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KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Inhalt <strong>dieser</strong> <strong>Ausgabe</strong><br />

Attraktive Seiten von Marburg stärker betonen 2<br />

Spenden für die Flutopfer 3<br />

Projekt zu Gefahren im Straßenverkehr 4<br />

Suchtpräventionstag in Marburg 5<br />

10. Schulmeisterschaften in Fachpraxis 6<br />

Bundesjugendschreiben 2005: KSM stellen eine Bundes- und fünf Landessiegerinnen 6<br />

Energiesparen „erwirtschaftet“ neue Tische und Stühle für die Pausenhalle 8<br />

Information für Marburger PKA-Schülerinnen 8<br />

Zeitungsprojekt der Berufsfachschulklasse 10 BF 03 mit der Oberhessischen Presse 10<br />

Für die Laptop-Klasse an den KSM gehört das Surfen im Internet zum Schulalltag 18<br />

Immel Datentechnik macht Schule 19<br />

KSM-Schulprogramm liegt in evaluierter Fassung vor 20<br />

Wieder SAP-Kurse im Schuljahr 2005/2006 21<br />

Verpackungsübungen: Erfolgreiche Kooperation mit Grone und der Bundeswehr in Stadtallendorf 21<br />

Auftaktveranstaltung der HeLP-Regionalstellen Marburg und Gießen an den KSM 22<br />

Tagebuch der Skifahrt der Klasse 12 FO 01 23<br />

Finnen begreifen Bildung als Wert 25<br />

Auszeichnung für KSM-Lehrkräfte Gottfried Melnyk und Uwe Eller 26<br />

Studienfahrt der 11 IT 01 nach München 2004 – Ozapft is 27<br />

Praxistage für Auszubildende im Außenhandel 30<br />

Besuch der JVA in Schwalmstadt 31<br />

Siegfried Groß neuer Fachpraxiskoordinator 33<br />

Kaufmännische Schulen informierten über Ausbildungsmöglichkeiten 34<br />

BeSo-Projekt an den KSM 35<br />

4. Fachtagung „Schule & Gesundheit“ 35<br />

Hessisches Netzwerk Schule & Gesundheit an den KSM 36<br />

Jugendliche vor ungewisser Zukunft 37<br />

Gesundheitskaufleute beenden erstmals in Marburg ihre Ausbildung 40<br />

Kaufmännische Schulen verabschieden erfolgreiche Schülerinnen und Schüler 41<br />

Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte verabschiedet 42<br />

„Steuerfachangestellte haben gute Chancen auf eine Arbeitsstelle“ 43<br />

„Außenhändler“ aus Hessen beenden in Marburg ihre Ausbildung 44<br />

Kommen und Gehen ... 44<br />

„MERCI – MILLE FOIS!“ (1000 x Dank!) 47<br />

Nachruf 47<br />

??? 48<br />

Impressum<br />

Seite<br />

Herausgeber: Schulleitung der KSM - Leopold-Lucas-Straße 20 - 35037 Marburg (Lahn) - � 06421 201-710 -<br />

� 06421 201-427 - � ksm@marburg-schulen.de - � www.ksm-mr.de<br />

„KiK“-Redaktion: Dr. Peter Blackert - Kerstin Fischer - Siegfried Groß - Regina Schöpe-Hellwig - � redaktionkik@ksm-mr.de<br />

� Auflage: 1.300 Stück � Titelbild und Gestaltung: Erika Berg - Klaus Laaser - Gottfried Melnyk �<br />

Schlussredaktion und Layout: Siegfried Groß � Druck: Druckerei der Universitätsstadt Marburg<br />

1


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Attraktive Seiten von Marburg stärker betonen<br />

Berufsschüler analysieren das Kaufverhalten in Marburg –<br />

Magistrat lehnt Projekt in Montabaur ab<br />

Wirtschaft aktuell: Schüler haben eine Erhebung<br />

zum Kaufverhalten in Marburg erstellt,<br />

und der Magistrat reagiert auf Entwicklungen<br />

außerhalb der Stadt. In seiner Sitzung am<br />

13. Dezember 2004 hat sich der Magistrat mit<br />

einem Vorhaben der Stadt Montabaur in<br />

Rheinland-Pfalz beschäftigt. Die Verbandsgemeinde<br />

plant, in der Nähe ihres neuen ICE-<br />

Bahnhofs ein Factory-Outlet-Center (FOC)<br />

einzurichten. FOC sind eine Ansammlung von<br />

Fabrikläden, in denen Markenprodukte zu stark<br />

reduzierten Preisen angeboten werden.<br />

Montabaur liegt zwar nicht gerade im Einzugsbereich<br />

von Marburg, so dass spürbare Auswirkungen<br />

auf die Marburger Innenstadt eher<br />

unwahrscheinlich sind. Der Magistrat lehnt das<br />

Vorhaben trotzdem entschieden ab. „Aus<br />

grundsätzlichen Überlegungen heraus“, betont<br />

Oberbürgermeister Dietrich Möller. Die Stadt<br />

habe erreicht, weitere Ansiedlungen von großflächigem<br />

Einzelhandel zu unterbinden, so<br />

Möller. Zur Stärkung der mittelhessischen Oberzentren,<br />

zu denen Marburg ja gehöre, sei<br />

es deshalb notwendig, wachsam zu beobachten,<br />

was in der Region insgesamt passiere.<br />

Marburg und weitere im Einzugsbereich von<br />

Montabaur liegende Städte der Planungsregi-<br />

2<br />

on Mittelhessen wurden vom Regierungspräsidium<br />

Gießen als „Betroffene“ gehört. Alle lehnen<br />

das Vorhaben ab. Das Raumordnungsverfahren<br />

sei noch nicht abgeschlossen, sagt<br />

Edmund Schaaf, Bürgermeister der Verbandsgemeinde<br />

Montabaur, auf Anfrage der OP. Die<br />

Entscheidung treffe die Landesplanungsbehörde<br />

in Rheinland-Pfalz. Für die Entwicklung<br />

Montabaurs sei das FOC von Bedeutung. Den<br />

Protest aus Marburg und den anderen Städten<br />

wollte er nicht kommentieren.<br />

Mit dem Marburger Handel haben sich Schülerinnen<br />

und Schüler der Kaufmännischen Schulen<br />

befasst. Die Jugendlichen der Berufsschulklasse<br />

10 IT 01 sind Informatikkaufleute, IT-<br />

Systemkaufleute, IT-Systemelektroniker und<br />

Fachinformatiker. Aus dem Unterrichtsstoff<br />

„Markt und Kundenorientierung“ haben sie eine<br />

umfassende Datenerhebung zum Kaufverhalten<br />

in Marburg gemacht, die sie am Montag im<br />

Rathaus Oberbürgermeister Dietrich Möller<br />

vorstellten. Stadt, Einzelhandelsverband, Hotel-<br />

und Gaststättenverband sowie Hausbesitzer<br />

sind in Marburg ja gerade dabei, das Projekt<br />

MarBID auf den Weg zu bringen. Ziel ist,<br />

die Attraktivität und Kundennähe einzelner<br />

Distrikte zu verbessern.<br />

Die 23 Berufsschüler haben Passanten in<br />

Wehrda, Cappel, in der Oberstadt sowie in der<br />

Bahnhofs-, Gutenberg- und Universitätsstraße<br />

befragt und die Ergebnisse anschaulich aufgearbeitet.<br />

Die jungen Leute machen auch Vorschläge,<br />

was ihrer Meinung nach getan werden<br />

sollte, um Kunden zu gewinnen und zu<br />

halten.<br />

• Marburg sollte seine attraktive Innenstadt<br />

viel besser herausstreichen und in der<br />

Stadt mehr Veranstaltungen anbieten.<br />

• Das Parkleitsystem muss verbessert werden.<br />

• Es fehlen Info-Tafeln am Bahnhof für Kunden,<br />

die mit der Bahn anreisen.<br />

• Der Handel sollte in Qualität und Quantität<br />

der Mitarbeiter investieren.<br />

Quelle: Brigitte Bohnke,<br />

Oberhessische Presse vom 16.12.2004


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Spenden für die Flutopfer<br />

Durch die aktuellen Ereignisse in Südostasien kamen wir, die Klasse 10 BU 03, auf die Idee, die Flutopfer<br />

mit einer Spende zu unterstützen. Die Idee bestand darin, Waffeln und Kuchen zu backen und<br />

diese am 25. Januar 2005 in der Pausenhalle der KSM zu verkaufen. Wir besorgten via Internet verschiedene<br />

Waffelrezepte, um viele Geschmacksrichtungen anbieten zu können.<br />

Der Waffelverkauf kam bei den Schülern und Lehrern sehr gut an, so dass wir noch zusätzlichen Teig<br />

herstellen mussten. Über die eifrige Resonanz waren wir sehr überrascht und freuten uns sehr, dass<br />

einige auch aus freien Stücken gespendet haben. Bei <strong>dieser</strong> Spendenaktion kamen ca. 210,00 € zusammen,<br />

welche wir an die „Aktion Deutschland hilft“ gespendet haben. Wir bedanken uns hiermit bei<br />

allen Schülern und Lehrern für ihre Unterstützung.<br />

Das Foto zeigt die Klasse 10 BU 03: 1. Reihe sitzend/stehend: Silke Debelius, Eduard Litt, Nicole Altenhof,<br />

Vanessa Seibel, Stefan Hallenberger; 2. Reihe stehend: Sonja Vaupel, Jenniffer Theiß, Irina Maschinski,<br />

Claudia Mietkiewicz, Deborah Farci, Sarah Weber, Christina Hämer, Daniela Irle, Marina Seel; 3. Reihe stehend:<br />

Barbara Novak, Jennifer Thmuser, Nils Grundwald. Nicht auf dem Foto sind Tanja Barth, Valentina Daudrich,<br />

Lena Wagner und Lukas Rogaczewski. - Foto: privat<br />

Heute schon gesurft?<br />

Die Internet-Seiten der Kaufmännischen Schulen Marburg<br />

halten für Sie ein aktuelles und umfangreiches<br />

Informationsangebot bereit!<br />

�www.ksm-mr.de<br />

3


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Projekt zu Gefahren im Straßenverkehr<br />

Wenn Pillen und Promille mit am Steuer sitzen<br />

Sie sind die Zielgruppe - diejenigen, die für die<br />

meisten Unfälle im bundesdeutschen Straßenverkehr<br />

verantwortlich sind. Und trotzdem<br />

scheint das Thema weit weg zu sein. Auch für<br />

die 24 Schüler der Kaufmännischen Schulen in<br />

Marburg ist der fast sechsstündige Workshop<br />

reine Theorie. Dennoch versucht Polizeioberkommissar<br />

Marco Bärtl aufzuklären und die<br />

Jugendlichen ihr Verhalten analysieren zu lassen.<br />

Aktion „Junge Fahrer“ heißt des Projekt,<br />

mit dem die Marburger Polizei und die Berufsschule<br />

jeden Monat eine Klasse ganztägig zum<br />

Unterricht auf die Wache schicken.<br />

Sie sind zwischen 16 und 20 Jahre alt, die<br />

Schüler der Klasse 11 BW. Noch fährt der<br />

Großteil mit dem Bus, einige haben schon den<br />

Führerschein und alle sollen nun lernen, wie<br />

gefährlich der Straßenverkehr ist. Doch hat Polizist<br />

Bärtl einen schweren Stand. Für die meisten<br />

seiner Zuhörer bedeutet der mobile Untersatz<br />

ein großes Stück Freiheit, den es zu genießen<br />

gilt.<br />

Die Problematik ändert sich auch nicht, als es<br />

um Alkoholgenuss und Drogenkonsum geht.<br />

Immerhin geben 50 Prozent der Klasse in einem<br />

geheimen Test zu, schon einmal mit Drogen<br />

in Kontakt gekommen zu sein. Für Bärtl<br />

noch ein gutes Ergebnis in <strong>dieser</strong> Altersstufe.<br />

Sein Unterricht beschränkt sich natürlich auf<br />

die Theorie. Er versucht mit Zahlen und Fakten<br />

zu beeindrucken.<br />

Mehr aber gehen den Schülern die gezeigten<br />

Filme unter die Haut. Immer wenn ein Streifen<br />

auf der Leinwand flimmert, ist die Konzentration<br />

besonders hoch. Und man erkennt sie wieder:<br />

als Discobesucher und Konsumenten.<br />

Vor allem Bärtls letzter Film ist trotz seiner nur<br />

drei Minuten Länge ein Knaller, der betroffen<br />

macht. Plötzlich kann man mit 39 Verkehrstoten<br />

des Jahres 2003 im Landkreis Marburg-<br />

Biedenkopf etwas anfangen.<br />

In dem Schwarz-Weiß-Film wird ein tödlicher<br />

Unfall geschildert. Nach einem Discobesuch<br />

läuft eine junge Frau zu ihrem Auto, das Handy<br />

mit der SMS für die Mutter in der Hand. Sie hat<br />

nicht getrunken, keine Pillen eingeworfen.<br />

Doch der junge Mann, der die Fußgängerin regelrecht<br />

über den Haufen fährt, der hat zu seinem<br />

Bier noch eine Tablette genommen.<br />

Jetzt wird deutlich, was Bärtl mit Wahrnehmungsstörungen<br />

bei Drogen- und Alkoholkonsum<br />

meinte. Für die Jugendlichen geht es um<br />

das Stück Freiheit, das gerade erst gewonnen<br />

und so schnell schon wieder zerronnen ist.<br />

Das bleibt hängen, bei jungen Leuten, die sich<br />

schon wieder auf den nächsten Besuch in der<br />

Disco freuen.<br />

Wir haben nach der Aktion mit drei Jugendlichen<br />

gesprochen und sie zu ihren Erfahrungen<br />

befragt. Die Anworten:<br />

Tamin Amiri, 19 Jahre, aus Marburg: „Es hat<br />

mich überrascht, wie viele Tote und Verletzte<br />

es gibt. Der letzte Film ist jedem hier nahe gegangen.<br />

Drogen sind natürlich ein Thema, darum<br />

war die Aufklärung wichtig.“<br />

Konstantin Eller, 19 Jahre, aus Marburg:<br />

„Wichtig ist, dass man keinen Alkohol trinkt,<br />

wenn man sich ans Steuer setzt. Das ist vor allem<br />

ein Problem, wenn man mit Freunden in<br />

der Disco ist und eigentlich nichts trinken will.“<br />

Farishta Hasime, 16 Jahre, aus Marburg:<br />

„Ich habe nicht gedacht, dass es so viele Tote<br />

und Verletzte im Landkreis gibt. Ich habe kein<br />

Problem mit Drogen und habe mir vorgenommen,<br />

auch nie welche zu nehmen.“<br />

Quelle: Edgar Meistrell, Marburger Neue Zeitung vom 28.02.2005<br />

4


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Suchtpräventionstag in Marburg<br />

Kaufmännischen Schulen kämpfen gegen Drogenmissbrauch<br />

„Rauschgift, mein Sohn?“ Diese ungläubige<br />

Frage stellen viele Eltern. Die Theatergruppe<br />

der Suchtklinik Reddinghausen inszenierte am<br />

1. Februar, für die Schüler der Kaufmännischen<br />

Schulen in Marburg klassische Drogenkarrieren<br />

und ihre Auswirkungen auf Schule<br />

und Familie.<br />

Mit dem Theaterstück nahm zugleich der inzwischen<br />

vierte Suchtpräventionstag, der „Tag<br />

der SehnSüchte“, an den Kaufmännischen<br />

Schulen seinen Anfang.<br />

5<br />

Wie Direktor Siegmar Günther mitteilte, geht<br />

die suchtpräventive Arbeit an den Kaufmännischen<br />

Schulen auf das Jahr 1980 zurück. Seither<br />

habe man diese Bemühungen kontinuierlich<br />

fortgeführt. Gerade jetzt, da das Rauchen<br />

an hessischen Schulen generell verboten worden<br />

sei, sei die diesjährige Veranstaltung zur<br />

Suchtprävention von besonderer Bedeutung.<br />

Das Theaterstück stimmte die Schüler auf die<br />

Folgen der Drogensucht ein: Verlust von Ausbildungsperspektiven,<br />

Entfremdung von der<br />

Familie, Krankheit und das Abrutschen in die<br />

Kriminalität. Doch der „Tag der SehnSüchte“<br />

zeigte auch Alternativen auf. Neben Erfahrungsberichten<br />

von Drogenkonsumenten über<br />

ihre Wege in und aus der Sucht konnten sich<br />

die Jugendlichen in Workshops über Shiatsu-<br />

Entspannungsübungen, Yoga oder Thai-Bo informieren.<br />

Im Foyer standen ihnen Mitarbeiter der Suchthilfeeinrichtung<br />

Hof Fleckenbühl mit umfangreichem<br />

Informationsmaterial und für persönliche<br />

Gespräche zur Verfügung. Allerdings<br />

machten die Schüler davon kaum Gebrauch.<br />

Der Schuldezernent und damalige Marburger Bürgermeister Egon Vaupel bei seinem Grußwort zum<br />

„4. Tag der SehnSüchte“ in der Aula der Kaufmännischen Schulen. - Foto: privat


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

10. Schulmeisterschaften in Fachpraxis<br />

Hervorragende Leistungen an den Kaufmännischen Schulen<br />

Zum zehnten Mal führten die Kaufmännischen<br />

Schulen der Universitätsstadt Marburg ihre<br />

Schulmeisterschaften in Fachpraxis durch. Die<br />

Wettbewerbe in Kurzschrift, im Tastschreiben<br />

und in der Autorenkorrektur wurden wie in den<br />

Vorjahren in Verbindung mit dem jährlich stattfindenden<br />

Bundesjugendschreiben durchgeführt.<br />

Dabei handelt es sich um einen bundesweit<br />

zentral organisierten und von örtlichen Veranstaltern<br />

(Schulen, Stenografenvereinen und<br />

sonstigen Bildungseinrichtungen) durchgeführ-<br />

Kurzschrift<br />

Tastschreiben<br />

Autorenkorrektur<br />

Schulsieger(innen) wurden:<br />

Altersklasse A<br />

(ab 21 Jahre)<br />

Altersklasse B<br />

(bis 20 Jahre)<br />

Altersklasse A<br />

(ab 21 Jahre)<br />

Altersklasse B<br />

(bis 20 Jahre)<br />

Altersklasse A<br />

(ab 21 Jahre)<br />

Altersklasse B<br />

(bis 20 Jahre)<br />

ten Wettbewerb, so der Wettschreibkoordinator<br />

der Kaufmännischen Schulen, Siegfried Groß.<br />

An den Wettbewerben beteiligten sich 400<br />

Schülerinnen und Schüler aus verschiedenen<br />

Voll- und Teilzeitschulformen in zwei Altersklassen.<br />

Die Höchstleistung in Kurzschrift lag<br />

bei einem 5-Minuten-Diktat bei 60 Silben, im<br />

Tastschreiben mit dem PC wurden 420 Anschläge<br />

pro Minute erreicht. Die Bestleistung in<br />

der Textbearbeitung am PC lag bei 81 Autorenkorrekturen<br />

in 10 Minuten.<br />

Sarah-Ruth Dörr<br />

Klasse 12 FS 01<br />

5 x 60 Silben<br />

Belinda Weber<br />

Klasse 12 FS 01<br />

5 x 60 Silben<br />

Heike Hallenberger<br />

Klasse 12 FI 01<br />

420 Min.-Anschläge<br />

Nicole Müller<br />

Klasse 12 RA 01<br />

263 Min.-Anschläge<br />

Anastasia Gundrum<br />

Klasse 11 RA 01<br />

81 Autorenkorrekturen<br />

Katharina Gutheil<br />

Klasse 12 RA 01<br />

81 Autorenkorrekturen<br />

Bundesjugendschreiben 2005:<br />

KSM stellen eine Bundes- und fünf<br />

Landessiegerinnen<br />

Seit 1993 insgesamt drei Bundessiegerinnen und 26 Landessieger<br />

Die Deutsche Stenografenjugend, zentrale Veranstalterin des Bundesjugendschreibens, an dem sich<br />

auch die Kaufmännischen Schulen der Universitätsstadt Marburg im Rahmen ihrer Schulmeisterschaften<br />

bereits zum 18. Mal beteiligten, veröffentlichte die Ergebnisse des bundesweiten Wettbewerbes<br />

mit über 19.000 Teilnehmern. Die Kaufmännischen Schulen stellen in diesem Jahr drei Landessiegerinnen<br />

und belegten weitere hervorragende Platzierungen auf Bundes- und Landesebene.<br />

6


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Bundesjugendschreiben 2005<br />

Bundes- und Landessiegerinnen wurden:<br />

Kurzschrift<br />

Altersklasse A Landessiegerinnen:<br />

Sarah Dörr und<br />

Kerstin Becker<br />

Altersklasse B Landessiegerin: Belinda Weber<br />

Tastschreiben Altersklasse A<br />

Bundes- und Landessiegerin:<br />

Heike Hallenberger<br />

Autorenkorrektur Altersklasse B Landessiegerin: Anastasia Gundrum<br />

Seit 1993 konnten die Kaufmännischen Schulen der Universitätsstadt Marburg bisher insgesamt drei<br />

Bundes- und 26 Landessieger stellen.<br />

Siegfried Groß<br />

Weitere Infos: �www.ksm-mr.de/ksm/bjsbeste.htm<br />

Schulleiter Siegmar Günther (ganz rechts) und Wettschreibleiter Siegfried Groß (2. v. r.) gratulierten den erfolgreichsten<br />

Teilnehmerinnen der Schulmeisterschaften und des Bundesjugendschreibens 2005 bei der<br />

Siegerehrung.<br />

Die Vorsitzende des KSM-Fördervereins, Ute Köhler (ganz links) überreichte Buchgutscheine an Belinda Weber,<br />

Kerstin Becker, Sarah-Ruth Dörr, Heike Hallenberger, Anastasia Gundrum und Katharina Gutheil<br />

(v. l. n. r.). Auf dem Foto fehlt Nicole Müller. - Foto: Ute Gärtner<br />

Sämtliche Ergebnisse:�www.bundesjugendschreiben.de und<br />

�www.ksm-mr.de/ksm/sm2005.htm<br />

Die „KiK“-Redaktion der Kaufmännischen Schulen<br />

erreichen Sie per E-Mail unter<br />

�redaktion-kik@ksm-mr.de<br />

7


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Energiesparen „erwirtschaftet“ neue Tische<br />

und Stühle für die Pausenhalle<br />

Seit Beginn des Jahres 2005 können sich die Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen Schulen<br />

über vier neue Tischgruppen in der Pausenhalle freuen. Die Tische wurden aus Mitteln beschafft, die<br />

die Schule zusätzlich aus dem sog. „Energiesparprojekt 30/40/30“ erhielt. Dieses formschöne Mobiliar<br />

fügt sich harmonisch in das vom Schulträger entwickelte Farbkonzept der Pausenhalle ein.<br />

In Unterrichtsprojekten der Fachoberschule und des Beruflichen Gymnasiums wurden unter Leitung<br />

von Frau Eva Jung und Herrn Bernd Simon Vorschläge zur Energieeinsparung erarbeitet und umgesetzt.<br />

Foto: Siegmar Günther<br />

Im Jahr 2003 konnte daraufhin der<br />

Energieverbrauch um ca. 15 % gesenkt<br />

werden. 30 % der eingesparten<br />

Mittel - das waren 2.497 € -<br />

konnten für „schulische Zwecke“<br />

eingesetzt werden.<br />

Sichtbares Ergebnis der Einspar-<br />

Bemühungen sind diese vier neuen<br />

Tischgruppen.<br />

Weitere 3.329 € - 40 % der Verbrauchsreduktion<br />

- wurden für weitere<br />

„energiesparende Zwecke“ verwendet,<br />

so z. B. für den Einbau von<br />

Bewegungsmeldern in den Schulfluren,<br />

die dann die Beleuchtung effizienter<br />

steuern!<br />

Siegmar Günther – Hermann Schorge<br />

Information für Marburger PKA-Schülerinnen<br />

Thomas Mandel, tätig für den pharmazeutischen<br />

Hersteller NOVO NORDISK, informierte<br />

während eines Vormittags die Auszubildenden<br />

des 1. bis 3. PKA-Ausbildungsjahres über Diabetes<br />

und die verschiedenen Insuline und Insulinpens.<br />

Zunächst erläuterte Mandel, was<br />

Diabetes eigentlich ist und was für Folgen zu<br />

erwarten sind, wenn diese Krankheit nicht therapiert<br />

wird. Einem Diabetiker fehlt das Insulin,<br />

das der Körper benötigt, um Zucker zu verarbeiten.<br />

Dieser Mangel hat zur Folge, dass der Blutzucker<br />

ständig zu hoch ist. Ist dies über einen<br />

längeren Zeitraum der Fall, werden beispielsweise<br />

Nerven, Zellen und Augen geschädigt.<br />

8<br />

Unterschieden werden drei Typen von Diabetes.<br />

Diese sind: Schwangerschaftsdiabetes, Altersdiabetes<br />

und Jugenddiabetes. Ein Patient,<br />

bei dem Diabetes diagnostiziert wurde, sollte<br />

Sport treiben und auf eine gesunde Ernährung<br />

achten.<br />

Zu Anfang gibt es meist die Möglichkeit, Diabetes<br />

mit Tabletten zu behandeln. Reicht dies<br />

nicht mehr aus, um den Blutzuckerspiegel zu<br />

regulieren, muss Insulin gespritzt werden. Hintergrund:<br />

Bei der oralen Einnahme geht durch<br />

den Verdauungsprozess im Magen ein Teil des<br />

Insulins verloren.


