SMZ LIebenau Infor März_2004
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<strong>SMZ</strong><br />
INFO<br />
LEBENSFREUDE DURCH BEWEGUNG<br />
Sozialmedizinisches<br />
Zentrum<br />
: THEMEN<br />
* LEBENsbegleitende Versorgung: Allgemeinmedizin *<br />
* LEBENsfreude durch Bewegung: Langsam Laufen Liebenau *<br />
* LEBENsmittel Lebensmittel *<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong><br />
Liebenau
INHALT<br />
DAS <strong>SMZ</strong>-TEAM STELLT SICH VOR 01<br />
LEBENSFREUDE DURCH BEWEGUNG:<br />
5 JAHRE LLL – LANGSAM LAUFEN LIEBENAU 02<br />
LEBENSBEGLEITENDE VERSORGUNG:<br />
DURCH ALLE HÖHEN UND TIEFEN GEGANGEN 04<br />
unHEILMITTEL MEDIKAMENTE? 06<br />
K A L E N D A R I U M 08<br />
PFLEGEGELD – WER, WOFÜR, WIEVIEL? 10<br />
DER INNERE SCHWEINEHUND II 12<br />
LEBENSMITTEL: BIO IST WIRKLICH BESSER<br />
USA GEGEN WHO-DIÄTEMPFEHLUNG 13<br />
NEUE MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT – ALLES BEIM ALTEN<br />
ODER GRUNDLEGENDE VERÄNDERUNG? 14<br />
BERUFSPRAKTISCHE TAGE: ICH MUSSTE JEDEN TAG<br />
EINEN WEIßEN MANTEL TRAGEN... ... 15<br />
<strong>SMZ</strong> LIEBENAU: INNOVATIV! EINZIGARTIG! 16<br />
ANGEBOTE DES <strong>SMZ</strong> LIEBENAU 17<br />
IMPRESSUM<br />
HERAUSGEBER<br />
<strong>SMZ</strong> Liebenau<br />
Liebenauer Hauptstrasse 102-104a, 8041 Graz T (0316) 471766-13 F (0316) 462340-19 E smz@smz.at<br />
REDAKTION Dr. Rainer Possert, Mag. Barbara Gruber<br />
FOTOS <strong>SMZ</strong> Liebenau LAYOUT + SATZ CUBA, Graz DRUCK Dorrong, Graz AUFLAGE 1.300 Stk.<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong>
DAS <strong>SMZ</strong>-TEAM STELLT SICH VOR<br />
Dr. Martin HATTENBERGER<br />
Mit der neuen Ausgabe unserer Zeitung<br />
halten Sie gerade einen meiner<br />
Aufgabenbereiche in Ihren Händen.<br />
Ich bin seit rund eineinhalb Jahren im<br />
<strong>SMZ</strong> dafür zuständig, dass Sie als Interessierte<br />
<strong>Infor</strong>mationen über unsere<br />
Arbeit bekommen und koordiniere die<br />
Veranstaltungen und zahlreichen Gesundheitsförderungsprojekte.<br />
So abwechslungsreich wie meine Arbeit<br />
im Zentrum war auch mein Werdegang:<br />
Ursprünglich aus Oberösterreich,<br />
entschied ich mich nach einem Jahr<br />
in London, nach Wien zu gehen und<br />
neben meiner Tätigkeit als Sonderschullehrerin<br />
Pädagogik zu studieren.<br />
Seit vier Jahren lebe ich nun in Graz<br />
und liebe es, mit dem Fahrrad durch<br />
die Stadt zu fl itzen. In meiner Freizeit<br />
bin ich am liebsten sportlich im Grünen<br />
unterwegs – für heuer ist ein Halbmarathon<br />
mein Ziel – ich reise gerne oder<br />
vergrabe mich in einem guten Buch.<br />
Seit November 2003 habe ich das<br />
Glück, als Turnusarzt im <strong>SMZ</strong> Liebenau<br />
beschäftigt zu sein. Die Ausbildung<br />
unter Dr. Mittelbach und Dr. Possert<br />
ist sehr lehrreich und praxisorientiert.<br />
Im Umgang mit PatientInnen und<br />
in der Behandlung alltäglicher Erkrankungen<br />
konnte ich mir bereits viele<br />
neue hilfreiche Fähigkeiten aneignen.<br />
Ich wurde in Villach geboren, habe bis<br />
zum 18. Lebensjahr dort auch die<br />
Schule besucht. Danach absolvierte<br />
ich meinen Präsenzdienst und begann<br />
mein Studium der Medizin, wo ich<br />
letzten Sommer nach 6 Jahren Studium<br />
erfolgreich promovierte.<br />
Meine Hobbies sind: Kraftsport, Schifahren,<br />
Tennis,.., die mir einen guten<br />
Ausgleich zu meiner Arbeit bieten.<br />
Mag. Barbara GRUBER<br />
MitarbeiterInnen des<br />
<strong>SMZ</strong> Liebenau<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong><br />
01
LEBENSFREUDE DURCH BEWEGUNG<br />
DER BEGINN<br />
Beim Mittagessen in der Kantine der Lebenshilfe<br />
entstand die Idee: Dr. Mittelbach<br />
(praktischer Arzt und Marathonläufer) und<br />
ich (Physiotherapeutin und Gelegenheitsläuferin)<br />
unterhielten uns über den Bewegungsmangel<br />
und die Hilflosigkeit vieler PatientInnen.<br />
Wie könnten wir Ihnen helfen?<br />
Immer wieder hören wir: „Ich weiß, ich sollte<br />
mich mehr bewegen, aber wie? Bei meinem<br />
Gewicht, bei meinem Alter, bei meinem<br />
hohen Blutdruck?“<br />
Wir beschlossen an diesem Tag, eine Laufgruppe<br />
der besonderen Art anzubieten:<br />
LLL sollte eine offene Trainingsgruppe werden,<br />
wo Menschen jeglichen Alters unter<br />
fachlicher Anleitung ihre Möglichkeiten von<br />
körperlicher Bewegung entdecken können.<br />
Als zusätzliches Angebot wurde ein Übungsteil<br />
mit Muskeldehnung und Selbstmobilisation<br />
„hineinverpackt“, der die Teilnehmer-<br />
Innen befähigen soll, schon im Vorfeld bei<br />
Verspannungen und Gelenksblockaden sich<br />
selbst zu helfen. Durch diese Übungen, in<br />
kleinen Häppchen in der Trainingsstunde<br />
verteilt, sollte die ungewohnte Trainingsbelastung<br />
auch „verdaubar“ gemacht und<br />
so Überforderung und Enttäuschung vermieden<br />
werden. Wesentlich schien uns auch<br />
das Konzept einer offenen Gruppe: es gibt<br />
keine Anmeldung, niemand muss sich festlegen<br />
und durch fi nanzielle Zwänge selbst<br />
überlisten. Die Laufgruppe sollte ganzjährig<br />
als Angebot einfach in Anspruch genommen<br />
werden können, die Schwelle zum Mitmachen<br />
möglichst klein sein.<br />
5 JAHRE (IM MAI <strong>2004</strong> WERDEN ES<br />
SOGAR 6 JAHRE !) – WIR ZIEHEN BI-<br />
LANZ<br />
Insgesamt haben 83 Menschen an LLL teilgenommen.<br />
Das Durchschnittsalter liegt bei<br />
49 Jahren (der Jüngste war 6 Jahre, der Älteste<br />
87 Jahre) und ist in den letzten 3 Jahren<br />
etwas gestiegen, es laufen gleich viel<br />
Männer wie Frauen mit. Manche von ihnen<br />
kamen nur einmal oder ein paar Mal, die<br />
meisten sind länger geblieben und fi nden<br />
sich immer wieder sporadisch ein – z.B.<br />
wenn sie sich wieder motivieren müssen,<br />
wenn alleine laufen zu langweilig wird oder<br />
wenn sie einfach als Erinnerung in der Zeitung<br />
unter der Rubrik „Was gibt es heute“<br />
lesen: Heute 15 Uhr: LLL - Treffpunkt im Hof<br />
des <strong>SMZ</strong>.<br />
Es hat sich aber auch eine Kerngruppe von<br />
