Kreuzfahrt Island _2022

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Reykjavik
das Handels- und Kulturzentrum
von Island an der Südwestküste
der Insel, wurde nach den berühmten
heißen Quellen die „rauchende
Bucht“ genannt. Heute zählt die
Hauptstadt rund 130.000 Einwohner
und damit etwa 1/3 der Gesamtbevölkerung.
Die Stadt bietet
eine Fülle von Sehenswürdigkeiten,
aber wir hatten eine ganztägige
Busrundfahrt gebucht.
Der erste Halt im Nationalpark
Thingvellir machte uns mit der
geschichtlichen Vergangenheit
besser vertraut. Der Name bedeutet
‚Versammlungsfelder‘. Im Jahre
930 nach Christus wurde hier Islands
historisches demokratisches
Parlament gegründet. Aber nicht
nur geschichtlich, sondern auch
geologisch ist dieser Ort bedeutend.
Hier kann man das Auseinanderdriften
der tektonischen Platten
sehr gut erkennen. Siehe Seite 13.
Geschichte
Der erste Siedler war der Wikinger
Ingólfur Arnason der 874 mit seiner
Familie aus Norwegen flüchten
musste. Er ließ sich im Gebiet der
heutigen Hauptstadt Reykjavik nieder.
In den darauffolgenden Jahren
folgten ihm 400 Familien nach. Es
entwickelten sich ein Stammesstaat
mit einzelnen Gemeinden.
Eine demokratische Entwicklung
wurde vom Sohn Ingólfurs gefördert.
Er wollte nach dem Tod seines
Vaters eine Vereinigung aller
Sippen mit einer gesetzgebenden
Versammlung erreichen.
Im Jahr 930 lebten rund 30.000
Menschen auf Island und damals
fand die erste Versammlung
(Althing) mit 36 Goden (Clanführern)
statt. Die Rechte und Pflichten
eines Goden betraf die Verwaltung
im Dorf der eigenen Sippe und die
Landesverwaltung bei der Versammlung.
Einmal jährlich tagten
die Goden. Sie mussten vor Sonnenuntergang
des ersten Tages auf
dem Versammlungsplatz erscheinen
und hatten Sitz und Stimme
in der gesetzgebenden Versammlung,
mussten die Richter für das
Gericht benennen und den Gesetzessprecher
bestellen. Sie nahmen
an den Gerichtsverhandlungen als
Geschworene teil und waren auch
Friedensrichter im eigenen Bezirk.
Es war dies das erste und damit älteste
Parlament in Europa.
Im Jahr 1000 entschied die Parlamentsversammlung
das Christentum
als offizielle Religion einzuführen.
Damit legten sie den