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Information für Marburger PKA-Schülerinnen<br />

Es gibt so genannte schnelle und langsame Insuline. „Schnelles“ Insulin wirkt, wie der Name sagt,<br />

sehr schnell. Es steht dem Körper dafür aber nicht so lange zur Verfügung. „Langsames“ Insulin benötigt<br />

etwas länger, bis es seine Wirkung voll entfaltet. Allerdings hält diese dafür auch länger an. Um<br />

die Vorteile beider Insuline zu nutzen, gibt es auch Mischungen, die aus beiden Typen zusammengesetzt<br />

sind.<br />

Insuline werden - je nach Schwere der Diabeteserkrankung - in unterschiedlichen Applikationsformen<br />

vorgehalten. - Quelle: Sarah Mootz, LAK konkret 1/05, Foto: privat/LKA konkret<br />

In der täglichen Praxis gibt es zwei Insulintherapien.<br />

Zum einen handelt es sich um die CT (Conventionelle<br />

Therapie), bei der zweimal am Tag ein<br />

Mischinsulin gespritzt wird. Zweite Variante ist die<br />

ICT (Intensive Conventionelle Therapie), bei der<br />

ein „langsames“ Insulin gespritzt wird, zu dem aber<br />

zusätzlich vor den Mahlzeiten noch ein<br />

„schnelles“ Insulin gegeben wird.<br />

Nach den umfassenden theoretischen Informationen<br />

kam der praktische Teil. Dabei konnten die<br />

PKA-Schülerinnen verschiedenste Insulinpens und<br />

Fertigspritzen testen - ohne dass jedoch jemand<br />

„gepiekst“ wurde.<br />

9


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Zeitungsprojekt der Berufsfachschulklasse<br />

10 BF 03 mit der Oberhessischen Presse<br />

„Ich habe ihn immer noch nicht erreicht!“, hörte<br />

man Fabian Schuhmacher, Anand Mehra, Lea<br />

Bolz und andere entnervt ausrufen, womit die<br />

zahlreichen Experten gemeint waren, die interviewt<br />

werden sollten. Sechs Wochen lang wurde<br />

es Ernst für die Schülerinnen und Schüler<br />

der Klasse 10 BF 03 der Zweijährigen Berufsfachschule<br />

(Wirtschaft und Verwaltung), als sie<br />

im Rahmen des alljährlichen Zeitungsprojekts<br />

der Oberhessischen Presse in Kleingruppen in<br />

die Rolle echter Redakteure schlüpften:<br />

Für die Abgabe der Artikel hatte die Oberhessische<br />

Presse einen ‚harten’ Termin gesetzt<br />

und auch sonst galten alle professionellen<br />

Qualitätskriterien für veröffentlichungstaugliche<br />

Artikel: Neu, aktuell und interessant für viele<br />

mussten Thema und Umsetzung sein. Nach<br />

einigen kleinen Krisen konnten alle Artikelteams<br />

der Klasse ihren Erfolg feiern: Alle Artikel<br />

wurden in der Oberhessischen Presse veröffentlicht<br />

– 5 in der Papierausgabe, 2 in OP-<br />

Online. Die Themen reichten von „Junge Mütter“<br />

und „Minicars und Führerschein ab 17“ über<br />

die Tsunami-Flutkatastrophe in Südostasien<br />

und die Diskussion über das Kopftuchverbot<br />

für muslimische Lehrerinnen bis hin zu<br />

Interviews mit einer HIV-Infizierten sowie mit<br />

Aktiven im Jugendfußball zum Schiedsrichterskandal<br />

und anderem und einer Umfrage unter<br />

Wehrpflichtigen zur Alternative „Wehrpflicht<br />

oder Berufsarmee“.<br />

Sechs Wochen Profi<br />

Das Projekt ist im Schulprogramm der Kaufmännischen<br />

Schulen Marburg verankert. Es<br />

fordert die Schülerinnen und Schüler in anderer<br />

Weise als im üblichen Unterricht: Es zwingt<br />

sie zum selbstständigen Arbeits- und Zeitmanagement<br />

über mehrere Wochen, fremde Experten<br />

müssen in telefonischer Anfrage gewonnen,<br />

Termine vereinbart und Interviews so<br />

geführt werden, dass den Befragten die gewünschten<br />

Auskünfte für den Artikel entlockt<br />

werden. Hinzu kommen exaktes Mitschreiben<br />

unter Zeitdruck und das Einüben gewandter<br />

Höflichkeit im Umgang mit den Interviewpartnern.<br />

Damit hilft das Projekt den Teilnehmenden,<br />

Fähigkeiten zu entwickeln, die auch auf dem<br />

Arbeitsmarkt gefragt sind. Vor allem aber fördert<br />

die erfolgreiche Veröffentlichung der Resultate<br />

als ‚echte’ Artikel in der Tageszeitung<br />

mit geschätzten 100.000 Lesern Selbstbewusstsein<br />

und Motivation. So setzte Andreas<br />

Althaus die journalistische Arbeit über das Projekt<br />

hinaus fort und schrieb für die Schule den<br />

Artikel über das Berufsfachschul-Fußballturnier<br />

an den Kaufmännischen Schulen, an dem er<br />

aktiv als Torwart teilgenommen hatte.<br />

Alle Artikel der Klasse sind auf den folgenden<br />

Seiten abgedruckt.<br />

Kerstin Fischer, Deutsch- und Politiklehrerin<br />

der (ehemaligen) Klasse 10 BF 03<br />

Wenn Kinder Kinder kriegen<br />

Immer mehr minderjährige Mädchen werden ungewollt schwanger<br />

Was tun, wenn junge Mädchen schwanger werden? Schüler befragten eine Frauenärztin, eine Diplom-<br />

Psychologin der Schwangeren-, Schwangerschaftskonflikt- und Sexualberatung und eine Betreuerin im<br />

Gertrudisheim zum Thema und interviewten eine junge Mutter.<br />

Nach Angaben der Frauenärztin Dr. Christa Eichler, Sprecherin der Frauenärzte in Marburg, werden jährlich etwa<br />

15.000 minderjährige Mädchen ungewollt schwanger. Einige Mädchen kommen schon mit der Frage, ob sie<br />

schwanger sind oder nicht, in die Praxis. Viele fangen an zu weinen und wissen nicht, was sie tun sollen. Bei dem<br />

Wunsch nach einer Abtreibung klärt die Ärztin über die Risiken und die Beratungspflicht auf. Komplikationen nach<br />

einem Schwangerschaftsabbruch können zum Beispiel Infektionen, Nachblutungen und Unfruchtbarkeit sein. Die<br />

Ärztin klärt nach § 218 des Strafgesetzbuches auf: Der Schwangerschaftsabbruch ist danach in einer Frist bis zur<br />

12. Woche der Schwangerschaft möglich, erklärt Dr. Eichler. Voraussetzung ist aber die Schwangerschaftsberatung<br />

bei einer anerkannten Beratungsstelle.<br />

10


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

„Nach der Beratung müssen<br />

mindestens drei Tage vergehen“,<br />

betont die Ärztin. Erst<br />

nach <strong>dieser</strong> Bedenkzeit kann<br />

die Abtreibung straffrei durchgeführt<br />

werden. Eine Abtreibung<br />

mit Tabletten ist bis zum<br />

49. Tag nach der Empfängnis<br />

möglich. „Ich finde es schlecht,<br />

dass so viele ungewollte<br />

Schwangerschaften entstehen“,<br />

sagt sie und bietet deswegen<br />

eine Mädchensprechstunde an.<br />

Sie will damit besonders junge<br />

Mädchen über Verhütungsmethoden<br />

und Schwangerschaft<br />

aufklären.<br />

Bei der evangelischen Beratungsstelle<br />

für Schwangeren-,<br />

Schwangerschaftskonflikt- und<br />

Sexualberatung sagte uns die<br />

Diplom-Psychologin Etta Harres-Sauer,<br />

dass viele Mädchen<br />

gar nicht wissen, was bei einer<br />

Schwangerschaft auf sie zukommt.<br />

Sie spricht mit ihnen<br />

über ihre Zukunftspläne, zum<br />

Beispiel in der Schule oder in<br />

der Ausbildung, und über Ansprüche<br />

auf finanzielle Hilfen.<br />

Diese wären: Erziehungsgeld<br />

für zwei Jahre, Kindergeld und<br />

Unterhaltsanspruch des Kindes<br />

an den Kindesvater. Wenn der<br />

Vater kein Geld hat, dann gibt<br />

es einen Unterhaltsvorschuss<br />

vom Jugendamt und das Jugendamt<br />

holt sich das Geld<br />

vom Kindesvater, wenn er Lohn<br />

bekommt, zurück, erklärt Etta<br />

Harres-Sauer. Die Mutter hat<br />

auch einen Unterhaltsanspruch<br />

für sich. Außerdem gibt es eine<br />

Bundesstiftung, die um finanzielle<br />

Unterstützung gebeten<br />

werden kann. Das elterliche<br />

Gehalt wird dabei nicht betrachtet.<br />

Die Diplom-Psychologin<br />

Zeitungsprojekt mit der OP<br />

Wenn Kinder Kinder kriegen ...<br />

versucht auf die Mädchen einzugehen<br />

und mit Fragen herauszufinden,<br />

ob sie das Kind<br />

behalten wollen oder nicht. Die<br />

jungen Mädchen werden von<br />

ihr nicht beeinflusst. In ihren<br />

Augen ist die Zahl der jungen<br />

Mütter gestiegen, überwiegend<br />

durch ungewollte Schwangerschaften.<br />

In der Regel reagieren<br />

die Eltern der werdenden<br />

Mütter positiv auf das Kind, so<br />

die Erfahrung der Diplom-<br />

Psychologin. Eltern oder auch<br />

Familienangehörige kommen<br />

oft mit zur Beratung. „Die Mädchen<br />

bestimmen das selber“,<br />

sagt sie. „Das Sorgerecht für<br />

das Kind bekommen entweder<br />

ein Betreuer oder einer der Elternteile<br />

oder jemand vom Jugendamt,<br />

wenn die Eltern des<br />

Kindes nicht volljährig sind“, erklärt<br />

Etta Harres-Sauer. „Es ist<br />

ganz, ganz selten, dass eine<br />

Mutter das Kind nach der Geburt<br />

zur Adoption freigibt“, so<br />

ihre Erfahrung.<br />

Fehlt die elterliche Unterstützung,<br />

gibt es für die jungen<br />

Mütter die Möglichkeit, in ein<br />

betreutes Wohnheim zu ziehen,<br />

zum Beispiel in das Gertrudisheim<br />

auf dem Richtsberg. Annelore<br />

Richardt, Mitarbeiterin<br />

des Mutter-Kind-Wohnheims im<br />

Gertrudisheim, erläutert uns,<br />

dass viele Mädchen in ein solches<br />

Wohnheim ziehen müssen,<br />

weil es durch die oft ungewollten<br />

Schwangerschaften<br />

zu Familienproblemen kommt,<br />

dann wird meistens das Jugendamt<br />

eingeschaltet. Dort<br />

wird dann auch entschieden,<br />

was am besten für die junge<br />

Mutter ist. Es gibt auch Fälle, in<br />

denen die Mädchen zum Ju-<br />

11<br />

gendamt kommen und nach<br />

Unterstützung fragen, weil sie<br />

mit den Eltern nicht mehr zurechtkommen.<br />

Auch Annelore<br />

Richardt bestätigt, dass die Anzahl<br />

der jungen Mütter gestiegen<br />

ist. Vor einiger Zeit, sagt<br />

sie, wohnten dort überwiegend<br />

volljährige Mütter mit ihren Kindern,<br />

heute ist ungefähr die<br />

Hälfte aller Mütter minderjährig.<br />

„Was auf sie zukommen wird,<br />

wissen die Mädchen meist<br />

nicht. Natürlich rechnen sie mit<br />

einer Veränderung, aber dass<br />

das Kind den ganzen Tagesablauf<br />

in Anspruch nimmt, ist ihnen<br />

meistens nicht bewusst.“,<br />

sagt sie. Dazu befragten wir im<br />

Gertrudisheim eine 18-jährige<br />

Mutter, deren Kind 8 Monate alt<br />

ist. „Das Kind war zwar ungewollt,<br />

aber ich habe mich trotzdem<br />

gefreut und nie daran gedacht<br />

es abzutreiben.“, sagt<br />

sie. „Mein Freund hat sich auch<br />

ziemlich gefreut und wir sind<br />

immer noch zusammen.“ Die<br />

Betreuer und Betreuerinnen unterstützen<br />

die Mädchen, so gut<br />

sie können und ermöglichen ihnen<br />

damit, trotz des Kindes ihre<br />

Ziele zu verwirklichen. „Es ist<br />

Pflicht für die jungen Mütter in<br />

die Schule zu gehen, bis sie einen<br />

Abschluss haben“, erklärt<br />

uns Annelore Richardt. Es wird<br />

also darauf hingearbeitet, dass<br />

auch junge Frauen mit Kind ein<br />

weitestgehend eigenständiges<br />

Leben führen und finanziell und<br />

lebenspraktisch auf eigenen<br />

Beinen stehen können.<br />

Lea Bolz, Anastasia Pleis,<br />

Vanessa Grimm,<br />

Julia Geistert, Sabine Notzon<br />

(Klasse 10 BF 03)<br />

Den Wochen-Speiseplan unserer Caféteria finden Sie auf<br />

unserer Homepage unter<br />

�www.ksm-mr.de


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Zeitungsprojekt mit der OP<br />

Microcars – ein rollendes Sicherheitsrisiko<br />

Befragung von Experten zum neuen Klasse-S-Führerschein und zu Microcars<br />

Anfang Februar kam der neue<br />

Klasse-S-Führerschein für<br />

16-Jährige heraus. Mit dem<br />

neuen Führerschein kamen<br />

auch die Microcars. Damit<br />

stellt sich die Frage: Wie sicher<br />

sind sie? Schüler interviewten<br />

Experten.<br />

Der neue Führerschein Klasse<br />

S gilt seit dem 01.02.2005, weil<br />

es ihn auch in anderen Ländern<br />

der Europäischen Union gibt.<br />

Damit dürfen 16-Jährige Mini-<br />

Autos, Quads und Trikes fahren.<br />

Er kostet rund 600-900 Euro,<br />

schätzt Karl Lieb (Stadtallendorf),<br />

Vorsitzender des hessischen<br />

Fahrlehrerverbandes.<br />

Man muss mindestens 14 Unterrichtsstunden<br />

je 90 Minuten<br />

Theorie lernen. Die praktische<br />

Prüfung dauert 30 Minuten und<br />

die theoretische Prüfung ist<br />

vorgeschrieben, erläutert Lieb.<br />

Das Microcar, das man mit einem<br />

Klasse-S-Führerschein<br />

fahren darf, darf höchstens 45<br />

km/h fahren. Das Leergewicht<br />

darf nicht mehr als 350 kg<br />

betragen. Kritisch sieht Lieb die<br />

Sicherheit des Leichtkraftfahrzeugs.<br />

Es hat Platz für zwei<br />

Personen. Außerdem verbraucht<br />

der Wagen 3,5 bis 5,5<br />

Liter. Das Microcar besitzt keinen<br />

Airbag, wie auch Verkehrsberater<br />

Alexandro Melus<br />

vom Fachbereich Verkehr und<br />

Technik des ADAC Hessen-<br />

Thüringen bestätigte. Laut Melus<br />

haben die Minicars beim Sicherheitstest<br />

des ADAC total<br />

versagt. So drang der Motor bei<br />

einem Frontal-Crashtest bis<br />

zum Fahrer vor und quetschte<br />

den Körper des Dummys ein.<br />

Ein echter Mensch auf dem<br />

Fahrersitz wäre sehr schwer<br />

verletzt worden. Auch stellte<br />

sich bei den Tests des ADAC<br />

heraus, dass der Kraftstoff<br />

schnell aus dem Tank dringt,<br />

dies kann zu einer starken Explosion<br />

führen. Deshalb würde<br />

Alexandro Melus seinen eigenen<br />

Kindern auf keinen Fall erlauben,<br />

mit den Minicars zu<br />

fahren: „Viel zu gefährlich!“,<br />

lautet sein Urteil.<br />

Klaus-Uwe Becker, Leiter des<br />

regionalen Verkehrsdienstes in<br />

Cölbe, sieht ein weiteres Problem<br />

in der „Mentalität der Jugendlichen“:<br />

„Die Jugendlichen<br />

werden versuchen schneller zu<br />

fahren, so wie sie es bei Mopeds<br />

und Rollern machen“, befürchtet<br />

er, auch wenn man Minicars<br />

nicht so leicht tunen<br />

kann. Er spricht aus Erfahrung:<br />

Oft hat er schon getunte Roller<br />

angehalten, die 60 – 80 km/h<br />

fuhren. Spitzenwert waren geeichte<br />

96 km/h. Das erhöhte<br />

Unfallrisiko dabei „ist den meisten<br />

Jugendlichen nicht bewusst<br />

oder sie nehmen es in Kauf“, so<br />

sein Eindruck. Bisher gibt es<br />

laut Karl Lieb noch kaum Nach-<br />

Mit HIV leben – ein „Leben wie jedes andere“?<br />

Schülerinnen befragen Betroffene und Experten<br />

fragen von Jugendlichen nach<br />

dem „S“-Führerschein.<br />

Auch bei einer Befragung von<br />

Schülern unter 18 Jahren kam<br />

heraus, dass die meisten Jugendlichen<br />

keinen Klasse-S-<br />

Führerschein haben wollen. Sie<br />

wollen lieber gleich den richtigen<br />

PKW-Führerschein machen.<br />

„Der Klasse-S-Führerschein<br />

ist sinnlos, weil man mit<br />

18 Jahren sowieso den anderen<br />

Führerschein machen<br />

kann“, findet Julia Geistert (16).<br />

Auch ein Microcar würden nur<br />

wenige kaufen, auch wenn einige<br />

gerne eins hätten, damit<br />

sie überall hinfahren können,<br />

ohne den Bus zu nehmen.<br />

„Dann muss ich nicht im Winter<br />

in der Kälte laufen und außerdem<br />

kann man auch private<br />

Sachen erledigen, zum Beispiel<br />

einen Großeinkauf“, sagt Anand<br />

Mehra (17). Der Berufsfachschüler<br />

ist sich aber wie die<br />

meisten Schüler sicher, dass<br />

seine Eltern ihm vom „S“-<br />

Führerschein und vom Minicar<br />

abraten würden: „Sie würden<br />

sagen: „Behalte das Geld für<br />

den PKW-Schein und außerdem<br />

ist es zu gefährlich“, meint<br />

er.<br />

Uwe Kraft, Phillip Feisel,<br />

Fabian Schuhmacher und<br />

Andreas Althaus<br />

(Klasse 10 BF 03)<br />

Was ist AIDS? Wie steckt man sich an? Wie schützt man sich vor AIDS? Wie lebt man, wenn man sich mit<br />

dem HI-Virus infiziert hat? Schülerinnen befragten Fachleute von der AIDS-Hilfe und von Pro Familia und<br />

interviewten eine Betroffene.<br />

Interview mit der HIV-infizierten Marburgerin Anna Schröder (56, Name geändert)<br />

OP: Wie geht es Ihnen mit dem HI-Virus?<br />

Anna S.: „Am Anfang dachte ich, es ist alles egal, ich werde eh bald sterben. Nur eine Frage der Zeit. Nach einer<br />