LäuferInnen herausgebildet, die regelmäßig<br />
mit uns laufen – man kennt sich schon und<br />
die gemeinsame, regelmäßige Aktivität sorgt<br />
nicht nur für den Erhalt und Ausbau von körperlicher<br />
Gesundheit, sondern schafft auch<br />
eine Art „lebensbegleitendes“ Gruppengefühl<br />
– die Laufgruppe hat eben auch eine<br />
soziale Dimension.<br />
NEBENEFFEKTE<br />
Besonders schön wird bei LLL auch immer<br />
wieder der Zugang zur Natur empfunden<br />
– der so ganz nebenbei entstanden ist. Im<br />
allgemeinen laufen wir im Park der benachbarten<br />
Schule BG/Borg (ehemals HIB) Liebenau,<br />
den wir für diese Stunde benützen<br />
dürfen – der Direktion sei an dieser Stelle<br />
02<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong>
5 JAHRE LLL – LANGSAM LAUFEN LIEBENAU<br />
Bei dieser Gelegenheit möchten wir auch<br />
einen unserer treuesten Läufer vorstellen:<br />
Alfred Karl gehörte in den letzten 5 Jahren<br />
zu unserem „eisernen Kern“. Wind und Wetter<br />
konnten ihn niemals vom wöchentlichen<br />
Training abhalten. Herr Karl feiert im April<br />
seinen 80. Geburtstag. Wir gratulieren herzlich!<br />
Wenn auch Herr Karl mit diesem Jahr<br />
seine Läufer- und Schifahrer-Karriere aufgegeben<br />
hat – „einmal muss Schluss sein“ –<br />
wünschen wir ihm beim jetzt geplanten Nordic<br />
Walking ebensoviel Vergnügen und Erfolg!<br />
hierfür herzlich gedankt. Dieser wunderschöne,<br />
weitläufi ge Park mit seinem alten<br />
Baumbestand ist ein ideales Gelände für<br />
uns. Eine Teilnehmerin hat sogar botanische<br />
Studien betrieben und an Hand einer mitgenommene<br />
Frucht mit universitärer Hilfe einen<br />
der vielen exotischen, unbekannten<br />
Baumriesen identifi ziert: es handelt sich um<br />
einen „Schwarzen Walnussbaum - jugulans<br />
nigra“, dessen Heimat in Nordamerika ist...<br />
Immer wieder frappierend ist allerdings der<br />
Unterschied in der Luftqualität: kommt man<br />
von der Hauptallee des Parks auf die Liebenauer<br />
Hauptstraße hinaus, läuft man in<br />
eine unangenehme Emissionswand hinein,<br />
die uns jedes Mal sehr nachdrücklich auf<br />
die wichtige Rolle von Grünraum in belasteten<br />
Gebieten verweist!<br />
LLL ist nicht nur für uns ein selbstverständliches,<br />
fi xes Angebot des <strong>SMZ</strong> geworden:<br />
Im Bezirk kennt man uns – wir sind im Vorbeilaufen<br />
an den Autos auch eine Erinnerung<br />
für die Autofahrer: eine Patientin hat<br />
mir erzählt, sie sehe uns regelmäßig am<br />
Heimweg von der Arbeit beim Warten im<br />
Verkehrstau in der Liebenauer Hauptstraße.<br />
Neidisch schaue sie auf die vorbeitrabenden<br />
Menschen, vor allem deshalb, weil<br />
„ihr ja offensichtlich soviel Spaß dabei habt“.<br />
LLL-LäuferInnen verwandeln sich also bisweilen<br />
auch zu Werbeträgern für „mehr Lebensfreude<br />
durch Bewegung“!<br />
Unterstrichen sei noch einmal die Ganzjährigkeit<br />
von LLL – besonders im Spätherbst<br />
und im Winter hat das Laufen eine belebenden<br />
Effekt, in diesen Zeiten sind die Alltagsbewegungen<br />
ohnehin meist eingeschränkt.<br />
Laufen im Schnee und bei Minustemperaturen<br />
hat einen besonderen Reiz, das haben<br />
schon viele bei uns entdeckt!<br />
Heilwig Possert-Lachnit, MAS<br />
UNSERE LAUFTERMINE<br />
WINTERSAISON Nationalfeiertag bis Ostern DI 15 – 16 Uhr<br />
SOMMERSAISON Ostern bis Nationalfeiertag DO 17 – 18 Uhr<br />
TREFFPUNKT im Hof des <strong>SMZ</strong>, Liebenauer Hauptstraße 104<br />
TRAININGSLEITER H. Possert-Lachnit, Dipl. Physiotherapeutin und Dr. med. G. Mittelbach<br />
ANMELDUNG nicht erforderlich<br />
PREIS kostenlos<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong><br />
03
LEBENSBEGLEITENDE VERSORGUNG:<br />
Als ich ins Wohnzimmer der Familie Hausmanninger<br />
komme, strahlt mich Frau Hausmanninger<br />
fröhlich an. Mit ihren geröteten<br />
Wangen, aufrecht im Sessel sitzend, könnte<br />
man sie für knapp über 70 halten.<br />
Dr. Gustav Mittelbach misst gerade ihren<br />
Blutdruck. „15 Jahre, wenn nicht mehr, begleitet<br />
mich Dr. Mittelbach schon als Hausarzt“,<br />
erzählt sie. Bei genauerem Nachrechnen<br />
sind es dann schon fast 20 Jahre – aber<br />
was sind schon 5 Jahre mehr oder weniger,<br />
wenn man, wie Frau Hausmanninger, den<br />
99. Geburtstag schon hinter sich hat.<br />
Allgemeinmedizinische Betreuung<br />
durch alle Höhen und Tiefen<br />
„Ich war keine lästige Patientin, ich bin nicht<br />
wegen jedem Schnupfen zum Herrn Doktor“,<br />
betont sie sofort. „Aber der Dr. Mittelbach<br />
kennt mich sehr gut, wir sind miteinander<br />
durch alle Höhen und Tiefen gegangen“.<br />
Vor einem halben Jahr ging es Frau Hausmanninger<br />
schon sehr schlecht und sie war<br />
der Überzeugung „schon ihr Henkerssüppchen<br />
gegessen zu haben“, wie uns die Tochter<br />
des Ehepaars Hausmanninger erzählt.<br />
Aber wie durch ein Weihnachtswunder ging<br />
es mit ihrer Gesundheit seit dem Heiligen<br />
Abend wieder bergauf.<br />
Bis 95 ohne Betreuung<br />
Die Wege im Haus kann sie mit einer Gehhilfe<br />
nun wieder alleine bewältigen und sie<br />
freut sich schon darauf, im Frühling wieder<br />
in den Garten spazieren zu können. Sie und<br />
ihr Mann leben mit Unterstützung einer Helferin<br />
und ihrer Tochter, die täglich bei ihnen<br />
vorbeischaut, noch immer sehr gerne im<br />
eigenen Haus. Bis zum Herbst 2003 sind<br />
die beiden ganz ohne Hilfe ausgekommen,<br />
Herr Hausmanninger ist sogar noch lange<br />
selbst mit seinem Auto zum <strong>SMZ</strong> gefahren.<br />
„Bis zu seinem 85. Lebensjahr, dann haben<br />
wir es ihm verboten“, wie die Tochter lachend<br />
meint. Aber er ist heute noch stolz auf seinen<br />
VW-Käfer, der nach wie vor tadellos<br />
läuft.<br />
Die Familie hält uns am Leben<br />
Stolz sind sie auch auf ihre Familie: 2 Kinder,<br />
eine Menge Enkerl und Urenkerl pfl e-<br />
gen einen engen Kontakt zu den beiden.<br />
„Die große Familie hält uns am Leben“, ist<br />
sich Frau Hausmanninger sicher. Die Familie<br />
war ihnen immer wichtig, aus diesem<br />
Grund sind sie auch nach der Pensionierung<br />
