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SMZ Liebenau Info Mär_2007

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<strong>SMZ</strong><br />

INFO<br />

GESUNDE GESUNDHEITSPOLITIK ?<br />

Sozialmedizinisches<br />

Zentrum<br />

: THEMEN<br />

* Gesunde Gesundheitspolitik? Stärken und Schwächen der<br />

Vorhaben laut Regierungsprogramm *<br />

* Psychoanalytische Behandlung sexueller Probleme *<br />

* Heuschnupfen – was tun? *<br />

* Zeit für <strong>Liebenau</strong> *<br />

* Ganz normal eben *<br />

* Fallen – leicht gemacht *<br />

S M Z I N F O M Ä R Z 2 0 0 7<br />

<strong>Liebenau</strong>


INHALT<br />

EDITORIAL 01<br />

GESUNDE GESUNDHEITSPOLITIK? STÄRKEN UND SCHWÄCHEN<br />

DER VORHABEN LAUT REGIERUNGSPROGRAMM 02<br />

PSYCHOANALYTISCHE BEHANDLUNG SEXUELLER PROBLEME! 07<br />

HEUSCHNUPFEN – WAS TUN? 12<br />

ZEIT FÜR LIEBENAU 14<br />

GANZ NORMAL EBEN 16<br />

FALLEN – LEICHT GEMACHT 18<br />

AUFGESCHNAPPT 20<br />

ANGEBOTE DES <strong>SMZ</strong> LIEBENAU 21<br />

IMPRESSUM<br />

HERAUSGEBERiN<br />

<strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong><br />

<strong>Liebenau</strong>er Hauptstraße 102-104 a, 8041 Graz T (0316) 471766-13 F (0316) 462340-19 E smz@smz.at<br />

VEREINSREGISTER ZVR: 433702025 REDAKTION Dr. Rainer Possert, Mag. a Sonja Pichler<br />

MITARBEITERINNEN DIESER AUSGABE Dr. in Ulrike Körbitz, Dr. Gustav Mittelbach, Christoph Pammer, DSA, MPH,<br />

Mag. a Sonja Pichler, Dr. Rainer Possert<br />

FOTOS Andreas Gutl (S.16, S.17), Rosa Maria Klein (S.19 unten), DSA Astrid Lind, (S. 19),<br />

Mag a Sonja Pichler (S.14, S.15, S.18), Dr. Rainer Possert (Cover, S.3-6, S.9-11)<br />

LAYOUT + SATZ CUBA, graz www.cubaliebtdich.at DRUCK Dorrong, Graz AUFLAGE 1.300 Stk.<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong>


EDITORIAL<br />

Bestimmte Gesundheitsthemen finden immer ihre<br />

Schlagzeilen, vor allem wenn sie harmlos sind und<br />

die Realität verschleiern:<br />

Der Schweinebraten und unsere neue Gesundheitsministerin<br />

– wir erinnern uns noch an die innere-Schweinehund-Kampagne<br />

ihrer Vorgängerin.<br />

Die Klimakatastrophe und die Österreicher: Heuschnupfen<br />

schon im Jänner.<br />

Auch Schifahren soll gesund sein, zumindest wenn<br />

die „unseren“ die Medaillen machen und die Anderen<br />

sich den Berg hinaufziehen lassen.<br />

Und endlich bekommt Elsner den verdienten dreifach-Bypass,<br />

wohl als warnendes Beispiel für<br />

Luxus als Risikofaktor für die Verkalkung von<br />

Herzkranzgefäßen.<br />

Alternative Themen fielen mir schon ein:<br />

Dass über 1500 Grazerinnen und Grazer auf eine<br />

von derzeit 50 freien Gemeindewohnungen warten,<br />

dass sich sozial benachteiligte Familien auch heuer<br />

nicht die Teilnahme am Schulschikurs für ihre<br />

Kinder leisten können, dass 10 % der Österreicher-<br />

Innen über zwei Drittel des österreichischen Reichtums<br />

verfügen, dass finanziell und bildungsmäßig<br />

Benachteiligte, Langzeitarbeitslose und soziale<br />

isolierte Menschen häufiger und schwerer krank<br />

werden und früher sterben.<br />

Vielleicht lesen Sie davon irgendwo im Kleingedruckten.<br />

Gustav Mittelbach<br />

MitarbeiterInnen<br />

des <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> und<br />

der Sozialen Dienste / SMP<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong><br />

01


GESUNDE<br />

GESUNDHEITSPOLITIK?<br />

STÄRKEN UND SCHWÄCHEN DER VORHABEN LAUT<br />

REGIERUNGSPROGRAMM<br />

Aussagen der Bundesregierung zufolge wurden im Regierungsprogramm wichtige Ziele<br />

in den Bereichen Bildung, Gesundheit und Soziales abgesteckt. Tatsächlich kann die/der<br />

interessierte Leser/in mit so mancher Ankündigung für Veränderungen seine Freude haben<br />

und hoffen, in absehbarer Zeit nicht auf dem Boden halbherziger Tatsachen gelandet zu<br />

sein. Die wesentlichen Inhalte der gemeinsamen Vorhaben der Koalition zwischen SPÖ<br />

und ÖVP in den Bereichen Gesundheit und Soziales sind: Armutsbekämpfung, allgemeine<br />

Verbesserung der Bildung, Auf- und Ausbau der Pflegevorsorge, Präventionspolitik und<br />

