Jahresbericht 2022
Freizeit & Veranstaltungen In 41 Kinder- und Jugendhäusern, auf 22 Abenteuerspielplätzen und Jugendfarmen sowie mit vielfältigen Projekten und Kooperationen bieten wir außerschulische Freizeit- und Bildungsangebote an. Schule, Bildung & Betreuung Daneben kooperieren wir mit Schulen im Rah- men der Schulsozialarbeit, verfügen über vielfältige Bildungs- und Betreuungs- angebote bis hin zu Berufsorientierung im Übergang von der Schule in den Beruf. Kinder & Familien im Stadtteil Als Träger von Kindertagesstätten, Stadt- teil- und Familienzentren sind wir für Familien und Menschen in unserer Nachbarschaft da. In den Ferien bieten unsere Einrichtungen ein riesiges Angebot für junge Stuttgarter*innen.
Freizeit & Veranstaltungen
In 41 Kinder- und Jugendhäusern, auf 22 Abenteuerspielplätzen und Jugendfarmen sowie mit vielfältigen Projekten und Kooperationen bieten wir außerschulische Freizeit- und Bildungsangebote an.
Schule, Bildung & Betreuung
Daneben kooperieren wir mit Schulen im Rah- men der Schulsozialarbeit, verfügen über vielfältige Bildungs- und Betreuungs- angebote bis hin zu Berufsorientierung im Übergang von der Schule in den Beruf.
Kinder & Familien im Stadtteil
Als Träger von Kindertagesstätten, Stadt- teil- und Familienzentren sind wir für Familien und Menschen in unserer Nachbarschaft da. In den Ferien bieten unsere Einrichtungen ein riesiges Angebot für junge Stuttgarter*innen.
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Offene Arbeit /// Jubiläen auf den Offenen Plätzen
21
Den Anfang machte 1962 das Elsental. Auf ihrem weitläufigen
Grundstück gründeten Tyra und Edgar Böhm die erste Jugendfarm
Deutschlands. Wer das Elsental besuchte, erkannte
schnell, wie wertvoll ein Ort mit Tieren, Bäumen, Wasser und
offenem Gelände für Kinder und Jugendliche ist. Die Böhms
legten den Grundstein für die künftige Entwicklung der Jugendfarmidee.
1972 wurde der Bund der Jugendfarmen (BdJA)
im Elsental gegründet. Im selben Jahr öffneten die Jufas in
Stammheim, Möhringen, Zuffenhausen und Botnang sowie der
Abenteuerspielplatz West.
Keiner der Offenen Plätze, die damals und in den folgenden
Jahren entstanden, gleicht dem anderen. Jeder hat seinen eigenen
Charakter und seine eigene Ausrichtung. Das hat mit den
Gegebenheiten vor Ort zu tun, aber auch mit den Menschen –
den Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen –, die die Farmen
geprägt haben und prägen.
Gemeinsamkeiten gibt es natürlich trotzdem: So stehen die
Plätze mit ihrem niedrigschwelligen Angebot für alle Kinder
und Jugendlichen kostenlos offen – und das in der Regel
fünf Tage die Woche. Diese Konstanz ist schon für sich allein
genommen ein Wert. „Viele Stuttgarter*innen haben in ihrer
Kindheit die Plätze als zweites Zuhause erlebt“, bemerkt Tim
Velinsky, der bei der stjg den zuständigen Bereich „Kinder- und
Jugendprojekte – Betreute Plätze“ leitet: „Jugendfarm, Abenteuerspielplatz
– das ist für viele bis heute ein anderes Wort für
glückliche Kindheit“
„Die stjg ist seit den späten 90er-Jahren Personalträger für die
Offenen Plätze“, erklärt er weiter. „Wir sind glücklich, dass wir
mit unseren Kompetenzen dazu beitragen können, dass Kinder
und Jugendliche dort auch heute eine glückliche Zeit erleben.“
Carla Bergen nickt. Sie ist Ansprechpartnerin für die pädagogischen
Mitarbeiter*innen. „Gemeinsam brennen wir für
die Offene Kinder- und Jugendarbeit“, bemerkt sie. Die Plätze
bieten dafür Möglichkeiten, die es sonst praktisch nirgends
in der Stadt gibt. „Hier können Kinder ihre Kräfte und Fähigkeiten
kennenlernen – ganz ohne Lehrplan.“ Ob sie ein Feuer
anzünden, auf Bäume klettern oder im Bach einen Damm
bauen wollen – was anderswo schwierig oder vielleicht sogar
verboten ist, ist auf den Jufas und den Abenteuerspielplätzen
möglich. Beim Füttern und Betreuen der Tiere, die es auf
praktisch allen Jufas gibt, erfahren Kinder ihre Selbstwirksamkeit.
Ähnliches gilt für den Umgang mit Materialien. Sie können
selbst mit Hammer und Säge Hand anlegen. Wer Hilfe benötigt,
fragt einfach nach.
Entscheidend ist für Carla Bergen bei alldem, dass es auf den
Jugendfarmen und Abenteuerspielplätzen nicht um Leistung,
Erfolg oder Selbstoptimierung geht. „Das gemeinsame Ziel auf
den Plätzen ist es, die Kinder darin zu unterstützen, zu starken
Persönlichkeiten zu werden – ohne den Gedanken an Effizienz
oder Produktivität.“
Simone Beier nickt: „Mit diesem Ansatz bilden die Plätze einen
wichtigen Kontrapunkt zum Unterricht, wo Kinder selten ihren
eigenen Ideen nachgehen dürfen. Man spürt es ihnen an, dass
sie glücklich sind, dort alle Erwartungen hinter sich lassen zu
können.“
Die Freiräume, die Jugendfarmen und Abenteuerspielplätze
bieten, sind auch 60 Jahre nach Gründung der ersten Farm
noch unersetzbar. Städtebaulich bzw. politisch zweifelt heute
niemand mehr an ihrer Bedeutung. Die Herausforderung
besteht inzwischen darin, dass viele Kinder und Jugendliche
außerhalb der Ferien oft nicht die Zeit haben, regelmäßig die
Offenen Plätze zu besuchen. „Die verfügbare Zeit sinkt – das
Angebot steigt“, fasst es Carla Bergen zusammen. Umso beachtlicher
ist es, dass Jugendfarmen und Abenteuerspielplätze
dennoch gut besucht sind. „Im Schnitt kommen 30 Kinder und
Jugendliche pro Tag auf die Offenen Plätze – oft sogar noch
nach einem langen Tag in der Schule“, bemerkt Simone Beier.
„Das will schon etwas heißen.“
KONTAKT
simone.beier@stjg.de
carla.bergen@stjg.de
Simone Beier
Fachberatung für das
Ehrenamt ASP/Jufa
Carla Bergen
Pädagogische Fachberatung
ASP/Jufa