Sachwert Magazin 03/23

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Märkte doch gerade, weil man in Deutschland jahrelang an einer Null-Zins-Politik festgehalten habe, mache sich der Kostenanstieg so deutlich bemerkbar. So lagen die Zinsen noch vor kurzem bei minus 0,5 Prozent – und nun bereits bei etwa 2,5 Prozent; eine Differenz von etwa drei Prozent also, die sich auf die unterschiedlichsten Produktionsfaktoren – so zum Beispiel auf »Arbeit« und auf »Kapital« niederschlage, erläutert der Talk-Gast. Daher drohe die hiesige Wirtschaft, gerade in puncto Investitionen zurückzufallen – eine bislang noch ungelöste Schwierigkeit, die womöglich langfristige Auswirkungen nach sich ziehen werde. DER MITTELSTAND – HERZSTÜCK DER DEUTSCHEN WIRTSCHAFT Sollte die Politik also gar nicht in den Markt eingreifen? Hier differenziert Hellmeyer: Er sei grundsätzlich ein Freund der sozialen Marktwirtschaft, finde es also durchaus sinnvoll, dass der Markt eine gewisse Verantwortung trage – in Ausnahmefällen sei daher ein Eingreifen erforderlich. Für problematisch halte er es allerdings, wenn Unternehmen »immer mehr in Bürokratie ersticken«. Dies lenke sie schließlich teilweise von ihrer Kerntätigkeit ab und führe somit zu einem insgesamt ineffizienten Vorgehen. Hier bezieht Hellmeyer deutlich Position zum Vorgehen der Politik: Diese solle endlich begreifen, dass der Mittelstand Ein großes Thema sei der Umgang mit Energie, der teilweise ideologische Züge aufweise. Chefanchor Sascha Oliver Martin sprach mit Folker Hellmeyer über den Abstieg Europas. das Herzstück der Wirtschaft am Standort Deutschland sei. Seit Jahren sei Politik für Großkonzerne oder die Interessen anderer Länder gemacht worden – doch der Mittelstand habe von ihr keine Wertschätzung erfahren. Sollte sich das nicht ändern, ist seine Prognose düster: Denn so verliere man den Mittelstand nach und nach – schon jetzt würden sich schließlich deutsche Unternehmen wie »Bosch« oder »Linde« international aufstellen. Der Dax sei hierdurch auch nicht mehr ein Spiegel der Qualität des deutschen oder europäischen Wirtschaftsmodells. Verstärke sich also der Trend, dass der deutsche Mittelstand abwandere, käme dies laut Hellmeyer einem Verlust innerer Stärke gleich. MIT EINEM BLAUEN AUGE DAVON- GEKOMMEN? Auch wenn die Untersuchungen des ifo- Instituts und der ZEW-Index etwas anderes implizieren mögen: »Das Problem ist nicht gelöst.« Das ist Hellmeyers Kernaussage. Für die derzeitigen Krisen könnte Deutschland vielleicht noch mit einem blauen Auge davongekommen sein; auch würden die tiefsitzenden Probleme in den nächsten ein oder zwei Jahren möglicherweise noch nicht so offensichtlich werden, dennoch müssten die Schwierigkeiten jetzt angegangen werden. »Den Produktionsstandort Deutschland gibt es noch – aber der wird doch prozentual immer geringer«, ist sich der Experte sicher. Dass es um Deutschlands Wirtschaft gar nicht so schlimm stehe, hält er dagegen für eine Desinformation und schließt mit einem ernüchternden Bild: Auch ein Frosch, der langsam im Wasser gekocht werde, fühle sich bei einer Temperatur von 30 Grad schließlich noch wohl – und merke gar nicht, in welcher Gefahr er sich tatsächlich befinde. Bilder: wirtschaftTV, Depositphotos / PiLens 26 SACHWERT MAGAZIN 03/2023
Best of Web EU-Kommission: Erstmal kein europaweites Provisionsverbot Best of Web Die EU-Kommission lässt ihre Pläne für ein Provisionsverbot vorerst ruhen. In der sogenannten »Retail Investment Strategy« werde kein Provisionsverbot enthalten sein, gab die Finanzmarktkommissarin Mairead McGuiness kürzlich bekannt und implizierte, dass der massive Widerstand, nicht zuletzt aus Deutschland, ein Grund sei, weshalb man sich vorerst gegen ein Provisionsverbot entschieden habe. »Wir haben denen zugehört, die uns sagen, dass ein vollständiges Provisionsverbot zu diesem Zeitpunkt zu disruptiv sein könnte«, sagte die Kommissarin, die bislang als Befürworterin eines solchen Verbots bekannt war, auf einer Pressekonferenz in Stockholm. Gleichzeitig verwies sie aber auch darauf, dass Interessenskonflikte von Finanzberatern in Zukunft vermieden werden sollten. Aus Sicht der EU-Behörde verleitet das bisherige ihren Kunden nicht das günstigste Produkt empfehlen könnten, sondern... Den ganzen Artikel können Sie unter www.sachwert-magazin.de lesen. BGH-Urteil: Keine Reservierungsgebühr für Immobilien Weiter urteilen die Richter, der Immobilien- Interessent habe weder einen nennenswerten Vorteil davon, noch erbringe der Makler eine geldwerte Gegenleistung. Zwar räumt der Vorsitzende Richter Thomas Koch ein, dass die Kaufinteressenten ein gewisses Interesse an der Objektreservierung hätten. Nur bringe diese Reservierung den Kunden nichts, wenn der Eigentümer sich dazu entscheidet, an jemand anderes oder gar nicht zu verkaufen. Daher hätten die Kunden durch die Reservierung nichts in der Hand. Konkret geht es um einen Fall aus Sachsen. Zunächst haben die Interessenten 2019 einen Maklervertrag geschlossen und ein Jahr später eine Reservierungsvereinbarung für ihr Wunschobjekt unterzeichnet. Diese beinhaltete, dass das Maklerbüro die Immobilie einen Monat lang für die Kunden reservierte und keinen anderen Interessenten zeigen sollte. Dafür erhob die... Den ganzen Artikel können Sie unter www.sachwert-magazin.de lesen. Bilder: IMAGO / Martin Bertrand, depositphotos / kassandra2 / belchonok Kalifornien: Mini-Goldrausch dank Extremwetter Kurios: Waldbrände und starker Regen haben in Kalifornien zu einem kleinen Goldrausch geführt. So schreibt die »New York Times« von Goldfunden in Bächen und Flüssen, die den Durchschnitt deutlich übersteigen. Das liegt daran, dass im Winter heftige Regenfälle Gesteinsmassen aus den Bergen in die Täler gespült haben. Darin, erklärt die »New York Times« (NYT), befindet sich wiederholt Gold. Auch das quasi gegenteilige Element von Wasser, nämlich Feuer, trägt zum Gold-Phänomen bei. Denn die großen Waldbrände der vergangenen Jahre haben laut der renommierten US-Zeitung den Boden gelockert. Dies hat offenbar bereits zu verrückten Situationen führt. Zum Beispiel berichtet die Zeitung, der Amateur-Sucher Albert Fause habe mit Neoprenanzug und Taucherbrille in einem Bach innerhalb ... Diesen und andere Artikel finden Sie unter www.sachwert-magazin.de. SACHWERT MAGAZIN 03/2023 27
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