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<strong>SMZ</strong><br />
INFO<br />
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| SONDERNUMMER |<br />
Sozialmedizinisches<br />
Zentrum<br />
: THEMEN<br />
* Wie ein Raser ein Leben verändert *<br />
* Verkehr erntet, wer Straßen sät *<br />
* Rotlichtfahrer stellen ein eklatantes Sicherheitsrisiko da *<br />
* Radbezirk <strong>Liebenau</strong> – eine Utopie? *<br />
S M Z I N F O J U L I 2 0 0 7<br />
<strong>Liebenau</strong>
INHALT<br />
EDITORIAL 01<br />
WIE EIN RASER EIN LEBEN VERÄNDERT 02<br />
VERKEHR ERNTET, WER STRASSEN SÄT 04<br />
„ROTLICHTFAHRER STELLEN EIN EKLATANTES SICHERHEITSRISIKO DAR“<br />
INTERVIEW MIT DEM KURATORIUM FÜR VERKEHRSSICHERHEIT 06<br />
KINDER ALS FUSSGÄNGER SIND OFT ÜBERFORDERT 08<br />
„ELTERN SIND FROH, DASS ES UNS GIBT“ 09<br />
RADBEZIRK LIEBENAU – EINE UTOPIE? 10<br />
WAS DENKEN LIEBENAUERINNEN ÜBER DIE VERKEHRSSITUATION IM BEZIRK? 12<br />
LEITBILD GESUNDES LIEBENAU: VERKEHR 16<br />
ANGEBOTE DES <strong>SMZ</strong> LIEBENAU 17<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBERiN<br />
<strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong><br />
<strong>Liebenau</strong>er Hauptstraße 102-104 a, 8041 Graz T (0316) 471766-13 F (0316) 462340-19 E smz@smz.at<br />
VEREINSREGISTER ZVR: 433702025 REDAKTION Dr. Rainer Possert, Mag. a Sonja Pichler,<br />
Mag. a Dr. in Inge Zelinka-Roitner MITARBEITERINNEN DIESER AUSGABE Mag. a Gabriele Blaschitz,<br />
Bürgermeister-Stellvertreter Walter Ferk, Beate Fischer, SR Elke Kahr, Bezirksvorsteher Stellvertreter<br />
Max Korp, Mag. Karl Christian Kvas, DSA in Astrid Lind, Adelheid Mayr, Mag. a Sonja Pichler,<br />
Dr. Rainer Possert, Heilwig Possert – Lachnit MSc, Ingrid Steffenhagen, Mag. a Dr. in Inge Zelinka-Roitner<br />
FOTOS Cover, S10., S11. © Heike Possert-Lachnit, S. 7 © pixelio.de, S.9. © Astrid Lind, S.12 – S.15. © privat<br />
LAYOUT + SATZ CUBA, graz www.cubaliebtdich.at DRUCK Dorrong, Graz AUFLAGE 1.300 Stk.<br />
<strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong>
EDITORIAL<br />
Das Auto als „goldenes Kalb“, um das wir alle tanzen:<br />
• Seit 1980 hat sich der Personenverkehr auf der Straße<br />
mehr als verdoppelt,<br />
• Der Güterverkehr mehr als verdreifacht.<br />
• Pro Tag werden in Österreich 4 „Reisen“ unternommen,<br />
ein hoher Prozentsatz davon im Rahmen der<br />
Freizeit<br />
• Die Hälfte aller Autofahrten ist kürzer als 5 km, ein<br />
Viertel kürzer als 2 Kilometer<br />
• Straßen und Parkplätze verbrauchen in Österreich<br />
eine Fläche von 2000 Quadratkilometer<br />
• Wir geben 14 % unseres Einkommens (EU-Durchschnitt)<br />
für den Personenverkehr aus<br />
• CO2-Emissionen des Verkehrs in Ö stiegen von<br />
1990 bis 2003 um 83%<br />
• Ein einsamer EU-Abgeordneter kämpft für verpflichtendes<br />
Bremsen bei 160km/h, unser Problem aber<br />
ist, wer bremst uns bei 30 und 50 km/h ein!?<br />
• Das Auto als „erotisches“ Versatzstück zerbrechlicher<br />
Beziehungen in der Werbung der globalisierten Autoindustrie<br />
- als wesentlicher Teil unseres durch überregulierte<br />
Arbeits- und Frei-Zeit demolierten Selbstbewusstseins<br />
„Freie Fahrt für freie Bürger“- Demokratie und Solidarität<br />
sind beim rohen und einfachen sozialdarwinistischen<br />
Prinzip des „Rechts des Stärkeren“ angekommen.<br />
Gustav Mittelbach<br />
P.S.:<br />
Könnten aber nicht kleine lustige Aktionen doch die Freude,<br />
in <strong>Liebenau</strong> zu wohnen, verbessern? Jeden Tag in der Murfelderstraße<br />
eine halbe Stunde in Freundesrunde ein fröhliches<br />
Autofahrer-Blitzen veranstalten oder nicht mehr gebrauchte<br />
Baustellenschilder zur Verlangsamung des Verkehrs unermüdlich<br />
immer wieder aufstellen: oder ist das strafbar und es gibt<br />
gar kein „Recht der Schwächeren“?<br />
MitarbeiterInnen<br />
des <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> und<br />
der Sozialen Dienste / SMP<br />
<strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong><br />
01
WIE EIN RASER EIN LEBEN<br />
VERÄNDERT<br />
Das folgende Interview habe ich mit einer langjährigen Patientin geführt, die u.a.<br />
zuletzt wegen chronischer Kopfschmerzen bei mir in Akupunkturbehandlung war.<br />
Sie wurde als achtjähriges Kind von einem Raser in der <strong>Liebenau</strong>er Hauptstraße<br />
überfahren. Ihr Bericht steht stellvertretend für unzählige Kinder, Jugendliche und<br />
Erwachsene, die zwar dem Tod entkommen sind, ihr Leben jedoch unter großen<br />
Schwierigkeiten meistern müssen, deren Schicksal in keinem Medium Erwähnung<br />
findet. Käme jedes der Opfer zu Wort, würde sich der grandiose Mythos der Geschwindigkeit,<br />
welcher zum Verkaufskonzept der Automobilhersteller gehört, wie<br />
die Henne zum Ei, als das offenbaren was er ist: ein mörderisches Hirngespinst.<br />
Woran können Sie sich denn noch erinnern?<br />
Ich weiß nur mehr, dass das Auto sehr<br />
schnell gekommen ist, dass ich hinter<br />
einem LKW vorbeigegangen bin und das Auto<br />
nicht gesehen hab, weil es so schnell war.<br />
Angeblich bin ich gelaufen, ich wollte in die<br />
Ballettschule um 15 Uhr und bin, obwohl mir<br />
meine Mutter immer verboten hat, die Straße<br />
zu überqueren, trotzdem drüber, weil ich eine<br />
Freundin gesehen habe, die immer von ihrer<br />
Mutter hingebracht wurde. Nachgewiesen<br />
wurde später, dass der Autofahrer mit 80 km/h<br />
viel zu schnell war.<br />
Sie wurden schwer verletzt?<br />
Ich hatte ein schweres Schädel Hirn Trauma<br />
und lag vier Wochen lang im Koma.<br />
Intensivstation. Dann war ich drei Wochen im<br />
Mutter-Kind-Zimmer in der Kinderklinik. Weil<br />
meine Mama Krankenschwester ist, hat sie<br />
mich als Pflegefall mit nach Hause genommen.<br />
Ich hab nicht mehr gehen, nicht reden,<br />
eigentlich gar nichts mehr können.<br />
In diesem Zustand sind Sie aus dem Krankenhaus<br />
entlassen worden?<br />
Ja.<br />
Das heißt, Ihre Mutter hat Sie zu Hause zur<br />
Gänze gepflegt, waren Sie eigentlich in einem<br />
Rehabilitationszentrum?<br />
Nein, ich habe nur eine Physiotherapeutin<br />
gehabt. Die Körperpflege hat meine Mutter<br />
übernommen, Windeln wechseln, ich<br />
konnte nicht kauen, hab nur Aufbaunahrung<br />
gekriegt. Der Arzt damals hat meiner Mutter<br />
nur gesagt, ich würde mein Leben lang ein<br />
Pflegefall bleiben- aber das war ein ganz junger<br />
Arzt. Später dann konnte ich Hippotherapie<br />
machen.<br />
Wie lang hat es gedauert, bis Sie wieder bestimmte<br />
Sachen selber haben tun können?<br />
Der Unfall ist am 1.März 1990 passiert und<br />
am Ende des Schuljahres hab ich ein paar<br />
Schritte gehen können.<br />
Wann konnten Sie wieder in die Schule<br />
gehen?<br />
Ich bin damals in die Volksschule Engelsdorf<br />
gegangen, meine Lehrerin hat eine<br />
Integrationsklasse gemacht, ich bin praktisch<br />
1990 nochmals in die zweite Klasse gegangen<br />
mit einer eigenen Lehrerin. Schreiben<br />
hab ich dann zu Hause probiert, das ist sehr<br />
langsam gegangen.<br />
Sie haben die Volksschule abschließen können<br />
und sind Sie dann in die Hauptschule gekommen?<br />
Ja, in die Hauptschule Engelsdorf, dort wurde<br />
die Integrationsklasse weitergeführt.<br />
Waren Sie denn behindert? Warum Integrationsklasse?<br />
Wegen der körperlichen Behinderung, geistig<br />
war ich ok, wir haben nach dem Unfall LÜK-<br />
Spiele gemacht, ich hab alles gewusst, was<br />
ich in der Schule gelernt habe.<br />
Das ist erhalten blieben. Ich war sehr ehrgeizig<br />
in der Schule. Mit mir war ein zweites behindertes<br />
Mädchen, aber das ist geistig zurückblieben.<br />
