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Landkreis Tuttlingen ganz persönlich

Die Vielfalt und Schönheit des Landkreises Tuttlingen, anlässlich seines 50-jährigen Bestehens in den heutigen Grenzen sichtbar zu machen, das hatten sich die Initiatoren dieses Buches auf die Fahnen geschrieben. Mit den vielen persönlichen Ansichten und Eindrücken der Autorinnen und Autoren und der lesenswerten Unternehmenspräsentationen ist dies in beeindruckender Weise gelungen. Die Beiträge im Buch „Landkreis Tuttlingen – ganz persönlich“ spiegeln die Struktur des Landkreises, die Lebensqualität und die starke Verbindung der Autorinnen und Autoren zur Heimat wider.

Die Vielfalt und Schönheit des Landkreises Tuttlingen, anlässlich seines 50-jährigen Bestehens in den heutigen Grenzen sichtbar zu machen, das hatten sich die Initiatoren dieses Buches auf die Fahnen geschrieben. Mit den vielen persönlichen Ansichten und Eindrücken der Autorinnen und Autoren und der lesenswerten Unternehmenspräsentationen ist dies in beeindruckender Weise gelungen. Die Beiträge im Buch „Landkreis Tuttlingen – ganz persönlich“ spiegeln die Struktur des Landkreises, die Lebensqualität und die starke Verbindung der Autorinnen und Autoren zur Heimat wider.

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FRANKFURT<br />

STRASSBURG<br />

FREIBURG I. BR.<br />

STUTTGART<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Tuttlingen</strong><br />

FRANKREICH<br />

BASEL<br />

SCHWEIZ<br />

Frittlingen<br />

Deilingen<br />

Wehingen<br />

Reichenbach<br />

Gosheim<br />

Denkingen<br />

Bubsheim<br />

<strong>Landkreis</strong><br />

TUTTLINGEN<br />

<strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

Aldingen<br />

Egesheim<br />

Trossingen<br />

Spaichingen<br />

Böttingen<br />

Königsheim<br />

Renquishausen<br />

Bärenthal<br />

Irndorf<br />

Balgheim<br />

Dürbheim<br />

Mahlstetten<br />

Kolbingen<br />

Gunningen Hausen<br />

Rietheim-Weilheim<br />

Durchhausen<br />

Talheim<br />

Seitingen-Oberflacht<br />

Mühlheim<br />

Fridingen<br />

Buchheim<br />

Wurmlingen<br />

<strong>Tuttlingen</strong><br />

Neuhausen ob Eck<br />

Geisingen<br />

Immendingen<br />

Emmingen-Liptingen<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Tuttlingen</strong><br />

in Zusammenarbeit mit der<br />

neomediaVerlag GmbH


LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

Impressum<br />

Inhalt<br />

Herausgeber<br />

neomediaVerlag GmbH<br />

Losberg 37, 28870 Fischerhude<br />

Tel. 04293 68437-0<br />

info@neomedia.de<br />

www.neomedia.de<br />

In Zusammenarbeit mit:<br />

Landratsamt <strong>Tuttlingen</strong><br />

Bahnhofstr. 100<br />

78532 <strong>Tuttlingen</strong><br />

Tel. 07461 / 926-0<br />

info@lankreis-tuttlingen.de<br />

www.landkreis-tuttlingen.de<br />

Idee und Konzeption<br />

Rainer Wendorff<br />

Redaktion/Lektorat/Texte<br />

Landratsamt <strong>Tuttlingen</strong><br />

Dr. Hans-Joachim Schuster<br />

Nadja Seibert<br />

Nils Jannik Bambusch<br />

Dieter Kleibauer<br />

neomediaVerlag GmbH,<br />

Christian Rolke<br />

Grafik/Layout<br />

Nele Eilts<br />

Projektakquise<br />

Antheus Bendig<br />

Bildnachweis<br />

Landratsamt/Kreisarchiv <strong>Tuttlingen</strong> (Frank Baur,<br />

Bernd Boschanowitsch, Adalbert Brütsch, Janine<br />

Fischer-Höhn, Karl-Heinz Reizner, Roland Heinisch):<br />

S. 11, 13, 14, 15, 27, 29, 44, 50, 53, 57, 61, 63, 76, 79, 81,<br />

84, 85, 87, 89, 101, 102, 103, 115, 123, 125, 128, 136,<br />

139, 144, 157, 159, 173, 177, 178, 179, 181, 183<br />

Julia Davina Fritz: S. 28, 34, 60, 66, 71, 72, 73, 91, 92, 93,<br />

107, 109, 115, 124, 134, 149, 152, 175, 186, 187, 188<br />

Stanislaus Plewinski: S. 43, 74, 83, 99, 105, 174, 189;<br />

Nothburg Geibel: S. 87 ,131, 135, 137; Freilichtmuseum<br />

Neuhausen ob Eck/C. Düper: S. 168, 169, 170, 171;<br />

Hochschule Furtwangen: S. 64, 65, 99; Studio Klumpp,<br />

<strong>Tuttlingen</strong>: S. 23, 147; Thorsten Frank: S. 46, 139; Patrick<br />

Naedele: S. 21, 23; Nadja Dosterschill: S. 42, 56; Foto-<br />

Graf Alexandra: S. 130, 167; Marc HAMMA: S. 90, 104;<br />

Ferdinand-von-Steinbeis-Schule: S. 54, 55; B. Braun SE:<br />

S. 18, 19; Ralf Graner Photodesign, Rottweil: S. 24, 25;<br />

NordicFocus: S. 81, 82; Gebrüder Martin GmbH & Co.<br />

KG: S. 94, 95; Kreissparkasse <strong>Tuttlingen</strong>: S. 162, 163, 164;<br />

Tuttlinger Hallen: S. 22; Nico Pudimat/Agentur teufels:<br />

S. 26; Zooey Braun, zooey@zooeybraun.de: S. 31; Gemeinde<br />

Emmingen-Liptingen: S. 31; FKP Scorpio / Eva<br />

Sutter: S. 45; Arena Geisingen: S. 47; René Stryja: S. 48;<br />

Folkert Uhde: S. 49; Musikhochschule Trossingen: S. 49;<br />

Bayerische Polizei – Claus Rammel: S. 52; imago images/<br />

GEPA pictures: S. 53; hipppatrick: S. 55; Krippenmuseum<br />

Dreifaltigkeitsberg: S. 62; Günter Hermann Architekten:<br />

S. 68; Büro Hermann: S. 69; Wolf-Dieter Gericke, Waiblingen:<br />

S. 69; SoulprintFoto: S. 80; Laurence Chaperon:<br />

S. 86; Photography Bart Tanghe: S. 106; Martin Stollberg:<br />

S. 108; www.Andreas-Kochloeffel.de: S. 111; UniPress<br />

Augsburg: S. 112 ; Radierung: Felix Hollenberg (1868 –<br />

1945), Albdorf (Hausen ob Verena), 1919 (1921): S. 113;<br />

Kunststiftung Hohenkarpfen / Roland Sigwart: S. 113;<br />

Silvia Martin: S. 113; Foto Setzinger in <strong>Tuttlingen</strong>: S. 114;<br />