Zeit, als ich dann bei Beratungsgesprächen war, stellte ich alles um und stellte fest, dass es doch gar nicht so<br />

schlimm ist. Es ist ein Leben wie jedes andere, nur dass ich HIV habe.“<br />

12


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

OP: Wie ist Ihr Alltag mit dem<br />

Virus?<br />

Anna S.: „Wie bei euch auch,<br />

nur dass ich ein paar Medikamente<br />

nehme und dass ich<br />

aufpassen muss, dass ich nicht<br />

ständig eine Erkältung bekomme,<br />

sonst wird mein Immunsystem<br />

noch schwächer.“<br />

OP: Was für Veränderungen<br />

hat es bei Ihnen gegeben?<br />

Anna S.: „Ich habe mich zurückgezogen,<br />

das mache ich<br />

auch heute noch, weil ich immer<br />

Angst habe, dass ich jemanden<br />

anstecken könnte. Es<br />

gibt zwei Sachen, die mich immer<br />

wieder glücklich machen:<br />

mein Hund und meine Familie.“<br />

OP: Wie haben Sie sich denn<br />

angesteckt?<br />

Anna S.: „Ich war verheiratet<br />

und mein damaliger Lebensgefährte<br />

ist fremdgegangen und<br />

so hat er mich infiziert.“<br />

OP: Wie alt waren Sie, als Sie<br />

es erfahren haben?<br />

Anna S.: „Ich war 40 Jahre alt.“<br />

OP: Was bewirken die Medikamente?<br />

Zeitungsprojekt mit der OP<br />

Anna S.: „Sie sollen bewirken,<br />

dass die Helferzellen bestehen<br />

bleiben und die Krankheit, der<br />

HIV-Virus, nicht ausbricht.“<br />

OP: Wie ging Ihre Familie mit<br />

Ihnen um, als sie erfahren<br />

hat, dass Sie HIV-infiziert<br />

sind?<br />

Anna S.: „Meine Familie hat es<br />

erst vor einem Jahr erfahren<br />

und hat es eigentlich ganz gut<br />

aufgenommen. Alle waren erschrocken<br />

und fragten, warum<br />

ich es nicht gleich gesagt habe.“<br />

Vorbeugen mit Sorgfalt bei<br />

der Verhütung - Fachleute<br />

von der AIDS-Hilfe und von<br />

Pro Familia zur AIDS-<br />

Krankheit<br />

Renate Reddemann, Beraterin<br />

bei Pro Familia Marburg, erklärt<br />

zu AIDS: Die AIDS-Erkrankung<br />

(Acquired Immune Deficiency<br />

Syndrom, erworbene Abwehrschwäche)<br />

ist das Endstadium<br />

einer Infektion mit dem Humanen<br />

Immunschwäche Virus<br />

(HIV). Das HI-Virus befällt und<br />

zerstört besonders die Abwehrzellen<br />

und schädigt so das Im-<br />

„Wenn man nicht zur Bundeswehr<br />

gehen möchte, sollte das<br />

akzeptiert werden, da es gefährlich<br />

werden kann“, meint<br />

Felix Endlich (18). Wie er sind<br />

gut die Hälfte der befragten<br />

Schüler und Schülerinnen für<br />

die Abschaffung der Wehrpflicht.<br />

Ein deutliches Ja kommt<br />

von 78 % der Befragten für die<br />

Berufsarmee. Viele wollen also<br />

Berufsarmee und Wehrpflicht<br />

nebeneinander haben. Eine der<br />

häufigsten Begründungen für<br />

die Berufsarmee ist die Beschaffung<br />

von Arbeitsplätzen,<br />

außerdem die bessere Ausbildung<br />

der Soldaten für Auslandseinsätze.<br />

„Eine Berufsar-<br />

13<br />

munsystem. Das Virus befindet<br />

sich vor allem in Samenflüssigkeit,<br />

Blut (auch Menstrualblut),<br />

Scheiden- und Wundsekret.<br />

Aus diesen Körperflüssigkeiten<br />

kann das HI-Virus durch Reizungen<br />

oder Schädigungen der<br />

empfindlichen Haut und<br />

Schleimhaut im Genitalbereich<br />

in die Blutbahn der Sexualpartnerin<br />

bzw. des Partners gelangen.<br />

Der wichtigste und häufigste<br />

Übertragungsweg für HIV<br />

ist deswegen Geschlechtsverkehr.<br />

Verhindern kann man die<br />

Ansteckung, indem man mit<br />

Kondom verhütet und immer<br />

saubere und seine eigenen<br />

Spritzen benutzt, erklärt Mario<br />

Ferranti von der Marburger<br />

AIDS-Hilfe.<br />

„Meist sind Paare, die schon<br />

lange miteinander zusammen<br />

sind, betroffen, weil sie dann<br />

meist ohne Kondom Geschlechtsverkehr<br />

haben oder<br />

Drogenabhängige, die sich<br />

spritzen und fremde Spritzen<br />

benutzen“, erläutert er.<br />

Sabrina Hohmann und Sarah<br />

Wack (Klasse 10 BF 03)<br />

Berufsarmee oder Wehrpflicht?<br />

Schülerbefragung an den Kaufmännischen Schulen Marburg<br />

Soll die Wehrpflicht in<br />

Deutschland bestehen bleiben<br />

oder soll es in Zukunft<br />

eine Berufsarmee geben?<br />

Hierzu wurden Schülerinnen<br />

und Schüler einer 10. Berufsfachschulklasse<br />

und einer<br />

12. Klasse des Beruflichen<br />

Gymnasiums im Alter zwischen<br />

16 und 21 Jahren befragt.<br />

In Deutschland wird diskutiert,<br />

ob die Wehrpflicht für junge<br />

Männer abgeschafft werden<br />

soll. In einigen europäischen<br />

Ländern ist dies schon geschehen<br />

(z. B. in Frankreich, Belgien,<br />

den Niederlanden, Portugal<br />

und Spanien). Dort gibt es<br />

jetzt Berufsarmeen wie in den<br />

USA. Hintergrund der Diskussi-<br />

onen sind auch neue internationale<br />

Aufgaben der Armeen.<br />

mee ist besser, dann kann jeder<br />

zur Bundeswehr gehen, der<br />

will“, sagt Maxi Gimbel (17) wie<br />

viele Befragte auch. Die Schülerinnen<br />

unterscheiden sich<br />

nicht von den wehrpflichtigen<br />

Schülern. Die meisten betonen<br />

die Freiwilligkeit. „Die Wehrpflicht<br />

ist unnötig, da wir nicht in<br />

Gefahr sind bzw. uns nicht verteidigen<br />

müssen. Und für Auslandseinsätze<br />

gibt es genug<br />

Freiwillige!“, meint Benjamin<br />

Mette (21). Christoph Cremer<br />

(19) ist für die Abschaffung der<br />

Wehrpflicht, weil Frauen auch<br />

keinen Wehrdienst absolvieren<br />

müssen.


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Auf der einen Seite sagen mehrere,<br />

dass den Wehrpflichtigen<br />

Zeit ihres Lebens gestohlen<br />

wird. Manche sehen die Wehrdienstzeit<br />

aber auch als nützlich<br />

für junge Menschen an,<br />

weil man Disziplin lernt und<br />

sich beruflich orientieren kann.<br />

67 % der Befragten würden<br />

sich für Zivildienst statt Wehrdienst<br />

entscheiden. Auch für<br />

den Schutz des Landes wollen<br />

sich viele lieber auf eine Berufsarmee<br />

verlassen. „Die Leute,<br />

die da hingehen, sind dann<br />

viel loyaler“, meint Sabrina<br />

Kappel (17). Es wird aber auch<br />

die Gefahr gesehen, dass radi-<br />

Zeitungsprojekt mit der OP<br />

kale Menschen in die Berufsarmee<br />

gehen.<br />

Einer allgemeinen Dienstpflicht<br />

von Männern und Frauen, die<br />

es bisher nicht gibt, stimmt fast<br />

die Hälfte der Befragten zu.<br />

Viele meinen allerdings, dass<br />

damit den jungen Leuten Zeit<br />

gestohlen wird. Für Phillip Feisel<br />

(16) spricht gegen eine allgemeine<br />

Dienstpflicht, dass<br />

„Frauen sich noch um Kinder<br />

und ihre Familie, wie Oma und<br />

Opa, kümmern müssen.“ Sabrina<br />

Kappel (17) sagt gegen eine<br />

Dienstpflicht für Frauen: „Es<br />

gibt viele junge Leute, die man<br />

meiner Meinung nach nicht auf<br />

Pflegebedürftige loslassen sollte.“<br />

Einige halten einen freiwilligen<br />

Sozialdienst für sinnvoll,<br />

entweder wegen der Gleichberechtigung<br />

oder weil jeder soziale<br />

Verantwortung übernehmen<br />

sollte. Der Schüler Anand Mehra<br />

(17) meint, dass alle Menschen<br />

Hilfsbedürftigen helfen<br />

sollten, auch ohne Dienstpflicht.<br />

Ronald Musoke und<br />

Hamza Alpoguz<br />

(Klasse 10 BF 03)<br />

Die schönste Nebensache der Welt<br />

Jugendfußball zwischen Spaß und Schiedsrichter-Skandal<br />

Warum wird man in seiner<br />

Freizeit freiwillig Fußballtrainer?<br />

Warum verbringen viele<br />

Jugendliche viel Zeit in ihrem<br />

Fußballverein? Wie ist die<br />

Stimmung nach dem Schiedsrichter-Skandal?<br />

2 Schüler befragten<br />

dazu einen Jugendfußballtrainer<br />

und fußballbegeisterte<br />

Jugendliche.<br />

Wolfgang Grezellschak (44) ist<br />

Trainer der B-Jugend beim FV<br />

Cölbe. „Ich bin vom Verein angesprochen<br />

worden, weil eine<br />

Jugendmannschaft frei war“,<br />

sagt er über den Beginn <strong>dieser</strong><br />

Freizeittätigkeit. Er möchte<br />

auch etwas für den Verein tun,<br />

außerdem macht es ihm Spaß.<br />

Es macht aber nur Spaß, wenn<br />

die Mannschaft auch mitzieht.<br />

Um seine Trainertätigkeit mit<br />

seinem Beruf verbinden zu<br />

können, muss er seine Zeit gut<br />

einteilen. „Dann muss man halt<br />

mal früher von der Arbeit weggehen“,<br />

meint er. Beim FV Cölbe<br />

bekommt man kein Geld als<br />

Trainer, nur bei größeren Vereinen.<br />

Er würde lieber mit einem<br />

Co-Trainer zusammenarbeiten,<br />

„weil man dann den<br />

Platz schneller auf- und umbauen<br />

kann. Man kann auch<br />

kleinere Gruppen besser trainieren,<br />

so sind die Aufgaben<br />

besser verteilt“, erklärt er.<br />

Zu Skandal-Schiedsrichter Robert<br />

Hoyzer meint er: „Er hat für<br />

ein paar Euro seine Arbeit und<br />

sein Leben weggeschmissen!“<br />

Er könnte sich vorstellen, dass<br />

man für Schiedsrichter das<br />

Wetten verbietet. Dann müsste<br />

man aber auch Kontrollen einbauen,<br />

sonst wäre das Verbot<br />

zwecklos, erklärt er.<br />

Die befragten 8 Schüler der<br />

Kaufmännischen Schulen Marburg,<br />

die in einem Verein spielen,<br />

sind alle durch Freunde in<br />

ihren Fußballverein gekommen.<br />

„Man hat Spaß und man findet<br />

neue Freunde“, meint Ronald<br />

Musoke (16) vom FSV Cappel.<br />

Alle Spieler sind sich einig,<br />

dass es im Verein um Kameradschaft,<br />

um gemeinsamen<br />

Spaß und das Zusammenhalten<br />

geht. Fabian Schuhmacher<br />

(16) von der JSG Lohra findet<br />

es gut und wichtig, „dass alle<br />

Leute in die Mannschaft integriert<br />

werden“. Die Hälfte der Befragten<br />

spielt schon über 6 Jahre<br />

im Verein Fußball und will in<br />

nächster Zeit auch nicht damit<br />

aufhören. Phillip Feisel (17)<br />

vom TSV Rosphe kann sich<br />

das höchstens vorstellen,<br />

„wenn es mir keinen Spaß<br />

mehr macht oder ich mit den<br />

Leuten in der Mannschaft nicht<br />

zurechtkäme". Ronald Musoke<br />

14<br />

würde höchstens aufhören,<br />

wenn er wegen der Ausbildung<br />

oder der Arbeit keine Zeit hat.<br />

Alle Spieler sind sich einig,<br />

dass ihr Verein finanzielle Hilfe<br />

braucht, zum Beispiel für<br />

Transportmittel oder Trikots. In<br />

echte Zeitnöte mit den<br />

Hausaufgaben gerät keiner der<br />

Befragten durch sein Hobby.<br />

Giuseppe Arek (17) vom VfB<br />

Marburg meint: „Ja, ich hab’<br />

genug Zeit, aber ich bin sehr<br />

faul". Auch die anderen haben<br />

genug Zeit für Hobby und<br />

Schule.<br />

Der Schiedsrichter-Skandal ist<br />

einigen egal, die meisten finden<br />

das Verhalten von Robert Hoyzer<br />

aber unfair und verstehen<br />

nicht, dass er aus Geldgier seine<br />

Schiedsrichterkarriere, seinen<br />

Beruf und seine Ehre aufs<br />

Spiel gesetzt hat. „Das ist nicht<br />

gut für den deutschen Fußball“,<br />

findet Fabian Schuhmacher.<br />

Phillip Feisel meint: "Ich finde<br />

es schlimm, dass Menschen<br />

bei dem Sport nur an Geld<br />

denken. Beim Sport sollte man<br />

nicht an Geld denken und ich<br />

hoffe, dass so was nicht noch<br />

mal passiert".<br />

Adis Sejdovic und Maximilian<br />

Gimbel (Klasse 10 BF 03)


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Zwei Schüler haben den<br />

Kreisgeschäftsführer des<br />

Deutschen Roten Kreuzes<br />

Rudolf Kittel über die Lage in<br />

Südostasien interviewt.<br />

„Südostasien braucht noch Millionen“,<br />

sagt Rudolf Kittel,<br />

Kreisgeschäftsführer des Deutschen<br />

Roten Kreuzes. Die<br />

Flutwelle eines Tsunami, ausgelöst<br />

durch ein Seebeben vor<br />

der indonesischen Insel Sumatra,<br />

hat im Dezember 2004 in<br />

Indonesien, Thailand, Indien<br />

und anderen südostasiatischen<br />

Ländern Schäden von bisher<br />

nicht gekanntem Ausmaß angerichtet.<br />

Das Deutsche Rote<br />

Kreuz koordiniert alle Hilfsaktionen<br />

und Spenden, die es aus<br />

der gemeinsamen Hilfsaktion<br />

durch die Oberhessische Presse<br />

und das DRK Marburg erhalten<br />

hat.<br />

Das DRK hat 85 Millionen € bekommen.<br />

Wie das Geld eingesetzt<br />

wird, wird mit dem Internationalen<br />

Komitee des Roten<br />

Kreuzes abgesprochen. Andere<br />

deutsche Hilfsorganisationen<br />

bekamen zusammen 50 Millionen<br />

€, also wurden 135 Millionen<br />

€ gespendet. Das hört sich<br />

zwar viel an, es reicht aber angesichts<br />

der großen Schäden<br />

noch nicht aus. Das DRK hilft<br />

nach dem Maß der Not, also<br />

wo geholfen werden muss, erläutert<br />

Rudolf Kittel. Vor Ort gibt<br />

Zeitungsprojekt mit der OP<br />

Südostasien braucht noch Millionen<br />

Wiederaufbau dauert mindestens 3 bis 5 Jahre<br />

es Personal, das überwacht,<br />

dass das Geld beziehungsweise<br />

die Güter dort ankommen,<br />

wo sie gebraucht werden.<br />

Zur Verwendung des Geldes<br />

erklärt er: Krankenhäuser werden<br />

gebaut, sanitäre Anlagen<br />

werden wiederhergestellt. In<br />

Aceh (Sumatra) gibt es ein bewegliches<br />

Feldkrankenhaus,<br />

das 20.000 Menschen versorgen<br />

kann. Es sind feste Krankenhäuser<br />

geplant. Häuser<br />

werden für die Einwohner gebaut,<br />

die pro Stück ca. 2.000<br />

bis 2.500 € kosten. Fischerausrüstung<br />

wird gekauft, damit die<br />

Fischer und ihre Familien sich<br />

vom Fischfang ernähren können.<br />

Ein Boot mit Motor und<br />

Netz kostet zirka 2.500 bis<br />

3.000 €. Kurzfristig werden<br />

Wasserfilter eingesetzt, die<br />

sauberes Trinkwasser liefern.<br />

„Langfristiges Ziel ist, dass sich<br />

das Krisengebiet wieder selbst<br />

versorgen kann und keine Hilfe<br />

mehr benötigt, aber bis dahin<br />

dauert es noch eine Weile“, betont<br />

Rudolf Kittel.<br />

Es gibt 40 Helfer des DRK, 300<br />

bis 500 Helfer der 30 nationalen<br />

Rotkreuzgesellschaften und<br />

15.000 lokale freiwillige Helfer.<br />

Die Flutwelle hat mehrere<br />

1.000 Kilometer Küstenstreifen<br />

erreicht und ging teilweise bis<br />

zu 20 Kilometer ins Landesinnere.<br />

Dabei kamen 200.000<br />

15<br />

Menschen ums Leben. 50.000<br />

bis 100.000 werden noch vermisst.<br />

Selbst in Afrika gab es<br />

zirka 100 Tote, die durch die<br />

Flut starben. Bei dem Seebeben<br />

gab es entweder Leichtverletzte<br />

oder Tote, aber kaum<br />

Schwerverletzte.<br />

Teilweise gibt es Schwierigkeiten<br />

dabei, die Hilfsgüter zu den<br />

Bedürftigen zu bringen. Am Anfang<br />

wurden Lebensmittel abgeworfen.<br />

Da zwar mehrere<br />

1.000 Kilometer Küste betroffen<br />

sind, die Flut aber „nur“ 10 bis<br />

20 Kilometer ins Landesinnere<br />

vorgedrungen ist, können Lebensmittel<br />

vom Landesinneren<br />

herangeschafft werden. Da die<br />

Infrastruktur zerstört wurde,<br />

stauen sie sich teilweise in den<br />

Flughäfen. Schiffe können nicht<br />

entladen werden, da die Kräne<br />

ebenfalls zerstört wurden. „Es<br />

wird zwar Monat für Monat besser,<br />

aber der komplette Wiederaufbau<br />

wird mindestens 3<br />

bis 5 Jahre dauern“, schätzt<br />

Rudolf Kittel. Es ist ein Frühwarnsystem<br />

geplant, das aber<br />

frühestens in 2 Jahren in Berieb<br />

genommen werden kann.<br />

Wenn es steht, müssen die<br />

Menschen vor Ort gewarnt werden,<br />

falls es eine erneute<br />

Flutwelle gibt.<br />

Anand Mehra und Felix Endlich<br />

(Klasse 10 BF 03)<br />

Es gibt keinen Zwang in der Religion<br />

Interviews mit Schülerinnen, Islamexpertin und Hodscha zum Kopftuchstreit<br />

Ist das Kopftuch ein politisches Symbol? Schreibt der Koran gläubigen Frauen vor ein Kopftuch zu tragen?<br />

Sollte Lehrerinnen das Kopftuchtragen verboten werden? Hierzu befragten Schülerinnen zwei Schülerinnen,<br />

eine Islamexpertin und einen Hodscha.<br />

„Ich trage ein Kopftuch, weil es im Koran vorgeschrieben ist“, sagt Sevcan Sogukcesme (19), Fachoberschülerin<br />

in Marburg. Dabei findet sie Freiwilligkeit sehr wichtig: „Leb’ so, wie du dich fühlst. Es ist nicht aus Zwang, dass<br />

ich ein Kopftuch trage, sondern mein eigener Wille“, betont sie. Das findet Damla Eray (18), Fachoberschülerin in<br />

Kirchhain, auch. Sie trägt kein Kopftuch. „Ich finde es gut, dass Frauen ein Kopftuch tragen, weil sie an die Religion<br />

glauben“, sagt sie. Beide meinen, dass das Kopftuch kein politisches Symbol, sondern religiös gemeint ist.<br />

Das Kopftuchtragen „kommt vom Herzen“, meint Damla Eray. Deshalb wünscht sie sich, obwohl sie selbst kein<br />

Kopftuch trägt, „dass die Menschen akzeptieren, dass Frauen ein Kopftuch tragen.


