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SMZ LIebenau Infor März_2004

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PFLEGEGELD – WER, WOFÜR, WIEVIEL?<br />

Für Menschen, die sich auf die Unterstützung und Pflege durch andere Personen<br />

verlassen müssen (ob das nun Verwandte oder zum Beispiel MitarbeiterInnen<br />

der Sozialen Dienste sind), gibt es eine finanzielle Unterstützung durch den<br />

Bund oder das Land Steiermark.<br />

Dazu die wichtigsten <strong>Infor</strong>mationen:<br />

Wer hat Anspruch auf Pflegegeld?<br />

• Vollendung des 3. Lebensjahres<br />

• Betreuungs- und Hilfsbedarf (Pfl egebedarf)<br />

muss voraussichtlich mindestens 6<br />

Monate (und mindestens 50 Stunden im<br />

Monat) wegen einer körperlichen, geistigen<br />

oder psychischen Behinderung andauern<br />

• In der Regel: Aufenthalt in Österreich<br />

Wo ist der Antrag zu stellen?<br />

• Immer beim Pensionsversicherungsträger,<br />

d.h. bei jener Stelle, die die Pension ausbezahlt.<br />

• Für Personen, die mitversichert oder Empfänger<br />

von Landesleistungen (z.B. Sozialhilfe,<br />

Landespension...) sind, sowie für<br />

Kinder und Berufstätige, die keine Pension<br />

beziehen, leistet das Land zu den gleichen<br />

Bedingungen wie der Bund das Pflegegeld.<br />

Der Antrag kann formlos sein, aber es gibt<br />

auch Antragsformulare, die Sie im Gemeinde<br />

oder Bezirksamt, Ihrer Pensionsversicherungsanstalt,<br />

bei der Pfl egegeldstelle<br />

des Amtes der Steiermärkischen Landesregierung<br />

(Hofgasse 12, 8010 Graz), im<br />

<strong>SMZ</strong> Liebenau oder auch im Internet unter<br />

www.soziales.steirmark.at bekommen.<br />

Wie ist der Antrag zu stellen?<br />

Legen Sie, soweit vorhanden, aktuelle ärztliche<br />

Befunde und Atteste über den Gesundheitszustand<br />

bei und beschreiben Sie, bei<br />

welchen Tätigkeiten Hilfe und Betreuung benötigt<br />

wird.<br />

Für die unten angeführten Pfl egeverrichtungen<br />

gibt es Richtwerte zur Feststellung des<br />

Zeitbedarfs, wobei zwischen Betreuungsaufwand<br />

und Hilfsaufwand unterschieden wird.<br />

Betreuungsaufwand bedeutet z.B. notwendige<br />

Hilfe bei An- und Auskleiden, der Körperpfl<br />

ege, Zubereitung und Einnehmen von<br />

Mahlzeiten, Hilfe bei Verrichtung der Notdurft<br />

und Reinigung danach, sowie Hilfe bei Inkontinenz,<br />

Anus praeter-, Kanülen- und Katheder-Pfl<br />

ege und Einläufen.<br />

Hilfsaufwand (pro Hilfsverrichtung wird ein<br />

monatlicher Fixwert von 10 Stunden angenommen,<br />

jedoch nicht mehr als 50 Stunden<br />

monatlich) bedeutet, dass Hilfe bei der Beschaffung<br />

von Lebensmitteln und Medikamenten,<br />

Pfl ege der Leib- und Bettwäsche,<br />

Beheizung des Wohnraumes einschließlich<br />

der Beschaffung von Heizmaterial, Reinigung<br />

der Wohnung und der persönlichen<br />

Gebrauchsgegenstände und/oder Begleitung<br />

beim Arztbesuch notwendig ist.<br />

Wenn nur Hilfsaufwand und kein Betreuungsaufwand<br />

nötig ist, wird der zur Gewährung<br />

von Pfl egegeld mindestens notwendige<br />

Pflegeaufwand von mehr als 50 Stunden<br />

nicht erreicht!<br />

Ärzliche Untersuchung – auch zu Hause<br />

möglich?<br />

Wenn die Person nicht zu einer ärztlichen<br />

Untersuchung gehen kann, ist eine Untersuchung<br />

zu Hause durch den ärztlichen<br />

Sachverständigen möglich. Bei der Untersuchung<br />

kann auch eine Person ihres Vertrauens<br />

anwesend sein und vom Sachverständigen<br />

angehört werden. Ebenso können<br />

schon vorhandene Pfl egedokumente von<br />

z.B. mobilen Diensten berücksichtigt werden.<br />

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<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2004</strong>

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