<br />
Filme unter die Haut. Immer wenn ein Streifen<br />
auf der Leinwand flimmert, ist die Konzentration<br />
besonders hoch. Und man erkennt sie wieder:<br />
als Discobesucher und Konsumenten.<br />
Vor allem Bärtls letzter Film ist trotz seiner nur<br />
drei Minuten Länge ein Knaller, der betroffen<br />
macht. Plötzlich kann man mit 39 Verkehrstoten<br />
des Jahres 2003 im Landkreis Marburg-<br />
Biedenkopf etwas anfangen.<br />
In dem Schwarz-Weiß-Film wird ein tödlicher<br />
Unfall geschildert. Nach einem Discobesuch<br />
läuft eine junge Frau zu ihrem Auto, das Handy<br />
mit der SMS für die Mutter in der Hand. Sie hat<br />
nicht getrunken, keine Pillen eingeworfen.<br />
Doch der junge Mann, der die Fußgängerin regelrecht<br />
über den Haufen fährt, der hat zu seinem<br />
Bier noch eine Tablette genommen.<br />
Jetzt wird deutlich, was Bärtl mit Wahrnehmungsstörungen<br />
bei Drogen- und Alkoholkonsum<br />
meinte. Für die Jugendlichen geht es um<br />
das Stück Freiheit, das gerade erst gewonnen<br />
und so schnell schon wieder zerronnen ist.<br />
Das bleibt hängen, bei jungen Leuten, die sich<br />
schon wieder auf den nächsten Besuch in der<br />
Disco freuen.<br />
Wir haben nach der Aktion mit drei Jugendlichen<br />
gesprochen und sie zu ihren Erfahrungen<br />
befragt. Die Anworten:<br />
Tamin Amiri, 19 Jahre, aus Marburg: „Es hat<br />
mich überrascht, wie viele Tote und Verletzte<br />
es gibt. Der letzte Film ist jedem hier nahe gegangen.<br />
Drogen sind natürlich ein Thema, darum<br />
war die Aufklärung wichtig.“<br />
Konstantin Eller, 19 Jahre, aus Marburg:<br />
„Wichtig ist, dass man keinen Alkohol trinkt,<br />
wenn man sich ans Steuer setzt. Das ist vor allem<br />
ein Problem, wenn man mit Freunden in<br />
der Disco ist und eigentlich nichts trinken will.“<br />
Farishta Hasime, 16 Jahre, aus Marburg:<br />
„Ich habe nicht gedacht, dass es so viele Tote<br />
und Verletzte im Landkreis gibt. Ich habe kein<br />
Problem mit Drogen und habe mir vorgenommen,<br />
auch nie welche zu nehmen.“<br />
Quelle: Edgar Meistrell, Marburger Neue Zeitung vom 28.02.2005<br />
4
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Suchtpräventionstag in Marburg<br />
Kaufmännischen Schulen kämpfen gegen Drogenmissbrauch<br />
„Rauschgift, mein Sohn?“ Diese ungläubige<br />
Frage stellen viele Eltern. Die Theatergruppe<br />
der Suchtklinik Reddinghausen inszenierte am<br />
1. Februar, für die Schüler der Kaufmännischen<br />
Schulen in Marburg klassische Drogenkarrieren<br />
und ihre Auswirkungen auf Schule<br />
und Familie.<br />
Mit dem Theaterstück nahm zugleich der inzwischen<br />
vierte Suchtpräventionstag, der „Tag<br />
der SehnSüchte“, an den Kaufmännischen<br />
Schulen seinen Anfang.<br />
5<br />
Wie Direktor Siegmar Günther mitteilte, geht<br />
die suchtpräventive Arbeit an den Kaufmännischen<br />
Schulen auf das Jahr 1980 zurück. Seither<br />
habe man diese Bemühungen kontinuierlich<br />
fortgeführt. Gerade jetzt, da das Rauchen<br />
an hessischen Schulen generell verboten worden<br />
sei, sei die diesjährige Veranstaltung zur<br />
Suchtprävention von besonderer Bedeutung.<br />
Das Theaterstück stimmte die Schüler auf die<br />
Folgen der Drogensucht ein: Verlust von Ausbildungsperspektiven,<br />
Entfremdung von der<br />
Familie, Krankheit und das Abrutschen in die<br />
Kriminalität. Doch der „Tag der SehnSüchte“<br />
zeigte auch Alternativen auf. Neben Erfahrungsberichten<br />
von Drogenkonsumenten über<br />
ihre Wege in und aus der Sucht konnten sich<br />
die Jugendlichen in Workshops über Shiatsu-<br />
Entspannungsübungen, Yoga oder Thai-Bo informieren.<br />
Im Foyer standen ihnen Mitarbeiter der Suchthilfeeinrichtung<br />
Hof Fleckenbühl mit umfangreichem<br />
Informationsmaterial und für persönliche<br />
Gespräche zur Verfügung. Allerdings<br />
machten die Schüler davon kaum Gebrauch.<br />
Der Schuldezernent und damalige Marburger Bürgermeister Egon Vaupel bei seinem Grußwort zum<br />
„4. Tag der SehnSüchte“ in der Aula der Kaufmännischen Schulen. - Foto: privat
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
10. Schulmeisterschaften in Fachpraxis<br />
Hervorragende Leistungen an den Kaufmännischen Schulen<br />
Zum zehnten Mal führten die Kaufmännischen<br />
Schulen der Universitätsstadt Marburg ihre<br />
Schulmeisterschaften in Fachpraxis durch. Die<br />
Wettbewerbe in Kurzschrift, im Tastschreiben<br />
und in der Autorenkorrektur wurden wie in den<br />
Vorjahren in Verbindung mit dem jährlich stattfindenden<br />
Bundesjugendschreiben durchgeführt.<br />
Dabei handelt es sich um einen bundesweit<br />
zentral organisierten und von örtlichen Veranstaltern<br />
(Schulen, Stenografenvereinen und<br />
sonstigen Bildungseinrichtungen) durchgeführ-<br />
Kurzschrift<br />
Tastschreiben<br />
Autorenkorrektur<br />
Schulsieger(innen) wurden:<br />
Altersklasse A<br />
(ab 21 Jahre)<br />
Altersklasse B<br />
(bis 20 Jahre)<br />
Altersklasse A<br />
(ab 21 Jahre)<br />
Altersklasse B<br />
(bis 20 Jahre)<br />
Altersklasse A<br />
(ab 21 Jahre)<br />
Altersklasse B<br />
(bis 20 Jahre)<br />
ten Wettbewerb, so der Wettschreibkoordinator<br />
der Kaufmännischen Schulen, Siegfried Groß.<br />
An den Wettbewerben beteiligten sich 400<br />
Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen<br />
Voll- und Teilzeitschulformen in zwei Altersklassen.<br />
Die Höchstleistung in Kurzschrift lag<br />
bei einem 5-Minuten-Diktat bei 60 Silben, im<br />
Tastschreiben mit dem PC wurden 420 Anschläge<br />
pro Minute erreicht. Die Bestleistung in<br />
der Textbearbeitung am PC lag bei 81 Autorenkorrekturen<br />
in 10 Minuten.<br />
Sarah-Ruth Dörr<br />
Klasse 12 FS 01<br />
5 x 60 Silben<br />
Belinda Weber<br />
Klasse 12 FS 01<br />
5 x 60 Silben<br />
Heike Hallenberger<br />
Klasse 12 FI 01<br />
420 Min.-Anschläge<br />
Nicole Müller<br />
Klasse 12 RA 01<br />
263 Min.-Anschläge<br />
Anastasia Gundrum<br />
Klasse 11 RA 01<br />
81 Autorenkorrekturen<br />
Katharina Gutheil<br />
Klasse 12 RA 01<br />
81 Autorenkorrekturen<br />
Bundesjugendschreiben 2005:<br />
KSM stellen eine Bundes- und fünf<br />
Landessiegerinnen<br />
Seit 1993 insgesamt drei Bundessiegerinnen und 26 Landessieger<br />
Die Deutsche Stenografenjugend, zentrale Veranstalterin des Bundesjugendschreibens, an dem sich<br />
auch die Kaufmännischen Schulen der Universitätsstadt Marburg im Rahmen ihrer Schulmeisterschaften<br />
bereits zum 18. Mal beteiligten, veröffentlichte die Ergebnisse des bundesweiten Wettbewerbes<br />
mit über 19.000 Teilnehmern. Die Kaufmännischen Schulen stellen in diesem Jahr drei Landessiegerinnen<br />
und belegten weitere hervorragende Platzierungen auf Bundes- und Landesebene.<br />
6
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Bundesjugendschreiben 2005<br />
Bundes- und Landessiegerinnen wurden:<br />
Kurzschrift<br />
Altersklasse A Landessiegerinnen:<br />
Sarah Dörr und<br />
Kerstin Becker<br />
Altersklasse B Landessiegerin: Belinda Weber<br />
Tastschreiben Altersklasse A<br />
Bundes- und Landessiegerin:<br />
Heike Hallenberger<br />
Autorenkorrektur Altersklasse B Landessiegerin: Anastasia Gundrum<br />
Seit 1993 konnten die Kaufmännischen Schulen der Universitätsstadt Marburg bisher insgesamt drei<br />
Bundes- und 26 Landessieger stellen.<br />
Siegfried Groß<br />
Weitere Infos: �www.ksm-mr.de/ksm/bjsbeste.htm<br />
Schulleiter Siegmar Günther (ganz rechts) und Wettschreibleiter Siegfried Groß (2. v. r.) gratulierten den erfolgreichsten<br />
Teilnehmerinnen der Schulmeisterschaften und des Bundesjugendschreibens 2005 bei der<br />
Siegerehrung.<br />
Die Vorsitzende des KSM-Fördervereins, Ute Köhler (ganz links) überreichte Buchgutscheine an Belinda Weber,<br />
Kerstin Becker, Sarah-Ruth Dörr, Heike Hallenberger, Anastasia Gundrum und Katharina Gutheil<br />
(v. l. n. r.). Auf dem Foto fehlt Nicole Müller. - Foto: Ute Gärtner<br />
Sämtliche Ergebnisse:�www.bundesjugendschreiben.de und<br />
�www.ksm-mr.de/ksm/sm2005.htm<br />
Die „KiK“-Redaktion der Kaufmännischen Schulen<br />
erreichen Sie per E-Mail unter<br />
�redaktion-kik@ksm-mr.de<br />
7
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Energiesparen „erwirtschaftet“ neue Tische<br />
und Stühle für die Pausenhalle<br />
Seit Beginn des Jahres 2005 können sich die Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Schulen<br />
über vier neue Tischgruppen in der Pausenhalle freuen. Die Tische wurden aus Mitteln beschafft, die<br />
die Schule zusätzlich aus dem sog. „Energiesparprojekt 30/40/30“ erhielt. Dieses formschöne Mobiliar<br />
fügt sich harmonisch in das vom Schulträger entwickelte Farbkonzept der Pausenhalle ein.<br />
In Unterrichtsprojekten der Fachoberschule und des Beruflichen Gymnasiums wurden unter Leitung<br />
von Frau Eva Jung und Herrn Bernd Simon Vorschläge zur Energieeinsparung erarbeitet und umgesetzt.<br />
Foto: Siegmar Günther<br />
Im Jahr 2003 konnte daraufhin der<br />
Energieverbrauch um ca. 15 % gesenkt<br />
werden. 30 % der eingesparten<br />
Mittel - das waren 2.497 € -<br />
konnten für „schulische Zwecke“<br />
eingesetzt werden.<br />
Sichtbares Ergebnis der Einspar-<br />
Bemühungen sind diese vier neuen<br />
Tischgruppen.<br />
Weitere 3.329 € - 40 % der Verbrauchsreduktion<br />
- wurden für weitere<br />
„energiesparende Zwecke“ verwendet,<br />
so z. B. für den Einbau von<br />
Bewegungsmeldern in den Schulfluren,<br />
die dann die Beleuchtung effizienter<br />
steuern!<br />
Siegmar Günther – Hermann Schorge<br />
Information für Marburger PKA-Schülerinnen<br />
Thomas Mandel, tätig für den pharmazeutischen<br />
Hersteller NOVO NORDISK, informierte<br />
während eines Vormittags die Auszubildenden<br />
des 1. bis 3. PKA-Ausbildungsjahres über Diabetes<br />
und die verschiedenen Insuline und Insulinpens.<br />
Zunächst erläuterte Mandel, was<br />
Diabetes eigentlich ist und was für Folgen zu<br />
erwarten sind, wenn diese Krankheit nicht therapiert<br />
wird. Einem Diabetiker fehlt das Insulin,<br />
das der Körper benötigt, um Zucker zu verarbeiten.<br />
Dieser Mangel hat zur Folge, dass der Blutzucker<br />
ständig zu hoch ist. Ist dies über einen<br />
längeren Zeitraum der Fall, werden beispielsweise<br />
Nerven, Zellen und Augen geschädigt.<br />
8<br />
Unterschieden werden drei Typen von Diabetes.<br />
Diese sind: Schwangerschaftsdiabetes, Altersdiabetes<br />
und Jugenddiabetes. Ein Patient,<br />
bei dem Diabetes diagnostiziert wurde, sollte<br />
Sport treiben und auf eine gesunde Ernährung<br />
achten.<br />
Zu Anfang gibt es meist die Möglichkeit, Diabetes<br />
mit Tabletten zu behandeln. Reicht dies<br />
nicht mehr aus, um den Blutzuckerspiegel zu<br />
regulieren, muss Insulin gespritzt werden. Hintergrund:<br />
Bei der oralen Einnahme geht durch<br />
den Verdauungsprozess im Magen ein Teil des<br />
Insulins verloren.
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Information für Marburger PKA-Schülerinnen<br />
Es gibt so genannte schnelle und langsame Insuline. „Schnelles“ Insulin wirkt, wie der Name sagt,<br />
sehr schnell. Es steht dem Körper dafür aber nicht so lange zur Verfügung. „Langsames“ Insulin benötigt<br />
etwas länger, bis es seine Wirkung voll entfaltet. Allerdings hält diese dafür auch länger an. Um<br />
die Vorteile beider Insuline zu nutzen, gibt es auch Mischungen, die aus beiden Typen zusammengesetzt<br />
sind.<br />
Insuline werden - je nach Schwere der Diabeteserkrankung - in unterschiedlichen Applikationsformen<br />
vorgehalten. - Quelle: Sarah Mootz, LAK konkret 1/05, Foto: privat/LKA konkret<br />
In der täglichen Praxis gibt es zwei Insulintherapien.<br />
Zum einen handelt es sich um die CT (Conventionelle<br />
Therapie), bei der zweimal am Tag ein<br />
Mischinsulin gespritzt wird. Zweite Variante ist die<br />
ICT (Intensive Conventionelle Therapie), bei der<br />
ein „langsames“ Insulin gespritzt wird, zu dem aber<br />
zusätzlich vor den Mahlzeiten noch ein<br />
„schnelles“ Insulin gegeben wird.<br />
Nach den umfassenden theoretischen Informationen<br />
kam der praktische Teil. Dabei konnten die<br />
PKA-Schülerinnen verschiedenste Insulinpens und<br />
Fertigspritzen testen - ohne dass jedoch jemand<br />
„gepiekst“ wurde.<br />
9
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Zeitungsprojekt der Berufsfachschulklasse<br />
10 BF 03 mit der Oberhessischen Presse<br />
„Ich habe ihn immer noch nicht erreicht!“, hörte<br />
man Fabian Schuhmacher, Anand Mehra, Lea<br />
Bolz und andere entnervt ausrufen, womit die<br />
zahlreichen Experten gemeint waren, die interviewt<br />
werden sollten. Sechs Wochen lang wurde<br />
es Ernst für die Schülerinnen und Schüler<br />
der Klasse 10 BF 03 der Zweijährigen Berufsfachschule<br />
(Wirtschaft und Verwaltung), als sie<br />
im Rahmen des alljährlichen Zeitungsprojekts<br />
der Oberhessischen Presse in Kleingruppen in<br />
die Rolle echter Redakteure schlüpften:<br />
Für die Abgabe der Artikel hatte die Oberhessische<br />
Presse einen ‚harten’ Termin gesetzt<br />
und auch sonst galten alle professionellen<br />
Qualitätskriterien für veröffentlichungstaugliche<br />
Artikel: Neu, aktuell und interessant für viele<br />
mussten Thema und Umsetzung sein. Nach<br />
einigen kleinen Krisen konnten alle Artikelteams<br />
der Klasse ihren Erfolg feiern: Alle Artikel<br />
wurden in der Oberhessischen Presse veröffentlicht<br />
– 5 in der Papierausgabe, 2 in OP-<br />
Online. Die Themen reichten von „Junge Mütter“<br />
und „Minicars und Führerschein ab 17“ über<br />
die Tsunami-Flutkatastrophe in Südostasien<br />
und die Diskussion über das Kopftuchverbot<br />
für muslimische Lehrerinnen bis hin zu<br />
Interviews mit einer HIV-Infizierten sowie mit<br />
Aktiven im Jugendfußball zum Schiedsrichterskandal<br />
und anderem und einer Umfrage unter<br />
Wehrpflichtigen zur Alternative „Wehrpflicht<br />
oder Berufsarmee“.<br />
Sechs Wochen Profi<br />
Das Projekt ist im Schulprogramm der Kaufmännischen<br />
Schulen Marburg verankert. Es<br />
fordert die Schülerinnen und Schüler in anderer<br />
Weise als im üblichen Unterricht: Es zwingt<br />
sie zum selbstständigen Arbeits- und Zeitmanagement<br />
über mehrere Wochen, fremde Experten<br />
müssen in telefonischer Anfrage gewonnen,<br />
Termine vereinbart und Interviews so<br />
geführt werden, dass den Befragten die gewünschten<br />
Auskünfte für den Artikel entlockt<br />
werden. Hinzu kommen exaktes Mitschreiben<br />
unter Zeitdruck und das Einüben gewandter<br />
Höflichkeit im Umgang mit den Interviewpartnern.<br />
Damit hilft das Projekt den Teilnehmenden,<br />
Fähigkeiten zu entwickeln, die auch auf dem<br />
Arbeitsmarkt gefragt sind. Vor allem aber fördert<br />
die erfolgreiche Veröffentlichung der Resultate<br />
als ‚echte’ Artikel in der Tageszeitung<br />
mit geschätzten 100.000 Lesern Selbstbewusstsein<br />
und Motivation. So setzte Andreas<br />
Althaus die journalistische Arbeit über das Projekt<br />
hinaus fort und schrieb für die Schule den<br />
Artikel über das Berufsfachschul-Fußballturnier<br />
an den Kaufmännischen Schulen, an dem er<br />
aktiv als Torwart teilgenommen hatte.<br />
Alle Artikel der Klasse sind auf den folgenden<br />
Seiten abgedruckt.<br />
Kerstin Fischer, Deutsch- und Politiklehrerin<br />
der (ehemaligen) Klasse 10 BF 03<br />
Wenn Kinder Kinder kriegen<br />
Immer mehr minderjährige Mädchen werden ungewollt schwanger<br />
Was tun, wenn junge Mädchen schwanger werden? Schüler befragten eine Frauenärztin, eine Diplom-<br />
Psychologin der Schwangeren-, Schwangerschaftskonflikt- und Sexualberatung und eine Betreuerin im<br />
Gertrudisheim zum Thema und interviewten eine junge Mutter.<br />
Nach Angaben der Frauenärztin Dr. Christa Eichler, Sprecherin der Frauenärzte in Marburg, werden jährlich etwa<br />
15.000 minderjährige Mädchen ungewollt schwanger. Einige Mädchen kommen schon mit der Frage, ob sie<br />