In der Hauptschule ist es mir ganz gut<br />
02 <strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong>
gegangen, danach hab ich die Lehranstalt für<br />
Sozialdienste am Odilien-weg besucht, auch<br />
die hab ich geschafft. Schwierigkeiten hatte<br />
ich nur mit meinen Fingern beim Maschineschreiben,<br />
ich habe eine leichte Bewegungsstörung-<br />
eine Ataxie - also bei der Feinmotorik<br />
und rechts eine kleine Spastik. Auch in den<br />
Beinen, bei der Arbeit fragen mich manchmal<br />
die Leute, was ich mit meinem Fuß habe.<br />
Sie sind teilinvalid?<br />
Ja, ich habe eine 60% Behinderung, sie ist<br />
anerkannt, ich habe auch chronische Kopfschmerzen<br />
als Unfallfolge und leichte Sprechstörungen,<br />
die mir selbst kaum auffallen.<br />
Der Autofahrer, der den Unfall verursacht hat,<br />
ist verurteilt worden?<br />
Ja, strafrechtlich, wegen Körperverletzung.<br />
War er alkoholisiert?<br />
Nein. Das glaub ich nicht.<br />
Und der Autofahrer muss immer noch für Ihre<br />
Behandlungskosten aufkommen?<br />
Ja, also die Versicherung.<br />
Hat sich der Autofahrer eigentlich einmal bei<br />
Ihnen gemeldet?<br />
Nein. Wir haben uns nur einmal, dort wo der<br />
Unfall passiert ist, gesehen, beim Lokalaugenschein.<br />
Ich bin im Rollstuhl gesessen, und<br />
da hat er nur gemeint „Ah ihr geht es eh schon<br />
wieder gut.“<br />
Sind Sie eigentlich noch zornig über Ihren<br />
Schicksalsschlag?<br />
Nein, nicht mehr, früher in meiner Jugend<br />
schon, ich wollte ja Krankenschwester werden<br />
oder etwas Soziales machen.<br />
Aber das hab ich mit dem Lernen nicht geschafft,<br />
wegen der Kopfschmerzen und der<br />
zittrigen Hand- ich könnte ja keine Spritze<br />
aufziehen z.B. Ich habe aber trotzdem meine<br />
Chance bekommen in einem Sozialberuf zu<br />
arbeiten – Gott sei Dank! Aber schwierig war<br />
die Jobsuche schon, weil ja meine Belastbarkeit<br />
seither eingeschränkt ist. Ich arbeite derzeit<br />
30 Stunden, also 75%.<br />
Was war die schwierigste Zeit für Sie?<br />
Einen passenden Beruf für mich zu finden.<br />
Ich hab in Lehrberufe reingeschnuppert, z.B.<br />
als Verkäuferin. Nach drei Tagen Schnuppern<br />
beim Interspar hieß es, „die Leute wollen<br />
schnell bedient werden!“ Da war ich echt am<br />
Ende. Durch das AMS bin ich ins Berufliche<br />
Bildungs- und Rehabilitationszentrum gekommen.<br />
Dort wollten Sie mir auch alle den<br />
Sozialberuf ausreden. Ich hab dann aber ein<br />
Praktikum als Heimhilfe gemacht und auch in<br />
einem Pflegeheim gearbeitet, denn das BBRZ<br />
bietet so etwas wie eine „maßgeschneiderte<br />
Ausbildung“ an und hilft auch mit, den geeigneten<br />
Arbeitsplatz in einem Betrieb zu finden.<br />
In diesem Pflegeheim bin ich dann nach dem<br />
verlängerten Praktikum übernommen worden.<br />
Fahren Sie selber Auto?<br />
Ja, aber ich trau mich z. B. nicht auf der Autobahn<br />
zu fahren, da verkrampf ich mich. Außerdem<br />
hab ich die Auflage, nicht schneller<br />
als 80 zu fahren.<br />
Ich selbst bin ja ein Befürworter der 80er Beschränkung<br />
auf Landesstraßen und 120 auf<br />
der Autobahn mit rigorosen Kontrollen und<br />
empfindlichen Strafen. Sie als Körperbehinderte<br />
dürfen nicht schneller als 80 fahren.<br />
Aber Raser, die einen Unfall verursachen, bekommen<br />
keine Beschränkung.<br />
Ja. Aber das Witzige war ja das: Ich habe<br />
zwei Jahre lang keine Beschränkung gehabt,<br />
dann brauchte ich ein ärztliches Attest und<br />
bin schön brav zum Amtsarzt gegangen, dort<br />
liegt ja alles auf von meinem Umfall. Ein paar<br />
Monate später krieg ich ein Schreiben von<br />
der Bundespolizei, das ich wieder kommen<br />
muss- da hatte ich dann plötzlich die 80ger<br />
Beschränkung!<br />
Ja, schon skurril: Sie haben eine Auflage von<br />
80 km/h und der Täter, der jetzt – so nehme<br />
ich an - rehabilitiert ist, und seinen Führerschein<br />
wieder hat, braucht sich an keine derartige<br />
Beschränkung halten!<br />
Ich bedanke mich sehr herzlich für das<br />
Gespräch!<br />
Das Interview führte Rainer Possert<br />
<strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong><br />
03
VERKEHR ERNTET,<br />
WER STRASSEN SÄT<br />
Diesen Grundsatz verlautbarte der Münchner Oberbürgermeister Hans-Jochen<br />
Vogel im Jahr 1972. Er sollte als Leitmotiv für eine neue Art der Stadtplanung dienen,<br />
die den Individualverkehr so weit wie möglich aus der Innenstadt verbannt,<br />
um dem öffentlichen Verkehr mehr Raum zu geben. Das Privatauto als „heilige<br />
Kuh“ des Kapitalismus wird als Symbol für Freiheit und Mobilität ad absurdum<br />
geführt, wenn man sich in Kolonnen durch die Stadt wälzt und damit nicht nur<br />
die eigene Mobilität und Freiheit, sondern auch die seiner Mitmenschen stark beschränkt.<br />
Die Erkenntnis, die man gewinnt, wenn man sich etwa in Graz täglich<br />
automobil von Nord nach Süd oder von Ost nach West durch die Stadt kämpft ist:<br />
„sie stehen nicht im Stau, sie sind der Stau“. 1<br />
Die Konsequenzen der Verkehrslawine sind<br />
vielfältig: Einerseits fordert der Verkehr gesundheitliche<br />
Opfer und Todesfälle von beträchtlichem<br />
Ausmaß. So verletzt und tötet<br />
der Autoverkehr in Österreich etwa mehr<br />
Kinder als verschiedenste heimtückische<br />
Krankheiten. Laut Verkehrsclub Österreich<br />
(VCÖ) fordert der Verkehr in Österreich<br />
jährlich mehr als 3.000 Todesopfer. 2 Im Jahr<br />
2006 waren 727 Menschen direkt Opfer von<br />
tödlichen Verkehrsunfällen.<br />
Doch auch die gesundheitlichen „Folgekosten“<br />
der Verkehrsbelastung stechen ins<br />
Auge: So starben laut WHO im Jahr 2004<br />
2.400 Menschen in Österreich indirekt an<br />
der Abgasbelastung, der Verkehrslärm forderte<br />
jährlich weitere 190 Todesopfer. Die<br />
stark zunehmende Häufigkeit von Asthmaanfällen<br />
bei Kindern in Österreich (15.000<br />
Asthmaanfälle pro Jahr) geht laut WHO<br />
ebenfalls auf das Konto der Abgasbelastung.<br />
Allein die Gesundheitskosten, die der<br />
Verkehr in Österreich verursacht, betragen<br />
1,8 Milliarden Euro pro Jahr.<br />
Der Flächenverbrauch, den die Verkehrsinfrastruktur<br />
einnimmt, ist immens hoch<br />
und die Städte dehnen sich immer weiter<br />
in Richtung Umland aus, was den Verkehr<br />
noch zusätzlich vermehrt. Eine Studie des<br />
VCÖ zeigt, dass die Bevölkerung in den<br />
Umlandbezirken der Städte seit dem Jahr<br />
1970 um 50% zugenommen hat. VCÖ-Ex-<br />
perte Wolfgang Rauh meint dazu:<br />
„Fehlende Bus- und Bahnverbindungen in<br />
den neuen Siedlungen erhöhen die Abhängigkeit<br />
vom Auto. Viele Haushalte haben<br />
zwei oder sogar drei Autos. Zudem nimmt<br />
die Länge der Arbeits- und Freizeitwege zu.<br />
Die Folge: Der Autoverkehr steigt und damit<br />
auch die Abgas- und Lärmbelastung sowie<br />
die Zahl der Unfälle“.<br />
Weitere Folgekosten des hohen Verkehrsaufkommens<br />
in den Städten sind Mietminderung,<br />
Fassadenschäden, Lärmschutzmaßnahmen,<br />
Schäden an Kulturgütern. All diese Kosten<br />
werden durch die Kfz- und Mineralölsteuer<br />
nicht abgedeckt und müssen von der Allgemeinheit<br />
getragen werden.<br />
Wie reagiert nun die Politik auf dieses<br />
drängende aktuelle Problem?<br />
Anstatt zu versuchen, den Individualverkehr<br />
in der Stadt auf ein Mindestmaß zu beschränken,<br />
sollen die Straßenflächen vergrößert,<br />
die Tunnel ausgebaut, der Verkehr<br />
insgesamt flüssiger gestaltet werden. Dabei<br />
bräuchte man den politisch geschärften<br />
Blick nur über die Stadt- und Landesgrenzen<br />
hinauswerfen, um einmal – entgegen<br />