Weiterentwicklung der Strukturreformen im Gesundheitswesen.<br />

Armutsbekämpfung<br />

Von der Öffentlichkeit nicht unbemerkt hat<br />

sich die SPÖ während der Regierungsverhandlungen<br />

von einem relativ ambitionierten<br />

Konzept der Grundsicherung auf eine<br />

„bedarfsorientierte Mindestsicherung“, die<br />

in mehreren Stufen eingeführt werden soll<br />

und sich an einem Richtsatz von € 726,- pro<br />

Monat (14 x jährlich) orientiert, zurückgezogen.<br />

Das verfügbare Einkommen jener armutsgefährdeten<br />

14 % der Bevölkerung<br />

liegt um rund 20% unter dieser Schwelle<br />

– diese Einkommen im Durchschnitt um<br />

20 % zu heben wäre deshalb ein messbares<br />

Ziel der Koalitionspolitik. Leider werden<br />

Personen, Familien und Haushalte, deren<br />

Armutslage sich (auch) in anderen als ökonomischen<br />

Verhältnissen manifestiert (Deprivation,<br />

Teilhabe) - laut STAT weitere 21<br />

% der Österreicher/innen - aufgrund des<br />

Regierungsprogramms nicht erreicht werden<br />

können. Zu vage sind die Absichten<br />

zum Ausbau eines dementsprechend orientierten<br />

Sozial- und Gesundheitswesens formuliert.<br />

Verschiedene Verbände kritisieren<br />

zudem zu Recht, dass das Modell fast ausschließlich<br />

auf Sozialhilfe und den in diesem<br />

Bereich geltenden Bedingungen (Rückzahlungspflicht)<br />

basiere. Auch Zweifeln an der<br />

Umsetzung möglicher Verwaltungsvereinfachungen<br />

(„one-stop-shop Prinzip“) sind<br />

berechtigt. Hier lässt das Regierungsprogramm<br />

vieles offen und widerspricht sich<br />

sogar: So werden sowohl die Bezirksverwaltungsbehörden<br />

(im Abschnitt „Staatsund<br />

Verwaltungsreform“) als auch das AMS<br />

(im Abschnitt „Armutsbekämpfung“) als umsetzende<br />

Institution vorgeschlagen.<br />

Verbesserungen der Bevölkerungsgesundheit<br />

durch Reduktion sozialer Ungleichheit<br />

werden auf dieser Basis nicht ohne weiteres<br />

zu erreichen sein, vor allem auch da die<br />

Vermögen bessergestellter Bevölkerungsgruppen<br />

steuerlich unangetastet bleiben<br />

sollen. Die Politik der scheidenden Regierung,<br />

die eine massive verteilungspolitische<br />

Besserstellung Vermögender ermöglichte,<br />

wird zwar differenziert, aber im wesentlichen<br />

fortgeschrieben und auch fortwährend<br />

den Zuwachs an Lebenserwartung negativ<br />

beeinflussen.<br />

Prävention<br />

Prävention, Gesundheitsförderung und Public<br />

Health sollen zur 4. Säule des Gesundheitswesens<br />

ausgebaut werden. Sozialwissenschaftliche<br />

Primärprävention wird sich<br />

allenfalls auf die im Regierungsprogramm<br />

wie explizit genannten Bereiche Bewegung,<br />

Ernährung, Suchtverhalten und Unfallgefährdung<br />

(Verhaltensfaktoren) beziehen<br />

und nicht notwendigerweise auf die Stärkung<br />

der Gemeinwesen, in denen Einzelne<br />

und Gruppen an den für sie gesundheitsrelevanten<br />

Entscheidungen partizipieren (Verhältnisfaktoren).<br />

Von welcher inhaltlichen<br />

Qualität das geplante Präventionsgesetz<br />

sein wird, darf angesichts der Eingliederung<br />

des Fonds Gesundes Österreich in eine<br />

„Gesundheit Österreich GesmbH“ (mit hektischer<br />

Einfärbung am Ende der letzten Legislaturperiode)<br />

und angesichts der Tatsache,<br />

02 <strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong>


dass Ärztekammer und VertreterInnen der<br />

pharmazeutischen und medizinisch-technischen<br />

Industrien massiv für die weitere<br />

Umsetzung von Bevölkerungs-Screenings<br />

lobbyieren werden, bezweifelt werden, zumal<br />

auch noch das Gesundheitsressort der<br />

ÖVP anheim gefallen ist, die schon in der<br />

Vergangenheit danach trachtete, die durch<br />

das Gesundheitsförderungsgesetz 1997<br />

frei gewordenen Mittel in öffentlichkeitswirksame<br />

Kampagnen – ohne die notwendigen<br />

sozialen Begleitmaßnahmen – zu investieren.<br />

Die bestehenden Finanzierungstöpfe für<br />

Gesundheitsförderung und Prävention werden<br />

also aller Voraussicht nach so eingesetzt<br />

werden, dass bedeutsame Privatinteressen<br />

bei der Mittelverteilung höher wiegen<br />

werden als der gesundheitliche Interventionsbedarf<br />

der Bevölkerung.<br />

Strukturmaßnahmen im<br />

Gesundheitswesen<br />

Die strukturellen Maßnahmen in der Krankenversorgung<br />

sehen unter anderem vor,<br />

dass künftig „zur Verbesserung der fachärztlichen<br />

Versorgung im ländlichen Bereich“<br />

Krankenanstalten durch voraussichtlich an<br />

solche angebundene Ambulatorien ergänzt<br />

werden, die „umfassende“ Leistungspakete<br />

anbieten sollen. Dass ausgebaute Krankenhausambulatorien<br />

als „vor- und nachgelagerte<br />

Alternativen zum Spitalsaufenthalt“<br />

verstanden werden lässt vermuten, dass<br />

niedergelassene ÄrztInnen zusätzliche Konkurrenz,<br />

die noch dazu bevölkerungsweit mit<br />

einer qualitativ besseren Versorgungsqualität<br />

assoziiert wird, bekommen. Dass die<br />

„Aufwertung von AllgemeinmedizinerInnen<br />

und anderer Gesundheitsberufe“ im Regierungsprogramm<br />

nicht näher definiert wird<br />

und wohl schwer mit dem Ausbau ambulanter<br />

Krankenhausversorgung einhergehen<br />

kann, wird spätestens bei der Umsetzung<br />

der Strukturänderungen zu weiteren Lippenbekenntnissen<br />

führen. Jedenfalls darf<br />

vor diesen Maßnahmen schon jetzt wegen<br />

zwingender Evidenz über die Notwendigkeit<br />

ausgebauter Primärversorgung sowie der<br />

schlechten internationalen Vergleichslage<br />

Österreichs (hohe Krankenhauslastigkeit<br />

des Systems, zu schwacher Ausbau des<br />

ambulanten Sektors, „Pflegenotstand“) im<br />

Sinne der Bevölkerungsgesundheit gewarnt<br />

werden.<br />

Im Steuerungsbereich wird die Bundesregierung<br />

die bereits unter Rauch-Kallat eingeschlagene<br />

Gesundheitsreform 2005 fortsetzen.<br />

Geplant sind weitere Strukturmaßnahmen,<br />

z.B. die Einführung bundeseinheitlicher<br />

Leistungskataloge für Sozialversicherungsträger<br />

sowie die Zusammenlegung<br />

der SVA der Bauern und der gewerblichen<br />

Wirtschaft. Der für eine „bedarfsgerechte<br />

Verteilung der Mittel“ notwendige Risikostrukturausgleich<br />

(Berücksichtigung der sozial-ökonomischen<br />

Lage der Versicherten<br />

für einen Finanzausgleich zwischen den<br />

Krankenversicherungsträgern) wird zwar<br />

erwähnt – der Prozess, wie es zur Einführung<br />

eines solchen kommen soll, bleibt jedoch<br />

ungewiss.<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong><br />

03


Fortsetzung<br />

Gesunde Gesundheitspolitik?<br />

An anderer Stelle wird festgehalten, dass<br />

man u. a. durch die genannten Veränderungen<br />

bei den Gesundheitskosten ein „Effizienzpotential“<br />

von 300 Mio. € bis 2008 und<br />

weiteren 100 Mio. € bis 2010 realisieren<br />

möchte, dies entspricht jährlichen Einsparungen<br />

von etwa 0,5 % der Gesamtkosten.<br />

Die Finanzierungs- und Liquiditätsengpässe<br />

der Sozialversicherung sollen durch eine Erhöhung<br />

der Krankenversicherungsbeiträge<br />

um 0,15 % abgefedert werden – die Aufteilung<br />

dieser Erhöhung auf DienstnehmerInnen-<br />

und DienstgeberInnenbeiträge werden<br />

die SozialpartnerInnen jedoch erst auf dem<br />

Verhandlungsweg bestimmen. Auch hier<br />

kann man zu Recht kritisieren, dass allenfalls<br />

Finanzierungslöcher der gesetzlichen<br />

Krankenversicherung gestopft werden,<br />

ohne den notwendigen Gerechtigkeitsfortschritt<br />

der Mittelaufbringung (Verbreiterung<br />

der Bemessungsgrundlage auf Kapitaleinkommen)<br />

zu vollziehen. Insgesamt werden<br />

nach wie vor ärmere Bevölkerungsschichten,<br />

da sie um 7-10 Jahre früher versterben,<br />

die Krankheitskosten der reichen Älteren<br />

quersubventionieren.<br />

Positiv ist die geplante Reduktion der Selbstbehalte<br />

für chronisch Kranke, die in Zukunft<br />

bei maximal 2 % des Bruttoeinkommens<br />

festgelegt werden. Laut Arbeiterkammer<br />

werden davon Nettoeinkommen bis zu einer<br />

Höhe von € 1.500,- profitieren. Eine Reduktion<br />

der direkten PatientInnenzuzahlungen<br />

ist schon allein deshalb wünschenswert, weil<br />

Österreich im europäischen Vergleich den<br />

höchsten Anteil an Selbstbehalten (32 %<br />

der Gesamtausgaben) mit dementsprechend<br />

ungerechter Verteilungswirkung aufweist.<br />

Unklar ist, wie die geplante Deckelung<br />

administrierbar gemacht wird, zumal<br />

bei bestimmten Personengruppen das Einkommen<br />

erst mit 2-3jähriger Verzögerung<br />

feststeht.<br />

Pflege<br />

Die Bundesregierung hat die Pflegeversorgung<br />

als zentrale gesellschaftliche Aufgabe<br />

anerkannt und dazu eine Reihe von durchaus<br />

positiven Akzenten gesetzt, die die zu<br />

Pflegende sowie pflegende Angehörige und<br />

deren Familien betreffen.<br />

Der bedenkliche Kernpunkt des geplanten<br />

Ausbaus der Pflegevorsorge betrifft jedoch<br />

zukünftige Finanzierungsform. Konkret ist<br />

ein Privatversicherungs-System für die Aufbringung<br />

der Mittel angedacht – das heißt<br />

04<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong>


mit anderen Worten, dass das Pflegerisiko<br />

liberalisiert wird. Die Kapitaldeckungsverfahren<br />

von Privatversicherern führen dazu,<br />

dass individuelle Risikoprämien berechnet<br />

werden und Leistungskataloge entgegen<br />

der geplanten Harmonisierung variieren<br />

können. Zudem zeigen alle internationalen<br />

Vergleiche, dass liberalisierte Leistungsangebote<br />

im Gesundheitswesen zu schlechteren<br />

Zugangsbedingungen und höheren<br />

Kosten führen. Es wäre besser gewesen,<br />

das öffentliche Gesundheitswesen mit einer<br />

kontrollierten Leistungsplanung zu betrauen,<br />

anstatt zu beabsichtigen, dieses Feld<br />

den Versicherungs- und Pflegedienstleistermärkten<br />

zu überlassen.<br />

In Zukunft werden wir es also mit ambulanter<br />

Pflege zu tun haben, aus deren Verantwortung<br />

sich die Öffentlichkeit weitgehend<br />

zurückgezogen haben wird, falls eine weitere<br />

im Regierungsprogramm festgelegt Strategie<br />

scheitern sollte: Die Neu-Organisation<br />

von ambulanten Pflegediensten, insbesondere<br />

die Unterstützung informeller Pflegeverhältnisse<br />

durch Familienangehörige und<br />

NachbarInnenschaftsdienste (80 % aller<br />

Pflegeverhältnisse). Durchgehend positiv<br />

ist die geplante Verbesserung der Position<br />

der pflegenden Angehörigen in Sozialversicherungsrecht<br />

und Arbeitsrecht, die hoffentlich<br />

in eine tatsächliche Karenzierungsmöglichkeit<br />

mündet. Beim Ausbau ambulanter<br />

Pflege wurde vermutlich – orientiert am<br />

Vorarlberger Modell – den Gemeinden eine<br />

besondere Funktion zugedacht, wenngleich<br />

die kostenwirksamen Regelungen erst<br />

im Rahmen der Verhandlungen zwischen<br />

Bund, Ländern und Gemeinden festgelegt<br />

werden. Jene Pflegedienstleistungen, die<br />

illegal auf dem Schwarzmarkt erbracht werden<br />

und die im Rahmen der Wahlkampfdebatten<br />

als Indiz für einen Pflegenotstand<br />

thematisiert wurden, werden mit Juli <strong>2007</strong><br />

(fremdenrechtlich – aber nicht arbeits- und<br />

sozialrechtlich) „legalisiert“. Hier werden<br />

Arbeitsplätze für selbständig erwerbstätige<br />

ÖsterreicherInnen („Für die Betreuung<br />

daheim ist ein eigener Beschäftigungstypus<br />

möglichst auf der Basis selbständiger<br />

Beschäftigung zu entwickeln.“) und für MigrantInnen<br />

aus neuen EU Mitgliedsstaaten<br />

entstehen, deren gesetzliche Absicherung<br />

zu beobachten sein wird. Die Regierungserklärung<br />

schweigt freilich darüber, wie sich<br />

Österreich gegenüber künftigen zu Pflegenden<br />

oder Pflegekräften mit Migrationshintergrund<br />

verhalten wird oder welche Auswirkun-<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong><br />

