mebulive 1.2023 (Vorschau)
Produktionsreports: Handball-WM, EMG Germany, Biathlon-WM // Business-Geschichten: ARD/ZDF-Reform, Neuer ProSiebenSat.1 Newsroom // Distribution: 5G-Potentiale, Immersives Audio
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Business / ARD/ZDF<br />
© ©SWR/NDR/Axel Herzig<br />
ARD-Intendantinnen und -Intendanten: Dr. Katrin Vernau (rbb), Dr. Katja Wildermuth (BR), Joachim Knuth (NDR), Prof. Dr. Kai Gniffke (SWR), Tom Buhrow ( WDR), Florian Hager (HR),<br />
Prof. Dr. Karola Wille (MDR), Martin Grasmück (SR) und Dr. Yvette Gerner (Radio Bremen) (v.l.n.r.).<br />
Reformdiktat für ARD und ZDF<br />
ARD und ZDF zu dick und fett, zu alt, nicht innovativ? Statt effizient organisiert seien sie<br />
von bürokratischen „Verwaltungswasserköpfen“ unterwandert, die die Beitragszahlungen<br />
der Bürger verschwenden? Jede Menge pauschaler Vorwürfe samt Reformierungsforderungen<br />
flammen seit Jahren in der öffentlichen Diskussion auf, ohne dass sich scheinbar Wesentliches<br />
bei ARD und ZDF verändert hätte. Neuerdings aber will die „Rundfunkkommission der<br />
Länder“ das öffentlich- rechtliche System zu einem revolutionären Umbruch zwingen.<br />
Worum geht es, was ist passiert?<br />
Um erst einmal die Basics zum öffentlich-rechtlichen<br />
System ins<br />
Bewusstsein zu rufen: Im Vergleich zu<br />
allen anderen in Deutschland aktiven<br />
Medienunternehmen haben ARD und<br />
ZDF ein großes verfassungsrechtlich verankertes<br />
Privileg. Sie müssen sich nicht<br />
darum scheren, wie sie mit ihren Inhalten,<br />
den aktuell rund 20 TV- und rund<br />
70 Radioprogrammen sowie den ungezählten<br />
Online-Auftritten, einschließlich<br />
ihrer Mediatheken und rund 100 Apps,<br />
Geld verdienen, um ihre Programmangebote<br />
zu refinanzieren. Jeder Haushalt<br />
in Deutschland ist rechtlich verpflichtet,<br />
einen properen Beitrag in Höhe von<br />
aktuell monatlich 18,36 Euro in die<br />
Kasse von ARD/ZDF zu zahlen.<br />
So kommen mehr als acht Milliarden<br />
Euro jährlich zusammen. ARD und ZDF<br />
sind damit teures Gemeinschaftsgut von<br />
allen Bürgern in Deutschland. Von daher<br />
ist jedwede Kritik an sie berechtigt. Vor<br />
allem die, wonach man das, was ARD/<br />
ZDF an Inhalten bieten, auch nutzerfreundlich<br />
in der digitalen Welt auffinden<br />
können müsste.<br />
42 <strong>1.2023</strong>