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SMZ Liebenau Info Mär_2007

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HEUSCHNUPFEN –<br />

WAS TUN?<br />

Er ist etwas irreführend, der Begriff „Heuschnupfen“, da ja allergische Reaktionen auf<br />

Pollen nicht nur zur Zeit der Heuernte auftreten können, sondern bereits im Frühjahr,<br />

manchmal auch schon im Februar, wenn die ersten Palmkätzchen blühen. Der medizinisch<br />

richtige Ausdruck wäre „Pollenallergie“ oder auch „allergische Rhinitis“, sie kann auch,<br />

wenn z.B. eine Hausstauballergie hinzukommt, zu ganzjährigen Beschwerden führen.<br />

Häufigkeit<br />

In Österreich leiden ca. 16 - 17% der Bevölkerung<br />

an einer „allergischen Rhinitis“, sie tritt<br />

auf Grund der Luftverschmutzung durch Dieselruß<br />

(=Feinstaub), Ozon und der Erderwärmung<br />

deutlich häufiger auf, als noch vor einem<br />

Jahrzehnt. Feinstaub und Ozon verändern die<br />

Blütenpollen, sie werden gewissermaßen „aggressiver“.<br />

So ist die Erderwärmung bereits<br />

dafür verantwortlich, dass die Blütensaison<br />

früher beginnt: sie dauert in Europa bereits<br />

um 10 bis 14 Tage länger, als noch vor dreißig<br />

Jahren.<br />

Zwischen 20 – 40% der „Heuschnupfen-PatientInnen“<br />

entwickeln im Lauf der Zeit ein<br />

Bronchialasthma, umgekehrt leiden 80% der<br />

Asthma-PatientInnen an allergischer Rhinitis.<br />

Das bedeutet aber nicht, dass jeder Patient<br />

mit Heuschnupfen gleich Asthma bekommen<br />

wird, leider ist dies aber bei ca. einem Drittel<br />

der Betroffenen der Fall. „Heuschnupfen-Patienten“<br />

haben auch ein dreifach höheres Risiko<br />

für Nahrungsmittelallergien, deshalb ist<br />

eine Früherkennung und frühzeitige Behandlung<br />

bereits von Kindesalter an wichtig.<br />

Beschwerden und Symptome<br />

Eine Schweizer Untersuchung zeigt zum<br />

Beispiel, dass die Beeinträchtigung der Lebensqualität<br />

durch Heuschnupfen bereits<br />

bei Jugendlichen sehr stark ist: An die 70%<br />

leiden unter Konzentrationsschwierigkeiten,<br />

Leistungseinschränkung und schlechteren<br />

schulischen Leistungen, die Hälfte der betroffenen<br />

jungen Menschen hat schon berufliche<br />

Schwierigkeiten und 20 % müssen durch die<br />

Erkrankung Einkommenseinbußen hinnehmen.<br />

Typische Symptome für Heuschnupfen: Nasenrinnen,<br />

Niesreiz oder eine verstopfte Nase.<br />

Die- selben Beschwerden treten jedoch auch<br />

bei Viruserkrankungen und in Folge von verschmutzter<br />

Luft, aber auch bei Nahrungsmittelunverträglichkeit<br />

oder im Zusammenhang<br />

mit Medikamenten auf. Weitere Symptome:<br />

tränende und juckende Augen, Jucken am<br />

Gaumen oder in der Ohrtrompete (zwischen<br />

Hals und Ohren), allgemeine Müdigkeit, Abgeschlagenheit<br />

und Konzentrationsstörungen.<br />

Diagnose<br />

Der Zusammenhang mit blühenden Pflanzen<br />

ist offensichtlich - wenn wir in der Nähe von<br />

Palmkätzchen oder anderen Bäumen die genannten<br />

Symptome bekommen oder im Sommer<br />

aus heiterem Himmel auf einer Wiese zu<br />

schnupfen beginnen.<br />

Vergleichen wir den Zeitpunkt der Beschwerden<br />

dann noch mit den <strong>Info</strong>rmationen des Pollenwarndienstes,<br />

können wir fast sicher sein,<br />

an einer Allergie auf die entsprechenden Blütenpollen<br />

zu leiden.<br />

Diese Selbstbeobachtung ist deshalb wichtig,<br />

da auch die medizinischen Tests falsch positiv<br />

oder negativ sein können, – d.h. ein Test zeigt<br />

eine Allergie auf, wo keine vorhanden ist, oder<br />

umgekehrt. In der Regel stimmen jedoch die<br />

Testergebnisse („PRICK“-Hauttest, „RAST“-<br />

Bluttest) mit den angegebenen Beschwerden<br />

überein.<br />

Der Hauttest selber ist einfach, schmerzlos<br />

und entgegen einer weit verbreiteten Meinung<br />

bereits bei Säuglingen durchführbar. Zur Sicherung<br />

der Diagnose sollte noch ein Bluttest<br />

vorgenommen werden, ist auch dieses Ergebnis<br />

noch unklar, kann ein Provokationstest<br />

(Einatmen von Pollen) durchgeführt werden.<br />

Behandlung<br />

In der Behandlung unterscheidet man:<br />

• ein Vermeiden der Allergie auslösenden Pollen,<br />

• die Behandlung der lästigen Symptome und<br />

• die Therapie der Ursachen („spezifische Immuntherapie“,<br />

„Hyposensibilisierung“, „Desensibilisierung“).<br />

Leiden Sie unter starken Beschwerden, ist es<br />

sinnvoll, an Tagen mit starkem Pollenflug von<br />

Ausflügen in die Natur Abstand zu nehmen,<br />

empfehlenswert kann die Anschaffung eines<br />

wirksamen!!!! Luftreinigers sein, der in den<br />

Wohnräumen für pollenfreie Luft sorgt, auch<br />

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<strong>SMZ</strong> INFO MÄRZ <strong>2007</strong>

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