05


Fortsetzung<br />

Gesunde Gesundheitspolitik?<br />

gen die Migration von Gesundheitspersonal<br />

aus Tschechien, der Slowakei, Rumänien<br />

oder Bulgarien auf die Gesundheitssysteme<br />

in diesen Ländern haben wird („brain drain“/<br />

“brain gain“). Steigende Einkommen in diesen<br />

Ländern werden wahrscheinlich dazu<br />

führen, dass der Anreiz dafür, weiterhin in<br />

österreichischen Haushalten pflegerisch tätig<br />

zu werden, sinkt.<br />

Bildung<br />

Gespannt darf man erwarten, ob das geplante<br />

Maßnahmenbündel im Bereich der<br />

Bildung auch dazu führt, dass die Chancen<br />

von Kindern und Jugendlichen aus benachteiligten<br />

Bevölkerungsgruppen und -schichten<br />

steigen, die Schule nicht weiterhin als<br />

Ort der sozialen Niederlage und Exklusion<br />

zu erleben. Schritte in die richtige Richtung<br />

sind im Regierungsprogramm durchaus<br />

verankert (KlassenschülerInnenhöchstzahl<br />

25, Ausweitung der Tagesbetreuung, Integration),<br />

dennoch ist der „große Wurf“, die<br />

Differenzierung von Schüler/innen durch<br />

Schulformen vom 11. auf das 15. Lebensjahr<br />

hinauszuzögern („Gesamtschule“) nicht<br />

gelungen. Ein solcher hätte durch die allgemeine<br />

Verbesserung der Bildungschancen<br />

mit Sicherheit auch zu mehr Gesundheit<br />

beigetragen, wie die Geschichte unspezifischer<br />

Präventionsmaßnahmen beweist.<br />

Sich aus einer Public Health - Perspektive<br />

analytisch an die Vorhaben der SPÖ/<br />

ÖVP Koalition zu nähern heißt in erster<br />

Linie, nicht nur die Reformpläne für das<br />

Krankenversorgungssystem, sondern<br />

viel mehr auch die Auswirkungen der geplanten<br />

Gesamtpolitik auf die Gesundheit<br />

der Bevölkerung zu beleuchten.<br />

Dazu zählen neben den hier am Rande<br />

erwähnten Bereichen Soziales und Bildung<br />

auch Wirtschafts-, Arbeitsmarkt-,<br />

Agrar- und Umweltpolitik. Für ein umfassendes<br />

Resümee müsste man dieses<br />

breite Gesundheitsverständnis auf andere<br />

Politikbereiche umlegen.<br />

Christoph Pammer<br />

Christoph Pammer, DSA, MPH, war von 2000-2003 im <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> tätig. Zurzeit<br />

arbeitet er als wissenschaftlicher Mitarbeiter beim Universitätslehrgang für Public<br />

Health an der Medizinischen Universität Graz und als Unternehmensberater für Gesundheitswesen<br />

06 <strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong>


PSYCHOANALYTISCHE<br />

BEHANDLUNG<br />

SEXUELLER PROBLEME<br />

In Zeiten von Viagra und anderen Methoden potenzversprechender Symptombekämpfung<br />

(auch für Frauen) scheint die Frage nach dem „Warum und Wozu?“ von<br />

sexuellen Problemen immer mehr in den Hintergrund zu treten. Sexualität ist jedoch<br />

keine Angelegenheit perfekter Techniken, optimaler Körperfunktionen oder korrekter<br />

Verhaltensweisen. Das V e r s t e h e n der jeweiligen Funktion und Bedeutung sexueller<br />

‚Störungen’ ist wesentliche Grundlage für sinnvolle Behandlungsverläufe.<br />

Psychoanalyse als Tor zum<br />

Unterbewusstsein<br />

Aus psychoanalytischer Sicht bildet der Zugang<br />

zu vergessenen, sprich: verdrängten<br />

sexuellen Erfahrungen und Phantasien, die<br />

in das Kindheits- und Jugendalter hineinreichen,<br />

eine Art Schlüssel.<br />

Die körperliche Triebhaftigkeit wird in der<br />

Psychoanalyse als zentrale, bewegende<br />

Energie für sämtliche menschlichen Lebensäußerungen<br />

verstanden. Sie steht vom<br />

Kleinkindalter an in einem konflikthaften<br />

Verhältnis zu Kultur und Gesellschaft, rund<br />

um verführerische Nähe einerseits, Verbote<br />

andererseits. Im Laufe seines Lebens findet<br />

jeder Mensch immer wieder hochspezifische<br />

Formen und Wege, in denen seine<br />

Lust, sein Begehren zur gelebten Sexualität<br />

wird. Entscheidend für das psychoanalytische<br />

Verständnis der Sexualität ist die<br />

Bedeutung der Phantasien: Erst das Phantasieren,<br />

die unbewussten inneren Vorstellungsbilder<br />

führen zu Erotik und sexueller<br />

Lust auf einen bestimmten Menschen, der<br />

sich so oder so bewegt, riecht, aussieht,<br />

spricht. Wäre es nicht so, würden wir uns<br />

gar nicht verlieben und im Zusammenhang<br />

damit, alle möglichen Varianten von Glücksgefühlen<br />

bis Seelenqualen erleben.<br />

Was machen die Psychoanalytiker mit<br />

dem Sexuellen in der Praxis?<br />

Oder anders, konkreter gefragt: Welche<br />

Haltung nehme ich als Analytiker, als Analytikerin<br />

ein, um Zugang zu einer Person zu<br />

bekommen, die ein sexuelles Problem oder<br />

Symptom als Beweggrund angibt, um professionelle<br />

Hilfe in Anspruch zu nehmen?<br />

Wenn mich beispielsweise ein Mann, der<br />

unter vorzeitigem Samenerguss leidet oder<br />

eine Frau, die körperlich unbegründete<br />

Schmerzen beim Geschlechtsverkehr erlebt,<br />

fragen: „Was kann man da machen?“<br />

Was mache ich dann – als Analytikerin?<br />

Ich antworte sinngemäß: „Wissen Sie, machen<br />

kann man da zunächst einmal gar<br />

nichts. Aber ich bin gerne dazu bereit, gemeinsam<br />

mit Ihnen zu untersuchen, was<br />

Sie eigentlich erleben.“<br />

In dieser Antwort steckt einerseits eine Zumutung:<br />

Der Wunsch nach schneller Reparatur,<br />

nach Symptombeseitigung, nach Machbarkeit<br />

oder Heilung durch Expertenwissen<br />

wird enttäuscht. Andererseits bedeutet die<br />

Antwort einen Vorschlag zum Wechsel der<br />

Blickrichtung - weg von der sprachlichen<br />

Wiedergabe eines körperlich-funktionalen<br />

Ablaufs hin zu einer Erzählung bzw. zu<br />

dem, was zwischen uns beiden währenddessen<br />

entstehen und geschehen wird. Ich<br />

gehe davon aus oder schaffe einen Raum<br />

dafür, dass das, worum es in der Störung<br />

eigentlich geht, sich in unserer Begegnung<br />

in irgendeiner, zugleich hochbedeutsamen<br />

Art zeigen, wiederholen, spiegeln wird und<br />

- warte ab.<br />

Geachtet wird nicht nur auf den Inhalt der<br />

zwischen uns gesprochenen Worte, sondern<br />

zugleich auf Prozesse von Spannung<br />

- Entspannung, Beweglichkeit – Starre, also<br />

auf etwas „zwischen den Zeilen“ Lesbares<br />

bzw. Hörbares.<br />

Es geht um eine Art prägenden Einstieg in<br />

einen - zunächst - offenen Spielraum. Welche<br />

Szene wird hier erzeugt und in welche<br />

Position gerate ich dabei?<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong><br />