Vangelis Savos: S. 128; Bayerische Staatsoper/Wilfried<br />

Hösl: S. 129; Schülerforschungszentrum <strong>Tuttlingen</strong>:<br />

S. 133; Otto-Hahn-Gymnasium – Pascal Fiehn: S. 138;<br />

Reiner Löbe: S. 142; Museen der Stadt <strong>Tuttlingen</strong>: S. 145;<br />

Das <strong>Landkreis</strong>buch „<strong>Landkreis</strong> <strong>Tuttlingen</strong> – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong>“ wird herausgegeben in einer Buchreihe der neomediaVerlag GmbH,<br />

in der bisher folgende Bücher erschienen sind:<br />

Gemeinde Emmingen-Liptingen: S. 149; Gemeinde Frittlingen/<br />

Erdmannjf@aol.com: S. 155; Michael Haefner: S. 161; Flug &<br />

Bild: S. 166; Jannis Brauer: S. 168; Verena Müller: S. 176; Donaubergland<br />

GmbH/Fotograf Thomas Bichler: S. 180; Gemeinde<br />

Denkingen/Rainer Langenbacher: S. 182<br />

Porträt- und Firmenfotos stammen, soweit nicht anders vermerkt,<br />

von den jeweiligen Personen und Unternehmen.<br />

Printed in Germany 2023<br />

Das Manuskript ist Eigentum des Verlages.<br />

Alle Rechte vorbehalten.<br />

Dem Buch liegen neben den Beiträgen der Autoren Darstellungen<br />

und Bilder der Firmen und Einrichtungen zugrunde, die<br />

mit ihrer finanziellen Beteiligung das Erscheinen des Buches<br />

ermöglicht haben.<br />

Druck<br />

BerlinDruck GmbH + Co. KG, 28832 Achim<br />

Bibliographische Information der Deutschen Bibliothek<br />

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der<br />

Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte Daten sind im<br />

Internet über: http://dnb.dbb.de abrufbar.<br />

ISBN 978-3-931334-96-3<br />

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird auf die gleichzeitige<br />

Verwendung verschiedener geschlechtlicher Sprachformen verzichtet.<br />

Sämtliche Personenbezeichnungen gelten gleichermaßen<br />

für alle Geschlechter.<br />

10 Es sind die Menschen, die<br />

den <strong>Landkreis</strong> prägen<br />

Vorwort des Landrates<br />

12 Ein <strong>Landkreis</strong> mit Alleinstellung<br />

und vielen Besonderheiten<br />

Landrat Stefan Bär<br />

16 Präzision aus Tradition<br />

ist weltweit gefragt<br />

Adelbert Haas GmbH<br />

18 Verbundenheit mit der Region<br />

als Unternehmen und Familie<br />

Aesculap AG<br />

20 Meister fallen nicht vom<br />

Himmel, findet Miriam Häring<br />

Anton Häring KG<br />

22 Das „kleine Kulturwunder“<br />

<strong>Tuttlingen</strong><br />

Michael Baur<br />

28 Zwei Heimaten, die ich<br />

nicht missen möchte<br />

Martin Brenndörfer<br />

30 Unternehmerischer Erfolg in<br />

heimischen Gefilden<br />

Volker Burger<br />

32 Partner der Industrie gegen<br />

einen kaum sichtbaren Gegner<br />

CleanControlling GmbH<br />

34 Nach weltweiten Erfolgen der<br />

Region treu geblieben<br />

Marc Buschle<br />

36 Mut und der Blick<br />

für Möglichkeiten<br />

CHIRON Group SE<br />

38 Eine starke Marke<br />

mit Bodenständigkeit<br />

DESMA Elastomertechnik GmbH<br />

- Der <strong>Landkreis</strong> Ravensburg – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Der Ostalbkreis – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Das Coburger Land – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Landkreis</strong> Lörrach – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Landkreis</strong> Breisgau-Hochschwarzwald – AugenBLICKE<br />

- Kursbuch Zukunft – <strong>Landkreis</strong> Ravensburg<br />

- Der Ortenaukreis – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Der <strong>Landkreis</strong> Schwäbisch Hall – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Landkreis</strong> Heidenheim – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Bottrop – meine Stadt<br />

- Rhein-Pfalz-Kreis – rein <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Landkreis</strong> Göppingen – Überraschend.Persönlich.<br />

- 200 Jahre – <strong>Landkreis</strong> Merzig-Wadern – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Rheingau-Taunus-Kreis – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Landkreis</strong> Aichach-Friedberg – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Landkreis</strong> Oberallgäu – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Hagen – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Der <strong>Landkreis</strong> Marburg-Biedenkopf – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Kreis Plön – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Der <strong>Landkreis</strong> Gifhorn – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Landkreis</strong> Vechta – Starke Argumente.Starke Persönlichkeiten.<br />

- <strong>Landkreis</strong> Friesland – Faszination.Sehnsucht.Heimat<br />

- Die Stadt Oldenburg – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Landkreis</strong> Breisgau-Hochschwarzwald – Weggefährten<br />

- <strong>Landkreis</strong> Dillingen an der Donau – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Landkreis</strong> Calw – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Kreis Coesfeld – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Landkreis</strong> Diepholz – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong> verbunden<br />

- <strong>Landkreis</strong> Tübingen – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Kreis Ostholstein – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Der <strong>Landkreis</strong> Forchheim – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Landkreis</strong> Verden – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Kreis Düren – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Landkreis</strong> Fürstenfeldbruck – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- Zuhause im Oldenburger Münsterland – Der<br />

<strong>Landkreis</strong> Cloppenburg – <strong>ganz</strong> <strong>persönlich</strong><br />