von Salzburg nach Graz gezogen. Schon<br />
vorher hatten sie eine sehr enge Beziehung<br />
zu ihren Enkelkindern und haben die Tochter<br />
unterstützt, während sie berufstätig war.<br />
„Meine Enkelin erzählt mir jetzt noch immer,<br />
04<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong>
...DURCH ALLE HÖHEN UND TIEFEN GEGANGEN<br />
Frau Hausmanninger ist mit 99 Jahren die<br />
älteste Patientin des <strong>SMZ</strong>, Dr. Gustav Mittelbach<br />
begleitet sie und ihren 97-jährigen<br />
Mann schon fast 20 Jahre als Hausarzt. In<br />
einem Gespräch erzählten sie, was sie jung<br />
hält und worauf sie sich diesen Mai besonders<br />
freuen.<br />
Familie HAUSMANNINGER, 73 Jahre Ehe, 196 Jahre Lebenserfahrung<br />
dass ich ihr das Rechnen gelernt habe“, berichtet<br />
Frau Hausmanninger mit Stolz. Die<br />
Tochter ist ihnen eine sehr große Stütze –<br />
beide betonen, wie dankbar sie sind, nicht<br />
in ein Heim gehen zu müssen. Nach ihren<br />
Wünschen für die Zukunft gefragt, muss<br />
Frau Hausmanninger nicht lange überlegen:<br />
Sie möchte unbedingt noch das nächste Urenkerl<br />
sehen, das Mitte Mai erwartet wird.<br />
Familie, Vitamine, Offenheit<br />
„Möchten Sie noch etwas wissen?“ - Frau<br />
Hausmanninger erzählt gerne von ihrer Familie.<br />
Auch das Geheimnis, wie man in Gesundheit<br />
so alt wird, sieht sie vor allem im<br />
guten familiären Zusammenhalt. Und in der<br />
Hausmannskost sowie einem Leben ohne<br />
Alkohol und Nikotin. Aber Herr Hausmanninger<br />
gibt zu, früher geraucht zu haben.<br />
„Aber mit dem 30. Geburtstag habe ich von<br />
einem Tag auf den anderen damit aufgehört.<br />
Das Ungesunde wird mit dem Alter automatisch<br />
weniger und es kommen immer mehr<br />
Vitamine.“ Trotzdem möchte er auf sein<br />
Schnitzerl nicht ganz verzichten. Frau Hausmanninger<br />
erzählt, dass sie gerne gelesen<br />
und gestrickt hat, für alle Enkelkinder habe<br />
sie Pullover und Fäustlinge produziert. Jetzt<br />
machen die Augen nicht mehr so mit, aber<br />
das Interesse für Dinge, die rundherum passieren,<br />
haben sich beide erhalten.<br />
Blick zurück in Zufriedenheit<br />
„Wir haben es schön gehabt“, blicken die<br />
zwei zufrieden zurück. Es waren nicht immer<br />
leichte Zeiten, die sie durchgemacht haben.<br />
Herr Hausmanninger war lange Zeit in<br />
Kriegsgefangenschaft und sie haben „mit<br />
nichts“ angefangen. Trotzdem überwiegen<br />
die positiven Erinnerungen. „Ich kann mich<br />
noch genau erinnern, wie wir uns kennengelernt<br />
haben. Du hattest ein blau-weißes<br />
Kleid an und einen Strohhut auf, das war<br />
zu dieser Zeit ungewöhnlich“, erinnert Herr<br />
Hausmanninger seine Frau. 73 Jahre sind<br />
sie schon verheiratet und beide wünschen<br />
sich, möglichst zusammen zu sterben. Aber<br />
vorher haben sie noch viel vor: Zuallererst<br />
die Geburt des neuen Urenkels, im Dezember<br />
dann ein großes Fest zum 100. Geburtstag<br />
von Frau Hausmanninger – im Kreise<br />
ihrer Familie und mit Topfentorte, die ihre<br />
Tochter so gut bäckt...<br />
Mag. Barbara Gruber<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong><br />
05
unHEILMITTEL MEDIKAMENTE?<br />
„Rund 500 Steirer sterben pro Jahr an Medikamenten...“<br />
mit dieser Bemerkung ließ der<br />
Grazer Pharmakologe Univ. Prof. Eckhard<br />
Beubler in den steirischen Medien aufhorchen<br />
und wurde dabei von seinem Wiener<br />
Kollegen, Univ. Prof. Michael Freismuth, Vorstand<br />
des Institutes für Pharmakologie in<br />
Wien, unterstützt: „Man kann sagen, dass<br />
6,7% aller Todesfälle in einer Verbindung zu<br />
einem Arzneimittel stehen.“<br />
Die Äußerungen Beublers wurden seitens<br />
einiger Ärzte mit dem Argument in Frage<br />
gestellt, dass diese aus Amerika stammenden<br />
Studien nicht auf die Steiermark übertragbar<br />
seien. Es gibt jedoch Studien aus<br />
Deutschland, die in die Richtung der amerikanischen<br />
Ergebnisse weisen, warum gerade<br />
soll die Steiermark eine Ausnahme darstellen?<br />
Eins ist sicher: Es werden weltweit zu viele<br />
und zu teure Medikamente verordnet, was<br />
zwar die Aktien der multinationalen Medikamentenhersteller<br />
steigen lässt, für viele Menschen<br />
jedoch nicht nur keinen Nutzen, sondern<br />
eine Gefahr für die Gesundheit darstellt,<br />
abgesehen davon, dass sich Millionen<br />
Menschen wirklich notwendige Medikamente<br />
auf Grund ihrer Armut gar nicht leisten<br />
können.<br />
500 Steirer sterben pro Jahr an Medikamenten ...<br />
Das Hauptproblem für unsere PatientInnen<br />
sind Mehrfachverordnungen von Medikamenten,<br />
die auf Grund unterschiedlicher Erkrankungen,<br />
vor allem in den Spitälern und von<br />
FachärztInnen verschrieben werden. Dies<br />
geschieht zwar mit guter Absicht, jedoch oft<br />
in der Verdrängung der Tatsache, dass die<br />
Wirksamkeit von mehr als drei Medikamenten<br />
nicht mehr kontrollierbar ist. Dies liegt daran,<br />
dass jedes Medikament in der Leber in<br />
unterschiedliche Bestandteile zerlegt und umgebaut<br />
wird. Das bedeutet wiederum, dass<br />
aus einer chemischen Substanz z.B. vier verschiedene<br />
entstehen können, bei drei Medikamenten<br />
sind das dann z.B. zwölf verschiedene<br />
Stoffe, die miteinander in eine (unter<br />
Umständen) unkontrollierte Wechselwirkung<br />
treten können oder sich in der Wirksamkeit<br />
gegenseitig aufheben können.<br />
Dabei ist noch zu berücksichtigen, dass die<br />
Wirksamkeit vieler Medikamente oft nur als<br />
Einzelsubstanz nachgewiesen ist, d.h. Mehrfachverordnungen<br />
entbehren oft jeder wissenschaftlichen<br />
Grundlage. Was nicht bedeutet,<br />
dass diese Mehrfachverordnug im Einzelfall<br />
sinnvoll und zweckmäßig sein kann.<br />
06<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong>
Mehrfachverordnungen von Medikamenten können schlimme Folgen haben ...<br />
Was also tun:<br />
1. Der Patient muss über die Notwendigkeit<br />
und Sinnhaftigkeit einer Medikation aufgeklärt<br />
werden.<br />
2. Die Medikation sollte auf die wirklich behandlungsbedürftigen<br />
