SMZ Liebenau Info Jul_2007

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Fortsetzung ... über die Verkehrssituation im Bezirk Walter F E R K Bürgermeister-Stellvertreter der Landeshauptstadt Graz Ich möchte vorab dem Team des SMZ Liebenau, dessen Arbeit ich sehr schätze, für sein Engagement und für die Aufarbeitung des brennenden Verkehrsproblems in unserem Bezirk danken. Gesundheit und Lebensqualität liegen dem SMZ und mir als Bürgermeister-Stellvertreter gleichermaßen am Herzen. Priorität für Liebenau und die ganze Stadt Graz haben für mich der Ausbau und eine Taktverbesserung im öffentlichen Verkehr. In Zeiten von Feinstaub und Klimawandel ist der Verzicht aufs eigene Auto die einzige Chance – die Politik muss das Umsteigen auf die „Öffis“ leicht machen. Unverzichtbar ist dabei eine City-S-Bahn, die Graz mit dem Umland in alle Richtungen rasch und leistungsfähig verbindet. Für Liebenau hat auch die rasche Schaffung einer Nahverkehrsdrehscheibe Murpark Vorrang – hier muss eine Umsteigestelle der Ostbahn eingerichtet werden. Initiativen sind für die Förderung des Radverkehrs, der seit Edegger-Zeiten stiefmütterlich behandelt wurde, und für die Verbannung des Auto-Schleichverkehrs aus den Liebenauer Wohngebieten nötig. Letzteres könnte durch den Bau des Südgürtels gelingen. Mehr Lebensqualität für Liebenau würde auch die bessere Erschließung der Mur als Er-Lebensraum bringen. Das geplante Murkraftwerk in Gössendorf bietet eine Chance, den Fluss auch entlang der Murfelder Straße südlich des Gasrohrstegs begehbar zu machen. Mag. Karl Christian KVAS Bezirksparteiobmann Graz Liebenau Die Liebenauer Bevölkerung ist täglich dem Lärm, den Abgasen sowie der körperlichen Gefährdung tausender Kraftfahrzeuge ausgesetzt. Die ÖVP-Bezirkspartei Liebenau versucht politisch seit vielen Jahrzehnten eine Minimierung dieser Belastungen für die Bevölkerung zu erreichen. Unsere Bezirkspartei – insb. GR Rudolf Trummer - kämpft sei fast drei Jahrzehnten mit sehr viel Engagement und Durchhaltevermögen für den Bau des Südgürtels in Liebenau. Die nächtliche Geschwindigkeitsbeschränkung auf „30 km/h“ in der Murfelderstraße hat den dortigen Bewohnern eine etwas bessere Lebens- qualität gebracht. Aktuell unterstützen wir unter anderem die Bewohner im Bereich Murpark, Esserweg bis zum Magna-Werk. Diesbezüglich wurde von ÖVP - GR Rudolf Trummer Ende Mai im Grazer Gemeinderat ein entsprechender Antrag eingebracht, der sich an die ASFINAG richtet. In diesem Antrag wird die ASFINAG ersucht, die Lärmschutzwand im vorhin erwähnten Bereich entlang der Autobahn zu verlängern und somit den Lärm- pegel für die Anrainer in diesem Bereich zu reduzieren. 14 SMZ INFO JULI 2007
Beate F I S C H E R (Dipl.Rel.päd.), Gemeindepädagogin in der Evangelischen Tochtergemeinde Graz-Liebenau, Erlöserkirche Stv. Ich bin seit Herbst 2003 Gemeindepädagogin in der Evangelischen Tochtergemeinde Graz-Liebenau, Erlöserkirche und wohne in Graz - Umgebung. Der Bezirk Liebenau ist ein Teil meines Arbeitsgebietes.Seit Beginn meines Hierseins hat mich das hohe Verkehrsaufkommen in Graz-St. Peter und Liebenau erschreckt. Da sich mein Arbeitsgebiet auch auf 14 Umlandgemeinden erstreckt, kann ich meine verschiedenen Tätigkeiten fast nur mit dem Auto erledigen. Der Zeitaufwand, den ich brauche, um mit dem Auto nach und/ oder durch Liebenau zu