- <strong>Landkreis</strong> Breisgau-Hochschwarzwald –<br />

VerBINDUNGEN<br />

- <strong>Landkreis</strong> Ludwigsburg – Heimat – Verbunden<br />

24 Wohnungsversorgung mit<br />

sozialer Verantwortung<br />

Baugenossenschaft Donau-Baar-Heuberg eG<br />

26 Wunschziel und Sehnsuchtsort<br />

an der Donau<br />

Michael Beck<br />

40 Schicksalhafte Begegnung<br />

legt den Grundstein<br />

Elsäßer Beton-Bauteile<br />

42 Kulturelle Vielfalt als Erfolgsfaktor<br />

Anna-Maria Ehrmann-Schindlbeck<br />

4<br />

5


LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

Inhalt<br />

48 Das Streben nach Exzellenz vereint<br />

Prof. Christian Fischer<br />

67 Maßgeschneiderte Konzepte<br />

statt Standard<br />

86 Als gebürtiger Badener fühle<br />

ich mich hier sehr wohl<br />

104 Gemeinsam an einem Strang<br />

Dr. Michael Kotzerke<br />

HB TURNKEY GmbH<br />

Volker Kauder<br />

51 Starke Verbindungen<br />

auf allen Ebenen<br />

Flaig und Hommel GmbH<br />

68 Bauen für und im <strong>Landkreis</strong><br />

Günter Hermann<br />

88 Früher Bewunderung<br />

folgte großer Respekt<br />

106 Die umgebende Natur<br />

inspiriert mich<br />

Heiko Lacher<br />

Walter Knittel<br />

52 Vom Ringen, der Polizei<br />

und dem Skicross<br />

Celia Funkler<br />

70 Wir haben es wirklich sehr<br />

schön hier bei uns!<br />

Jana Hermle-Börsig<br />

90 Ein <strong>Landkreis</strong> und sein Klinikum –<br />

eine Geschichte mit Zukunft<br />

108 Eine Sportlandschaft, die keine<br />

Wünsche offenlässt<br />

Margarete Lehmann<br />

Klinikum <strong>Landkreis</strong> <strong>Tuttlingen</strong> gGmbH<br />

54 Jeden Tag fahre ich mit<br />

Freude an diese Schule<br />

Susanne Galla<br />

72 Modernes Business-System<br />

im traditionsreichen Betrieb<br />

Hengstler GmbH<br />

94 Gestalter chirurgischer<br />

Möglichkeiten<br />

110 Die Leichtmacher:<br />

Coole Typen in heißen Jobs<br />

LEIBER Group GmbH & Co. KG<br />

KLS Martin Group<br />

56 Der <strong>Landkreis</strong> als Kraftquelle<br />

und Inspiration<br />

Dr. Henriette Gärtner<br />

75 Bier braucht Zeit, Charakter<br />

und Heimat<br />

HIRSCH Brauerei Honer GmbH & Co. KG<br />

96 Seit 1856 untrennbar mit<br />

dem <strong>Landkreis</strong> verbunden<br />

112 Heimkehr ins Karpfener Ländchen<br />

Prof. em. Dr. Friedemann Maurer<br />

58 Turnaround auf Schwäbisch<br />

GRUNER AG<br />

77 Bodenständig und weltoffen –<br />

traditionsbewusst und innovativ<br />

KARL STORZ SE & Co. KG<br />

Kreissparkasse <strong>Tuttlingen</strong><br />

98 Starker Wirtschafts- und<br />

Technologiestandort<br />

114 Der schönste Ort zum Leben –<br />

außer Andalusien<br />

Melanie Maria Muñoz Rodriguez<br />

60 Wir wollten der Region<br />

etwas zurückgeben<br />

Maria Gulden<br />

78 Von einem der auszog<br />

und heimgekehrt ist<br />

Andreas Huber<br />

Tobias Koch<br />

100 Himmel und Erde – Landstrich<br />

mit grenzenloser Schönheit<br />

116 Von der Schwäbischen Alb<br />

rund um die Welt<br />

Marquardt Gruppe<br />

64 Hier leben Menschen, die<br />

es lieben, anzupacken<br />

Martin Haimerl<br />

80 Freiheit spüren auf der<br />

Hochebene des Heubergs<br />

Simone Hye-Soon Hauswald<br />

Matthias Koschar<br />

103 Immer eine gute Fahrt im<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Tuttlingen</strong><br />

118 Von der kleinen Schraubenfabrik<br />

zum Weltmarktführer<br />

Maschinenfabrik Berthold Hermle AG<br />

Busunternehmen im <strong>Landkreis</strong> <strong>Tuttlingen</strong><br />

6<br />

7


LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

Inhalt<br />

122 Backen auf höchstem Niveau –<br />

gestern, heute und morgen<br />

140 Damit Innovation stets Tradition bleibt<br />

Pajunk® Medizintechnologie GmbH<br />

154 Zeiten, in denen alles in<br />

einem Amtszimmer stattfand<br />

172 Ein lebenswerter <strong>Landkreis</strong> –<br />

auch ohne rote Tomaten<br />

Meisterbäckerei Schneckenburger GmbH & Co. KG<br />

Anton Stier<br />

Albrecht Werwigk<br />

126 Teststadt Immendingen für<br />

zukunftsorientiertes Fahren<br />

141 Stolpern auf dem Heuberg<br />

läutet Erfolgsweg ein<br />

Schnee Gruppe<br />

156 Zusammenarbeit in <strong>Tuttlingen</strong><br />

immer von Vertrauen geprägt<br />

175 Zwischen Küste und Bayern<br />

immer im richtigen Takt<br />

Mercedes Benz Group AG<br />

Erwin Teufel<br />

VÖCKT Transporte GmbH & Co. KG<br />

128 <strong>Tuttlingen</strong> auf den Bühnen<br />

dieser Welt bekannt gemacht<br />

143 Kultstatus in Europa und Übersee<br />

Storz & Bickel GmbH<br />

158 Spaichingen: „Wo liegt denn das?“<br />

Johannes Thiemann<br />

176 Zum „Wohlfühlkreis“ hat<br />

jeder hier beigetragen<br />

Marlis Petersen<br />

130 Es gibt kaum schönere<br />

Regionen, um dort zu leben<br />

145 Zahnärztliche Instrumente in<br />

Familientradition seit 1919<br />

Storz am Mark GmbH / Stoma<br />

Dentalsysteme GmbH & Co KG<br />

160 Die Schülerschaft kann sich<br />

hier gut entwickeln<br />

Johannes Tirpak<br />

Guido Wolf<br />

180 Starke Städte und<br />

Gemeinden sind prägend<br />

Patricia Pulfer-Jauch<br />

Rudolf Wuhrer<br />

132 Unseren Alltag zeichnet<br />

das Miteinander aus<br />

146 Unbürokratisches Handeln<br />

durch kleinteilige Strukturen<br />

Bernd Simon<br />

162 Ländliche Bescheidenheit ist ein<br />

entscheidender Erfolgsfaktor<br />

Markus Waizenegger<br />

184 <strong>Tuttlingen</strong> badet in Heilwasser<br />

TuWass Freizeit- und Thermalbad<br />

Isabell Seibel und Melina Reckermann<br />

134 Eine Liebeserklärung an die<br />

Region und ihre Menschen<br />