07


Fortsetzung<br />

Psychoanalytische<br />

Behandlung sexueller Probleme<br />

Das Symptom wird in Szene gesetzt<br />

In abklärenden Gesprächen und therapeutischen<br />

Behandlungen von heterosexuellen<br />

Männern, deren Sexual- und Beziehungsleben<br />

durch vorzeitigen Samenerguss beeinträchtigt<br />

wurde, stellten sich bereits im Vorfeld<br />

der ersten Begegnung im Laufe der Zeit<br />

für mich überraschende Ähnlichkeiten ein:<br />

Ein deutliches „zu früh Kommen“ zum vereinbarten<br />

Erstgespräch, verbunden mit hoher,<br />

auch körperlich geäußerter Nervosität,<br />

Auf- und Abgehen im Wartezimmer, WC-<br />

Besuch. Daraufhin wurde jeweils, sobald<br />

wir uns gegenübersaßen, schnell und hastig<br />

das Symptom in den Raum gestellt, etwa<br />

in den Worten: „Ich komme beim Verkehr<br />

immer zu schnell. War schon beim Urologen<br />

deshalb. Der konnte nichts finden und<br />

sagte, das sei wohl psychisch. Was soll ich<br />

machen?“<br />

Wenn ich daraufhin meine Neugier bekundete,<br />

gerne mehr erfahren zu wollen, also<br />

über die Art der Beziehung, Gefühle zur<br />

Partnerin, über das gegenwärtiges Leben,<br />

wie denn aufgewachsen, usw., kamen häufig<br />

nur kurze, folgsame Antworten: Sonst<br />

sei alles in Ordnung, die Beziehung harmonisch,<br />

die Verhältnisse in der Herkunftsfamilie<br />

ganz normal, beruflich gäbe es keine<br />

Probleme.<br />

Die Tendenz der Reaktion dieser Patientengruppe<br />

lautete: „Was soll ich noch sagen.<br />

Ich habe schon alles gesagt. Was wollen<br />

Sie noch wissen, um mich behandeln zu<br />

können? Warum soll es denn zwischen diesen<br />

anderen Bereichen und der Sexualität<br />

überhaupt eine Verbindung geben?“<br />

Der Erwartungsdruck ist in dieser Situation<br />

ebenso hoch wie das Enttäuschungspotential.<br />

Viele Männer, die mit dem Symptom<br />

des vorzeitigen Samenergusses in die<br />

Sprechstunde kommen, äußern den klaren<br />

Wunsch, es solle so bald wie möglich, ohne<br />

lästiges ‚Herumreden’ beseitigt werden. Ein<br />

solcher Anspruch, verbunden mit der impliziten<br />

Drohung, andernfalls auf professionelle<br />

Hilfe zu verzichten und damit mich als<br />

Therapeutin für unfähig zu erklären, stellt<br />

mich vor eine schwierige Aufgabe: Es gilt ja,<br />

einem Anspruch zu begegnen bzw. einen<br />

professionellen Ruf zu verteidigen.<br />

Auf der anderen Seite verspürt jeder dieser<br />

Männer in sich selbst den enormen Druck,<br />

die (sexuellen) Erwartungen der Frau unbedingt<br />

erfüllen, sie also keinesfalls enttäuschen<br />

zu wollen. Die Angst vor Beschämung<br />

und Entwertung ist groß, die Gedanken daran<br />

prägen jede sexuelle Handlung schon<br />

im so genannten Vorspiel. Etwas von dieser<br />

Angst des Mannes verspüre ich selbst<br />

in der Position der Therapeutin: Wenn ich<br />

seine Erwartung nicht erfüllen kann, wird er<br />

mich entwerten.<br />

Die Art und Weise, in der sich das sexuelle<br />

Symptom (hier – der vorzeitige Samenerguss)<br />

unter uns in Szene setzt, muss nun<br />

– seitens des/der AnalytikerIn – übersetzt<br />

und in ihrer Bedeutung verstanden werden.<br />

Die unbewusste Mitteilung des männlichen<br />

Patienten könnte lauten: „Ich war so ungeduldig,<br />

so unter Druck, ich habe schon alles<br />

gesagt, schon alles hergeben. Ich bin<br />

wieder einmal zu früh ‚gekommen’, was<br />

machen wir jetzt miteinander? Sag mir, was<br />

ich sagen soll, ich will versuchen, alle Deine<br />

Erwartungen zu erfüllen. Aber wie? Verlass<br />

mich nicht.“<br />

Während der Patient sein Symptom mitteilt,<br />

geht es für den Therapeuten/die Therapeutin<br />

weder um passives Zuhören, noch um<br />

vorschnelles, pseudo-professionelles Agieren<br />

unter dem Motto: „Ich weiß, wie Ihre Störung<br />

entstanden und wie sie wieder zu beseitigen<br />

ist.“ Notwendig erscheint vielmehr<br />

die Ermutigung bzw. die Verführung zum<br />

Erzählen, zur Beachtung des scheinbar Nebensächlichen,<br />

Bedeutungslosen. Die psychoanalytische<br />

Haltung besteht in einer Art<br />

weiterführenden Wiedergabe des Verstandenen,<br />

in kontextgebundenen Fragen oder<br />

der Interpretation von Zusammenhängen<br />

mit dem Ziel, einen dialogischen Raum zu<br />

eröffnen, der trotz fehlender ‚schneller’ Antworten<br />

neugierig macht. Während dieses<br />

Prozesses kann eine erste Umwandlung<br />

einsetzen, die im Hinblick auf die Sinnhaf-<br />

08 <strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong>


tigkeit einer künftigen Behandlung wesentlich<br />

ist: Aus dem Störenden (dem Symptom)<br />

wird etwas Interessantes, das eine noch zu<br />

klärende Funktion und Bedeutung hat, das<br />

also gewissermaßen zu etwas gut ist.<br />

Beispiel aus einem Behandlungsverlauf<br />

Ein 30-jähriger Mann, ich nenne ihn Herrn<br />

K., litt in den sexuellen Begegnungen mit<br />

seiner von ihm als generell lustlos erlebten<br />

Ehefrau seit ca. 7 Jahren immer unter vorzeitigem<br />

Samenerguss. In einer kurzzeitigen<br />

Liebesbeziehung zu einer Freundin war<br />

es jedoch nicht so. Er entschloss sich zu einer<br />

Therapie, die eineinhalb Jahre dauerte.<br />

Zu Beginn unserer Sitzungen hatte er einen<br />

Traum: „Ich fahre in einem roten Sportwagen<br />

eine steile Strasse hinunter und werde<br />

immer schneller. Ich versuche zu bremsen,<br />

aber die Bremsen funktionieren nicht. Dann<br />

rollt mein Auto direkt in eine Autowerkstatt,<br />

dort will ich meinen Wagen reparieren lassen.<br />

Als Ersatz bekomme ich ein kleines,<br />

klappriges Auto zur Verfügung gestellt.<br />

Ich bin damit gar nicht zufrieden und enttäuscht.“<br />

Der Patient, der ‚zu schnell’ unterwegs ist,<br />

rollt in die ‚Werkstatt’ der Therapeutin (Beratungsstelle),<br />

um sich reparieren zu lassen.<br />

Mit dem Ersatzfahrzeug, also der Therapie,<br />

die er durchlaufen muss, bis sein eigener<br />

Wagen (sein Körper bzw. Penis) repariert<br />

ist, ist er offenbar gar nicht zufrieden. Dieses<br />

Fahrzeug erscheint ihm ungenügend,<br />

viel zu langsam. Ein schlechter Ersatz für<br />

seine große Lust an der Schnelligkeit.<br />

Andererseits wiederum ist er fasziniert, so<br />

zu träumen und mit mir darüber sprechen<br />

zu können. Herr K. erinnert sich in der Folge<br />

noch an mehrere Träume und kommt<br />

neugierig mit ihnen in die Therapiestunden.<br />

Ins Zentrum der Behandlung rücken bald<br />

schwerwiegende innere Konflikte mit der<br />

von ihm als dominant und entwertend erlebten<br />

Ehefrau. Diese für ihn beängstigenden<br />

Gefühle hatte er sich in seiner auf Harmonie,<br />

Aggressionsvermeidung und Trennungsangst<br />

ausgerichteten seelischen Struktur<br />

lange Zeit nicht zugestehen können. Im<br />

Zuge seiner beginnenden, durchaus produktiven,<br />

jedoch anstrengenden Auseinandersetzungen<br />

mit seiner Ehefrau kommt es<br />

bald zu einer Veränderung der sexuellen<br />

Begegnungen bzw. der Dynamik zwischen<br />

den Beiden. Der vorzeitige Samenerguss<br />

verlor dabei zunehmend an Bedeutung,<br />

selbst wenn er noch manchmal, jedoch<br />

nicht regelmäßig, vorkam.<br />

Im letzten halben Jahr der Therapie verschob<br />

sich der Schwerpunkt hin zu seiner<br />

Geschichte mit seiner Mutter und einem<br />

älteren Bruder, der Alkoholiker war. Das<br />

Symptom geriet darüber ‚in Vergessenheit’,<br />

es hatte keine Bedeutung mehr für Herrn K.<br />

Die Tendenz übrigens, zu früh in die Stunde<br />

zu kommen, hat sich sowohl bei diesem, als<br />

auch bei vielen anderen Männern mit ähnlicher<br />

Symptomatik, sehr bald ‚von selbst’<br />

verflüchtigt, sobald eine stabile therapeutische<br />

Beziehung entstanden war.<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong><br />