der österreichischen Tradition – vom Ausland<br />
zu lernen.<br />
In Portland (USA) etwa hatten die Stadtpolitiker<br />
in den 1990er Jahren versucht, Verkehr<br />
mit Straßenbau zu bekämpfen. Die<br />
Verantwortlichen wollten den Autoverkehr<br />
04 <strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong>
möglichst schnell durch die Stadt leiten<br />
und bauten zu diesem Zweck eine Schnellstraße<br />
mitten durch die Stadt. Bald konnte die<br />
Straße den Autostrom nicht mehr verkraften<br />
und man baute eine zweite Schnellstraße<br />
zwanzig Meter neben der alten. Nach einiger<br />
Zeit war auch diese Trasse durch Staus<br />
verstopft. Bevor die Verkehrsplaner noch<br />
eine dritte Schnellstraße bauen konnten,<br />
reagierten die BürgerInnen von Portland (ca.<br />
500.000 EinwohnerInnen) mit Selbsthilfe.<br />
Sie entschieden, dass die beiden Schnellstraßen<br />
abgerissen werden sollten, forderten<br />
die Wiedereinführung der Straßenbahn<br />
und verlangten von den Verantwortlichen<br />
einen Plan, wie der Autoverkehr im Stadtgebiet<br />
reduziert werden könne.<br />
In Graz dagegen kämpfen Autoindustrie<br />
und Handelsverbände und, wie es scheint,<br />
auch die Politik, gegen einen nur in ihrer<br />
Phantasie existierenden „autofeindlichen<br />
Fundamentalismus“, der „menschenleere<br />
Fußgängerzonen, ruinierte Einzelhändler<br />
und verödete Cities“ 3 zur Folge hätte.<br />
Lernen könnte man auch von der niederländischen<br />
Stadt Groningen, die in etwa die<br />
Größe von Graz hat. Dort unterteilte man die<br />
Innenstadt in vier Bereiche und durchschnitt<br />
die Durchgangsstraßen. Der Ziel- und Quellenverkehr<br />
kann weiterhin stattfinden, die<br />
Durchfahrt ist nur Bussen und Fahrrädern<br />
gestattet. Dadurch wurde der Individualverkehr<br />
drastisch beschränkt und die ehemals<br />
mehrspurigen Durchgangsstraßen konnten<br />
auf zweispurige Straßen mit breitem Grünstreifen<br />
zurückgebaut werden. Der Fahrradverkehrsanteil<br />
in Groningen beträgt mittlerweile<br />
fast 60%, die Stadtflucht konnte gestoppt<br />
werden und somit steigen nicht nur<br />
die Bevölkerungszahlen, sondern auch die<br />
Einnahmen für die Stadt. Man könnte also<br />
sagen: Wer Straßen kappt, erntet Verkehrsberuhigung<br />
statt Staus und Immobilität.<br />
Auch für Graz gäbe es Lösungsmöglichkeiten,<br />
um der Verkehrsproblematik zu begegnen:<br />
• Keine weiteren Straßen bauen.<br />
• Ein S-Bahn-System mit Anbindung an<br />
das Straßenbahn- und Busnetz errichten.<br />
• Die Vorrangschaltung für Straßenbahnen<br />
und Busse ausbauen: In Graz besteht<br />
diese Schaltung derzeit nur bei rund 50<br />
(von ca. 250) Ampeln, hauptsächlich für<br />
Straßenbahnen, da sie über deren Oberleitungskontakt<br />
leichter bewerkstelligt<br />
werden kann. Das relativ neue Funksystem<br />
für Busse wird erst sehr rudimentär<br />
eingesetzt und eine schnelle „Aufrüstung“<br />
ist angeblich finanziell nicht leistbar.<br />
• Moderne <strong>Info</strong>rmationstechnologie nützen:<br />
Die Taktzeiten der Busse und Straßenbahnen<br />
je nach Verkehrsaufkommen<br />
verkürzen oder auch verlängern.<br />
• Die Benutzung des Autos in der Innenstadt<br />
erheblich verteuern: Über eine<br />
Citymaut diskutieren und die Parkplatzbenutzung<br />
in noch stärkerem Ausmaß<br />
gebührenpflichtig machen.<br />
• Das leidige Preisargument gegen den<br />
öffentlichen Verkehr durch bessere <strong>Info</strong>rmation<br />
der BürgerInnen entschärfen:<br />
Die private Autobenützung und -erhaltung<br />
ist immer wesentlich teurer als die<br />
Inanspruchnahme öffentlicher Verkehrsmittel.<br />
Dazu bedarf es aber zweier Grundsatzentscheidungen,<br />
die die Politik<br />
treffen muss:<br />
1. Das Verkehrsproblem nicht zum Individualproblem,<br />
sondern zum Gemeinwesenproblem<br />
zu erklären. Denn die Kosten<br />
der Belastung trägt schließlich die<br />
Allgemeinheit.<br />
2. Den Autoverkehr zu bremsen, statt durch<br />
den Bau neuer Straßen zu fördern.<br />
Inge Zelinka-Roitner<br />
1<br />
Vgl. Cramer, Michael, „Berliner Verkehrspolitik –<br />
große Möglichkeiten, vertane Chancen“, 15.01.2003.<br />
2<br />
Die folgenden Daten der VCÖ-Verkehrsstudie<br />
stammen aus dem Jahr 2004.<br />
3<br />
„Die total verkehrten Städte“, in DIE ZEIT, 09.08.1996, S.9.<br />
<strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong><br />
05
ROTLICHTFAHRER<br />
STELLEN EIN EKLATANTES SICHERHEITSRISIKO DAR<br />
Wie steht es um die Sicherheit auf <strong>Liebenau</strong>er Straßen? Welche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung<br />
werden durchgeführt? Und was kann jede und jeder Einzelne von uns<br />
tun, um die Sicherheit im Verkehr zu erhöhen?<br />
Dr. Rainer Possert vom <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> sprach mit Herrn Dipl. Ing. Peter Felber von der<br />
Landesstelle Steiermark des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV).<br />
<strong>SMZ</strong>: Wie viele Verkehrsunfälle ereignen<br />
sich in Graz?<br />
KfV: Im Jahr 2006 gab es in Graz 2.191 Unfälle<br />
mit Personenschaden.<br />
<strong>SMZ</strong>: Welche Altersgruppen sind betroffen?<br />
KfV: Betrachtet man das Alter der Verunglückten,<br />
so zeigt sich, dass 27,8 % zwischen<br />
15 und 24 Jahren alt sind. 20,2 % der<br />
Verunglückten waren zwischen 25 und 34.<br />
bei 5,2 % handelt es sich um Kinder bis 14<br />
Jahre.<br />
<strong>SMZ</strong>: Wie viele verlaufen tödlich oder so<br />
schwer, dass Invalidität die Folge ist?<br />
KfV: Bei den 2.191 Unfällen in Graz wurden<br />
2.451 Personen leicht und 166 Personen<br />
schwer verletzt. Zwölf Personen kamen<br />
ums Leben. Bezüglich Invalidität kann keine<br />
Aussage getroffen werden.<br />
<strong>SMZ</strong>: Wo gibt es neuralgische Punkte, an<br />
denen immer wieder Unfälle passiere und<br />
welche Maßnahmen werden getroffen?<br />
KfV: Die unfallträchtigsten Punkte in Graz<br />
sind:<br />
1. Der Verteilerkreis Webling<br />
2. Die Kreuzung Grabenstraße - Grazer<br />
Straße - Lindengasse - Weinzöttlstraße<br />
3. Die Kreuzung Eggenberger Gürtel - Kärntner<br />
Straße - Lazarettgasse - Lazarettgürtel<br />
<strong>SMZ</strong>: Da wir im <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> für gesundheitsfördernde<br />
Maßnahmen in <strong>Liebenau</strong><br />
eintreten, was sagt die Unfallstatistik über<br />
<strong>Liebenau</strong>?<br />
KfV: Im Jahr 2006 ereigneten sich in diesem<br />
Bezirk <strong>Liebenau</strong> 117 Unfälle mit Person-<br />
schaden, bei denen 141 Personen leicht,<br />
und acht Personen schwer verletzt wurden.<br />
Zwei Personen wurden getötet. Einen Negativrekord<br />
gab es im Jahr 2001 mit 156<br />
Unfällen und 207 Verunglückten.<br />
<strong>SMZ</strong>: Als Fußgänger oder Fahrradfahrer<br />
fällt mir auf, dass viele Autofahrer noch bei<br />
Orange oder sogar Rot über den Zebrastreifen<br />
fahren und dass Radfahren im Bezirk ein<br />
Sicherheitsrisiko darstellt. Beinahe jeden<br />
Tag werde ich durch Autos geschnitten, insbesondere<br />
durch LKWs. Geschwindigkeitsbeschränkungen,<br />
z.B. in der Raiffeisenstraße<br />
beim Kindergarten, werden vielleicht in<br />
50% der Fälle eingehalten. Wie kann diese<br />
Situation, abgesehen vom Errichten neuer<br />
Radwege, verbessert werden?<br />
KfV: Sie haben richtig beobachtet. Die Stadt<br />
Graz hat auf diese Situation bereits vor einiger<br />
Zeit reagiert. Es gibt in Graz inzwischen<br />
vier Rotlichtkameras. Rotlichtfahrer stellen<br />
ein eklatantes Sicherheitsrisiko dar. Wir setzen<br />
uns vehement dafür ein, dass die Anzahl<br />