schwanger sind oder nicht, in die Praxis. Viele fangen an zu weinen und wissen nicht, was sie tun sollen. Bei dem<br />
Wunsch nach einer Abtreibung klärt die Ärztin über die Risiken und die Beratungspflicht auf. Komplikationen nach<br />
einem Schwangerschaftsabbruch können zum Beispiel Infektionen, Nachblutungen und Unfruchtbarkeit sein. Die<br />
Ärztin klärt nach § 218 des Strafgesetzbuches auf: Der Schwangerschaftsabbruch ist danach in einer Frist bis zur<br />
12. Woche der Schwangerschaft möglich, erklärt Dr. Eichler. Voraussetzung ist aber die Schwangerschaftsberatung<br />
bei einer anerkannten Beratungsstelle.<br />
10
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
„Nach der Beratung müssen<br />
mindestens drei Tage vergehen“,<br />
betont die Ärztin. Erst<br />
nach <strong>dieser</strong> Bedenkzeit kann<br />
die Abtreibung straffrei durchgeführt<br />
werden. Eine Abtreibung<br />
mit Tabletten ist bis zum<br />
49. Tag nach der Empfängnis<br />
möglich. „Ich finde es schlecht,<br />
dass so viele ungewollte<br />
Schwangerschaften entstehen“,<br />
sagt sie und bietet deswegen<br />
eine Mädchensprechstunde an.<br />
Sie will damit besonders junge<br />
Mädchen über Verhütungsmethoden<br />
und Schwangerschaft<br />
aufklären.<br />
Bei der evangelischen Beratungsstelle<br />
für Schwangeren-,<br />
Schwangerschaftskonflikt- und<br />
Sexualberatung sagte uns die<br />
Diplom-Psychologin Etta Harres-Sauer,<br />
dass viele Mädchen<br />
gar nicht wissen, was bei einer<br />
Schwangerschaft auf sie zukommt.<br />
Sie spricht mit ihnen<br />
über ihre Zukunftspläne, zum<br />
Beispiel in der Schule oder in<br />
der Ausbildung, und über Ansprüche<br />
auf finanzielle Hilfen.<br />
Diese wären: Erziehungsgeld<br />
für zwei Jahre, Kindergeld und<br />
Unterhaltsanspruch des Kindes<br />
an den Kindesvater. Wenn der<br />
Vater kein Geld hat, dann gibt<br />
es einen Unterhaltsvorschuss<br />
vom Jugendamt und das Jugendamt<br />
holt sich das Geld<br />
vom Kindesvater, wenn er Lohn<br />
bekommt, zurück, erklärt Etta<br />
Harres-Sauer. Die Mutter hat<br />
auch einen Unterhaltsanspruch<br />
für sich. Außerdem gibt es eine<br />
Bundesstiftung, die um finanzielle<br />
Unterstützung gebeten<br />
werden kann. Das elterliche<br />
Gehalt wird dabei nicht betrachtet.<br />
Die Diplom-Psychologin<br />
Zeitungsprojekt mit der OP<br />
Wenn Kinder Kinder kriegen ...<br />
versucht auf die Mädchen einzugehen<br />
und mit Fragen herauszufinden,<br />
ob sie das Kind<br />
behalten wollen oder nicht. Die<br />
jungen Mädchen werden von<br />
ihr nicht beeinflusst. In ihren<br />
Augen ist die Zahl der jungen<br />
Mütter gestiegen, überwiegend<br />
durch ungewollte Schwangerschaften.<br />
In der Regel reagieren<br />
die Eltern der werdenden<br />
Mütter positiv auf das Kind, so<br />
die Erfahrung der Diplom-<br />
Psychologin. Eltern oder auch<br />
Familienangehörige kommen<br />
oft mit zur Beratung. „Die Mädchen<br />
bestimmen das selber“,<br />
sagt sie. „Das Sorgerecht für<br />
das Kind bekommen entweder<br />
ein Betreuer oder einer der Elternteile<br />
oder jemand vom Jugendamt,<br />
wenn die Eltern des<br />
Kindes nicht volljährig sind“, erklärt<br />
Etta Harres-Sauer. „Es ist<br />
ganz, ganz selten, dass eine<br />
Mutter das Kind nach der Geburt<br />
zur Adoption freigibt“, so<br />
ihre Erfahrung.<br />
Fehlt die elterliche Unterstützung,<br />
gibt es für die jungen<br />
Mütter die Möglichkeit, in ein<br />
betreutes Wohnheim zu ziehen,<br />
zum Beispiel in das Gertrudisheim<br />
auf dem Richtsberg. Annelore<br />
Richardt, Mitarbeiterin<br />
des Mutter-Kind-Wohnheims im<br />
Gertrudisheim, erläutert uns,<br />
dass viele Mädchen in ein solches<br />
Wohnheim ziehen müssen,<br />
weil es durch die oft ungewollten<br />
Schwangerschaften<br />
zu Familienproblemen kommt,<br />
dann wird meistens das Jugendamt<br />
eingeschaltet. Dort<br />
wird dann auch entschieden,<br />
was am besten für die junge<br />
Mutter ist. Es gibt auch Fälle, in<br />
denen die Mädchen zum Ju-<br />
11<br />
gendamt kommen und nach<br />
Unterstützung fragen, weil sie<br />
mit den Eltern nicht mehr zurechtkommen.<br />
Auch Annelore<br />
Richardt bestätigt, dass die Anzahl<br />
der jungen Mütter gestiegen<br />
ist. Vor einiger Zeit, sagt<br />
sie, wohnten dort überwiegend<br />
volljährige Mütter mit ihren Kindern,<br />
heute ist ungefähr die<br />
Hälfte aller Mütter minderjährig.<br />
„Was auf sie zukommen wird,<br />
wissen die Mädchen meist<br />
nicht. Natürlich rechnen sie mit<br />
einer Veränderung, aber dass<br />
das Kind den ganzen Tagesablauf<br />
in Anspruch nimmt, ist ihnen<br />
meistens nicht bewusst.“,<br />
sagt sie. Dazu befragten wir im<br />
Gertrudisheim eine 18-jährige<br />
Mutter, deren Kind 8 Monate alt<br />
ist. „Das Kind war zwar ungewollt,<br />
aber ich habe mich trotzdem<br />
gefreut und nie daran gedacht<br />
es abzutreiben.“, sagt<br />
sie. „Mein Freund hat sich auch<br />
ziemlich gefreut und wir sind<br />
immer noch zusammen.“ Die<br />
Betreuer und Betreuerinnen unterstützen<br />
die Mädchen, so gut<br />
sie können und ermöglichen ihnen<br />
damit, trotz des Kindes ihre<br />
Ziele zu verwirklichen. „Es ist<br />
Pflicht für die jungen Mütter in<br />
die Schule zu gehen, bis sie einen<br />
Abschluss haben“, erklärt<br />
uns Annelore Richardt. Es wird<br />
also darauf hingearbeitet, dass<br />
auch junge Frauen mit Kind ein<br />
weitestgehend eigenständiges<br />
Leben führen und finanziell und<br />
lebenspraktisch auf eigenen<br />
Beinen stehen können.<br />
Lea Bolz, Anastasia Pleis,<br />
Vanessa Grimm,<br />
Julia Geistert, Sabine Notzon<br />
(Klasse 10 BF 03)<br />
Den Wochen-Speiseplan unserer Caféteria finden Sie auf<br />
unserer Homepage unter<br />
�www.ksm-mr.de
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Zeitungsprojekt mit der OP<br />
Microcars – ein rollendes Sicherheitsrisiko<br />
Befragung von Experten zum neuen Klasse-S-Führerschein und zu Microcars<br />
Anfang Februar kam der neue<br />
Klasse-S-Führerschein für<br />
16-Jährige heraus. Mit dem<br />
neuen Führerschein kamen<br />
auch die Microcars. Damit<br />
stellt sich die Frage: Wie sicher<br />
sind sie? Schüler interviewten<br />
Experten.<br />
Der neue Führerschein Klasse<br />
S gilt seit dem 01.02.2005, weil<br />
es ihn auch in anderen Ländern<br />
der Europäischen Union gibt.<br />
Damit dürfen 16-Jährige Mini-<br />
Autos, Quads und Trikes fahren.<br />
Er kostet rund 600-900 Euro,<br />
schätzt Karl Lieb (Stadtallendorf),<br />
Vorsitzender des hessischen<br />
Fahrlehrerverbandes.<br />
Man muss mindestens 14 Unterrichtsstunden<br />
je 90 Minuten<br />
Theorie lernen. Die praktische<br />
Prüfung dauert 30 Minuten und<br />
die theoretische Prüfung ist<br />
vorgeschrieben, erläutert Lieb.<br />
Das Microcar, das man mit einem<br />
Klasse-S-Führerschein<br />
fahren darf, darf höchstens 45<br />
km/h fahren. Das Leergewicht<br />
darf nicht mehr als 350 kg<br />
betragen. Kritisch sieht Lieb die<br />
Sicherheit des Leichtkraftfahrzeugs.<br />
Es hat Platz für zwei<br />
Personen. Außerdem verbraucht<br />
der Wagen 3,5 bis 5,5<br />
Liter. Das Microcar besitzt keinen<br />
Airbag, wie auch Verkehrsberater<br />
Alexandro Melus<br />
vom Fachbereich Verkehr und<br />
Technik des ADAC Hessen-<br />
Thüringen bestätigte. Laut Melus<br />
haben die Minicars beim Sicherheitstest<br />
des ADAC total<br />
versagt. So drang der Motor bei<br />
einem Frontal-Crashtest bis<br />
zum Fahrer vor und quetschte<br />
den Körper des Dummys ein.<br />
Ein echter Mensch auf dem<br />
Fahrersitz wäre sehr schwer<br />
verletzt worden. Auch stellte<br />
sich bei den Tests des ADAC<br />
heraus, dass der Kraftstoff<br />
schnell aus dem Tank dringt,<br />
dies kann zu einer starken Explosion<br />
führen. Deshalb würde<br />
Alexandro Melus seinen eigenen<br />
Kindern auf keinen Fall erlauben,<br />
mit den Minicars zu<br />
fahren: „Viel zu gefährlich!“,<br />
lautet sein Urteil.<br />
Klaus-Uwe Becker, Leiter des<br />
regionalen Verkehrsdienstes in<br />
Cölbe, sieht ein weiteres Problem<br />
in der „Mentalität der Jugendlichen“:<br />
„Die Jugendlichen<br />
werden versuchen schneller zu<br />
fahren, so wie sie es bei Mopeds<br />
und Rollern machen“, befürchtet<br />
er, auch wenn man Minicars<br />
nicht so leicht tunen<br />
kann. Er spricht aus Erfahrung:<br />
Oft hat er schon getunte Roller<br />
angehalten, die 60 – 80 km/h<br />
fuhren. Spitzenwert waren geeichte<br />
96 km/h. Das erhöhte<br />
Unfallrisiko dabei „ist den meisten<br />
Jugendlichen nicht bewusst<br />
oder sie nehmen es in Kauf“, so<br />
sein Eindruck. Bisher gibt es<br />
laut Karl Lieb noch kaum Nach-<br />
Mit HIV leben – ein „Leben wie jedes andere“?<br />
Schülerinnen befragen Betroffene und Experten<br />
fragen von Jugendlichen nach<br />
dem „S“-Führerschein.<br />
Auch bei einer Befragung von<br />
Schülern unter 18 Jahren kam<br />
heraus, dass die meisten Jugendlichen<br />
keinen Klasse-S-<br />
Führerschein haben wollen. Sie<br />
wollen lieber gleich den richtigen<br />
PKW-Führerschein machen.<br />
„Der Klasse-S-Führerschein<br />
ist sinnlos, weil man mit<br />
18 Jahren sowieso den anderen<br />
Führerschein machen<br />
kann“, findet Julia Geistert (16).<br />
Auch ein Microcar würden nur<br />
wenige kaufen, auch wenn einige<br />
gerne eins hätten, damit<br />
sie überall hinfahren können,<br />
ohne den Bus zu nehmen.<br />
„Dann muss ich nicht im Winter<br />
in der Kälte laufen und außerdem<br />
kann man auch private<br />
Sachen erledigen, zum Beispiel<br />
einen Großeinkauf“, sagt Anand<br />
Mehra (17). Der Berufsfachschüler<br />
ist sich aber wie die<br />
meisten Schüler sicher, dass<br />
seine Eltern ihm vom „S“-<br />
Führerschein und vom Minicar<br />
abraten würden: „Sie würden<br />
sagen: „Behalte das Geld für<br />
den PKW-Schein und außerdem<br />
ist es zu gefährlich“, meint<br />
er.<br />
Uwe Kraft, Phillip Feisel,<br />
Fabian Schuhmacher und<br />
Andreas Althaus<br />
(Klasse 10 BF 03)<br />
Was ist AIDS? Wie steckt man sich an? Wie schützt man sich vor AIDS? Wie lebt man, wenn man sich mit<br />
dem HI-Virus infiziert hat? Schülerinnen befragten Fachleute von der AIDS-Hilfe und von Pro Familia und<br />
interviewten eine Betroffene.<br />
Interview mit der HIV-infizierten Marburgerin Anna Schröder (56, Name geändert)<br />
OP: Wie geht es Ihnen mit dem HI-Virus?<br />
Anna S.: „Am Anfang dachte ich, es ist alles egal, ich werde eh bald sterben. Nur eine Frage der Zeit. Nach einer<br />
Zeit, als ich dann bei Beratungsgesprächen war, stellte ich alles um und stellte fest, dass es doch gar nicht so<br />
schlimm ist. Es ist ein Leben wie jedes andere, nur dass ich HIV habe.“<br />
12
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
OP: Wie ist Ihr Alltag mit dem<br />
Virus?<br />
Anna S.: „Wie bei euch auch,<br />
nur dass ich ein paar Medikamente<br />
nehme und dass ich<br />
aufpassen muss, dass ich nicht<br />
ständig eine Erkältung bekomme,<br />
sonst wird mein Immunsystem<br />
noch schwächer.“<br />
OP: Was für Veränderungen<br />
hat es bei Ihnen gegeben?<br />
Anna S.: „Ich habe mich zurückgezogen,<br />
das mache ich<br />
auch heute noch, weil ich immer<br />
Angst habe, dass ich jemanden<br />
anstecken könnte. Es<br />
gibt zwei Sachen, die mich immer<br />
wieder glücklich machen:<br />
mein Hund und meine Familie.“<br />
OP: Wie haben Sie sich denn<br />
angesteckt?<br />
Anna S.: „Ich war verheiratet<br />
und mein damaliger Lebensgefährte<br />
ist fremdgegangen und<br />
so hat er mich infiziert.“<br />
OP: Wie alt waren Sie, als Sie<br />
es erfahren haben?<br />
Anna S.: „Ich war 40 Jahre alt.“<br />
OP: Was bewirken die Medikamente?<br />
Zeitungsprojekt mit der OP<br />
Anna S.: „Sie sollen bewirken,<br />
dass die Helferzellen bestehen<br />
bleiben und die Krankheit, der<br />
HIV-Virus, nicht ausbricht.“<br />
OP: Wie ging Ihre Familie mit<br />
Ihnen um, als sie erfahren<br />
hat, dass Sie HIV-infiziert<br />
sind?<br />
Anna S.: „Meine Familie hat es<br />
erst vor einem Jahr erfahren<br />
und hat es eigentlich ganz gut<br />
aufgenommen. Alle waren erschrocken<br />
und fragten, warum<br />
ich es nicht gleich gesagt habe.“<br />
Vorbeugen mit Sorgfalt bei<br />
der Verhütung - Fachleute<br />
von der AIDS-Hilfe und von<br />
Pro Familia zur AIDS-<br />
Krankheit<br />
Renate Reddemann, Beraterin<br />
bei Pro Familia Marburg, erklärt<br />
zu AIDS: Die AIDS-Erkrankung<br />
(Acquired Immune Deficiency<br />
Syndrom, erworbene Abwehrschwäche)<br />
ist das Endstadium<br />
einer Infektion mit dem Humanen<br />
Immunschwäche Virus<br />
(HIV). Das HI-Virus befällt und<br />
zerstört besonders die Abwehrzellen<br />
und schädigt so das Im-<br />
„Wenn man nicht zur Bundeswehr<br />
gehen möchte, sollte das<br />
akzeptiert werden, da es gefährlich<br />
werden kann“, meint<br />
Felix Endlich (18). Wie er sind<br />
gut die Hälfte der befragten<br />
Schüler und Schülerinnen für<br />
die Abschaffung der Wehrpflicht.<br />
Ein deutliches Ja kommt<br />
von 78 % der Befragten für die<br />
Berufsarmee. Viele wollen also<br />
Berufsarmee und Wehrpflicht<br />
nebeneinander haben. Eine der<br />
häufigsten Begründungen für<br />
die Berufsarmee ist die Beschaffung<br />
von Arbeitsplätzen,<br />
außerdem die bessere Ausbildung<br />
der Soldaten für Auslandseinsätze.<br />
„Eine Berufsar-<br />
13<br />
munsystem. Das Virus befindet<br />
sich vor allem in Samenflüssigkeit,<br />
Blut (auch Menstrualblut),<br />
Scheiden- und Wundsekret.<br />
Aus diesen Körperflüssigkeiten<br />
kann das HI-Virus durch Reizungen<br />
oder Schädigungen der<br />
empfindlichen Haut und<br />
Schleimhaut im Genitalbereich<br />
in die Blutbahn der Sexualpartnerin<br />
bzw. des Partners gelangen.<br />
Der wichtigste und häufigste<br />
Übertragungsweg für HIV<br />
ist deswegen Geschlechtsverkehr.<br />
Verhindern kann man die<br />
Ansteckung, indem man mit<br />
Kondom verhütet und immer<br />
saubere und seine eigenen<br />
Spritzen benutzt, erklärt Mario<br />
Ferranti von der Marburger<br />
AIDS-Hilfe.<br />
„Meist sind Paare, die schon<br />
lange miteinander zusammen<br />
sind, betroffen, weil sie dann<br />
meist ohne Kondom Geschlechtsverkehr<br />
haben oder<br />
Drogenabhängige, die sich<br />
spritzen und fremde Spritzen<br />
benutzen“, erläutert er.<br />
Sabrina Hohmann und Sarah<br />
Wack (Klasse 10 BF 03)<br />
Berufsarmee oder Wehrpflicht?<br />
Schülerbefragung an den Kaufmännischen Schulen Marburg<br />
Soll die Wehrpflicht in<br />
Deutschland bestehen bleiben<br />
oder soll es in Zukunft<br />
eine Berufsarmee geben?<br />
Hierzu wurden Schülerinnen<br />
und Schüler einer 10. Berufsfachschulklasse<br />
und einer<br />
12. Klasse des Beruflichen<br />
Gymnasiums im Alter zwischen<br />
16 und 21 Jahren befragt.<br />
In Deutschland wird diskutiert,<br />
ob die Wehrpflicht für junge<br />
Männer abgeschafft werden<br />
soll. In einigen europäischen<br />
Ländern ist dies schon geschehen<br />
(z. B. in Frankreich, Belgien,<br />
den Niederlanden, Portugal<br />
und Spanien). Dort gibt es<br />
jetzt Berufsarmeen wie in den<br />
USA. Hintergrund der Diskussi-<br />
onen sind auch neue internationale<br />
Aufgaben der Armeen.<br />
mee ist besser, dann kann jeder<br />
zur Bundeswehr gehen, der<br />
will“, sagt Maxi Gimbel (17) wie<br />
viele Befragte auch. Die Schülerinnen<br />
unterscheiden sich<br />
nicht von den wehrpflichtigen<br />
Schülern. Die meisten betonen<br />
die Freiwilligkeit. „Die Wehrpflicht<br />
ist unnötig, da wir nicht in<br />
Gefahr sind bzw. uns nicht verteidigen<br />
müssen. Und für Auslandseinsätze<br />
gibt es genug<br />
Freiwillige!“, meint Benjamin<br />
Mette (21). Christoph Cremer<br />
(19) ist für die Abschaffung der<br />
Wehrpflicht, weil Frauen auch<br />
keinen Wehrdienst absolvieren<br />
müssen.