148 Die schulische Entwicklung<br />

ist mehr als eindrucksvoll<br />

Siegfried Specker<br />

165 Selfmademan und motivierte<br />

Mitarbeitende sichern den Erfolg<br />

TR-Electronic GmbH<br />

186 Für WERMA stehen die Ampeln<br />

weltweit auf GRÜN<br />

WERMA Signaltechnik GmbH & Co. KG<br />

Susanne Ritzi-Mathé<br />

136 Historische und<br />

kulturgeschichtliche Vielfalt<br />

150 Nachhaltige Energie vor Ort<br />

Stadtwerke <strong>Tuttlingen</strong> GmbH<br />

166 Höhenflug in besonderem Gewerbepark<br />

take-off GewerbePark<br />

190 Weltmarktführer bei der<br />

Nummerierung von Banknoten<br />

Zeiser GmbH<br />

Dr. Hans-Joachim Schuster<br />

138 Ich hätte es, glaube ich, nicht<br />

besser erwischen können!<br />

152 Stryker – den menschlichen<br />

Körper stets im Blick<br />

stryker Berchtold GmbH & Co. KG<br />

168 Ein Tag im Freilichtmuseum<br />

Neuhausen ob Eck<br />

Andreas Weiß<br />

Georg Schwarz<br />

8<br />

9


LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

Es sind die Menschen,<br />

die den <strong>Landkreis</strong> prägen<br />

EIN VORWORT VON STEFAN BÄR, LANDRAT DES<br />

LANDKREISES TUTTLINGEN<br />

Sehr geehrte Leserin,<br />

sehr geehrter Leser,<br />

es freut mich, dass Sie unser neues Kreisbuch in Händen<br />

halten, um darin zu schmökern. In diesem Jahr jährt sich die<br />

Kreisreform in Baden-Württemberg zum fünfzigsten Mal.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Tuttlingen</strong> darf in seinen heutigen Grenzen<br />

also seinen 50. Geburtstag feiern. Für uns war dies auch Anlass,<br />

neben sonstigen Jubiläumsfeierlichkeiten und Aktionen<br />

auch in diesem neuen Kreisbuch die Vielfalt und Schönheit<br />

unseres <strong>Landkreis</strong>es sichtbar zu machen.<br />

Wir wollten dabei aber nicht nur zurückblicken auf die<br />

Entstehung des Kreises, das Zusammenwachsen ehemals<br />

württembergischer, badischer und sogar hohenzollerischer<br />

Gemeinden zu einer eigenständigen, wirtschaftlich erfolgreichen<br />

und auch selbstbewussten Einheit. Wir wollten darüber<br />

hinaus auch die Frage stellen, was unseren <strong>Landkreis</strong> denn<br />

so besonders und einzigartig macht, was uns von anderen<br />

unterscheidet, ja wer wir eigentlich sind.<br />

Ein <strong>Landkreis</strong> ist zunächst eine eher abstrakte Verwaltungseinheit<br />

und in unserem Fall die Summe von 35 Städten<br />

und Gemeinden, in dem heute rund 142.000 Menschen<br />

leben. Es sind am Ende diese Menschen, die unsere Region,<br />

unseren Kreis durch ihr Wirken und Tun prägen und Heimat<br />

schaffen. Wir haben uns deshalb dazu entschieden, dieses<br />

Buch nicht mit eher klassischen Beiträgen zu verschiedenen<br />

Themenbereichen zu füllen, sondern zum einen eine kleine<br />

Auswahl dieser Menschen zu Wort kommen zu lassen und<br />

sie zu bitten, ihre <strong>ganz</strong> eigene <strong>persönlich</strong>e Sicht auf den Kreis<br />

zu geben und damit auch unsere Struktur, unsere Lebensqualität<br />

und ihre Heimat widerzuspiegeln. Zum anderen<br />

finden Sie verschiedenste Firmenporträts, die unsere Wirtschaftsstruktur<br />

und Wirtschaftskraft repräsentieren und die<br />

besondere Vielfalt auch in diesem Bereich vor Augen führen.<br />

Ich danke deshalb an dieser Stelle sehr herzlich allen<br />

Autorinnen und Autoren und allen Firmen für ihren Beitrag.<br />

Es ist eine bunte Mischung aus sehr <strong>persönlich</strong>en Eindrücken<br />

entstanden, die einen breiten Einblick bietet und damit auch<br />

die Vielfalt des Kreises sichtbar macht. Ich danke aber auch<br />

dem neomediaVerlag für die gute, unkomplizierte und vertrauensvolle<br />

Zusammenarbeit.<br />

Ihnen wünsche ich eine unterhaltsame und spannende<br />

Lektüre. Lassen Sie sich überraschen.<br />

<strong>Tuttlingen</strong>, im Januar 2023<br />

Stefan Bär<br />

Landrat<br />

10<br />

11


LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

Landrat Stefan Bär<br />

Ein <strong>Landkreis</strong> mit Alleinstellung<br />

und vielen Besonderheiten<br />

DER LANDRAT ERZÄHLT, WIE AUS ERSTEN EINDRÜCKEN ECHTE LIEBE<br />

WURDE<br />

Natur prägt den Menschen. Wir vergessen heute oft, dass<br />

noch vor 80 bis 100 Jahren in vielen Gemeinden des <strong>Landkreis</strong>es<br />

der Alltag hart und mühsam war. Die Natur hatte,<br />

zumindest was den Broterwerb betrifft, nicht viel zu bieten.<br />

In einigen Gemeinden mussten sich die Männer sogar über<br />

die Sommermonate als Arbeitskraft in anderen Regionen<br />

verdingen, um ihre Familien ernähren zu können. Wie hat<br />

sich dieses Bild gewandelt! Heute suchen wir selbst händeringend<br />

Arbeitskräfte für unsere pulsierende Wirtschaft, die<br />

wir aus eigenen Kräften in unserem <strong>Landkreis</strong> nicht mehr<br />

finden.<br />

LANDRAT STEFAN BÄR<br />

geb. 1963 in Herbolzheim im Breisgau, aufgewachsen<br />

in Heimbach, heute ein Ortsteil<br />

der Gemeinde Teningen, wohnhaft heute in<br />

Fridingen 1 verheiratet, zwei Kinder 1 nach<br />

dem Abitur am Gymnasium Kenzingen Ausbildung<br />

zum gehobenen Verwaltungsdienst<br />

bei der Großen Kreisstadt Emmendingen,<br />

Abschluss 1988 mit dem Diplom an der<br />

Fachhochschule für öffentliche Verwaltung in<br />

Kehl 1 1988 - 1990 stellvertretender Hauptamtsleiter<br />

bei der Stadt Neuenbürg im Kreis<br />

Pforzheim, danach Hauptamtsleiter bei der<br />

Gemeinde Bodman-Ludwigshafen im Kreis<br />

Konstanz 1 1994 Wahl zum Bürgermeister<br />

der Stadt Fridingen 1 2012 Wahl zum Landrat<br />

des <strong>Landkreis</strong>es <strong>Tuttlingen</strong>, 2020 Wiederwahl<br />