09


Fortsetzung<br />

Psychoanalytische<br />

Behandlung sexueller Probleme<br />

Störungen als Zeichen von Lebendigkeit<br />

Abschließend einige allgemeine Bemerkungen:<br />

In jedem Symptom, in jeder ‚Störung’<br />

wird nach Auffassung der Psychoanalyse<br />

ein unbewusster Konflikt dargestellt<br />

und zum Ausdruck gebracht. So haben<br />

beispielsweise der fehlende Orgasmus,<br />

die ausbleibende Erektion, der Scheidenkrampf,<br />

vaginale Infektionen, sog. perverse<br />

Neigungen, Süchte usw. immer Funktion<br />

und Bedeutung. Das Störende ist also<br />

„zu etwas gut“. Dies wird als unbewusster<br />

Krankheitsgewinn bezeichnet, der mit der<br />

Aufrechterhaltung des inneren seelischen<br />

Gleichgewichts zu tun hat. Deshalb sollte<br />

die Aufmerksamkeit nicht einseitig auf das<br />

Symptom, seine Geschichte und vor allem<br />

auf seine Beseitigung gerichtet sein.<br />

Jede Störung kann durchaus als Zeichen von<br />

Lebendigkeit, als (sprachlose) Unzufriedenheit<br />

mit dem Vorfindbaren gesehen werden.<br />

Als Psychoanalytikerin muss ich von meiner<br />

Grundhaltung her ein unerschrockenes,<br />

auch neugieriges Verhältnis zu Absurdem,<br />

Widersprüchlichem, zunächst Rätselhaftem,<br />

Fremdartigem haben. Im psychoanalytischen<br />

Prozess geht es im Wesentlichen<br />

um kontinuierliche Übersetzungsarbeit mit<br />

dem Ziel, einen als störend erlebten Zustand<br />

in vielfältiges, bewegliches, subjektives<br />

Erleben bzw. Sprechen zu verwandeln.<br />

In einem dialogischen Prozess kommt es<br />

nicht nur zum möglichen ‚Verschwinden’<br />

des Symptoms, sondern vor allem zur inneren<br />

Veränderung der Dynamik zwischen<br />

dem (Trieb-)Wunsch und der Abwehr.<br />

Die Psychoanalyse betrachtet jedes seelische<br />

Phänomen als Resultat des Wirkens<br />

10 <strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong>


entgegen gesetzter Kräfte. In der Entwicklung<br />

des Menschen treffen subjektive, triebhaft<br />

- körperliche Momente auf Beziehungen<br />

und gesellschaftliche Realitäten. Konflikte<br />

sind unausweichlich, werden jedoch<br />

sehr verschieden gelöst. Deshalb besteht<br />

der Horizont für Wege und Ziele einer psychoanalytischen<br />

Therapie nicht nur in innerseelischer<br />

Veränderung, also im besseren<br />

Ertragen des möglicherweise Unerträglichen,<br />

sondern ebenso im Bewusstwerden<br />

krankmachender Lebensumstände bzw. gesellschaftlicher<br />

Strukturen. Im Zuge dessen<br />

können beispielsweise normierende Ideale<br />

aller möglichen Sexualitätsstandards hinterfragbar<br />

werden. Resultat dieses dynamischen<br />

therapeutischen Verfahrens, das<br />

ständig verdrängte Erinnerung und – in der<br />

Folge – ausgeblendete Gegenwart im Visier<br />

hat, ist nicht Stillstand, sondern Bewegung<br />

und Transformation.<br />

Ulrike Körbitz<br />

Dr. in Ulrike Körbitz, Psychoanalytikerin und Psychotherapeutin, Gründungsmitglied<br />

und langjährige Mitarbeiterin der Salzburger Sexualberatungsstelle (von 1985 bis<br />

2002), Universitätslektorin, arbeitet in der Sexualberatungsstelle des <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong>.<br />

Terminvereinbarung, auch anonym, unter Tel.: 0316/ 46 23 40<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong><br />

11


HEUSCHNUPFEN –<br />

WAS TUN?<br />

Er ist etwas irreführend, der Begriff „Heuschnupfen“, da ja allergische Reaktionen auf<br />

Pollen nicht nur zur Zeit der Heuernte auftreten können, sondern bereits im Frühjahr,<br />

manchmal auch schon im Februar, wenn die ersten Palmkätzchen blühen. Der medizinisch<br />

richtige Ausdruck wäre „Pollenallergie“ oder auch „allergische Rhinitis“, sie kann auch,<br />

wenn z.B. eine Hausstauballergie hinzukommt, zu ganzjährigen Beschwerden führen.<br />

