Wegweisend für Hamburg: Dienstleistungen - Wirtschaftsrat der ...
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Landesverband Schleswig-Holstein<br />
Ausgabe Juni 2010<br />
Meine Damen und Herren,<br />
liebe Mitglie<strong>der</strong> aus Schleswig-Holstein und <strong>Hamburg</strong>!<br />
s tut sich etwas in Schleswig-<br />
Holstein. Die Landesregierung<br />
scheint nach Jahrzehnten ungebremster<br />
Verschuldungspolitik endlich bereit<br />
zu sein, einen fundamentalen Kurswechsel<br />
hin zu einer nachhaltigen<br />
Haushaltspolitik zu vollziehen. Das ist<br />
zwar unumgänglich angesichts <strong>der</strong><br />
bundesweit vereinbarten Schuldenbremse.<br />
Es zeugt dennoch von Mut und<br />
Entschlußkraft, denn es verlangt jetzt<br />
Opfer. Es besteht aber gute Hoffnung,<br />
daß die Wähler den Mut belohnen,<br />
wenn die Ziele tatsächlich erreicht werden.<br />
Die Folgen verlorener Handlungsunfähigkeit<br />
kann je<strong>der</strong> am Beispiel von<br />
42<br />
LANDESVERBAND SCHLESWIG-HOLSTEIN<br />
Dr. Philipp Murmann<br />
Landesvorsitzen<strong>der</strong> Schleswig-Holstein<br />
E<br />
Kieler Nachrichten, 14. April 2010<br />
Griechenland sehen, und die Eindämmung<br />
<strong>der</strong> Staatsschulden im Euroraum<br />
wird uns in den nächsten Jahren noch<br />
intensiv begleiten. Insofern müssen die<br />
durch die Haushaltsstrukturkommis -<br />
sion <strong>für</strong> Schleswig-Holstein angekündigten<br />
Maßnahmen jetzt durch- und<br />
umgesetzt werden.<br />
Ein vorsichtiger Kaufmann würde<br />
zudem größere Puffer im Haushaltskonsolidierungskurs<br />
einplanen. Deshalb<br />
wäre es richtig, jetzt in einem<br />
großen Wurf alle wichtigen Maßnahmen<br />
einzuleiten. Dazu gehören zweifelsohne<br />
Studiengebühren, die in Ge -<br />
stalt eines leistungsbezogenen Stipendienprogramms<br />
mit 30 Millionen Euro<br />
jährlich den Hochschulstandort in Zeiten<br />
knapper Kassen stärken können.<br />
Insgesamt muß es in <strong>der</strong> jetzt anbrechenden<br />
Diskussion <strong>für</strong> den <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
darum gehen, weitere Ent -<br />
lastungspotentiale aufzuzeigen, die bis<br />
zur parlamentarischen Verabschiedung<br />
des Maßnahmepakets Ende des Jahres<br />
noch ergänzend berücksichtigt werden<br />
sollten. Wir werden diese Diskussion in<br />
den nächsten Monaten intensiv führen<br />
müssen.<br />
Neben diesem Wunsch, den ich<br />
nicht nur an unsere Mitglie<strong>der</strong>, son<strong>der</strong>n<br />
auch an den Leser richten möchte, darf<br />
ich mich an dieser Stelle herzlich <strong>für</strong> das<br />
mit meiner Wahl zum neuen Landesvorsitzenden<br />
ausgesprochene Vertrauen<br />
bedanken. Mit meiner fast parallelen<br />
Wahl zum Bundestagsabgeordneten<br />
bewege ich mich zukünftig in in -<br />
haltlichen Spannungsfel<strong>der</strong>n, die am<br />
besten zu lösen wären, wenn die Bundestagsfraktion<br />
den Vorstellungen des<br />
<strong>Wirtschaftsrat</strong>es und insbeson<strong>der</strong>e<br />
unseres Landesverbandes folgen würde.<br />
Ich werde mich jedenfalls nach<br />
besten Kräften da<strong>für</strong> einsetzen und<br />
freue mich auf die wertvollen Impulse<br />
aus unserem dynamischen Landesverband.<br />
Die nachfolgenden Berichte aus<br />
den Kommissionen und Sektionen belegen<br />
auf eindrucksvolle Weise die Nähe<br />
zu aktuellen politischen Entscheidungs -<br />
prozessen.<br />
Neben <strong>der</strong> Speerspitze bei <strong>der</strong> Haushaltskonsolidierung<br />
müssen wir zu -<br />
gleich Wachstumsimpulse geben, eine<br />
erfolgreiche Konsolidierung setzt eine<br />
positive Wirtschaftsentwicklung voraus.<br />
Strategische Entwicklungschancen<br />
<strong>für</strong> unser Land sieht <strong>der</strong> <strong>Wirtschaftsrat</strong><br />
im Bereich von Stromspeichersystemen.<br />
Als Energieexportland mit steigenden<br />
Einspeiseschwankungen wird Regel -<br />
energie zum knappen Faktor. Daneben<br />
sollten wir als traditionell führen<strong>der</strong><br />
Agrarstandort offensiver mit mo<strong>der</strong>nen<br />
Züchtungstechniken umgehen. Sonst<br />
finden die zukünftigen Wissensbildungs-<br />
und Wertschöpfungsprozesse<br />
dieses globalen Megatrends woan<strong>der</strong>s<br />
statt. Technische Aufklärung und eine<br />
differenzierte ethische Diskussion wä -<br />
ren da<strong>für</strong> zunächst angebracht. Pa rallel<br />
zur Haushaltskonsolidierung brauchen<br />
wir jetzt eine Wachstumsvision 2020.<br />
Auch diese Diskussion werden wir in<br />
den nächsten Monaten gemeinsam<br />
führen.<br />
Ihr Dr. Philipp Murmann