Ich gehöre zu denen, die vor ihrem beruflichen Wirken<br />

hier mit dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Tuttlingen</strong> nichts anfangen konnten.<br />

Aufgewachsen in der südbadischen Gemeinde<br />

Teningen im <strong>Landkreis</strong> Emmendingen war die erste bewusste<br />

regelmäßige Wahrnehmung die wöchentlichen Fahrten<br />

Mitte der 1980er-Jahre zum Grundwehrdienst im damaligen<br />

Bundeswehrstandort Mengen. Hängengeblieben ist mir damals<br />

vor allem das Bild eines durchaus imposanten, schlossähnlichen,<br />

ja herrschaftlichen Gebäudes am Ortseingang –<br />

Aesculap – und des doch gewöhnungsbedürftigen Kreisverkehrs<br />

davor. Einen Tunnel gab es damals natürlich noch nicht,<br />

sodass wir auf der Fahrt zum Wehrdienst, aber auch auf der<br />

Fahrt nach Hause den herben Charme der Ortsdurchfahrt<br />

ertragen durften. Nie hätte ich damals gedacht, dass ich in<br />

dieser Stadt meine berufliche Erfüllung finden und im <strong>Landkreis</strong><br />

heimisch werden würde.<br />

Etwas näher gerückt bin ich dem <strong>Landkreis</strong> <strong>Tuttlingen</strong> in<br />

meiner Zeit bei der Gemeindeverwaltung Bodman-Ludwigshafen.<br />

Da ist einem zumindest das TUT als Autokennzeichen<br />

vor allem in den Sommermonaten und an lauen Sommerabenden<br />

in Scharen ins Auge gefallen. Das ist auch heute<br />

noch so. Das eigene Kennenlernen des <strong>Landkreis</strong>es<br />

beschränkte sich auf gelegentliche Ausflüge ins Donautal,<br />

wobei – so viel Ehrlichkeit muss sein – die Kreisgrenze im Tal<br />

keine Rolle spielte. Wir gingen ins Donautal, nicht in den<br />

<strong>Landkreis</strong> <strong>Tuttlingen</strong>.<br />

Schlagartig geändert hat sich dies natürlich mit meiner<br />

Wahl zum Bürgermeister des Donaustädtchens Fridingen im<br />

Frühjahr 1994. Seither leben wir hier, unsere beiden Kinder<br />

sind im Kreisklinikum zur Welt gekommen und hier aufge-<br />

wachsen. Wir haben, so abgedroschen es klingen mag, unseren<br />

Kreis kennen-, schätzen und auch lieben gelernt und sind<br />

deshalb auch heimisch geworden. Ich arbeite und lebe gerne<br />

hier. Und wenn ich mich heute irgendwo vorstelle und sage<br />

wo ich herkomme, sage ich mit einem guten Gefühl, ich bin<br />

ein Fridinger und damit auch ein „Kreis-Tuttlinger“.<br />

Was macht unseren <strong>Landkreis</strong> nun so besonders?<br />

Für einen Landrat ist dies natürlich eine fiese Frage,<br />

schließlich sind wir ja schon kraft Amtes befangen. Jeder<br />

Landrat behauptet von seinem <strong>Landkreis</strong>, dass er einer der<br />

schönsten, wenn nicht sogar der schönste <strong>Landkreis</strong> im Land<br />

sei. Nur ob Sie es glauben wollen oder nicht: Bei uns stimmt<br />

das halt auch!<br />

Wir haben eine einzigartige, vielfältige und abwechslungsreiche<br />

Landschaft. Vor allem das Donautal und der Abschnitt<br />

zwischen <strong>Tuttlingen</strong> und Sigmaringen ist sicherlich der<br />

schönste Teil des „Schwäbischen Grand Canyon“. Der<br />

Vulkankrater am Höwenegg oder die Donauversickerung<br />

sind einmalige geologische Besonderheiten. Der Heuberg mit<br />

ausgedehnten Wacholderheiden hat seinen <strong>ganz</strong> eigenen<br />

besonderen Reiz und Charme. Nicht umsonst sind wir Teil<br />

des Geoparks Schwäbische Alb, der als Weltkulturerbe der<br />

UNESCO zertifiziert ist.<br />

In der Summe haben wir in unserem <strong>Landkreis</strong> viel Natur<br />

gleich hinter der Haustür, gute Luft und in überschaubarer<br />

Entfernung auf kurzen Wegen eine landschaftliche Vielfalt,<br />

die schon für sich einen hohen Freizeit- und Erholungswert<br />

besitzt.<br />

Bei uns wurde einem nichts geschenkt. Alles musste mit<br />

der eigenen Händearbeit erwirtschaftet und verdient werden.<br />

Über Jahrzehnte hinweg hat uns diese Mentalität<br />

geprägt, aber auch entscheidend zu unserer wirtschaftlichen<br />

Entwicklung beigetragen. Bodenständigkeit, Schaffenskraft,<br />

eine gewisse Demut und Bescheidenheit und das aus der<br />

Not entstandene Erfindertum und die Kreativität tragen bis<br />

heute zu unserer Wirtschaftskraft bei. Aus kleinsten Anfängen,<br />

im Keller und in Garagenräumen, sind aus Familienbetrieben<br />

große und erfolgreiche Firmen entstanden, einige<br />

Weltmarktführer in ihrer Branche. Diese Entwicklung ist in<br />

ihrer Breite einzigartig.<br />

Der <strong>Landkreis</strong> <strong>Tuttlingen</strong> profitiert heute von den Mühen<br />

der Vergangenheit. Wir haben eine überdurchschnittliche<br />

Wirtschaftskraft, dies wird uns in vielen Studien und Untersuchungen<br />

immer wieder bescheinigt. Speziell in den letzten<br />

Jahren haben wir Wachstumsraten zu verzeichnen, mit<br />

denen wir nicht nur in der Region, sondern auch im Land<br />

Spitze sind.<br />

Wir sind Weltzentrum der Medizintechnik. Trotz des<br />

stattfindenden Transformationsprozesses sind dieser Medizintechnikcluster<br />

und die Vielfalt der Betriebe in dieser<br />

räumlichen Dichte einzigartig.<br />

Wir sind aber mehr als nur Medizintechnik. Maschinenbau,<br />

die Automobilzulieferindustrie oder auch die Elektrotechnik<br />

sind Beispiele für die hohe Dynamik und Innovationskraft<br />

unserer Betriebe. Es gibt kein Flugzeug oder Auto auf<br />

der Welt, in dem nicht Teile aus <strong>Tuttlingen</strong> zu finden sind.<br />