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Auf der einen Seite sagen mehrere,<br />
dass den Wehrpflichtigen<br />
Zeit ihres Lebens gestohlen<br />
wird. Manche sehen die Wehrdienstzeit<br />
aber auch als nützlich<br />
für junge Menschen an,<br />
weil man Disziplin lernt und<br />
sich beruflich orientieren kann.<br />
67 % der Befragten würden<br />
sich für Zivildienst statt Wehrdienst<br />
entscheiden. Auch für<br />
den Schutz des Landes wollen<br />
sich viele lieber auf eine Berufsarmee<br />
verlassen. „Die Leute,<br />
die da hingehen, sind dann<br />
viel loyaler“, meint Sabrina<br />
Kappel (17). Es wird aber auch<br />
die Gefahr gesehen, dass radi-<br />
Zeitungsprojekt mit der OP<br />
kale Menschen in die Berufsarmee<br />
gehen.<br />
Einer allgemeinen Dienstpflicht<br />
von Männern und Frauen, die<br />
es bisher nicht gibt, stimmt fast<br />
die Hälfte der Befragten zu.<br />
Viele meinen allerdings, dass<br />
damit den jungen Leuten Zeit<br />
gestohlen wird. Für Phillip Feisel<br />
(16) spricht gegen eine allgemeine<br />
Dienstpflicht, dass<br />
„Frauen sich noch um Kinder<br />
und ihre Familie, wie Oma und<br />
Opa, kümmern müssen.“ Sabrina<br />
Kappel (17) sagt gegen eine<br />
Dienstpflicht für Frauen: „Es<br />
gibt viele junge Leute, die man<br />
meiner Meinung nach nicht auf<br />
Pflegebedürftige loslassen sollte.“<br />
Einige halten einen freiwilligen<br />
Sozialdienst für sinnvoll,<br />
entweder wegen der Gleichberechtigung<br />
oder weil jeder soziale<br />
Verantwortung übernehmen<br />
sollte. Der Schüler Anand Mehra<br />
(17) meint, dass alle Menschen<br />
Hilfsbedürftigen helfen<br />
sollten, auch ohne Dienstpflicht.<br />
Ronald Musoke und<br />
Hamza Alpoguz<br />
(Klasse 10 BF 03)<br />
Die schönste Nebensache der Welt<br />
Jugendfußball zwischen Spaß und Schiedsrichter-Skandal<br />
Warum wird man in seiner<br />
Freizeit freiwillig Fußballtrainer?<br />
Warum verbringen viele<br />
Jugendliche viel Zeit in ihrem<br />
Fußballverein? Wie ist die<br />
Stimmung nach dem Schiedsrichter-Skandal?<br />
2 Schüler befragten<br />
dazu einen Jugendfußballtrainer<br />
und fußballbegeisterte<br />
Jugendliche.<br />
Wolfgang Grezellschak (44) ist<br />
Trainer der B-Jugend beim FV<br />
Cölbe. „Ich bin vom Verein angesprochen<br />
worden, weil eine<br />
Jugendmannschaft frei war“,<br />
sagt er über den Beginn <strong>dieser</strong><br />
Freizeittätigkeit. Er möchte<br />
auch etwas für den Verein tun,<br />
außerdem macht es ihm Spaß.<br />
Es macht aber nur Spaß, wenn<br />
die Mannschaft auch mitzieht.<br />
Um seine Trainertätigkeit mit<br />
seinem Beruf verbinden zu<br />
können, muss er seine Zeit gut<br />
einteilen. „Dann muss man halt<br />
mal früher von der Arbeit weggehen“,<br />
meint er. Beim FV Cölbe<br />
bekommt man kein Geld als<br />
Trainer, nur bei größeren Vereinen.<br />
Er würde lieber mit einem<br />
Co-Trainer zusammenarbeiten,<br />
„weil man dann den<br />
Platz schneller auf- und umbauen<br />
kann. Man kann auch<br />
kleinere Gruppen besser trainieren,<br />
so sind die Aufgaben<br />
besser verteilt“, erklärt er.<br />
Zu Skandal-Schiedsrichter Robert<br />
Hoyzer meint er: „Er hat für<br />
ein paar Euro seine Arbeit und<br />
sein Leben weggeschmissen!“<br />
Er könnte sich vorstellen, dass<br />
man für Schiedsrichter das<br />
Wetten verbietet. Dann müsste<br />
man aber auch Kontrollen einbauen,<br />
sonst wäre das Verbot<br />
zwecklos, erklärt er.<br />
Die befragten 8 Schüler der<br />
Kaufmännischen Schulen Marburg,<br />
die in einem Verein spielen,<br />
sind alle durch Freunde in<br />
ihren Fußballverein gekommen.<br />
„Man hat Spaß und man findet<br />
neue Freunde“, meint Ronald<br />
Musoke (16) vom FSV Cappel.<br />
Alle Spieler sind sich einig,<br />
dass es im Verein um Kameradschaft,<br />
um gemeinsamen<br />
Spaß und das Zusammenhalten<br />
geht. Fabian Schuhmacher<br />
(16) von der JSG Lohra findet<br />
es gut und wichtig, „dass alle<br />
Leute in die Mannschaft integriert<br />
werden“. Die Hälfte der Befragten<br />
spielt schon über 6 Jahre<br />
im Verein Fußball und will in<br />
nächster Zeit auch nicht damit<br />
aufhören. Phillip Feisel (17)<br />
vom TSV Rosphe kann sich<br />
das höchstens vorstellen,<br />
„wenn es mir keinen Spaß<br />
mehr macht oder ich mit den<br />
Leuten in der Mannschaft nicht<br />
zurechtkäme". Ronald Musoke<br />
14<br />
würde höchstens aufhören,<br />
wenn er wegen der Ausbildung<br />
oder der Arbeit keine Zeit hat.<br />
Alle Spieler sind sich einig,<br />
dass ihr Verein finanzielle Hilfe<br />
braucht, zum Beispiel für<br />
Transportmittel oder Trikots. In<br />
echte Zeitnöte mit den<br />
Hausaufgaben gerät keiner der<br />
Befragten durch sein Hobby.<br />
Giuseppe Arek (17) vom VfB<br />
Marburg meint: „Ja, ich hab’<br />
genug Zeit, aber ich bin sehr<br />
faul". Auch die anderen haben<br />
genug Zeit für Hobby und<br />
Schule.<br />
Der Schiedsrichter-Skandal ist<br />
einigen egal, die meisten finden<br />
das Verhalten von Robert Hoyzer<br />
aber unfair und verstehen<br />
nicht, dass er aus Geldgier seine<br />
Schiedsrichterkarriere, seinen<br />
Beruf und seine Ehre aufs<br />
Spiel gesetzt hat. „Das ist nicht<br />
gut für den deutschen Fußball“,<br />
findet Fabian Schuhmacher.<br />
Phillip Feisel meint: "Ich finde<br />
es schlimm, dass Menschen<br />
bei dem Sport nur an Geld<br />
denken. Beim Sport sollte man<br />
nicht an Geld denken und ich<br />
hoffe, dass so was nicht noch<br />
mal passiert".<br />
Adis Sejdovic und Maximilian<br />
Gimbel (Klasse 10 BF 03)
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Zwei Schüler haben den<br />
Kreisgeschäftsführer des<br />
Deutschen Roten Kreuzes<br />
Rudolf Kittel über die Lage in<br />
Südostasien interviewt.<br />
„Südostasien braucht noch Millionen“,<br />
sagt Rudolf Kittel,<br />
Kreisgeschäftsführer des Deutschen<br />
Roten Kreuzes. Die<br />
Flutwelle eines Tsunami, ausgelöst<br />
durch ein Seebeben vor<br />
der indonesischen Insel Sumatra,<br />
hat im Dezember 2004 in<br />
Indonesien, Thailand, Indien<br />
und anderen südostasiatischen<br />
Ländern Schäden von bisher<br />
nicht gekanntem Ausmaß angerichtet.<br />
Das Deutsche Rote<br />
Kreuz koordiniert alle Hilfsaktionen<br />
und Spenden, die es aus<br />
der gemeinsamen Hilfsaktion<br />
durch die Oberhessische Presse<br />
und das DRK Marburg erhalten<br />
hat.<br />
Das DRK hat 85 Millionen € bekommen.<br />
Wie das Geld eingesetzt<br />
wird, wird mit dem Internationalen<br />
Komitee des Roten<br />
Kreuzes abgesprochen. Andere<br />
deutsche Hilfsorganisationen<br />
bekamen zusammen 50 Millionen<br />
€, also wurden 135 Millionen<br />
€ gespendet. Das hört sich<br />
zwar viel an, es reicht aber angesichts<br />
der großen Schäden<br />
noch nicht aus. Das DRK hilft<br />
nach dem Maß der Not, also<br />
wo geholfen werden muss, erläutert<br />
Rudolf Kittel. Vor Ort gibt<br />
Zeitungsprojekt mit der OP<br />
Südostasien braucht noch Millionen<br />
Wiederaufbau dauert mindestens 3 bis 5 Jahre<br />
es Personal, das überwacht,<br />
dass das Geld beziehungsweise<br />
die Güter dort ankommen,<br />
wo sie gebraucht werden.<br />
Zur Verwendung des Geldes<br />
erklärt er: Krankenhäuser werden<br />
gebaut, sanitäre Anlagen<br />
werden wiederhergestellt. In<br />
Aceh (Sumatra) gibt es ein bewegliches<br />
Feldkrankenhaus,<br />
das 20.000 Menschen versorgen<br />
kann. Es sind feste Krankenhäuser<br />
geplant. Häuser<br />
werden für die Einwohner gebaut,<br />
die pro Stück ca. 2.000<br />
bis 2.500 € kosten. Fischerausrüstung<br />
wird gekauft, damit die<br />
Fischer und ihre Familien sich<br />
vom Fischfang ernähren können.<br />
Ein Boot mit Motor und<br />
Netz kostet zirka 2.500 bis<br />
3.000 €. Kurzfristig werden<br />
Wasserfilter eingesetzt, die<br />
sauberes Trinkwasser liefern.<br />
„Langfristiges Ziel ist, dass sich<br />
das Krisengebiet wieder selbst<br />
versorgen kann und keine Hilfe<br />
mehr benötigt, aber bis dahin<br />
dauert es noch eine Weile“, betont<br />
Rudolf Kittel.<br />
Es gibt 40 Helfer des DRK, 300<br />
bis 500 Helfer der 30 nationalen<br />
Rotkreuzgesellschaften und<br />
15.000 lokale freiwillige Helfer.<br />
Die Flutwelle hat mehrere<br />
1.000 Kilometer Küstenstreifen<br />
erreicht und ging teilweise bis<br />
zu 20 Kilometer ins Landesinnere.<br />
Dabei kamen 200.000<br />
15<br />
Menschen ums Leben. 50.000<br />
bis 100.000 werden noch vermisst.<br />
Selbst in Afrika gab es<br />
zirka 100 Tote, die durch die<br />
Flut starben. Bei dem Seebeben<br />
gab es entweder Leichtverletzte<br />
oder Tote, aber kaum<br />
Schwerverletzte.<br />
Teilweise gibt es Schwierigkeiten<br />
dabei, die Hilfsgüter zu den<br />
Bedürftigen zu bringen. Am Anfang<br />
wurden Lebensmittel abgeworfen.<br />
Da zwar mehrere<br />
1.000 Kilometer Küste betroffen<br />
sind, die Flut aber „nur“ 10 bis<br />
20 Kilometer ins Landesinnere<br />
vorgedrungen ist, können Lebensmittel<br />
vom Landesinneren<br />
herangeschafft werden. Da die<br />
Infrastruktur zerstört wurde,<br />
stauen sie sich teilweise in den<br />
Flughäfen. Schiffe können nicht<br />
entladen werden, da die Kräne<br />
ebenfalls zerstört wurden. „Es<br />
wird zwar Monat für Monat besser,<br />
aber der komplette Wiederaufbau<br />
wird mindestens 3<br />
bis 5 Jahre dauern“, schätzt<br />
Rudolf Kittel. Es ist ein Frühwarnsystem<br />
geplant, das aber<br />
frühestens in 2 Jahren in Berieb<br />
genommen werden kann.<br />
Wenn es steht, müssen die<br />
Menschen vor Ort gewarnt werden,<br />
falls es eine erneute<br />
Flutwelle gibt.<br />
Anand Mehra und Felix Endlich<br />
(Klasse 10 BF 03)<br />
Es gibt keinen Zwang in der Religion<br />
Interviews mit Schülerinnen, Islamexpertin und Hodscha zum Kopftuchstreit<br />
Ist das Kopftuch ein politisches Symbol? Schreibt der Koran gläubigen Frauen vor ein Kopftuch zu tragen?<br />
Sollte Lehrerinnen das Kopftuchtragen verboten werden? Hierzu befragten Schülerinnen zwei Schülerinnen,<br />
eine Islamexpertin und einen Hodscha.<br />
„Ich trage ein Kopftuch, weil es im Koran vorgeschrieben ist“, sagt Sevcan Sogukcesme (19), Fachoberschülerin<br />
in Marburg. Dabei findet sie Freiwilligkeit sehr wichtig: „Leb’ so, wie du dich fühlst. Es ist nicht aus Zwang, dass<br />
ich ein Kopftuch trage, sondern mein eigener Wille“, betont sie. Das findet Damla Eray (18), Fachoberschülerin in<br />
Kirchhain, auch. Sie trägt kein Kopftuch. „Ich finde es gut, dass Frauen ein Kopftuch tragen, weil sie an die Religion<br />
glauben“, sagt sie. Beide meinen, dass das Kopftuch kein politisches Symbol, sondern religiös gemeint ist.<br />
Das Kopftuchtragen „kommt vom Herzen“, meint Damla Eray. Deshalb wünscht sie sich, obwohl sie selbst kein<br />
Kopftuch trägt, „dass die Menschen akzeptieren, dass Frauen ein Kopftuch tragen.
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Es soll keine Diskriminierung<br />
geben.“ Das ist auch Sevcan<br />
Sogukcesme wichtig: „Ich wünsche<br />
mir in Zukunft Akzeptanz<br />
für die Frauen, die ein Kopftuch<br />
tragen“, sagt sie, denn „es gibt<br />
Religionsfreiheit. Das Kopftuch<br />
soll nicht verboten werden, weil<br />
man ja niemanden damit negativ<br />
beeinflussen will.“<br />
„Es gibt keinen Zwang in der<br />
Religion“, sagt Prof. Ursula<br />
Spuler-Stegemann (65), die an<br />
der Philipps-Universität Marburg<br />
Turkologie lehrt und anerkannte<br />
Islamexpertin ist. In den<br />
Textstellen des Koran, die<br />
meist als Beleg für die Pflicht<br />
zum Kopftuchtragen genannt<br />
werden (Sure 33, Vers 53 und<br />
Sure 33, Vers 59), steht nicht,<br />
dass Frauen zwingend ein<br />
Kopftuch tragen müssen, erläutert<br />
sie. Deshalb steht für sie<br />
fest: „Es ist keine Sünde, kein<br />
Kopftuch zu tragen.“<br />
Das Kopftuch kann ein politisches<br />
Symbol sein, muss es<br />
aber nicht, erklärt Prof. Spuler-<br />
Stegemann. Lehrerinnen sollten<br />
auf jeden Fall kein Kopftuch<br />
tragen, denn sie arbeiten für ihr<br />
Bundesland, vertreten also den<br />
deutschen Staat und sie sind<br />
ein Vorbild für die Schüler, betont<br />
sie.<br />
Demgegenüber ist es aus ihrer<br />
Sicht egal, ob Schülerinnen ein<br />
Zeitungsprojekt mit der OP<br />
Kopftuch tragen oder nicht. Die<br />
jungen Frauen sollen frei entscheiden,<br />
was sie aufgrund ihres<br />
Glaubens tun wollen.<br />
Schlimm findet sie es allerdings,<br />
wenn junge Frauen von<br />
den Eltern gezwungen werden,<br />
ein Kopftuch zu tragen. Sie<br />
selbst macht keinen Unterschied<br />
zwischen Frauen mit<br />
oder ohne Kopftuch, sie „mag<br />
die einen wie die anderen“, erklärt<br />
sie.<br />
Auch für Hodscha Emin Karaca<br />
(40), der in der Moschee in<br />
Stadtallendorf Islam lehrt, steht<br />
fest: „Es gibt keinen Zwang im<br />
Islam. Die Propheten haben<br />
uns belehrt und gezeigt, was<br />
Gott von uns erwartet. Die Propheten<br />
haben niemanden dazu<br />
gezwungen zu glauben.“<br />
Er sagt, dass muslimische<br />
Frauen laut Koran ein Kopftuch<br />
tragen sollten, „weil in unserem<br />
Glauben Gott uns das als Vorschrift<br />
gegeben hat.“ Er beruft<br />
sich dabei auf Sure 24, Vers 31<br />
und auf Sure 33, Vers 59 im<br />
Koran. Dort steht: „Und sprich<br />
zu den gläubigen Frauen, dass<br />
sie ihre Blicke niederschlagen<br />
und ihre Scham hüten und dass<br />
sie nicht ihre Reize zur Schau<br />
tragen, es sei denn, was außen<br />
ist, und dass sie ihren Schleier<br />
über ihren Busen schlagen …“<br />
(Sure 24, Vers 31) und „O Prophet,<br />
sprich zu deinen Gattin-<br />
Voller Einsatz und gute Stimmung<br />
Fußballturnier der Berufsfachschulklassen an den KSM<br />
nen und deinen Töchtern und<br />
den Weibern der Gläubigen,<br />
dass sie sich in ihren Überwurf<br />
verhüllen. So werden sie eher<br />
erkannt [als anständige Frauen]<br />
und werden nicht verletzt. Und<br />
Allah ist verzeihend und barmherzig.“<br />
(Sure 33, Vers 59)<br />
Emin Karaca würde deshalb allen<br />
moslemischen Frauen empfehlen<br />
ein Kopftuch zu tragen.<br />
„Und die Aufgabe von Prophet<br />
Hz. Muhammed war, uns Menschen<br />
über den Islam zu belehren<br />
und uns den richtigen Weg<br />
zu zeigen“, erklärt er noch dazu.<br />
Er sagt: „Man sündigt, wenn<br />
man weiß, dass es verboten ist<br />
kein Kopftuch zu tragen und es<br />
trotzdem macht.“ Deshalb sollen<br />
Eltern ihre Töchter dazu erziehen<br />
ein Kopftuch zu tragen.<br />
Ein politisches Symbol ist das<br />
Kopftuch für ihn auf keinen Fall,<br />
weil es ja schon seit der Zeit<br />
des Propheten Hz. Muhammad<br />
getragen wird. „Man wird mit<br />
dem Islam hier und auch im<br />
Jenseits glücklich, wenn man<br />
ihn befolgt“, sagt Emin Karaca<br />
abschließend.<br />
Filiz Yalvac und<br />
Hülya Tunbul<br />
(Klasse 10 BF 03)<br />
Fußball auf hohem Niveau wurde bei dem Fußballturnier der Berufsfachschulklassen 10 und 11 und des Berufsgrundbildungsjahres<br />
an den Kaufmännischen Schulen in der Sporthalle am Georg-Gassmann-Stadion geboten.<br />
Sechs Klassenmannschaften der Kaufmännischen Schulen Marburg stellten sich für das Turnier bereit, einige<br />
gaben sich klangvolle Namen wie „Players“ und „Internationale BF 02“. Schon als alle Mannschaften zur Eröffnung<br />
mit Musik in echten Mannschaftstrikots antraten, kam Stimmung auf in den Fanblöcken auf der Tribüne.<br />
Alle gaben in den schnellen 15-Minuten-Spielen in der Vorrunde und im Halbfinale ihr Letztes ohne unfair zu werden.<br />
Fetzige Musik kündigte jedes Spielende an. „Man hatte Spaß, es war spannend und wir konnten unsere<br />
Klasse gut unterstützen“, sagt Marleen Seipp (17), die sich am Ende über den Sieg ihrer Klasse freuen konnte.<br />
Die Mädchen blieben nicht beim lautstarken Anfeuern ihrer Jungenmannschaft, sondern stellten spontan selbst<br />
zwei Mädchen„mann“schaften auf. Nach hartem Kampf ging das Spiel erst nach einem 7-Meter-Schießen 4 : 0 für<br />
das Team von „Flori“ gegen „Filiz“ aus. Dann folgte das Endspiel. „Das Endspiel war am besten und es war professionell“,<br />
meint Hava Durgut (17). Es ging 1 : 0 für die Klasse 11 BF 03 gegen die Internationale BF 02 aus.<br />
Dritte und damit beste Mannschaft unter den Jüngeren wurde Klasse 10 BF 03.<br />
16
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Ein letzter Höhepunkt war die<br />
Überreichung des Siegerpokals<br />
mit Musik, die schon etwas<br />
„Champions-League-Feeling“<br />
aufkommen ließ. Der Wanderpokal<br />
wird an den Kaufmännischen<br />
Schulen in einer Glasvitrine<br />
mit Bildern von den Mannschaften<br />
ausgestellt, die Gewinnerklasse<br />
wird in den Pokal<br />
eingraviert. Die Endspielteilnehmer<br />
bekamen außerdem<br />
Kappen.<br />
Die Klasse 11 BF 01 hat mit ihrer<br />
Klassenlehrerin Monika Kör-<br />
Zeitungsprojekt mit der OP<br />
le für die Versorgung mit Waffeln<br />
und belegten Brötchen gesorgt.<br />
Das eingenommene Geld<br />
wird für einen guten Zweck gespendet.<br />
Die Hauptorganisatoren<br />
Wolfgang Schaffer und<br />
Helga Rohmann-Jurkat und ihr<br />
Lehrerteam können auf eine<br />
gelungene Veranstaltung zurückblicken.<br />
Helga Rohmann-<br />
Jurkat freut sich über „große<br />
Begeisterung, hoch motivierte<br />
Schüler und gemeinschaftliches<br />
Handeln“. Laut Befragung der<br />
beteiligten Klassen hat das<br />
Turnier allen Schülern sehr gut<br />
17<br />
gefallen, auch die gute Organisation.<br />
Die meisten wollen es,<br />
am liebsten in noch größerem<br />
Umfang, wiederholen: „weil es<br />
Spaß gemacht hat und die Zuschauer<br />
gute Stimmung gemacht<br />
haben“, sagt Benjamin<br />
Siegl (20), „da es gut für die<br />
Klassengemeinschaft ist“, meint<br />
Sebastian Gebenroth (17) und<br />
„da sich die Schüler an der<br />
Schule besser verstehen“, ergänzt<br />
Rahimi Jousof (16).<br />
Andreas Althaus<br />
Klasse 10 BF 03)<br />
Foto oben: Siegermannschaft: Klasse 11 BF 03, Klassenlehrer Bernd Simon –<br />
Foto unten: 2. Platz: 11 BF 02, Klassenlehrerin Christa Lehmann - Fotos: privat
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Für die Laptop-Klasse an den KSM gehört das<br />
Surfen im Internet zum Schulalltag<br />
Methodenkompetenzen entwickeln, „Lernen lernen“ - unter den vagen Formulierungen der Pädagogen<br />
kann man sich oft nur wenig vorstellen. Wie das „Lernen fürs Leben“ in der Praxis aussehen kann,<br />
zeigten die Kaufmännischen Schulen Marburg, die zu einem Informationsabend für Schüler und Eltern<br />
eingeladen hatten. Mit Beginn des kommenden Schuljahres werden sie im beruflichen Gymnasium<br />
Fachrichtung Wirtschaft eine Laptop-Klasse einrichten. Hier wird Surfen im Internet dann zum Schulalltag<br />
gehören.<br />
Schon seit Jahren nutzen die Schüler der Kaufmännischen Schulen schuleigene<br />
Laptops im Fach Mathematik. - Foto: privat<br />
Grundlegend für die Initiative<br />
ist, so Schuleiter Siegmar<br />
Günther, dass das<br />
Lernen und Lehren mit einem<br />
Laptop im täglichen<br />
Unterricht die Lernkultur,<br />
die Fachleistungen sowie<br />
den Erwerb von Schlüsselqualifikationen<br />
positiv beeinflussen<br />
kann. „Mit Laptop<br />
lernt sich's besser“: Der<br />
Computer dient als Werkzeug,<br />
das herkömmliche<br />
Hilfsmittel in der Schule und<br />
zu Hause ersetzt. Die<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
der elften Klasse des Beruflichen<br />
Gymnasiums, etwa<br />
die Hälfte davon sind Schülerinnen,<br />
werden ab September<br />
z. B. in den Fächern<br />
Mathematik, Deutsch, Wirtschaftslehre,Rechnungswesen,<br />
Datenverarbeitung<br />
und Englisch täglich mit<br />
den tragbaren Computern<br />
arbeiten. Sie nutzen ihn für<br />
den Unterricht, Hausaufgaben<br />
und Klassenarbeiten.<br />
„Die Schüler schreiben nicht nur auf den Notebooks, sie müssen sich auch während des Unterrichts<br />
selbst Informationen beschaffen“, sagt Schulleiter Günther. Über das Netz der Schule haben die Jugendlichen<br />
Anschluss ans Internet. So können sie zum Beispiel in Wirtschaftslehre die Datenbank der<br />
Bundesagentur für Arbeit nach aktuellen Statistiken über die Jugendarbeitslosigkeit durchsuchen.<br />
Die Erfahrungen, die die Kaufmännischen Schulen seit Jahren durch den Einsatz schuleigener Laptops<br />
im Fach Mathematik schon gewonnen haben, lassen erwarten, dass sich das Lernverhalten der<br />
Schüler stark verändern wird. „Die Schüler sind viel motivierter“, meint Günther. Auch das Verhältnis<br />
zwischen Lehrern und Schülern sei ein anderes. „Der Lehrer ist nicht mehr der Allwissende“, sagt der<br />
Schulleiter. Vielmehr würden Lehrer und Schüler zusammenarbeiten und gemeinsam Materialien für<br />
den Unterricht suchen. Auch die Lehrer müssten sich auf die neuen Unterrichtsmethoden einstellen.<br />
Klassenarbeiten müssen völlig neu konzipiert werden, denn mit den Computern stehen den Schülern<br />
auch ganz neue Hilfsmittel zur Verfügung.<br />
Auf die Arbeit mit den Laptops werden sich die Schüler in einem Blockunterricht zu Beginn des neuen<br />
Schuljahres vorbereiten. Mit Hilfe eines Programms werden sie sich beispielsweise das Schreiben mit<br />
dem Zehn-Finger-System aneignen, um die Technik auch voll nutzen zu können.<br />
18
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Für die Laptop-Klasse an den KSM gehört das<br />
Surfen im Internet zum Schulalltag<br />
Die Schüler haben sich alle freiwillig für die<br />
Laptop-Klasse gemeldet und müssen die<br />
Computer nach den technischen Vorgaben der<br />
Schule selbst kaufen. Für die Schulleitung bedeutet<br />
dies, dass die Jugendlichen verantwortungsbewusst<br />
mit ihrem Eigentum umgehen<br />
werden. Schülern, die aus finanziellen Gründen<br />
kein Notebook anschaffen können, wird<br />
von der Investitionsbank Hessen im Rahmen<br />
der hessischen Medieninitiative Schule@Zukunft<br />
ein sehr zinsgünstiger Kredit gewährt.<br />
Ein Teil der Software - zum Beispiel Mathematik-Programme,<br />
mit denen dreidimensionale<br />
Graphen erzeugt werden - beschaffen die<br />
Kaufmännischen Schulen.<br />
Die Notebook-Pioniere werden in drei Jahren<br />
zum Abitur antreten. „Wir beraten mit dem Kultusministerium,<br />
wie die Einbeziehung der neuen<br />
Arbeitsweisen auch in die dann landeseinheitlichen<br />
Abiturprüfungen möglich ist", so<br />
Schulleiter Günther. Geplant ist in den kommenden<br />
Schuljahren auch die Ausweitung <strong>dieser</strong><br />
Medieninitiative auf andere Schulformen<br />
19<br />
der Kaufmännischen Schulen wie die Höheren<br />
Berufsfachschulen und die Fachoberschule.<br />
Informationen über die verschiedenen Schulformen<br />
an den Kaufmännischen Schulen erhalten<br />
Sie unter<br />
�www.ksm-mr.de/ksm/sformen.htm<br />
Immel Datentechnik macht Schule<br />
KSM bekommen eine Notebook-Schulklasse<br />
Mit Beginn des neuen Schuljahres im September<br />
wird an den Kaufmännischen Schulen in<br />
Marburg noch praxisorientierter gearbeitet.<br />
Denn dann startet erstmalig die Notebook-<br />
Schulklasse des beruflichen Gymnasiums,<br />
Fachrichtung Wirtschaft. Ausgehend von guten<br />
Erfahrungen mit der Arbeit an Computern im<br />
Fach Mathematik, wird dann eine gesamte<br />
Schulklasse nicht nur in den Fächern Mathematik,<br />
Deutsch, Wirtschaftslehre, Rechnungswesen,<br />
Datenverarbeitung und Englisch täglich<br />
mit den mobilen Rechnern arbeiten, sondern<br />
diese auch für Klassenarbeiten und Hausaufgaben<br />
einsetzen. Auf diese Weise lernen die<br />
Schüler ganz selbstverständlich Arbeits- und<br />
Organisationsabläufe am und mit dem Computer.<br />
So ist der Laptop nicht nur Schreibwerkzeug,<br />
sondern soll auch dazu verwendet werden,<br />
per Internet themenbezogene Informationen<br />
zu beschaffen. Das macht natürlich fit für’s<br />
spätere Berufsleben, denn die sichere Anwendung<br />
solcher Schlüsselqualifikationen ist im<br />
professionellen Bereich überlebenswichtig.<br />
Zudem erwartet sich die Schulleitung durch<br />
den Einsatz der Notebooks eine positive Veränderung<br />
im Lernverhalten der Schüler. „Die<br />
Schüler sind motivierter“, weiß Schulleiter<br />
Siegmar Günther aus jahrelanger Erfahrung<br />
und fügt hinzu: „Auch das Verantwortungsbewusstsein<br />
wird trainiert, denn die Schüler gehen<br />
mit ihrem Eigentum angemessener um.“<br />
Eltern, Schulleitung und IT-Experten der Firma<br />
Immel Datentechnik konzipierten zusammen<br />
die neue Klasse, in der jeder Schüler mit einem<br />
eigenen Notebook arbeitet. Alle Schüler<br />
der Notebook-Klasse haben sich freiwillig gemeldet<br />
und müssen die Computer nach den<br />
technischen Vorgaben der Schule selbst kaufen.<br />
„Die notwendigen Notebooks wurden von<br />
den Eltern der Schüler finanziert und von denen,<br />
die noch keinen eigenen Laptop besaßen,<br />
kostenbewusst über Immel Datentechnik bezogen.
