SMZ Liebenau Info Jul_2007

ROTLICHTFAHRER
STELLEN EIN EKLATANTES SICHERHEITSRISIKO DAR
Wie steht es um die Sicherheit auf Liebenauer Straßen? Welche Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung
werden durchgeführt? Und was kann jede und jeder Einzelne von uns
tun, um die Sicherheit im Verkehr zu erhöhen?
Dr. Rainer Possert vom SMZ Liebenau sprach mit Herrn Dipl. Ing. Peter Felber von der
Landesstelle Steiermark des Kuratoriums für Verkehrssicherheit (KfV).
SMZ: Wie viele Verkehrsunfälle ereignen
sich in Graz?
KfV: Im Jahr 2006 gab es in Graz 2.191 Unfälle
mit Personenschaden.
SMZ: Welche Altersgruppen sind betroffen?
KfV: Betrachtet man das Alter der Verunglückten,
so zeigt sich, dass 27,8 % zwischen
15 und 24 Jahren alt sind. 20,2 % der
Verunglückten waren zwischen 25 und 34.
bei 5,2 % handelt es sich um Kinder bis 14
Jahre.
SMZ: Wie viele verlaufen tödlich oder so
schwer, dass Invalidität die Folge ist?
KfV: Bei den 2.191 Unfällen in Graz wurden
2.451 Personen leicht und 166 Personen
schwer verletzt. Zwölf Personen kamen
ums Leben. Bezüglich Invalidität kann keine
Aussage getroffen werden.
SMZ: Wo gibt es neuralgische Punkte, an
denen immer wieder Unfälle passiere und
welche Maßnahmen werden getroffen?
KfV: Die unfallträchtigsten Punkte in Graz
sind:
1. Der Verteilerkreis Webling
2. Die Kreuzung Grabenstraße - Grazer
Straße - Lindengasse - Weinzöttlstraße
3. Die Kreuzung Eggenberger Gürtel - Kärntner
Straße - Lazarettgasse - Lazarettgürtel
SMZ: Da wir im SMZ Liebenau für gesundheitsfördernde
Maßnahmen in Liebenau
eintreten, was sagt die Unfallstatistik über
Liebenau?
KfV: Im Jahr 2006 ereigneten sich in diesem
Bezirk Liebenau 117 Unfälle mit Person-
schaden, bei denen 141 Personen leicht,
und acht Personen schwer verletzt wurden.
Zwei Personen wurden getötet. Einen Negativrekord
gab es im Jahr 2001 mit 156
Unfällen und 207 Verunglückten.
SMZ: Als Fußgänger oder Fahrradfahrer
fällt mir auf, dass viele Autofahrer noch bei
Orange oder sogar Rot über den Zebrastreifen
fahren und dass Radfahren im Bezirk ein
Sicherheitsrisiko darstellt. Beinahe jeden
Tag werde ich durch Autos geschnitten, insbesondere
durch LKWs. Geschwindigkeitsbeschränkungen,
z.B. in der Raiffeisenstraße
beim Kindergarten, werden vielleicht in
50% der Fälle eingehalten. Wie kann diese
Situation, abgesehen vom Errichten neuer
Radwege, verbessert werden?
KfV: Sie haben richtig beobachtet. Die Stadt
Graz hat auf diese Situation bereits vor einiger
Zeit reagiert. Es gibt in Graz inzwischen
vier Rotlichtkameras. Rotlichtfahrer stellen
ein eklatantes Sicherheitsrisiko dar. Wir setzen
uns vehement dafür ein, dass die Anzahl
der Rotlichtkameras erhöht wird.
Autofahrer müssen 1 ½ m Sicherheitsabstand
beim Überholen eines Fahrrades
einhalten. Radfahrer sollten darauf achten,
dass sie nicht zu nahe am Fahrbahnrand
fahren. Durch einen größeren Abstand zum
Fahrbahnrand wird verhindert, dass der
Fahrradlenker von Pkw-Lenkern bei Gegenverkehr
riskant überholt wird. Lkw-Lenker
haben immer wieder große Probleme mit
dem toten Winkel.
In Graz besteht die Möglichkeit privater Geschwindigkeitsüberwachungen
auf Gemeindestraßen.
Diese können bei Problemen mit
Geschwindigkeiten auf Gemeindestraßen
gezielt eingesetzt werden.
06 SMZ INFO JULI 2007