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Es soll keine Diskriminierung<br />

geben.“ Das ist auch Sevcan<br />

Sogukcesme wichtig: „Ich wünsche<br />

mir in Zukunft Akzeptanz<br />

für die Frauen, die ein Kopftuch<br />

tragen“, sagt sie, denn „es gibt<br />

Religionsfreiheit. Das Kopftuch<br />

soll nicht verboten werden, weil<br />

man ja niemanden damit negativ<br />

beeinflussen will.“<br />

„Es gibt keinen Zwang in der<br />

Religion“, sagt Prof. Ursula<br />

Spuler-Stegemann (65), die an<br />

der Philipps-Universität Marburg<br />

Turkologie lehrt und anerkannte<br />

Islamexpertin ist. In den<br />

Textstellen des Koran, die<br />

meist als Beleg für die Pflicht<br />

zum Kopftuchtragen genannt<br />

werden (Sure 33, Vers 53 und<br />

Sure 33, Vers 59), steht nicht,<br />

dass Frauen zwingend ein<br />

Kopftuch tragen müssen, erläutert<br />

sie. Deshalb steht für sie<br />

fest: „Es ist keine Sünde, kein<br />

Kopftuch zu tragen.“<br />

Das Kopftuch kann ein politisches<br />

Symbol sein, muss es<br />

aber nicht, erklärt Prof. Spuler-<br />

Stegemann. Lehrerinnen sollten<br />

auf jeden Fall kein Kopftuch<br />

tragen, denn sie arbeiten für ihr<br />

Bundesland, vertreten also den<br />

deutschen Staat und sie sind<br />

ein Vorbild für die Schüler, betont<br />

sie.<br />

Demgegenüber ist es aus ihrer<br />

Sicht egal, ob Schülerinnen ein<br />

Zeitungsprojekt mit der OP<br />

Kopftuch tragen oder nicht. Die<br />

jungen Frauen sollen frei entscheiden,<br />

was sie aufgrund ihres<br />

Glaubens tun wollen.<br />

Schlimm findet sie es allerdings,<br />

wenn junge Frauen von<br />

den Eltern gezwungen werden,<br />

ein Kopftuch zu tragen. Sie<br />

selbst macht keinen Unterschied<br />

zwischen Frauen mit<br />

oder ohne Kopftuch, sie „mag<br />

die einen wie die anderen“, erklärt<br />

sie.<br />

Auch für Hodscha Emin Karaca<br />

(40), der in der Moschee in<br />

Stadtallendorf Islam lehrt, steht<br />

fest: „Es gibt keinen Zwang im<br />

Islam. Die Propheten haben<br />

uns belehrt und gezeigt, was<br />

Gott von uns erwartet. Die Propheten<br />

haben niemanden dazu<br />

gezwungen zu glauben.“<br />

Er sagt, dass muslimische<br />

Frauen laut Koran ein Kopftuch<br />

tragen sollten, „weil in unserem<br />

Glauben Gott uns das als Vorschrift<br />

gegeben hat.“ Er beruft<br />

sich dabei auf Sure 24, Vers 31<br />

und auf Sure 33, Vers 59 im<br />

Koran. Dort steht: „Und sprich<br />

zu den gläubigen Frauen, dass<br />

sie ihre Blicke niederschlagen<br />

und ihre Scham hüten und dass<br />

sie nicht ihre Reize zur Schau<br />

tragen, es sei denn, was außen<br />

ist, und dass sie ihren Schleier<br />

über ihren Busen schlagen …“<br />

(Sure 24, Vers 31) und „O Prophet,<br />

sprich zu deinen Gattin-<br />

Voller Einsatz und gute Stimmung<br />

Fußballturnier der Berufsfachschulklassen an den KSM<br />

nen und deinen Töchtern und<br />

den Weibern der Gläubigen,<br />

dass sie sich in ihren Überwurf<br />

verhüllen. So werden sie eher<br />

erkannt [als anständige Frauen]<br />

und werden nicht verletzt. Und<br />

Allah ist verzeihend und barmherzig.“<br />

(Sure 33, Vers 59)<br />

Emin Karaca würde deshalb allen<br />

moslemischen Frauen empfehlen<br />

ein Kopftuch zu tragen.<br />

„Und die Aufgabe von Prophet<br />

Hz. Muhammed war, uns Menschen<br />

über den Islam zu belehren<br />

und uns den richtigen Weg<br />

zu zeigen“, erklärt er noch dazu.<br />

Er sagt: „Man sündigt, wenn<br />

man weiß, dass es verboten ist<br />

kein Kopftuch zu tragen und es<br />

trotzdem macht.“ Deshalb sollen<br />

Eltern ihre Töchter dazu erziehen<br />

ein Kopftuch zu tragen.<br />

Ein politisches Symbol ist das<br />

Kopftuch für ihn auf keinen Fall,<br />

weil es ja schon seit der Zeit<br />

des Propheten Hz. Muhammad<br />

getragen wird. „Man wird mit<br />

dem Islam hier und auch im<br />

Jenseits glücklich, wenn man<br />

ihn befolgt“, sagt Emin Karaca<br />

abschließend.<br />

Filiz Yalvac und<br />

Hülya Tunbul<br />

(Klasse 10 BF 03)<br />

Fußball auf hohem Niveau wurde bei dem Fußballturnier der Berufsfachschulklassen 10 und 11 und des Berufsgrundbildungsjahres<br />

an den Kaufmännischen Schulen in der Sporthalle am Georg-Gassmann-Stadion geboten.<br />

Sechs Klassenmannschaften der Kaufmännischen Schulen Marburg stellten sich für das Turnier bereit, einige<br />

gaben sich klangvolle Namen wie „Players“ und „Internationale BF 02“. Schon als alle Mannschaften zur Eröffnung<br />

mit Musik in echten Mannschaftstrikots antraten, kam Stimmung auf in den Fanblöcken auf der Tribüne.<br />

Alle gaben in den schnellen 15-Minuten-Spielen in der Vorrunde und im Halbfinale ihr Letztes ohne unfair zu werden.<br />

Fetzige Musik kündigte jedes Spielende an. „Man hatte Spaß, es war spannend und wir konnten unsere<br />

Klasse gut unterstützen“, sagt Marleen Seipp (17), die sich am Ende über den Sieg ihrer Klasse freuen konnte.<br />

Die Mädchen blieben nicht beim lautstarken Anfeuern ihrer Jungenmannschaft, sondern stellten spontan selbst<br />

zwei Mädchen„mann“schaften auf. Nach hartem Kampf ging das Spiel erst nach einem 7-Meter-Schießen 4 : 0 für<br />

das Team von „Flori“ gegen „Filiz“ aus. Dann folgte das Endspiel. „Das Endspiel war am besten und es war professionell“,<br />

meint Hava Durgut (17). Es ging 1 : 0 für die Klasse 11 BF 03 gegen die Internationale BF 02 aus.<br />

Dritte und damit beste Mannschaft unter den Jüngeren wurde Klasse 10 BF 03.<br />

16


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Ein letzter Höhepunkt war die<br />

Überreichung des Siegerpokals<br />

mit Musik, die schon etwas<br />

„Champions-League-Feeling“<br />

aufkommen ließ. Der Wanderpokal<br />

wird an den Kaufmännischen<br />

Schulen in einer Glasvitrine<br />

mit Bildern von den Mannschaften<br />

ausgestellt, die Gewinnerklasse<br />

wird in den Pokal<br />

eingraviert. Die Endspielteilnehmer<br />

bekamen außerdem<br />

Kappen.<br />

Die Klasse 11 BF 01 hat mit ihrer<br />

Klassenlehrerin Monika Kör-<br />

Zeitungsprojekt mit der OP<br />

le für die Versorgung mit Waffeln<br />

und belegten Brötchen gesorgt.<br />

Das eingenommene Geld<br />

wird für einen guten Zweck gespendet.<br />

Die Hauptorganisatoren<br />

Wolfgang Schaffer und<br />

Helga Rohmann-Jurkat und ihr<br />

Lehrerteam können auf eine<br />

gelungene Veranstaltung zurückblicken.<br />

Helga Rohmann-<br />

Jurkat freut sich über „große<br />

Begeisterung, hoch motivierte<br />

Schüler und gemeinschaftliches<br />

Handeln“. Laut Befragung der<br />

beteiligten Klassen hat das<br />

Turnier allen Schülern sehr gut<br />

17<br />

gefallen, auch die gute Organisation.<br />

Die meisten wollen es,<br />

am liebsten in noch größerem<br />

Umfang, wiederholen: „weil es<br />

Spaß gemacht hat und die Zuschauer<br />

gute Stimmung gemacht<br />

haben“, sagt Benjamin<br />

Siegl (20), „da es gut für die<br />

Klassengemeinschaft ist“, meint<br />

Sebastian Gebenroth (17) und<br />

„da sich die Schüler an der<br />

Schule besser verstehen“, ergänzt<br />

Rahimi Jousof (16).<br />

Andreas Althaus<br />

Klasse 10 BF 03)<br />

Foto oben: Siegermannschaft: Klasse 11 BF 03, Klassenlehrer Bernd Simon –<br />

Foto unten: 2. Platz: 11 BF 02, Klassenlehrerin Christa Lehmann - Fotos: privat


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Für die Laptop-Klasse an den KSM gehört das<br />

Surfen im Internet zum Schulalltag<br />

Methodenkompetenzen entwickeln, „Lernen lernen“ - unter den vagen Formulierungen der Pädagogen<br />

kann man sich oft nur wenig vorstellen. Wie das „Lernen fürs Leben“ in der Praxis aussehen kann,<br />

zeigten die Kaufmännischen Schulen Marburg, die zu einem Informationsabend für Schüler und Eltern<br />

eingeladen hatten. Mit Beginn des kommenden Schuljahres werden sie im beruflichen Gymnasium<br />

Fachrichtung Wirtschaft eine Laptop-Klasse einrichten. Hier wird Surfen im Internet dann zum Schulalltag<br />

gehören.<br />

Schon seit Jahren nutzen die Schüler der Kaufmännischen Schulen schuleigene<br />

Laptops im Fach Mathematik. - Foto: privat<br />

Grundlegend für die Initiative<br />

ist, so Schuleiter Siegmar<br />

Günther, dass das<br />

Lernen und Lehren mit einem<br />

Laptop im täglichen<br />

Unterricht die Lernkultur,<br />

die Fachleistungen sowie<br />

den Erwerb von Schlüsselqualifikationen<br />

positiv beeinflussen<br />

kann. „Mit Laptop<br />

lernt sich's besser“: Der<br />

Computer dient als Werkzeug,<br />

das herkömmliche<br />

Hilfsmittel in der Schule und<br />

zu Hause ersetzt. Die<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

der elften Klasse des Beruflichen<br />

Gymnasiums, etwa<br />

die Hälfte davon sind Schülerinnen,<br />

werden ab September<br />

z. B. in den Fächern<br />

Mathematik, Deutsch, Wirtschaftslehre,Rechnungswesen,<br />

Datenverarbeitung<br />

und Englisch täglich mit<br />

den tragbaren Computern<br />

arbeiten. Sie nutzen ihn für<br />

den Unterricht, Hausaufgaben<br />

und Klassenarbeiten.<br />

„Die Schüler schreiben nicht nur auf den Notebooks, sie müssen sich auch während des Unterrichts<br />

selbst Informationen beschaffen“, sagt Schulleiter Günther. Über das Netz der Schule haben die Jugendlichen<br />

Anschluss ans Internet. So können sie zum Beispiel in Wirtschaftslehre die Datenbank der<br />

Bundesagentur für Arbeit nach aktuellen Statistiken über die Jugendarbeitslosigkeit durchsuchen.<br />

Die Erfahrungen, die die Kaufmännischen Schulen seit Jahren durch den Einsatz schuleigener Laptops<br />

im Fach Mathematik schon gewonnen haben, lassen erwarten, dass sich das Lernverhalten der<br />

Schüler stark verändern wird. „Die Schüler sind viel motivierter“, meint Günther. Auch das Verhältnis<br />

zwischen Lehrern und Schülern sei ein anderes. „Der Lehrer ist nicht mehr der Allwissende“, sagt der<br />

Schulleiter. Vielmehr würden Lehrer und Schüler zusammenarbeiten und gemeinsam Materialien für<br />

den Unterricht suchen. Auch die Lehrer müssten sich auf die neuen Unterrichtsmethoden einstellen.<br />

Klassenarbeiten müssen völlig neu konzipiert werden, denn mit den Computern stehen den Schülern<br />

auch ganz neue Hilfsmittel zur Verfügung.<br />

Auf die Arbeit mit den Laptops werden sich die Schüler in einem Blockunterricht zu Beginn des neuen<br />

Schuljahres vorbereiten. Mit Hilfe eines Programms werden sie sich beispielsweise das Schreiben mit<br />

dem Zehn-Finger-System aneignen, um die Technik auch voll nutzen zu können.<br />

18


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Für die Laptop-Klasse an den KSM gehört das<br />

Surfen im Internet zum Schulalltag<br />

Die Schüler haben sich alle freiwillig für die<br />

Laptop-Klasse gemeldet und müssen die<br />

Computer nach den technischen Vorgaben der<br />

Schule selbst kaufen. Für die Schulleitung bedeutet<br />

dies, dass die Jugendlichen verantwortungsbewusst<br />

mit ihrem Eigentum umgehen<br />

werden. Schülern, die aus finanziellen Gründen<br />

kein Notebook anschaffen können, wird<br />

von der Investitionsbank Hessen im Rahmen<br />

der hessischen Medieninitiative Schule@Zukunft<br />

ein sehr zinsgünstiger Kredit gewährt.<br />

Ein Teil der Software - zum Beispiel Mathematik-Programme,<br />

mit denen dreidimensionale<br />

Graphen erzeugt werden - beschaffen die<br />

Kaufmännischen Schulen.<br />

Die Notebook-Pioniere werden in drei Jahren<br />

zum Abitur antreten. „Wir beraten mit dem Kultusministerium,<br />

wie die Einbeziehung der neuen<br />

Arbeitsweisen auch in die dann landeseinheitlichen<br />

Abiturprüfungen möglich ist", so<br />

Schulleiter Günther. Geplant ist in den kommenden<br />

Schuljahren auch die Ausweitung <strong>dieser</strong><br />

Medieninitiative auf andere Schulformen<br />

19<br />

der Kaufmännischen Schulen wie die Höheren<br />

Berufsfachschulen und die Fachoberschule.<br />

Informationen über die verschiedenen Schulformen<br />

an den Kaufmännischen Schulen erhalten<br />

Sie unter<br />

�www.ksm-mr.de/ksm/sformen.htm<br />

Immel Datentechnik macht Schule<br />

KSM bekommen eine Notebook-Schulklasse<br />

Mit Beginn des neuen Schuljahres im September<br />

wird an den Kaufmännischen Schulen in<br />

Marburg noch praxisorientierter gearbeitet.<br />

Denn dann startet erstmalig die Notebook-<br />

Schulklasse des beruflichen Gymnasiums,<br />

Fachrichtung Wirtschaft. Ausgehend von guten<br />

Erfahrungen mit der Arbeit an Computern im<br />

Fach Mathematik, wird dann eine gesamte<br />

Schulklasse nicht nur in den Fächern Mathematik,<br />

Deutsch, Wirtschaftslehre, Rechnungswesen,<br />

Datenverarbeitung und Englisch täglich<br />

mit den mobilen Rechnern arbeiten, sondern<br />

diese auch für Klassenarbeiten und Hausaufgaben<br />

einsetzen. Auf diese Weise lernen die<br />

Schüler ganz selbstverständlich Arbeits- und<br />

Organisationsabläufe am und mit dem Computer.<br />

So ist der Laptop nicht nur Schreibwerkzeug,<br />

sondern soll auch dazu verwendet werden,<br />

per Internet themenbezogene Informationen<br />

zu beschaffen. Das macht natürlich fit für’s<br />

spätere Berufsleben, denn die sichere Anwendung<br />

solcher Schlüsselqualifikationen ist im<br />

professionellen Bereich überlebenswichtig.<br />

Zudem erwartet sich die Schulleitung durch<br />

den Einsatz der Notebooks eine positive Veränderung<br />

im Lernverhalten der Schüler. „Die<br />

Schüler sind motivierter“, weiß Schulleiter<br />

Siegmar Günther aus jahrelanger Erfahrung<br />

und fügt hinzu: „Auch das Verantwortungsbewusstsein<br />

wird trainiert, denn die Schüler gehen<br />

mit ihrem Eigentum angemessener um.“<br />

Eltern, Schulleitung und IT-Experten der Firma<br />

Immel Datentechnik konzipierten zusammen<br />

die neue Klasse, in der jeder Schüler mit einem<br />

eigenen Notebook arbeitet. Alle Schüler<br />

der Notebook-Klasse haben sich freiwillig gemeldet<br />

und müssen die Computer nach den<br />

technischen Vorgaben der Schule selbst kaufen.<br />

„Die notwendigen Notebooks wurden von<br />

den Eltern der Schüler finanziert und von denen,<br />

die noch keinen eigenen Laptop besaßen,<br />

kostenbewusst über Immel Datentechnik bezogen.


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Immel Datentechnik macht Schule<br />

Als Spende der Firma Immel Datentechnik GmbH übergibt<br />

Geschäftsführer Andreas Immel (links) ein leistungsfähiges Notebook<br />

an den Schulleiter der Kaufmännischen Schulen, Siegmar<br />

Günther. So kann auch bei Ausfall eines Schülergerätes die ununterbrochene<br />

Nutzung des Laptops im Unterricht gewährleistet werden.<br />

- Foto: privat<br />

20<br />

Ein zuverlässiger Partner aus dem IT-<br />

Bereich war uns für die Umsetzung des<br />

Projekts sehr wichtig“, betont der<br />

Schulleiter.<br />

Neben der Einrichtung des Computernetzwerks,<br />

des Servers und der Benutzerzugänge<br />

stellt die Firma Immel Datentechnik<br />

auch noch ein kostenloses<br />

Ersatz-Notebook zur Verfügung. So<br />

kann auch bei Ausfall eines Notebooks<br />

die ununterbrochene Teilnahme am<br />

Unterricht gewährleistet werden. Darüber<br />

hinaus ist Immel Datentechnik für<br />

eventuell anfallende Reparaturen verantwortlich<br />

– auf ehrenamtlicher Basis,<br />

versteht sich. Als weiteren Clou hatte<br />

der Geschäftsführer von Immel Datentechnik,<br />

Andreas Immel, die Idee, den<br />

langjährigen Partner Microsoft mit ins<br />

Boot zu holen, um so der Schule und<br />

den Schülern kostenlose oder kostengünstige<br />

Software zur Verfügung zu<br />

stellen.<br />

„Da wir um die Wichtigkeit wissen, sich frühzeitig mit den sich schnell wandelnden Techniken vertraut<br />

zu machen, stand es für uns außer Frage, diese sinnvolle Initiative mit Rat und Tat und Hardware intensiv<br />

zu unterstützen“, erläutert Andreas Immel, selbst Vater von drei Kindern, das Engagement, das<br />

über die normale Leistungsvergütung hinausgeht. „Auf diese Weise konnten wir mit konkretem Handeln<br />

die oftmals diffusen Phrasen wie „Methodenkompetenz entwickeln“, „Lernen lernen“, „für’s Leben<br />

lernen“ oder „Fördern und Fordern“ in die Realität umsetzen.“<br />

In den kommenden Schuljahren ist eine Ausweitung <strong>dieser</strong> Medieninitiative auf andere Schulformen<br />

der Kaufmännischen Schulen wie die Höheren Berufsfachschulen und die Fachoberschule geplant.<br />

Immel Datentechnik ist bevorzugter IT-Partner und -Berater für viele Schulen des Landkreises Marburg-Biedenkopf<br />

und stattet diese mit den benötigten Geräten, Servern und Netzwerken aus.<br />

Weitere Infos unter:�www.immel.de<br />

KSM-Schulprogramm liegt in evaluierter<br />

Fassung vor<br />

Die Gesamtkonferenz der Lehrerinnen und Lehrer<br />

an den Kaufmännischen Schulen hat am 2. September<br />

die überarbeitete und aktualisierte Fassung<br />

des Schulprogramms beschlossen.<br />

Das Schulprogramm kann in Kürze auf der KSM-<br />

Homepage abgerufen werden unter<br />

�www.ksm-mr.de/ksm/sprogramm.htm


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Wieder SAP-Kurse im Schuljahr 2005/2006<br />

Eine wachsende Zahl von Unternehmen aus dem Marburger<br />

Raum setzt die SAP-Software zur Unterstützung<br />

betriebswirtschaftlicher Abläufe ein. SAP steht für Systeme,<br />

Anwendungen, Produkte. Die Software des Walldorfer<br />

Unternehmens ist bei über 24.000 Kunden in 120<br />

Ländern installiert, weit mehr als 10 Millionen Anwender<br />

arbeiten mit SAP-Systemen. SAP-Nutzer in unserem<br />

Raum sind z. B. Behring, Viessmann, Ferrero, Winter,<br />

Ahrens, die Buderus-Werke, die Universitätsverwaltung,<br />

die hessische Landesverwaltung. Damit interessierte<br />

Schülerinnen und Schüler diese Software in ihren<br />

Grundzügen kennen lernen können, bieten die Kaufmännischen<br />

Schulen SAP-Kurse in zwei Formen an:<br />

Für die Schülerinnen und Schüler der Höheren Berufsfachschule<br />

für Informationsverarbeitung gehört SAP im<br />

Umfang von zwei Wochenstunden zum Pflichtunterricht.<br />

Für die Schülerinnen und Schüler der Teilzeitberufsschule<br />

werden 40-stündige Kurse angeboten, in die<br />

sich Interessierte einwählen können.<br />

Die Kurse haben zwei wesentliche Ziele. Zum einen beschäftigen sich die Auszubildenden damit, wie<br />

mit Hilfe der Software betriebswirtschaftliche Abläufe dokumentiert und gesteuert werden können. Dazu<br />

gehört auch (für die Berufsfachschüler) der Besuch in einem Betrieb, der SAP nutzt. Zweites wichtiges<br />

Ziel ist das Kennenlernen und effektive Nutzen der Bedieneroberfläche (SAP-Arbeitsplatz individuell<br />

anpassen; Listen, Auswertungen und Grafiken erstellen; Nutzen der Online-Hilfen; Navigieren im<br />

SAP-System etc.). Diese Schulung wird mit einem Schulungsmodul durchgeführt, das in der Schule<br />

installiert ist. Der Kurs wird mit einer Klausur abgeschlossen, die Leistung wird als Note im Wahlpflichtbereich<br />

ausgewiesen. Zusätzlich erhalten die Schülerinnen und Schüler ein Teilnahmezertifikat,<br />

in dem die vermittelten Inhalte ausgewiesen sind.<br />

Einwählen können sich Auszubildende aus folgenden Bereichen: Außenhandel, Bankkaufleute, Bürokaufleute,<br />

Fachangestellte für Bürokommunikation, Großhandel, IT-Berufe, Kaufleute für Bürokommunikation,<br />

Kaufleute im Gesundheitswesen, Lagerberufe, Verwaltungsfachangestellte.<br />

Kursleiter Dr. Stodt war zunächst SAP-Anwendungsentwickler in den Bereichen Vertrieb und Einkauf/Disposition<br />

bei der SEW in Bruchsal und der Carl-Schenck-AG in Darmstadt. Zu seinen Aufgabenbereichen<br />

in <strong>dieser</strong> Zeit gehörten auch Mitarbeiterschulungen. Seit 1998 ist er als zertifizierter<br />

SAP-Berater und -Trainer tätig.<br />

Angelika Fresenborg<br />

Verpackungsübungen:<br />

Erfolgreiche Kooperation mit Grone<br />

und der Bundeswehr in Stadtallendorf<br />

Seit einigen Jahren werden an den Kaufmännischen Schulen Fachlageristen und Fachkräfte für Lagerlogistik<br />

ausgebildet. Nicht in allen Betrieben können die Auszubildenden das sachgerechte Verpacken<br />

von Gütern üben. Manche Ausbildungsbetriebe versenden ausschließlich Paletten, kommissionieren<br />

in Lagerfixkästen oder lagern Langgut. Die Schule hat zu wenig Räume, so dass es bisher<br />

nicht möglich war, den lange geplanten Verpackungsraum einzurichten.<br />

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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Eine Übergangslösung wurde in diesem<br />

Schuljahr in Kooperation mit dem Bildungsträger<br />

Grone und der Bundeswehr<br />

gefunden. An drei Tagen konnten wir in<br />

diesem Schuljahr die Räume des dortigen<br />

Übungslagers nutzen. Zudem wurden uns<br />

Werkzeuge und Packmaterial zur Verfügung<br />

gestellt.<br />

In Kleingruppen aufgeteilt konnten die<br />

Schüler üben, Packmittel und Füllmaterialien<br />

auszuwählen, sachgerecht zu verpacken<br />

und zu verschließen, richtig zu etikettieren<br />

und die fertige Verpackung unter<br />

den Aspekten Kosten, Aufwand, Belastbarkeit,<br />

Handhabung, Umweltverträglichkeit<br />

zu beurteilen.<br />

Angelika Fresenborg<br />

Verpackungsübungen<br />

Schüler üben den Doppel-T-Verschluss. - Foto: privat<br />

Auftaktveranstaltung der HeLP-Regionalstellen<br />

Marburg und Gießen an den KSM<br />

Mehr als 100 Lehrerinnen<br />

und Lehrer sowie Vertreter<br />

der Schulleitungen aller<br />

Schulformen der Region<br />

Mittelhessen nahmen an der<br />

Auftaktveranstaltung zum<br />

Schulentwicklungsvorhaben<br />

„Fortbildungsplanung“ beider<br />

Regionalstellen mit den<br />

Staatlichen Schulämtern<br />

Marburg/Biedenkopf und<br />

Gießen/Vogelsberg am 22.<br />

November 2004 teil.<br />

Die Fortbildungsplanung ist<br />

als neue Aufgabe von Schulen<br />

im Kontext der Fortschreibung<br />

von Schulprogrammen<br />

anzusiedeln.<br />

Ziel der gesamten Veranstaltungsreihe<br />

ist die bisherige<br />

Fortbildungspraxis an<br />

der Schule zu reflektieren<br />

und zu einer „Fortbildungskultur“<br />

weiterzuentwickeln.<br />

Siegmar Günther<br />

Das Foto zeigt das Tagungsplenum in der KSM-Aula.<br />

Foto: privat<br />

Anmerkung der Redaktion: Auch die KSM waren mit einer Gruppe<br />

von Lehrkräften bei der Veranstaltung vertreten.<br />

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Tagebuch der Skifahrt der Klasse 12 FO 01<br />