Krankheiten reduziert<br />
werden. Dazu braucht sowohl der Patient<br />
als auch der Arzt Geduld, weil eine Besserung<br />
nicht immer sofort eintreten kann (außer in<br />
der Notfallbehandlung) und die Wirkung eines<br />
Medikamentes abgewartet werden muss.<br />
Oft helfen auch andere Maßnahmen, wie<br />
eine Änderung der Lebensweise (z.B. bei<br />
Bluthochdruck), körperliche Schonung und<br />
Hausmittel (z.B. bei Erkältungskrankheiten),<br />
physikalische Therapie und Gymnastik (z.B.<br />
beim Bewegungsapparat) und psychische<br />
sowie soziale Unterstützung. Darüber hinaus<br />
können alternative Heilmethoden (z.B. Akupunktur)<br />
auch bei chronischen Erkrankungen<br />
eine Linderung bewirken.<br />
3. Ärzte und Patienten sollten sich auch darüber<br />
im Klaren sein, dass die chemische<br />
Industrie Medikamente vor allem zur Umsatzsteigerung<br />
und Gewinnmaximierung<br />
herstellt.<br />
4. Vorbeugung von Krankheiten:<br />
• Ausreichende finanzielle Mittel, damit man/<br />
frau sich gesunde Ernährung leisten kann<br />
• ein stressarmes Leben in gesunden Umweltbedingungen<br />
führen<br />
• Zeit für sozialen Zusammenhalt haben<br />
und<br />
• im Falle von Erkrankungen sollte ein niedrigschwelliger,<br />
sprich kostenloser Zugang<br />
zu Gesundheitseinrichtungen gegeben<br />
sein.<br />
Dr. Rainer Possert<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong><br />
07
VERANSTALTUNGEN<br />
APRIL MAI JUNI <strong>2004</strong><br />
Sozialmedizinisches<br />
Zentrum<br />
Geplante Veranstaltungen April bis Juni <strong>2004</strong><br />
Liebenau<br />
ZUKUNFT DER PFLEGE IN GRAZ<br />
Termine und nähere <strong>Infor</strong>mationen entnehmen Sie bitte den jeweiligen<br />
Einladungen bzw. erhalten Sie unter der Tel. Nr. 47 17 66-13<br />
Diskussion im Rahmen der Veranstaltungsserie: Forum für Sozialmedizinische Praxis<br />
Veranstaltungsraum des <strong>SMZ</strong>, Liebenauer Hauptstraße 102<br />
PFLEGE- UND BETREUUNGSMÖGLICHKEITEN<br />
FÜR SENIORINNEN<br />
Termine und nähere <strong>Infor</strong>mationen entnehmen Sie bitte den jeweiligen<br />
Einladungen bzw. erhalten Sie unter der Tel. Nr. 47 17 66-13<br />
Vortrag und <strong>Infor</strong>mationsstände für SeniorInnen und deren Angehörige (Seniorenverbund Liebenau)<br />
GESUNDHEITSREFORM – STAND DER DIS-<br />
KUSSIONEN UND GEPLANTE ÄNDERUNGEN<br />
Termine und nähere <strong>Infor</strong>mationen entnehmen Sie bitte den jeweiligen<br />
Einladungen bzw. erhalten Sie unter der Tel. Nr. 47 17 66-13<br />
Veranstaltungsraum des <strong>SMZ</strong>, Liebenauer Hauptstraße 102<br />
Diskussion im Rahmen der Veranstaltungsserie: Forum für Sozialmedizinische Praxis<br />
GESUNDHEITSPLATTFORM LIEBENAU<br />
Termine und nähere <strong>Infor</strong>mationen entnehmen Sie bitte den jeweiligen<br />
Einladungen bzw. erhalten Sie unter der Tel. Nr. 47 17 66-13<br />
Diskussionsforum für engagierte LiebenauerInnen, denen Gesundheit im Bezirk<br />
ein Anliegen ist.<br />
Veranstaltungsraum des <strong>SMZ</strong>, Liebenauer Hauptstraße 102
LAUFENDE ANGEBOTE DES <strong>SMZ</strong><br />
LANGSAM LAUFEN LIEBENAU bis Ostern: Dienstag 15.00 - 16.00 Uhr<br />
Treffpunkt: Hof des <strong>SMZ</strong> Liebenau, Liebenauer Hauptstraße 104<br />
ab Ostern: Donnerstag 17.00 - 18.00 Uhr<br />
BEWEGUNG MIT MUSIK jeden ersten Freitag im Monat<br />
Gemütliches Beisammensein für ältere Menschen.<br />
Infos unter: 47 17 66 DGKS Christine Ortner<br />
Treffpunkt: Veranstaltungsraum des<br />
<strong>SMZ</strong>, Liebenauer Hauptstraße 102<br />
16.00 - 17.30 Uhr<br />
FAMILIEN- UND RECHTSBERATUNG,<br />
PSYCHOLOGISCHE BERATUNG<br />
jeden Donnerstag 19.00 - 21.00 Uhr<br />
Anmeldung unter: 46 23 40 (vormittags),<br />
<strong>SMZ</strong> Liebenau, Liebenauer Hauptstraße 102<br />
Anonyme und kostenlose Beratung durch Ärzte, PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen und JuristInnen z.B. bei Schwierigkeiten in der Partnerschaft,<br />
Arbeitslosigkeit, Jugendproblemen etc.<br />
SEXUALBERATUNG jeden Montag 15.00 - 19.00 Uhr<br />
Dr. Ulrike Körbitz: Beratung bei Sexualstörungen, Sexualität und Gesundheit,<br />
Beziehungskonfl ikten, Homosexualität, Sexueller Gewalt, Sexualaufklärung,...<br />
nur nach Terminvereinbarung - auch anonym - Tel: 46 23 40,<br />
Gruppenraum des <strong>SMZ</strong>, Liebenauer Hauptstr. 104a, (Hinterhaus)<br />
MEDIATION jeden Dienstag<br />
14.00 - 19.00 Uhr<br />
Bei familiären Auseinandersetzungen, vor/in/nach einer Scheidung oder Trennung.<br />
Dr. phil. L. Neubauer / Dr. jur. W. Sellitsch, Inst. für Mediation & Konfl iktmanagement<br />
nur nach Terminvereinbarung ! Tel: 28 45 85 bzw. 0699 1122 8011<br />
Gruppenraum des <strong>SMZ</strong>, Liebenauer Hauptstr. 104a, (Hinterhaus)
PFLEGEGELD – WER, WOFÜR, WIEVIEL?<br />
Für Menschen, die sich auf die Unterstützung und Pflege durch andere Personen<br />
verlassen müssen (ob das nun Verwandte oder zum Beispiel MitarbeiterInnen<br />
der Sozialen Dienste sind), gibt es eine finanzielle Unterstützung durch den<br />
Bund oder das Land Steiermark.<br />
Dazu die wichtigsten <strong>Infor</strong>mationen:<br />
Wer hat Anspruch auf Pflegegeld?<br />
• Vollendung des 3. Lebensjahres<br />
• Betreuungs- und Hilfsbedarf (Pfl egebedarf)<br />
muss voraussichtlich mindestens 6<br />
Monate (und mindestens 50 Stunden im<br />
Monat) wegen einer körperlichen, geistigen<br />
oder psychischen Behinderung andauern<br />
• In der Regel: Aufenthalt in Österreich<br />
Wo ist der Antrag zu stellen?<br />
• Immer beim Pensionsversicherungsträger,<br />
d.h. bei jener Stelle, die die Pension ausbezahlt.<br />
• Für Personen, die mitversichert oder Empfänger<br />
von Landesleistungen (z.B. Sozialhilfe,<br />
Landespension...) sind, sowie für<br />
Kinder und Berufstätige, die keine Pension<br />
beziehen, leistet das Land zu den gleichen<br />
Bedingungen wie der Bund das Pflegegeld.<br />
Der Antrag kann formlos sein, aber es gibt<br />
auch Antragsformulare, die Sie im Gemeinde<br />
oder Bezirksamt, Ihrer Pensionsversicherungsanstalt,<br />
bei der Pfl egegeldstelle<br />