der Rotlichtkameras erhöht wird.<br />
Autofahrer müssen 1 ½ m Sicherheitsabstand<br />
beim Überholen eines Fahrrades<br />
einhalten. Radfahrer sollten darauf achten,<br />
dass sie nicht zu nahe am Fahrbahnrand<br />
fahren. Durch einen größeren Abstand zum<br />
Fahrbahnrand wird verhindert, dass der<br />
Fahrradlenker von Pkw-Lenkern bei Gegenverkehr<br />
riskant überholt wird. Lkw-Lenker<br />
haben immer wieder große Probleme mit<br />
dem toten Winkel.<br />
In Graz besteht die Möglichkeit privater Geschwindigkeitsüberwachungen<br />
auf Gemeindestraßen.<br />
Diese können bei Problemen mit<br />
Geschwindigkeiten auf Gemeindestraßen<br />
gezielt eingesetzt werden.<br />
06 <strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong>
Seit Jahren gibt es in Graz bereits eine Verkehrssicherheitsgruppe,<br />
in der Vertreter der<br />
Stadt Graz, der Exekutive, des Kuratoriums<br />
für Verkehrssicherheit und unabhängige<br />
Planer über Neu- und Umplanungen im<br />
Straßenverkehr beraten. Wesentlich dabei<br />
ist der Sicherheitsaspekt.<br />
Sicherheitsdefizite im Straßenverkehr sind<br />
immer wieder auf Mängel in der Straßenplanung<br />
oder in der Umsetzung zurückzuführen.<br />
Bereits in der Planungsphase müssen<br />
die Anforderungen an die Verkehrssicherheit<br />
berücksichtigt werden.<br />
<strong>SMZ</strong>: Welches sind Ihre erfolgreichsten<br />
Maßnahmen, Projekte oder Kampagnen in<br />
der Stadt Graz?<br />
KfV: Das Kuratorium für Verkehrssicherheit<br />
führte vor ein paar Jahren gemeinsam mit<br />
der Stadt Graz erfolgreiche Kampagnen<br />
zum Thema Geschwindigkeit (Tempo 30/50)<br />
durch. Die Aktion „Vorrang für Zebras“ sorgt<br />
immer wieder für Aufsehen und erinnert Autofahrer<br />
an den Vorrang für Fußgänger auf<br />
Schutzwegen.<br />
Zurzeit wird in Graz in Kindergärten und in<br />
Schulen die Aktion „Känguru“ durchgeführt.<br />
Kinder werden im Rahmen eines Handpuppenspiels<br />
von geschulten Pädagoginnen<br />
spielerisch über die Wichtigkeit des Kindersitzes<br />
aufgeklärt.<br />
<strong>SMZ</strong>: Welche Maßnahmen soll die Grazer<br />
Stadtregierung beschließen, um für mehr<br />
Verkehrssicherheit, insbesondere für die<br />
der RadfahrerInnen und FußgängerInnen<br />
zu sorgen?<br />
KfV: Es wäre wichtig, dass nach Vorbild des<br />
steirischen Verkehrssicherheitsprogramms<br />
auch auf Gemeindebene ein „Grazer Verkehrssicherheitsprogramm“<br />
beschlossen<br />
und umgesetzt wird. Dieses Programm<br />
enthält Vorschläge für Maßnahmen, die die<br />
Verkehrssicherheit für alle und insbesondere<br />
für Radfahrer und Fußgänger erhöht.<br />
<strong>SMZ</strong>: Was kann jede/r Einzelne tun, damit<br />
die Unfallzahl reduziert wird?<br />
KfV: Jeder Einzelne kann zur Verkehrssicherheit<br />
beitragen, indem er beispielsweise<br />
sein Fahrverhalten der jeweiligen Verkehrssituation<br />
anpasst, vorausschauend fährt<br />
und sich selbst bezüglich seines Fahrkönnens<br />
realistisch einschätzt.<br />
<strong>SMZ</strong>: Meinen letzten Sommerurlaub habe<br />
ich in der Schweiz verbracht, die Geschwindigkeitsüberschreitungen<br />
von 100km/h auf<br />
der Autobahn und 80km/h auf Landstraßen<br />
werden kategorisch bestraft, das Resultat:<br />
Selbst auf schnurgeraden Landstraßen wurde<br />
ich kein einziges Mal überholt. Wenn ich<br />
in Österreich mit 130 auf der Autobahn fahre,<br />
werde ich ständig überholt. Wieso wird<br />
dieses notorische Brechen von Gesetzen<br />
ignoriert?<br />
KfV: Die höchstzulässige Geschwindigkeit<br />
von 130 km/h ist aus der Sicht des KfV dann<br />
in Ordnung, wenn Straßen danach ausgerichtet<br />
sind. Das heißt, dass die Sichtbeziehungen<br />
passen müssen. Die gefahrene<br />
Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt auf<br />
österreichischen Autobahnen ca. 119 km/<br />
h. Diejenigen, die die Geschwindigkeiten<br />
überschreiten und dadurch auch oft einen<br />
zu geringen Abstand halten, sind nur durch<br />
gezielte Überwachung durch die Exekutive<br />
in den Griff zu bekommen.<br />
Danke für das Interview<br />
<strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong><br />
07
KINDER ALS FUSSGÄNGER<br />
SIND OFT ÜBERFORDERT<br />
Eine Serie von schweren kindlichen Fußgängerunfällen auf Schutzwegen und am Schulweg<br />
veranlasste GROSSE SCHÜTZEN KLEINE, sich mit einer Studie die Ursachen und Begleitumstände<br />
näher anzusehen. Das Ergebnis: Kinder sind als Fußgänger im Straßenverkehr<br />
oft überfordert.<br />
Die Folgen: häufig schwere Unfälle. So starben<br />
2006 sieben Kinder nach einem Fußgängerunfall.<br />
In der Studie wurden 468 Fußgängerunfälle<br />
aus zehn Jahren analysiert.<br />
„Ganz klar konnten jene Situationen identifiziert<br />
werden, in denen die Gefahr für Kinder<br />
als Fußgänger am größten ist“ erläutert<br />
Univ. Prof. Dr. Michael Höllwarth, Vorstand<br />
der Kinderchirurgie Graz und Präsident von<br />
GROSSE SCHÜTZEN KLEINE. „Die Gefahr liegt<br />
einerseits oft in Verkehrssituationen und andererseits<br />
in der psycho-motorischen Entwicklung<br />
der Kinder, die die Wahrnehmung<br />
regelt.“<br />
Unfallauslöser Straße<br />
Der Auslöser für kindliche Fußgängerunfälle<br />
ist oft eine gefährliche, unübersichtliche<br />
Verkehrssituation. Jeder fünfte Fußgängerunfall<br />
ereignete sich an einer Stelle, an der<br />
schon früher ein Fußgänger zu Schaden<br />
kam. Bei jedem zweiten kindlichen Fußgängerunfall<br />
spielte Sichtbehinderung die Unfall<br />
auslösende Rolle, jedes fünfte Kind wurde<br />
auf einem Zebrastreifen verletzt. Ein Drittel<br />
der Kinder verunglückte auf dem Schulweg.<br />
Zu besonders schweren Unfällen kam es,<br />
wenn Kinder hinter abfahrenden Bussen die<br />
Straße überqueren.<br />
Ein Drittel der Kinder wurde schwer verletzt,<br />
Kopf- und Beinverletzungen standen an<br />
vorderster Stelle.<br />
Gefahr wird nicht erkannt<br />
Die Mehrheit der verletzten Kinder waren<br />
Buben (57 %) und an die sieben Jahre alt.<br />
In diesem Alter ist das Gefahrenbewusstsein<br />
der Kinder noch auf den Augenblick<br />
reduziert. Sie können nur ad hoc erkennen:<br />
„Jetzt bin ich in Gefahr“. Das so wichtige<br />
vorhersehende Gefahrenbewusstsein – Ge-<br />
fahr erkennen, bevor sie eintritt, um adäquat<br />
reagieren können - ist erst mit 11 Jahren voll<br />
ausgebildet.<br />
Ein weiterer Aspekt: Kinder fühlen sich im<br />
Straßenverkehr oft subjektiv sicher, vor<br />
allem in der bekannten Umgebung der eigenen<br />
Wohnung. Sie schätzen die Gefahr<br />
nicht anhand der tatsächlichen Situation,<br />
sondern anhand der Umgebung ein. Eine sichere<br />
Straße ist für sie immer sicher - auch<br />
wenn ein Auto kommt.<br />
Kinder als Fußgänger schauen seltener nach<br />
Rechts und Links, laufen impulsiv auf die Straße,<br />
sind motorisch unruhiger, sind in Gedanken<br />
versunken, folgen oft Personen ohne zu<br />
schauen und wählen den kürzeren Weg.<br />
Sicherheitstipps<br />
GROSSE SCHÜTZEN KLEINE gibt folgende Tipps,<br />
um kindliche Fußgängerunfälle zu reduzieren:<br />
• Beseitigung bzw. Adaptierung von Risikofaktoren<br />
im Straßenverkehr (Schutzwege<br />
ohne Ampeln, ohne Beleuchtung,<br />
komplizierte Kreuzungen etc)<br />
• Begleitung am Schulweg durch Eltern/<br />
größere Kinder<br />
• Einsatz von Schülerlotsen<br />
• Die Kinder sollten die Rechts - Links Regel<br />
nicht nur als Formel auswendig wissen,<br />
sondern beim Überqueren einer Straße<br />
auch tatsächlich anwenden können.<br />
Denken wir Erwachsene doch öfter an jene<br />
Grundregel aus der Fahrschule: “Kinder sind<br />