1. Tag: 6. März 2005 (Anreise)<br />

Am Sonntag, dem 6. März 2005 um 7 Uhr<br />

morgens, für Klassenverhältnisse viel zu früh,<br />

treffen wir uns mit unseren Lehrern Frau Wolf,<br />

Frau Jung und Herrn Möller vor der Schule zur<br />

Abreise. Auch Karina schafft es pünktlich zum<br />

frühmorgendlichen Treffpunkt, nur Daniela<br />

muss um 7 Uhr noch per Handy geweckt werden,<br />

doch auch sie schafft es noch. Im Bus<br />

erwartet uns eine sehr trinkfreudige Gruppe<br />

aus Siegen.<br />

Nach der langen, aber vergnüglichen Busfahrt<br />

treffen wir endlich in Kramsach (Österreich)<br />

ein. Zunächst erfolgten die Verteilung von<br />

Skiern und Snowboards und die Anprobe von<br />

Ski- bzw. Snowboardschuhen. Alle Materialien<br />

bekommen wir von der Organisation 0 °C ausgeliehen.<br />

Zu unserer Überraschung und Freude<br />

erhalten wir nagelneue Carvingskier,<br />

Boards und Schuhe. Trotz anfänglicher kleinerer<br />

Schwierigkeiten mit der Zimmerverteilung<br />

3. Tag: 8. März 2005<br />

sind alle froh, als wir in dem sehr schönen Hotel<br />

unsere Sachen auspacken können. Unsere<br />

knurrenden Mägen werden mit reichlich sehr<br />

gutem Essen gefüllt.<br />

2. Tag: 7. März 2005<br />

Um Punkt 7 Uhr steht ein sehr leckeres Frühstück<br />

für uns bereit. Nachdem wir dieses noch<br />

etwas verschlafen zu uns genommen haben,<br />

geht es los zur kleinen Piste in Kramsach. Dort<br />

wird die Klasse in Gruppen geteilt und die ersten<br />

Ski- bzw. Snowboard-Erfahrungen werden<br />

gesammelt. Nach mehreren schneenassen<br />

Nasen und vereinzelten Schleppliftunfällen<br />

stehen jedoch später alle einigermaßen sicher<br />

auf ihren Skiern und Snowboards. Nach fünf<br />

Stunden Skiunterricht fallen wir am Abend wie<br />

ausgehungert über die schmackhafte Mahlzeit<br />

her. Dieser Abend verläuft eher ruhig, da sich<br />

alle todmüde in ihre Betten stürzen und schlafen.<br />

Gruppenbild der Klasse 12 FO 01 mit Begleitlehrer(inne)n – Foto: privat<br />

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KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Tagebuch der Skifahrt der Klasse 12 FO 01<br />

Das Skifahren hat die ersten beiden Schüler<br />

schon geschafft. Judith liegt mit Grippe im Bett<br />

und Kerstin muss mit starken Schmerzen im<br />

Knie die Piste schon früh wieder verlassen. Für<br />

die anderen geht es heute endlich auf die große<br />

Piste ins Alpbachtal, auf die sich alle schon<br />

riesig gefreut haben. Jedoch werden die ersten<br />

schon in der Gondel vor Ehrfurcht über die<br />

Höhe wieder kleinlaut und müssen gegen die<br />

plötzliche Höhenangst ankämpfen.<br />

Obwohl alle schon sicher und fest auf ihren<br />

Skiern bzw. Snowboards stehen, sind diese<br />

Pisten kein Vergleich zu der kleinen in Kramsach,<br />

was sich an einer steigenden Sturzquote<br />

zeigt. Trotzdem lassen sich die wenigsten unterkriegen<br />

und versuchen es einfach weiter.<br />

Elsa z. B. hat mit ihrem Board, gelangweilt von<br />

der Skipiste, diese über einen Schneehügel<br />

verlassen und einen 1-a-Salto hingelegt. Im<br />

Tiefschnee finden wir dann zunächst die Mütze,<br />

dann die Brille und zuletzt eine im Schnee<br />

vergrabene Elsa vor.<br />

Am Abend sind alle trotz des anstrengenden<br />

Programms bester Laune, jedoch werden auch<br />

heute die meisten recht früh vom Schlaf überfallen<br />

und um ca. 22 Uhr ist das Hotel bis auf<br />

wenige Hartgesottene ruhig.<br />

5. Tag: 10. März 2005<br />

24<br />

4. Tag: 9. März 2005<br />

Die Pisten werden steiler und unsere Ski- und<br />

Snowboardfahrer mutiger. Langsam aber sicher<br />

trauen sich alle etwas mehr zu, dafür tauchen<br />

auch die ersten Wehwehchen in der Mittagspause<br />

auf. Es ist heftig am Schneien, bisher<br />

gibt es keine Aussicht auf Besserung.<br />

In der Mittagspause haben wir wie fast jeden<br />

Tag oben auf der Skihütte unseren Multimediakurs.<br />

Jeder von uns hat einen PC zur Verfügung<br />

und wir arbeiten unter Anleitung der 0<br />

°C-Mitarbeiter an Progammen wie Power-Point<br />

und Frontpage. Am meisten begeistert uns die<br />

Arbeit mit dem Bildbearbeitungsprogamm. Hier<br />

lassen sich erstaunliche Effekte erzielen. So<br />

können wir u.a. die schneefalltrüben Fotos mit<br />

diesem Programm so aufbessern, dass es direkt<br />

nach gutem Wetter aussieht. Auch andere<br />

originelle Techniken probieren wir hier aus.<br />

Am Abend geht es in eine von Null-Grad-<br />

Celsius organisierte Disco, 5 km von Rattenberg<br />

entfernt. Zunächst hat niemand Lust,<br />

doch angekommen gibt es keinen Halt mehr.<br />

Um 23:30 Uhr will dann keiner wieder zurück<br />

ins Hotel, da Elsa und Lilli noch nicht alle Boxen<br />

bestiegen haben. So müssen wir, als sich<br />

die Disco gerade füllt, schon wieder in den Bus<br />

steigen. Doch diesmal ist unsere Klasse die<br />

lauteste und so kommen wir dann gegen Mitternacht<br />

singend im Hotel an.<br />

Wer trotz Muskelkater und Party<br />

am heutigen Tag noch auf die Piste<br />

kommt, gehört zum erstaunlich<br />

zahlreichen harten Kern. Nach dem<br />

Multimedia-Kurs am Mittag können<br />

wir nachmittags von hoch oben bis<br />

runter ins Tal schauen, was uns<br />

zum ersten Mal in <strong>dieser</strong> Woche<br />

einen atemberaubenden Ausblick<br />

bietet. Am Abend fahren wir dann<br />

mit dem Bus zu einer beleuchteten<br />

Schlittenbahn.<br />

Kontrastprogramm zum Skifahren: Die<br />

Klasse 12 FO 01 beim Multimediakurs.<br />

Foto: privat


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Tagebuch der Skifahrt der Klasse 12 FO 01<br />

Leider müssen wir samt Schlitten die ganze<br />

Bahn hochkraxseln, was bis ganz oben ungefähr<br />

eine halbe Stunde dauert. Doch die absolut<br />

fetzige Abfahrt lässt uns die ganze Quälerei<br />

wieder vergessen. Unten angekommen werden<br />

wir von Null-Grad-Celsius dann mit heißem<br />

Punsch wieder aufgewärmt. Außerdem<br />

erfreut uns die Aussicht auf einen beim Tauziehen<br />

gewonnen Kasten Bier.<br />

6. Tag: 11. März 2005<br />

Heute haben wir die Wahl, das letzte Mal auf<br />

die Piste zu gehen oder an einer Schneewanderung<br />

teilzunehmen. Der größte Teil der<br />

Klasse entscheidet sich für die Piste und es<br />

trauen sich auch fast alle die schwarze Piste<br />

herunter. Aber auch die Schneewanderung ist<br />

sehr spaßig, kostet allerdings einige Schüler<br />

das ein oder andere Kleidungsstück. Am Abend<br />

geht es auf die von Null-Grad-Celsius<br />

organisierte Abschlussfeier, wo wir unseren<br />

beim Tauziehen gewonnenen Kasten Bier<br />

einlösen. An diesem letzten Abend lassen wir’s<br />

a lle noch mal richtig krachen, denn schließlich<br />

25<br />

mal richtig krachen, denn schließlich hat Steffen<br />

den 2. Platz beim Snowboardrennen der<br />

Fortgeschrittenen gemacht und das muss ja<br />

gefeiert werden!<br />

7. Tag: 12. März 2005<br />

Am heutigen Morgen taumeln alle etwas übernächtigt<br />

schon um 05:15 Uhr zum Frühstück,<br />

doch keiner hat wirklichen Hunger. Um 6 Uhr<br />

stehen alle abfahrtsbereit beim Treffpunkt. Als<br />

wir endlich im Bus sitzen, dauert es nicht lange,<br />

bis alle der Schlaf überkommt. Schon nach<br />

kurzer Fahrtzeit stecken wir im Stau, sodass<br />

wir erst um 20 Uhr heil in Marburg ankommen.<br />

Fazit: Unsere Skifreizeit hat uns allen viel<br />

Spaß gemacht, Skifahrer und Snowboarder<br />

haben viel gelernt und auch unser Multimedia-<br />

Programm fand großen Anklang.<br />

Judith Bierau, Laura Lange und Katharina Weber<br />

�Weitere Infos und Fotos finden Sie unter www.ksm-mr.de/ksm/12fo01.htm<br />

Finnen begreifen Bildung als Wert<br />

Reinhard Rode hielt Vortrag in Marburg<br />

„Das finnische Geheimnis - Was ist dran am Vorbild Finnland?“<br />

war Thema eines Vortrages in den Kaufmännischen<br />

Schulen. Die Arbeitsgemeinschaft „Schule/Wirtschaft Nordhessen“<br />

hatte den in Finnland lebenden Buchautoren und freien<br />

Journalisten Reinhard Rode, der sich zurzeit auf Vortragsreise<br />

durch Deutschland befindet, nach Marburg eingeladen.<br />

Er berichtete vor rund 50 Gästen über das finnische Bildungssystem<br />

und ging der Frage nach, was von dem nach der Pisa-<br />

Studie als vorbildlich ausgewiesenen Bildungssystem auf<br />

Deutschland übertragen werden könne - ohne dass gleich eine<br />

„Schulrevolution“ stattfinden müsse.<br />

„In Finnland gilt der Grundsatz, dass es sich eine demokratische<br />

Gesellschaft nicht leisten könne, Kinder zu irgendeinem<br />

Zeitpunkt zu trennen“, sagte Rode. Deshalb gebe es die neunjährige<br />

Gemeinschaftsschule und im Anschluss Gymnasium<br />

und Berufsschule. Dass ohne Ausgrenzung trotzdem ein hohes<br />

Leistungsniveau vorhanden sei, erklärt Rode damit, dass<br />

das Niveau allgemein angehoben werde.<br />

Referent Reinhard Rode bei seinem Vortrag<br />

an den KSM. - Foto: privat


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Finnen begreifen Bildung als Wert<br />

Als einen wichtigen Faktor für die gute Bildung der finnischen Schüler nannte Rode das verlässliche<br />

Schulsystem, das nicht wie in Deutschland immer wieder in Abhängigkeit von den politischen Machtverhältnissen<br />

verändert werde. „Diese Zuverlässigkeit wäre auf Deutschland übertragbar, wenn endlich<br />

einheitliche Kriterien für alle Bundesländer geschaffen würden“, sagte Rode. Außerdem sollten<br />

sich die deutschen Lehrer ebenso wie ihre finnischen Kollegen auf ihre pädagogischen Aufgaben konzentrieren<br />

können und von Sozialarbeitern, Psychologen, Krankenschwestern und Laufbahnberatern<br />

in anderen Aufgabengebieten entlastet werden.<br />

Als prinzipiellen Grundsatz rät er, Bildung nicht als Mittel zum Zweck, sondern als Wert an sich zu begreifen.<br />

Ihren hohen Bildungsstandard würden die Finnen als Kapital verstehen, der die fehlenden<br />

Rohstoffe des Landes im weltweiten Vergleich ausgleiche.<br />

Quelle: Katrin Schneider, Oberhessische Presse vom 16.04.2005<br />

Auszeichnung für KSM-Lehrkräfte<br />

Gottfried Melnyk und Uwe Eller<br />

IHK zeichnete zwölf ehrenamtliche Marburger Prüfer mit<br />

goldenen Ehrennadeln aus<br />

Die Goldene Ehrennadel der Industrie- und Handelskammer<br />

(IHK) erhielten zwölf Mitglieder für 20 Jahre<br />

Prüfertätigkeit. Während einer Feierstunde im Software-Center<br />

zeichnete Dr. Ruprecht Bardt, stellvertretender<br />

Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer<br />

Kassel und verantwortlich für den Bezirk<br />

Marburg, die ehrenamtlichen Marburger Prüfer aus.<br />

Die Ehrung in Marburg ist Teil der für den gesamten<br />

Kammerbezirk Kassel erfolgten Auszeichnungen. Mehr<br />

als 600 Prüfer des Bezirks wurden bereits vor einigen<br />

Wochen in Kassel für ihre 5-, 10- und 20-jährige Tätigkeit<br />

geehrt. Die insgesamt 2.700 Prüfer, die sich aus<br />

vielen verschiedenen Branchen zusammensetzen, sind<br />

im IHK-Bezirk Kassel für mehr als 10.000 Prüfungen<br />

verantwortlich. IHK-Prüfungen werden sowohl in der<br />

Erstausbildung als auch für viele Weiterbildungsmodule<br />

in der Erwachsenenbildung abgenommen.<br />

In seiner Ansprache würdigte Dr. Bardt den langjährigen<br />

ehrenamtlichen Einsatz der Mitarbeiter unter den<br />

sich ständig verändernden Bedingungen.<br />

Quelle: Klaus Soer, Oberhessische Presse<br />

vom 21.12.2004 - Foto: privat<br />

Er wies darauf hin, dass die Prüfer durch ihre Tätigkeit und die Weiterentwicklung der Berufsfelder<br />

den Fortschritt in vielen Branchen mit vorangetrieben haben. Er lobte auch die jüngsten Erfolge der<br />

IHK Kassel bei der Schaffung von 236 neuen Ausbildungsplätzen. Das entspreche einem Anstieg von<br />

5,6 Prozent und liege auch im Landesvergleich auf einem guten Niveau. Geehrt wurden u. a. die<br />

Lehrkräfte Gottfried Melnyk (rechts im Bild) und Uwe Eller (links im Bild) von den Kaufmännischen<br />

Schulen.<br />

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Studienfahrt der 11 IT 01 nach München 2004 –<br />

Ozapft is –<br />

Am Anfang … da war der Traum von einer Klassenfahrt irgendwo ins Blaue. Dann wurde entschieden,<br />

dass wir in die Metropole München fahren würden, und schließlich hatten wir die Planung derselbigen<br />

an der Backe. Wir planten, wie wir noch nie zuvor geplant hatten. Es fielen Worte wie Flugzeug und<br />

ICE, doch letztendlich fuhren wir inklusive unserer Lehrer Marcus Ghiai und Dietmar Warwel doch mit<br />

dem Bus … nach München.<br />

Marienplatz – Foto: privat<br />

Nach dem Besuch im Deutschen Museum<br />

wurden wir zu unserer Unterkunft gebracht,<br />

welche natürlich in München zu finden war …<br />

zumindest fast. Sie lag etwa 28 km östlich von<br />

München in einem kleinen Ort namens<br />

Forstinning.<br />

Den Abend verbrachten einige mit Speis und<br />

Trank in einer Gaststätte in der Nähe unserer<br />

Unterkunft, und wiederum andere besuchten<br />

die Gaststätten Münchens, um das kulturelle<br />

Leben im Herzen Bayerns näher kennen zu<br />

lernen.<br />

Am Morgen des darauf folgenden Tages stand<br />

eine Stadtbesichtigung mit dem Bus auf dem<br />

Programm. Wir erfuhren Vieles über die uralten<br />

Geschichten, die viele der Gebäude zu erzählen<br />

hatten. Man erzählte uns von verschiedenen<br />

Größen der Vergangenheit, die Mün-<br />

27<br />

Ach ja, der Bus … Das Busunternehmen<br />

nannte sich Kappi-Tulius. Wie sich herausstellen<br />

sollte, war Vertrauen nicht wirklich<br />

das, was wir empfinden sollten, als wir den<br />

Namen Kappi-Tulius das erste Mal vernahmen.<br />

Mit etwas Verspätung fuhren wir los ...<br />

Nach mehreren Stunden (wir verloren jegliches<br />

Zeitgefühl) erreichten wir München.<br />

Unser erster Stop war das „DEUTSCHE<br />

MUSEUM“. Zwei Stunden waren nicht wirklich<br />

viel Zeit, um sich im Deutschen Museum<br />

umzuschauen, da es um 17 Uhr bereits<br />

wieder schloss, doch einige von uns gelangten<br />

an wirklich imposante Stellen, wie<br />

z. B. das Dach des Museums.<br />

Tiefe Einblicke in die Technik des letzten<br />

Jahrhunderts blieben uns ebenso wenig<br />

verwehrt, wie das verblüffte Bestaunen eines<br />

asiatischen Eingabegerätes für asiatische<br />

Schriftzeichen.<br />

chens Geschichte geprägt hatten. Erzählungen<br />

über die Thronfolge und Streit unter den<br />

Blaublütern erweckten ebenso unsere Aufmerksamkeit<br />

wie die imposanten architektonischen<br />

Leistungen, die uns dargeboten wurden.<br />

Die Stadt, die wir eigentlich nur mit Weißbier,<br />

Weißwurst, Bretzeln und süßem Senf in Verbindung<br />

gebracht hatten, entpuppte sich vor<br />

unseren Augen als ein uraltes kulturelles Zentrum<br />

für jeden, der Rang und Namen hatte.<br />

Anschließend hatten wir einige Zeit, um uns im<br />

Stadtzentrum umzuschauen. Wir schlenderten<br />

über den Marienplatz vorbei an Boutiquen, deren<br />

Ausstellungsstücke wohl selbst das Monatsgehalt<br />

der meisten unserer Eltern übertrafen<br />

und gingen schließlich zum Mittagessen<br />

über, um uns eine letzte Stärkung vor dem harten<br />

Nachmittag zu gönnen.


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Studienfahrt der 11 IT 01 nach München 2004<br />

Am Donnertagnachmittag widmeten wir unsere<br />

Aufmerksamkeit den freundlichen Mitarbeitern<br />

des Unternehmens MSC Software GmbH, die<br />

uns tiefe Einblicke in ihre tägliche Arbeit und<br />

ihre Projekte gewährten. Zum Abschluss durften<br />

wir schließlich ihren bemerkenswerten<br />

Serverraum inspizieren, wo uns einer der Administratoren<br />

mit Informationen zu den unterschiedlichsten<br />

Systemen zur Seite stand. Unter<br />

den Gerätschaften waren zum Teil sehr<br />

ausgefallene Systeme zu begutachten. Es er-<br />

Völlig beeindruckt von den Simulationen und<br />

der Serverlandschaft des internationalen Unternehmens<br />

MSC Software GmbH gingen wir<br />

über zu angeregten Diskussionen bei Speis<br />

und Trank und ließen so den Tag ausklingen.<br />

Am Freitagmorgen packten wir unsere sieben<br />

Sachen, denn es war bereits der letzte Tag<br />

unseres Ausflugs nach München. Wir frühstückten<br />

und luden den Bus voll mit unserem<br />

Gepäck. Anschließend fuhren wir zur Gedenkstätte<br />

des ehemaligen Konzentrationslagers<br />

Dachau.<br />

Dort wartete bereits eine sehr nette Frau mittleren<br />

Alters mit unendlich vielen Informationen<br />

Vor dem MSC-Geschäftssitz – Foto: privat<br />

28<br />

fordert eine beachtliche Leistung die diversen<br />

Simulationen, an denen die Firma arbeitet,<br />

durchzuführen. MSC Software entwickelt Programme,<br />

mit deren Hilfe mechanische Vorgänge<br />

simuliert werden können. Solche Software<br />

wird zum Beispiel in der Automobilindustrie<br />

eingesetzt, um die bestmögliche Zusammensetzung<br />

von mechanischen Bauteilen zu gewährleisten,<br />

indem man mittels <strong>dieser</strong> Simulationen<br />

mechanische Bewegungsabläufe genauestens<br />

untersuchen kann.<br />

und erschreckenden Fakten auf uns. Wir<br />

machten einen großen Rundgang über das<br />

riesige Gelände des Lagers und lauschten dabei<br />

entsetzt den Details, die uns geschildert<br />

wurden. Der unglaubliche Fanatismus der Vergangenheit<br />

schien uns schier einzuholen, und<br />

wir fanden uns schließlich im Dachau der 40er<br />

Jahre umgeben von Zehntausenden Strafgefangenen<br />

wieder. Demütig lauschten wir den<br />

Verbrechen unserer Vorfahren. Unfassbares<br />

bot sich vor unseren Augen. Heute konnten wir<br />

nur noch originalgetreue Nachbauten der Baracken<br />

begutachten. Verbrennungsöfen mit einer<br />

unglaublich ausgefeilten Technik standen<br />

vor uns inmitten der Krematorien.