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Immel Datentechnik macht Schule<br />
Als Spende der Firma Immel Datentechnik GmbH übergibt<br />
Geschäftsführer Andreas Immel (links) ein leistungsfähiges Notebook<br />
an den Schulleiter der Kaufmännischen Schulen, Siegmar<br />
Günther. So kann auch bei Ausfall eines Schülergerätes die ununterbrochene<br />
Nutzung des Laptops im Unterricht gewährleistet werden.<br />
- Foto: privat<br />
20<br />
Ein zuverlässiger Partner aus dem IT-<br />
Bereich war uns für die Umsetzung des<br />
Projekts sehr wichtig“, betont der<br />
Schulleiter.<br />
Neben der Einrichtung des Computernetzwerks,<br />
des Servers und der Benutzerzugänge<br />
stellt die Firma Immel Datentechnik<br />
auch noch ein kostenloses<br />
Ersatz-Notebook zur Verfügung. So<br />
kann auch bei Ausfall eines Notebooks<br />
die ununterbrochene Teilnahme am<br />
Unterricht gewährleistet werden. Darüber<br />
hinaus ist Immel Datentechnik für<br />
eventuell anfallende Reparaturen verantwortlich<br />
– auf ehrenamtlicher Basis,<br />
versteht sich. Als weiteren Clou hatte<br />
der Geschäftsführer von Immel Datentechnik,<br />
Andreas Immel, die Idee, den<br />
langjährigen Partner Microsoft mit ins<br />
Boot zu holen, um so der Schule und<br />
den Schülern kostenlose oder kostengünstige<br />
Software zur Verfügung zu<br />
stellen.<br />
„Da wir um die Wichtigkeit wissen, sich frühzeitig mit den sich schnell wandelnden Techniken vertraut<br />
zu machen, stand es für uns außer Frage, diese sinnvolle Initiative mit Rat und Tat und Hardware intensiv<br />
zu unterstützen“, erläutert Andreas Immel, selbst Vater von drei Kindern, das Engagement, das<br />
über die normale Leistungsvergütung hinausgeht. „Auf diese Weise konnten wir mit konkretem Handeln<br />
die oftmals diffusen Phrasen wie „Methodenkompetenz entwickeln“, „Lernen lernen“, „für’s Leben<br />
lernen“ oder „Fördern und Fordern“ in die Realität umsetzen.“<br />
In den kommenden Schuljahren ist eine Ausweitung <strong>dieser</strong> Medieninitiative auf andere Schulformen<br />
der Kaufmännischen Schulen wie die Höheren Berufsfachschulen und die Fachoberschule geplant.<br />
Immel Datentechnik ist bevorzugter IT-Partner und -Berater für viele Schulen des Landkreises Marburg-Biedenkopf<br />
und stattet diese mit den benötigten Geräten, Servern und Netzwerken aus.<br />
Weitere Infos unter:�www.immel.de<br />
KSM-Schulprogramm liegt in evaluierter<br />
Fassung vor<br />
Die Gesamtkonferenz der Lehrerinnen und Lehrer<br />
an den Kaufmännischen Schulen hat am 2. September<br />
die überarbeitete und aktualisierte Fassung<br />
des Schulprogramms beschlossen.<br />
Das Schulprogramm kann in Kürze auf der KSM-<br />
Homepage abgerufen werden unter<br />
�www.ksm-mr.de/ksm/sprogramm.htm
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Wieder SAP-Kurse im Schuljahr 2005/2006<br />
Eine wachsende Zahl von Unternehmen aus dem Marburger<br />
Raum setzt die SAP-Software zur Unterstützung<br />
betriebswirtschaftlicher Abläufe ein. SAP steht für Systeme,<br />
Anwendungen, Produkte. Die Software des Walldorfer<br />
Unternehmens ist bei über 24.000 Kunden in 120<br />
Ländern installiert, weit mehr als 10 Millionen Anwender<br />
arbeiten mit SAP-Systemen. SAP-Nutzer in unserem<br />
Raum sind z. B. Behring, Viessmann, Ferrero, Winter,<br />
Ahrens, die Buderus-Werke, die Universitätsverwaltung,<br />
die hessische Landesverwaltung. Damit interessierte<br />
Schülerinnen und Schüler diese Software in ihren<br />
Grundzügen kennen lernen können, bieten die Kaufmännischen<br />
Schulen SAP-Kurse in zwei Formen an:<br />
Für die Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule<br />
für Informationsverarbeitung gehört SAP im<br />
Umfang von zwei Wochenstunden zum Pflichtunterricht.<br />
Für die Schülerinnen und Schüler der Teilzeitberufsschule<br />
werden 40-stündige Kurse angeboten, in die<br />
sich Interessierte einwählen können.<br />
Die Kurse haben zwei wesentliche Ziele. Zum einen beschäftigen sich die Auszubildenden damit, wie<br />
mit Hilfe der Software betriebswirtschaftliche Abläufe dokumentiert und gesteuert werden können. Dazu<br />
gehört auch (für die Berufsfachschüler) der Besuch in einem Betrieb, der SAP nutzt. Zweites wichtiges<br />
Ziel ist das Kennenlernen und effektive Nutzen der Bedieneroberfläche (SAP-Arbeitsplatz individuell<br />
anpassen; Listen, Auswertungen und Grafiken erstellen; Nutzen der Online-Hilfen; Navigieren im<br />
SAP-System etc.). Diese Schulung wird mit einem Schulungsmodul durchgeführt, das in der Schule<br />
installiert ist. Der Kurs wird mit einer Klausur abgeschlossen, die Leistung wird als Note im Wahlpflichtbereich<br />
ausgewiesen. Zusätzlich erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Teilnahmezertifikat,<br />
in dem die vermittelten Inhalte ausgewiesen sind.<br />
Einwählen können sich Auszubildende aus folgenden Bereichen: Außenhandel, Bankkaufleute, Bürokaufleute,<br />
Fachangestellte für Bürokommunikation, Großhandel, IT-Berufe, Kaufleute für Bürokommunikation,<br />
Kaufleute im Gesundheitswesen, Lagerberufe, Verwaltungsfachangestellte.<br />
Kursleiter Dr. Stodt war zunächst SAP-Anwendungsentwickler in den Bereichen Vertrieb und Einkauf/Disposition<br />
bei der SEW in Bruchsal und der Carl-Schenck-AG in Darmstadt. Zu seinen Aufgabenbereichen<br />
in <strong>dieser</strong> Zeit gehörten auch Mitarbeiterschulungen. Seit 1998 ist er als zertifizierter<br />
SAP-Berater und -Trainer tätig.<br />
Angelika Fresenborg<br />
Verpackungsübungen:<br />
Erfolgreiche Kooperation mit Grone<br />
und der Bundeswehr in Stadtallendorf<br />
Seit einigen Jahren werden an den Kaufmännischen Schulen Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik<br />
ausgebildet. Nicht in allen Betrieben können die Auszubildenden das sachgerechte Verpacken<br />
von Gütern üben. Manche Ausbildungsbetriebe versenden ausschließlich Paletten, kommissionieren<br />
in Lagerfixkästen oder lagern Langgut. Die Schule hat zu wenig Räume, so dass es bisher<br />
nicht möglich war, den lange geplanten Verpackungsraum einzurichten.<br />
21
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Eine Übergangslösung wurde in diesem<br />
Schuljahr in Kooperation mit dem Bildungsträger<br />
Grone und der Bundeswehr<br />
gefunden. An drei Tagen konnten wir in<br />
diesem Schuljahr die Räume des dortigen<br />
Übungslagers nutzen. Zudem wurden uns<br />
Werkzeuge und Packmaterial zur Verfügung<br />
gestellt.<br />
In Kleingruppen aufgeteilt konnten die<br />
Schüler üben, Packmittel und Füllmaterialien<br />
auszuwählen, sachgerecht zu verpacken<br />
und zu verschließen, richtig zu etikettieren<br />
und die fertige Verpackung unter<br />
den Aspekten Kosten, Aufwand, Belastbarkeit,<br />
Handhabung, Umweltverträglichkeit<br />
zu beurteilen.<br />
Angelika Fresenborg<br />
Verpackungsübungen<br />
Schüler üben den Doppel-T-Verschluss. - Foto: privat<br />
Auftaktveranstaltung der HeLP-Regionalstellen<br />
Marburg und Gießen an den KSM<br />
Mehr als 100 Lehrerinnen<br />
und Lehrer sowie Vertreter<br />
der Schulleitungen aller<br />
Schulformen der Region<br />
Mittelhessen nahmen an der<br />
Auftaktveranstaltung zum<br />
Schulentwicklungsvorhaben<br />
„Fortbildungsplanung“ beider<br />
Regionalstellen mit den<br />
Staatlichen Schulämtern<br />
Marburg/Biedenkopf und<br />
Gießen/Vogelsberg am 22.<br />
November 2004 teil.<br />
Die Fortbildungsplanung ist<br />
als neue Aufgabe von Schulen<br />
im Kontext der Fortschreibung<br />
von Schulprogrammen<br />
anzusiedeln.<br />
Ziel der gesamten Veranstaltungsreihe<br />
ist die bisherige<br />
Fortbildungspraxis an<br />
der Schule zu reflektieren<br />
und zu einer „Fortbildungskultur“<br />
weiterzuentwickeln.<br />
Siegmar Günther<br />
Das Foto zeigt das Tagungsplenum in der KSM-Aula.<br />
Foto: privat<br />
Anmerkung der Redaktion: Auch die KSM waren mit einer Gruppe<br />
von Lehrkräften bei der Veranstaltung vertreten.<br />
22
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Tagebuch der Skifahrt der Klasse 12 FO 01<br />
1. Tag: 6. März 2005 (Anreise)<br />
Am Sonntag, dem 6. März 2005 um 7 Uhr<br />
morgens, für Klassenverhältnisse viel zu früh,<br />
treffen wir uns mit unseren Lehrern Frau Wolf,<br />
Frau Jung und Herrn Möller vor der Schule zur<br />
Abreise. Auch Karina schafft es pünktlich zum<br />
frühmorgendlichen Treffpunkt, nur Daniela<br />
muss um 7 Uhr noch per Handy geweckt werden,<br />
doch auch sie schafft es noch. Im Bus<br />
erwartet uns eine sehr trinkfreudige Gruppe<br />
aus Siegen.<br />
Nach der langen, aber vergnüglichen Busfahrt<br />
treffen wir endlich in Kramsach (Österreich)<br />
ein. Zunächst erfolgten die Verteilung von<br />
Skiern und Snowboards und die Anprobe von<br />
Ski- bzw. Snowboardschuhen. Alle Materialien<br />
bekommen wir von der Organisation 0 °C ausgeliehen.<br />
Zu unserer Überraschung und Freude<br />
erhalten wir nagelneue Carvingskier,<br />
Boards und Schuhe. Trotz anfänglicher kleinerer<br />
Schwierigkeiten mit der Zimmerverteilung<br />
3. Tag: 8. März 2005<br />
sind alle froh, als wir in dem sehr schönen Hotel<br />
unsere Sachen auspacken können. Unsere<br />
knurrenden Mägen werden mit reichlich sehr<br />
gutem Essen gefüllt.<br />
2. Tag: 7. März 2005<br />
Um Punkt 7 Uhr steht ein sehr leckeres Frühstück<br />
für uns bereit. Nachdem wir dieses noch<br />
etwas verschlafen zu uns genommen haben,<br />
geht es los zur kleinen Piste in Kramsach. Dort<br />
wird die Klasse in Gruppen geteilt und die ersten<br />
Ski- bzw. Snowboard-Erfahrungen werden<br />
gesammelt. Nach mehreren schneenassen<br />
Nasen und vereinzelten Schleppliftunfällen<br />
stehen jedoch später alle einigermaßen sicher<br />
auf ihren Skiern und Snowboards. Nach fünf<br />
Stunden Skiunterricht fallen wir am Abend wie<br />
ausgehungert über die schmackhafte Mahlzeit<br />
her. Dieser Abend verläuft eher ruhig, da sich<br />
alle todmüde in ihre Betten stürzen und schlafen.<br />
Gruppenbild der Klasse 12 FO 01 mit Begleitlehrer(inne)n – Foto: privat<br />
23
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Tagebuch der Skifahrt der Klasse 12 FO 01<br />
Das Skifahren hat die ersten beiden Schüler<br />
schon geschafft. Judith liegt mit Grippe im Bett<br />
und Kerstin muss mit starken Schmerzen im<br />
Knie die Piste schon früh wieder verlassen. Für<br />
die anderen geht es heute endlich auf die große<br />
Piste ins Alpbachtal, auf die sich alle schon<br />
riesig gefreut haben. Jedoch werden die ersten<br />
schon in der Gondel vor Ehrfurcht über die<br />
Höhe wieder kleinlaut und müssen gegen die<br />
plötzliche Höhenangst ankämpfen.<br />
Obwohl alle schon sicher und fest auf ihren<br />
Skiern bzw. Snowboards stehen, sind diese<br />
Pisten kein Vergleich zu der kleinen in Kramsach,<br />
was sich an einer steigenden Sturzquote<br />
zeigt. Trotzdem lassen sich die wenigsten unterkriegen<br />
und versuchen es einfach weiter.<br />
Elsa z. B. hat mit ihrem Board, gelangweilt von<br />
der Skipiste, diese über einen Schneehügel<br />
verlassen und einen 1-a-Salto hingelegt. Im<br />
Tiefschnee finden wir dann zunächst die Mütze,<br />
dann die Brille und zuletzt eine im Schnee<br />
vergrabene Elsa vor.<br />
Am Abend sind alle trotz des anstrengenden<br />
Programms bester Laune, jedoch werden auch<br />
heute die meisten recht früh vom Schlaf überfallen<br />
und um ca. 22 Uhr ist das Hotel bis auf<br />
wenige Hartgesottene ruhig.<br />
5. Tag: 10. März 2005<br />
24<br />
4. Tag: 9. März 2005<br />
Die Pisten werden steiler und unsere Ski- und<br />
Snowboardfahrer mutiger. Langsam aber sicher<br />
trauen sich alle etwas mehr zu, dafür tauchen<br />
auch die ersten Wehwehchen in der Mittagspause<br />
auf. Es ist heftig am Schneien, bisher<br />
gibt es keine Aussicht auf Besserung.<br />
In der Mittagspause haben wir wie fast jeden<br />
Tag oben auf der Skihütte unseren Multimediakurs.<br />
Jeder von uns hat einen PC zur Verfügung<br />
und wir arbeiten unter Anleitung der 0<br />
°C-Mitarbeiter an Progammen wie Power-Point<br />
und Frontpage. Am meisten begeistert uns die<br />
Arbeit mit dem Bildbearbeitungsprogamm. Hier<br />
lassen sich erstaunliche Effekte erzielen. So<br />
können wir u.a. die schneefalltrüben Fotos mit<br />
diesem Programm so aufbessern, dass es direkt<br />
nach gutem Wetter aussieht. Auch andere<br />
originelle Techniken probieren wir hier aus.<br />
Am Abend geht es in eine von Null-Grad-<br />
Celsius organisierte Disco, 5 km von Rattenberg<br />
entfernt. Zunächst hat niemand Lust,<br />
doch angekommen gibt es keinen Halt mehr.<br />
Um 23:30 Uhr will dann keiner wieder zurück<br />
ins Hotel, da Elsa und Lilli noch nicht alle Boxen<br />
bestiegen haben. So müssen wir, als sich<br />
die Disco gerade füllt, schon wieder in den Bus<br />
steigen. Doch diesmal ist unsere Klasse die<br />
lauteste und so kommen wir dann gegen Mitternacht<br />
singend im Hotel an.<br />
Wer trotz Muskelkater und Party<br />
am heutigen Tag noch auf die Piste<br />
kommt, gehört zum erstaunlich<br />
zahlreichen harten Kern. Nach dem<br />
Multimedia-Kurs am Mittag können<br />
wir nachmittags von hoch oben bis<br />
runter ins Tal schauen, was uns<br />
zum ersten Mal in <strong>dieser</strong> Woche<br />
einen atemberaubenden Ausblick<br />
bietet. Am Abend fahren wir dann<br />
mit dem Bus zu einer beleuchteten<br />
Schlittenbahn.<br />
Kontrastprogramm zum Skifahren: Die<br />
Klasse 12 FO 01 beim Multimediakurs.<br />
Foto: privat
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Tagebuch der Skifahrt der Klasse 12 FO 01<br />
Leider müssen wir samt Schlitten die ganze<br />
Bahn hochkraxseln, was bis ganz oben ungefähr<br />
eine halbe Stunde dauert. Doch die absolut<br />
fetzige Abfahrt lässt uns die ganze Quälerei<br />
wieder vergessen. Unten angekommen werden<br />
wir von Null-Grad-Celsius dann mit heißem<br />
Punsch wieder aufgewärmt. Außerdem<br />
erfreut uns die Aussicht auf einen beim Tauziehen<br />
gewonnen Kasten Bier.<br />
6. Tag: 11. März 2005<br />
Heute haben wir die Wahl, das letzte Mal auf<br />
die Piste zu gehen oder an einer Schneewanderung<br />
teilzunehmen. Der größte Teil der<br />
Klasse entscheidet sich für die Piste und es<br />
trauen sich auch fast alle die schwarze Piste<br />
herunter. Aber auch die Schneewanderung ist<br />
sehr spaßig, kostet allerdings einige Schüler<br />
das ein oder andere Kleidungsstück. Am Abend<br />
geht es auf die von Null-Grad-Celsius<br />
organisierte Abschlussfeier, wo wir unseren<br />
beim Tauziehen gewonnenen Kasten Bier<br />
