SMZ Liebenau Info Dez_2003
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WARUM ALLEINE, WENN´S GEMEINSAM BESSER GEHT ...<br />
Kooperation zwischen pflegerischen und nichtpflegerischen Berufen - eines der<br />
Prinzipien des <strong>SMZ</strong> und alltäglicher Bestandteil unserer Arbeit. Wie die mehr als<br />
10 verschiedenen Berufe im Zentrum kooperieren, präsentierten MitarbeiterInnen<br />
am heurigen Pflegekongress „geschlecht macht pflege“.<br />
Qualitätssteigerung durch Kooperation<br />
Ärzte, Diplomgesundheits- und Krankenschwestern<br />
(DGKS), Alten-, Pfl ege- und<br />
HeimhelferInnen, Physiotherapeutin, PsychotherapeutInnen,<br />
Sozialarbeiterin, JuristInnen,..<br />
- die Unterschiedlichkeit der Berufe<br />
im <strong>SMZ</strong> bringt eine große Bandbreite an<br />
Herangehensweisen, Denkmustern und<br />
Arbeitsprinzipien mit sich.<br />
Dieser Vielfalt in der alltäglichen Zusammenarbeit<br />
gerecht zu werden, ist eine große<br />
Herausforderung.<br />
Wir im <strong>SMZ</strong> gehen jedoch noch einen Schritt<br />
weiter: Interdisziplinäre Kooperation ist für<br />
uns nicht nur Notwendigkeit, sondern trägt<br />
dazu bei, dass die Qualität unserer Arbeit<br />
und die Zufriedenheit der MitarbeiterInnen<br />
und KundInnen gesteigert wird.<br />
„geschlecht macht pflege“<br />
Welche Formen der Kooperation sich aus<br />
den Bedürfnissen aller Beteiligten in den<br />
letzten Jahren entwickelt haben, präsentierten<br />
wir in einem Workshop auf der Tagung<br />
„geschlecht macht pfl ege“, die am 1. und<br />
2. Oktober in Graz stattfand. Zahlreiche ExpertInnen<br />
nahmen an diesem Pfl egekongress<br />
teil, der durch die kurz davor publik<br />
gewordenen Skandale in Lainz traurige<br />
Aktualität hatte. Neben Vorträgen und Workshops<br />
rundeten u. a. Fotoausstellungen,<br />
ein Filmprogramm mit dem Schwerpunkt<br />
„Frauenbild in der Pfl ege“ und Inszenierungen<br />
das umfassende Programm der<br />
Tagung ab.<br />
„Kooperation zwischen pfl egerischen und<br />
nichtpflegerischen Berufen“, so der Titel unseres<br />
Workshops, sollte auch schon durch<br />
die Organisation unserer Präsentation deutlich<br />
werden. Neben dem Vorstand des <strong>SMZ</strong><br />
präsentierten daher die MitarbeiterInnen<br />
unserer Sozialen Dienste selbst, wie sie in<br />
ihrem Arbeitsfeld und mit den anderen Bereichen<br />
des <strong>SMZ</strong> vernetzt sind.<br />
Frau X. erlitt vor einigen Jahren einen<br />
Schlaganfall mit rechtsseitiger Lähmung,<br />
Sprachverlust und beeinträchtigtem Schluckrefl<br />
ex. Sie wird nun von den Mitarbeiter-<br />
Innen der Sozialen Dienste betreut. Da Fr.<br />
X. nicht mehr ausreichend essen kann,<br />
wird eine Sonde gelegt. Die Angehörigen<br />
haben am Anfang große Probleme mit<br />
dieser Form der Ernährung, Frau X. nimmt<br />
außerdem immer mehr ab. Durch den Umbau<br />
des Hauses entstehen fi nanzielle Probleme,<br />
die die Familie zusätzlich belasten.<br />
Ein Schicksal, mit dem wir in der Pfl ege immer<br />
wieder zu tun haben. Wie damit umgehen?<br />
Und wie kann Kooperation die Situation<br />
von Frau X., ihren Angehörigen und den<br />
betreuenden MitarbeiterInnen verbessern?<br />
Neben dem informellen Austausch gibt es<br />
im <strong>SMZ</strong> eine Reihe von Rahmenbedingungen,<br />
die das Alltagsleben für Frau X., ihre Angehörigen<br />
und das Pflegepersonal erleichtern:<br />
Für die MitarbeiterInnen der Sozialen Dienste<br />
(Diplomgesundheits- und Krankenschwestern,<br />
Alten- Pfl ege- und HeimhelferInnen)<br />
ist es wichtig, dass <strong>Info</strong>rmationen<br />
nicht verloren gehen. Um kurzfristige Änderungen<br />
in der Befi ndlichkeit für die Betreuung<br />
von Frau X. berücksichtigen zu<br />
können, fi nden Dienstbeginn und Dienstende<br />
im <strong>SMZ</strong> statt. Darüber hinaus werden<br />
wichtige <strong>Info</strong>rmationen, die untertags auftauchen,<br />
auch schriftlich weitergegeben.<br />
Regelmäßige Dienstbesprechungen (je<br />
Berufsgruppe 1x/ Monat sowie eine gemeinsame<br />
aller MitarbeiterInnen) ergänzen den<br />
umfassenden organisatorischen und patientenbezogenen<br />
Austausch.<br />
• Gemeinsame Hausbesuche der Sozialen<br />
Diensten mit anderen Berufsgruppen<br />
des <strong>SMZ</strong> eröffnen neue Blickwinkel im<br />
häuslichen Umfeld der PatientInnen. Bei<br />
einem gemeinsamen Hausbesuch des Arztes<br />
mit den Sozialen Diensten kann die<br />
ärztliche und pflegerische Betreuung koordiniert<br />
werden, bei einem weiteren Besuch<br />
mit der Sozialarbeiterin werden Unterstützungsmöglichkeiten<br />
durch die öffentliche<br />
Hand und die Finanzierung für nötige Hilfsmittel<br />
geklärt.<br />
• Einmal im Monat gibt es im <strong>SMZ</strong> die Möglichkeit,<br />
PatientInnenschicksale in einer<br />
internen Fallkonferenz zu besprechen.<br />
Neben den MitarbeiterInnen, die direkt an<br />
der Betreuung beteiligt sind, haben auch<br />
die Juristin, die Sozialarbeiterin, die Psychotherapeutin<br />
usw., Gelegenheit, ihre Sichtweise<br />
des Falls einzubringen, Hilfestellung zu<br />
geben und Lösungsstrategien zu erarbeiten.<br />
02<br />
<strong>SMZ</strong> INFO DEZEMBER <strong>2003</strong>