26.04.2023 Aufrufe

26. April 2023

- 400 Maßnahmen bis zur Klimaneutralität 2040 - Leistbares Wohnen: KPÖ sammelt wieder Unterschriften - FPÖ mit Vorschlägen zur Unterstützung von Familien - Fahrlässige Tötung: 63-Jähriger in Graz vor Gericht

- 400 Maßnahmen bis zur Klimaneutralität 2040
- Leistbares Wohnen: KPÖ sammelt wieder Unterschriften
- FPÖ mit Vorschlägen zur Unterstützung von Familien
- Fahrlässige Tötung: 63-Jähriger in Graz vor Gericht

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

<strong>26.</strong> APRIL <strong>2023</strong> www.grazer.at<br />

Problematische Dreiecksbeziehung:<br />

graz 7<br />

Mann verblutete nach Streit<br />

PROZESS. Für grob fahrlässige Tötung ist ein 63-Jähriger aus Graz angeklagt. Er stach einen anderen<br />

mit dem Messer nieder, weil er angeblich gewürgt worden war. Vor Gericht werden Details bekannt.<br />

Von Lia Remschnig<br />

lia.remschnig@grazer.at<br />

Ein 63-Jähriger aus Graz ist<br />

für grob fahrlässige Tötung<br />

angeklagt, weil er einen anderen<br />

mutmaßlich aus Notwehr<br />

erstochen haben soll. Dabei hätte<br />

der Mann, wie ihm sein Verteidiger<br />

zuspricht, vorher ein völlig normales<br />

Leben geführt, ohne weitere<br />

Auffälligkeiten. Nach dem Jus-Studium<br />

in Kairo, Ägypten sei er nach<br />

Österreich gekommen, um sich<br />

selbstständig etwas aufzubauen.<br />

Tathergang<br />

Begonnen habe an jenem Tag im<br />

September alles damit, dass die<br />

damalige Freundin des Angeklagten<br />

wieder einmal von ihrem Mitbewohner,<br />

dem späteren Mordopfer,<br />

angerufen worden war. Sie<br />

hatte ihn aus der gemeinsamen<br />

Wohnung gesperrt, weil die heimliche<br />

Prostituierte ihn laut eigenen<br />

Aussagen nicht aus der Wohnung<br />

bekam. Der Mann, mit dem sie zu<br />

Beginn auch eine sexuelle Beziehung<br />

einging, soll sie bereits des<br />

öfteren geschlagen haben. Zur<br />

Anzeige bei der Polizei wurde dies<br />

jedoch nie gebracht. Lediglich ging<br />

eine anonyme Anzeige aufgrund<br />

Drogenhandels und Prostitution<br />

ein – wie sich vor Gericht herausstellte,<br />

durch den Angeklagten.<br />

Der Mitbewohner soll an dem<br />

Tag jedenfalls so betrunken gewesen<br />

sein, dass er vom Angeklagten,<br />

der zu dem Zeitpunkt ein eigenes<br />

Taxiunternehmen besaß, zusammen<br />

mit der Frau nach Hause gefahren<br />

wurde, weil er zuvor in Eggenberg<br />

stürzte. In der Wohnung<br />

angekommen sei ein Streit zwischen<br />

den beiden entfacht – der<br />

Mitbewohner habe den Angeklag-<br />

ten gewürgt, er hätte jedoch lediglich<br />

aus Notwehr gehandelt als er<br />

zum Messer griff.<br />

Ein paar Ungereimtheiten ergeben<br />

sich beim Fall dennoch: Bei<br />

der Untersuchung des Mannes<br />

ließen sich etwa keinerlei Würgemale<br />

am Hals feststellen, wie aus<br />

dem Gerichtsgutachten hervorgeht.<br />

Außerdem will ein Zeuge<br />

gesehen haben, wie der 63-Jährige<br />

kurz vor der Tat eine Schere aus<br />

seinem Auto geholt haben soll.<br />

„So unprobroblematisch wie Sie<br />

es darstellen, war die Beziehung<br />

zwischen dem Opfer und Ihnen<br />

nicht“, folgert die Richterin. Diese<br />

Tatsache bestätigt auch die 33-jährige<br />

Zeugin und Ex-Partnerin des<br />

Angeklagten. Die beiden Männer<br />

hätten sich oft gestritten. Das Motiv<br />

dürfte Beschützerinstinkt und<br />

Eifersucht gewesen sein, fasst die<br />

Frau zusammen.<br />

Am Gericht wurde der Fall der fahrlässigen<br />

Tötung verhandelt. Das Urteil lag<br />

zu Redaktionsschluss noch nicht vor. KK<br />

Wenn der Alltag zu laut wird<br />

WELTTAG. Der heutige internationale „Noise Awareness Day“ soll die Problematik rund um den<br />

Lärm mehr ins Bewusstsein rücken. Schließlich kann dieser gesundheitliche Konsequenzen haben.<br />

Von Lia Remschnig<br />

lia.remschnig@grazer.at<br />

Das Quietschen der Schienen<br />

am Jakominiplatz,<br />

das Läuten der Kirchenglocken,<br />

eine Blaulichtfahrt der<br />

Rettungskräfte, Baustellen, der<br />

motorische Straßenverkehr – stetiger<br />

Alltagslärm schafft nicht nur<br />

Stress, sondern macht auch unseren<br />

Ohren zu schaffen. „Lärm<br />

ist oft ein unbewusster Begleiter<br />

in unserem Alltag. Unser Gehör<br />

verträgt aber pro Woche nur ein<br />

gewisses Pensum an Lautstärke“,<br />

erklärt Gerald Icha, Hörakustik-<br />

Meister bei Neuroth anlässlich des<br />

„Tages gegen Lärm“. Um auf die Bedeutung<br />

unseres Gehörs aufmerksam<br />

zu machen, wurde 1996 der<br />

„International Noise Awareness<br />

Day“ auf Initiative des New Yorker<br />

„Center for Hearing and Commu-<br />

nication“ eingeführt. Es sei laut<br />

Experten wichtig, den Ohren zwischendurch<br />

auch Ruhepausen zu<br />

gönnen.<br />

Folgen<br />

Dass Lärm vor allem bei jungen<br />

Menschen auf Dauer auch zu Gedächtnisstörungen<br />

führen kann,<br />

zeigt eine aktuelle Schweizer<br />

Studie, die kürzlich im Fachblatt<br />

„Environmental Research“ veröffentlicht<br />

wurde. Auch mögliche<br />

psychische Auswirkungen wurden<br />

darin aufgezeigt. Ein spezieller<br />

Gehörschutz, der individuell angepasst<br />

wird, könne laut Experten<br />

eine sinnvolle Maßnahme dagegen<br />

sein. „Damit werden Umgebungsgeräusche<br />

erträglicher,<br />

Warnsignale können aber weiterhin<br />

problemlos wahrgenommen<br />

werden“, weiß der Neuroth-Hörakustikexperte.<br />

Hilfe gegen den Lärm bieten individuelle Lösungen wie z.B. ein Gehörschutz,<br />

etwa geräuschdämpfende Ohrstöpsel, erklärt der Hörakustik-Experte. GETTY

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!