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Der Waldkauz

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Vorratshaltung<br />

Im Gegensatz zu Greifvögeln haben Eulen keinen Kropf (sackartige Erweiterung<br />

des Schlundes), können also nicht Nahrung auf Vorrat fressen. Sie helfen sich<br />

dadurch, daß sie überschüssige Nahrung als Vorrat anlegen, von dem sie fressen,<br />

wenn etwa die Witterung die jagd erschwert. Besonders während der Brutzeit<br />

finden sich häufig tote Mäuse um den Brutplatz verstreut.Bereits 3 - 4 Wochen<br />

alte Waldkäuze stopfen Futterreste in Ritzen ihres Nestes, um sie bei Bedarf zu verzehren.<br />

Gewölle<br />

Die unverdaulichen Reste der Mahlzeit, Haare, Federn und Knochen, werden im<br />

Magen zu rundlichen, filzigen Ballen zusammengepreßt und wieder ausgewürgt.<br />

Pro Nacht werden 1 - 2 solcher Gewölle ausgespuckt. Wenn man die Ballen<br />

sammelt, zerlegt und die einzelnen Bestandteile bestimmt, kann das Nahrungsspektrum<br />

der Eulen annähernd festgestellt werden. Allerdings sind die Rückstände<br />

einzelner Beutearten sehr unterschiedlich: Knochenreste verschiedener<br />

Mäusearten werden unterschiedlich gut verdaut, von Insekten bleiben nur kleine<br />

Fragmente des Chitin panzers übrig, Reste von Regenwürmern sind praktisch nie<br />

feststellbar. Deshalb läßt sich über eine solch Gewöllanalyse nur grob feststellen,<br />

was die Eulen gefressen haben, aber nicht wieviel von jeder Beuteart. Die Gewölle<br />

des <strong>Waldkauz</strong>es findet man in seinem ganzen Revier verteilt. Er benutzt dazu<br />

nicht, wie etwa die Waldohreule oder die Schleiereule, einen eigentlichen Gewöllspeiplatz.<br />

7. Fortpflanzung<br />

Waldkäuze leben in Dauerehe. Wenn sich also einmal ein Paar gebildet hat,<br />

bleibt es in der Regel zusammen, bis einer der beiden Partner stirbt und der Überlebende<br />

einen neuen nimmt. Das <strong>Waldkauz</strong>paar lebt ganzjährig im gleichen<br />

Gebiet, wo es jagt und brütet. In guten <strong>Waldkauz</strong>gebieten überdauern die Reviergrenzen<br />

oft Generationen.<br />

Bereits im Herbst (September/Oktober) beginnt das Paar mit der Revierabgrenzung,<br />

indem es die diesjährigen jungen daraus vertreibt. Diese gründen nun<br />

selbst Reviere und wählen eigene Partner. Meistens bleiben sie im Umkreis von<br />

etwa 50 km um das Revier ihrer Eltern.<br />

Revierverhalten und Revierverteidigung sind mit großem Stimmenaufwand verbunden.<br />

Territoriale Grenzkonflikte sind von Droh- und Aggressionslauten begleitet.<br />

Mitunter raufen sich zwei Männchen, ineinander verkrallt, am Boden. Wenn<br />

sich die Partner, die nach Beendigung der letztenjungenaufzucht keinen<br />

Kontakt mehr zueinander unterhielten, wieder zusammenfinden, bereiten sich<br />

die beiden auf die nächste Brutperiode vor. Dies kann man leicht an den regen<br />

Rufen der Waldkäuze in den Monaten November/Dezember feststellen. Den<br />

Winter über herrscht dann wieder Ruhe, und erst im Frühjahr beginnt die eigentliche<br />

Balz, etwa im Februar und März. Dann hört man die Waldkäuze auch<br />

wieder. In Wechselgesängen stimmen sich die beiden Partner auf das Brutgeschäft<br />

ein. Dabei heult das Männchen "huhuhuhuuuuh)) und das Weibchen antwortet<br />

mit "kjuwitt)). Neben diesen häufig zu hörenden Lauten kennt der<br />

<strong>Waldkauz</strong> noch eine ganze Reihe anderer Rufe.<br />

Das Weibchen trifft die endgültige Wahl des Brutplatzes, als Ergebnis einer Inspektion<br />

aller dafür in Frage kommender Plätze des Reviers. Tageshöhlen, also<br />

Höhlen, wo die Waldkäuze während des Tages ruhen, werden nie als Bruthöhlen<br />

verwendet und umgekehrt Bruthöhlen später nie als Tagesruheplätze. Manche<br />

Bruthöhlen werden jahr für jahr benützt.<br />

<strong>Waldkauz</strong><br />

Informationsteil<br />

Kapitel 10:<br />

Lautäußerngen<br />

111

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