einlösen. An diesem letzten Abend lassen wir’s<br />
a lle noch mal richtig krachen, denn schließlich<br />
25<br />
mal richtig krachen, denn schließlich hat Steffen<br />
den 2. Platz beim Snowboardrennen der<br />
Fortgeschrittenen gemacht und das muss ja<br />
gefeiert werden!<br />
7. Tag: 12. März 2005<br />
Am heutigen Morgen taumeln alle etwas übernächtigt<br />
schon um 05:15 Uhr zum Frühstück,<br />
doch keiner hat wirklichen Hunger. Um 6 Uhr<br />
stehen alle abfahrtsbereit beim Treffpunkt. Als<br />
wir endlich im Bus sitzen, dauert es nicht lange,<br />
bis alle der Schlaf überkommt. Schon nach<br />
kurzer Fahrtzeit stecken wir im Stau, sodass<br />
wir erst um 20 Uhr heil in Marburg ankommen.<br />
Fazit: Unsere Skifreizeit hat uns allen viel<br />
Spaß gemacht, Skifahrer und Snowboarder<br />
haben viel gelernt und auch unser Multimedia-<br />
Programm fand großen Anklang.<br />
Judith Bierau, Laura Lange und Katharina Weber<br />
�Weitere Infos und Fotos finden Sie unter www.ksm-mr.de/ksm/12fo01.htm<br />
Finnen begreifen Bildung als Wert<br />
Reinhard Rode hielt Vortrag in Marburg<br />
„Das finnische Geheimnis - Was ist dran am Vorbild Finnland?“<br />
war Thema eines Vortrages in den Kaufmännischen<br />
Schulen. Die Arbeitsgemeinschaft „Schule/Wirtschaft Nordhessen“<br />
hatte den in Finnland lebenden Buchautoren und freien<br />
Journalisten Reinhard Rode, der sich zurzeit auf Vortragsreise<br />
durch Deutschland befindet, nach Marburg eingeladen.<br />
Er berichtete vor rund 50 Gästen über das finnische Bildungssystem<br />
und ging der Frage nach, was von dem nach der Pisa-<br />
Studie als vorbildlich ausgewiesenen Bildungssystem auf<br />
Deutschland übertragen werden könne - ohne dass gleich eine<br />
„Schulrevolution“ stattfinden müsse.<br />
„In Finnland gilt der Grundsatz, dass es sich eine demokratische<br />
Gesellschaft nicht leisten könne, Kinder zu irgendeinem<br />
Zeitpunkt zu trennen“, sagte Rode. Deshalb gebe es die neunjährige<br />
Gemeinschaftsschule und im Anschluss Gymnasium<br />
und Berufsschule. Dass ohne Ausgrenzung trotzdem ein hohes<br />
Leistungsniveau vorhanden sei, erklärt Rode damit, dass<br />
das Niveau allgemein angehoben werde.<br />
Referent Reinhard Rode bei seinem Vortrag<br />
an den KSM. - Foto: privat
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Finnen begreifen Bildung als Wert<br />
Als einen wichtigen Faktor für die gute Bildung der finnischen Schüler nannte Rode das verlässliche<br />
Schulsystem, das nicht wie in Deutschland immer wieder in Abhängigkeit von den politischen Machtverhältnissen<br />
verändert werde. „Diese Zuverlässigkeit wäre auf Deutschland übertragbar, wenn endlich<br />
einheitliche Kriterien für alle Bundesländer geschaffen würden“, sagte Rode. Außerdem sollten<br />
sich die deutschen Lehrer ebenso wie ihre finnischen Kollegen auf ihre pädagogischen Aufgaben konzentrieren<br />
können und von Sozialarbeitern, Psychologen, Krankenschwestern und Laufbahnberatern<br />
in anderen Aufgabengebieten entlastet werden.<br />
Als prinzipiellen Grundsatz rät er, Bildung nicht als Mittel zum Zweck, sondern als Wert an sich zu begreifen.<br />
Ihren hohen Bildungsstandard würden die Finnen als Kapital verstehen, der die fehlenden<br />
Rohstoffe des Landes im weltweiten Vergleich ausgleiche.<br />
Quelle: Katrin Schneider, Oberhessische Presse vom 16.04.2005<br />
Auszeichnung für KSM-Lehrkräfte<br />
Gottfried Melnyk und Uwe Eller<br />
IHK zeichnete zwölf ehrenamtliche Marburger Prüfer mit<br />
goldenen Ehrennadeln aus<br />
Die Goldene Ehrennadel der Industrie- und Handelskammer<br />
(IHK) erhielten zwölf Mitglieder für 20 Jahre<br />
Prüfertätigkeit. Während einer Feierstunde im Software-Center<br />
zeichnete Dr. Ruprecht Bardt, stellvertretender<br />
Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer<br />
Kassel und verantwortlich für den Bezirk<br />
Marburg, die ehrenamtlichen Marburger Prüfer aus.<br />
Die Ehrung in Marburg ist Teil der für den gesamten<br />
Kammerbezirk Kassel erfolgten Auszeichnungen. Mehr<br />
als 600 Prüfer des Bezirks wurden bereits vor einigen<br />
Wochen in Kassel für ihre 5-, 10- und 20-jährige Tätigkeit<br />
geehrt. Die insgesamt 2.700 Prüfer, die sich aus<br />
vielen verschiedenen Branchen zusammensetzen, sind<br />
im IHK-Bezirk Kassel für mehr als 10.000 Prüfungen<br />
verantwortlich. IHK-Prüfungen werden sowohl in der<br />
Erstausbildung als auch für viele Weiterbildungsmodule<br />
in der Erwachsenenbildung abgenommen.<br />
In seiner Ansprache würdigte Dr. Bardt den langjährigen<br />
ehrenamtlichen Einsatz der Mitarbeiter unter den<br />
sich ständig verändernden Bedingungen.<br />
Quelle: Klaus Soer, Oberhessische Presse<br />
vom 21.12.2004 - Foto: privat<br />
Er wies darauf hin, dass die Prüfer durch ihre Tätigkeit und die Weiterentwicklung der Berufsfelder<br />
den Fortschritt in vielen Branchen mit vorangetrieben haben. Er lobte auch die jüngsten Erfolge der<br />
IHK Kassel bei der Schaffung von 236 neuen Ausbildungsplätzen. Das entspreche einem Anstieg von<br />
5,6 Prozent und liege auch im Landesvergleich auf einem guten Niveau. Geehrt wurden u. a. die<br />
Lehrkräfte Gottfried Melnyk (rechts im Bild) und Uwe Eller (links im Bild) von den Kaufmännischen<br />
Schulen.<br />
26
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Studienfahrt der 11 IT 01 nach München 2004 –<br />
Ozapft is –<br />
Am Anfang … da war der Traum von einer Klassenfahrt irgendwo ins Blaue. Dann wurde entschieden,<br />
dass wir in die Metropole München fahren würden, und schließlich hatten wir die Planung derselbigen<br />
an der Backe. Wir planten, wie wir noch nie zuvor geplant hatten. Es fielen Worte wie Flugzeug und<br />
ICE, doch letztendlich fuhren wir inklusive unserer Lehrer Marcus Ghiai und Dietmar Warwel doch mit<br />
dem Bus … nach München.<br />
Marienplatz – Foto: privat<br />
Nach dem Besuch im Deutschen Museum<br />
wurden wir zu unserer Unterkunft gebracht,<br />
welche natürlich in München zu finden war …<br />
zumindest fast. Sie lag etwa 28 km östlich von<br />
München in einem kleinen Ort namens<br />
Forstinning.<br />
Den Abend verbrachten einige mit Speis und<br />
Trank in einer Gaststätte in der Nähe unserer<br />
Unterkunft, und wiederum andere besuchten<br />
die Gaststätten Münchens, um das kulturelle<br />
Leben im Herzen Bayerns näher kennen zu<br />
lernen.<br />
Am Morgen des darauf folgenden Tages stand<br />
eine Stadtbesichtigung mit dem Bus auf dem<br />
Programm. Wir erfuhren Vieles über die uralten<br />
Geschichten, die viele der Gebäude zu erzählen<br />
hatten. Man erzählte uns von verschiedenen<br />
Größen der Vergangenheit, die Mün-<br />
27<br />
Ach ja, der Bus … Das Busunternehmen<br />
nannte sich Kappi-Tulius. Wie sich herausstellen<br />
sollte, war Vertrauen nicht wirklich<br />
das, was wir empfinden sollten, als wir den<br />
Namen Kappi-Tulius das erste Mal vernahmen.<br />
Mit etwas Verspätung fuhren wir los ...<br />
Nach mehreren Stunden (wir verloren jegliches<br />
Zeitgefühl) erreichten wir München.<br />
Unser erster Stop war das „DEUTSCHE<br />
MUSEUM“. Zwei Stunden waren nicht wirklich<br />
viel Zeit, um sich im Deutschen Museum<br />
umzuschauen, da es um 17 Uhr bereits<br />
wieder schloss, doch einige von uns gelangten<br />
an wirklich imposante Stellen, wie<br />
z. B. das Dach des Museums.<br />
Tiefe Einblicke in die Technik des letzten<br />
Jahrhunderts blieben uns ebenso wenig<br />
verwehrt, wie das verblüffte Bestaunen eines<br />
asiatischen Eingabegerätes für asiatische<br />
Schriftzeichen.<br />
chens Geschichte geprägt hatten. Erzählungen<br />
über die Thronfolge und Streit unter den<br />
Blaublütern erweckten ebenso unsere Aufmerksamkeit<br />
wie die imposanten architektonischen<br />
Leistungen, die uns dargeboten wurden.<br />
Die Stadt, die wir eigentlich nur mit Weißbier,<br />
Weißwurst, Bretzeln und süßem Senf in Verbindung<br />
gebracht hatten, entpuppte sich vor<br />
unseren Augen als ein uraltes kulturelles Zentrum<br />
für jeden, der Rang und Namen hatte.<br />
Anschließend hatten wir einige Zeit, um uns im<br />
Stadtzentrum umzuschauen. Wir schlenderten<br />
über den Marienplatz vorbei an Boutiquen, deren<br />
Ausstellungsstücke wohl selbst das Monatsgehalt<br />
der meisten unserer Eltern übertrafen<br />
und gingen schließlich zum Mittagessen<br />
über, um uns eine letzte Stärkung vor dem harten<br />
Nachmittag zu gönnen.
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Studienfahrt der 11 IT 01 nach München 2004<br />
Am Donnertagnachmittag widmeten wir unsere<br />
Aufmerksamkeit den freundlichen Mitarbeitern<br />
des Unternehmens MSC Software GmbH, die<br />
uns tiefe Einblicke in ihre tägliche Arbeit und<br />
ihre Projekte gewährten. Zum Abschluss durften<br />
wir schließlich ihren bemerkenswerten<br />
Serverraum inspizieren, wo uns einer der Administratoren<br />
mit Informationen zu den unterschiedlichsten<br />
Systemen zur Seite stand. Unter<br />
den Gerätschaften waren zum Teil sehr<br />
ausgefallene Systeme zu begutachten. Es er-<br />
Völlig beeindruckt von den Simulationen und<br />
der Serverlandschaft des internationalen Unternehmens<br />
MSC Software GmbH gingen wir<br />
über zu angeregten Diskussionen bei Speis<br />
und Trank und ließen so den Tag ausklingen.<br />
Am Freitagmorgen packten wir unsere sieben<br />
Sachen, denn es war bereits der letzte Tag<br />
unseres Ausflugs nach München. Wir frühstückten<br />
und luden den Bus voll mit unserem<br />
Gepäck. Anschließend fuhren wir zur Gedenkstätte<br />
des ehemaligen Konzentrationslagers<br />
Dachau.<br />
Dort wartete bereits eine sehr nette Frau mittleren<br />
Alters mit unendlich vielen Informationen<br />
Vor dem MSC-Geschäftssitz – Foto: privat<br />
28<br />
fordert eine beachtliche Leistung die diversen<br />
Simulationen, an denen die Firma arbeitet,<br />
durchzuführen. MSC Software entwickelt Programme,<br />
mit deren Hilfe mechanische Vorgänge<br />
simuliert werden können. Solche Software<br />
wird zum Beispiel in der Automobilindustrie<br />
eingesetzt, um die bestmögliche Zusammensetzung<br />
von mechanischen Bauteilen zu gewährleisten,<br />
indem man mittels <strong>dieser</strong> Simulationen<br />
mechanische Bewegungsabläufe genauestens<br />
untersuchen kann.<br />
und erschreckenden Fakten auf uns. Wir<br />
machten einen großen Rundgang über das<br />
riesige Gelände des Lagers und lauschten dabei<br />
entsetzt den Details, die uns geschildert<br />
wurden. Der unglaubliche Fanatismus der Vergangenheit<br />
schien uns schier einzuholen, und<br />
wir fanden uns schließlich im Dachau der 40er<br />
Jahre umgeben von Zehntausenden Strafgefangenen<br />
wieder. Demütig lauschten wir den<br />
Verbrechen unserer Vorfahren. Unfassbares<br />
bot sich vor unseren Augen. Heute konnten wir<br />
nur noch originalgetreue Nachbauten der Baracken<br />
begutachten. Verbrennungsöfen mit einer<br />
unglaublich ausgefeilten Technik standen<br />
vor uns inmitten der Krematorien.
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Studienfahrt der 11 IT 01 nach München 2004<br />
Die Krematorien mit den Verbrennungsöfen. – Fotos: privat<br />
Die deutsche Gründlichkeit wurde uns mit einem Mal auf so entsetzliche Weise bewusst, dass wir<br />
wirklich froh waren, als wir das Gelände wieder verlassen hatten, um letztendlich unsere lange Reise<br />
zurück nach Marburg anzutreten.<br />
Jan Müller (Klasse 11 IT 01)<br />
� Weitere Infos und Fotos finden Sie unter www.ksm-mr.de/ksm/muench04.htm<br />
29
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Praxistage für Auszubildende im Außenhandel<br />
Die wachsende Bedeutung des Außenhandels<br />
für die heimische Wirtschaft macht sich inzwischen<br />
auch in der Berufsausbildung bemerkbar.<br />
Seit einigen Jahren werden an den Kaufmännischen<br />
Schulen in Marburg – als hessenweit<br />
einziger Schule – Auszubildende im<br />
Außenhandel unterrichtet. Der betriebliche Teil<br />
der Ausbildung findet bei großen und mittleren<br />
Unternehmen in Nord- und Mittelhessen statt.<br />
Die Gruppe der künftigen Außenhändler im ersten Ausbildungsjahr mit ihren Lehrern<br />
Gottfried Melnyk und Johannes Wick vor dem modern gestalteten Werkseingang der<br />
Viessmann Werke GmbH in Allendorf (Eder). - Foto: privat<br />
Wie können sich exportorientierte Unternehmen<br />
bei schwankenden Kursen vor Währungsrisiken<br />
sichern …?<br />
Mit dem ersten Ausbildungsjahr wurden die<br />
Viessmann Werke GmbH besucht, um zu erfahren,<br />
wie konkret Außenhandelsmarketing<br />
betrieben wird: Wie finden die Viessmann<br />
Werke GmbH potenzielle Kunden, z. B. in Georgien<br />
oder Kasachstan, wie können Kunden<br />
dafür begeistert werden, unser Produkt und<br />
unseren Service gegenüber anderen Anbietern<br />
aus anderen Ländern vorzuziehen?<br />
Zitat eines Mitarbeiters, der die Marburger<br />
Auszubildenden betreute: „Marketing ist, wenn<br />
30<br />
Ein fester Bestandteil der Ausbildung sind sog.<br />
„Praxistage“, die von den Lehrkräften der<br />
Kaufmännischen Schulen in enger Abstimmung<br />
mit den Ausbildungsbetrieben organisiert<br />
werden. So wird Auszubildenden ermöglicht<br />
über den Tellerrand des eigenen Betriebes zu<br />
schauen und bei anderen Unternehmen bisher<br />
nicht erfahrene Methoden der Geschäftsabwicklung<br />
kennen zu lernen.<br />
In diesem Schuljahr<br />
fanden insgesamt<br />
zwei Praxistage statt.<br />
Die Auszubildenden<br />
des dritten Ausbildungsjahres<br />
waren<br />
bei der Unternehmung<br />
B. Braun AG in Melsungen<br />
zu Gast. Ziel<br />
des Besuches war es,<br />
die Absicherung von<br />
Risiken im Im- und<br />
Exportgeschäft am<br />
Beispiel dieses weltweit<br />
agierenden Unternehmens<br />
vertiefend<br />
kennen zu lernen: Wie<br />
kann das Unternehmen<br />
über den Einbezug<br />
der Banken sicher<br />
stellen, dass z. B. der<br />
brasilianische Kunde<br />
tatsächlich zahlt,<br />
wenn wir eine Maschine<br />
für 1,2 Millionen<br />
€ für ihn vom Hafen<br />
Hamburg aus auf<br />
den Weg bringen will?<br />
in Kirgisien jemand eine Heizungsanlage<br />
braucht – und sich für das Viessmann-Produkt<br />
entscheidet“.<br />
Weitere Fragestellungen konnten diskutiert<br />
werden: Findet das deutsche Unternehmen<br />
den Markteintritt besser mit ortsansässigen<br />
Partnern oder sollte eine eigene Vertriebsgesellschaft<br />
vor Ort aufgebaut werden? Mit welcher<br />
Corporate Identity muss mein Unternehmen<br />
im jeweiligen Land auftreten, um als dauerhaft<br />
verlässlicher Partner zugelten?<br />
Lesen Sie bitte weiter auf Seite 34!
