25.04.2023 Aufrufe

Kreuzfahrt Island _2022

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

24 25<br />

Orkney Inseln<br />

24.08.<strong>2022</strong> 12:00–20:00<br />

Die Orkneys sind ein Archipel<br />

von immerhin 62 Inseln, von denen<br />

16 bewohnt werden. Die wichtigste<br />

Insel heißt einfach nur „Mainland“<br />

und misst 40 Kilometer in<br />

der Länge und 26 Kilometer in der<br />

Breite. Durch die nördliche Position<br />

herrscht hier ein kühles, aber<br />

durch den Golfstrom gemäßigtes<br />

Klima. Die durchschnittliche Temperatur<br />

liegt ähnlich wie in <strong>Island</strong><br />

bei 12 Grad C. Der fast konstante<br />

Wind treibt Windräder für die Stromerzeugung<br />

an. Damit decken die<br />

Inseln 90% des Strombedarfs und<br />

der Rest stammt aus einem Wellen-<br />

und einem Gezeitenkraftwerk.<br />

Die Wirtschaft hat ihre wichtigen<br />

Standbeine in der Landwirtschaft,<br />

der Fischerei und Aquakultur.<br />

Der Schwerpunkt liegt hier sehr<br />

stark auf Schalentiere, einschließlich<br />

Krabben, Hummer und Jakobsmuscheln,<br />

mit mehr als 3000<br />

Tonnen, die jährlich geerntet werden.<br />

Die zwei nördlichsten Whiskydestillerien<br />

Schottlands tragen<br />

auch zum Exportvolumen bei.<br />

Der Tourismus wächst stetig.<br />

Sieht man vom Einbruch wegen<br />

Corona ab, besuchen jährlich<br />

200.000 Menschen die Inseln. Die<br />

<strong>Kreuzfahrt</strong>industrie spült Einnahmen<br />

im Wert von 2 Millionen in das<br />

Jahresbudget der Hafenmeisterei.<br />

Kirkwall ist die Hauptstadt der<br />

Orkney Inseln mit ca. 8.500 Einwohnern.<br />

Der Ort wurde von den<br />

Wikingern gegründet und 1468<br />

vom Königreich Schottland übernommen.<br />

Das spirituelle Zentrum Orkneys,<br />

St. Magnus Cathedral<br />

gehört dem Volk und nicht der Kirche,<br />

darum kostet der Eintritt hier<br />

nichts. Sie spiegelt viele Eckpunkte<br />

der Geschichte wieder, von den<br />

Gebeinen des Heiligen Magnus bis<br />

zur Gedenkplakette für die Opfer<br />

der Royal Oak, die von einem deutschen<br />

U-Boot versenkt wurden.<br />

Der Namensgeber ist St. Magnus,<br />

der heilige Wikinger auf Orkney.<br />

Er lebte um 1100 nach Christus.<br />

In der Zeit machte sich der Christ<br />

keine Freunde unter seinen Wikinger-Kumpanen,<br />

als er sich, der<br />

Legende nach, weigerte bei Kloster-Plünderungen<br />

mitzumachen.<br />

Später wurde er einer von zwei<br />

Earls von Orkney. Der andere war<br />

sein Cousin Hakon. Fast zehn Jahre<br />

(etwa 1105 bis 1114) regierten die<br />

beiden harmonisch. Die Geschichte<br />

endet mit Verrat. Nachdem es<br />

zu ersten Auseinandersetzungen<br />

zwischen den beiden gekommen<br />

war, einigte man sich auf Friedensverhandlungen,<br />

die zu Ostern auf<br />

der Insel Eglisay stattfinden sollten.<br />

Magnus erschien dort in gutem<br />

Glauben und schutzlos, was Hakon<br />

ausnutze und ihn gefangen nahm.<br />

Magnus wurde zum Tode verurteilt<br />

und hingerichtet, indem ihm der<br />

Schädel gespalten wurde. Seine<br />

Überreste liegen in der Kathedrale.<br />

Bishops Palace<br />

Hier residierten seit dem 12. Jahrhundert<br />

die Bischöffe Orkneys. Erbaut<br />

wurde der Palast bereits Mitte<br />

des zwölften Jahrhunderts von Bischof<br />

William the Old. Allerdings<br />

entstand dort erst die rechteckige<br />

Halle. Das spannendste was in dem<br />

Palast dann in den nächsten Jahren<br />

geschah, war das Dahinscheiden<br />

des Norwegischen Königs Haakon<br />

der Vierte der hier 1263 starb.<br />

Er hatte sich in den Palast zurückgezogen,<br />

nachdem ihm in einer<br />

Schlacht die Herrschaft über die<br />

schottischen Inseln entrissen wurde.<br />

Um 1540 herum wurde das Gebäude<br />

renoviert und man fügte den<br />

großen runden Turm hinzu. Der Palast<br />

kam dann später in den Besitz<br />

von Patrick Stewart.<br />

Earl’s Palace<br />

Nur wenige Meter entfernt vom<br />

Bishop’s Palace liegt der Earl’s<br />

Palace. Er stammt aus der Renaissance-Zeit,<br />

also in diesem Fall aus<br />

dem 16. Jahrhundert. Die einstige<br />

Pracht lässt sich noch gut erahnen:<br />

Der Palast ist verknüpft mit Machtmissbrauch,<br />

Dekadenz und Verfall.<br />

Denn die Geschichte hinter der jetzigen<br />

Ruine ist die von Patrick Stewart,<br />

einem gierigen, grausamen<br />

und unbeliebten Herrscher der Insel,<br />

der in diesem Prachtbau leben<br />

wollte. Auf Grund ungenügender<br />

finanzieller Mittel konnte dies nicht<br />

mehr in die Tat umgesetzt werden.<br />

Der Bau wurde nach seiner Anklage<br />

wegen Hochverrats im Jahre<br />

1614 eingestellt.

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!