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Glockenbuch Region Düren - Glockenbücher des Bistums Aachen

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Klangliche Beurteilung <strong>des</strong> Geläutes<br />

nach Norbert Jachtmann, Krefeld (*1968)<br />

Glocken I- IV (1958, 1578, 1924)<br />

Die Nominale der neueren Glocken sind dem Klang der Denkmalglocke aus 1578 gut<br />

angepaßt (Nominallinie: d’+7, f ’+6, g’+7, a’+5). Diese Linie ist klar geordnet und<br />

gewährleistet einen nahezu konsonanten Höreindruck. Sämtliche Untertöne sind gesenkt,<br />

überschreiten aber genauso wenig Toleranzgrenzen wie die Terzen. Die Terz von Glocke I<br />

stimmt exakt mit dem Nominal der Glocke II überein. Bei Glocke III fällt weiter die leicht<br />

erhöhte Prim und der Tritonus zwischen Nominal und Quint-Vertreter auf. Dies bringt starke<br />

Reibungen innerhalb der Innenharmonie dieser Glocke mit sich.<br />

Diese Glocke ist eine Leihglocke aus der Kirche in Neuwaldau, Kreis Freystadt, Schlesien.<br />

Bei Glocken dieser Gießperiode sind solche Querstände innerhalb der Innenharmonie nicht<br />

ungewöhnlich. Die Abklingdauern der Untertöne aller Glocken liegen laut den Limburger<br />

Richtlinien (Richtlinien zur klanglichen Beurteilung von Glocken, 1951) unterhalb <strong>des</strong> zu<br />

fordernden Soll. Die anderen Lauttöner (Terz und Prim) erfüllen diese Anforderungen jedoch.<br />

nach Musikdirektor Jakob Schaeben, Euskirchen bei Köln (1905-1980)<br />

Glocke III (1578)<br />

Die Aufstellung zeigt, dass die Teiltöne mit Ausnahme der Quarte (Primvertreter), an deren<br />

Stelle meistens eine Quinte zu hören ist, durchaus in normalen Intervallverhältnis liegen.<br />

Querlagen einzelner Teiltöne, wie hier der Quarte, sind bei alten Glocken sehr häufig<br />

anzutreffen. Nach den Erfahrungen <strong>des</strong> Glockenprüfers ist nicht anzunehmen, dass eine<br />

nennenswerte Verschiebung der Frequenzen mit der Reparatur (Schweißung) eingetreten ist.<br />

Demnach kann angenommen werden, dass der frühere Orginalklang unverfälscht<br />

wiedergewonnen wurde.<br />

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