Häufigkeit<br />

In Österreich leiden ca. 16 - 17% der Bevölkerung<br />

an einer „allergischen Rhinitis“, sie tritt<br />

auf Grund der Luftverschmutzung durch Dieselruß<br />

(=Feinstaub), Ozon und der Erderwärmung<br />

deutlich häufiger auf, als noch vor einem<br />

Jahrzehnt. Feinstaub und Ozon verändern die<br />

Blütenpollen, sie werden gewissermaßen „aggressiver“.<br />

So ist die Erderwärmung bereits<br />

dafür verantwortlich, dass die Blütensaison<br />

früher beginnt: sie dauert in Europa bereits<br />

um 10 bis 14 Tage länger, als noch vor dreißig<br />

Jahren.<br />

Zwischen 20 – 40% der „Heuschnupfen-PatientInnen“<br />

entwickeln im Lauf der Zeit ein<br />

Bronchialasthma, umgekehrt leiden 80% der<br />

Asthma-PatientInnen an allergischer Rhinitis.<br />

Das bedeutet aber nicht, dass jeder Patient<br />

mit Heuschnupfen gleich Asthma bekommen<br />

wird, leider ist dies aber bei ca. einem Drittel<br />

der Betroffenen der Fall. „Heuschnupfen-Patienten“<br />

haben auch ein dreifach höheres Risiko<br />

für Nahrungsmittelallergien, deshalb ist<br />

eine Früherkennung und frühzeitige Behandlung<br />

bereits von Kindesalter an wichtig.<br />

Beschwerden und Symptome<br />

Eine Schweizer Untersuchung zeigt zum<br />

Beispiel, dass die Beeinträchtigung der Lebensqualität<br />

durch Heuschnupfen bereits<br />

bei Jugendlichen sehr stark ist: An die 70%<br />

leiden unter Konzentrationsschwierigkeiten,<br />

Leistungseinschränkung und schlechteren<br />

schulischen Leistungen, die Hälfte der betroffenen<br />

jungen Menschen hat schon berufliche<br />

Schwierigkeiten und 20 % müssen durch die<br />

Erkrankung Einkommenseinbußen hinnehmen.<br />

Typische Symptome für Heuschnupfen: Nasenrinnen,<br />

Niesreiz oder eine verstopfte Nase.<br />

Die- selben Beschwerden treten jedoch auch<br />

bei Viruserkrankungen und in Folge von verschmutzter<br />

Luft, aber auch bei Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />

oder im Zusammenhang<br />

mit Medikamenten auf. Weitere Symptome:<br />

tränende und juckende Augen, Jucken am<br />

Gaumen oder in der Ohrtrompete (zwischen<br />

Hals und Ohren), allgemeine Müdigkeit, Abgeschlagenheit<br />

und Konzentrationsstörungen.<br />

Diagnose<br />

Der Zusammenhang mit blühenden Pflanzen<br />

ist offensichtlich - wenn wir in der Nähe von<br />

Palmkätzchen oder anderen Bäumen die genannten<br />

Symptome bekommen oder im Sommer<br />

aus heiterem Himmel auf einer Wiese zu<br />

schnupfen beginnen.<br />

Vergleichen wir den Zeitpunkt der Beschwerden<br />

dann noch mit den <strong>Info</strong>rmationen des Pollenwarndienstes,<br />

können wir fast sicher sein,<br />

an einer Allergie auf die entsprechenden Blütenpollen<br />

zu leiden.<br />

Diese Selbstbeobachtung ist deshalb wichtig,<br />

da auch die medizinischen Tests falsch positiv<br />

oder negativ sein können, – d.h. ein Test zeigt<br />

eine Allergie auf, wo keine vorhanden ist, oder<br />

umgekehrt. In der Regel stimmen jedoch die<br />

Testergebnisse („PRICK“-Hauttest, „RAST“-<br />

Bluttest) mit den angegebenen Beschwerden<br />

überein.<br />

Der Hauttest selber ist einfach, schmerzlos<br />

und entgegen einer weit verbreiteten Meinung<br />

bereits bei Säuglingen durchführbar. Zur Sicherung<br />

der Diagnose sollte noch ein Bluttest<br />

vorgenommen werden, ist auch dieses Ergebnis<br />

noch unklar, kann ein Provokationstest<br />

(Einatmen von Pollen) durchgeführt werden.<br />

Behandlung<br />

In der Behandlung unterscheidet man:<br />

• ein Vermeiden der Allergie auslösenden Pollen,<br />

• die Behandlung der lästigen Symptome und<br />

• die Therapie der Ursachen („spezifische Immuntherapie“,<br />

„Hyposensibilisierung“, „Desensibilisierung“).<br />

Leiden Sie unter starken Beschwerden, ist es<br />

sinnvoll, an Tagen mit starkem Pollenflug von<br />

Ausflügen in die Natur Abstand zu nehmen,<br />

empfehlenswert kann die Anschaffung eines<br />

wirksamen!!!! Luftreinigers sein, der in den<br />

Wohnräumen für pollenfreie Luft sorgt, auch<br />

12<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong>


für viele Automarken gibt es wirksame Pollenfilter.<br />

Denken Sie auch daran, Ihre Urlaubszeit<br />

und die Urlaubsregion entsprechend den Pollenflugzeiten<br />

zu planen.<br />

Medikamente<br />

Wenn Sie wissen, wann „Ihre Allergiezeit“ beginnt,<br />

können Sie vorbeugend zwei bis drei<br />

Wochen davor Nasensprays mit „Cromoglycinsäure“<br />

anwenden.<br />

Diese Therapie ist zwar nicht so wirksam wie<br />

die Anwendung von Cortison oder Antihistaminika,<br />

kann aber bei leichten Beschwerden<br />

durchaus sinnvoll sein.<br />

Antihistaminika werden in Tablettenform eingenommen,<br />

wirken schnell und nicht nur auf<br />

die Nase, sondern auch auf die Augen und<br />

alle Schleimhäute im Kopfbereich.<br />

Mittlerweile sind diese Medikamente mit der<br />

lästigen Müdigkeitsnebenwirkung kaum mehr<br />

behaftet.<br />

Cortisonsprays für die Nase können Sie bedenkenlos<br />

auch über einen längeren Zeitraum<br />

einnehmen – sie schädigen weder die Nasenschleimhaut,<br />

noch den Körper. Die Wirksamkeit<br />

kann innerhalb einiger Stunden oder Tagen<br />

eintreten.<br />

Cortisonsprays sind jedoch in ihrer Wirksamkeit<br />

Antihistaminika bezüglich<br />

allgemeiner Beschwerden wie Müdigkeit,<br />

Augenrinnen, Halskratzen, etc. unterlegen.<br />

Experten raten bei starken Beschwerden zur<br />

Verwendung von Cortison und Antihistaminika.<br />

Von Gefäß verengenden Nasentropfen<br />

ist abzuraten.<br />

Immuntherapie<br />

Als einzige Therapie ist die spezifische Immuntherapie<br />

in der Lage, die Reaktion des Immunsystems<br />

auf die Blütenpollen nachhaltig<br />

zu verändern.<br />

Dabei werden verdünnte, Allergie auslösende<br />

Stoffe (Allergenextrakte) mit feinen, fast<br />

schmerzfreien Nadeln unter die Haut gespritzt<br />

und in der Folge von etwa drei Jahren in ihrer<br />

Verdünnung verändert. So kann sich der<br />

Organismus gewissermaßen an die Pollen<br />

„gewöhnen“. Je früher diese Behandlung einsetzt<br />

(schon in der Kindheit) umso größer der<br />

Erfolg.<br />

Im Durchschnitt lassen sich die Beschwerden<br />

um 30 bis 50% reduzieren, das kann aber<br />

auch bedeuten, dass im Fall von zwei Patienten<br />

der Eine zur Gänze beschwerdefrei ist, der<br />

Andere leider gar nicht. Als gesichert gilt, dass<br />

die Immuntherapie einer Placebobehandlung<br />

(Scheinbehandlung) überlegen ist, was von so<br />

genannten „Alternativmethoden“ nicht behauptet<br />

werden kann. Die Risiken der Behandlung<br />

(schwere allergische Reaktionen) sind gering<br />

– sie sollte aber nur bei einem Arzt durchgeführt<br />

werden, der über eine Ausstattung für die<br />

Notfallbehandlung verfügt.<br />

Die Immuntherapie ist sinnvoll, wenn:<br />

1. die Allergie bewiesen ist (Hauttest,<br />

Bluttest, Beschwerdebild)<br />

2. hochwertige Allergenextrakte zur Verfügung<br />

stehen<br />

3. ein Vermeiden der Allergie- auslösenden<br />

Situation nicht möglich ist.<br />

Nicht so gut erwiesen sind die Erfolge einer<br />

Kurzzeit-Immuntherapie (vor der Pollensaison)<br />

im Vergleich zur Langzeit-Therapie. Erstere<br />

kann aber einen sinnvollen Versuch darstellen,<br />

wenn wenig Zeit zur Verfügung stehen<br />

sollte.<br />

Jene Therapie, bei der Sie Tabletten einnehmen<br />

und sie im Mund zergehen lassen, steckt<br />

noch in den Kinderschuhen, und wird z.B. in<br />

der Schweiz noch nicht empfohlen, da die<br />

Wirksamkeit im Vergleich mit einer Injektionstherapie<br />

noch nicht nachgewiesen ist. (Sie ist<br />

ja mit 30-50% auch nicht gerade überwältigend).<br />

Alternativmethoden:<br />

Akupunktur: Behandlungen empfehle ich bereits<br />

vor Beginn der Pollensaison (also schon<br />

ab Jänner) einmal wöchentlich, ca. sieben<br />

bis zehn Sitzungen haben schon oft über die<br />

Saison geholfen. Die Wirksamkeit ist nicht in<br />

gleiche Maße dokumentiert wie bei schulmedizinischen<br />

Therapien.<br />

Homöopathie: ist nach Patientenberichten in<br />

Einzelfällen wirksam, es ist jedoch kein wissenschaftlicher<br />

Nachweis gegeben. Placebo?<br />

( es wirkt nicht die Substanz, sondern die Art<br />

und Weise des ärztlichen Gesprächs oder der<br />

Glaube ans Medikament)<br />

Bioresonanz: unwirksam, Placebo<br />

Hypnose: lindert Beschwerden.<br />

So ist die Behandlung von „Heuschnupfen“<br />

und Allergien immer noch eine Herausforderung<br />

für die Medizin - sowohl in der Forschung,<br />

als auch in der täglichen Praxis. Angesichts<br />

der deutlichen Zunahme von allergischen Erkrankungen<br />

- die Anzahl an „Heuschnupfen<br />

– PatientInnen“ hat sich von 1986 bis 2003<br />

verdoppelt, die Anzahl an Asthma Erkrankten<br />

hat sich sogar um das Dreieinhalbfache<br />

erhöht – müssen auch dringend erforderliche<br />

politische Maßnahmen zur Reduktion des<br />

Feinstaubgehaltes in der Atemluft – und dazu<br />

gehören nicht nur die Dieselabgase, sondern<br />

auch der Zigarettenrauch, getroffen werden.<br />

Rainer Possert<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong><br />

13


ZEIT FÜR LIEBENAU<br />

Drei Stunden Zeit hat sich das Team der Planungswerkstatt „Zeit für Graz“ im Auftrag des<br />

zuständigen Stadtrats am 15. Jänner <strong>2007</strong> für unseren Bezirk <strong>Liebenau</strong> genommen.<br />

Eine engagierte Runde von BürgerInnen und BezirkspolitikerInnen hat deshalb die Einladung,<br />

Ideen für eine positive Veränderung von <strong>Liebenau</strong> abzugeben (wieder einmal) angenommen.<br />

Nicht gekommen waren, wie schon vorab angekündigt, die meisten VertreterInnen<br />

der <strong>Liebenau</strong>er BürgerInneninitiativen, außer deren Sprecherin, Adelheid Mayer. Sie<br />

glaubten nicht mehr an die Möglichkeit, dass die Stadt ihre BürgerInneninteressen ernst<br />

nehmen könnte.<br />

Das Design der Veranstaltungsreihe, das<br />

alle Grazer Bezirke erfasste, sollte in erster<br />

Linie „neue“ BürgerInnen ansprechen,<br />

vergessen hatte man dabei auf schon jahrelang<br />

engagierte <strong>Liebenau</strong>erinnen und <strong>Liebenau</strong>er,<br />

die es bisher schon verstanden,<br />

ihre Interessen auch lautstark und öffentlich<br />

- zusammengefasst in der LUBI (<strong>Liebenau</strong>er<br />

Union der Bürgerinitiativen) zu vertreten.<br />

W e n i g R e s p e k t zeigten somit die Auftraggeber<br />

der Planungswerkstatt den bisherigen<br />

Initiativen des Bezirks, unter anderem<br />

auch der vom <strong>SMZ</strong> seit 1998 organisierten<br />

und moderierten „Gesundheitsplattform“.<br />

Diese übergab ja im Sommer 2006 die in<br />

acht Jahren in über 50 öffentlichen Sitzungen<br />

gesammelten Ideen und Forderungen<br />

für eine Bezirksreform, zusammengefasst<br />

als „Leitbild Gesundes <strong>Liebenau</strong>“ der Öffentlichkeit<br />

und den zuständigen PolitikerInnen.<br />

Mit den Kapiteln: Wohnen, Natur, Verkehr,<br />

Industrie und Gewerbe, Infrastruktur, Kinder<br />

und Jugendliche, Soziales, BürgerInnenbeteiligung<br />

sind darin die Eckpfeiler für<br />

eine zukunftsorientierte Bezirksentwicklung<br />

beschrieben. Ich (Gustav Mittelbach) überreichte<br />

am Anfang der Veranstaltung der<br />

Diskussionsleiterin Mag. a Doris Kampusch<br />

einige Exemplare dieser Broschüre unter<br />

dem Hinweis auf die bisher schon geleistete<br />

- auch von der Stadt durch Subventionen<br />

unterstützte - Arbeit.<br />

Auf Unverständnis der TeilnehmerInnen<br />

stieß zunächst auch die Moderationsmethode,<br />

nämlich schriftlich eingeforderte Kri-<br />

14<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong>


tik zwar im Plenum zu sammeln, diese dann<br />

aber nicht mehr weiter zu diskutieren. So<br />

entwickelte sich anschließend eine interessante<br />

Diskussion und Abstimmung über die<br />

vier für die Anwesenden wichtigsten Themenkomplexe:<br />

Am erfolgreichsten die Themenbereiche:<br />

Öffentlicher Verkehr/Radwege, Verkehr allgemein,<br />

gefolgt von<br />

Grünraum und Umwelt, an dritte Stelle wurde<br />

der Bereich BürgerInnenbeteiligung gewählt<br />

(zur Überraschung der Veranstalter,<br />

denn dies sei in den bisherigen Bezirksversammlungen<br />

noch kein Thema gewesen)<br />

und schließlich Freizeit und Jugend<br />

Diese vier Schwerpunkte aus dem Bezirk<br />

werden, so wurde uns versichert, in der<br />

nächsten Zeit in Plenarsitzungen auf Stadt-<br />

Ebene weiterbehandelt und mit den Themen<br />

aus den anderen Bezirken zu einem<br />

Gesamt-Katalog zusammengefasst, der<br />

einen Teil des Regierungsprogramms der<br />

zukünftigen Stadtregierung darstellen soll.<br />

Die anschließenden Arbeitskreisdiskussionen<br />

gestalteten sich sehr lebhaft und ergiebig<br />

und können im Detail im Internet unter<br />

www.zeit-fuer-graz.at nachgelesen werden.<br />

Wichtige (ausgewählte) Forderungen waren:<br />

• überregionale Lösung für Südgürtel/Autobahn<br />

• Reduktion des Verkehrs in Wohngebieten<br />

(Rechtsregel – 30 km/h-Verkehrsberuhigung)<br />

• Bahnunterführung <strong>Liebenau</strong>er Hauptstraße<br />

• Radwege auch auf breiten Gehwegen<br />

(z.B. <strong>Liebenau</strong>er Hauptsraße/ Ziererstraße),<br />

Radfahrnetz im Bezirk<br />

• Neue Gehwege erschließen: z.B. Verbindung<br />

Mur + St. Peter<br />

• Verbindung der <strong>Liebenau</strong>er Hauptstraße<br />

mit der Endhaltestelle des 4er<br />

• Flächendeckend Müll/Biomüllsammlung<br />

• Petersbach rückbauen<br />

• HIB - Park für die Öffentlichkeit zugänglich<br />

machen<br />

• Stadt soll freiwerdende landwirtschaftliche<br />

Gründe kaufen<br />

• Auwald nicht privatisieren, sondern sanft<br />

als Naturschutzgebiet öffnen<br />

• Einbindung der BürgerInnen in Planungsprozesse<br />

• Umsetzungskontrolle bei bestimmten<br />

Projektteilschritten (Magistratsfachleute +<br />

BürgerInnen)<br />

• Bürgerprojekte umsetzen , die qualifizierte<br />

Mehrheit fordert<br />

• Veröffentlichung der Ideen von Planern/<br />

Grundstückbesitzern - Entwicklung des<br />

Grundstückmarkts<br />

• Mehr Dezentralisierung: mehr Kompetenzen<br />

in den Bezirk / Bezirksrat / Bürgerprojekte<br />

• Schwimmbad / Hallenschwimmbad<br />

• Offene Jugendtreffs, Schulflächen öffnen<br />

• Günstige Taxis / Fahrgemeinschaften /<br />

verlängerte GVB-Angebote (64er, Innenstadt<br />

– Puntigam / St. Peter)<br />

Gustav Mittelbach<br />

<strong>Info</strong>rmationen zur Gesundheitsplattform und das Leitbild „Gesundes <strong>Liebenau</strong>“ erhalten<br />