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Studienfahrt der 11 IT 01 nach München 2004<br />

Die Krematorien mit den Verbrennungsöfen. – Fotos: privat<br />

Die deutsche Gründlichkeit wurde uns mit einem Mal auf so entsetzliche Weise bewusst, dass wir<br />

wirklich froh waren, als wir das Gelände wieder verlassen hatten, um letztendlich unsere lange Reise<br />

zurück nach Marburg anzutreten.<br />

Jan Müller (Klasse 11 IT 01)<br />

� Weitere Infos und Fotos finden Sie unter www.ksm-mr.de/ksm/muench04.htm<br />

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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Praxistage für Auszubildende im Außenhandel<br />

Die wachsende Bedeutung des Außenhandels<br />

für die heimische Wirtschaft macht sich inzwischen<br />

auch in der Berufsausbildung bemerkbar.<br />

Seit einigen Jahren werden an den Kaufmännischen<br />

Schulen in Marburg – als hessenweit<br />

einziger Schule – Auszubildende im<br />

Außenhandel unterrichtet. Der betriebliche Teil<br />

der Ausbildung findet bei großen und mittleren<br />

Unternehmen in Nord- und Mittelhessen statt.<br />

Die Gruppe der künftigen Außenhändler im ersten Ausbildungsjahr mit ihren Lehrern<br />

Gottfried Melnyk und Johannes Wick vor dem modern gestalteten Werkseingang der<br />

Viessmann Werke GmbH in Allendorf (Eder). - Foto: privat<br />

Wie können sich exportorientierte Unternehmen<br />

bei schwankenden Kursen vor Währungsrisiken<br />

sichern …?<br />

Mit dem ersten Ausbildungsjahr wurden die<br />

Viessmann Werke GmbH besucht, um zu erfahren,<br />

wie konkret Außenhandelsmarketing<br />

betrieben wird: Wie finden die Viessmann<br />

Werke GmbH potenzielle Kunden, z. B. in Georgien<br />

oder Kasachstan, wie können Kunden<br />

dafür begeistert werden, unser Produkt und<br />

unseren Service gegenüber anderen Anbietern<br />

aus anderen Ländern vorzuziehen?<br />

Zitat eines Mitarbeiters, der die Marburger<br />

Auszubildenden betreute: „Marketing ist, wenn<br />

30<br />

Ein fester Bestandteil der Ausbildung sind sog.<br />

„Praxistage“, die von den Lehrkräften der<br />

Kaufmännischen Schulen in enger Abstimmung<br />

mit den Ausbildungsbetrieben organisiert<br />

werden. So wird Auszubildenden ermöglicht<br />

über den Tellerrand des eigenen Betriebes zu<br />

schauen und bei anderen Unternehmen bisher<br />

nicht erfahrene Methoden der Geschäftsabwicklung<br />

kennen zu lernen.<br />

In diesem Schuljahr<br />

fanden insgesamt<br />

zwei Praxistage statt.<br />

Die Auszubildenden<br />

des dritten Ausbildungsjahres<br />

waren<br />

bei der Unternehmung<br />

B. Braun AG in Melsungen<br />

zu Gast. Ziel<br />

des Besuches war es,<br />

die Absicherung von<br />

Risiken im Im- und<br />

Exportgeschäft am<br />

Beispiel dieses weltweit<br />

agierenden Unternehmens<br />

vertiefend<br />

kennen zu lernen: Wie<br />

kann das Unternehmen<br />

über den Einbezug<br />

der Banken sicher<br />

stellen, dass z. B. der<br />

brasilianische Kunde<br />

tatsächlich zahlt,<br />

wenn wir eine Maschine<br />

für 1,2 Millionen<br />

€ für ihn vom Hafen<br />

Hamburg aus auf<br />

den Weg bringen will?<br />

in Kirgisien jemand eine Heizungsanlage<br />

braucht – und sich für das Viessmann-Produkt<br />

entscheidet“.<br />

Weitere Fragestellungen konnten diskutiert<br />

werden: Findet das deutsche Unternehmen<br />

den Markteintritt besser mit ortsansässigen<br />

Partnern oder sollte eine eigene Vertriebsgesellschaft<br />

vor Ort aufgebaut werden? Mit welcher<br />

Corporate Identity muss mein Unternehmen<br />

im jeweiligen Land auftreten, um als dauerhaft<br />

verlässlicher Partner zugelten?<br />

Lesen Sie bitte weiter auf Seite 34!


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Besuch der JVA in Schwalmstadt<br />

Am 5. Juli fand der jährliche Besuch der ReNo-Grundstufenklassen (1. Ausbildungsjahr) in der Justizvollzugsanstalt<br />

Schwalmstadt statt. Die auszubildenden Rechtsanwalts- und Notarfachangestellten<br />

besuchen die JVA als außerschulischen Lernort im Rahmen des Unterrichts im Lehrgang „Strafrecht“.<br />

Allgemeines<br />

Foto: JVA Schwalmstadt<br />

Nach dem Ende des Krieges wurde die Anstalt<br />

zunächst von der Besatzungsmacht in Anspruch<br />

genommen, im August 1946 wurde sie<br />

der hessischen Justizverwaltung übergeben.<br />

Der geschlossenen Anstalt mit höchster Sicherheitsstufe<br />

ist eine geschlossene Abteilung<br />

geringerer Sicherheitsstufe angegliedert, die in<br />

einer Entfernung von etwa 200 Metern im 1579<br />

erbauten „Kornhaus“ eingerichtet ist. Das<br />

Kornhaus wurde ab 1883 als Zuchthaus für<br />

Frauen genutzt. Nachdem 1956 die Frauen in<br />

eine andere hessische Anstalt verlegt waren,<br />

wurden im Kornhaus ab 1958 die Sicherungsverwahrten<br />

untergebracht. Jetzt ist es eine Anstalt<br />

des geschlossenen Vollzugs geringeren<br />

Sicherheitsgrades.<br />

Unser Besuch<br />

Insgesamt sind in der JVA 285 Gefangene untergebracht,<br />

35 % davon sind Ausländer aus<br />

über 30 verschiedenen Nationen. Zirka 20 Gefangene<br />

befinden sich in einem gelockerten<br />

Vollzug, d. h. sie dürfen ab und zu Ausgang<br />

und Urlaub haben. Wenn ein Gefangener Erlaubnis<br />

bekommt auszugehen, wird er in eine<br />

gesonderte Abteilung verlegt, wo er keinen<br />

31<br />

Die JVA Schwalmstadt liegt im<br />

ältesten Teil des heutigen<br />

Schwalmstädter Stadtteils Ziegenhain.<br />

Die Hauptanstalt ist in<br />

dem ehemaligen Jagdschloss<br />

der Landgrafen von Hessen-<br />

Kassel und dem 1986 bezogenen<br />

Erweiterungsbau untergebracht.<br />

1842 erhielt das Schloss<br />

die Zweckbestimmung eines<br />

Zwangsarbeiterhauses für Männer.<br />

In den Jahren 1926 bis 1930<br />

wurde die gesamte Schlossanlage<br />

umgebaut. In der Folgezeit<br />

wurde sie als Sicherungsverwahrungsanstalt<br />

für gefährliche Gewohnheitsverbrechereingerichtet,<br />

während des Zweiten Weltkrieges<br />

diente sie wieder zugleich<br />

als Zuchthaus.<br />

Umgang mehr mit anderen hat, die nicht ausgehen<br />

dürfen. Das ist eine Sicherheitsmaßnahme,<br />

damit der Gefangene von den anderen<br />

nicht unter Druck gesetzt wird, dass er ihnen<br />

etwas „von draußen“ mitbringen soll.<br />

Die Anstalt hat auch über 200 Bedienstete. Interessanterweise<br />

gibt es da zwei so genannte<br />

Linien, die helfen zu erkennen, wer was ist: Eine<br />

Linie trägt die Farbe grün und die andere<br />

blau. Der Trick ist einfach: Die Bediensteten<br />

tragen eine grüne Uniform und die Gefangenen<br />

haben alle blaue Kleidung. Trotz dieses<br />

Unterschiedes und der Stellung der Bediensteten<br />

gegenüber den Gefangenen haben wir den<br />

Eindruck bekommen, dass die beiden „Parteien“<br />

gut miteinander klar kommen. Das haben<br />

wir daraus abgeleitet, dass der Bedienstete,<br />

der uns die ganze Zeit durch die JVA begleitete,<br />

normal mit den Gefangenen geredet hat,<br />

also so, wie wir mit Freunden und mit unseren<br />

Mitmenschen sprechen. Das fanden wir sehr<br />

gut, weil diejenigen, die ihre Strafe dort absitzen,<br />

gegen Gesetze verstoßen und oftmals<br />

etwas Schlimmes gemacht haben. Sie bleiben<br />

doch Menschen, die die Möglichkeit haben,<br />

sich zu ändern.


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Besuch der JVA in Schwalmstadt<br />

Zuerst wurden wir in die Bibliothek der JVA hineingelassen.<br />

Dort haben wir Bücher verschiedener<br />

Art und sogar in verschiedenen<br />

Sprachen gesehen. Jeder Gefangene darf sich<br />

nicht mehr als fünf Bücher auf einmal ausleihen.<br />

Danach sind wir über einen Hof gegangen,<br />

wo die Gefangenen ihre Freizeit verbringen<br />

dürfen. Wir haben aber den Eindruck bekommen,<br />

dass man seine Freizeit wegen hoher<br />

grauer Mauern, des Stacheldrahtes und<br />

der Fenstergitter schlecht genießen kann. Dadurch<br />

haben es die Gefangenen immer vor<br />

Augen, dass sie in einem Gefängnis sind und<br />

nicht etwa in einem Hotel.<br />

Dann waren wir in einem Fitnessraum, der sich<br />

im Keller befindet. Der Raum ist dafür gedacht,<br />

dass die Gefangenen sich sportlich betätigen<br />

und Stress abbauen können. Dort befand sich<br />

gerade ein Gefangener, der den Raum aufräumte.<br />

Er hat uns freundlicherweise gestattet,<br />

seine Einzelzelle zu besichtigen. Die Zelle war<br />

ca. 10 m² groß, hatte ein Fenster und war mit<br />

einem Bett, einem Waschbecken, einem Fernseher<br />

und einem Radio ausgestattet.<br />

Die Anstalt hat meistens Einzelzellen und nur<br />

fünf Drei-Mann-Zellen für den Fall, dass alle<br />

Einzelzellen besetzt sind. Eine Drei-Mann-<br />

Zelle durften wir auch anschauen. Sie war ca.<br />

20 m² groß, hatte zwei Fenster und bestand<br />

aus drei Betten, einem Bad mit WC und Dusche.<br />

Sobald eine Einzelzelle frei wird, wird einer<br />

aus der Drei-Mann-Zelle sofort dorthin verlegt,<br />

damit er mehr Privatsphäre hat.<br />

Während wir durch einen langen Korridor geführt<br />

wurden, haben wir einen Bastelraum gesehen,<br />

der leider abgeschlossen war. Doch<br />

durch die durchsichtige Plastikscheibe konnten<br />

wir sehen, welche Möglichkeiten die Gefangenen<br />

zu Therapiezwecken haben: Sie können<br />

mit Holz, Plastilin und Ton arbeiten, malen<br />

u. Ä.<br />

Uns wurde auch gestattet, die Sporthalle zu<br />

besichtigen. Es war eine ganz normale Sporthalle,<br />

wie z. B. in Schulen, aber mit Gittern an<br />

den Fenstern. Die Anstalt hat eine Tischtennismannschaft,<br />

bestehend aus Gefangenen.<br />

Damit wurden gute Erfahrungen gemacht, solche<br />

Gemeinschaftsspiele verbinden die Inhaftierten.<br />

32<br />

Am interessantesten war der so genannte<br />

„BGH“ (besonders gesicherter Haftraum ohne<br />

gefährdende Gegenstände). Dort werden Personen<br />

für höchstens drei Tage untergebracht,<br />

die schon mehrmals versucht haben, sich das<br />

Leben zu nehmen, die Anstalt in Brand zu setzen<br />

oder aggressiv wurden. Deswegen sind<br />

die Wände und auch der Boden aus einem<br />

nicht-brennbaren Stoff hergestellt und fühlen<br />

sich wie Gummi an, also weich, damit man<br />

keine Möglichkeit hat, sich den Kopf zu stoßen.<br />

Schlafen kann der Gefangene auf einer Matratze,<br />

die auch aus nicht-brennbarem Material<br />

besteht. Er bekommt Bettwäsche aus Papier,<br />

damit er keine Möglichkeit hat, sich zu strangulieren.<br />

Der Raum wird durch eine Videokamera<br />

überwacht, um zu beobachten, wie sich der<br />

Gefangene verhält und ob er in Ordnung ist.<br />

Wie uns berichtet wurde, wird der Raum aber<br />

recht selten genutzt, was zeigt, dass solche<br />

extremen Fälle selten vorkommen.<br />

Zum Schluss haben wir die Besuchsräume der<br />

JVA angeschaut. Es gibt vier Arten von Besuchsräumen:<br />

Räume mit Trennscheiben, wo<br />

Besucher keinen direkten Kontakt mit Gefangenen<br />

haben. So kann z. B. kein Rauschgift<br />

übergeben werden. Einen Raum mit elf Tischen,<br />

in dem mehrere Gefangene unter Beobachtung<br />

gleichzeitig besucht werden dürfen.<br />

Ein Zimmer für Langzeitbesuch. Es ist dafür<br />

gedacht, dass die Gefangenen Zeit mit ihrer<br />

Familie verbringen und z. B. mit ihren Kindern<br />

spielen können. Dieser Raum wird ca. jede<br />

halbe Stunde von einem Bediensteten überwacht.<br />

Einen Ehebesuchsraum ohne Überwachung.<br />

Dieser ist nur für Ehepaare gedacht,<br />

damit sie die Möglichkeit haben, auch sexuelle<br />

Kontakte auszutauschen. Jeder Gefangene<br />

darf natürlich von seinem Verteidiger besucht<br />

werden. Solche Besuche werden nicht überwacht.<br />

Ausbildung in der JVA<br />

Einige der Gefangenen, die keinen Schulabschluss<br />

haben, können während ihrer Haftzeit<br />

den Haupt- oder Realschulabschluss oder sogar<br />

das Abitur ablegen. Sie haben dort auch<br />

die Möglichkeit, eine Ausbildung, z. B. zum<br />

Zimmermann oder Koch, zu machen. Von 285<br />

Gefangenen arbeiten 255.


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Besuch der JVA in Schwalmstadt<br />

Zur Arbeit werden nur diejenigen zugelassen,<br />

die es dürfen und wollen. Arbeit hat auch einen<br />

Hintergrundgedanken; sie wird auch als Therapie<br />

angesehen. So sind die Gefangenen den<br />

ganzen Tag beschäftigt, verdienen ehrlich ihr<br />

Geld und gewöhnen sich an einen festen Tagesablauf,<br />

was im täglichen Leben „draußen“<br />

unentbehrlich ist.<br />

Für ihre Arbeit bekommen die Gefangenen ca.<br />

300 € monatlich. Meistens sind sie verschuldet,<br />

weil sie noch Prozesskosten und ihren<br />

Anwalt bezahlen müssen. Von dem Geld, das<br />

sie erhalten, können sie ihre Schulden abbezahlen<br />

und jeden Monat etwas zurücklegen,<br />

damit sie später, wenn sie in Freiheit kommen,<br />

Geld in der Tasche haben, um eine Wohnung<br />

zu mieten und sich das Nötigste zu kaufen.<br />

Auf diese Weise lernen die Gefangenen auch,<br />

mit Geld richtig umzugehen, was von großem<br />

Nutzen ist, wenn sie sich später wieder in der<br />

Gesellschaft einleben müssen.<br />

Der Tagesablauf in der JVA<br />

Werktags ist um 05:30 Uhr Wecken, danach<br />

Frühstück. Von 06:45 bis 15:30 Uhr gehen die<br />

Gefangenen zur Arbeit. Nach der Kontrolle, ob<br />

alle Inhaftierten anwesend sind, beginnt um<br />

15:45 Uhr die „Freistunde“. Abendessen gibt<br />

es um 16:45 Uhr. Zwischen 17 und 21 Uhr haben<br />

die Gefangenen Freizeit, um 21:30 Uhr ist<br />

der „Einschluss“. An Wochenenden und Feiertagen<br />

ist um 06:30 Uhr Wecken und um 16:30<br />

Uhr Einschluss.<br />

Fazit<br />

Durch diese Besichtigung wurde uns der Eindruck<br />

vermittelt, dass die Hauptaufgabe der<br />

JVA ist, den Gefangenen zu helfen, zu vernünftigen<br />

Menschen zu werden und mit dem<br />

Leben in der Gesellschaft klar zu kommen. Ob<br />

sie aber diese Hilfe annehmen und sich helfen<br />

lassen, hängt allein von ihnen ab. Deshalb wirken<br />

solche Maßnahmen nicht bei allen.<br />

Wir haben auch gesehen, dass in der JVA gute<br />

Lebensbedingungen herrschen, trotzdem würde<br />

man nicht freiwillig dorthin gehen. Zudem<br />

lernt man durch solche Besichtigungen wirklich<br />

schätzen, was man hat, nämlich Freiheit.<br />

Anastassija Belogorodcev und Annelie Klein<br />

(Klasse 10 RA 01)<br />

�Weitere Infos unter www.jva-schwalmstadt.justiz.hessen.de<br />

Siegfried Groß neuer Fachpraxiskoordinator<br />

Nach fast zweijähriger Vakanz wurde Fachlehrer Siegfried Groß (Foto)<br />

vom Staatlichen Schulamt Marburg als Nachfolger des verstorbenen<br />

Kollegen Werner Mai als Fachpraxiskoordinator ausgewählt. Im Rahmen<br />

der Gesamtkonferenz am 2. September 2005 überreichte Schulleiter<br />

Siegmar Günther die kommissarische Beauftragung.<br />

Der 44-jährige Fachlehrer Siegfried Groß unterrichtet seit 1987 an den<br />

Kaufmännischen Schulen insbesondere Bürowirtschaft, Kurzschrift, Maschinenschreiben<br />

sowie Textverarbeitung am PC. Als Leiter der Mediengruppe<br />

und federführend verantwortlich für die Gestaltung der regelmäßig<br />

erscheinenden Schulzeitung „KiK“ ist Herr Groß auch vielen<br />

Lesern der Zeitschrift außerhalb der Schule bekannt. Gleichzeitig zeichnet<br />

er als „Webmaster“ für die Gestaltung der Homepage der Kaufmännischen<br />

Schulen verantwortlich.<br />

Foto: privat<br />

Seine hohe Akzeptanz im gesamten Kollegium zeigte er auch in seiner Arbeit als Mitglied des Schulpersonalrats.<br />

Kollegium und Schulleitung wünschen Herrn Groß in seiner neuen Funktion viel Erfolg<br />

bei der Weiterentwicklung der Kaufmännischen Schulen als berufliches Kompetenzzentrum!<br />

Siegmar Günther<br />

33


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Praxistage für Auszubildende im Außenhandel<br />

Fortsetzung von Seite 30:<br />

Interessant für die Lehrkräfte wie für die Auszubildenden war z. B. die Aussage, dass ein entscheidendes<br />

Moment für die Bindung an ein deutsches Unternehmen gerade in Ländern in Osteuropa wie<br />

auch in den weiter östlich angrenzenden Ländern das große Vertrauen in die deutsche Zuverlässigkeit<br />

(sowohl in der Produktqualität wie auch in der Terminverlässlichkeit) sei, so die Einschätzung eines<br />

Mitarbeiters der Firma Viessmann.<br />

Wie kann ich im Ausland Werbung betreiben, welche landestypischen Besonderheiten müssen berücksichtigt<br />

werden, sollen Sportvereine oder Museen gesponsert werden?<br />

Diese und viele anderen Fragen wurden in Vorträgen und Workshops von hochmotivierten Mitarbeitern<br />

anschaulich und so eindrücklich vermittelt, dass „... die Schüler mit dem guten Gefühl, eine zukunftsträchtige<br />

und hochinteressante Berufsausbildung gewählt zu haben, wieder zurück nach Marburg<br />

fuhren“, so Oberstudienrat Gottfried Melnyk, der als Lehrkraft die Auszubildenden bei <strong>dieser</strong> praxisorientierten<br />

Fortbildung begleitete.<br />

Kaufmännische Schulen informierten über<br />

Ausbildungsmöglichkeiten<br />

Infoveranstaltung für Schulabgänger und deren Eltern über Ausbildungsmöglichkeiten<br />

nach dem Mittleren Abschluss an den KSM<br />

Auch in diesem Schuljahr führten die Kaufmännischen<br />

Schulen Marburg am 12. Februar<br />

wieder einen Informationstag für interessierte<br />

Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe<br />

10 durch. Das Angebot richtete sich an Schüler,<br />

die einen mittleren Abschluss oder die Versetzung<br />

in die Klasse 11 der gymnasialen Oberstufe<br />

anstreben. Informiert wurde über –<br />

auch in der breiten Öffentlichkeit weniger bekannte<br />

– weiterführende Abschlüsse an den<br />

Kaufmännischen Schulen:<br />

• BG<br />

• FS<br />

• BW<br />

• FI<br />

das Abitur über das Berufliche<br />

Gymnasium Fachrichtung Wirtschaft<br />

und die Assistentenausbildung in<br />

der<br />

Zweijährigen Höheren Berufsfachschule<br />

– Fachrichtung Fremdspra-<br />

chensekretariat<br />

Zweijährigen Höheren Berufsfachschule<br />

– Fachrichtung Bürowirt-<br />

schaft<br />

Zweijährigen Höheren Berufsfachschule<br />

– Fachrichtung Informationsverarbeitung/Wirtschaft<br />

34<br />

Für Schülerinnen und Schüler der 9. Klassen<br />

der Hauptschulen bzw. der Hauptschulzweige<br />

aus der Stadt Marburg wurde darüber hinaus<br />

zum gleichen Termin über die Möglichkeit, in<br />

der kaufmännischen Berufsfachschule den<br />

Mittleren Abschluss zu erreichen, informiert.<br />

In Kurzvorträgen und an „Informationsinseln“<br />

bzw. an konkreten Unterrichtsprojekten wurden<br />

interessierte Jugendliche sowie deren Eltern<br />

informiert und beraten. Erfahrene Lehrkräfte,<br />

die in diesen Schulformen unterrichten sowie<br />

Schülerinnen und Schüler aus diesen Klassen,<br />

aber auch die zuständigen Abteilungsleiter und<br />

der Schulleiter standen für Informations- und<br />

Beratungsgespräche zur Verfügung.<br />

KSM-Info-Ecke<br />

� 06421 201-710<br />

� 06421 201-427<br />

� ksm@marburg-schulen.de<br />

� www.ksm-mr.de/ksm/sformen.htm


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

BeSo-Projekt an den KSM<br />

35<br />

Auch in diesem Jahr waren wieder<br />

elf Schülerinnen der Gesamtschule<br />

Niederwalgern in unserer Schule<br />

zu Gast. Sie waren Teilnehmer(innen)<br />

des Kooperationsprojektes<br />

„BeSo“ (Berufsschulen/Sonderschulen).<br />

Die Schüler(innen)<br />

lernten das Textverarbeitungsprogramm<br />

„Word“ kennen<br />

und beschäftigten sich unter anderem<br />

mit der Erstellung von Bewerbungsunterlagen,<br />

Gestaltung von<br />

Privatschreiben und Geschäftsbriefen<br />

und bereiteten ihre Klassenfahrt<br />

nach Hamburg durch Internetrecherchen<br />

vor. Außerdem lernten<br />

sie die Auf- bzw. Gegenüberstellung<br />

von Einnahmen und <strong>Ausgabe</strong>n<br />

durch Wordtabellen kennen.<br />

Manuela Hanel – Foto: privat<br />

4. Fachtagung „Schule & Gesundheit“<br />

650 Lehrer machen sich fit für den Schulalltag<br />

Als wichtiges Forum zum Informations- und Erfahrungsaustausch<br />

der schulische Akteure in<br />

Hessen hat sich die Fachtagung „Schule und<br />

Gesundheit“ bewährt. Bereits zum vierten Mal<br />

fand die Veranstaltung am 22. März 2005 in<br />

der Landessportschule in Frankfurt am Main<br />

statt. Im Zentrum der Fachgespräche stand<br />

diesmal die Frage, wie ein Schulentwicklungsprozess<br />

hin zur „Gesundheitsfördernden Schule“<br />

gelingen kann.<br />

In 18 Workshops hatten 650 Lehrer aus ganz<br />

Hessen Gelegenheit, ihre Fachgespräche und<br />

den Erfahrungsaustausch zu vertiefen. Zum<br />

einen widmeten sich die Workshops dem<br />

Thema Gesunderhaltung der Schüler, zum<br />

Beispiel durch das Programm zur Suchtvorbeugung<br />

an Grundschulen „Klasse 2000“ oder<br />

durch das Bewegungskonzept „Learn to move“.<br />

Zum anderen waren viele Workshops auf<br />

eine Verbesserung der gesundheitsorientierten<br />

Professionalität von Lehrern ausgerichtet. Darüber<br />

hinaus wurde mit dem Thema Lärmbeläs-<br />

tigung ein für viele Schulen drängendes Problem<br />

der Gestaltung des Arbeits- und Lernplatzes<br />

aufgegriffen und es wurden wirksame<br />

Maßnahmen zur Lärmreduzierung vorgestellt.<br />

Die wachsende gesundheitliche Belastung von<br />

Kindern, Jugendlichen sowie Lehrern verstärkt<br />

den Bedarf an schulbezogenen und zielgruppenspezifischen<br />

Präventionskonzepten. Davon<br />

sind die Veranstalter der Fachtagung, das<br />

Hessische Kultusministerium und die Unfallkasse<br />

Hessen überzeugt. Daher hatten auf<br />

dem „Markt der Möglichkeiten“ weit über 40<br />

Aussteller Gelegenheit, sich mit gelungenen<br />

Praxisbeispielen an Schulen zu präsentieren.<br />

Das Feedback der Teilnehmer fiel insgesamt<br />

sehr positiv aus und bestärkte die Veranstalter,<br />

auch im kommenden Jahr die Tradition fortzuführen.<br />

Die Fachtagung 2006 steht unter dem<br />

Motto „Ernährung und Bewegung“.<br />

Quelle: Inform, Magazin der Unfallkasse Hessen, Heft 2 - Juni 2005


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Hessisches Netzwerk Schule & Gesundheit<br />

an den KSM<br />

Schule & Gesundheit<br />

Seit dem Schuljahr 2003/04 sind die KSM Projektschule im Netzwerk Schule &<br />

Gesundheit. In zwei Schuljahren wurden dabei zur Thematik<br />

• Training im Konfliktmanagement<br />

• Erwerb von Gesprächs- und Beratungskompetenzen<br />

Fortbildungsveranstaltungen mit externen Trainer(inne)n angeboten, eine innerkollegiale,<br />

kontinuierlich arbeitende Peergroup installiert und die Zusammenarbeit<br />

mit anderen (mit vergleichbarer Thematik befassten) Arbeitsgruppen initiiert.<br />

