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bag if Jahresbericht 2022

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Klaus Dörner –

Erinnerungen

einer Weggefährtin

Von Christiane Haerlin

Klaus Dörner war für mich ein Weggefährte seit der Gründung der Deutschen

Gesellschaft für Soziale Psychiatrie 1971. In zahlreichen Publikationen hat er sich

mit dem Thema „Gute Arbeit für psychisch Kranke“ auseinandergesetzt und

gilt als einer der Wegbereiter für die arbeitsorientierte Reform der Psychiatrie.

Dabei war er Praktiker durch und durch. In einer seiner berühmten Postkarten

schrieb er 2015 an Arnd Schwendy und mich: „Euer Buch Integrationsunternehmen

als Wegweiser zur Inklusion ist ja wohl das Beste, das es gibt –

fast alles auf die Praxis-Umsetzbarkeit zentriert!“ Klaus Dörner war es, der vor

den Toren des Gütersloher Krankenhauses eines der ersten Inklusionsunternehmen,

die „Dalke Werkstatt“, entscheidend beim Aufbau 1981 förderte. Er selbst

bewegte den Miele-Konzern dazu, zahlreiche Aufträge an Dalke zu vergeben.

Die Partnerschaft zwischen Dalke und Miele dauert bis heute an und

das Firmenmodell wurde zum Vorbild für viele andere in Deutschland: Aus

Selbsthilfefirmen wurden Integrationsfirmen, die nun Inklusions firmen heißen

und seit fast 30 Jahren in der bag if organisiert sind. Als die bag if 1994 gegründet

wurde, reihte sich Klaus Dörner gemeinsam mit Arnd Schwendy, Erwin Seyfried,

Meto Salijevic, Peter Stadler, Anton Senner und Claudia Rustige in den Ruf der

Gründer und Förderer. Er wurde inmitten dieser Bewegung ein Hoffnungsträger

und Motor.

Als Trost nach seinem Tod begleitet mich die Botschaft, die er nach seinem

80. Geburtstag an mich schrieb: „Gegenüber Gesundheit mündet all unser Tun ja

doch immer mehr in die ‚Gemeinschaft der Lebenden und Toten‘ und das bleibt,

sodass auch der Tod demgegenüber ein kleiner Einschnitt ist und zunehmend

an Bedeutung verliert – um so mehr nach einem so umwerfenden Feier-Marathon,

wie er mir gerade geschenkt wurde!“

Klaus Dörner starb am 5. September 2022 im Alter von 88 Jahren

in Gütersloh.

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