Jahresbericht 2022
Freizeit & Veranstaltungen In 41 Kinder- und Jugendhäusern, auf 22 Abenteuerspielplätzen und Jugendfarmen sowie mit vielfältigen Projekten und Kooperationen bieten wir außerschulische Freizeit- und Bildungsangebote an. Schule, Bildung & Betreuung Daneben kooperieren wir mit Schulen im Rah- men der Schulsozialarbeit, verfügen über vielfältige Bildungs- und Betreuungs- angebote bis hin zu Berufsorientierung im Übergang von der Schule in den Beruf. Kinder & Familien im Stadtteil Als Träger von Kindertagesstätten, Stadt- teil- und Familienzentren sind wir für Familien und Menschen in unserer Nachbarschaft da. In den Ferien bieten unsere Einrichtungen ein riesiges Angebot für junge Stuttgarter*innen.
Freizeit & Veranstaltungen
In 41 Kinder- und Jugendhäusern, auf 22 Abenteuerspielplätzen und Jugendfarmen sowie mit vielfältigen Projekten und Kooperationen bieten wir außerschulische Freizeit- und Bildungsangebote an.
Schule, Bildung & Betreuung
Daneben kooperieren wir mit Schulen im Rah- men der Schulsozialarbeit, verfügen über vielfältige Bildungs- und Betreuungs- angebote bis hin zu Berufsorientierung im Übergang von der Schule in den Beruf.
Kinder & Familien im Stadtteil
Als Träger von Kindertagesstätten, Stadt- teil- und Familienzentren sind wir für Familien und Menschen in unserer Nachbarschaft da. In den Ferien bieten unsere Einrichtungen ein riesiges Angebot für junge Stuttgarter*innen.
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Offene Arbeit /// Lobbyarbeit im öffentlichen Raum
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In die Zeit der Pandemie fiel auch ein groß angelegtes Projekt,
das die stjg mit Partnerorganisationen in Wien, Helsinki und
Mailand zur Nutzung von öffentlichen Räumen durch junge
Menschen durchgeführt hat. Das Projekt „Youth in Urban
Space“ (YUS) stellte unter anderem die Fragen „Wie nehmen
Jugendliche den öffentlichen Raum wahr?“, „Was benötigen sie,
um sich sicher zu fühlen?“, „Welche Situationen begünstigen
Konfliktpotentiale?“ und „Wie viel Betreuung ist wichtig?“
„Wir haben aufgrund des Projekts, aber auch durch die Erfahrungen
aus der Pandemie zwei Rollen für uns definiert, die
wir künftig stärker einnehmen wollen“, formuliert es Clemens
Kullmann, Bereichsleitung offene Kinder- und Jugendarbeit.
„Zum einen verstehen wir uns stärker als Moderator*innen
und Mittler*innen. Wir wollen dazu beitragen, dass Jugendliche
im öffentlichen Raum willkommen sind und sich wohlfühlen“.
Die zweite Rolle ergibt sich aus der ersten: „Wir wollen zur
Jugendgerechtigkeit der Stadt beitragen und den Prozess aktiv
mitgestalten, als Multiplikator*innen von Jugendinteressen,
insbesondere mit deren Partizipation“, so Kullmann weiter. „Die
stjg ist durch ihr Know-How und ihre Angebotsbreite für diese
Rolle prädestiniert. Wir kennen die Bedürfnisse der Jugendlichen
aus unserer täglichen Arbeit.“
Ganz überraschend waren die Ergebnisse des Projekts nicht.
Doch der systematische Vergleich mit Partnerorganisationen
in anderen Städten hat die Handlungsfelder klar definiert. In
vielen Punkten kann die OKJA an Bestehendes anknüpfen.