generell vom Vertrauensgrundsatz im Straßenverkehr<br />
ausgenommen – und verdienen<br />
deshalb unsere besondere Aufmerksamkeit<br />
und Vorsicht!“<br />
Gabriele Blaschitz<br />
GROSSE SCHÜTZEN KLEINE<br />
Österreichisches Komitee für Unfallverhütung im Kindesalter<br />
Auenbruggerplatz 34, 8036 Graz<br />
0316 385 37 64<br />
grosse-schuetzen-kleine@klinikum-graz.at<br />
www.grosse-schuetzen-kleine@klinikum-graz.at<br />
08 <strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong>
„ELTERN SIND FROH,<br />
DASS ES UNS GIBT“<br />
Astrid Lind vom <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong> führte mit zwei SchülerlotsInnen, Hans Strohmayer<br />
und Ruth-Martina Golya-Richert, die in der Puntigamerstraße vor der Volksschule <strong>Liebenau</strong><br />
für die Sicherheit der Schulkinder sorgen, ein Gespräch über deren Arbeit.<br />
<strong>SMZ</strong>: Zu welchen Zeiten haben sie Dienst?<br />
Wir sind von Montag bis Freitag von 7:15<br />
bis 8:15 und wieder um die Mittagszeit von<br />
11:30 bis 13:15 im Einsatz<br />
<strong>SMZ</strong>: Wie schätzen Sie das Verkehrsaufkommen<br />
in diesem Bereich der Volksschule<br />
<strong>Liebenau</strong> ein?<br />
Zu den Stoßzeiten in der Früh ist sehr viel<br />
Verkehr auf dieser Straße, leider überschneidet<br />
sich dies genau mit dem Schulbeginn<br />
der Kinder, daher kommt es auch oft<br />
vor, dass wir Unterstützung von der Polizei<br />
bekommen, da es drunter und drüber geht.<br />
<strong>SMZ</strong>: Wie reagieren Kinder und Eltern auf<br />
Sie?<br />
Gerade die Eltern sind sehr froh, dass es<br />
uns gibt. Die Kinder freuen sich, tratschen<br />
mit uns. Wir fragen, wie es ihnen in der<br />
Schule geht. Auch die Zusammenarbeit mit<br />
der Volksschule <strong>Liebenau</strong> funktioniert sehr<br />
gut und wir haben ein gutes Verhältnis zu<br />
der Direktorin und den Lehrern.<br />
<strong>SMZ</strong>: Was verändert sich Ihrer Meinung<br />
nach durch den Einsatz von Schülerlotsen?<br />
Die Kinder sind abgesichert, die Eltern beruhigt,<br />
sie müssen ihre Kinder nicht jeden<br />
Tag selbst bis zur Schule bringen, da es jemanden<br />
gibt, der aufpasst, daher haben sie<br />
weniger Stress in der Früh.<br />
Die Autofahrer werden langsamer, da von<br />
Weitem oft nicht genau erkennbar ist,ob es<br />
sich um die Polizei handelt. Auf alle Fälle<br />
tritt eine Verkehrsberuhigung ein.<br />
Was kann man Ihrer Meinung nach tun, um<br />
die Gefahren des Verkehrs für Jugendliche<br />
und Kinder zu entschärfen?<br />
Erwachsene Verkehrsteilnehmer sollen sich<br />
von der Disziplin der Kinder etwas abschauen,<br />
dass würde den Verkehr schon merklich<br />
zum Positiven verändern. Die Leute sollten<br />
mehr mit dem Rad fahren.<br />
Eine weitere Möglichkeit wäre, auf Schulwegen<br />
an stark frequentierten Kreuzungen<br />
Schülerlotsen zu postieren, dies würde den<br />
gesamten Schulweg für die Kinder sicherer<br />
machen, nicht nur den Bereich vor den<br />
Schulen.<br />
In Schulbussen wäre es gut, wenn ein Erwachsener<br />
mitfahren würde, um die Kinder<br />
zu beruhigen, da die Buschauffeure oft<br />
überfordert sind. Man könnte dafür Schülerlotsen<br />
oder Elternvertreter einsetzen.<br />
<strong>SMZ</strong>: Wie sind Sie zu dieser Arbeit gekommen?<br />
Das AMS hat uns beiden diese Arbeit vermittelt,<br />
es macht sehr großen Spaß. Die<br />
Zusammenarbeit mit der Schule und der zuständigen<br />
Polizei funktioniert sehr gut, und<br />
die Kinder sind sehr nett zu uns.<br />
Unterstützt wird dieses Projekt vom Kuratorium<br />
für Verkehrssicherheit.<br />
Vielen Dank für das Gespräch!<br />
<strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong><br />
09
RADBEZIRK LIEBENAU –<br />
EINE UTOPIE?<br />
FAHREN SIE RAD IN LIEBENAU?<br />
Wie bitte: Sie fahren sogar mit dem Fahrrad zur Arbeit, einkaufen, zum Arzt, zum Schuster<br />
und zur Apotheke? Dann darf ich Ihnen herzlich gratulieren. Sie beweisen nicht nur<br />
Umweltbewusstsein, Kondition und Kostenbewusstsein. Vor allem beweisen Sie Mut<br />
und Risikobereitschaft, denn genau das braucht man, um in <strong>Liebenau</strong> die normalen<br />
Verkehrsachsen des täglichen Lebens mit dem Fahrrad zurückzulegen.<br />
Keine Radwege fü AlltagsradlerInnen<br />
Abgesehen vom Murradweg und dem Banngrabenweg<br />
Richtung St. Peter und ein paar<br />
anderen Radwegstücken, die aber allesamt<br />
nicht miteinander vernetzt sind, ist ein Radwegnetz<br />
in <strong>Liebenau</strong> nicht vorhanden. Ein<br />
Blick auf die Radkarte der Stadt genügt: ein<br />
gähnendes Loch befindet sich im Zentrum<br />
des Bezirkes, erst an den Rändern gibt es<br />
ein paar echte Radwege, die aber weit weg<br />
sind von den Zielen, die die Bevölkerung<br />
täglich ansteuert. Denn RadfahrerInnen<br />
sind genau wie FußgängerInnen: sie lassen<br />
sich auf keine größeren Umwege ein. Ist der<br />
Weg zum Ziel nicht direkt, sicher und attraktiv<br />
genug, dann steigen sie lieber auf`s Auto<br />
um oder fahren mit dem Bus. Aber auch<br />
dies ist seit der Eröffnung des Murparks leider<br />
für viele umständlicher geworden. Und<br />
die Straßenbahn ist für die meisten BezirksbewohnerInnen<br />
ohnehin zu weit weg. Also<br />
im Zweifelsfall doch das Auto. Das Fehlen<br />
eines Radnetzes bewirkt also das Gegenteil<br />
des Ziels der Grazer Verkehrspolitik, die ja<br />
die Menschen zum Umsteigen auf Rad und<br />
öffentliche Verkehrsmittel bewegen will.<br />
Radfahren am Gehweg:<br />
Alltag in <strong>Liebenau</strong>!<br />
Bräuchte es noch einen Beweis für den<br />
Rad-Notstand in <strong>Liebenau</strong>, so genügt die<br />
Tatsache, dass nirgendwo in Graz so viele<br />
Menschen auf Gehsteigen radeln wie in<br />
diesem Bezirk. Es sind meist Menschen im<br />
mittleren Lebensalter, die sich im dichten<br />
Verkehrsgewühl nicht mehr sicher genug<br />
fühlen oder ältere Menschen, die sonst gar<br />
nicht mehr Rad fahren würden. Alle benehmen<br />
sich vorbildlich, wenn sie auf FußgängerInnen<br />
treffen, lächeln schuldbewusst,<br />
steigen ab, lassen die Fußgänger passieren<br />
und fahren aber dann gleich wieder weiter.<br />
10 <strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong>
Manche zahlen auch Strafe, wenn die vorbeifahrende<br />
Polizei nicht gnädig wegschaut.<br />
Denn sogar die Polizei weiß: es ist reiner<br />
Selbstschutz, wenn man in der <strong>Liebenau</strong>er<br />
Hauptstraße am Gehsteig fährt, um nicht<br />
von den donnernden Lastwägen an den<br />
Rand gequetscht zu werden.<br />
Schließlich befinden sich sämtliche <strong>Liebenau</strong>er<br />
Geschäfte, Ordinationen, Apotheken<br />
etc. nicht an Radwegen und Nebenstrassen,<br />
sondern an den rad- ungeeigneten<br />
Hauptverkehrsachsen.<br />
Auch das neue Verkehrskonzept der Stadt<br />
rund um das Einkaufszentrum Murpark (bestehend<br />
aus der Verschränkung von Autobahn,<br />
Einkaufszentrum und Straßenbahn)<br />
hat hier keine Erleichterung geschaffen. Der<br />
zentrale Zufahrtsweg aus dem Bezirk für<br />
Fahrräder und FußgängerInnen geht über<br />
den Sternäckerweg und hat nicht einmal<br />
einen durchgehenden Gehsteig, geschweige<br />
denn einen Radweg. Spätestens jetzt ist<br />
klar, dass auf die autolosen BezirksbewohnerInnen<br />
keine Rücksicht genommen wird<br />
und sie als Wirtschaftsfaktor offenbar keine<br />
Rolle spielen. Und das, obwohl gerade sie<br />
vom Lärm und den Schadstoffen der Autos<br />
am meisten betroffen sind.<br />
Radbezirk <strong>Liebenau</strong>:<br />
was ist notwendig?<br />
Am wichtigsten ist die Sicherung der RadfahrerInnen<br />
– dort wo es möglich ist – durch<br />