des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung<br />
(Hofgasse 12, 8010 Graz), im<br />
<strong>SMZ</strong> Liebenau oder auch im Internet unter<br />
www.soziales.steirmark.at bekommen.<br />
Wie ist der Antrag zu stellen?<br />
Legen Sie, soweit vorhanden, aktuelle ärztliche<br />
Befunde und Atteste über den Gesundheitszustand<br />
bei und beschreiben Sie, bei<br />
welchen Tätigkeiten Hilfe und Betreuung benötigt<br />
wird.<br />
Für die unten angeführten Pfl egeverrichtungen<br />
gibt es Richtwerte zur Feststellung des<br />
Zeitbedarfs, wobei zwischen Betreuungsaufwand<br />
und Hilfsaufwand unterschieden wird.<br />
Betreuungsaufwand bedeutet z.B. notwendige<br />
Hilfe bei An- und Auskleiden, der Körperpfl<br />
ege, Zubereitung und Einnehmen von<br />
Mahlzeiten, Hilfe bei Verrichtung der Notdurft<br />
und Reinigung danach, sowie Hilfe bei Inkontinenz,<br />
Anus praeter-, Kanülen- und Katheder-Pfl<br />
ege und Einläufen.<br />
Hilfsaufwand (pro Hilfsverrichtung wird ein<br />
monatlicher Fixwert von 10 Stunden angenommen,<br />
jedoch nicht mehr als 50 Stunden<br />
monatlich) bedeutet, dass Hilfe bei der Beschaffung<br />
von Lebensmitteln und Medikamenten,<br />
Pfl ege der Leib- und Bettwäsche,<br />
Beheizung des Wohnraumes einschließlich<br />
der Beschaffung von Heizmaterial, Reinigung<br />
der Wohnung und der persönlichen<br />
Gebrauchsgegenstände und/oder Begleitung<br />
beim Arztbesuch notwendig ist.<br />
Wenn nur Hilfsaufwand und kein Betreuungsaufwand<br />
nötig ist, wird der zur Gewährung<br />
von Pfl egegeld mindestens notwendige<br />
Pflegeaufwand von mehr als 50 Stunden<br />
nicht erreicht!<br />
Ärzliche Untersuchung – auch zu Hause<br />
möglich?<br />
Wenn die Person nicht zu einer ärztlichen<br />
Untersuchung gehen kann, ist eine Untersuchung<br />
zu Hause durch den ärztlichen<br />
Sachverständigen möglich. Bei der Untersuchung<br />
kann auch eine Person ihres Vertrauens<br />
anwesend sein und vom Sachverständigen<br />
angehört werden. Ebenso können<br />
schon vorhandene Pfl egedokumente von<br />
z.B. mobilen Diensten berücksichtigt werden.<br />
10<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong>
Antrag abgelehnt oder zu niedrig eingestuft?<br />
Eine Klage gegen den Bescheid, der zugestellt<br />
wird, ist innerhalb von 3 Monaten<br />
schriftlich in 2-facher Ausfertigung beim zuständigen<br />
Gericht einzubringen.<br />
Folgende Punkte muss die Klage enthalten:<br />
• Darstellung des Streitfalles<br />
• Bezeichnung der geltend gemachten Beweismittel<br />
(z.B. ärztliche Gutachten)<br />
• Bestimmtes Begehren (z.B. „... beantrage<br />
Pfl egegeld im gesetzlichen Ausmaß“)<br />
• als Beilage den angefochtenen Bescheid<br />
(Kopie oder Original)<br />
Wieviel Pflegegeld bedeuten die<br />
unterschiedlichen Stufen?<br />
Stufe 1 145,40 Euro<br />
(Pfl egebedarf mehr als 50 Stunden pro Monat)<br />
Stufe 2 268,00 Euro<br />
(Pfl egebedarf mehr als 75 Stunden pro Monat)<br />
Stufe 3 413,50 Euro (Pfl egebedarf mehr als<br />
120 Stunden pro Monat)<br />
Stufe 4 620,30 Euro<br />
(Pfl egebedarf mehr als 160 Stunden pro Monat)<br />
Stufe 5 842,40 Euro<br />
(Pfl egebedarf mehr als 180 Stunden, außergew.<br />
Pfl egeaufwand)<br />
Stufe 6 1148,70 Euro<br />
(Pfl egebedarf mehr als 180 Stunden, wenn zeitlich<br />
unkoordinierbare Betreuungsmaßnahmen<br />
erforderlich sind und diese regelmäßig während<br />
des Tages oder der Nacht zu erbringen sind oder<br />
die dauernde Anwesenheit einer Pfl egeperson<br />
während des Tages oder der Nacht erforderlich<br />
ist, weil die Wahrscheinlichkeit einer Eigen- oder<br />
Fremdgefährdung gegeben ist.)<br />
Stufe 7 1531,5 Euro<br />
(Pflegebedarf mehr als 180 Stunden, wenn keine<br />
zielgerichteten Bewegungen der vier Extremitäten<br />
mit funktioneller Umsetzung möglich sind<br />
oder ein gleich zu achtender Zustand vorliegt.)<br />
Welche Meldungen müssen gemacht<br />
werden?<br />
Voraussetzungsänderungen für den Pfl egegeldbezug<br />
sind innerhalb von 4 Wochen zu<br />
melden (z.B. Krankenhaus oder Heimaufenthalt,<br />
Auslandsaufenthalt, Verbesserung<br />
des Gesundheitszustandes und damit weniger<br />
Pfl ege).<br />
Verschlechterung des Gesundheitszustandes<br />
– was ist zu tun?<br />
Wenn seit dem letzen Bescheid noch kein<br />
Jahr vergangen ist, muss die wesentliche<br />
Verschlechterung mittels ärztlicher Bestätigung<br />
oder Krankenhausbericht glaubhaft<br />
gemacht und ein Antrag auf Erhöhung des<br />
Pfl egegeldes gestellt werden.<br />
Ist schon mehr als ein Jahr vergangen, Antrag<br />
auf Erhöhung des Pfl egegeldes stellen<br />
und anführen, wie sich Zustand und die notwendige<br />
Pfl ege verändert hat. Dann kommt<br />
es zum selben Ablauf wie bei einem Erstantrag.<br />
Wo bekomme ich weitere Unterstützung<br />
und <strong>Infor</strong>mation?<br />
Auskünfte zum Pfl egegeld gibt Ihnen das<br />
Land Steiermark unter der Telefonnummer<br />
0316/877-4082 und auch das Sozialtelefon<br />
zum Ortstarif unter 07114/200111 (Fachabteilung<br />
Sozialwesen). Ihre pensionsauszahlende<br />
Stelle wird Ihnen sicher auch weiterhelfen.<br />
Außerdem können Sie sich bei offenen Fragen<br />
gerne persönlich an das <strong>SMZ</strong> Liebenau<br />
wenden und sich Unterstützung beim Pfl e-<br />
gegeldantrag und allem was damit verbunden<br />
ist, holen.<br />
DSA Heike Gremsl<br />
Heike GREMSL, Dipl. Sozialarbeiterin, erreichen Sie im <strong>SMZ</strong> Liebenau<br />
unter (0316) 42 81 61 und über die Praxisgemeinschaft unter (0316) 46 23 40.<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong><br />
11
DER INNERE SCHWEINEHUND II<br />
Dass Gesundheit in Österreich auch anders diskutiert werden kann, zeigt interessanterweise<br />
Diözesanbischof Kapellari in einem Interview mit der Zeitschrift<br />
der steirischen Ärztekammer ...<br />
Die Debatte um den „inneren Schweinehund“<br />
(siehe auch letzte Ausgabe des <strong>SMZ</strong>-Info)<br />
soll uns Bürgerinnen und Bürgern wieder einmal<br />
klarmachen, dass wir selbst und alleinverantwortlich<br />
für unsere Gesundheit sind,<br />
Gesundheit keine gesellschaftlichen Ursachen<br />