Unsere Betriebe bieten nicht nur gut bezahlte und sichere<br />

Arbeitsplätze, sondern vor allem auch gute Perspektiven für<br />

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LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

die enge Nähe zu unseren Firmen. Gemeinsam wollen wir<br />

die Fachkräfte von morgen ausbilden.<br />

Kulturell wird im <strong>Landkreis</strong> für jeden Geschmack etwas<br />

geboten. Die Kunststiftung Hohenkarpfen ist ein herausragendes<br />

Beispiel dafür, wie mit großer, auch finanzieller<br />

Unterstützung von Bürgern und Privatpersonen regelmäßige,<br />

hochkarätige Ausstellungen geschaffen werden können. Für<br />

Musikliebhaber sind der Tuttlinger Honberg-Sommer oder<br />

auch das Southside Festival in Neuhausen ob Eck Fixtermine<br />

im Jahreskalender. Das kreiseigene Freilichtmuseum in Neuhausen<br />

ob Eck, aber auch andere sehenswerte kommunale<br />

Museen geben uns Einblicke in unsere Vergangenheit und<br />

tragen mit ihren Veranstaltungen zur Breite des kulturellen<br />

Angebots wesentlich bei.<br />

leistungswillige, fleißige und wissbegierige Menschen in einem<br />

spannenden technologischen Umfeld an der Spitze des Fortschritts.<br />

» Bodenständigkeit, Schaffenskraft, eine<br />

gewisse Demut und Bescheidenheit und das<br />

aus der Not entstandene Erfindertum und die<br />

Kreativität tragen bis heute zu unserer<br />

Wirtschaftskraft bei. «<br />

Nicht zu vergessen sind aber auch die traditionsreichen<br />

Stadt- und Dorffeste in unseren Gemeinden, die das Gesellige<br />

und Miteinander und damit wesentlich die örtliche<br />

Gemeinschaft stärken. Dies alles wird getragen von einem<br />

hohen ehrenamtlichen und sozialen Engagement vieler Bürgerinnen<br />

und Bürger sowie zahlreicher Vereine.<br />

Dies alles – eine tolle Natur und Landschaft, schaffige,<br />

kreative und wissbegierige Menschen, innovative Firmen, ein<br />

hoher Freizeitwert und hohe Lebensqualität – macht<br />

unseren <strong>Landkreis</strong> <strong>Tuttlingen</strong> aus. Sie sorgen dafür, dass die<br />

Menschen bei uns nicht nur sicher arbeiten, sondern vor<br />

allem gut leben können.<br />

Kultur und Bildung genießen im <strong>Landkreis</strong> einen hohen<br />

Stellenwert. Zwei staatliche Hochschulen – der Hochschulcampus<br />

in <strong>Tuttlingen</strong> als eigenständige Außenstelle der<br />

Hochschule Furtwangen mit einem <strong>ganz</strong> eigenen, auf unsere<br />

Wirtschaft zugeschnittenen Profil und die staatliche Hochschule<br />

für Musik in Trossingen – sind für einen <strong>Landkreis</strong> in<br />

unserer Größe im ländlichen Raum ungewöhnlich. Sie unterstreichen<br />

aber die Bedeutung und das Augenmerk, das alle<br />

politisch Verantwortlichen in den letzten Jahren auf den<br />

Bereich der Bildung gelegt haben. Zusammen mit den Kreisberufsschulen<br />

suchen wir den regelmäßigen Austausch und<br />

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LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

Celia Funkler<br />

Vom Ringen, der Polizei<br />

und dem Skicross<br />

NACH GROSSEM VERLETZUNGSPECH BEI OLYMPISCHEN SPIELEN, PEILT<br />

DIE NENDINGERIN DIE TEILNAHME 2026 IN CORTINA D‘AMPEZZO AN<br />

CELIA FUNKLER<br />

geb. am 19.4.1998 in <strong>Tuttlingen</strong> 1 ab 2004<br />

Grundschule Nendingen 1 ab 2008 Otto-<br />

Hahn-Gymnasium <strong>Tuttlingen</strong> 1 ab 2015<br />

Skiinternat Berchtesgaden 1 ab 2018 Ausbildung<br />

bei der Bayerischen Bereitschaftspolizei<br />

in der Spitzensportfördergruppe 1 Sportlicher<br />

Lebenslauf: 2016 Youth Olympic<br />

Games Pyeongchang; Gold mit der Mannschaft;<br />

4. im Einzelwettbewerb 1 2017 5. bei<br />

Juniorenweltmeisterschaft 1 2018 Olympische<br />

Spiele Pyeongchang 1 2019 Bronze bei<br />

Juniorenweltmeisterschaft<br />

Die meisten deutschen Skifahrerinnen und Skifahrer<br />

kommen ja aus Bayern, wenn’s alpin wird – ich habe<br />

das Skifahren hier im Kreis <strong>Tuttlingen</strong> gelernt.<br />

Genauer: Auf dem Aggenhauser Hang, auf dem in Böttingen,<br />

in Mahlstetten und auch bei mir daheim in Nendingen. Ich<br />

komme aus einer sportbegeisterten Familie, vor allem meine<br />

Mama hat mich da geprägt – von ihr habe ich mir die Begeisterung<br />

fürs Skifahren abgeschaut.<br />

Mein erster Sport war das aber nicht. Mein Papa war<br />

Jugendtrainer beim ASV Nendingen, und er war mein erstes<br />

Vorbild. Immerhin hat Ringen in Nendingen eine große Tradition.<br />

Und deshalb habe ich auch tatsächlich mit dem Ringen<br />

begonnen, stand schon mit drei Jahren auf der Matte, habe<br />

als kleines Mädchen Technikübungen absolviert, mit fünf,<br />

sechs Jahren mein erstes Turnier. Das alles noch auf regionaler<br />

Ebene, zum Beispiel in Mühlheim, also gleich nebenan.<br />

Als ich dann ein bisschen älter war, habe ich durch das<br />

Kinderferienprogramm der TG <strong>Tuttlingen</strong> die Freude am<br />

Inlinern entdeckt und bin dem Verein beigetreten. Ich kannte<br />

zufällig jemanden, der auf der Geschäftsstelle der TG <strong>Tuttlingen</strong><br />