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Besuch der JVA in Schwalmstadt<br />
Am 5. Juli fand der jährliche Besuch der ReNo-Grundstufenklassen (1. Ausbildungsjahr) in der Justizvollzugsanstalt<br />
Schwalmstadt statt. Die auszubildenden Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten<br />
besuchen die JVA als außerschulischen Lernort im Rahmen des Unterrichts im Lehrgang „Strafrecht“.<br />
Allgemeines<br />
Foto: JVA Schwalmstadt<br />
Nach dem Ende des Krieges wurde die Anstalt<br />
zunächst von der Besatzungsmacht in Anspruch<br />
genommen, im August 1946 wurde sie<br />
der hessischen Justizverwaltung übergeben.<br />
Der geschlossenen Anstalt mit höchster Sicherheitsstufe<br />
ist eine geschlossene Abteilung<br />
geringerer Sicherheitsstufe angegliedert, die in<br />
einer Entfernung von etwa 200 Metern im 1579<br />
erbauten „Kornhaus“ eingerichtet ist. Das<br />
Kornhaus wurde ab 1883 als Zuchthaus für<br />
Frauen genutzt. Nachdem 1956 die Frauen in<br />
eine andere hessische Anstalt verlegt waren,<br />
wurden im Kornhaus ab 1958 die Sicherungsverwahrten<br />
untergebracht. Jetzt ist es eine Anstalt<br />
des geschlossenen Vollzugs geringeren<br />
Sicherheitsgrades.<br />
Unser Besuch<br />
Insgesamt sind in der JVA 285 Gefangene untergebracht,<br />
35 % davon sind Ausländer aus<br />
über 30 verschiedenen Nationen. Zirka 20 Gefangene<br />
befinden sich in einem gelockerten<br />
Vollzug, d. h. sie dürfen ab und zu Ausgang<br />
und Urlaub haben. Wenn ein Gefangener Erlaubnis<br />
bekommt auszugehen, wird er in eine<br />
gesonderte Abteilung verlegt, wo er keinen<br />
31<br />
Die JVA Schwalmstadt liegt im<br />
ältesten Teil des heutigen<br />
Schwalmstädter Stadtteils Ziegenhain.<br />
Die Hauptanstalt ist in<br />
dem ehemaligen Jagdschloss<br />
der Landgrafen von Hessen-<br />
Kassel und dem 1986 bezogenen<br />
Erweiterungsbau untergebracht.<br />
1842 erhielt das Schloss<br />
die Zweckbestimmung eines<br />
Zwangsarbeiterhauses für Männer.<br />
In den Jahren 1926 bis 1930<br />
wurde die gesamte Schlossanlage<br />
umgebaut. In der Folgezeit<br />
wurde sie als Sicherungsverwahrungsanstalt<br />
für gefährliche Gewohnheitsverbrechereingerichtet,<br />
während des Zweiten Weltkrieges<br />
diente sie wieder zugleich<br />
als Zuchthaus.<br />
Umgang mehr mit anderen hat, die nicht ausgehen<br />
dürfen. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme,<br />
damit der Gefangene von den anderen<br />
nicht unter Druck gesetzt wird, dass er ihnen<br />
etwas „von draußen“ mitbringen soll.<br />
Die Anstalt hat auch über 200 Bedienstete. Interessanterweise<br />
gibt es da zwei so genannte<br />
Linien, die helfen zu erkennen, wer was ist: Eine<br />
Linie trägt die Farbe grün und die andere<br />
blau. Der Trick ist einfach: Die Bediensteten<br />
tragen eine grüne Uniform und die Gefangenen<br />
haben alle blaue Kleidung. Trotz dieses<br />
Unterschiedes und der Stellung der Bediensteten<br />
gegenüber den Gefangenen haben wir den<br />
Eindruck bekommen, dass die beiden „Parteien“<br />
gut miteinander klar kommen. Das haben<br />
wir daraus abgeleitet, dass der Bedienstete,<br />
der uns die ganze Zeit durch die JVA begleitete,<br />
normal mit den Gefangenen geredet hat,<br />
also so, wie wir mit Freunden und mit unseren<br />
Mitmenschen sprechen. Das fanden wir sehr<br />
gut, weil diejenigen, die ihre Strafe dort absitzen,<br />
gegen Gesetze verstoßen und oftmals<br />
etwas Schlimmes gemacht haben. Sie bleiben<br />
doch Menschen, die die Möglichkeit haben,<br />
sich zu ändern.
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Besuch der JVA in Schwalmstadt<br />
Zuerst wurden wir in die Bibliothek der JVA hineingelassen.<br />
Dort haben wir Bücher verschiedener<br />
Art und sogar in verschiedenen<br />
Sprachen gesehen. Jeder Gefangene darf sich<br />
nicht mehr als fünf Bücher auf einmal ausleihen.<br />
Danach sind wir über einen Hof gegangen,<br />
wo die Gefangenen ihre Freizeit verbringen<br />
dürfen. Wir haben aber den Eindruck bekommen,<br />
dass man seine Freizeit wegen hoher<br />
grauer Mauern, des Stacheldrahtes und<br />
der Fenstergitter schlecht genießen kann. Dadurch<br />
haben es die Gefangenen immer vor<br />
Augen, dass sie in einem Gefängnis sind und<br />
nicht etwa in einem Hotel.<br />
Dann waren wir in einem Fitnessraum, der sich<br />
im Keller befindet. Der Raum ist dafür gedacht,<br />
dass die Gefangenen sich sportlich betätigen<br />
und Stress abbauen können. Dort befand sich<br />
gerade ein Gefangener, der den Raum aufräumte.<br />
Er hat uns freundlicherweise gestattet,<br />
seine Einzelzelle zu besichtigen. Die Zelle war<br />
ca. 10 m² groß, hatte ein Fenster und war mit<br />
einem Bett, einem Waschbecken, einem Fernseher<br />
und einem Radio ausgestattet.<br />
Die Anstalt hat meistens Einzelzellen und nur<br />
fünf Drei-Mann-Zellen für den Fall, dass alle<br />
Einzelzellen besetzt sind. Eine Drei-Mann-<br />
Zelle durften wir auch anschauen. Sie war ca.<br />
20 m² groß, hatte zwei Fenster und bestand<br />
aus drei Betten, einem Bad mit WC und Dusche.<br />
Sobald eine Einzelzelle frei wird, wird einer<br />
aus der Drei-Mann-Zelle sofort dorthin verlegt,<br />
damit er mehr Privatsphäre hat.<br />
Während wir durch einen langen Korridor geführt<br />
wurden, haben wir einen Bastelraum gesehen,<br />
der leider abgeschlossen war. Doch<br />
durch die durchsichtige Plastikscheibe konnten<br />
wir sehen, welche Möglichkeiten die Gefangenen<br />
zu Therapiezwecken haben: Sie können<br />
mit Holz, Plastilin und Ton arbeiten, malen<br />
u. Ä.<br />
Uns wurde auch gestattet, die Sporthalle zu<br />
besichtigen. Es war eine ganz normale Sporthalle,<br />
wie z. B. in Schulen, aber mit Gittern an<br />
den Fenstern. Die Anstalt hat eine Tischtennismannschaft,<br />
bestehend aus Gefangenen.<br />
Damit wurden gute Erfahrungen gemacht, solche<br />
Gemeinschaftsspiele verbinden die Inhaftierten.<br />
32<br />
Am interessantesten war der so genannte<br />
„BGH“ (besonders gesicherter Haftraum ohne<br />
gefährdende Gegenstände). Dort werden Personen<br />
für höchstens drei Tage untergebracht,<br />
die schon mehrmals versucht haben, sich das<br />
Leben zu nehmen, die Anstalt in Brand zu setzen<br />
oder aggressiv wurden. Deswegen sind<br />
die Wände und auch der Boden aus einem<br />
nicht-brennbaren Stoff hergestellt und fühlen<br />
sich wie Gummi an, also weich, damit man<br />
keine Möglichkeit hat, sich den Kopf zu stoßen.<br />
Schlafen kann der Gefangene auf einer Matratze,<br />
die auch aus nicht-brennbarem Material<br />
besteht. Er bekommt Bettwäsche aus Papier,<br />
damit er keine Möglichkeit hat, sich zu strangulieren.<br />
Der Raum wird durch eine Videokamera<br />
überwacht, um zu beobachten, wie sich der<br />
Gefangene verhält und ob er in Ordnung ist.<br />
Wie uns berichtet wurde, wird der Raum aber<br />
recht selten genutzt, was zeigt, dass solche<br />
extremen Fälle selten vorkommen.<br />
Zum Schluss haben wir die Besuchsräume der<br />
JVA angeschaut. Es gibt vier Arten von Besuchsräumen:<br />
Räume mit Trennscheiben, wo<br />
Besucher keinen direkten Kontakt mit Gefangenen<br />
haben. So kann z. B. kein Rauschgift<br />
übergeben werden. Einen Raum mit elf Tischen,<br />
in dem mehrere Gefangene unter Beobachtung<br />
gleichzeitig besucht werden dürfen.<br />
Ein Zimmer für Langzeitbesuch. Es ist dafür<br />
gedacht, dass die Gefangenen Zeit mit ihrer<br />
Familie verbringen und z. B. mit ihren Kindern<br />
spielen können. Dieser Raum wird ca. jede<br />
halbe Stunde von einem Bediensteten überwacht.<br />
Einen Ehebesuchsraum ohne Überwachung.<br />
Dieser ist nur für Ehepaare gedacht,<br />
damit sie die Möglichkeit haben, auch sexuelle<br />
Kontakte auszutauschen. Jeder Gefangene<br />
darf natürlich von seinem Verteidiger besucht<br />
werden. Solche Besuche werden nicht überwacht.<br />
Ausbildung in der JVA<br />
Einige der Gefangenen, die keinen Schulabschluss<br />
haben, können während ihrer Haftzeit<br />
den Haupt- oder Realschulabschluss oder sogar<br />
das Abitur ablegen. Sie haben dort auch<br />
die Möglichkeit, eine Ausbildung, z. B. zum<br />
Zimmermann oder Koch, zu machen. Von 285<br />
Gefangenen arbeiten 255.
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Besuch der JVA in Schwalmstadt<br />
Zur Arbeit werden nur diejenigen zugelassen,<br />
die es dürfen und wollen. Arbeit hat auch einen<br />
Hintergrundgedanken; sie wird auch als Therapie<br />
angesehen. So sind die Gefangenen den<br />
ganzen Tag beschäftigt, verdienen ehrlich ihr<br />
Geld und gewöhnen sich an einen festen Tagesablauf,<br />
was im täglichen Leben „draußen“<br />
unentbehrlich ist.<br />
Für ihre Arbeit bekommen die Gefangenen ca.<br />
300 € monatlich. Meistens sind sie verschuldet,<br />
weil sie noch Prozesskosten und ihren<br />
Anwalt bezahlen müssen. Von dem Geld, das<br />
sie erhalten, können sie ihre Schulden abbezahlen<br />
und jeden Monat etwas zurücklegen,<br />
damit sie später, wenn sie in Freiheit kommen,<br />
Geld in der Tasche haben, um eine Wohnung<br />
zu mieten und sich das Nötigste zu kaufen.<br />
Auf diese Weise lernen die Gefangenen auch,<br />
mit Geld richtig umzugehen, was von großem<br />
Nutzen ist, wenn sie sich später wieder in der<br />
Gesellschaft einleben müssen.<br />
Der Tagesablauf in der JVA<br />
Werktags ist um 05:30 Uhr Wecken, danach<br />
Frühstück. Von 06:45 bis 15:30 Uhr gehen die<br />
Gefangenen zur Arbeit. Nach der Kontrolle, ob<br />
alle Inhaftierten anwesend sind, beginnt um<br />
15:45 Uhr die „Freistunde“. Abendessen gibt<br />
es um 16:45 Uhr. Zwischen 17 und 21 Uhr haben<br />
die Gefangenen Freizeit, um 21:30 Uhr ist<br />
der „Einschluss“. An Wochenenden und Feiertagen<br />
ist um 06:30 Uhr Wecken und um 16:30<br />
Uhr Einschluss.<br />
Fazit<br />
Durch diese Besichtigung wurde uns der Eindruck<br />
vermittelt, dass die Hauptaufgabe der<br />
JVA ist, den Gefangenen zu helfen, zu vernünftigen<br />
Menschen zu werden und mit dem<br />
Leben in der Gesellschaft klar zu kommen. Ob<br />
sie aber diese Hilfe annehmen und sich helfen<br />
lassen, hängt allein von ihnen ab. Deshalb wirken<br />
solche Maßnahmen nicht bei allen.<br />
Wir haben auch gesehen, dass in der JVA gute<br />
Lebensbedingungen herrschen, trotzdem würde<br />
man nicht freiwillig dorthin gehen. Zudem<br />
lernt man durch solche Besichtigungen wirklich<br />
schätzen, was man hat, nämlich Freiheit.<br />
Anastassija Belogorodcev und Annelie Klein<br />
(Klasse 10 RA 01)<br />
�Weitere Infos unter www.jva-schwalmstadt.justiz.hessen.de<br />
Siegfried Groß neuer Fachpraxiskoordinator<br />
Nach fast zweijähriger Vakanz wurde Fachlehrer Siegfried Groß (Foto)<br />
vom Staatlichen Schulamt Marburg als Nachfolger des verstorbenen<br />
Kollegen Werner Mai als Fachpraxiskoordinator ausgewählt. Im Rahmen<br />
der Gesamtkonferenz am 2. September 2005 überreichte Schulleiter<br />
Siegmar Günther die kommissarische Beauftragung.<br />
Der 44-jährige Fachlehrer Siegfried Groß unterrichtet seit 1987 an den<br />
Kaufmännischen Schulen insbesondere Bürowirtschaft, Kurzschrift, Maschinenschreiben<br />
sowie Textverarbeitung am PC. Als Leiter der Mediengruppe<br />
und federführend verantwortlich für die Gestaltung der regelmäßig<br />
erscheinenden Schulzeitung „KiK“ ist Herr Groß auch vielen<br />
Lesern der Zeitschrift außerhalb der Schule bekannt. Gleichzeitig zeichnet<br />
er als „Webmaster“ für die Gestaltung der Homepage der Kaufmännischen<br />
Schulen verantwortlich.<br />
Foto: privat<br />
Seine hohe Akzeptanz im gesamten Kollegium zeigte er auch in seiner Arbeit als Mitglied des Schulpersonalrats.<br />
Kollegium und Schulleitung wünschen Herrn Groß in seiner neuen Funktion viel Erfolg<br />
bei der Weiterentwicklung der Kaufmännischen Schulen als berufliches Kompetenzzentrum!<br />
Siegmar Günther<br />
33
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Praxistage für Auszubildende im Außenhandel<br />
Fortsetzung von Seite 30:<br />
Interessant für die Lehrkräfte wie für die Auszubildenden war z. B. die Aussage, dass ein entscheidendes<br />
Moment für die Bindung an ein deutsches Unternehmen gerade in Ländern in Osteuropa wie<br />
auch in den weiter östlich angrenzenden Ländern das große Vertrauen in die deutsche Zuverlässigkeit<br />
(sowohl in der Produktqualität wie auch in der Terminverlässlichkeit) sei, so die Einschätzung eines<br />
Mitarbeiters der Firma Viessmann.<br />
Wie kann ich im Ausland Werbung betreiben, welche landestypischen Besonderheiten müssen berücksichtigt<br />
werden, sollen Sportvereine oder Museen gesponsert werden?<br />
Diese und viele anderen Fragen wurden in Vorträgen und Workshops von hochmotivierten Mitarbeitern<br />
anschaulich und so eindrücklich vermittelt, dass „... die Schüler mit dem guten Gefühl, eine zukunftsträchtige<br />
und hochinteressante Berufsausbildung gewählt zu haben, wieder zurück nach Marburg<br />
fuhren“, so Oberstudienrat Gottfried Melnyk, der als Lehrkraft die Auszubildenden bei <strong>dieser</strong> praxisorientierten<br />
Fortbildung begleitete.<br />
Kaufmännische Schulen informierten über<br />
Ausbildungsmöglichkeiten<br />
Infoveranstaltung für Schulabgänger und deren Eltern über Ausbildungsmöglichkeiten<br />
nach dem Mittleren Abschluss an den KSM<br />
Auch in diesem Schuljahr führten die Kaufmännischen<br />
Schulen Marburg am 12. Februar<br />
wieder einen Informationstag für interessierte<br />
Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe<br />
10 durch. Das Angebot richtete sich an Schüler,<br />
die einen mittleren Abschluss oder die Versetzung<br />
in die Klasse 11 der gymnasialen Oberstufe<br />
anstreben. Informiert wurde über –<br />
auch in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannte<br />
– weiterführende Abschlüsse an den<br />
Kaufmännischen Schulen:<br />
• BG<br />
• FS<br />
• BW<br />
• FI<br />
das Abitur über das Berufliche<br />
Gymnasium Fachrichtung Wirtschaft<br />
und die Assistentenausbildung in<br />
der<br />
Zweijährigen Höheren Berufsfachschule<br />
– Fachrichtung Fremdspra-<br />
chensekretariat<br />
Zweijährigen Höheren Berufsfachschule<br />
– Fachrichtung Bürowirt-<br />
schaft<br />
Zweijährigen Höheren Berufsfachschule<br />
– Fachrichtung Informationsverarbeitung/Wirtschaft<br />
34<br />
Für Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen<br />
der Hauptschulen bzw. der Hauptschulzweige<br />
aus der Stadt Marburg wurde darüber hinaus<br />
zum gleichen Termin über die Möglichkeit, in<br />
der kaufmännischen Berufsfachschule den<br />
Mittleren Abschluss zu erreichen, informiert.<br />
In Kurzvorträgen und an „Informationsinseln“<br />
bzw. an konkreten Unterrichtsprojekten wurden<br />
interessierte Jugendliche sowie deren Eltern<br />
informiert und beraten. Erfahrene Lehrkräfte,<br />
die in diesen Schulformen unterrichten sowie<br />
Schülerinnen und Schüler aus diesen Klassen,<br />
aber auch die zuständigen Abteilungsleiter und<br />
der Schulleiter standen für Informations- und<br />
Beratungsgespräche zur Verfügung.<br />
KSM-Info-Ecke<br />
� 06421 201-710<br />
� 06421 201-427<br />
� ksm@marburg-schulen.de<br />
� www.ksm-mr.de/ksm/sformen.htm
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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
BeSo-Projekt an den KSM<br />
35<br />
Auch in diesem Jahr waren wieder<br />
elf Schülerinnen der Gesamtschule<br />
Niederwalgern in unserer Schule<br />
zu Gast. Sie waren Teilnehmer(innen)<br />
des Kooperationsprojektes<br />
„BeSo“ (Berufsschulen/Sonderschulen).<br />
Die Schüler(innen)<br />
lernten das Textverarbeitungsprogramm<br />
„Word“ kennen<br />
und beschäftigten sich unter anderem<br />
mit der Erstellung von Bewerbungsunterlagen,<br />
Gestaltung von<br />
Privatschreiben und Geschäftsbriefen<br />
und bereiteten ihre Klassenfahrt<br />
nach Hamburg durch Internetrecherchen<br />
vor. Außerdem lernten<br />
sie die Auf- bzw. Gegenüberstellung<br />
von Einnahmen und <strong>Ausgabe</strong>n<br />
durch Wordtabellen kennen.<br />
Manuela Hanel – Foto: privat<br />
4. Fachtagung „Schule & Gesundheit“<br />
650 Lehrer machen sich fit für den Schulalltag<br />
Als wichtiges Forum zum Informations- und Erfahrungsaustausch<br />
der schulische Akteure in<br />
Hessen hat sich die Fachtagung „Schule und<br />
Gesundheit“ bewährt. Bereits zum vierten Mal<br />
fand die Veranstaltung am 22. März 2005 in<br />
der Landessportschule in Frankfurt am Main<br />
statt. Im Zentrum der Fachgespräche stand<br />
diesmal die Frage, wie ein Schulentwicklungsprozess<br />
hin zur „Gesundheitsfördernden Schule“<br />
gelingen kann.<br />
In 18 Workshops hatten 650 Lehrer aus ganz<br />
Hessen Gelegenheit, ihre Fachgespräche und<br />
den Erfahrungsaustausch zu vertiefen. Zum<br />
einen widmeten sich die Workshops dem<br />
Thema Gesunderhaltung der Schüler, zum<br />
Beispiel durch das Programm zur Suchtvorbeugung<br />
an Grundschulen „Klasse 2000“ oder<br />
durch das Bewegungskonzept „Learn to move“.<br />
Zum anderen waren viele Workshops auf<br />
eine Verbesserung der gesundheitsorientierten<br />
Professionalität von Lehrern ausgerichtet. Darüber<br />
hinaus wurde mit dem Thema Lärmbeläs-<br />
tigung ein für viele Schulen drängendes Problem<br />
der Gestaltung des Arbeits- und Lernplatzes<br />
aufgegriffen und es wurden wirksame<br />
Maßnahmen zur Lärmreduzierung vorgestellt.<br />
Die wachsende gesundheitliche Belastung von<br />
Kindern, Jugendlichen sowie Lehrern verstärkt<br />
den Bedarf an schulbezogenen und zielgruppenspezifischen<br />
Präventionskonzepten. Davon<br />
sind die Veranstalter der Fachtagung, das<br />
Hessische Kultusministerium und die Unfallkasse<br />
Hessen überzeugt. Daher hatten auf<br />
dem „Markt der Möglichkeiten“ weit über 40<br />
Aussteller Gelegenheit, sich mit gelungenen<br />
Praxisbeispielen an Schulen zu präsentieren.<br />
Das Feedback der Teilnehmer fiel insgesamt<br />
sehr positiv aus und bestärkte die Veranstalter,<br />
