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SMZ Liebenau Info Mär_2007

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GANZ NORMAL EBEN<br />

SOZIOKULTURELLE ASPEKTE DES ALLTAGS VON SUB-<br />

STITUTIONSPATIENTINNEN<br />

Den „ganz normalen“ Lebenswelten von SubstitutionspatientInnen widmete sich am<br />

04. Dezember 2006 eine gut besuchte Veranstaltung im Rahmen des Forums für sozialmedizinische<br />

Praxis.<br />

Die ehemalige Turnusärztin im <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong>, Dr.in Angela Huber, präsentierte die Ergebnisse<br />

ihrer Studie „Ganz normal eben“. Soziokulturelle Aspekte des Alltags von SubstitutionspatientInnen.<br />

Angela Huber interviewte von September<br />

2005 bis Mai 2006 acht SubstitutionspatientInnen<br />

des <strong>SMZ</strong> <strong>Liebenau</strong>. „Mein Ziel war<br />

es, die persönlichen Perspektiven in den<br />

Vordergrund zu rücken und Einblick in verschiedene<br />

Welten und Laufbahnen mit unterschiedlichen<br />

Erklärungsmodellen, Wünschen<br />

und Strategien zu erhalten“, betont<br />

sie.<br />

Orientiert hat sie sich dabei an der Methodik<br />

von Pierre Bourdieu und versuchte die Erfahrungen<br />

und Standpunkte der befragten<br />

Personen zu begreifen, ohne zu bewerten<br />

oder zu bemitleiden.<br />

Daraus ergaben sich acht einfühlsame Portraits<br />

von SubstitutionspatientInnen, die Einblick<br />

gewähren, in deren Welten, Träume,<br />

Lebensentwürfe und Alltagssorgen.<br />

Ergebnisse:<br />

„Allan sein is` für mi` des Schlimmste“,<br />

meint Frau L. und ist eine der sechs InterviewpartnerInnen,<br />

die glaubten, mit Hilfe<br />

der Substanz ihre Probleme in den Griff zu<br />

bekommen. ¾ der PatientInnen berichten<br />

über Diskriminierung in öffentlichen Ämtern,<br />

am Arbeitsplatz oder aber auch durch<br />

FreundInnen und Familie.<br />

Bevor man irgendwo hingeht, dass man<br />

sich aufputscht damit oder beruhigt […] was<br />

man […] g`rad`braucht“, erzählt Frau R. So<br />

benötigen die Betroffenen die Substanz für<br />

unterschiedliche Zwecke: Um den alltäglichen<br />

Anforderungen gerecht zu werden, um<br />

Freude zu verspüren, um sich zu beruhigen,<br />

um sich aufzuputschen, um leistungsfähig<br />

zu sein oder um Distanz zur eigenen Lebenssituation<br />

zu erhalten.<br />

„A ganz normaler Tagesablauf“, beschreibt<br />

Herr S. seinen Alltag. Und in der Tat unterscheiden<br />

sich die Lebensstile der PatientInnen<br />

enorm. Sie reichen von beruflicher<br />

Integration und stabilen sozialen Beziehungen<br />

bis hin zu Arbeitssuche, Arbeitslosigkeit<br />

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<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong>

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