getrennte Fahrbahnen. Wo dies nicht möglich<br />
ist, sind Gehsteigverbreiterungen mit<br />
einem Mischsystem von Fuß- und Fahrradverkehr<br />
entlang der Hauptverkehrstraßen<br />
<strong>Liebenau</strong>er Hauptstraße, Puntigamerstraße,<br />
Raiffeisenstraße, Ziehrerstraße und<br />
Neufeldweg ein durchgängiges Radwegnetz<br />
zu schaffen. Der Lückenschluss zwischen<br />
den bestehenden Radwegen ist herzustellen.<br />
Verkehrsarme Nebenstrassen müssen<br />
als Radrouten gekennzeichnet und so sichtbare,<br />
verständliche Leitsysteme geschaffen<br />
werden.<br />
Alles zusammen sollte ein vernetztes System<br />
von kurzen und sicheren Wegen ergeben,<br />
welches das Zentrum von <strong>Liebenau</strong><br />
mit seiner Umgebung, den neuen und alten<br />
Siedlungsgebieten, verbindet. Zugleich<br />
müssen auch neue „grüne“ durchgängige<br />
Achsen zur Mur und nach St. Peter zu den<br />
Naherholungsgebieten gelegt werden, damit<br />
die <strong>Liebenau</strong>erInnen nicht mehr ihr Auto<br />
brauchen, um ins Grüne zu kommen.<br />
Dann würden viele von selbst aufs Rad<br />
steigen und ihrerseits einen Beitrag zur<br />
Verkehrsentlastung in <strong>Liebenau</strong> leisten.<br />
Dazu bräuchte es keine Zeitungsinserate,<br />
Hochglanzbroschüren und Kampagnen,<br />
es braucht nur die Entschlossenheit einer<br />
Stadtpolitik, die sich selbst und ihre Aussagen<br />
ernst nimmt: die Prioritäten im Verkehr<br />
auch auf Rad – Mobilität setzt und damit<br />
dem Bezirk <strong>Liebenau</strong> ein Stück Lebensqualität<br />
zurückgibt.<br />
Heilwig Possert-Lachnit, Alltags- und Berufsradlerin<br />
(...auch Hausbesuche werden<br />
mit dem Rad gemacht!), Physiotherapeutin<br />
im <strong>SMZ</strong><br />
<strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong><br />
11
WAS DENKEN LIEBENAUERiNNEN ÜBER<br />
DIE VERKEHRSSITUATION<br />
IM BEZIRK?<br />
Stadträtin Elke K A H R<br />
„Der ursprünglich hauptsächlich landwirtschaftlich<br />
genutzte Bezirk <strong>Liebenau</strong> erhielt<br />
in den letzten Jahrzehnten einen Entwicklungsschub<br />
und veränderte durch Industrieansiedelungen<br />
genauso wie durch eine<br />
intensive Wohnverbauung seinen Charakter<br />
grundlegend. Leider wurde bei dieser Entwicklung<br />
in der Vergangenheit verabsäumt,<br />
eine entsprechende Verkehrsinfrastruktur<br />
mitwachsen zu lassen. Die wesentlichen<br />
Verkehrsbeziehungen werden mittels motorisierten<br />
Verkehrs abgewickelt, und auch der<br />
stadtübergreifende Verkehr aus dem Süden<br />
und Südosten wird mit dem PKW und LKW<br />
durchgeführt.<br />
Die Verkehrsplanung der Stadt und des<br />
Landes versucht, dieser Herausforderung<br />
mit dem Ausbau des Südgürtels, mit Autobahnanschlüssen<br />
(A2Z), Park & Ride Plätzen<br />
und Straßenbahnausbauten zu begegnen,<br />
stößt aber sowohl finanziell als auch<br />
räumlich und zeitlich auf ihre Grenzen.<br />
Eine Finanzierung des Öffentlichen Verkehrs<br />
mittels einer Nahverkehrsabgabe,<br />
wie sie die KPÖ seit vielen Jahren fordert,<br />
wurde bis jetzt leider erfolgreich blockiert.<br />
Diese Nahverkehrsabgabe würde von den<br />
Betrieben, die auch am meisten von einer<br />
funktionierenden Verkehrsinfrastruktur profitieren,<br />
je nach Anzahl der Beschäftigten<br />
eingehoben.<br />
Zeitlich hinkt zwar nicht die Planung, aber<br />
durchaus die Umsetzung von Verkehrsprojekten<br />
in <strong>Liebenau</strong> um viele Jahre hinterher.<br />
Um diesen Rückstand aufzuholen, müssten<br />
die Mittel und Anstrengungen in den nächsten<br />
Jahren vervielfacht werden.<br />
Im selben Moment, wo die Verkehrsplanung<br />
nicht mit der Verbauung Hand in Hand geht,<br />
wird eine Verkehrslösung im nachhinein zu<br />
einem doppelten Problem, da auch der Raum<br />
nicht mehr vorhanden ist, um eine Planung<br />
so umzusetzen, wie sie tatsächlich gebraucht<br />
und auch kostengünstig gewesen wäre.“<br />
Bezirksvorsteher Stv. Max K O R P<br />
„Eine Verbesserung der Lebensbedingungen<br />
im Bezirk <strong>Liebenau</strong> kann mit der Umsetzung<br />
des ‚Leitbild Gesundes <strong>Liebenau</strong>’<br />
gut verwirklicht werden. Im Speziellen<br />
kann vor allem kurzfristig schon einiges<br />
besser werden, wenn ein durchgängiges<br />
Rad- und Fußwegesystem im gesamten<br />
Bezirk erreicht und die Taktfrequenz beim<br />
Öffentlichen Verkehr erhöht wird.<br />
Eine weitere Maßnahme, die unkompliziert<br />
eingeführt werden kann, wäre das Verhindern<br />
von ‚Mautflüchtlingen’. Dadurch, dass<br />
die Autobahn auch als Umfahrungsstraße<br />
für den LKW und individuellen PKW – Verkehr<br />
dient, diese allerdings - im Gegensatz<br />
zu den Straßen durch unseren Wohnbezirk<br />
- mautpflichtig sind, entschließen sich viele<br />
für die billigere Variante und vermeiden die<br />
Autobahn. Dem könnte begegnet werden,<br />
wenn auf den stadtnahen Autobahnteilstücken<br />
die Maut aufgehoben würde. Dadurch<br />
wird vor allem die <strong>Liebenau</strong>er Hauptstraße<br />
entlastet.“<br />
12<br />
<strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong>
Adelheid M AY R<br />
Als Mutter von fünf Kindern und auch als<br />
umweltbewusste aktive Bürgerin möchte<br />
ich ein paar Gedanken, die mich im Zusammenhang<br />
mit der derzeitigen Verkehrssituation<br />
beschäftigen, darlegen:<br />
Alle meine Kinder besuchten die für uns<br />
nahe gelegene Volksschule Engelsdorf. Um<br />
ihre Sicherheit zu gewährleisten, habe ich<br />
anfangs mit jedem den Schulweg einstudiert<br />
und bin vom Schulbeginn an, einige<br />
Wochen in die Schule hin und retour mitgegangen.<br />
Die Kreuzung <strong>Liebenau</strong>er-Hauptstraße –<br />
Engelsdorfer Gürtel ist meiner Meinung<br />
nach eine große Gefahrenzone! Aus eigener<br />
Erfahrung stellen besonders die späten<br />
Linksabbieger, die (nach der Grünphase)<br />
vom Norden kommen, ein großes Risiko<br />
dar. Natürlich habe ich jedem meiner Kinder<br />
bewusst gemacht, dass es notwendig ist -<br />
trotz der Ampelregelung - sich selbst zur<br />
vergewissern, ob der Weg zum Gehen frei<br />
ist. Aber wir wissen, dass ein Kind leicht abzulenken<br />
ist und daher ein höheres Risiko<br />
besteht, als bei Erwachsenen.<br />
Eine andere Sache war auch, dass ich mit<br />
der Zeit nicht mehr so sicher war, ob das<br />
zu Fußgehen in die Schule wirklich so gesund<br />
ist! Speziell morgens – in der Hauptverkehrszeit<br />
– im Herbst und Winter, wo<br />
die Feinstaubwerte steigen, bzw. auch die<br />
Abgase bewusster wahrgenommen werden<br />
können, bemerkte ich, dass gerade in Gesichtshöhe<br />
meiner Kinder die Abgase konzentrierter<br />
im Anflug sind. Man kann also<br />
vom Gehen in der frischen Luft nicht mehr<br />
sprechen. Meine Konsequenz aus diesen<br />
Erfahrungen, ich sende meinen Jüngsten<br />
lieber mit dem Bus in die Schule, wenn auch<br />
nur eine Station.<br />
Die andere Sache, die mich bewegt, ist nicht<br />
so leicht zu lösen. Wie können wir den steigenden<br />
Verkehrszuwachs bewältigen? Der<br />
Ruf nach dem Ausbau des öffentlichen Verkehrs<br />
über die Grenzen von Graz hinaus ist<br />
sicherlich sehr wichtig. Dieser Ausbau wird<br />
eine wesentliche Maßnahme sein, um den<br />
Verkehrszuwachs einzudämmen. Jedoch<br />
glaube ich, dass wir gleichermaßen jede<br />
Menge anderer Veränderungen notwendig<br />
hätten, um hier erfolgreich zu sein.<br />
Diese Veränderungen sind gesellschaftspolitische<br />
und wirtschaftspolitische und liegen<br />
letztlich auch in der Verantwortung jedes<br />
einzelnen Menschen.<br />
In einer Zeit wie heute, wo viele von uns zu<br />