Am 22. März 2005 fand die 4. Fachtagung Schule & Gesundheit – „Schule als<br />

Organismus“ in Frankfurt statt. Dabei wurden verschiedene Workshops angeboten<br />

und Projektschulen hatten die Gelegenheit, ihre Arbeit zu präsentieren und<br />

zu dokumentieren. Auch die KSM waren daran beteiligt.<br />

Heidi Hassebrauck-Friederich (2. v. l.) und Dr. Ilona Ludwig (ganz rechts) bei der<br />

Präsentation. - Foto: privat<br />

Auf drei Ausstellungswänden skizzierten wir unser Projekt und stellten es im Tagungsband<br />

vor.<br />

Dr. Ilona Ludwig<br />

�Weitere Infos unter www.ksm-mr.de/ksm/hnsg.htm<br />

Hessisches Netzwerk<br />

36<br />

Schule & Gesundheit


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Jugendliche vor ungewisser Zukunft<br />

Eine Klasse der Kaufmännischen Schulen kämpft um eine<br />

Zukunftsperspektive<br />

Zehn Schüler zwischen 17 und 21 Jahren haben<br />

im zu Ende gehenden Schuljahr einen<br />

Eingliederungslehrgang in die Berufs- und Arbeitswelt<br />

an den Kaufmännischen Schulen<br />

Marburg besucht. Sieben von ihnen haben ihren<br />

Hauptschulabschluss geschafft. In der langen<br />

Schlange der jungen Leute, die eine Lehrstelle<br />

suchen, stehen sie dennoch ganz am<br />

Ende.<br />

Leistungs- und Sprachdefizite, Verhaltensauffälligkeiten<br />

und Disziplinlosigkeit sind charakterliche<br />

Merkmale der Schüler. Der Ausländeranteil<br />

liegt bei 80 Prozent, vier der zehn<br />

Teilnehmer verfügen, da sie Asylbewerber<br />

sind, nicht über eine Ausbildungserlaubnis.<br />

Die sechs übrigen finden sich unter bundesweit<br />

286.200 jungen Leuten wieder, die noch<br />

einen Ausbildungsplatz suchen (Stand Ende<br />

Juni) und sich um die 102.000 noch unbesetzten<br />

Stellen bewerben. Dabei haben sie geringe<br />

Aussichten, sich im Bewerbungsverfahren<br />

durchzusetzen. Mit unserer Reportage schauen<br />

wir hinter die nüchternen Zahlen und stellen<br />

exemplarisch einige der Jugendlichen vor.<br />

Alexander steht hoch oben auf den letzten<br />

Sprossen eines Kletterbaumes. Dunkle Wolken<br />

ziehen über ihn hinweg. Es regnet leicht, und<br />

seine Knie zittern in der schwarzen Jeans -<br />

ebenso wie seine Stimme. Sozialarbeiterin Natalie<br />

Pörsken ermutigt ihn, die letzten Sprossen<br />

zu verlassen und beide Füße auf das schmale<br />

Ende des Stammes zu stellen. Langsam zieht<br />

Alex einen Fuß nach oben - doch dann schüttelt<br />

er den Kopf. Die blonden Haare unter dem<br />

Helm sind verschwitzt. „Ich springe einfach so<br />

runter.“ Sein Vorhaben, den in etwa drei Meter<br />

Entfernung weit über dem Erdboden baumelnden<br />

Sack zu erreichen, gibt er auf.<br />

Auch seine Mitschüler, die vorher ebenso mutig<br />

wie Alex erklärt haben, den Sprung in luftiger<br />

Höhe wagen zu wollen, wenden sich nun<br />

lieber einer anderen Station im Erlebnisparcours<br />

zu. Zwischen zwei weiteren Aufgaben<br />

können die Schüler im Hochseilgarten des<br />

Marburger Stadtwalds wählen: Sie können alleine<br />

über einen Baumstamm laufen oder zu<br />

37<br />

zweit, mit gegenseitiger Unterstützung, über<br />

ein dünnes Seil balancieren.<br />

Klettern und Springen als<br />

Vorbereitung für das Leben<br />

„Überlegt euch, was euch nach den Sommerferien<br />

erwartet und was ihr denkt, am ehesten<br />

meistern zu können“, rät Natalie Pörsken: Loslassen<br />

und einen Sprung ins Ungewisse wagen.<br />

Sich langsam, Schritt für Schritt allein vortasten.<br />

Oder mit gegenseitiger Unterstützung<br />

das Hindernis überwinden.<br />

Hindernisse kennen hier alle. Manche scheinen<br />

unüberwindbar. Zum Beispiel für Alexander,<br />

der sich oft selbst im Weg stand. Er hat<br />

fast alle weiterführenden Schulen in Marburg<br />

besucht. Und er hat alle schnell wieder verlassen.<br />

Immer wieder ist er rausgeflogen. Doch<br />

jetzt hat er es geschafft: Er hat seinen Hauptschulabschluss<br />

in der Tasche, und das mit guten<br />

Noten - und mit 18 Jahren. „Ich habe meine<br />

Einstellung geändert und kapiert, worum es<br />

geht“, sagt der junge Marburger. Doch der<br />

nächste Rauswurf steht schon kurz bevor.<br />

„Wenn ich keine Ausbildung bekomme, werfen<br />

meine Eltern mich raus.“ Er ist wütend, senkt<br />

den Blick und nestelt nach einer Zigarette.<br />

Die Chancen, im September mit einer Ausbildung<br />

zu beginnen, stehen schlecht. Alex und<br />

seine Klassenkameraden wissen, dass sie sich<br />

aufgrund ihres Lebenslaufs bei der Lehrstellensuche<br />

ganz hinten in der langen Schlange<br />

der Bewerber wiederfinden.<br />

Die zierliche Nabila, die zuversichtlich erklärt<br />

hat, alles im Kletterpark ausprobieren zu wollen,<br />

klettert nun gemeinsam mit Julia das Seil<br />

hinauf. Laut lachend und aufgeregt rufend<br />

sorgt sie für Unruhe in der ganzen Gruppe und<br />

ist sich so der Aufmerksamkeit all ihrer Mitschüler<br />

sicher. Auf halbem Weg nach oben<br />

bricht sie jedoch ab. Die stille Julia, der dagegen<br />

kaum ein Wort über die Lippen kommt,<br />

klettert ohne Umschweife in die Höhe, und Nabila<br />

- davon angespornt - folgt ihr schließlich<br />

doch. Oben wagen sich die beiden zwar nicht<br />

über das dünne Seil, überwinden sich jedoch<br />

zum gemeinsamen Sprung.


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Jugendliche vor ungewisser Zukunft<br />

Angesprochen auf ihre Herkunft und Vergangenheit<br />

geht die lebhafte und offene Nabila auf<br />

Distanz. Sie stammt aus Afghanistan und<br />

wuchs in Saudi-Arabien auf. In ihrer Heimat<br />

wurde sie von muslimischen Extremisten verfolgt.<br />

Über die Hintergründe und ihre Flucht<br />

über mehrere Länder möchte sie nicht reden.<br />

Ihr Klassenlehrer Roland Wolff bezeichnet sie<br />

als kleine „Prinzessin auf der Erbse.“ Nabila<br />

hätte im Anschluss an ein Praktikum in einem<br />

Marburger Restaurant jobben können. Weil sie<br />

aber mit einer Kollegin nicht klar kam, lehnte<br />

sie ab. Auch in die Marburger Schule, in der<br />

sie vorher versucht hat, ihren Hauptschulabschluss<br />

zu machen, ging sie nur selten. Sie<br />

fühlte sich dort nicht wohl. „Die Schüler waren<br />

unterteilt in Deutsche, Russen und Schwarzhaarige.<br />

Ich wollte, dass alle zusammen sind“,<br />

erklärt sie.<br />

In ihrer jetzigen Klasse bekommt sie die Aufmerksamkeit,<br />

die sie verlangt, und die Zeit, die<br />

sie braucht. „Wir sind etwas langsamer“, gibt<br />

sie zu. Obwohl sie erst drei Jahre hier ist, ist<br />

ihr Deutsch jedoch fast akzentfrei. Außerdem<br />

spricht sie arabisch, afghanisch, persisch und<br />

indisch. Eine Ausbildung zur Hotelfachfrau und<br />

später Chefin eines eigenen Hotels zu sein,<br />

sind ihre Wünsche. Beworben hat sie sich aber<br />

noch nicht. „Ich war mir nicht sicher, und ich<br />

war auch zu faul“, gesteht sie. Ihr fehle eine<br />

gute Beratung. Zur Arbeitsagentur möchte sie<br />

aber nicht mehr gehen. „Die sind zu unfreundlich“,<br />

findet sie.<br />

Zusammen mit Alex und der Jüngsten in der<br />

Gruppe, der 17-jährigen Samantha, gibt sie in<br />

der Klasse den Ton an. Kaum ein Wort kommt<br />

dagegen über die Lippen der beiden Spätaussiedlerinnen<br />

Nina und Julia. „Sie haben aus<br />

Kasachstan eine solide Schulausbildung mitgebracht,<br />

aber sie sind noch nicht wirklich hier<br />

angekommen. Vielmehr erschrecken sie, wenn<br />

ihnen ein deutsches Wort über die Lippen<br />

kommt“, sagt Wolff.<br />

Wenig Interesse am Klettern hat bisher der 19jährige<br />

Samir gezeigt. Er schaut häufig auf die<br />

Uhr und sein Blick wandert in Richtung Ausgang.<br />

Er wartet auf seine Freundin und ihren<br />

gemeinsamen, zwei Monate alten Sohn Justin.<br />

Ungeduldig erklärt Samir seiner Mitschülerin<br />

Nina, wie der Sicherungsknoten des Seils, das<br />

den Kletterer sichert, zu binden ist. Als seine<br />

Freundin Jasna und das Baby schließlich<br />

kommen, hat Samir zunächst nur noch Augen<br />

38<br />

für seinen Sohn. Dann ist er jedoch derjenige,<br />

der sowohl den Sprung in den Sack wagt, als<br />

auch gemeinsam mit seiner Englischlehrerin<br />

Alexandra Krug über das dünne Seil balanciert.<br />

Fliesenleger möchte Samir werden. Er hat jedoch<br />

keine Chance auf eine Ausbildung, da er<br />

keine Arbeitserlaubnis hat. „Ich möchte mit der<br />

Schule gerne weiter machen. Einfach, um nicht<br />

rumzuhängen“, sagt er. Er gehört zu den vier<br />

Schülern, die keine Ausbildungserlaubnis haben.<br />

„Sie sind zum Nichtstun verdonnert“, ärgert<br />

sich Natalie Pörsken.<br />

Trotz aller Unterschiede in Charakter, Nationalität<br />

und Zukunftsaussichten - ein Wunsch verbindet<br />

sie: Der Wunsch nach einer Familie mit<br />

Kindern und einem sicheren Job.<br />

Lehrer übernimmt Eltern-<br />

funktion und löst Probleme<br />

Klassenlehrer Roland Wolff möchte seinen<br />

Schülern so viel wie möglich für ihre Zukunft<br />

mitgeben. Vor allem, wie sie ihre Zeit auch<br />

dann sinnvoll nutzen können, wenn sie noch<br />

keinen Ausbildungs- oder Arbeitsplatz haben.<br />

Für ihn ist das Problem Jugendarbeitslosigkeit<br />

eine „tickende Zeitbombe“: „Wenn wir uns nicht<br />

um diese Jugendlichen kümmern, sie ausgrenzen<br />

und ihnen die Zukunft versagen, dann<br />

werden wir in einigen Jahren massive Probleme<br />

bekommen. Dann werden die, die wir jetzt<br />

im Regen stehen lassen, unüberhörbar an die<br />

Tür pochen – sei es, weil sie notgedrungen die<br />

staatlichen Unterstützungssysteme überlasten,<br />

sei es, weil sie möglicherweise wenig sozialverträgliche<br />

Wege beschritten haben, um am<br />

gesellschaftlichen Reichtum teilzunehmen zu<br />

können.“ Angesichts <strong>dieser</strong> bedrückenden Situation<br />

bewundert er die Würde seiner Schüler,<br />

mit der sie versuchen, trotz vieler Niederlagen,<br />

Enttäuschungen und Zurückweisungen mit ihrer<br />

Situation umzugehen.<br />

Wolff wird in der Raucherecke von seinen zehn<br />

Schülern umringt. Er hat sie ein paar Tage<br />

nicht gesehen. In der Zwischenzeit haben sich<br />

bei den jungen Leuten jede Menge Probleme<br />

angehäuft, die nun gelöst werden müssen: Eine<br />

Bescheinigung für das Sozialamt wird ausgestellt,<br />

Unstimmigkeiten mit anderen Lehrern<br />

geklärt, ein Schreiben von der Schuldnerberatung<br />

wird als Entschuldigung vorgelegt.


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Jugendliche vor ungewisser Zukunft<br />

„Kriegst du’s gebacken?“ fragt Wolff. Sein<br />

Schüler nickt. Der Lehrer kennt die Verhaltensauffälligkeiten,<br />

die sozialen Hintergründe<br />

der Schüler oder die Drogenprobleme. Als ihr<br />

Vertrauter hält es Außenstehende darüber jedoch<br />

auf Distanz.<br />

„Ohne den Schülern ein Beziehungsangebot<br />

zu bieten und Elternfunktionen zu übernehmen,<br />

erreicht man sie nicht“, weiß Wolff. Dazu<br />

gehört auch, dass er einer schwangeren Schülerin<br />

morgens ein gut belegtes Brötchen mit in<br />

den Unterricht bringt.<br />

Bis er Alex aus der Reserve gelockt hatte,<br />

dauerte es etwa ein halbes Jahr. „Bis dahin<br />

ging er auf dem Weg von zu Hause bis zur<br />

Schule immer irgendwie verloren. Jetzt hat er<br />

es erstmals geschafft, durchzuhalten und kapiert,<br />

dass es auf seine eigene Disziplin ankommt“,<br />

sagt der Lehrer stolz. Alex möchte am<br />

liebsten Rapper werden. Beworben hat er sich<br />

aber als Dachdecker. Wenn das nicht klappt,<br />

muss er nach den Sommerferien wohl zu seiner<br />

Großmutter ziehen und in einer Pizzeria<br />

jobben. Lust dazu hat er keine.<br />

Samir, der im Kletterwald mutig die meisten<br />

Aufgaben meisterte, wurde im Alltag auf den<br />

harten Boden der Tatsachen zurückgeholt. Er<br />

hat seinen Hauptschulabschluss nicht bestanden.<br />

Unter Auflagen wird er vielleicht eine<br />

zweite Chance bekommen. Die stille Hoffnung<br />

seines Klassenlehrers, dass er irgendwie die<br />

Ausbildungserlaubnis bekommt und dann auch<br />

noch einen Ausbildungsplatz findet, ist damit<br />

jedoch nicht größer geworden.<br />

EIBE<br />

39<br />

Stichwort<br />

Die Schülergruppe, die wir für unsere Reportage<br />

begleitet haben, nimmt an einem Eingliederungslehrgang<br />

in die Berufs- und Arbeitswelt -<br />

kurz EIBE - an den Kaufmännischen Schulen<br />

in Marburg teil.<br />

EIBE ist ein vom Europäischen Sozialfonds gefördertes<br />

Programm des hessischen Kultusministeriums.<br />

Es soll den Übergang von der<br />

Schule in eine Berufsausbildung, ein Arbeitsverhältnis<br />

oder eine vollschulische Berufsausbildung<br />

erleichtern.<br />

Zur Zielgruppe gehören Jugendliche und junge<br />

Erwachsene ohne Hauptschulabschluss, die<br />

von Arbeitslosigkeit bedroht sind und/oder einer<br />

besonderen Förderung bedürfen, um bestehende<br />

Lern- und Leistungsdefizite zu kompensieren.<br />

Das Konzept der EIBE gründet auf<br />

der Annahme, dass Schule mehr sein müsse<br />

als ein Ort abstrakter Wissensvermittlung. Sie<br />

soll insbesondere benachteiligten Jugendlichen<br />

Hilfen zur Lebensbewältigung bieten.<br />

Das EIBE-Programm umfasst unter anderem<br />

individuelle Förderpläne für die Schüler, sozialpädagogische<br />

Betreuung, hohe Praktikumsanteile,<br />

intensive Sprechförderung, erlebnispädagogische<br />

Programme zur Förderung sozialer<br />

Schlüsselqualifikationen und personelle Kontinuität<br />

und enge Kooperation der in der EIBE<br />

beschäftigten Pädagogen.<br />

Im laufenden Schuljahr fanden an 63 hessischen<br />

Schulen EIBE-Kurse statt, darunter an<br />

den Kaufmännischen Schulen Marburg, der<br />

Adolf-Reichwein-Schule Marburg und den Beruflichen<br />

Schulen des Landkreises Marburg-<br />

Biedenkopf.<br />

Quelle: Katrin Schneider, Oberhessische Presse vom 12.07.2005<br />

Nutzen Sie als aktuelles Informationsmedium zwischen<br />

zwei „KiK“-<strong>Ausgabe</strong>n das Internet!<br />

Unsere Homepage hat die URL<br />

�www.ksm-mr.de


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8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Gesundheitskaufleute beenden erstmals in<br />

Marburg ihre Ausbildung<br />

Neues Berufsbild mit guten Zukunftschancen am<br />

Schulstandort etabliert<br />

Der erste Jahrgang der in<br />

Marburg ausgebildeten Gesundheitskaufleute<br />

hat seine<br />

Abschlussprüfung bestanden.<br />

Zehn frisch gebackene Gesundheitskaufleute<br />

feierten<br />

gemeinsam mit dem sechsköpfigen<br />

Prüfungsausschuss,<br />

dem Schulleiter der Kaufmännischen<br />

Schulen Marburg,<br />

Siegmar Günther, und<br />

dem zuständigen Ausbildungsberater<br />

des IHK-<br />

Service-Zentrums Marburg,<br />

Stefan Hesse, ihre „Freisprechungsfeier“<br />

im Marburger<br />

Technologie- und Tagungszentrum.<br />

„Es hat Freude gemacht, mit Ihnen zu arbeiten,<br />

Sie sind die Pionierklasse und zugleich das<br />

Aushängeschild, Ihre Unterstützung ist überall<br />

im Gesundheitssektor gefragt“, sagte die Vorsitzende<br />

des Prüfungsausschusses, Roselinde<br />

Hummel-Bunnenberg.<br />

„Sie haben sich hervorragende Voraussetzungen<br />

geschaffen für einen erfolgreichen Arbeitsmarkteintritt“,<br />

ergänzte Ausbildungsberater<br />

Stefan Hesse. Gemeinsam mit Siegmar<br />

Günther hat er sich seit 2002 für den Schulstandort<br />

Marburg eingesetzt und damit auch<br />

Die Absolventen: Yvonne Schütz, Dagmar Keller, Rebecca Emmerich,<br />

Julian Tihanyi, Madeleine Arnold, Bastian Gimpel, Kathrin Finger,<br />

Elvira Stockmann, Melanie Ernst und Jens Wölk. - Foto: privat<br />

neue Ausbildungsplätze in der Region unterstützt.<br />

Inzwischen ist in Marburg der dritte<br />

Jahrgang mit jeweils wachsender Klassenstärke<br />

gestartet.<br />

Das Berufsbild „Kaufmann im Gesundheitswesen“<br />

ist neu. Die Ausbildungsverordnung ist<br />

durch die Kombination von kaufmännischen<br />

und gesundheitsspezifischen Inhalten eng am<br />

Bedarf orientiert.<br />

Zu den Schwerpunkten der dreijährigen Ausbildung<br />

zählen laut Hesse die Themen, die im<br />

Gesundheitswesen zunehmend an Bedeutung<br />

gewinnen, wie Marketing und Verkauf, Kostenrechnung,<br />

Personalwesen, Qualitätsmanagement<br />

oder Leistungen im Gesundheitswesen.<br />

Die Einsatzbereiche der Gesundheitskaufleute<br />

sind entsprechend breit gefächert und reichen<br />

von größeren Arztpraxen über Rettungsdienste<br />

bis hin zu Krankenhäusern und Wellness-<br />

Kliniken.<br />

Quelle: Imke Troltenier, Oberhessische Presse vom 15.07.2005<br />

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KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Kaufmännische Schulen verabschieden<br />

erfolgreiche Schülerinnen und Schüler<br />

213 Schülerinnen und Schüler der Kaufmännischen<br />

Schulen konnten nach erfolgreicher Prüfung<br />

in der Großsporthalle der Kaufmännischen<br />

Schule von Schulleiter Siegmar Günther<br />

im Rahmen einer Feierstunde verabschiedet<br />

werden. Im Beisein vieler Eltern und der Lehrkräfte<br />

erhielten insgesamt<br />

• 108 Fachoberschüler,<br />

• 55 Abiturienten des Beruflichen Gymnasiums<br />

sowie<br />

• 50 Schülerinnen und Schüler der Assistentenausbildung<br />

in den Schwerpunkten Betriebswirtschaft,<br />

Informationsverarbeitung<br />

und Fremdsprachensekretariat<br />

ihre Abschlusszeugnisse. Umrahmt wurde die<br />

Feier durch die musikalischen Beiträge der<br />

Schulband der Kaufmännischen Schulen unter<br />

der Leitung von Studienrat Marcus Ghiai sowie<br />

durch die Zuschauer begeisternde Tanzvorführungen<br />

einer Sportgruppe des Beruflichen<br />

Gymnasiums und der Schülerinnen des<br />

Fremdsprachensekretariats unter Choreografie<br />

von Studienrätin Eva Jung.<br />

Siegmar Günther<br />

Die Jahrgangsbesten der Schule wurden durch<br />

die Vorsitzende des Fördervereins der Kaufmännischen<br />

Schulen, Frau Ute Köhler sowie<br />

durch den stellvertretenden Schulleiter, Hermann<br />

Schorge, jeweils mit einer Urkunde und<br />

einem Buchpräsent ausgezeichnet:<br />

Zweijährige<br />

Berufsfachschule für<br />

Betriebswirtschaft:<br />

Zweijährige<br />

Berufsfachschule für<br />

Informationsverarbeitung:<br />

Zweijährige<br />

Berufsfachschule für<br />

Fremdsprachensekretariat:<br />

Theresa Eichholz<br />

Heike<br />

Hallenberger<br />

Jessica<br />

Holland-Moritz<br />

Berufliches Gymnasium: Stefan Schnabel<br />

Fachoberschule:<br />

Susanne<br />

Dörrbecker<br />

Die erfolgreichen Absolventen versammelten<br />

sich voller Stolz zum Gruppenfoto in der Großsporthalle<br />

der Kaufmännischen Schulen:<br />

Assistentenausbildung Betriebswirtschaft, Fremdsprachensekretariat, Informationsverarbeitung<br />