hat, die Bürgerinitiativen, die sich um<br />
unsere Grazer Umwelt Sorgen machen und<br />
für eine gesundheitsförderliche Umwelt und<br />
Politik kämpfen, offensichtlich einem Irrtum<br />
unterliegen und zuhause bleiben sollten (und<br />
vor allem sollten wir uns nicht mit „äußeren<br />
Schweinehunden“ beschäftigen!).<br />
Dass Gesundheit in Österreich auch anders<br />
diskutiert werden kann, zeigt interessanterweise<br />
Diözesanbischof Kapellari in einem<br />
Interview mit der Zeitschrift der steirischen<br />
Ärztekammer/12/2003, in dem er meint:<br />
„... andererseits ist die Sorge um die Finanzierbarkeit<br />
einer fl ächendeckenden und jedem<br />
zugänglichen Gesundheitsversorgung<br />
eine bleibende Herausforderung an die Politik.<br />
Gegenwärtig wird in Österreich und Europa-weit<br />
im Blick auf eine generell höhere<br />
Lebenserwartung bei gleichzeitig sinkender<br />
Zahl von Beitragszahlern über die Finanzierbarkeit<br />
der Gesundheitssysteme diskutiert.<br />
Angesichts solcher Wahrnehmungen wird<br />
vor der Etablierung einer Zwei-Drittel-Gesellschaft<br />
in der Gesundheitsbetreuung gewarnt,<br />
der jener finanzkräftige Teil der Bevölkerung<br />
gegenübersteht, dem beste medizinische<br />
Leistungen offen stehen.<br />
Theodor Adorno hat vor mehr als 30 Jahren<br />
gesagt, er fürchte für unsere Gesellschaft<br />
das Heraufkommen einer ‚alles durchdringenden<br />
Kälte‘. Man muss kein Unheilprophet<br />
sein, um sich vorzustellen, dass eines Tages<br />
vor allem alte Menschen infolge eines sich<br />
durchsetzenden Kosten-Nutzen-Kalküls Opfer<br />
einer solchen sozialen Kälte werden<br />
könnten, und dies nicht zuletzt in der medizinischen<br />
Versorgung.....“<br />
Kapellari schließt diese Analyse mit der eindeutigen<br />
Forderung: „...Eine wesentliche<br />
Sorge der Gesundheitspolitik sollte deshalb<br />
einer gerechten Ressourcenverteilung gelten.“<br />
Dr. Gustav Mittelbach<br />
12<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong>
LEBENSMITTEL: BIO IST WIRKLICH BESSER<br />
Eine 170 internationale Studien umfassende<br />
Vergleichsstudie des Ludwig-Boltzmann-<br />
Institutes für biologischen Landbau in Wien<br />
kommt zu eindeutigen Ergebnissen:<br />
Wer sich biologisch ernährt, hat ein erheblich<br />
reduziertes Risiko in Zusammenhang<br />
mit Biozidrückständen, Nitrat, Zusatzstoffen<br />
und gentechnisch veränderten Organismen.<br />
Es fi nden sich deutlich mehr Vitamine und<br />
Mineralstoffe in Biogemüse und Bioobst,<br />
mehr konjugierte Linolsäure (krebshemmend<br />
und antiarteriosklerotisch) in Milch und<br />
Fleisch von Biobauern, ein 4-fach höherer<br />
Gehalt an Omega-3-Fettsäuren in Biorindund<br />
-schaffleisch, deutlich mehr Karotinoide<br />
und Lecithine in Bioeiern und eine vergleichsweise<br />
geringere Antibiotikabelastung.<br />
Bei Schülerinnen, die sich 3 Jahre lang von<br />
Biokost ernährten, fand sich eine deutliche<br />
Erhöhung natürlicher Killerzellen, eine Reduktion<br />
von Hautproblemen, weniger Infekte,<br />
raschere Rekonvaleszenz und bessere<br />
Zähne. In der Muttermilch sinkt die Pestizidbelastung<br />
und steigt der Omega-3-Fettanteil.<br />
Biologisch ernährte Männer weisen eine um<br />
40% höhere durchschnittliche Spermienkonzentration<br />
auf.<br />
Die komplette Studie mit Quellen ist unter:<br />
www.ernte.at erhältlich.<br />
Dr. Gustav Mittelbach<br />
WHO-Diät-Empfehlungen von US-Regierung und Fast-Food-Lobby torpediert<br />
Die WHO (Weltgesundheitsorganisation) und Ernährungsverbände starteten eine globale<br />
Initiative gegen die zunehmende Fettleibigkeit und deren Folgen in der Welt. Die<br />
WHO-Empfehlungen sehen unter anderem vor, an Kinder gerichtete Lebensmittelreklame<br />
einzuschränken, Fast-Food-Preise durch Steuern zu erhöhen und Zuckerkonsum<br />
herabzusetzen – wie das Ärztemagazin (4/<strong>2004</strong>) nach Angaben von Apamed berichtete.<br />
Worauf sich die US-Regierung zu Wort meldete und kritisierte, dass diese Pläne auf<br />
falschen wissenschaftlichen Beweisen basiere und die Kausalkette Fastfood-Übergewicht-Krankheit<br />
nicht bewiesen werden könne. Damit ist die US-Regierung einer<br />
Meinung mit den Lobbying-Kampagnen der Zuckerhersteller und der Software-Industrie<br />
– dass es gerade jetzt einen Briefwechsel zwischen den Ministerien und den Lobbys<br />
zu diesem Thema gab, den die „Washington Post“ in die Finger bekam und prompt<br />
veröffentlichte, mag da nicht verwundern.<br />
ErnährungsexpertInnen werfen der US-Regierung nun vor, Leben zu opfern. Schon<br />
im Jahr 1990 war eine WHO-Anti-Adipositas-Aktion (Initiative gegen Fettleibigkeit) an<br />
der Blockade der US-Regierung gescheitert. „Heute sind in den USA 50 % mehr Teenager<br />
übergewichtig als damals, Typ-2-Diabetes tritt schon in jungen Jahren auf... –<br />
ein früheres Einschreiten hätte das verhindert“, wird ein Experte zitiert.<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong><br />
13
NEUE MEDIZINISCHE UNIVERSITÄT – ALLES BEIM<br />
ALTEN ODER GRUNDLEGENDE VERÄNDERUNG?<br />
Mit Beginn des Jahres <strong>2004</strong> hat die universitäre<br />
Landschaft Zuwachs bekommen – die<br />
neue medizinische Universität ist damit die<br />
fünfte in der Steiermark. Ist der Wechsel der<br />
Organisationsform ein rein formaler oder ergeben<br />
sich damit Veränderungen für das<br />
Gesundheitswesen?<br />
Rektor Univ.-Prof. DDr. Gerhard Walter präsentierte<br />
bei einer Veranstaltung im <strong>SMZ</strong><br />
die Zielsetzungen seiner Institution.<br />
Rektor Univ.-Prof. DDr. Gerhard Walter<br />
Bildung, nicht nur Ausbildung<br />
Der Rektor, Univ.-Prof. DDr. Gerhard Walter,<br />
setzt bei der Veranstaltung im <strong>SMZ</strong> die Ziele<br />
für die neue Universität hoch. Für ihn ist die<br />
medizinische Universität ein elitäres System,<br />
dessen zentraler Inhalt die Wissensvermittlung<br />
ist. Dabei greift er auch auf seine Erfahrungen<br />
in Deutschland zurück: „Das Erfolgsmodell<br />
der Universitäten dort mit hohem<br />
Leistungsbewusstsein soll andeutungsweise<br />
