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4_2023 Leseprobe

Ausgabe 4_2023 des BIOGAS Journals, herausgegeben vom Fachverband Biogas e.V.

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BIOGAS JOURNAL | 4_<strong>2023</strong><br />

AKTUELLES<br />

Anlagenbau<br />

der entnommen. Das Ganze geschieht<br />

24 Mal am Tag. Balling hat sich nur auf<br />

die Turbomaische eingelassen, weil er in<br />

ein Forschungsprojekt der Fachagentur<br />

Nachwachsende Rohstoffe e.V. (FNR) gekommen<br />

ist, das Prof. Dr. Frank Scholwin<br />

begleitet hat.<br />

„Wir haben in 2018 eine neue Biogasanlage<br />

gebaut, in der wir nur Mist und Stroh<br />

einsetzen können. Die Gärbehälter sind<br />

zwei nebeneinanderliegende Pfropfenstromfermenter.<br />

Die Idee war dann, den<br />

einen Fermenter mit Substrat aus der<br />

Turbomaische zu füttern und den anderen<br />

eben nicht. Die Inputstoffe waren aber<br />

gleich. Unser Glück für den Versuch war,<br />

dass die Turbomaische erst ein Vierteljahr<br />

später als die Fermenter fertig geworden<br />

ist. Die Fermenter waren schon in Betrieb<br />

und als wir den zweiten Pfropfenströmer<br />

mit Material aus der Turbomaische gefüttert<br />

haben, stellten wir fest, dass mehr<br />

Gas kommt“, berichtete Balling.<br />

Der Turbomaische-Fermenter habe mehr<br />

Gas produziert. Schon am zweiten Tag<br />

nach dem Turbomaischeeinsatz habe er<br />

die Fütterung aufgrund der höheren Gasproduktion<br />

zurücknehmen müssen. Über<br />

den gesamten Versuch sei festgestellt<br />

worden, dass das behandelte Material<br />

deutlich mehr Gas liefert.<br />

Aus Problemen gelernt<br />

Balling hat beim Betrieb der Turbomaische<br />

viele Erfahrungen gesammelt, wie<br />

zum Beispiel folgende: Als Feststoffeintrag<br />

für die Turbomaische ist ein Gerät<br />

von BioG aus Österreich installiert worden.<br />

Unter dem Austrag des Feststoffdosierers<br />

befindet sich ein Querstromzerspaner<br />

und darunter ein Übergang<br />

in die Pumpe (Biomix von Wangen). Am<br />

Anfang gab es häufig das Problem, dass<br />

nicht genug Material von oben aus dem<br />

Querstromzerspaner unten in die Pumpe<br />

gelangt ist. So konnte der Zielwert von 13<br />

bis 14 Prozent Trockensubstanzgehalt in<br />

der Turbomaische nicht erreicht werden.<br />

Auch das Abpumpen aus der Turbomaische<br />

habe Probleme bereitet. Normalerweise<br />

wird nur ein Absaugrohr 30 Zentimeter<br />

über dem Behälterboden an einer<br />

Stelle verbaut. Die Gefahr hier bestehe<br />

darin, dass Stroh und Mist, die zum Aufschwimmen<br />

neigen, im Behälter verbleiben<br />

und überwiegend flüssiges Substrat<br />

abgezogen wird. Irgendwann werde das<br />

Material in der Turbomaische so dick,<br />

dass gar nicht mehr abgepumpt werden<br />

kann. Besser sei es, wenn auf halber Behälterhöhe<br />

ein weiteres Absaugrohr eingebaut<br />

werde, um auch dickeres Substrat<br />

abpumpen zu können.<br />

Weitere Probleme kann aufschäumendes<br />

Substrat bereiten. Und das kam so:<br />

Normalerweise werden vor dem Anfahren<br />

der Turbomaische Substratproben des<br />

Gärmaterials genommen und zur Entwicklerin<br />

der Turbomaische, Dr. Petra<br />

Rabe, geschickt. Die setzt darauf einen<br />

Impfschlamm an. Dieser wird zur Anlage<br />

gebracht und mit dem Gärsubstrat in die<br />

Turbomaische gefördert. Das Anfahren<br />

musste aber unterbrochen werden und<br />

weil Balling nicht nochmal 3.000 Euro<br />

für den Impfschlamm bezahlen wollte,<br />

hat er sich Material aus einer anderen<br />

Turbomaische-Anlage geholt. Die wurde<br />

aber überwiegend mit Silomais-Maische<br />

betrieben.<br />

Folge: Ballings Substrat in der Turbomaische<br />

fing an zu schäumen. So musste der<br />

Behälter entleert und gesäubert und mit<br />

neuem Impfschlamm von Frau Dr. Rabe<br />

angefahren werden. „Seitdem haben wir<br />

überhaupt keine Probleme mehr mit dem<br />

Betrieb der Turbomaische. Seitdem läuft<br />

sie im Regelbetrieb“, informierte der Anlagenbetreiber.<br />

Turbomaische: Substrat-<br />

Temperatur und Fermenter-<br />

Temperatur bedenken<br />

Auch auf das Thema Temperatur muss<br />

ein Augenmerk gelegt werden. Am Anfang<br />

hatte Balling eine Heizung im Turbomaische-Behälter<br />

verbaut, weil der mit<br />

32 bis 38 Grad Celsius betrieben werden<br />

soll. Bei ihm läuft aber sozusagen im Hintergrund<br />

in den Fermentern und im Nachgärer<br />

ein thermophiler Prozess mit 50 bis<br />

52 Grad Celsius. Neben Stroh und Mist<br />

wird die Turbomaische mit Fugat als Rezirkulat<br />

befüllt, das bei der Separierung<br />

von Feststoffen aus dem Gärproduktlager,<br />

in dem noch eine Temperatur von 45 Grad<br />

Celsius herrscht, anfällt. Das Fugat muss<br />

also um einige Grad abkühlen. „Wenn<br />

man sich eine Turbomaische anschafft,<br />

dann sollten Anlagenbetreiber sich vorher<br />

darüber Gedanken machen, welche<br />

Substrattemperaturen vorherrschen. Auf<br />

mesophil betriebenen Anlagen dürfte<br />

das Problem geringer sein. Auch<br />

15<br />

Optimale Einbringung<br />

faseriger Inputstoffe<br />

SCFCE-M Größen von 40-150 cbm<br />

Speedfloor mit Mischstern<br />

alternativ mit Prallzerkleinerer und<br />

Flüssigfütterung<br />

Huning Feststoffdosierer –<br />

wir informieren Sie gern:<br />

Nord: Martin Esch, 0163-6080420<br />

m.esch@huning-anlagenbau.de<br />

Süd: Georg Mittermeier, 0163-6080418<br />

g.mittermeier@huning-anlagenbau.de<br />

EIN UNTERNEHMEN<br />

DER HUNING GRUPPE<br />

HUNING Anlagenbau GmbH & Co. KG<br />

Wellingholzhausener Str. 6, D-49324 Melle<br />

Tel. +49 (0) 54 22/6 08-2 60<br />

www.huning-anlagenbau.de<br />

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