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KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Kaufmännische Schulen verabschieden<br />

erfolgreiche Schülerinnen und Schüler<br />

Berufliches Gymnasium<br />

Fachoberschule - alle Fotos: privat<br />

Die Liste aller der erfolgreichen Schülerinnen und Schüler können Sie auf unseren Internet-Seiten<br />

einsehen unter �www.ksm-mr.de/ksm/news-87.htm<br />

Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte<br />

verabschiedet<br />

An den Kaufmännischen Schulen Marburg beendeten<br />

26 Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte<br />

erfolgreich ihre Ausbildung. Die besten<br />

Prüflinge 2005 sind Jessica Stark, Sandra<br />

Mengel und Cornelia Eckart.<br />

Schulleiter Siegmar Günther verglich in seiner<br />

Ansprache den Berufseinstieg mit der Situation<br />

bei der Tour de France: „Gestalten Sie Ihre<br />

Chancen bewusst mit. Jetzt geht es um die<br />

Bergwertung.“ Dabei komme es auf vieles an:<br />

auf Übersichtlichkeit der Strecke, Trainingsfleiß,<br />

die Konkurrenzsituation und soziale Kompetenz.<br />

Dem Ausbildungsberater für den<br />

Landgerichtsbezirk Marburg, Rechtsanwalt<br />

Hartmut Gerstung, ging es im Rahmen seiner<br />

Ansprache darum, den Absolventinnen Zuversicht<br />

mit auf den Weg zu geben.<br />

Quelle: Imke Troltenier, Oberhessische Presse vom 22.07.2005<br />

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KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte<br />

verabschiedet<br />

Die frischgebackenen „ReNos“ der Klasse 12 RA 01 (Klassenlehrer: Siegfried Groß) erhielten zum Abschied eine<br />

Sonnenblume: Julia Beilborn, Nicole Blüder, Anke Decher, Cornelia Eckart, Nicole Erhardt, Katharina Gutheil,<br />

Julia Herbener, Anne Kreker, Nicole Müller, Christina Pfeffer, Kristina Spies und Jessica Stark. Ihre Kolleginnen<br />

aus der Klasse 12 RA 02 (Klassenlehrerin: Heike Nowak) erhielten eine rote Rose: Diana Ander, Katharina<br />

Belsch, Sakine Bülbül, Larissa Görge, Isabell Grasse, Anastasia Gutwin, Sabine Krieg, Karin Meixner, Sandra<br />

Mengel, Sonja Ochse, Katrin Schmidt, Christa Störmer, Olga Weissbecker und Ilona Weitzel. – Foto: KSM/OP<br />

„Steuerfachangestellte haben gute Chancen<br />

auf eine Arbeitsstelle“<br />

Steuerfachangestellte können sich nun die<br />

Schülerinnen und Schüler nennen, die eine<br />

dreijährige Ausbildung an den Kaufmännischen<br />

Schulen erfolgreich abschlossen. Klassenlehrer<br />

Hans-Jürgen Schlimme und Fachlehrer<br />

Klaus Laaser übereichten den glücklichen<br />

Absolventen die Zeugnisse und feierten<br />

anschließend mit ihnen bei einem gemeinsamen<br />

Essen.<br />

Die Prüfung, die sich über zwei Tage hinzog<br />

und vier Themenbereiche abdeckte, war anspruchsvoll<br />

und verlangte den Schülern viel<br />

ab. Im schriftlichen Teil waren sowohl Steuerlehre,<br />

Rechnungswesen als auch Wirtschaftslehre<br />

Bestandteil. In der mündlichen Prüfung<br />

hatten die Auszubildenden die Wahl zwischen<br />

43<br />

Fällen aus dem Steuer- und Wirtschaftsrecht,<br />

die nach einer „mandatsorientierten Sachbearbeitung“,<br />

wie Schlimme erklärte, gelöst werden<br />

mussten.<br />

Karina Lepper erreichte in allen vier Bereichen<br />

die Note „sehr gut“, was nach Aussagen des<br />

Klassenlehrers bisher nur „sehr selten“ vorgekommen<br />

sei. „Steuerfachangestellte haben<br />

sehr gute Chancen, eine Arbeitsstelle zu bekommen“,<br />

blickte Schlimme optimistisch in die<br />

Zukunft.<br />

Auch ein Aufstieg in der freien Wirtschaft sei<br />

durchaus möglich. Nach zehn Jahren würden<br />

viele zudem die Weiterqualifikation zum Steuerberater<br />

anstreben.<br />

Quelle: Rebekka Schrimpf, Oberhessische Presse vom 27.07.2005


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

„Außenhändler“ aus Hessen beenden<br />

in Marburg ihre Ausbildung<br />

Zweiter Jahrgang legt erfolgreich die Prüfung<br />

vor dem Prüfungsausschuss der IHK Kassel in<br />

Marburg ab. Mit teilweise herausragenden Ergebnissen<br />

beendete der diesjährige Prüfungsjahrgang<br />

die Ausbildung.<br />

Insgesamt 12 frisch gebackene „Außenhandelskaufleute“<br />

konnten im Rahmen einer Feierstunde<br />

ihre Zeugnisse in Empfang nehmen.<br />

Dabei wurde von Angelika Fresenborg, der zuständigen<br />

Abteilungsleiterin der Kaufmännischen<br />

Schulen in Marburg, noch einmal die<br />

wachsende Bedeutung des Außenhandels für<br />

die heimische Wirtschaft herausgestellt, die<br />

sich inzwischen auch in der Berufsausbildung<br />

bemerkbar macht. Seit nunmehr vier Jahren<br />

werden an den Kaufmännischen Schulen – als<br />

hessenweit einziger Schule – Außenhandelskaufleute<br />

unterrichtet. Die betriebliche Ausbildung<br />

findet bei großen und mittleren Unternehmen<br />

in Nord- und Mittelhessen statt. So ist<br />

es für die Unternehmen durchaus attraktiv, ihre<br />

Auszubildenden von Kassel, Melsungen oder<br />

Allendorf nach Marburg in die Berufsschule zu<br />

schicken, da hier die notwendigen Qualifikationen<br />

vermittelt werden.<br />

Ein fester Bestandteil der Ausbildung sind von<br />

der Schule organisierte „Praxistage“, die es<br />

Angelika Fresenborg<br />

Kommen und Gehen ...<br />

den Auszubildenden ermöglichen sollen, ab<br />

und zu über den Tellerrand des eigenen Betriebes<br />

zu schauen und bei anderen Unternehmen<br />

andere Methoden der Geschäftsabwicklung<br />

kennen zu lernen. Zu diesem Zweck<br />

gehen die Auszubildenden für einen Tag in einen<br />

der kooperierenden Betriebe, um mit Praktikern<br />

zusammen zu arbeiten (z. B. in der Export-<br />

oder der Marketingabteilung) und so von<br />

ihnen zu lernen. Die Abschlussprüfung der Industrie-<br />

und Handelskammer haben bestanden:<br />

Jacqueline Bader (Seidel GmbH, Marburg),<br />

Jennifer Geißler (Aventis Behring GmbH, Marburg),<br />

Magdalena Gleixner (B. Braun AG, Melsungen),<br />

Barbara Greis (Viessmann, Allendorf),<br />

Anna-Lea Hofmann (B. Braun AG, Melsungen),<br />

Martha Holtze (Technologie Transfer<br />

Marburg in die Dritte Welt e. V., Cölbe), Anika<br />

Meister (Osborn International GmbH, Burgwald),<br />

Diana Muth (Aventis Behring GmbH,<br />

Marburg), Till Schiefer (Inamed GmbH, Gemünden<br />

[Wohra]), Adéla Tichanová ) Horizont<br />

Holding, Korbach), Heidi Waldhüter (U. T. E.<br />

Vertriebs-GmbH, Weimar-Wenkbach) und<br />

Christian Weis (Kocos Messtechnik AG, Korbach).<br />

Studienreferendarinnen und -referendare<br />

Oliver Gottschlich und Melanie Weinhart sind ab 1. Mai als Studienreferendare für das Lehramt an<br />

beruflichen Schulen neu an den KSM. Herr Gottschlich wohnt in Marburg und unterrichtet die Fächer<br />

Wirtschaftslehre und Englisch. Seine Hobbys sind Tennis, Skifahren und Joggen. Frau Weinhart<br />

wohnt in Lahntal und unterrichtet Wirtschaftslehre und Deutsch. Die Mutter einer 6-jährigen Tochter<br />

joggt in ihrer Freizeit.<br />

Ihre pädagogische Ausbildung haben folgende Studienreferendarinnen und –referendare an den<br />

Kaufmännischen Schulen mit der Zweiten Staatsprüfung erfolgreich abgeschlossen:<br />

• Isabell Meyer am 30. Oktober 2004 (Mentoren: Herr Dierich, Herr Tüns). Die Einstellung erfolgte<br />

an der Berufsschule in Speyer.<br />

• Johannes Wick am 30. Oktober 2004 (Mentoren: Herr Burger, Frau Kopp-Ruthner). Die Einstellung<br />

erfolgte an den Kaufmännischen Schulen Marburg.<br />

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KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Kommen und Gehen ...<br />

• Dietmar Warwel am 30. April 2005 (Mentoren: Herr Eller, Herr Ghiai). Die Einstellung erfolgte an<br />

der Willy-Brandt-Schule in Gießen.<br />

• Ulla Zurwehme am 30. April 2005 (Mentoren: Frau Kraft, Frau Schneider). Die Einstellung erfolgte<br />

an der Hans-Viessmann-Schule in Frankenberg.<br />

Herzlichen Glückwunsch!<br />

Neue Kolleginnen und Kollegen<br />

Herr Jörg Martin (links) ist seit dem Schuljahresbeginn<br />

2005/2006 Lehrer an den Kaufmännischen<br />

Schulen. Herr Martin wohnt in<br />

Schwalmstadt und unterrichtet Wirtschaft und<br />

Informatik in der Höheren Handelsschule, der<br />

Fachoberschule und in den Bereichen Einzelhandel<br />

und Kaufleute für Bürokommunikation<br />

der Teilzeit-Berufsschule. Herr Martin engagiert<br />

sich ehrenamtlich in der Freiwilligen<br />

Feuerwehr, u. a. als Leiter einer Jugendfeuerwehr.<br />

Frau Annelie Renker (rechts) aus Wohratal unterrichtet seit 1. Februar 2005 an den KSM Deutsch im<br />

Berufsgrundbildungsjahr, in der Zweijährigen Berufsfachschule, in der Höheren Handelsschule, in der<br />

Fachoberschule und im Beruflichen Gymnasium. Seit Schuljahresbeginn 2005/06 ist Frau Renker<br />

auch mit Biologie im Beruflichen Gymnasium eingesetzt.<br />

Frau Barbara Toepfer (links) wohnt in Staufenberg<br />

und unterrichtet Englisch in der Höheren<br />

Handelsschule, in der Fachoberschule und<br />

bei Bankkaufleuten seit Schuljahresbeginn<br />

2005/06. Sie ist Mitarbeiterin im Amt für Lehrerbildung<br />

und im Institut für Qualitätsentwicklung<br />

sowie Trainerin für interkulturelles Lernen.<br />

Die Mutter einer 18-jährigen Tochter gibt als<br />

Hobbys Reisen, Lesen und Wandern an.<br />

Fotos: privat/Siegfried Groß<br />

Frau Birgit Seibel (rechts) aus Marburg unterrichtet seit Schuljahresbeginn 2005/06 die Fächer Englisch<br />

und Deutsch in der Fachoberschule, im Beruflichen Gymnasium, in den Zweijährigen Höheren<br />

Berufsfachschulen für Bürowirtschaft und Fremdsprachensekretariat sowie im Einzelhandel.<br />

Frau Seibel ist verheiratet und hat zwei Kinder. Sie unterhält viele freundschaftliche Kontakte nach<br />

Mexiko, wo sie in den vergangenen drei Jahren gelebt und gearbeitet hat.<br />

Dienstjubiläen<br />

Seit dem Erscheinen der letzten „KiK“-<strong>Ausgabe</strong> konnten Frau Erika Berg, Frau Petra Engler-Gerland,<br />

Herr Dr. Wolfgang Henke, Frau Eva Jung, Herr Michael Nagel und Frau Ursula Rosenberg<br />

ihr 25-jähriges Dienstjubiläum begehen. Schulleitung und „KiK“-Redaktion gratulieren sehr herzlich!<br />

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KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

Am letzten Schultag vor den<br />

Sommerferien wurden<br />

sechs Lehrkräfte und eine<br />

Schulsekretärin in einer<br />

Dienstversammlung verabschiedet.<br />

Diese Kolleginnen<br />

und Kollegen vertreten zusammen<br />

fast 80 Jahre Erfahrung<br />

im Schuldienst, die<br />

so einfach nicht zu ersetzen<br />

sind!<br />

Frau Oberstudienrätin Monika<br />

Körle unterrichtet seit<br />

1970 an der KSM die Fächer<br />

Deutsch und Englisch.<br />

In seiner Würdigung bezeichnete<br />

der Schulleiter sie<br />

als „die Mutter der Berufsfach-Schüler(innen)“.<br />

Für<br />

Frau Körle stand nicht der<br />

Lehrplan im Vordergrund ihres<br />

Wirkens, sondern ihre<br />

Schülerinnen und Schüler<br />

als Menschen. So fassten<br />

die Schüler einer Fachoberschulklasse<br />

ihre Begeisterung<br />

für ihre Klassenlehrerin<br />

in einem Satz zusammen:<br />

„Frau Körle, Sie sind die<br />

coolste und humorvollste<br />

Lehrerin der Welt!“<br />

Kommen und Gehen ...<br />

Über 75 Jahre Schulerfahrung werden fehlen!<br />

Herr Oberstudienrat Uwe Eller begann seine<br />

schulische Arbeit nach seinen Studien in Jura,<br />

Volkswirtschaftslehre und Wirtschaftspädagogik<br />

als Referendar im Vogelsberg an einer typischen<br />

Kreisberufsschule.<br />

Danach erhielt er eine Anstellung an den KSM<br />

und war schwerpunktmäßig in den Fachklassen<br />

der Rechtsanwalts- und Notarfachangestellte,<br />

der Lager- und Verwaltungsberufe eingesetzt.<br />

Sein Engagement in den entsprechenden<br />

Prüfungsausschüssen wurde durch<br />

eine besondere Ehrung honoriert: ihm wurde in<br />

Anerkennung seiner besonderen Verdienste<br />

die silberne Ehrennadel der IHK Kassel verliehen.<br />

Das Projekt „KOAL“ (Kooperation Arbeitslehre)<br />

im Verbund mit der Theodor-Heuss-<br />

Schule bzw. der Friedrich-Ebert-Schule hat<br />

Schulleiter Siegmar Günther (hinten links) verabschiedete<br />

Monika Körle, Uwe Eller, Markus Plietzsch, Ulla Zurwehme und Ramona Henkel<br />

(hinten, v. l. n. r.) sowie Alexandra Krug und Jörg Wiesemann (vorn).<br />

Foto: Siegfried Groß.<br />

Siegmar Günther<br />

46<br />

Herr Eller mit initiiert, aufgebaut und bis zu<br />

seiner Pensionierung weitergeführt.<br />

Die Schulsekretärin Ramona Lauer sowie die<br />

Lehrkräfte Alexandra Krug, Ulla Zurwehme,<br />

Markus Plietzsch und Jörg Wiesemann verlassen<br />

die Kaufmännischen Schulen, da ihre teils<br />

langjährigen Versetzungswünsche (bis hin zur<br />

Schwäbischen Alb) zum Schuljahreswechsel<br />

2005/2006 ermöglicht werden konnten.<br />

Nach dem offiziellen Teil der Verabschiedung,<br />

in dem auch Vertreter des Personalrates die<br />

besondere Rolle jeder/s Einzelnen Revue passieren<br />

ließen, nutzten viele Kolleginnen und<br />

Kollegen in gemütlicher Runde die Gelegenheit,<br />

ganz persönlich „Tschüss“ zu sagen und<br />

alles Gute für die Zukunft zu wünschen!


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

„MERCI – MILLE FOIS!“ (1000 x Dank!)<br />

... sagte die Schulleitung der Kaufmännischen Schulen Marburg<br />

zum Ende des Monats Mai 2005 der Fremdsprachenassistentin<br />

Frau Virginie Kieffer für die 8-monatige, tatkräftige<br />

Unterstützung im Französisch-Unterricht des Beruflichen<br />

Gymnasiums und des Fremdsprachensekretariats.<br />

Eine Fremdsprache durch die lebendige Präsens eines Muttersprachlers<br />

zu vermitteln und so zur Motivation der Schüler<br />

beizutragen, ist erklärtes Ziel des Pädagogischen Austauschdienstes<br />

in Bonn, der jährlich seit 1951 junge Studierende<br />

aller unterrichteten Fremdsprachen in der BRD an<br />

deutsche Schulen vermittelt (www.kmk.org/pad/ueberbli.<br />

htm). Im Laufe der letzten Jahre wurden schon mehrere<br />

Fremdsprachenassistentinnen aus den USA, aus Frankreich<br />

und Spanien im Rahmen dieses Programmes an den Kaufmännischen<br />

Schulen eingesetzt.<br />

Frau Kieffer stammt aus dem Elsass und hat neben der 12stündigen<br />

Tätigkeit an den Kaufmännischen Schulen auch<br />

Germanistik an der Uni Marburg studiert und parallel das<br />

1. Staatsexamen für französische Literatur an der Universität<br />

Nancy bestanden.<br />

47<br />

Als kleines Dankeschön für ihre wertvolle<br />

Arbeit an den Kaufmännischen Schulen und<br />

zur Erinnerung an ihre Marburger Zeit überreicht<br />

Schulleiter Siegmar Günther den<br />

Foto-Band mit den wunderschönen<br />

Ansichten Marburgs des Kollegen<br />

Klaus Laaser. – Foto: privat<br />

Nicht nur das besondere PARIS-Projekt der Höheren Berufsfachschule für Fremdsprachensekretariatin<br />

Kooperation mit den Kolleginnen Frau Faber und Frau Berg im Fremdsprachensekretariat hat ihr<br />

soviel Freude bereitet – auch der pädagogische „Alltag“ hat Frau Kieffer in ihrem Berufswunsch, Lehrerin<br />

zu werden, bestärkt. Wir wünschen ihr eine Stelle in Frankreich für das nächste Schuljahr und<br />

beruflich sowie privat alles GUTE.<br />

Regina Schöpe-Hellwig<br />

Nachruf<br />

Am 23. Juli verstarb Herr Oberstudienrat a. D. Karl-Heinz<br />

Irrgang im Alter von 78 Jahren in seiner spanischen Wahlheimat<br />

in der Nähe von Barcelona.<br />

Von 1958 bis zu einer Pensionierung im Jahre 1988 war er<br />

als Diplom-Handelslehrer an den Kaufmännischen Schulen<br />

tätig. Schwerpunkt seines unterrichtlichen Wirkens waren<br />

die Fachklassen der Zahnarzt- und Apothekenhelferinnen.<br />

Darüber hinaus wirkte er an unzähligen Berufsabschlussprüfungen<br />

der Zahnarzt- und Apothekerkammer mit.<br />

Herr Karl-Heinz Irrgang hat als Lehrer vielen jungen Menschen<br />

Erkenntnisse und Werte mitgegeben, die deren beruflichen<br />

aber auch persönlichen Werdegang noch lange befruchten<br />

und bereichern werden. Sie Schulgemeinde wird in<br />

als unermüdlichen und engagierten Pädagogen im beruflichen<br />

Schulwesen in Erinnerung behalten.<br />

Siegmar Günther – Foto: Klaus Laaser


KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />

8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />

???<br />

Jeder „KiK“ ein Treffer!?<br />

Was Fußballprofis nicht immer gelingt, gelingt<br />

auch uns nicht ohne Übung!<br />

Rote und gelbe Karten können Sie behalten,<br />

liebe Leserinnen und Leser. Über konstruktive<br />

Kritik freuen wir uns aber immer - auf<br />

dass der 11. „KiK“ noch besser treffe.<br />

---------------------------------------------- Hier bitte � abtrennen! ------------------------------------------<br />

Kaufmännische Schulen der Universitätsstadt Marburg<br />

- Redaktion „KiK“ -<br />

Leopold-Lucas-Straße 20, 35037 Marburg<br />

E-Mail: � redaktion-kik@ksm-mr.de<br />

Ich habe folgende Kritik, Anregung, ...:<br />

Anschrift, Telefonnummer und ggfs. E-Mail-Adresse nicht vergessen!<br />

48

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