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Kreuzfahrt Island _2022

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Im Verhältnis zu ihrer Körpergröße gehören<br />

Shetlandponys zu den kräftigsten Pferden<br />

überhaupt. Sie kamen früher in der Landwirtschaft<br />

und als Grubenpferde im Bergbau zum<br />

Einsatz. Heute sind diese Ponys als Reitpferde<br />

für Kinder anzutreffen und gelten als intelligent<br />

und langlebig.<br />

von Schottland heiratete. Seitdem<br />

wuchs der schottische Einfluss auf<br />

den Inseln. Die Sprache Old Norm,<br />

vorher allgemein verbreitet, starb<br />

im 19. Jahrhundert aus und wurde<br />

durch Scots, eine dem Englischen<br />

nahverwandte westgermanische<br />

Sprache, ersetzt.<br />

Im Zweiten Weltkrieg spielten die<br />

Shetlands eine nicht unbedeutende<br />

Rolle bei der Unterstützung des<br />

norwegischen Widerstands und<br />

bei Fluchtbewegungen aus dem<br />

besetzten Norwegen. Von hier aus<br />

wurden auch militärische Aktionen<br />

durchgeführt und Agenten eingeschleust.<br />

Mit vorwiegend norwegischen<br />

Fischerbooten wurde die<br />

Überfahrt zwischen den Shetlands<br />

und der gesamten norwegischen<br />

Küste bewerkstelligt. Die Fahrten<br />

mussten im Dunkeln durchgeführt<br />

werden und fanden deshalb<br />

vor allem im Winter statt. Bekannt<br />

wurden die Aktionen als „Shetland<br />

Bus“, die bekannteste war wohl der<br />

Angriff auf das deutsche Schlachtschiff<br />

Tirpitz im Jahr 1942.<br />

Geologisch entstand die Inselgruppe<br />

durch Plattenverschiebungen<br />

im Erdaltertum vor ca. 500<br />

Millionen Jahren. Die Oberfläche<br />

ist aus unterschiedlichen zum Teil<br />

sehr harten Sedimentgesteinen<br />

aufgebaut und ist felsig. Das zerklüftete,<br />

steil abfallende Küstenpanorama<br />

entstand im Zusammenspiel<br />

von Wind und Brandung, die<br />

die Felsen unterhöhlten.<br />

Politisch ist der Wahlbezirk Shetland<br />

im britischen Unterhaus mit<br />

einem Abgeordneten vertreten und<br />

im Schottischen Parlament stellt<br />

Shetland ebenfalls einen Abgeordneten.<br />

Die Wirtschaft stützt sich heute<br />

auf die Erdöl-Industrie. Von den<br />

Ölfeldern in der Nordsee zwischen<br />

den Shetlands und Norwegen führt<br />

eine unterseeische Pipeline in eine<br />

Bucht, in der Europas größtes<br />

Öl-Terminal errichtet wurde.<br />

Der Fischfang war schon immer<br />

auf Lachsfang und in früheren Zeiten<br />

auch auf Heringsfang spezialisiert.<br />

Ein neuerer Zweig ist die<br />

Zucht von Lachsen in Farmen, womit<br />

in den 1990er Jahren begonnen<br />

wurde.<br />

Landwirtschaft kann bei den<br />

vorherrschenden Klima- und Bodenbedingungen<br />

fast nur als Weidewirtschaft<br />

betrieben werden.<br />

Gehalten werden neben Schafen<br />

auch Galloway-Rinder.<br />

Der Tourismus gilt als weiteres<br />

wirtschaftliches Standbein, er<br />

wird hauptsächlich von privaten<br />

B&B-Unterkünften für Individualtouristen<br />

geprägt. Einige ehemalige<br />

Fischer bieten inzwischen<br />

Rundfahrten zu den Klippen der<br />

Natur- und Vogelschutzgebiete an.<br />

Bei starkem Wind, Nieselregen und<br />

niedrigen Temperaturen stellten<br />

wir uns in eine lange Schlange am<br />

Hafen, um wieder mit dem Tenderboot<br />

an Bord gebracht zu werden.<br />

Bis zum eigentlichen <strong>Kreuzfahrt</strong>ziel<br />

lag wieder ein Seetag vor uns<br />

Donnerstag 18.08.<strong>2022</strong><br />

<strong>Island</strong><br />

Die parlamentarische Republik <strong>Island</strong><br />

ist mit 103,000 km² die zweitgrößte<br />

Insel Europas. 380.000 Einwohner<br />

teilen sich die Fläche und<br />

daher kommen rechnerisch nur<br />

vier Isländer auf jeden km².<br />

Davon leben 60 % im Großraum<br />

der Hauptstadt Reykjavik. 10% der<br />

Landfläche ist von Gletschern bedeckt<br />

und nur mehr auf 1 % der<br />

Fläche gibt es heute natürliche<br />

Wälder oder Bäume. Als 874 die<br />

ersten Norweger landeten, waren<br />

hier noch riesige Birkenwälder<br />

zu finden. Durch das menschliche<br />

Wirken, Naturkatastrophen<br />

und Klimaänderungen blieb vom<br />

Baumbestand kaum etwas übrig.<br />

Als neutraler Besucher erkennt<br />

man sehr schnell: „Nicht die Isländer<br />

haben die Landschaft geprägt,<br />

sondern die Natur hat die Menschen<br />

zur Anpassung erzogen.“

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