auch im kommenden Jahr die Tradition fortzuführen.<br />
Die Fachtagung 2006 steht unter dem<br />
Motto „Ernährung und Bewegung“.<br />
Quelle: Inform, Magazin der Unfallkasse Hessen, Heft 2 - Juni 2005
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Hessisches Netzwerk Schule & Gesundheit<br />
an den KSM<br />
Schule & Gesundheit<br />
Seit dem Schuljahr 2003/04 sind die KSM Projektschule im Netzwerk Schule &<br />
Gesundheit. In zwei Schuljahren wurden dabei zur Thematik<br />
• Training im Konfliktmanagement<br />
• Erwerb von Gesprächs- und Beratungskompetenzen<br />
Fortbildungsveranstaltungen mit externen Trainer(inne)n angeboten, eine innerkollegiale,<br />
kontinuierlich arbeitende Peergroup installiert und die Zusammenarbeit<br />
mit anderen (mit vergleichbarer Thematik befassten) Arbeitsgruppen initiiert.<br />
Am 22. März 2005 fand die 4. Fachtagung Schule & Gesundheit – „Schule als<br />
Organismus“ in Frankfurt statt. Dabei wurden verschiedene Workshops angeboten<br />
und Projektschulen hatten die Gelegenheit, ihre Arbeit zu präsentieren und<br />
zu dokumentieren. Auch die KSM waren daran beteiligt.<br />
Heidi Hassebrauck-Friederich (2. v. l.) und Dr. Ilona Ludwig (ganz rechts) bei der<br />
Präsentation. - Foto: privat<br />
Auf drei Ausstellungswänden skizzierten wir unser Projekt und stellten es im Tagungsband<br />
vor.<br />
Dr. Ilona Ludwig<br />
�Weitere Infos unter www.ksm-mr.de/ksm/hnsg.htm<br />
Hessisches Netzwerk<br />
36<br />
Schule & Gesundheit
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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Jugendliche vor ungewisser Zukunft<br />
Eine Klasse der Kaufmännischen Schulen kämpft um eine<br />
Zukunftsperspektive<br />
Zehn Schüler zwischen 17 und 21 Jahren haben<br />
im zu Ende gehenden Schuljahr einen<br />
Eingliederungslehrgang in die Berufs- und Arbeitswelt<br />
an den Kaufmännischen Schulen<br />
Marburg besucht. Sieben von ihnen haben ihren<br />
Hauptschulabschluss geschafft. In der langen<br />
Schlange der jungen Leute, die eine Lehrstelle<br />
suchen, stehen sie dennoch ganz am<br />
Ende.<br />
Leistungs- und Sprachdefizite, Verhaltensauffälligkeiten<br />
und Disziplinlosigkeit sind charakterliche<br />
Merkmale der Schüler. Der Ausländeranteil<br />
liegt bei 80 Prozent, vier der zehn<br />
Teilnehmer verfügen, da sie Asylbewerber<br />
sind, nicht über eine Ausbildungserlaubnis.<br />
Die sechs übrigen finden sich unter bundesweit<br />
286.200 jungen Leuten wieder, die noch<br />
einen Ausbildungsplatz suchen (Stand Ende<br />
Juni) und sich um die 102.000 noch unbesetzten<br />
Stellen bewerben. Dabei haben sie geringe<br />
Aussichten, sich im Bewerbungsverfahren<br />
durchzusetzen. Mit unserer Reportage schauen<br />
wir hinter die nüchternen Zahlen und stellen<br />
exemplarisch einige der Jugendlichen vor.<br />
Alexander steht hoch oben auf den letzten<br />
Sprossen eines Kletterbaumes. Dunkle Wolken<br />
ziehen über ihn hinweg. Es regnet leicht, und<br />
seine Knie zittern in der schwarzen Jeans -<br />
ebenso wie seine Stimme. Sozialarbeiterin Natalie<br />
Pörsken ermutigt ihn, die letzten Sprossen<br />
zu verlassen und beide Füße auf das schmale<br />
Ende des Stammes zu stellen. Langsam zieht<br />
Alex einen Fuß nach oben - doch dann schüttelt<br />
er den Kopf. Die blonden Haare unter dem<br />
Helm sind verschwitzt. „Ich springe einfach so<br />
runter.“ Sein Vorhaben, den in etwa drei Meter<br />
Entfernung weit über dem Erdboden baumelnden<br />
Sack zu erreichen, gibt er auf.<br />
Auch seine Mitschüler, die vorher ebenso mutig<br />
wie Alex erklärt haben, den Sprung in luftiger<br />
Höhe wagen zu wollen, wenden sich nun<br />
lieber einer anderen Station im Erlebnisparcours<br />
zu. Zwischen zwei weiteren Aufgaben<br />
können die Schüler im Hochseilgarten des<br />
Marburger Stadtwalds wählen: Sie können alleine<br />
über einen Baumstamm laufen oder zu<br />
37<br />
zweit, mit gegenseitiger Unterstützung, über<br />
ein dünnes Seil balancieren.<br />
Klettern und Springen als<br />
Vorbereitung für das Leben<br />
„Überlegt euch, was euch nach den Sommerferien<br />
erwartet und was ihr denkt, am ehesten<br />
meistern zu können“, rät Natalie Pörsken: Loslassen<br />
und einen Sprung ins Ungewisse wagen.<br />
Sich langsam, Schritt für Schritt allein vortasten.<br />
Oder mit gegenseitiger Unterstützung<br />
das Hindernis überwinden.<br />
Hindernisse kennen hier alle. Manche scheinen<br />
unüberwindbar. Zum Beispiel für Alexander,<br />
der sich oft selbst im Weg stand. Er hat<br />
fast alle weiterführenden Schulen in Marburg<br />
besucht. Und er hat alle schnell wieder verlassen.<br />
Immer wieder ist er rausgeflogen. Doch<br />
jetzt hat er es geschafft: Er hat seinen Hauptschulabschluss<br />
in der Tasche, und das mit guten<br />
Noten - und mit 18 Jahren. „Ich habe meine<br />
Einstellung geändert und kapiert, worum es<br />
geht“, sagt der junge Marburger. Doch der<br />
nächste Rauswurf steht schon kurz bevor.<br />
„Wenn ich keine Ausbildung bekomme, werfen<br />
meine Eltern mich raus.“ Er ist wütend, senkt<br />
den Blick und nestelt nach einer Zigarette.<br />
Die Chancen, im September mit einer Ausbildung<br />
zu beginnen, stehen schlecht. Alex und<br />
seine Klassenkameraden wissen, dass sie sich<br />
aufgrund ihres Lebenslaufs bei der Lehrstellensuche<br />
ganz hinten in der langen Schlange<br />
der Bewerber wiederfinden.<br />
Die zierliche Nabila, die zuversichtlich erklärt<br />
hat, alles im Kletterpark ausprobieren zu wollen,<br />
klettert nun gemeinsam mit Julia das Seil<br />
hinauf. Laut lachend und aufgeregt rufend<br />
sorgt sie für Unruhe in der ganzen Gruppe und<br />
ist sich so der Aufmerksamkeit all ihrer Mitschüler<br />
sicher. Auf halbem Weg nach oben<br />
bricht sie jedoch ab. Die stille Julia, der dagegen<br />
kaum ein Wort über die Lippen kommt,<br />
klettert ohne Umschweife in die Höhe, und Nabila<br />
- davon angespornt - folgt ihr schließlich<br />
doch. Oben wagen sich die beiden zwar nicht<br />
über das dünne Seil, überwinden sich jedoch<br />
zum gemeinsamen Sprung.
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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Jugendliche vor ungewisser Zukunft<br />
Angesprochen auf ihre Herkunft und Vergangenheit<br />
geht die lebhafte und offene Nabila auf<br />
Distanz. Sie stammt aus Afghanistan und<br />
wuchs in Saudi-Arabien auf. In ihrer Heimat<br />
wurde sie von muslimischen Extremisten verfolgt.<br />
Über die Hintergründe und ihre Flucht<br />
über mehrere Länder möchte sie nicht reden.<br />
Ihr Klassenlehrer Roland Wolff bezeichnet sie<br />
als kleine „Prinzessin auf der Erbse.“ Nabila<br />
hätte im Anschluss an ein Praktikum in einem<br />
Marburger Restaurant jobben können. Weil sie<br />
aber mit einer Kollegin nicht klar kam, lehnte<br />
sie ab. Auch in die Marburger Schule, in der<br />
sie vorher versucht hat, ihren Hauptschulabschluss<br />
zu machen, ging sie nur selten. Sie<br />
fühlte sich dort nicht wohl. „Die Schüler waren<br />
unterteilt in Deutsche, Russen und Schwarzhaarige.<br />
Ich wollte, dass alle zusammen sind“,<br />
erklärt sie.<br />
In ihrer jetzigen Klasse bekommt sie die Aufmerksamkeit,<br />
die sie verlangt, und die Zeit, die<br />
sie braucht. „Wir sind etwas langsamer“, gibt<br />
sie zu. Obwohl sie erst drei Jahre hier ist, ist<br />
ihr Deutsch jedoch fast akzentfrei. Außerdem<br />
spricht sie arabisch, afghanisch, persisch und<br />
indisch. Eine Ausbildung zur Hotelfachfrau und<br />
später Chefin eines eigenen Hotels zu sein,<br />
sind ihre Wünsche. Beworben hat sie sich aber<br />
noch nicht. „Ich war mir nicht sicher, und ich<br />
war auch zu faul“, gesteht sie. Ihr fehle eine<br />
gute Beratung. Zur Arbeitsagentur möchte sie<br />
aber nicht mehr gehen. „Die sind zu unfreundlich“,<br />
findet sie.<br />
Zusammen mit Alex und der Jüngsten in der<br />
Gruppe, der 17-jährigen Samantha, gibt sie in<br />
der Klasse den Ton an. Kaum ein Wort kommt<br />
dagegen über die Lippen der beiden Spätaussiedlerinnen<br />
Nina und Julia. „Sie haben aus<br />
Kasachstan eine solide Schulausbildung mitgebracht,<br />
aber sie sind noch nicht wirklich hier<br />
angekommen. Vielmehr erschrecken sie, wenn<br />
ihnen ein deutsches Wort über die Lippen<br />
kommt“, sagt Wolff.<br />
Wenig Interesse am Klettern hat bisher der 19jährige<br />
Samir gezeigt. Er schaut häufig auf die<br />
Uhr und sein Blick wandert in Richtung Ausgang.<br />
Er wartet auf seine Freundin und ihren<br />
gemeinsamen, zwei Monate alten Sohn Justin.<br />
Ungeduldig erklärt Samir seiner Mitschülerin<br />
Nina, wie der Sicherungsknoten des Seils, das<br />
den Kletterer sichert, zu binden ist. Als seine<br />
Freundin Jasna und das Baby schließlich<br />
kommen, hat Samir zunächst nur noch Augen<br />
38<br />
für seinen Sohn. Dann ist er jedoch derjenige,<br />
der sowohl den Sprung in den Sack wagt, als<br />
auch gemeinsam mit seiner Englischlehrerin<br />
Alexandra Krug über das dünne Seil balanciert.<br />
Fliesenleger möchte Samir werden. Er hat jedoch<br />
keine Chance auf eine Ausbildung, da er<br />
keine Arbeitserlaubnis hat. „Ich möchte mit der<br />
Schule gerne weiter machen. Einfach, um nicht<br />
rumzuhängen“, sagt er. Er gehört zu den vier<br />
Schülern, die keine Ausbildungserlaubnis haben.<br />
„Sie sind zum Nichtstun verdonnert“, ärgert<br />
sich Natalie Pörsken.<br />
Trotz aller Unterschiede in Charakter, Nationalität<br />
und Zukunftsaussichten - ein Wunsch verbindet<br />
sie: Der Wunsch nach einer Familie mit<br />
Kindern und einem sicheren Job.<br />
Lehrer übernimmt Eltern-<br />
funktion und löst Probleme<br />
Klassenlehrer Roland Wolff möchte seinen<br />
Schülern so viel wie möglich für ihre Zukunft<br />
mitgeben. Vor allem, wie sie ihre Zeit auch<br />
dann sinnvoll nutzen können, wenn sie noch<br />
keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz haben.<br />
Für ihn ist das Problem Jugendarbeitslosigkeit<br />
eine „tickende Zeitbombe“: „Wenn wir uns nicht<br />
um diese Jugendlichen kümmern, sie ausgrenzen<br />
und ihnen die Zukunft versagen, dann<br />
werden wir in einigen Jahren massive Probleme<br />
bekommen. Dann werden die, die wir jetzt<br />
im Regen stehen lassen, unüberhörbar an die<br />
Tür pochen – sei es, weil sie notgedrungen die<br />
staatlichen Unterstützungssysteme überlasten,<br />
sei es, weil sie möglicherweise wenig sozialverträgliche<br />
Wege beschritten haben, um am<br />
gesellschaftlichen Reichtum teilzunehmen zu<br />
können.“ Angesichts <strong>dieser</strong> bedrückenden Situation<br />
bewundert er die Würde seiner Schüler,<br />
mit der sie versuchen, trotz vieler Niederlagen,<br />
Enttäuschungen und Zurückweisungen mit ihrer<br />
Situation umzugehen.<br />
Wolff wird in der Raucherecke von seinen zehn<br />
Schülern umringt. Er hat sie ein paar Tage<br />
nicht gesehen. In der Zwischenzeit haben sich<br />
bei den jungen Leuten jede Menge Probleme<br />
angehäuft, die nun gelöst werden müssen: Eine<br />
Bescheinigung für das Sozialamt wird ausgestellt,<br />
Unstimmigkeiten mit anderen Lehrern<br />
geklärt, ein Schreiben von der Schuldnerberatung<br />
wird als Entschuldigung vorgelegt.
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Jugendliche vor ungewisser Zukunft<br />
„Kriegst du’s gebacken?“ fragt Wolff. Sein<br />
Schüler nickt. Der Lehrer kennt die Verhaltensauffälligkeiten,<br />
die sozialen Hintergründe<br />
der Schüler oder die Drogenprobleme. Als ihr<br />
Vertrauter hält es Außenstehende darüber jedoch<br />
auf Distanz.<br />
„Ohne den Schülern ein Beziehungsangebot<br />
zu bieten und Elternfunktionen zu übernehmen,<br />
erreicht man sie nicht“, weiß Wolff. Dazu<br />
gehört auch, dass er einer schwangeren Schülerin<br />
morgens ein gut belegtes Brötchen mit in<br />
den Unterricht bringt.<br />
Bis er Alex aus der Reserve gelockt hatte,<br />
dauerte es etwa ein halbes Jahr. „Bis dahin<br />
ging er auf dem Weg von zu Hause bis zur<br />
Schule immer irgendwie verloren. Jetzt hat er<br />
es erstmals geschafft, durchzuhalten und kapiert,<br />
dass es auf seine eigene Disziplin ankommt“,<br />
sagt der Lehrer stolz. Alex möchte am<br />
liebsten Rapper werden. Beworben hat er sich<br />
aber als Dachdecker. Wenn das nicht klappt,<br />
muss er nach den Sommerferien wohl zu seiner<br />
Großmutter ziehen und in einer Pizzeria<br />
jobben. Lust dazu hat er keine.<br />
Samir, der im Kletterwald mutig die meisten<br />
Aufgaben meisterte, wurde im Alltag auf den<br />
harten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Er<br />
hat seinen Hauptschulabschluss nicht bestanden.<br />
Unter Auflagen wird er vielleicht eine<br />
zweite Chance bekommen. Die stille Hoffnung<br />
seines Klassenlehrers, dass er irgendwie die<br />
Ausbildungserlaubnis bekommt und dann auch<br />
noch einen Ausbildungsplatz findet, ist damit<br />
jedoch nicht größer geworden.<br />
EIBE<br />
39<br />
Stichwort<br />
Die Schülergruppe, die wir für unsere Reportage<br />
begleitet haben, nimmt an einem Eingliederungslehrgang<br />
in die Berufs- und Arbeitswelt -<br />
kurz EIBE - an den Kaufmännischen Schulen<br />
in Marburg teil.<br />
EIBE ist ein vom Europäischen Sozialfonds gefördertes<br />
Programm des hessischen Kultusministeriums.<br />
Es soll den Übergang von der<br />
Schule in eine Berufsausbildung, ein Arbeitsverhältnis<br />
oder eine vollschulische Berufsausbildung<br />
erleichtern.<br />
Zur Zielgruppe gehören Jugendliche und junge<br />
Erwachsene ohne Hauptschulabschluss, die<br />
von Arbeitslosigkeit bedroht sind und/oder einer<br />
besonderen Förderung bedürfen, um bestehende<br />
Lern- und Leistungsdefizite zu kompensieren.<br />
Das Konzept der EIBE gründet auf<br />
der Annahme, dass Schule mehr sein müsse<br />
als ein Ort abstrakter Wissensvermittlung. Sie<br />
soll insbesondere benachteiligten Jugendlichen<br />
Hilfen zur Lebensbewältigung bieten.<br />
Das EIBE-Programm umfasst unter anderem<br />
individuelle Förderpläne für die Schüler, sozialpädagogische<br />
Betreuung, hohe Praktikumsanteile,<br />
intensive Sprechförderung, erlebnispädagogische<br />
Programme zur Förderung sozialer<br />
Schlüsselqualifikationen und personelle Kontinuität<br />
und enge Kooperation der in der EIBE<br />
beschäftigten Pädagogen.<br />
Im laufenden Schuljahr fanden an 63 hessischen<br />
Schulen EIBE-Kurse statt, darunter an<br />
den Kaufmännischen Schulen Marburg, der<br />
Adolf-Reichwein-Schule Marburg und den Beruflichen<br />
Schulen des Landkreises Marburg-<br />
Biedenkopf.<br />
Quelle: Katrin Schneider, Oberhessische Presse vom 12.07.2005<br />
Nutzen Sie als aktuelles Informationsmedium zwischen<br />
zwei „KiK“-<strong>Ausgabe</strong>n das Internet!<br />
Unsere Homepage hat die URL<br />
�www.ksm-mr.de
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Gesundheitskaufleute beenden erstmals in<br />
Marburg ihre Ausbildung<br />
Neues Berufsbild mit guten Zukunftschancen am<br />
Schulstandort etabliert<br />
Der erste Jahrgang der in<br />
Marburg ausgebildeten Gesundheitskaufleute<br />
hat seine<br />
Abschlussprüfung bestanden.<br />
Zehn frisch gebackene Gesundheitskaufleute<br />
feierten<br />
gemeinsam mit dem sechsköpfigen<br />
Prüfungsausschuss,<br />
dem Schulleiter der Kaufmännischen<br />
Schulen Marburg,<br />
Siegmar Günther, und<br />
dem zuständigen Ausbildungsberater<br />
des IHK-<br />
Service-Zentrums Marburg,<br />
Stefan Hesse, ihre „Freisprechungsfeier“<br />
im Marburger<br />
Technologie- und Tagungszentrum.<br />
„Es hat Freude gemacht, mit Ihnen zu arbeiten,<br />
Sie sind die Pionierklasse und zugleich das<br />
Aushängeschild, Ihre Unterstützung ist überall<br />
im Gesundheitssektor gefragt“, sagte die Vorsitzende<br />
des Prüfungsausschusses, Roselinde<br />
Hummel-Bunnenberg.<br />
„Sie haben sich hervorragende Voraussetzungen<br />
geschaffen für einen erfolgreichen Arbeitsmarkteintritt“,<br />
ergänzte Ausbildungsberater<br />
Stefan Hesse. Gemeinsam mit Siegmar<br />
Günther hat er sich seit 2002 für den Schulstandort<br />
Marburg eingesetzt und damit auch<br />
Die Absolventen: Yvonne Schütz, Dagmar Keller, Rebecca Emmerich,<br />
Julian Tihanyi, Madeleine Arnold, Bastian Gimpel, Kathrin Finger,<br />
Elvira Stockmann, Melanie Ernst und Jens Wölk. - Foto: privat<br />
neue Ausbildungsplätze in der Region unterstützt.<br />
Inzwischen ist in Marburg der dritte<br />
Jahrgang mit jeweils wachsender Klassenstärke<br />
gestartet.<br />
Das Berufsbild „Kaufmann im Gesundheitswesen“<br />
ist neu. Die Ausbildungsverordnung ist<br />
durch die Kombination von kaufmännischen<br />
und gesundheitsspezifischen Inhalten eng am<br />
Bedarf orientiert.<br />
Zu den Schwerpunkten der dreijährigen Ausbildung<br />
zählen laut Hesse die Themen, die im<br />
Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung<br />
gewinnen, wie Marketing und Verkauf, Kostenrechnung,<br />
Personalwesen, Qualitätsmanagement<br />
oder Leistungen im Gesundheitswesen.<br />
Die Einsatzbereiche der Gesundheitskaufleute<br />
sind entsprechend breit gefächert und reichen<br />
von größeren Arztpraxen über Rettungsdienste<br />
bis hin zu Krankenhäusern und Wellness-<br />
Kliniken.<br />
Quelle: Imke Troltenier, Oberhessische Presse vom 15.07.2005<br />
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KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Kaufmännische Schulen verabschieden<br />
erfolgreiche Schülerinnen und Schüler<br />
213 Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen<br />
Schulen konnten nach erfolgreicher Prüfung<br />
in der Großsporthalle der Kaufmännischen<br />
Schule von Schulleiter Siegmar Günther<br />
im Rahmen einer Feierstunde verabschiedet<br />
werden. Im Beisein vieler Eltern und der Lehrkräfte<br />
erhielten insgesamt<br />
• 108 Fachoberschüler,<br />
• 55 Abiturienten des Beruflichen Gymnasiums<br />
sowie<br />
• 50 Schülerinnen und Schüler der Assistentenausbildung<br />
in den Schwerpunkten Betriebswirtschaft,<br />