Sie im <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> unter Tel.: 0316/ 47 17 66 13 oder per E-mail: smz@smz.at.<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong><br />

15


GANZ NORMAL EBEN<br />

SOZIOKULTURELLE ASPEKTE DES ALLTAGS VON SUB-<br />

STITUTIONSPATIENTINNEN<br />

Den „ganz normalen“ Lebenswelten von SubstitutionspatientInnen widmete sich am<br />

04. Dezember 2006 eine gut besuchte Veranstaltung im Rahmen des Forums für sozialmedizinische<br />

Praxis.<br />

Die ehemalige Turnusärztin im <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong>, Dr.in Angela Huber, präsentierte die Ergebnisse<br />

ihrer Studie „Ganz normal eben“. Soziokulturelle Aspekte des Alltags von SubstitutionspatientInnen.<br />

Angela Huber interviewte von September<br />

2005 bis Mai 2006 acht SubstitutionspatientInnen<br />

des <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong>. „Mein Ziel war<br />

es, die persönlichen Perspektiven in den<br />

Vordergrund zu rücken und Einblick in verschiedene<br />

Welten und Laufbahnen mit unterschiedlichen<br />

Erklärungsmodellen, Wünschen<br />

und Strategien zu erhalten“, betont<br />

sie.<br />

Orientiert hat sie sich dabei an der Methodik<br />

von Pierre Bourdieu und versuchte die Erfahrungen<br />

und Standpunkte der befragten<br />

Personen zu begreifen, ohne zu bewerten<br />

oder zu bemitleiden.<br />

Daraus ergaben sich acht einfühlsame Portraits<br />

von SubstitutionspatientInnen, die Einblick<br />

gewähren, in deren Welten, Träume,<br />

Lebensentwürfe und Alltagssorgen.<br />

Ergebnisse:<br />

„Allan sein is` für mi` des Schlimmste“,<br />

meint Frau L. und ist eine der sechs InterviewpartnerInnen,<br />

die glaubten, mit Hilfe<br />

der Substanz ihre Probleme in den Griff zu<br />

bekommen. ¾ der PatientInnen berichten<br />

über Diskriminierung in öffentlichen Ämtern,<br />

am Arbeitsplatz oder aber auch durch<br />

FreundInnen und Familie.<br />

Bevor man irgendwo hingeht, dass man<br />

sich aufputscht damit oder beruhigt […] was<br />

man […] g`rad`braucht“, erzählt Frau R. So<br />

benötigen die Betroffenen die Substanz für<br />

unterschiedliche Zwecke: Um den alltäglichen<br />

Anforderungen gerecht zu werden, um<br />

Freude zu verspüren, um sich zu beruhigen,<br />

um sich aufzuputschen, um leistungsfähig<br />

zu sein oder um Distanz zur eigenen Lebenssituation<br />

zu erhalten.<br />

„A ganz normaler Tagesablauf“, beschreibt<br />

Herr S. seinen Alltag. Und in der Tat unterscheiden<br />

sich die Lebensstile der PatientInnen<br />

enorm. Sie reichen von beruflicher<br />

Integration und stabilen sozialen Beziehungen<br />

bis hin zu Arbeitssuche, Arbeitslosigkeit<br />

16<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong>


und sozialer Isolation. Wichtig ist den InterviewpartnerInnen<br />

jedoch, dass ihr Alltag als<br />

„normal“ bezeichnet wird.<br />

„Das was für mi` das Wichtigste sein wird<br />

und is`, is` dass i` in mein privaten Umfeld<br />

das Beste machen möchte […] Und net die<br />

Vergangenheit oder die Zukunft … sondern<br />

das Jetzt“, erklärt Frau L.<br />

Für ¾ der Befragten nimmt die Familie eine<br />

wichtige Rolle bei der Bewältigung ihres Alltags<br />

ein. Können PatientInnen keine familiäre<br />

Hilfe erwarten, sind Unterstützungsangebote<br />

seitens Institutionen, wie dem <strong>SMZ</strong><br />

<strong>Liebenau</strong>, von enormer Bedeutung: „A Riesen<br />

Hilfe“, wie ein Patient beschreibt.<br />

„I` hab` zum Beispiel Träume…“ phantasiert<br />

Frau L.<br />

Bis auf einen Patienten, gaben alle Befragten<br />

als ihr Ziel an, ohne Substanzmittelabhängigkeit<br />

leben zu wollen. Die geträumten<br />

Lebensentwürfe reichen von der Gründung<br />

einer eigenen Familie, vom beruflichen Erfolg<br />

bis hin zur Abgrenzung zur „Szene“.<br />

Diskussion:<br />

Die anschließende, teils hitzig geführte Diskussion,<br />

kreiste um das „Abstinenzparadigma“:<br />

Soll es Ziel sein, dass PatientInnen<br />

„clean“ werden?<br />

Diese Frage lässt sich nicht einfach mit „ja“<br />

oder „nein“ beantworten, zu komplex ist die<br />

Thematik und nicht frei von Vorurteilen und<br />

politischen Einfärbungen, vor allem in (Vor-)<br />

Wahlkampfzeiten.<br />

Einig waren sich die anwesenden ExpertInnen,<br />

das verschiedene therapeutische Ansätze<br />

notwendig sind, um eine qualitative<br />

Behandlung zu gewährleisten.<br />

Die Erfahrungen zeigen, so wurde in der<br />

Diskussion berichtet, dass an die 50% der<br />

Betroffenen seelische Störungen aufweisen<br />

und durch Gewalt und sexuellen Missbrauch<br />

in der Kindheit traumatisiert worden<br />

sind. Am Beginn einer Substitutionsbehandlung<br />

steht daher immer eine Stabilisierung<br />

der Lebensverhältnisse: Arbeitsfähigkeit<br />

aufbauen, bzw. erhalten, Auswege aus der<br />

Schuldenfalle suchen, Abklärung des Gesundheitsstatus<br />

(z.B. Hepatitis C, Vorsorgeuntersuchungen)<br />

und Sicherstellung weiterführender<br />

Behandlungen, Aufarbeitung<br />

traumatischer Erlebnisse (Psychotherapie),<br />

Stärkung des familiären Hintergrunds, Einhaltung<br />

von Terminen, etc.<br />

Aber auch Ärzte/Ärztinnen, SozialarbeiterInnen<br />

und PsychotherapeutInnen bräuchten<br />

bei einer längerfristigen Behandlung<br />

von Drogenabhängigen sehr viel Ausdauer<br />

und Geduld. Wenig hilfreich seien in diesem<br />

Zusammenhang Fragen, wie z.B.: wer trägt<br />

die Schuld daran, dass er/sie süchtig geworden<br />

ist?<br />

Und noch etwas wurde bei der Veranstaltung<br />

betont: Abhängigkeit ist eine (chronische)<br />

Erkrankung, Rückfälle gehören zum<br />

Behandlungsverlauf: Die Gesellschaft müsse<br />

also Maßnahmen zur Verfügung stellen,<br />

um den Betroffenen zu helfen, denn auch<br />

diese Kranken haben einen Anspruch auf<br />

Behandlung, sind sich die ExpertInnen einig.<br />

Sonja Pichler<br />

Die Publikation „Ganz normal eben“. Soziokulturelle Aspekte des Alltags von SubstitutionspatientInnen<br />

kann im <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> unter Tel.: 0316 / 47 17 66 13 oder per E-mail:<br />

smz@smz.at bestellt werden.<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong><br />

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FALLEN – LEICHT GEMACHT<br />

Bereits zum sechsten Mal fand im Wintersemester 2006 / <strong>2007</strong> das Projekt „Sturz und<br />

Fall“ des <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> an den Hauptschulen Dr. Renner und Engelsdorf statt. Schülerinnen<br />

lernen im Rahmen des Turnunterrichts, in Gefahrensituationen richtig zu reagieren.<br />