„Einzelkämpfern“ geworden sind, steht jeder<br />
unter einem gewissen Alltagsstress und die<br />
Zeit ist rar. Wir wollen alle an uns gestellten<br />
Anforderungen optimal schaffen und brauchen<br />
ein schnelles Fortbewegungsmittel.<br />
Das Auto ist bequem, es macht uns in einer<br />
gewissen Weise unabhängig. Wie kommen<br />
wir da zum Bewusstsein, dass hier eine<br />
Einschränkung dringend von Nöten wäre?<br />
Nicht nur die in letzter Zeit viel zitierte „Klimaerwärmung“<br />
sollte uns zum Nachdenken<br />
bringen. Wäre nicht ein WENIGER in vielerlei<br />
Hinsicht, ein MEHR an Lebensqualität?<br />
Ingrid S T E F F E N H A G E N<br />
Das weitere Hinauszögern des Baubeginns<br />
Südgürtel, ist für die Bewohner im Bereich<br />
Murfeld eine Katastrophe. Die Bevölkerung<br />
wird nur vertröstet.<br />
Diese Verhinderung bringt keine Verkehrsberuhigung<br />
in diesem Wohngebiet. Leider<br />
wird der Schleichweg Murfeld immer mehr<br />
genutzt, um dem Stau in der <strong>Liebenau</strong>er<br />
Hauptstraße zu entgehen. Der Park und<br />
Ride Platz beim Murpark hat leider auch<br />
keine Beruhigung gebracht.<br />
<strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong><br />
13
Fortsetzung<br />
... über die Verkehrssituation im Bezirk<br />
Walter F E R K<br />
Bürgermeister-Stellvertreter der Landeshauptstadt<br />
Graz<br />
Ich möchte vorab dem Team des <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong>,<br />
dessen Arbeit ich sehr schätze, für<br />
sein Engagement und für die Aufarbeitung<br />
des brennenden Verkehrsproblems in unserem<br />
Bezirk danken. Gesundheit und Lebensqualität<br />
liegen dem <strong>SMZ</strong> und mir als<br />
Bürgermeister-Stellvertreter gleichermaßen<br />
am Herzen.<br />
Priorität für <strong>Liebenau</strong> und die ganze Stadt<br />
Graz haben für mich der Ausbau und eine<br />
Taktverbesserung im öffentlichen Verkehr.<br />
In Zeiten von Feinstaub und Klimawandel<br />
ist der Verzicht aufs eigene Auto die einzige<br />
Chance – die Politik muss das Umsteigen<br />
auf die „Öffis“ leicht machen. Unverzichtbar<br />
ist dabei eine City-S-Bahn, die Graz mit<br />
dem Umland in alle Richtungen rasch und<br />
leistungsfähig verbindet. Für <strong>Liebenau</strong> hat<br />
auch die rasche Schaffung einer Nahverkehrsdrehscheibe<br />
Murpark Vorrang – hier<br />
muss eine Umsteigestelle der Ostbahn eingerichtet<br />
werden.<br />
Initiativen sind für die Förderung des Radverkehrs,<br />
der seit Edegger-Zeiten stiefmütterlich<br />
behandelt wurde, und für die Verbannung<br />
des Auto-Schleichverkehrs aus den<br />
<strong>Liebenau</strong>er Wohngebieten nötig. Letzteres<br />
könnte durch den Bau des Südgürtels gelingen.<br />
Mehr Lebensqualität für <strong>Liebenau</strong> würde<br />
auch die bessere Erschließung der Mur als<br />
Er-Lebensraum bringen. Das geplante Murkraftwerk<br />
in Gössendorf bietet eine Chance,<br />
den Fluss auch entlang der Murfelder Straße<br />
südlich des Gasrohrstegs begehbar zu<br />
machen.<br />
Mag. Karl Christian KVAS<br />
Bezirksparteiobmann Graz <strong>Liebenau</strong><br />
Die <strong>Liebenau</strong>er Bevölkerung ist täglich dem<br />
Lärm, den Abgasen sowie der körperlichen<br />
Gefährdung tausender Kraftfahrzeuge ausgesetzt.<br />
Die ÖVP-Bezirkspartei <strong>Liebenau</strong> versucht<br />
politisch seit vielen Jahrzehnten eine Minimierung<br />
dieser Belastungen für die Bevölkerung<br />
zu erreichen.<br />
Unsere Bezirkspartei – insb. GR Rudolf<br />
Trummer - kämpft sei fast drei Jahrzehnten<br />
mit sehr viel Engagement und Durchhaltevermögen<br />
für den Bau des Südgürtels in<br />
<strong>Liebenau</strong>.<br />
Die nächtliche Geschwindigkeitsbeschränkung<br />
auf „30 km/h“ in der Murfelderstraße<br />
hat den dortigen Bewohnern eine etwas<br />
bessere Lebens- qualität gebracht.<br />
Aktuell unterstützen wir unter anderem die<br />
Bewohner im Bereich Murpark, Esserweg<br />
bis zum Magna-Werk.<br />
Diesbezüglich wurde von ÖVP - GR Rudolf<br />
Trummer Ende Mai im Grazer Gemeinderat<br />
ein entsprechender Antrag eingebracht, der<br />
sich an die ASFINAG richtet.<br />
In diesem Antrag wird die ASFINAG ersucht,<br />
die Lärmschutzwand im vorhin erwähnten<br />
Bereich entlang der Autobahn zu verlängern<br />
und somit den Lärm- pegel für die Anrainer<br />
in diesem Bereich zu reduzieren.<br />
14 <strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong>
Beate F I S C H E R (Dipl.Rel.päd.),<br />
Gemeindepädagogin in der Evangelischen<br />
Tochtergemeinde Graz-<strong>Liebenau</strong>,<br />
Erlöserkirche Stv.<br />
Ich bin seit Herbst 2003 Gemeindepädagogin<br />
in der Evangelischen Tochtergemeinde<br />
Graz-<strong>Liebenau</strong>, Erlöserkirche und wohne<br />
in Graz - Umgebung. Der Bezirk <strong>Liebenau</strong><br />
ist ein Teil meines Arbeitsgebietes.Seit Beginn<br />
meines Hierseins hat mich das hohe<br />
Verkehrsaufkommen in Graz-St. Peter und<br />
<strong>Liebenau</strong> erschreckt. Da sich mein Arbeitsgebiet<br />
auch auf 14 Umlandgemeinden erstreckt,<br />
kann ich meine verschiedenen Tätigkeiten<br />
fast nur mit dem Auto erledigen.<br />
Der Zeitaufwand, den ich brauche, um mit<br />
dem Auto nach und/ oder durch <strong>Liebenau</strong><br />
zu kommen, ist zu manchen Zeiten sehr<br />
hoch.<br />
Noch schwieriger sehe ich die Situation in<br />
<strong>Liebenau</strong> für RadfahrerInnen und FußgängerInnen.<br />
Manchmal erstaunt mich regelrecht der Mut<br />
passionierter RadfahrerInnen, die sich auf<br />
die <strong>Liebenau</strong>er - oder Puntigamerstraße<br />
wagen. Nach meinem Empfinden setzen<br />
sie sich einer großen Gefahr aus, wenn sie<br />
diese Wege wählen müssen, weil es keine<br />
alternativen und sicheren Radwege gibt.<br />
Mit der Errichtung des Murparks hat sich<br />
nach meiner Beobachtung die Situation<br />
noch verschärft: Das Verkehrsaufkommen<br />
durch <strong>Liebenau</strong> ist größer geworden und es<br />
wurde offensichtlich, dass bei der Planung<br />
der Infrastruktur die RadfahrerInnen nicht<br />
gleichwertig berücksichtigt wurden. Will man<br />
/ frau z.B. von St. Peter nach <strong>Liebenau</strong> per<br />
Rad fahren, so endet der Radweg mit dem<br />
Banngrabenweg, die Verbindung über den<br />
Sternäckerweg fehlt wie überhaupt eine<br />
durchgehende Querverbindung bis zur Mur.<br />
Betrachtet man/frau nun die Situation aus<br />
der Sicht einer Fußgängerin/ eines Fußgängers,<br />
die/der öffentliche Verkehrsmittel<br />
benutzen möchte, so wird das Ganze noch<br />
„trostloser“! Ich empfinde es fast schon als<br />
Schildbürgerstreich, die Linie 74 stadteinwärts<br />
über den Sternäckerweg zum Murpark<br />
zu leiten. Das restliche Stück <strong>Liebenau</strong>er<br />
Hauptstraße bis zum Stadion ist vom öffentlichen<br />
Verkehr fast gänzlich abgeschnitten.<br />
War es vorher schon schwierig genug, unsere<br />
evangelische Kirche in der Raiffeisenstraße<br />
166 als FußgängerIn zu erreichen,<br />
so haben sich die Verhältnisse jetzt nochmals<br />
verschlechtert.<br />
Die Menschen, die vom Murfeld bzw. Messendorf<br />
zu unseren Veranstaltungsräumen<br />
kommen wollen, müssen entweder vom<br />
Sternäckerweg oder von der Straßenbahnhaltestelle<br />
Stadion zu Fuß gehen, was durch<br />
die neuen Linienführungen einen zeitlichen<br />
Mehraufwand von ca. 15 Minuten bedeutet.<br />
Auch die Linie 64 (Wetzelsdorf – St. Peter)<br />
nützt uns wenig. Sie fährt am Abend nur bis<br />
19 Uhr und an Sonntagen überhaupt nicht.<br />
Ein Umsteigen von der Linie 74 bzw. der<br />