An gebote wie das FreeFit Mobil, die Spielmobile Mobifanten,
die temporäre Spielstraße, Beweg-Dich, die KinderKunstTour,
der PopUp Jugendtreff sowie Kooperationsprojekte wie
meinSchlossplatz und #0711Wohnzimmer ermöglichen
es, zwischen den einzelnen Interessengruppen, die in der
Innenstadt und in den Stadtvierteln aufeinandertreffen,
Brücken zu schlagen.
„Indem wir draußen Freizeitangebote anbieten, erschließen
wir öffentliche Räume für Jugendliche“, bemerkt Vanessa Fritz,
pädagogische Mitarbeiterin im KJH Fasanenhof, die unter
anderem auch beim Kooperationsprojekt #0711Wohnzimmer
und dem YUS-Projekt mit dabei war. “Die Erwachsenen, die
an unseren Aufbauten vorbeigehen, freuen sich meist mit den
Jugendlichen. Wenn junge Leute Ähnliches für sich alleine
organisieren, sieht das hingegen ganz anders aus.“ Stefan Kraft
vom Kulturbüro Sorglos, der die stjg als externer Mitarbeiter
unterstützt, bestätigt dies: „In einer Zeit der Individualisierung
und der Polarisierung bietet meinSchlossplatz einen Ort, eine
Gelegenheit und eine Chance für die nachhaltige Begegnung
und den Austausch verschiedener gesellschaftlicher Gruppen.
Hier entstehen über das Trennende hinweg Erlebnisse und Erfahrungen
des Gemeinsamen“, bemerkt er. „Mit meinSchlossplatz
hat die stjg zudem einen Rahmen geschaffen, in dem
Stadtakteur*innen aus allen Bereichen den öffentlichen Raum
temporär bespielen und organisieren können.“
Die Vermittlung und Moderation durch die stjg trägt dazu bei,
den für Städte so wichtigen „Healthy-Social-Mix“ herzustellen.
„Konfliktpotentiale im öffentlichen Raum entstehen vor
allem, wenn Jugendliche unter sich sind. An Orten, an denen
sich Generationen und soziokulturell unterschiedlich geprägte
Gruppen mischen, ist dieses Phänomen deutlich entschärft“,
fasst es Clemens Kullmann zusammen. „Die stjg kann diesen
Aushandlungsprozess moderieren, indem sie Angebote macht,
an denen alle partizipieren können. Das hilft Berührungsängste
abzubauen. Aktuell gibt es da ein Übersetzungsdefizit.“
Der Weg führt von hier aber noch weiter. „Wir müssen dahin
kommen, dass wir anwaltschaftlich für Jugendliche eintreten“,
erläutert Clemens Kullmann. „Wir gehen mit der Verwaltung
und allen Stakeholdern ins Gespräch“. Wenn Plätze für Jugendliche
funktionieren, empfinden Anwohner*innen den Ort oft
als zu laut und/oder unsicher und beschweren sich. Der Verwaltung
bleibt aktuell oft nichts anderes übrig, als die Plätze zu
schließen. Klassische Beispiele sind abendliche Schließungen
von Sportanlagen oder eingeschränkte Nutzung von Parks. “Als
offene Kinder- und Jugendarbeit wollen wir proaktiv in solche
Prozesse eingreifen und eine Mittlerrolle einnehmen, zum
Beispiel indem wir geeignete Orte suchen oder dazu beitragen
vorhandene Flächen zu erschließen und eine Nutzung im
Interesse der unterschiedlichen Jugendlichen zu ermöglichen“,
so Clemens Kullmann. Es gibt in den kommenden Jahren also
einiges zu tun.
KONTAKT
stefan.kraft@stjg.de
vanessa.fritz@stjg.de
MEHR LESEN UND SEHEN
meinschlossplatz.squarespace.com
www.youtube.com/watch?v=sZ8qBB-FZ9c
Stefan Kraft
Projektleitung
„meinSchlossplatz“
Vanessa Fritz
Ansprechpartnerin Projekte
YUS, #0711Wohnzimmer