Ein Blick in die aktuelle Unfallstatistik des<br />

Kuratoriums für Verkehrssicherheit genügt,<br />

um die Notwendigkeit fachgemäßer Falltechniken<br />

festzustellen: 51% der 0-14 jährigen<br />

Kinder und Jugendlichen verunfallen in<br />

ihrer Wohnung und Wohnumgebung, 34%<br />

beim Sport.<br />

Im Rahmen der Gesundheitsplattform des<br />

<strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> wurde von den TeilnehmerInnen<br />

immer wieder bemängelt, dass es gerade<br />

für Jugendliche aus sozial schwachen<br />

Familien wenig (kostenlose) Freizeit- und<br />

Sportangebote im Bezirk gibt.<br />

Ein Detail aus der Umfrage, die vor Projektbeginn<br />

unter den teilnehmenden Schülerinnen<br />

durchgeführt wurde, macht betroffen: 83,3 %<br />

der Schülerinnen fühlen sich unsicher, wenn<br />

sie abends unterwegs sind.<br />

Und genau hier setzt das Schulprojekt<br />

„Sturz und Fall“ an.<br />

Unter Anleitung erfahrener Hapkido TrainerInnen<br />

lernen und trainieren die Mädchen<br />

richtige Falltechniken, das Erkennen und<br />

Vermeiden von Gefahrensituationen und<br />

Selbstverteidigungsstrategien.<br />

„Gerade für Mädchen, die unsportlich sind,<br />

ist „Sturz und Fall“ sinnvoll, obwohl es für<br />

uns als Trainer dann schwieriger wird“, erzählt<br />

DI Manuchehr Moazedi, der seit drei<br />

Jahren die Schülerinnen der HS Dr. Renner<br />

trainiert. Die Teilnehmerinnen lernen ihren<br />

Körper besser kennen und erhöhen ihre Beweglichkeit.<br />

Nach Abschluss des Projekts<br />

fühlten sich 90% der Schülerinnen fitter und<br />

gesünder als zuvor.<br />

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<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong>


Mag. a Erika Pils, die seit vier Jahren die<br />

Jugendlichen trainiert, weiß von der pädagogischen<br />

Bedeutung des Hapkido. „Ich<br />

stelle immer wieder fest, dass die Mädchen<br />

lernen, respektvoll miteinander umzugehen.<br />

Übungen, die paarweise durchgeführt werden,<br />

werden so praktiziert, dass es nicht jedes<br />

Mal weh tut.“<br />

Gerade für Schülerinnen aus sozial schwachen<br />

Familien bietet „Sturz und Fall“ nicht<br />

nur ein kostenloses Sportangebot, sondern<br />

vor allem die Möglichkeit, in sicherem Rahmen,<br />

Selbstverteidigungstechniken auszuprobieren<br />

und eigene Gewalterfahrungen<br />

zu reflektieren.<br />

Ein Erfolg, wie die ausgewerteten Fragebögen<br />

nach Abschluss des Projekts belegen:<br />

80% der Teilnehmerinnen gaben an, sich<br />

nun besser wehren zu können.<br />

Bescheidener gibt sich Manuchehr Moazedi:<br />

„Wenn sich nur ein Mädchen im Ernstfall<br />

verteidigen kann, war „Sturz und Fall“ ein<br />

Erfolg“.<br />

Sonja Pichler<br />

<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong><br />

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AUFGESCHNAPPT<br />

Aktuell für Sie zusammengefasst von Gustav Mittelbach<br />

„Reiche, junge, gebildete Frauen erhalten bessere Brustkrebstherapie als arme ältere<br />

Frauen“ – mit dieser Headline fasst das british medical journal (27.1.07 Vol 334<br />

S.174) drei aktuelle US-Studien zusammen:<br />

1) Frauen mit Brustkrebs aus Detroit, die über höheres Einkommen und einen höheren<br />

Bildungsgrad verfügten, wurden eher von einem qualifizierteren Chirurgen eines<br />

nationalen Krebsinstituts operiert als andere.<br />

2) Nach einer Studie der Universität von Michigan bekamen Frauen mit niedrigem<br />

Einkommen und Bildungsgrad, die zusätzlich noch übergewichtig waren, weniger<br />

als 85% der empfohlenen Chemotherapiedosis.<br />

3) An der Wake Forest University erhielten über 65 jährige Patientinnen eine unvollständige<br />

und kürzere Therapie als die internationale Standardtherapie und hatten<br />

dadurch ein um 90% erhöhtes Risiko für einen Krankheitsrückfall.<br />

(J Clin.Oncol <strong>2007</strong>;25:271-6) (J Clin Oncol <strong>2007</strong>;25:1-8) (Cancer <strong>2007</strong> Jan 22,doi:10.1002/cncr.22472)<br />

Einsame alte Menschen erkranken doppelt so häufig an Alzheimer als Personen, die<br />

sich selbst sozial integriert fühlen.<br />

(Rush University Medical Center Chicago- ärztemagazin 6/<strong>2007</strong> S.9)<br />

Die noch laufende Längsschnittstudie VITA des Ludwig Boltzmann-Instituts für Altersforschung<br />

Wien (Univ.Prof. Peter Fischer) zeigt:<br />

Wer gebildet ist, hat mehr soziale Aktivitäten, bewegt sich ausreichend und ist gut<br />

vor Demenz geschützt.<br />

Fazit: Bildung ist im Vergleich zu anderen Gesundheitsfaktoren der ausgeprägteste,<br />

der unseren Lebensstil beeinflusst.<br />

(Geriatrie Praxis Österreich 1/06 S.24)<br />

Biologische und chemische Verunreinigungen, Allergien, Elektrosmog und Radon<br />

sind zum Teil noch wenig bekannte Belastungen im Wohnbereich.<br />

Krankheiten und Beeinträchtigungen, die durch schlechtes Raumklima oder Feuchtigkeitsschäden<br />

entstehen, verursachen nach einer finnischen Studie Kosten, die<br />

z.B. dem Aufwand für die Gebäudebeheizung entsprechen. Allein in Finnland sind<br />

das 3 Milliarden Euro pro Jahr!<br />

Nachlesen können Sie bei uns zum Thema Abklärung, Diagnose, Situationsverbesserung<br />

und Vorbeugung von Innenraumbelastungen <strong>Info</strong>rmationen in der praktisch<br />

orientierten Broschüre der österreichischen „ÄrztInnen für eine gesunde Umwelt“.<br />

Zu bestellen um 4€ - Große Mohrengasse 39/6 1020 Wien- oder aegu@nextra.at<br />

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ANGEBOTE DES <strong>SMZ</strong> LIEBENAU<br />

ALLGEMEIN-MEDIZINISCHE PRAXISGEMEINSCHAFT<br />

Dr. Gustav Mittelbach, Dr. Rainer Possert (alle Kassen)<br />

Hausbesuche, Gesundenuntersuchungen, ärztliche Psychotherapie und Beratung,<br />

Behandlung von Suchterkrankungen, Akupunktur, Sozial-, Arbeits- und Umweltmedizin<br />

Terminvereinbarung unter 46 23 40<br />

SOZIALE DIENSTE / SOZIALMEDIZINISCHER<br />

PFLEGEDIENST IN KOOPERATION MIT DEM <strong>SMZ</strong><br />

Hilfestellung für kranke, alte und pflegebedürftige Menschen in deren gewohntem<br />

Umfeld durch diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern, Alten- Pflege- und<br />

Heimhelferinnen. TEL 47 17 66 / e-mail: el.liebenau@smp-hkp.at<br />

PHYSIOTHERAPIE<br />

Akutschmerzbehandlung, Bewegungstherapie, Entspannungstechniken, Heilgymnastik<br />

durch eine diplomierte Physiotherapeutin. Therapieschwerpunkte: Neurologie und<br />

Orthopädie. Hausbesuche im Bezirk möglich. Tel. Anmeldung unter 46 23 40-15<br />

FAMILIENBERATUNG & RECHTSBERATUNG<br />

Anonyme und kostenlose Beratung durch Ärzte, PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen<br />

und JuristInnen. Donnerstag von 19 – 21 Uhr, Anm. unter 46 23 40<br />

PSYCHOTHERAPIE<br />

Gestalt- und Familientherapie, NLP, Systemische Therapie, Einzel- und Gruppentherapie<br />

sowie Kinderpsychotherapie. Teilkostenersatz durch die Krankenkassen. Anmeldung<br />

unter 46 23 40<br />

SOZIALE ARBEIT<br />

Beratung in sozialrechtlichen Fragen, Hilfen bei Kontakten zu Behörden, Hilfestellung<br />

bei Wohnungsproblemen, Arbeitslosigkeit,... Telefonische Kontaktaufnahme unter<br />

42 81 61 oder 0664/34 38 381 / e-mail: lind@smz.at<br />

GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />

Sozialmedizinische und gesundheitsförderliche Veranstaltungen; Durchführung von<br />

Projekten im Bereich Gesundheitsförderung. Kooperationen im Bezirk und mit anderen<br />

Organisationen. Kontakt unter 47 17 66-13 / e-mail: pichler@smz.at<br />

SEXUALBERATUNG<br />

<strong>Info</strong>rmation, Beratung, Psychotherapie zu folgenden Bereichen: Beziehungskonflikte,<br />

Sexualprobleme, Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Homosexualität,<br />

Verhütungsfragen, Sexualaufklärung, Schwangerschaftskonflikten usw. Anmeldung<br />

(auch anonym) unter 46 23 40<br />

MEDIATION<br />

Hilfe bei familiären Auseinandersetzungen, Scheidung und Trennung; Entschärfung<br />

von Konflikten; Klärung von Streitpunkten; Unterstützung bei der Entwicklung eigener<br />

Lösungen. Auskunft und Anmeldung unter 0699/11 22 80 11<br />

LOGOPÄDIE<br />

Beratung und Vorbeugung sowie Therapie von Auffälligkeiten und Störungen der<br />

Stimme, des Sprechens und der Sprache. Terminvereinbarung unter 46 23 40<br />

WIP – WALKEN IM PARK<br />

Nordic Walking Gruppe jeden Dienstag von 15 bis 16. Uhr, Treffpunkt im Hof des <strong>SMZ</strong>.<br />

<strong>Info</strong>rmation unter 47 17 66 -13<br />

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P.b.b. Zulassungsnummer: GZ 02Z034445M; Verlagspostamt 8041 Graz

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