Der Waldkauz
Der Waldkauz
Der Waldkauz
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<strong>Der</strong> <strong>Waldkauz</strong> eignet sich schlecht als Lockvogel, obwohl auch er das "Hassen))<br />
bei Kleinvögeln auslöst. Doch bleibt er meistens unbeweglich sitzen und schließt<br />
sogar die Augen, so daß das Interesse der wütenden Vogelschar rasch nachläßt.<br />
Gefährdung und Schutzmaßnahmen<br />
Lange Zeit wurden Greifvögel und Eulen hartnäckig verfolgt. Heute jedoch sind<br />
der <strong>Waldkauz</strong> und die meisten anderen Eulenarten in ganz Europa geschützt.<br />
<strong>Der</strong> <strong>Waldkauz</strong> ist durch die Jagd somit in seinem Bestand nicht gefährdet, und er<br />
hat sich dank seiner großen Anpassungsfähigkeit an Nahrung und Lebensraum<br />
gut erholt.<br />
Gefahr durch Mäusegift<br />
Eine neue Gefahr droht dem <strong>Waldkauz</strong> und vielen anderen Mäusevertilgern<br />
(Waldohreule, Schleiereule, Mäusebussard, Hermelin, Mauswiesel u.a.) heute:<br />
Die Landwirtschaft bekämpft die Nager mit einem Gift, das die Blutgerinnung verhindert.<br />
Die Mäuse sterben also erst einige Tage nach der Giftaufnahme. Fängt<br />
ein Beutegreifer vornehmlich solche vergifteten Mäuse, kann auch er an inneren<br />
Blutungen verenden.<br />
Künstliche Nisthilfen<br />
Waldkäuze nehmen geeignete Nisthilfen gerne an, obwohl sie nicht darauf angewiesen<br />
sind. In Gebieten, wo noch der Sperlingskauz, der Rauhfußkauz und der<br />
Steinkauz vorkommen, sollte der <strong>Waldkauz</strong> jedoch nicht noch zusätzlich als Konkurrent<br />
dieser seltenen Eulenarten gefördert werden.<br />
Lautäußerungen<br />
Waldkäuze rufen so häufig und laut, oft sogar in der Nähe menschlicher Behausungen,<br />
daß ihre "Uhuw,- und ,,K.uwitt))-Rufe zu den bekanntesten Tierlauten<br />
gehören. Das Stimmenrepertoire des <strong>Waldkauz</strong>es ist allerdings viel reichhaltiger.<br />
Einige Rufe, die auch auf Schallplatten oder Kassetten mit Vogelstimmen zu<br />
hören sind, seien deshalb hier vorgestellt.<br />
huu-hu-uuu Reviergesang des <strong>Waldkauz</strong>männchens. Er ist vor allem von September<br />
bis November und im Frühjahr bis zur Brutzeit zu hören. Er<br />
beginnt etwa 20 Minuten nach Sonnenuntergang und endet etwa<br />
40 Minuten vor Sonnenaufgang. Diese Zeitspanne entspricht der üblichen<br />
Aktivitätszeit des <strong>Waldkauz</strong>es. Es sind viele Variationen<br />
dieses Gesanges bekannt, die der <strong>Waldkauz</strong> (z.T. auch das Weibchen)<br />
in verschiedenen Situationen ertönen läßt.<br />
kuwitt,<br />
kwi tt,<br />
kowi tt<br />
oder<br />
ähnlich<br />
Ul,<br />
uwi oder<br />
ähnlich<br />
Häufige Antwort des <strong>Waldkauz</strong>weibchens auf "hu-hu-uuw,-Rufe des<br />
Männchens. Dieser Ruf begleitet territoriale oder ähnliche Auseinandersetzungen,<br />
das Nestlocken, die Beuteübergabe, die Paarung<br />
und andere Partnerbegegnungen. Das Männchen benutzt den Ruf<br />
manchmal, um seinen Standort bekannt zu geben.<br />
Leiser Stimmfühlungslaut, der vor Eintritt der Aktivitätsphase zu<br />
hören ist. Zwischen den Partnern ertönt er, wenn einer abwesend<br />
war und zurückkommt, oder wenn sie sich gegenseitig kraulen.<br />
chochocho, Äußerungen bei Ärger und in aggressiver Stimmung, zum Beispiel<br />
iu-iu-iuuuu als Drohung gegenüber Rivalen oder bei Revierabgrenzungen.<br />
tiswip Rufe der ausgeflogenen Jungen, die den fütternden Eltern helfen<br />
sollen, sie zu finden (Kontaktlaut) .<br />
<strong>Waldkauz</strong><br />
Informationsteil<br />
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