Straßenbahnlinie 6 am Murpark bringt auch<br />
nur ein Mehr an Zeitaufwand.<br />
Zusammenfassend lässt sich feststellen,<br />
dass für mich kein Gesamtverkehrskonzept<br />
für <strong>Liebenau</strong> erkennbar ist, in dem AutofahrerInnen,<br />
RadfahrerInnen und FußgängerInnen<br />
bzw. BenutzerInnen der öffentlichen<br />
Verkehrsmittel als gleichwertige VerkehrsteilnehmerInnen<br />
in die Planungen einbezogen<br />
wurden.Die Feinstaubbelastung ist<br />
in Graz eigentlich immer sehr hoch und ein<br />
großes Problem.<br />
Ich würde gerne den einen oder anderen<br />
Weg in <strong>Liebenau</strong> zu Fuß bzw. mit öffentlichen<br />
Verkehrsmitteln zurücklegen, sehe<br />
dazu für mich momentan nur geringe reale<br />
Möglichkeiten. Ganz im Gegenteil: Durch<br />
die ungünstige Anbindung unserer Gemeinderäumlichkeiten<br />
bin ich noch häufiger<br />
gezwungen, Menschen mit körperlichen<br />
Einschränkungen mit dem Auto abzuholen<br />
bzw. nach Hause zu bringen.<br />
Ein Bezirk bleibt doch nur lebenswert, wenn<br />
sich die Menschen wohl fühlen. Dazu gehört<br />
ein gesundes Umfeld, eben auch eine<br />
gesunde Luft, wenig Lärm und eine Infrastruktur,<br />
die Menschen nicht nur zu den Einkaufszentren<br />
bringt.<br />
Muss es erst soweit kommen wie es in einer<br />
indianischen Weisheit heißt:<br />
„Erst wenn der letzte Baum gefällt, der<br />
letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen<br />
ist, werdet ihr feststellen, dass<br />
man Geld nicht essen kann!“<br />
<strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong><br />
15
AUS DEM LEITBILD<br />
„GESUNDES LIEBENAU“<br />
Durchzugsverkehr, Industriestandort, Autobahnnähe<br />
- <strong>Liebenau</strong> zählt zu den vom Verkehr<br />
am massivsten belasteten Bezirken in<br />
Graz.<br />
<strong>Liebenau</strong> wird von einer Zubringerautobahn<br />
zur A2 Südautobahn und einem Hochleistungsschienenweg<br />
Richtung Gleisdorf<br />
durchzogen; die <strong>Liebenau</strong>er Hauptstraße<br />
dient als Einzugsgebiet für PendlerInnen<br />
und als Zubringer für Industrie und Gewerbe;<br />
hohe Lärmbelastungen charakterisieren<br />
z. B. den Lorenz – Vest Weg oder den Esserweg;<br />
in der Murfelder Straße (30 km/h<br />
Beschränkung für AutofahrerInnen) werden<br />
Geschwindigkeitsübertretungen viel zu wenig<br />
kontrolliert und es fehlen Parkmöglichkeiten<br />
für die AnrainerInnen.<br />
Der seit Jahren geplante Südgürtel könnte<br />
eine Entlastung bringen.<br />
Hohes Verkehrsaufkommen belastet die Menschen<br />
direkt und indirekt in ihrer Gesundheit:<br />
Verletzungen und Todesfälle durch Autounfälle,<br />
Luftverschmutzung, Atemwegserkrankungen,<br />
Allergien, Lärm- und Geruchsbelästigungen,<br />
Einschränkung körperlicher Aktivitäten<br />
im Freien, Gefährdung der Kinder,<br />
Konzentrationsstörungen, etc. sind die Folgen.<br />
Aktive <strong>Liebenau</strong>erInnen kämpfen seit Jahren<br />
für eine Verbesserung der Lebensqualität<br />
und konnten beachtliche Erfolge erzielen<br />
(siehe <strong>SMZ</strong> <strong>Info</strong> Dezember 2005). Der Murradweg<br />
durch den Bezirk wird schon heute<br />
als Erfolg gewertet und als Naherholungsgebiet<br />
der Bevölkerung genützt.<br />
Langjähriges Engagement, Hartnäckigkeit<br />
und Festhalten an Zielen werden auch<br />
in Zukunft wichtig und nötig sein, um den<br />
negativen Auswirkungen des hohen Verkehrsaufkommens<br />
im Bezirk begegnen zu<br />
können.<br />
ZIELE<br />
• Kontrolle der Einhaltung von Verkehrsvorschriften durch Radar, km/h-Anzeige,<br />
Polizeiüberwachung<br />
• 30 km/h in Wohngebieten und bauliche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung<br />
• Schaffung von Radwegen (z. B. <strong>Liebenau</strong>er Hauptstraße, Puntigamerstraße,...)<br />
• Bau von Rad- und Fußwegen zum Center Ost<br />
• Park & Ride - Anlagen – optimalerweise bereits außerhalb des Stadtgebietes<br />
• Verhinderung von „ LKW - Mautflüchtlingen“ z. B. in der <strong>Liebenau</strong>er Hauptstraße,…<br />
• Errichtung von Lärmschutzwänden entlang viel befahrener Verkehrswege<br />
• Erneuerung des Fahrbahnbelags<br />
• Förderung und Ausbau des öffentlichen Verkehrsnetzes<br />
• Anschlussmöglichkeiten des Öffentlichen Verkehrs verbessern (Koordinierung des<br />
Öffentlichen Verkehrs, Ausdehnung nach Süden – z. b. Schnellbahn,...)<br />
• Ausdehnung der Betriebszeiten des Öffentlichen Verkehrs<br />
• Übergeordnete Regelungen zwischen Stadt und Umlandgemeinden für die Flächenwidmung<br />
und die Verkehrsplanung<br />
16 <strong>SMZ</strong> INFO JULI <strong>2007</strong>
ANGEBOTE DES <strong>SMZ</strong> LIEBENAU<br />
ALLGEMEIN-MEDIZINISCHE PRAXISGEMEINSCHAFT<br />
Dr. Gustav Mittelbach, Dr. Rainer Possert (alle Kassen)<br />
Hausbesuche, Gesundenuntersuchungen, ärztliche Psychotherapie und Beratung,<br />
Behandlung von Suchterkrankungen, Akupunktur, Sozial-, Arbeits- und Umweltmedizin<br />
Terminvereinbarung unter 46 23 40<br />
SOZIALE DIENSTE / SOZIALMEDIZINISCHER<br />
PFLEGEDIENST IN KOOPERATION MIT DEM <strong>SMZ</strong><br />
Hilfestellung für kranke, alte und pflegebedürftige Menschen in deren gewohntem<br />
Umfeld durch diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern, Alten- Pflege- und<br />
Heimhelferinnen. TEL 47 17 66 / e-mail: el.liebenau@smp-hkp.at<br />
PHYSIOTHERAPIE<br />
Akutschmerzbehandlung, Bewegungstherapie, Entspannungstechniken, Heilgymnastik<br />
durch eine diplomierte Physiotherapeutin. Therapieschwerpunkte: Neurologie und<br />
Orthopädie. Hausbesuche im Bezirk möglich. Tel. Anmeldung unter 46 23 40-15<br />
FAMILIENBERATUNG & RECHTSBERATUNG<br />
Anonyme und kostenlose Beratung durch Ärzte, PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen<br />
und JuristInnen. Donnerstag von 19 – 21 Uhr, Anm. unter 46 23 40<br />
PSYCHOTHERAPIE<br />
Gestalt- und Familientherapie, NLP, Systemische Therapie, Einzel- und Gruppentherapie<br />
sowie Kinderpsychotherapie. Teilkostenersatz durch die Krankenkassen. Anmeldung<br />
unter 46 23 40<br />
SOZIALE ARBEIT<br />
Beratung in sozialrechtlichen Fragen, Hilfen bei Kontakten zu Behörden, Hilfestellung<br />
bei Wohnungsproblemen, Arbeitslosigkeit,... Telefonische Kontaktaufnahme unter<br />
42 81 61 oder 0664/34 38 381 / e-mail: lind@smz.at<br />
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
Sozialmedizinische und gesundheitsförderliche Veranstaltungen; Durchführung von<br />
Projekten im Bereich Gesundheitsförderung. Kooperationen im Bezirk und mit anderen<br />
Organisationen. Kontakt unter 47 17 66-13 / e-mail: pichler@smz.at<br />
SEXUALBERATUNG<br />
<strong>Info</strong>rmation, Beratung, Psychotherapie zu folgenden Bereichen: Beziehungskonflikte,<br />
Sexualprobleme, Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Homosexualität,<br />
Verhütungsfragen, Sexualaufklärung, Schwangerschaftskonflikten usw. Anmeldung<br />
(auch anonym) unter 46 23 40<br />
MEDIATION<br />
Hilfe bei familiären Auseinandersetzungen, Scheidung und Trennung; Entschärfung<br />
von Konflikten; Klärung von Streitpunkten; Unterstützung bei der Entwicklung eigener<br />
Lösungen. Auskunft und Anmeldung unter 0699/11 22 80 11<br />
LOGOPÄDIE<br />
Beratung und Vorbeugung sowie Therapie von Auffälligkeiten und Störungen der<br />
Stimme, des Sprechens und der Sprache. Terminvereinbarung unter 46 23 40<br />
WIP – WALKEN IM PARK<br />
Nordic Walking Gruppe jeden Donnerstag von 17 bis 18. Uhr, Treffpunkt im Hof des<br />
<strong>SMZ</strong>. <strong>Info</strong>rmation unter 47 17 66 -13<br />
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P.b.b. Zulassungsnummer: GZ 02Z034445M; Verlagspostamt 8041 Graz