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Carl-Engler-Medaillen-Träger: Prof. Dr. rer.nat. Walter Rühl - DGMK

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<strong>Prof</strong>essor <strong>Rühl</strong> beantwortet die Frage folgendermaßen:<br />

„Lassen Sie mich an einem Schema darstellen, wo Sekundärverfahren<br />

einzuordnen sind. Mir der primären Urkraft der Öllagerstätte kommen rund<br />

1/4 des Ölinhalts ans Tageslicht. Gibt man ihr ursprünglich vorhandene,<br />

aber mit der primären Förderung verloren gegangene Energie in Form von<br />

Gas oder Wasser wieder zurück, wendet man also Sekundärverfahren an,<br />

so erhält man zusätzlich 1/8 des Ölinhalts. Mit den Tertiärverfahren<br />

schließlich führt man der Lagerstätte etwas Neues zu, Wärme oder<br />

Chemikalien, und man erhält des weiteren 1/16. Insgesamt kommt man<br />

somit auf rund 45 % Entölungsgrad. Das Ganze ist ein Schema und trifft<br />

nicht den Einzelfall. Ebenso richtig kann das Schema 20% + 15% + 10%<br />

sein, in Schweröllagerstätten auch in der umgekehrten Abfolge ablaufend.<br />

Die Kosten freilich verhalten sich pro gewonnene Öleinheit etwa wie<br />

1 : 3 : 10 oder auch mehr. Sekundär- und besonders Tertiärverfahren sind<br />

bei ausreichenden Rohölpreisen durchführbar.“<br />

aus der Danksagung von <strong>Walter</strong> <strong>Rühl</strong> anlässlich der Verleihung der <strong>Carl</strong>-<strong>Engler</strong>-<br />

Medaille, Erdöl und Kohle – Erdgas – Petrochemie, S.555, 1980<br />

Auch wenn wir heute im Ausnahmefall etwas mehr herausholen können:<br />

Das anschauliche Schema gibt immer noch einen Richtwert.<br />

Das letzte <strong>Dr</strong>ittel wird Mutter Erde wohl immer für sich behalten. Die<br />

Kapillarkräfte halten die Fluide, die den Porenraum des Gesteins ausfüllen,<br />

in den Zwickeln der Porenräume fest. Der Aufwand an Energie, sie zu<br />

überwinden und/oder an Chemikalien, um die Benetzungsverhältnisse zu<br />

verändern und/oder die Viskosität zu verringern, wird mit jedem zusätzlichen<br />

Prozent der Förderung größer. Und das bei sinkenden Produktionsrate!<br />

Hier ist noch Forschungsbedarf.

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