Informationsverarbeitung<br />
und Fremdsprachensekretariat<br />
ihre Abschlusszeugnisse. Umrahmt wurde die<br />
Feier durch die musikalischen Beiträge der<br />
Schulband der Kaufmännischen Schulen unter<br />
der Leitung von Studienrat Marcus Ghiai sowie<br />
durch die Zuschauer begeisternde Tanzvorführungen<br />
einer Sportgruppe des Beruflichen<br />
Gymnasiums und der Schülerinnen des<br />
Fremdsprachensekretariats unter Choreografie<br />
von Studienrätin Eva Jung.<br />
Siegmar Günther<br />
Die Jahrgangsbesten der Schule wurden durch<br />
die Vorsitzende des Fördervereins der Kaufmännischen<br />
Schulen, Frau Ute Köhler sowie<br />
durch den stellvertretenden Schulleiter, Hermann<br />
Schorge, jeweils mit einer Urkunde und<br />
einem Buchpräsent ausgezeichnet:<br />
Zweijährige<br />
Berufsfachschule für<br />
Betriebswirtschaft:<br />
Zweijährige<br />
Berufsfachschule für<br />
Informationsverarbeitung:<br />
Zweijährige<br />
Berufsfachschule für<br />
Fremdsprachensekretariat:<br />
Theresa Eichholz<br />
Heike<br />
Hallenberger<br />
Jessica<br />
Holland-Moritz<br />
Berufliches Gymnasium: Stefan Schnabel<br />
Fachoberschule:<br />
Susanne<br />
Dörrbecker<br />
Die erfolgreichen Absolventen versammelten<br />
sich voller Stolz zum Gruppenfoto in der Großsporthalle<br />
der Kaufmännischen Schulen:<br />
Assistentenausbildung Betriebswirtschaft, Fremdsprachensekretariat, Informationsverarbeitung<br />
41
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Kaufmännische Schulen verabschieden<br />
erfolgreiche Schülerinnen und Schüler<br />
Berufliches Gymnasium<br />
Fachoberschule - alle Fotos: privat<br />
Die Liste aller der erfolgreichen Schülerinnen und Schüler können Sie auf unseren Internet-Seiten<br />
einsehen unter �www.ksm-mr.de/ksm/news-87.htm<br />
Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte<br />
verabschiedet<br />
An den Kaufmännischen Schulen Marburg beendeten<br />
26 Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte<br />
erfolgreich ihre Ausbildung. Die besten<br />
Prüflinge 2005 sind Jessica Stark, Sandra<br />
Mengel und Cornelia Eckart.<br />
Schulleiter Siegmar Günther verglich in seiner<br />
Ansprache den Berufseinstieg mit der Situation<br />
bei der Tour de France: „Gestalten Sie Ihre<br />
Chancen bewusst mit. Jetzt geht es um die<br />
Bergwertung.“ Dabei komme es auf vieles an:<br />
auf Übersichtlichkeit der Strecke, Trainingsfleiß,<br />
die Konkurrenzsituation und soziale Kompetenz.<br />
Dem Ausbildungsberater für den<br />
Landgerichtsbezirk Marburg, Rechtsanwalt<br />
Hartmut Gerstung, ging es im Rahmen seiner<br />
Ansprache darum, den Absolventinnen Zuversicht<br />
mit auf den Weg zu geben.<br />
Quelle: Imke Troltenier, Oberhessische Presse vom 22.07.2005<br />
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KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte<br />
verabschiedet<br />
Die frischgebackenen „ReNos“ der Klasse 12 RA 01 (Klassenlehrer: Siegfried Groß) erhielten zum Abschied eine<br />
Sonnenblume: Julia Beilborn, Nicole Blüder, Anke Decher, Cornelia Eckart, Nicole Erhardt, Katharina Gutheil,<br />
Julia Herbener, Anne Kreker, Nicole Müller, Christina Pfeffer, Kristina Spies und Jessica Stark. Ihre Kolleginnen<br />
aus der Klasse 12 RA 02 (Klassenlehrerin: Heike Nowak) erhielten eine rote Rose: Diana Ander, Katharina<br />
Belsch, Sakine Bülbül, Larissa Görge, Isabell Grasse, Anastasia Gutwin, Sabine Krieg, Karin Meixner, Sandra<br />
Mengel, Sonja Ochse, Katrin Schmidt, Christa Störmer, Olga Weissbecker und Ilona Weitzel. – Foto: KSM/OP<br />
„Steuerfachangestellte haben gute Chancen<br />
auf eine Arbeitsstelle“<br />
Steuerfachangestellte können sich nun die<br />
Schülerinnen und Schüler nennen, die eine<br />
dreijährige Ausbildung an den Kaufmännischen<br />
Schulen erfolgreich abschlossen. Klassenlehrer<br />
Hans-Jürgen Schlimme und Fachlehrer<br />
Klaus Laaser übereichten den glücklichen<br />
Absolventen die Zeugnisse und feierten<br />
anschließend mit ihnen bei einem gemeinsamen<br />
Essen.<br />
Die Prüfung, die sich über zwei Tage hinzog<br />
und vier Themenbereiche abdeckte, war anspruchsvoll<br />
und verlangte den Schülern viel<br />
ab. Im schriftlichen Teil waren sowohl Steuerlehre,<br />
Rechnungswesen als auch Wirtschaftslehre<br />
Bestandteil. In der mündlichen Prüfung<br />
hatten die Auszubildenden die Wahl zwischen<br />
43<br />
Fällen aus dem Steuer- und Wirtschaftsrecht,<br />
die nach einer „mandatsorientierten Sachbearbeitung“,<br />
wie Schlimme erklärte, gelöst werden<br />
mussten.<br />
Karina Lepper erreichte in allen vier Bereichen<br />
die Note „sehr gut“, was nach Aussagen des<br />
Klassenlehrers bisher nur „sehr selten“ vorgekommen<br />
sei. „Steuerfachangestellte haben<br />
sehr gute Chancen, eine Arbeitsstelle zu bekommen“,<br />
blickte Schlimme optimistisch in die<br />
Zukunft.<br />
Auch ein Aufstieg in der freien Wirtschaft sei<br />
durchaus möglich. Nach zehn Jahren würden<br />
viele zudem die Weiterqualifikation zum Steuerberater<br />
anstreben.<br />
Quelle: Rebekka Schrimpf, Oberhessische Presse vom 27.07.2005
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
„Außenhändler“ aus Hessen beenden<br />
in Marburg ihre Ausbildung<br />
Zweiter Jahrgang legt erfolgreich die Prüfung<br />
vor dem Prüfungsausschuss der IHK Kassel in<br />
Marburg ab. Mit teilweise herausragenden Ergebnissen<br />
beendete der diesjährige Prüfungsjahrgang<br />
die Ausbildung.<br />
Insgesamt 12 frisch gebackene „Außenhandelskaufleute“<br />
konnten im Rahmen einer Feierstunde<br />
ihre Zeugnisse in Empfang nehmen.<br />
Dabei wurde von Angelika Fresenborg, der zuständigen<br />
Abteilungsleiterin der Kaufmännischen<br />
Schulen in Marburg, noch einmal die<br />
wachsende Bedeutung des Außenhandels für<br />
die heimische Wirtschaft herausgestellt, die<br />
sich inzwischen auch in der Berufsausbildung<br />
bemerkbar macht. Seit nunmehr vier Jahren<br />
werden an den Kaufmännischen Schulen – als<br />
hessenweit einziger Schule – Außenhandelskaufleute<br />
unterrichtet. Die betriebliche Ausbildung<br />
findet bei großen und mittleren Unternehmen<br />
in Nord- und Mittelhessen statt. So ist<br />
es für die Unternehmen durchaus attraktiv, ihre<br />
Auszubildenden von Kassel, Melsungen oder<br />
Allendorf nach Marburg in die Berufsschule zu<br />
schicken, da hier die notwendigen Qualifikationen<br />
vermittelt werden.<br />
Ein fester Bestandteil der Ausbildung sind von<br />
der Schule organisierte „Praxistage“, die es<br />
Angelika Fresenborg<br />
Kommen und Gehen ...<br />
den Auszubildenden ermöglichen sollen, ab<br />
und zu über den Tellerrand des eigenen Betriebes<br />
zu schauen und bei anderen Unternehmen<br />
andere Methoden der Geschäftsabwicklung<br />
kennen zu lernen. Zu diesem Zweck<br />
gehen die Auszubildenden für einen Tag in einen<br />
der kooperierenden Betriebe, um mit Praktikern<br />
zusammen zu arbeiten (z. B. in der Export-<br />
oder der Marketingabteilung) und so von<br />
ihnen zu lernen. Die Abschlussprüfung der Industrie-<br />
und Handelskammer haben bestanden:<br />
Jacqueline Bader (Seidel GmbH, Marburg),<br />
Jennifer Geißler (Aventis Behring GmbH, Marburg),<br />
Magdalena Gleixner (B. Braun AG, Melsungen),<br />
Barbara Greis (Viessmann, Allendorf),<br />
Anna-Lea Hofmann (B. Braun AG, Melsungen),<br />
Martha Holtze (Technologie Transfer<br />
Marburg in die Dritte Welt e. V., Cölbe), Anika<br />
Meister (Osborn International GmbH, Burgwald),<br />
Diana Muth (Aventis Behring GmbH,<br />
Marburg), Till Schiefer (Inamed GmbH, Gemünden<br />
[Wohra]), Adéla Tichanová ) Horizont<br />
Holding, Korbach), Heidi Waldhüter (U. T. E.<br />
Vertriebs-GmbH, Weimar-Wenkbach) und<br />
Christian Weis (Kocos Messtechnik AG, Korbach).<br />
Studienreferendarinnen und -referendare<br />
Oliver Gottschlich und Melanie Weinhart sind ab 1. Mai als Studienreferendare für das Lehramt an<br />
beruflichen Schulen neu an den KSM. Herr Gottschlich wohnt in Marburg und unterrichtet die Fächer<br />
Wirtschaftslehre und Englisch. Seine Hobbys sind Tennis, Skifahren und Joggen. Frau Weinhart<br />
wohnt in Lahntal und unterrichtet Wirtschaftslehre und Deutsch. Die Mutter einer 6-jährigen Tochter<br />
joggt in ihrer Freizeit.<br />
Ihre pädagogische Ausbildung haben folgende Studienreferendarinnen und –referendare an den<br />
Kaufmännischen Schulen mit der Zweiten Staatsprüfung erfolgreich abgeschlossen:<br />
• Isabell Meyer am 30. Oktober 2004 (Mentoren: Herr Dierich, Herr Tüns). Die Einstellung erfolgte<br />
an der Berufsschule in Speyer.<br />
• Johannes Wick am 30. Oktober 2004 (Mentoren: Herr Burger, Frau Kopp-Ruthner). Die Einstellung<br />
erfolgte an den Kaufmännischen Schulen Marburg.<br />
44
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Kommen und Gehen ...<br />
• Dietmar Warwel am 30. April 2005 (Mentoren: Herr Eller, Herr Ghiai). Die Einstellung erfolgte an<br />
der Willy-Brandt-Schule in Gießen.<br />
• Ulla Zurwehme am 30. April 2005 (Mentoren: Frau Kraft, Frau Schneider). Die Einstellung erfolgte<br />
an der Hans-Viessmann-Schule in Frankenberg.<br />
Herzlichen Glückwunsch!<br />
Neue Kolleginnen und Kollegen<br />
Herr Jörg Martin (links) ist seit dem Schuljahresbeginn<br />
2005/2006 Lehrer an den Kaufmännischen<br />
Schulen. Herr Martin wohnt in<br />
Schwalmstadt und unterrichtet Wirtschaft und<br />
Informatik in der Höheren Handelsschule, der<br />
Fachoberschule und in den Bereichen Einzelhandel<br />
und Kaufleute für Bürokommunikation<br />
der Teilzeit-Berufsschule. Herr Martin engagiert<br />
sich ehrenamtlich in der Freiwilligen<br />
Feuerwehr, u. a. als Leiter einer Jugendfeuerwehr.<br />
Frau Annelie Renker (rechts) aus Wohratal unterrichtet seit 1. Februar 2005 an den KSM Deutsch im<br />
Berufsgrundbildungsjahr, in der Zweijährigen Berufsfachschule, in der Höheren Handelsschule, in der<br />
Fachoberschule und im Beruflichen Gymnasium. Seit Schuljahresbeginn 2005/06 ist Frau Renker<br />
auch mit Biologie im Beruflichen Gymnasium eingesetzt.<br />
Frau Barbara Toepfer (links) wohnt in Staufenberg<br />
und unterrichtet Englisch in der Höheren<br />
Handelsschule, in der Fachoberschule und<br />
bei Bankkaufleuten seit Schuljahresbeginn<br />
2005/06. Sie ist Mitarbeiterin im Amt für Lehrerbildung<br />
und im Institut für Qualitätsentwicklung<br />
sowie Trainerin für interkulturelles Lernen.<br />
Die Mutter einer 18-jährigen Tochter gibt als<br />
Hobbys Reisen, Lesen und Wandern an.<br />
Fotos: privat/Siegfried Groß<br />
Frau Birgit Seibel (rechts) aus Marburg unterrichtet seit Schuljahresbeginn 2005/06 die Fächer Englisch<br />
und Deutsch in der Fachoberschule, im Beruflichen Gymnasium, in den Zweijährigen Höheren<br />
Berufsfachschulen für Bürowirtschaft und Fremdsprachensekretariat sowie im Einzelhandel.<br />
Frau Seibel ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie unterhält viele freundschaftliche Kontakte nach<br />
Mexiko, wo sie in den vergangenen drei Jahren gelebt und gearbeitet hat.<br />
Dienstjubiläen<br />
Seit dem Erscheinen der letzten „KiK“-<strong>Ausgabe</strong> konnten Frau Erika Berg, Frau Petra Engler-Gerland,<br />
Herr Dr. Wolfgang Henke, Frau Eva Jung, Herr Michael Nagel und Frau Ursula Rosenberg<br />
ihr 25-jähriges Dienstjubiläum begehen. Schulleitung und „KiK“-Redaktion gratulieren sehr herzlich!<br />
45
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Am letzten Schultag vor den<br />
Sommerferien wurden<br />
sechs Lehrkräfte und eine<br />
Schulsekretärin in einer<br />
Dienstversammlung verabschiedet.<br />
Diese Kolleginnen<br />
und Kollegen vertreten zusammen<br />
fast 80 Jahre Erfahrung<br />
im Schuldienst, die<br />
so einfach nicht zu ersetzen<br />
sind!<br />
Frau Oberstudienrätin Monika<br />
Körle unterrichtet seit<br />
1970 an der KSM die Fächer<br />
Deutsch und Englisch.<br />
In seiner Würdigung bezeichnete<br />
der Schulleiter sie<br />
als „die Mutter der Berufsfach-Schüler(innen)“.<br />
Für<br />
Frau Körle stand nicht der<br />
Lehrplan im Vordergrund ihres<br />
Wirkens, sondern ihre<br />
Schülerinnen und Schüler<br />
als Menschen. So fassten<br />
die Schüler einer Fachoberschulklasse<br />
ihre Begeisterung<br />
für ihre Klassenlehrerin<br />
in einem Satz zusammen:<br />
„Frau Körle, Sie sind die<br />
coolste und humorvollste<br />
Lehrerin der Welt!“<br />
Kommen und Gehen ...<br />
Über 75 Jahre Schulerfahrung werden fehlen!<br />
Herr Oberstudienrat Uwe Eller begann seine<br />
schulische Arbeit nach seinen Studien in Jura,<br />
Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik<br />
als Referendar im Vogelsberg an einer typischen<br />
Kreisberufsschule.<br />
Danach erhielt er eine Anstellung an den KSM<br />
und war schwerpunktmäßig in den Fachklassen<br />
der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte,<br />
der Lager- und Verwaltungsberufe eingesetzt.<br />
Sein Engagement in den entsprechenden<br />
Prüfungsausschüssen wurde durch<br />
eine besondere Ehrung honoriert: ihm wurde in<br />
Anerkennung seiner besonderen Verdienste<br />
die silberne Ehrennadel der IHK Kassel verliehen.<br />
Das Projekt „KOAL“ (Kooperation Arbeitslehre)<br />
im Verbund mit der Theodor-Heuss-<br />
Schule bzw. der Friedrich-Ebert-Schule hat<br />
Schulleiter Siegmar Günther (hinten links) verabschiedete<br />
Monika Körle, Uwe Eller, Markus Plietzsch, Ulla Zurwehme und Ramona Henkel<br />
(hinten, v. l. n. r.) sowie Alexandra Krug und Jörg Wiesemann (vorn).<br />
Foto: Siegfried Groß.<br />
Siegmar Günther<br />
46<br />
Herr Eller mit initiiert, aufgebaut und bis zu<br />
seiner Pensionierung weitergeführt.<br />
Die Schulsekretärin Ramona Lauer sowie die<br />
Lehrkräfte Alexandra Krug, Ulla Zurwehme,<br />
Markus Plietzsch und Jörg Wiesemann verlassen<br />
die Kaufmännischen Schulen, da ihre teils<br />
langjährigen Versetzungswünsche (bis hin zur<br />
Schwäbischen Alb) zum Schuljahreswechsel<br />
2005/2006 ermöglicht werden konnten.<br />
Nach dem offiziellen Teil der Verabschiedung,<br />
in dem auch Vertreter des Personalrates die<br />
besondere Rolle jeder/s Einzelnen Revue passieren<br />
ließen, nutzten viele Kolleginnen und<br />
Kollegen in gemütlicher Runde die Gelegenheit,<br />
ganz persönlich „Tschüss“ zu sagen und<br />
alles Gute für die Zukunft zu wünschen!
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
„MERCI – MILLE FOIS!“ (1000 x Dank!)<br />
... sagte die Schulleitung der Kaufmännischen Schulen Marburg<br />
zum Ende des Monats Mai 2005 der Fremdsprachenassistentin<br />
Frau Virginie Kieffer für die 8-monatige, tatkräftige<br />
Unterstützung im Französisch-Unterricht des Beruflichen<br />
Gymnasiums und des Fremdsprachensekretariats.<br />
Eine Fremdsprache durch die lebendige Präsens eines Muttersprachlers<br />
zu vermitteln und so zur Motivation der Schüler<br />
beizutragen, ist erklärtes Ziel des Pädagogischen Austauschdienstes<br />
in Bonn, der jährlich seit 1951 junge Studierende<br />
aller unterrichteten Fremdsprachen in der BRD an<br />
deutsche Schulen vermittelt (www.kmk.org/pad/ueberbli.<br />
htm). Im Laufe der letzten Jahre wurden schon mehrere<br />
Fremdsprachenassistentinnen aus den USA, aus Frankreich<br />
und Spanien im Rahmen dieses Programmes an den Kaufmännischen<br />
Schulen eingesetzt.<br />
Frau Kieffer stammt aus dem Elsass und hat neben der 12stündigen<br />
Tätigkeit an den Kaufmännischen Schulen auch<br />
Germanistik an der Uni Marburg studiert und parallel das<br />
1. Staatsexamen für französische Literatur an der Universität<br />
Nancy bestanden.<br />
47<br />
Als kleines Dankeschön für ihre wertvolle<br />
Arbeit an den Kaufmännischen Schulen und<br />
zur Erinnerung an ihre Marburger Zeit überreicht<br />
Schulleiter Siegmar Günther den<br />
Foto-Band mit den wunderschönen<br />
Ansichten Marburgs des Kollegen<br />
Klaus Laaser. – Foto: privat<br />
Nicht nur das besondere PARIS-Projekt der Höheren Berufsfachschule für Fremdsprachensekretariatin<br />
Kooperation mit den Kolleginnen Frau Faber und Frau Berg im Fremdsprachensekretariat hat ihr<br />
soviel Freude bereitet – auch der pädagogische „Alltag“ hat Frau Kieffer in ihrem Berufswunsch, Lehrerin<br />
zu werden, bestärkt. Wir wünschen ihr eine Stelle in Frankreich für das nächste Schuljahr und<br />
beruflich sowie privat alles GUTE.<br />
Regina Schöpe-Hellwig<br />
Nachruf<br />
Am 23. Juli verstarb Herr Oberstudienrat a. D. Karl-Heinz<br />
Irrgang im Alter von 78 Jahren in seiner spanischen Wahlheimat<br />
in der Nähe von Barcelona.<br />
Von 1958 bis zu einer Pensionierung im Jahre 1988 war er<br />
als Diplom-Handelslehrer an den Kaufmännischen Schulen<br />
tätig. Schwerpunkt seines unterrichtlichen Wirkens waren<br />
die Fachklassen der Zahnarzt- und Apothekenhelferinnen.<br />
Darüber hinaus wirkte er an unzähligen Berufsabschlussprüfungen<br />
der Zahnarzt- und Apothekerkammer mit.<br />
Herr Karl-Heinz Irrgang hat als Lehrer vielen jungen Menschen<br />
Erkenntnisse und Werte mitgegeben, die deren beruflichen<br />
aber auch persönlichen Werdegang noch lange befruchten<br />
und bereichern werden. Sie Schulgemeinde wird in<br />
als unermüdlichen und engagierten Pädagogen im beruflichen<br />
Schulwesen in Erinnerung behalten.<br />
Siegmar Günther – Foto: Klaus Laaser
KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
???<br />
Jeder „KiK“ ein Treffer!?<br />
Was Fußballprofis nicht immer gelingt, gelingt<br />
auch uns nicht ohne Übung!<br />
Rote und gelbe Karten können Sie behalten,<br />
liebe Leserinnen und Leser. Über konstruktive<br />
Kritik freuen wir uns aber immer - auf<br />
dass der 11. „KiK“ noch besser treffe.<br />
---------------------------------------------- Hier bitte � abtrennen! ------------------------------------------<br />
Kaufmännische Schulen der Universitätsstadt Marburg<br />
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Ich habe folgende Kritik, Anregung, ...:<br />
Anschrift, Telefonnummer und ggfs. E-Mail-Adresse nicht vergessen!<br />
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