kommen, ist zu manchen Zeiten sehr hoch. Noch schwieriger sehe ich die Situation in Liebenau für RadfahrerInnen und FußgängerInnen. Manchmal erstaunt mich regelrecht der Mut passionierter RadfahrerInnen, die sich auf die Liebenauer - oder Puntigamerstraße wagen. Nach meinem Empfinden setzen sie sich einer großen Gefahr aus, wenn sie diese Wege wählen müssen, weil es keine alternativen und sicheren Radwege gibt. Mit der Errichtung des Murparks hat sich nach meiner Beobachtung die Situation noch verschärft: Das Verkehrsaufkommen durch Liebenau ist größer geworden und es wurde offensichtlich, dass bei der Planung der Infrastruktur die RadfahrerInnen nicht gleichwertig berücksichtigt wurden. Will man / frau z.B. von St. Peter nach Liebenau per Rad fahren, so endet der Radweg mit dem Banngrabenweg, die Verbindung über den Sternäckerweg fehlt wie überhaupt eine durchgehende Querverbindung bis zur Mur. Betrachtet man/frau nun die Situation aus der Sicht einer Fußgängerin/ eines Fußgängers, die/der öffentliche Verkehrsmittel benutzen möchte, so wird das Ganze noch „trostloser“! Ich empfinde es fast schon als Schildbürgerstreich, die Linie 74 stadteinwärts über den Sternäckerweg zum Murpark zu leiten. Das restliche Stück Liebenauer Hauptstraße bis zum Stadion ist vom öffentlichen Verkehr fast gänzlich abgeschnitten. War es vorher schon schwierig genug, unsere evangelische Kirche in der Raiffeisenstraße 166 als FußgängerIn zu erreichen, so haben sich die Verhältnisse jetzt nochmals verschlechtert. Die Menschen, die vom Murfeld bzw. Messendorf zu unseren Veranstaltungsräumen kommen wollen, müssen entweder vom Sternäckerweg oder von der Straßenbahnhaltestelle Stadion zu Fuß gehen, was durch die neuen Linienführungen einen zeitlichen Mehraufwand von ca. 15 Minuten bedeutet. Auch die Linie 64 (Wetzelsdorf – St. Peter) nützt uns wenig. Sie fährt am Abend nur bis 19 Uhr und an Sonntagen überhaupt nicht. Ein Umsteigen von der Linie 74 bzw. der Straßenbahnlinie 6 am Murpark bringt auch nur ein Mehr an Zeitaufwand. Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass für mich kein Gesamtverkehrskonzept für Liebenau erkennbar ist, in dem AutofahrerInnen, RadfahrerInnen und FußgängerInnen bzw. BenutzerInnen der öffentlichen Verkehrsmittel als gleichwertige VerkehrsteilnehmerInnen in die Planungen einbezogen wurden.Die Feinstaubbelastung ist in Graz eigentlich immer sehr hoch und ein großes Problem. Ich würde gerne den einen oder anderen Weg in Liebenau zu Fuß bzw. mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurücklegen, sehe dazu für mich momentan nur geringe reale Möglichkeiten. Ganz im Gegenteil: Durch die ungünstige Anbindung unserer Gemeinderäumlichkeiten bin ich noch häufiger gezwungen, Menschen mit körperlichen Einschränkungen mit dem Auto abzuholen bzw. nach Hause zu bringen. Ein Bezirk bleibt doch nur lebenswert, wenn sich die Menschen wohl fühlen. Dazu gehört ein gesundes Umfeld, eben auch eine gesunde Luft, wenig Lärm und eine Infrastruktur, die Menschen nicht nur zu den Einkaufszentren bringt. Muss es erst soweit kommen wie es in einer indianischen Weisheit heißt: „Erst wenn der letzte Baum gefällt, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werdet ihr feststellen, dass man Geld nicht essen kann!“ SMZ INFO JULI 2007 15
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