auch in Graz umgesetzt werden“.<br />
Im Mittelpunkt steht die Bildung, nicht nur<br />
die Ausbildung, der nächsten Generation<br />
von Medizinern. Im neuen Studienplan, der<br />
seit eineinhalb Jahren in Kraft ist, sieht er<br />
eine gute Grundlage dafür: „Nicht mehr geschlossene<br />
Fächer, sondern die Orientierung<br />
an Gesamtproblemen steht im Vordergrund“,<br />
wie er betont. Bei der Betreuung von PatientInnen<br />
sei es für ihn wichtig, auch die sozialen<br />
Aspekte und die Familiensituation mit<br />
einzubeziehen und nicht nur im engen naturwissenschaftlichen<br />
Sinne zu denken.<br />
Medizinisches Basisjahr soll Frustrationen<br />
senken<br />
Doch wie kann die Qualität der Ausbildung<br />
gewährleistet werden, wenn jährlich mehr<br />
als 500 StudentInnen die Studienrichtung<br />
Medizin beginnen, jedoch nur rund ein Drittel<br />
davon letztendlich den Abschluss schafft?<br />
Der Rektor sieht in diesem Bereich einen<br />
großen Handlungsbedarf, die Auswahl der<br />
StudentInnen sollte seiner Meinung nach<br />
zu einem sehr frühen Zeitpunkt stattfi nden.<br />
„Neben dem Aufwand an Infrastruktur und<br />
Kosten, den die hohe Drop-out-Rate verursacht,<br />
sollen auch die Frustration der jungen<br />
Leute, die zwei, drei Jahre investiert haben,<br />
verhindert werden“, erklärt er. Umsetzbar<br />
sei das für ihn am ehesten durch ein Basisjahr<br />
für alle Gesundheitsberufe, in dem Mediziner,<br />
Pharmazeuten, Pflegewissenschaftler,<br />
Physiotherapeuten, etc. Grundelemente<br />
des medizinischen Wissens und der Ethik<br />
lernen. Die Besten des Jahrgangs könnten<br />
danach in ihren Wunschbereich wechseln,<br />
die restlichen StudentInnen nach Maßgabe<br />
der verfügbaren Plätze. „Die Umsetzung<br />
wird jedoch nur langfristig und gemeinsam<br />
mit den Landesakademien möglich sein“,<br />
stellt DDr. Walter klar, für die kommenden<br />
Jahre könnte das Modell in Pilotprojekten<br />
umgesetzt werden.<br />
Ausbildung für Allgemeinmediziner gefordert<br />
In der anschließenden Diskussion wurde die<br />
Forderung nach einer spezifi schen Schwerpunktsetzung<br />
für Allgemeinmediziner, die<br />
rund 80 – 90 % der Bevölkerung versorgen,<br />
laut. Die bisherige Ausbildung nehme nicht<br />
darauf Rücksicht, dass rund die Hälfte der<br />
Mediziner nicht in Kliniken, sondern in der<br />
Primärversorgung tätig sei. Eine Orientierung<br />
an dem, was gesellschaftlich nötig ist, sei<br />
eine bildungspolitische Frage, die bisher<br />
nicht besonders intensiv vertreten worden<br />
sei, wie ein Teilnehmer der Diskussion feststellte.<br />
Bleibt nur zu hoffen, dass die Ausbildung<br />
an der neuen Universität das erfüllen kann,<br />
was nach Ansicht von DDr. Walter die Gesellschaft<br />
erwartet: Gut ausgebildete Ärzte,<br />
denen man sich vertrauensvoll zuwenden<br />
kann.<br />
Mag. Barbara Gruber<br />
14<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong>
BERUFSPRAKTISCHE TAGE: ICH MUSSTE JEDEN<br />
TAG EINEN WEIßEN MANTEL TRAGEN...<br />
SchülerInnen der HS Dr. Renner lernten in ihrer berufspraktischen Woche die<br />
Sozialen Dienste (Hauskrankenpflege) des <strong>SMZ</strong> kennen ...<br />
... ein Schüler berichtet über<br />
seine Zeit im <strong>SMZ</strong><br />
In der 4. Klasse Hauptschule ist es vorgesehen,<br />
dass wir ein paar Tage „schnuppern“<br />
gehen. Da ich gerne Menschen helfen möchte<br />
und mich für einen sozialen Beruf interessiere,<br />
habe ich mich im <strong>SMZ</strong> Liebenau<br />
beworben. Gleich zu Beginn war ich bei<br />
der Fallkonferenz dabei. Gemeinsam wurde<br />
dort besprochen, welche kranken und alten<br />
Leute zu besuchen sind und was getan werden<br />
soll.<br />
Anschließend fuhr ich mit einer Krankenschwester<br />
zu den Patienten. Darunter eine<br />
gelähmte Frau, die mit einer Sonde ernährt<br />
wird. Sie war nicht ansprechbar.<br />
Mir haben diese Leute Leid getan und ich<br />
habe mir nicht gedacht, dass so schwerkranke<br />
Menschen zu Hause gepfl egt werden<br />
können. Es ist für sie aber sicher besser,<br />
dass sie zu Hause sein können und nicht in<br />
ein Krankenhaus müssen.<br />
Am zweiten Tag bin ich mit einer Heimhelferin<br />
mitgefahren und habe bei der Körperpfl<br />
ege und beim Anziehen geholfen. Am<br />
nächsten Tag habe ich eine Heimhelferin<br />
begleitet. Wir haben gemeinsam eingekauft,<br />
die Wohnung sauber gemacht und das<br />
Essen hergerichtet. Die Leute haben gerne<br />
mit uns geredet und waren auch sehr dankbar.<br />
Mir hat es sehr gut gefallen, obwohl es anstrengend<br />
war. Ich habe gesehen, dass vielen<br />
Menschen auch zu Hause sehr geholfen<br />
werden kann, wenn man ihre Leiden<br />
auch nicht heilen kann. Die Leute sind für<br />
jede Hilfe dankbar und man kann mit einem<br />
Besuch viel erreichen.<br />
... eine Schülerin nach ihrer<br />
berufspraktischen Woche:<br />
In meiner berufspraktischen Woche arbeitete<br />
ich im Sozialmedizinischen Zentrum<br />
(<strong>SMZ</strong>). Ich musste jeden Tag einen weißen<br />
Mantel tragen, was mir sehr gefi el. Jeden<br />
Tag fuhr ich mit einer anderen Betreuerin<br />
mit. Es war anders, als ich es mir vorgestellt<br />
habe, aber im positiven Sinn. Es waren<br />
alle im <strong>SMZ</strong> total nett zu mir, obwohl<br />
alle so ziemlich im Stress waren. Ich hatte<br />
unterschiedliche Aufgaben – ein paar Leuten<br />
durfte ich Stützstrümpfe anziehen, bei<br />
ein paar Leuten mussten wir nur zusammenräumen,<br />
bei anderen mussten wir deren<br />
Beine eincremen.<br />
Ich bin mir sicher, dass ältere Menschen so<br />
Leute aus dem <strong>SMZ</strong> brauchen. In dieser Woche<br />
habe ich so einiges gelernt und gesehen.<br />
Ich bin mir sicher, dass ich diesen Beruf<br />
in Zukunft machen möchte, weil ich ihn<br />
interessant fi nde und weil ich das Gefühl<br />
habe, etwas Gutes zu tun.<br />
KEINE HAUSSAMMLUNGEN !<br />
Das <strong>SMZ</strong> Liebenau führt keine Haussammlungen durch!<br />
In den letzten Wochen bekamen wir Beschwerden über aggressive Spendenkeiler in<br />