gearbeitet und mich angesprochen hat. Damit war der<br />

Weg vorgezeichnet: Inliner im Sommer, Ski alpin im Winter.<br />

Meine ersten Versuche auf Skiern habe ich in Nendingen,<br />

meinem Heimatort, auf dem Häldele-Hang unternommen.<br />

Ich war Mitglied im Skiverein und habe mich dessen Kinderskischule<br />

angeschlossen. Das Skifahren lag mir, ich war mit<br />

der Familie oft auf Skiausfahrten.<br />

Nach und nach stellte sich heraus, dass ich Talent hatte.<br />

Ich kam in die ersten Auswahlmannschaften des Schwäbi-<br />

schen Skiverbandes, bin als Schülerin Rennen in Baden-<br />

Württemberg und in Bayern gefahren. Zu der Zeit war ich<br />

dann schon in <strong>Tuttlingen</strong> auf dem Otto-Hahn-Gymnasium,<br />

und da hatte ich das große Glück, dass Schulleiter Georg<br />

Schwarz und überhaupt das <strong>ganz</strong>e Kollegium mich sehr<br />

unterstützt haben. Herr Schwarz hat mir häufig Schulbefreiungen<br />

gewährt, für Trainingslager oder für Wettbewerbe.<br />

In diese Zeit – mit der Saison 2014/15 – fiel mein Wechsel<br />

vom traditionellen Alpinskisport zum Skicross. Mit dem<br />

Ende der Schüler-Altersklasse wurde da neu sortiert, und<br />

bei einer Cross-Sichtung 2014 bin ich dann wohl positiv aufgefallen<br />

und habe die Sparte gewechselt. Skicross ist ja noch<br />

immer eine relativ neue Sportart, die erst 2010 olympisch<br />

geworden ist. Und ich mochte das von Anfang an – diese<br />

Wettbewerbssituation, dieses Kopf-an-Kopf-Fahren, dieses<br />

direkte Duell.<br />

Ich bin dann in den deutschen Nachwuchskader gekommen,<br />

und damit wurde der Zeitaufwand, das alles von <strong>Tuttlingen</strong><br />

aus zu gestalten, zu hoch. Als ich älter wurde, bin ich<br />

an die Eliteschule des Sports nach Berchtesgaden gezogen,<br />

um dort mein Abitur zu absolvieren und um zu trainieren.<br />

Mein „Türöffner“ für meine sportliche Karriere war dann<br />

2016 das Gold mit der Mannschaft bei den Jugend-Olympischen-Spielen<br />

in Lillehammer in Norwegen. Das war natürlich<br />

toll! Als ich nach Hause gekommen bin, gab es in Nendingen<br />

einen Empfang, sogar Oberbürgermeister Michael<br />

Beck war da, worüber ich mich sehr gefreut habe. Er hatte<br />

das Goldene Buch der Stadt mit nach Nendingen gebracht,<br />

und ich durfte mich eintragen. Ich erinnere mich auch noch<br />

daran, dass an den Ortseingängen von Nendingen Plakate an<br />

meinen Erfolg erinnerten. Den Titel in Lillehammer habe ich<br />

in einer Mixed-Mannschaft – zwei Frauen, zwei Männer –<br />

geholt, die eine Art Staffel gefahren sind.<br />

2016/17 bin ich eine solide Saison gefahren, mit mehreren<br />

vorderen Rängen. 2017/18 erfolgte dann mein Durchbruch<br />

mit der Weltcup-Mannschaft; ich hatte mich für die Spiele in<br />

Pyeongchang 2018 in Südkorea qualifiziert – wo ich mir dann<br />

im Training bei einem Unfall zwei Brustwirbel gebrochen<br />

habe. Damit konnte ich nicht starten und musste nach<br />

Deutschland heimkehren.<br />

2018 habe ich in Berchtesgaden das Abitur gemacht und<br />

eine Ausbildung bei der Bayerischen Polizei begonnen. Das<br />

hat sich gut gefügt; bei der Polizei fördert man den Leistungssport<br />

systematisch. Damit hat es mich nach Ainring verschlagen,<br />

einen kleinen Ort, in dem die Polizei duale Ausbildungsgänge<br />

für Spitzensportler aus verschiedenen Wintersportarten<br />

anbietet – für mich eine optimale Kombination. Von<br />

März bis Mitte Juni läuft die polizeiliche Ausbildung in der<br />

Kaserne bei der Bereitschaftspolizei, in der übrigen Zeit bin<br />

ich in einer Spitzensport-Fördergruppe, wo auch Biathleten,<br />

Bobfahrer oder Snowboarder trainieren. Wenn alles klappt,<br />

werde ich meine Ausbildung dort im Sommer 2023 beenden.<br />

Sportlich hatte ich 2022 erneut das Pech, die Olympischen<br />

Spiele, die in Peking, zu verpassen – ich hatte mir kurz zuvor<br />

den Schienbeinkopf gebrochen.<br />

Das Training lässt es zu, dass ich häufig zwischen Bayern<br />

und <strong>Tuttlingen</strong> pendeln kann. Ich freue mich immer, wenn ich<br />

wieder nach Hause fahre, bin oft an Wochenenden hier, bei<br />

Freunden und bei der Familie und bei meinem Lebenspartner.<br />

Doch auch in Nendingen ist der Sport ein wichtiger Teil<br />

meines Lebens. Hier trainiere ich überwiegend im Bewegungswerk<br />

in Nendingen und gehe gerne an der Donau<br />

entlang Radfahren. Aber vor allem kann ich in meinem Heimatort<br />

zur Ruhe kommen, Abstand zum Skifahren gewinnen.<br />

Da, wo ich groß geworden bin, dahin zieht es mich immer<br />

wieder zurück. Mein Lieblingsort? Ich gehe gerne auf dem<br />

Honberg spazieren, war oft am Tuttlinger Golem und schaue<br />

gerne in Nendingen vom Bräunisberg aufs Dorf – ein toller<br />

Blick.<br />

» Vor allem kann ich in meinem Heimatort zur Ruhe<br />

kommen, Abstand zum Skifahren gewinnen. «<br />

Mein nächstes sportliches Ziel? Klar: die Spiele 2026 in<br />

Cortina d’Ampezzo. Unsere junge Mannschaft hat Potenzial,<br />

wenn sie konstanter wird. An mir soll’s nicht liegen: Ich<br />

arbeite weiterhin ambitioniert und diszipliniert an mir, um<br />

meine Leistung zu steigern und meine Ziele zu erreichen.<br />

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LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

