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KiK - Kaufmännische Schulen in Kontakt<br />
8. Jahrgang – <strong>Ausgabe</strong> 10 – Oktober 2005<br />
Auf der einen Seite sagen mehrere,<br />
dass den Wehrpflichtigen<br />
Zeit ihres Lebens gestohlen<br />
wird. Manche sehen die Wehrdienstzeit<br />
aber auch als nützlich<br />
für junge Menschen an,<br />
weil man Disziplin lernt und<br />
sich beruflich orientieren kann.<br />
67 % der Befragten würden<br />
sich für Zivildienst statt Wehrdienst<br />
entscheiden. Auch für<br />
den Schutz des Landes wollen<br />
sich viele lieber auf eine Berufsarmee<br />
verlassen. „Die Leute,<br />
die da hingehen, sind dann<br />
viel loyaler“, meint Sabrina<br />
Kappel (17). Es wird aber auch<br />
die Gefahr gesehen, dass radi-<br />
Zeitungsprojekt mit der OP<br />
kale Menschen in die Berufsarmee<br />
gehen.<br />
Einer allgemeinen Dienstpflicht<br />
von Männern und Frauen, die<br />
es bisher nicht gibt, stimmt fast<br />
die Hälfte der Befragten zu.<br />
Viele meinen allerdings, dass<br />
damit den jungen Leuten Zeit<br />
gestohlen wird. Für Phillip Feisel<br />
(16) spricht gegen eine allgemeine<br />
Dienstpflicht, dass<br />
„Frauen sich noch um Kinder<br />
und ihre Familie, wie Oma und<br />
Opa, kümmern müssen.“ Sabrina<br />
Kappel (17) sagt gegen eine<br />
Dienstpflicht für Frauen: „Es<br />
gibt viele junge Leute, die man<br />
meiner Meinung nach nicht auf<br />
Pflegebedürftige loslassen sollte.“<br />
Einige halten einen freiwilligen<br />
Sozialdienst für sinnvoll,<br />
entweder wegen der Gleichberechtigung<br />
oder weil jeder soziale<br />
Verantwortung übernehmen<br />
sollte. Der Schüler Anand Mehra<br />
(17) meint, dass alle Menschen<br />
Hilfsbedürftigen helfen<br />
sollten, auch ohne Dienstpflicht.<br />
Ronald Musoke und<br />
Hamza Alpoguz<br />
(Klasse 10 BF 03)<br />
Die schönste Nebensache der Welt<br />
Jugendfußball zwischen Spaß und Schiedsrichter-Skandal<br />
Warum wird man in seiner<br />
Freizeit freiwillig Fußballtrainer?<br />
Warum verbringen viele<br />
Jugendliche viel Zeit in ihrem<br />
Fußballverein? Wie ist die<br />
Stimmung nach dem Schiedsrichter-Skandal?<br />
2 Schüler befragten<br />
dazu einen Jugendfußballtrainer<br />
und fußballbegeisterte<br />
Jugendliche.<br />
Wolfgang Grezellschak (44) ist<br />
Trainer der B-Jugend beim FV<br />
Cölbe. „Ich bin vom Verein angesprochen<br />
worden, weil eine<br />
Jugendmannschaft frei war“,<br />
sagt er über den Beginn <strong>dieser</strong><br />
Freizeittätigkeit. Er möchte<br />
auch etwas für den Verein tun,<br />
außerdem macht es ihm Spaß.<br />
Es macht aber nur Spaß, wenn<br />
die Mannschaft auch mitzieht.<br />
Um seine Trainertätigkeit mit<br />
seinem Beruf verbinden zu<br />
können, muss er seine Zeit gut<br />
einteilen. „Dann muss man halt<br />
mal früher von der Arbeit weggehen“,<br />
meint er. Beim FV Cölbe<br />
bekommt man kein Geld als<br />
Trainer, nur bei größeren Vereinen.<br />
Er würde lieber mit einem<br />
Co-Trainer zusammenarbeiten,<br />
„weil man dann den<br />
Platz schneller auf- und umbauen<br />
kann. Man kann auch<br />
kleinere Gruppen besser trainieren,<br />
so sind die Aufgaben<br />
besser verteilt“, erklärt er.<br />
Zu Skandal-Schiedsrichter Robert<br />
Hoyzer meint er: „Er hat für<br />
ein paar Euro seine Arbeit und<br />
sein Leben weggeschmissen!“<br />
Er könnte sich vorstellen, dass<br />
man für Schiedsrichter das<br />
Wetten verbietet. Dann müsste<br />
man aber auch Kontrollen einbauen,<br />
sonst wäre das Verbot<br />
zwecklos, erklärt er.<br />
Die befragten 8 Schüler der<br />
Kaufmännischen Schulen Marburg,<br />
die in einem Verein spielen,<br />
sind alle durch Freunde in<br />
ihren Fußballverein gekommen.<br />
„Man hat Spaß und man findet<br />
neue Freunde“, meint Ronald<br />
Musoke (16) vom FSV Cappel.<br />
Alle Spieler sind sich einig,<br />
dass es im Verein um Kameradschaft,<br />
um gemeinsamen<br />
Spaß und das Zusammenhalten<br />
geht. Fabian Schuhmacher<br />
(16) von der JSG Lohra findet<br />
es gut und wichtig, „dass alle<br />
Leute in die Mannschaft integriert<br />
werden“. Die Hälfte der Befragten<br />
spielt schon über 6 Jahre<br />
im Verein Fußball und will in<br />
nächster Zeit auch nicht damit<br />
aufhören. Phillip Feisel (17)<br />
vom TSV Rosphe kann sich<br />
das höchstens vorstellen,<br />
„wenn es mir keinen Spaß<br />
mehr macht oder ich mit den<br />
Leuten in der Mannschaft nicht<br />
zurechtkäme". Ronald Musoke<br />
14<br />
würde höchstens aufhören,<br />
wenn er wegen der Ausbildung<br />
oder der Arbeit keine Zeit hat.<br />
Alle Spieler sind sich einig,<br />
dass ihr Verein finanzielle Hilfe<br />
braucht, zum Beispiel für<br />
Transportmittel oder Trikots. In<br />
echte Zeitnöte mit den<br />
Hausaufgaben gerät keiner der<br />
Befragten durch sein Hobby.<br />
Giuseppe Arek (17) vom VfB<br />
Marburg meint: „Ja, ich hab’<br />
genug Zeit, aber ich bin sehr<br />
faul". Auch die anderen haben<br />
genug Zeit für Hobby und<br />
Schule.<br />
Der Schiedsrichter-Skandal ist<br />
einigen egal, die meisten finden<br />
das Verhalten von Robert Hoyzer<br />
aber unfair und verstehen<br />
nicht, dass er aus Geldgier seine<br />
Schiedsrichterkarriere, seinen<br />
Beruf und seine Ehre aufs<br />
Spiel gesetzt hat. „Das ist nicht<br />
gut für den deutschen Fußball“,<br />
findet Fabian Schuhmacher.<br />
Phillip Feisel meint: "Ich finde<br />
es schlimm, dass Menschen<br />
bei dem Sport nur an Geld<br />
denken. Beim Sport sollte man<br />
nicht an Geld denken und ich<br />
hoffe, dass so was nicht noch<br />
mal passiert".<br />
Adis Sejdovic und Maximilian<br />
Gimbel (Klasse 10 BF 03)