Liebenau und den umliegenden Bezirken. Bei dieser Aktion sammelt ein Verein namens<br />
„Sozialmedizinischer Dienst (SMD)“, der seinen Sitz in Wien hat. Das Sozialmedizinische<br />
Zentrum (<strong>SMZ</strong>) Liebenau hat mit dieser Spendenaktion nichts zu tun und distanziert<br />
sich von Sammelaktionen dieser Art.<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong><br />
15
<strong>SMZ</strong> LIEBENAU: INNOVATIV! EINZIGARTIG!<br />
Bei euch gibt es ja eine ganze Menge an Angeboten - diese Aussage hören wir<br />
oft. Aber dass das Sozialmedizinische Zentrum Liebenau auch eine Vorreiterrolle<br />
als Zentrum der primären Gesundheitsversorgung inne hat, mag für viele PatientInnen<br />
und BesucherInnen neu sein.<br />
Innovativ: Versorgung – Beratung –<br />
Prävention unter einem Dach<br />
Der Mensch im Mittelpunkt einer vernetzten<br />
„Gesundheitswelt“, in der Beratung, medizinische<br />
Versorgung, Pfl ege und Prävention<br />
reibungslos ineinander übergreifen:<br />
Dieses Idealbild ist als einzigartiger Modellfall<br />
seit rund 20 Jahren Wirklichkeit. Das Sozialmedizinische<br />
Zentrum Graz-Liebenau<br />
(<strong>SMZ</strong>) weist erfolgreich den Weg für künftige<br />
gesundheitspolitische Reformen und<br />
zeigt, dass es sehr wohl möglich ist, die medizinischen<br />
Strukturen an den Bedürfnissen<br />
der Patienten auszurichten – und nicht umgekehrt.<br />
Der medizinisch-fachliche Ansatz<br />
ist denkbar weit:<br />
Der Patient gilt nicht als zu reparierende<br />
biologische Maschine, sondern soll in all<br />
seinen körperlichen, psychischen und seelischen<br />
Bedürfnissen umfassend respektiert<br />
und zu generellem Wohlbefi nden geleitet<br />
werden. Dabei ging es von Anfang an auch<br />
um Emanzipation oder, wie man heute sagen<br />
würde, „Empowerment“: Die Hierarchie<br />
im Verhältnis Arzt-Patient soll durchbrochen,<br />
der kranke Mensch zu einem selbstbestimmten<br />
Leben und zu aktiver Beteiligung<br />
an sozialen Prozessen ermutigt werden.<br />
Denn die Problemsicht bezieht sich nicht<br />
auf den Körper allein, sondern durchaus<br />
auch auf das gesund oder krank machende<br />
Umfeld, das es zu verändern gilt.<br />
...so beginnt der Text im Buch „steiermark:<br />
innovation <strong>2004</strong>“ des Leykam-Verlags, in<br />
dem sich das <strong>SMZ</strong> als Vorzeigeprojekt im<br />
Bereich Gesundheit neben wissenschaftlichen<br />
Höchstleistungen, technischen Erfi n-<br />
dungen und vielen herausragenden Ideen<br />
präsentieren darf.<br />
Einzigartig: <strong>SMZ</strong> Liebenau im<br />
deutschsprachigen Raum<br />
.... doch des Lobes nicht genug: Die Zeitschrift<br />
„ärztemagazin“ (Ausgabe 1–3/<strong>2004</strong>)<br />
bezeichnete die integrierte Lösung des <strong>SMZ</strong><br />
unter dem Titel „Der organisierten Zusammenarbeit<br />
von Gesundheits- und Sozialberufen<br />
gehört die Zukunft“ als einzigartig im<br />
deutschsprachigen Raum.<br />
Immerhin kooperieren im <strong>SMZ</strong> mehr als 45<br />
MitarbeiterInnen aus 11 unterschiedlichen<br />
Berufen, um ein umfassendes Betreuungsangebot<br />
zu gewährleisten.<br />
Das bedeutet für unsere PatientInnen und<br />
KlientInnen:<br />
• Viele verschiedene Angebote sind leicht<br />
zugänglich und räumlich nahe<br />
• Interdisziplinäre Kooperation verbessert<br />
die Qualität der Betreuung<br />
Wir arbeiten gemeinsam daran, die gute<br />
Versorgung weiter zu verbessern und neue<br />
Wege in der Betreuung und Beratung zu<br />
gehen!<br />
Mag. Barbara Gruber<br />
16<br />
<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong>
ANGEBOTE DES <strong>SMZ</strong> LIEBENAU<br />
ALLGEMEIN-MEDIZINISCHE PRAXISGEMEINSCHAFT<br />
Dr. Gustav Mittelbach, Dr. Rainer Possert (alle Kassen)<br />
Hausbesuche, Gesundenuntersuchungen, ärztliche Psychotherapie und Beratung,<br />
Behandlung von Suchterkrankungen, Akupunktur, Sozial-, Arbeits- und Umweltmedizin<br />
Terminvereinbarung unter 46 23 40<br />
SOZIALE DIENSTE<br />
Hilfestellung für kranke, alte und pfl egebedürftige Menschen in deren gewohntem<br />
Umfeld durch diplomierte Gesundheits- und Krankenschwestern, Alten- Pfl ege- und<br />
Heimhelferinnen. 47 17 66 oder 0664/25 10 815 e-mail: ortner@smz.at<br />
PHYSIOTHERAPIE<br />
Akutschmerzbehandlung, Bewegungstherapie, Entspannungstechniken, Heilgymnastik<br />
durch diplomierte Physiotherapeutin. Therapieschwerpunkte: Neurologie und<br />
Orthopädie. Hausbesuche im Bezirk möglich. Tel. Anmeldung unter 46 23 40-15<br />
FAMILIENBERATUNG & RECHTSBERATUNG<br />
Anonyme und kostenlose Beratung durch Ärzte, PsychotherapeutInnen, SozialarbeiterInnen<br />
und JuristInnen. Donnerstag von 19 – 21 Uhr, Anm. unter 46 23 40<br />
PSYCHOTHERAPIE<br />
Gestalt- und Familientherapie, NLP, Systemische Therapie, Einzel- und Gruppentherapie<br />
sowie Kinderpsychotherapie. Teilkostenersatz durch die Krankenkassen. Anmeldung<br />
unter 46 23 40<br />
SOZIALE ARBEIT<br />
Beratung in sozialrechtlichen Fragen, Hilfen bei Kontakten zu Behörden, Hilfestellung<br />
bei Wohnungsproblemen, Arbeitslosigkeit,.. Telefonische Kontaktaufnahme unter<br />
42 81 61 oder 0664/34 38 381; e-mail: gremsl@smz.at<br />
GESUNDHEITSFÖRDERUNG<br />
Sozialmedizinische und gesundheitsförderliche Veranstaltungen; Durchführung von<br />
Projekten im Bereich Gesundheitsförderung. Kooperationen im Bezirk und mit anderen<br />
Organisationen. Kontakt unter 47 17 66-13; e-mail: gruber@smz.at<br />
SEXUALBERATUNG<br />
<strong>Infor</strong>mation, Beratung, Psychotherapie zu folgenden Bereichen: Beziehungskonfl ikte,<br />
Sexualprobleme, Schwierigkeiten im Zusammenhang mit Homosexualität,<br />
Verhütungsfragen, Sexualaufklärung, Schwangerschaftskonfl ikten usw. Anmeldung<br />
(auch anonym) unter 46 23 40; e-mail: koerbitz@smz.at<br />
MEDIATION<br />
Hilfe bei familiären Auseinandersetzungen, Scheidung und Trennung; Entschärfung<br />
von Konfl ikten; Klärung von Streitpunkten; Unterstützung bei der Entwicklung eigener<br />
Lösungen. Auskunft und Anmeldung unter: 28 45 85 bzw. 0699/11 22 80 11<br />
17
P.b.b. Zulassungsnummer: GZ 02Z034445M; Verlagspostamt 8041 Graz