LANDKREIS TUTTLINGEN – GANZ PERSÖNLICH<br />

Andreas Weiß<br />

Ein Tag im Freilichtmuseum<br />

Neuhausen ob Eck<br />

FÜR DEN LEITER DER EINRICHTUNG IST DAS FREILICHTMUSEUM<br />

EIN GENUSSREICHER ORT MIT BESONDERER ATMOSPHÄRE<br />

ANDREAS WEISS<br />

geb. 1971 in Singen am Hohentwiel, verheiratet<br />

1 Abitur in Waldshut-Tiengen 1 1992<br />

- 1998 Studium der Geschichte und Volkskunde<br />

bzw. Empirische Kulturwissenschaften<br />

in Eichstätt und Freiburg 1 1999 - 2001<br />

Volontariat beim Kulturamt der Stadt<br />

Waldshut-Tiengen, anschließend bis 2011<br />

wissenschaftlicher Mitarbeiter der Städte<br />

Waldshut-Tiengen, Rheinfelden (Baden) und<br />

des Landratsamts Waldshut in den Bereichen<br />

Museumswesen, Kulturförderung und<br />

Regionalentwicklung 1 2012 - 2020 stellvertretender<br />

Leiter des Kreismuseums Wewelsburg<br />

(Kreis Paderborn) | seit 2020 Leiter des<br />

Freilichtmuseums Neuhausen ob Eck 1 Mitglied<br />

in verschiedenen Museumsverbänden,<br />

Kultur- und Geschichtsvereinen 1 Autor von<br />

Publikationen zur Kultur-, Regional- und<br />

Ortsgeschichte vor allem des Hochrheingebiets<br />

Ein klarer, noch etwas kühler Vorfrühlingsmorgen<br />

lockt nach hartnäckigen, späten Wintertagen nach<br />

draußen – und mich ins Freilichtmuseum Neuhausen<br />

ob Eck. Noch ist es ruhig zwischen Haus Schömberg, Haldenhof,<br />

Seilerei und dem „Biehle“. Der Hahn hinter der Hafnerei<br />

kräht vernehmlich, die Gänse bei der Hüle schnattern,<br />

ein Eichhörnchen kreuzt den Weg. Es ist ein Privileg, zu so<br />

früher Stunde über dieses einmalige Gelände schweifen und<br />

ein wenig darüber nachdenken zu dürfen, wie dieser Ort der<br />

Natur, Kultur und Begegnung noch einen Hauch intensiver<br />

erlebbar werden kann.<br />

Die Glocken der Dorfkirche läuten. Und etwas weiter<br />

schnuppere ich den süßen Duft frisch gebackener Hefezöpfe<br />

aus dem historischen Backhaus Hölzle. Hauswirtschafterin<br />

Johanna ist schon am Werk für den anstehenden österlichen<br />

Familientag. „Damit wir uns aneinander gewöhnen“, ruft sie<br />

mir lachend zu und meint den großen gemauerten Ofen, der<br />

durchaus seine Tücken hat und jeden Tag eine etwas andere<br />

Stimmung. Am Familientag hat er <strong>ganz</strong> schön etwas zu<br />

leisten; ein um das andere fantasievolle Hefeteiggebilde aus<br />

Kinderhand wird er aufnehmen und zum schmackhaften<br />

Andenken an diesen Tag im Museum ausbacken müssen!<br />

Allmählich füllt sich das Gelände mit all jenen ebenso fleißigen<br />

wie ideenreichen Mitgliedern der Museumsfamilie, die<br />

diesen Platz der Geschichte zum quicklebendigen Ort für das<br />

Heute machen. Bastelstände werden liebevoll eingerichtet,<br />

an denen die Kinder schon bald Osterkörbe gestalten, Eier<br />

färben oder Wachskerzen verzieren können. Streichelhasen<br />

und buntes Federvieh werden präsentabel herausgeputzt.<br />

Und ein Wasserkessel wird zum Dampfen gebracht, damit<br />

er schon bald die köstliche Museumswurst zum Sieden<br />

bringt.<br />

Denn nun geht`s los! Die ersten Familien kommen mir auf<br />

dem Museumsweg Richtung Dorfplatz entgegen, die Kinder<br />

weit vorauseilend, denn sie „erobern“ heute ihr Museum<br />

zurück. Wer kann da schon warten! „Herr Weiß, was gibt<br />

es dieses Jahr Besonderes?“, fragt mich interessiert ein Familienvater,<br />

während seine beiden Töchter die jungen Ziegen<br />

entdecken. „Eine neue Jahresausstellung?“ „Das Haus Mennwangen<br />

aus dem Linzgau steht dieses Jahr im Mittelpunkt,<br />

lassen Sie sich von seinen Geheimnissen überraschen!“, fache<br />

ich die Neugierde des Tuttlingers weiter an. Denn neben<br />

Aktionen, Platz zum Toben und zum Spielen ist das Freilichtmuseum<br />

auch ein Ort, an dem die Menschen von hier und<br />

ihre Gäste Geschichte kennenlernen und mit ihren eigenen<br />

Geschichten vergleichen und verbinden können. Und Häuser<br />

samt der Historie ihrer einstigen Bewohnerinnen und<br />

Bewohner bieten stets einen Anknüpfungspunkt für ein eigenes<br />

Erlebnis, das erinnert und erzählt werden will. Das ist<br />

das Erfolgsgeheimnis dieser „guten Stube“ des <strong>Landkreis</strong>es<br />

<strong>Tuttlingen</strong> inmitten frischer Luft.<br />

Apropos „frische Luft“: Die macht bekanntlich hungrig.<br />

Und so stellt sich mir die Frage: Ochsen oder Museumsladen?<br />

Schwäbischer Zwiebelrostbraten oder hausgemachter<br />

Kuchen im Glas? Oder doch die Museumswurst? Fast<br />

neidisch blicke ich auf die findigen Naturfreunde, die sich mit<br />

ihrem mitgebrachten Picknick einfach an eine der herrlichen<br />

Rastplätze unter den blühenden Obstbäumen des Museums<br />

niedergelassen haben, sich das schwäbische Vesper schmecken<br />

lassen und den Mittag plaudernd im Freien verbringen.<br />

Auch das ist nämlich Neuhausen ob Eck: Ein genussreicher<br />

Ort der Freizeit mit besonderer Atmosphäre. „Guten<br />

Appetit“, rufe ich einer der fröhlichen Gruppen zu. Und<br />

zurück kommt ein bestens gelauntes „Dankeschön!“<br />

» Denn neben Aktionen, Platz zum Toben und<br />

zum Spielen ist das Freilichtmuseum auch ein Ort,<br />

an dem die Menschen Geschichte kennenlernen<br />

und mit ihren eigenen Geschichten vergleichen und<br />

verbinden können. «<br />

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